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Kultur vom Dachdecker - Dachbaumagazin

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ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />

1 – 2 | 2014<br />

Januar – Februar<br />

DÄCHER UNTER DENKMALSCHUTZ<br />

<strong>Kultur</strong> <strong>vom</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />

BELICHTUNG<br />

Stall mit Stil<br />

DACH + HOLZ 2014<br />

Messe mit Monopol<br />

SCHIEFER<br />

Firmensitz mit Flair


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So wird gedämmt


Editorial<br />

Auf nach Köln!<br />

Im Frühsommer 2014 soll endlich die neue EnEV in Kraft treten, womit sich die<br />

Energieeffizienz-Anforderungen im Neubau noch einmal deutlich erhöhen: um<br />

25 Prozent! Wie Sie diese Anforderungen auf der Baustelle umsetzen können,<br />

erfahren Sie <strong>vom</strong> 18. bis 21. Februar 2014 auf der Dach + Holz International in<br />

Collin Klostermeier,<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

dachbaumagazin<br />

»Die Aussteller haben Lösungen<br />

für die EnEV 2014 im Gepäck.«<br />

Köln: Dort warten über 550<br />

Aussteller aus 26 Ländern,<br />

die für das <strong>Dachdecker</strong>handwerk<br />

zahlreiche Lösungen<br />

für die Herausforderungen der EnEV 2014 im Gepäck haben. Darüber hinaus<br />

bietet die Branchenleitmesse auch in der vierten Auflage wieder ein attraktives<br />

Rahmenprogramm an, sodass die Fahrt nach Köln ein Pflichttermin für das<br />

<strong>Dachdecker</strong>handwerk ist.<br />

Deshalb wird es in den vier Hallen des Kölner Messegeländes auch 2014 wieder<br />

so richtig voll werden – hier gilt es als Besucher, auch im Messetrubel die Ziele<br />

im Auge zu behalten. Wie das geht, zeigt unser Messebeitrag ab Seite 52 in diesem<br />

Heft. Und dann kann es endlich losgehen: Auf nach Köln!<br />

Ihr<br />

▴▴Auf nach Köln: Bei der Dach + Holz<br />

werden die <strong>Dachdecker</strong> von mehr als 550<br />

Ausstellern erwartet<br />

GHM<br />

Optigrün-System-Kiesleiste SKL<br />

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(Druckentwässerung)<br />

• Wasserführung als offene Rinne, Fassadenrinne<br />

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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

3


In diesem Heft<br />

Inhalt 1 – 2 | 2014<br />

Thema des Monats:<br />

Dächer unter Denkmalschutz<br />

20 Belichtung<br />

Vierseithof in Meerbusch<br />

20<br />

26 Steildach<br />

Bundesgerichtshof in Karlsruhe<br />

30 Walzblei<br />

Ostfriesisches Teemuseum in Norden<br />

34 Holzschindeln<br />

Frohnauer Hammer<br />

in Annaberg-Buchholz<br />

38 Zinkdach<br />

Hotel in Štrbské Pleso / Slowakei<br />

42 Steildach<br />

Umgebindehaus in Buckow<br />

▸▸Der ehemalige<br />

Schweinestall eines<br />

Vierseithofs in<br />

Meerbusch wurde<br />

zu einem edlen<br />

Studio umgenutzt<br />

46 Flüssigabdichtung<br />

Windmühle in Burgdorf<br />

48 Windsogsicherung<br />

Historisches Rathaus in Münster<br />

Management<br />

52 Messen<br />

Tipps für die Planung und den Besuch<br />

Technik im Detail<br />

66 Metalldach<br />

Sichere Ausführung von Haften<br />

68 Gründach<br />

Ökologisches System<br />

70 Baustellenlogistik<br />

Vakuumheber für große Bauelemente<br />

Dachwelten<br />

78 Schiefer<br />

Bürogebäude in Mayen<br />

CREATON<br />

26<br />

38<br />

◂◂Der Bundesgerichtshof<br />

in Karlsruhe<br />

erhielt bei einer<br />

Sanierung sein im<br />

Krieg zerstörtes<br />

Mansarddach zurück<br />

TITELTHEMEN SIND FARBLICH HINTERLEGT<br />

▸▸Naturstein,<br />

Fachwerk und eine<br />

Dachlandschaft<br />

aus Titanzink prägen<br />

die Gebäude<br />

dieses Luxushotels<br />

in der Slowakei<br />

RHEINZINK<br />

4 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

52<br />

▴<br />

▴ Messebesuche sind vor allem dann sinnvoll, wenn sie zuvor<br />

geplant werden – wir zeigen, worauf es ankommt<br />

VELUX<br />

GHM GESELLSCHAFT FÜR HANDWERKSMESSEN<br />

78<br />

FORMVOLLENDET.<br />

FUNKTIONAL.<br />

AUSGEZEICHNET.<br />

▴▴Der neue Firmensitz eines Schieferproduzenten in Mayen scheint aus<br />

einem überdimensionalen Schieferblock gefräst zu sein<br />

IN JEDEM HEFT<br />

RATHSCHECK<br />

DIE DESIGN-REGENWASSERKLAPPE<br />

VON GRÖMO – MIT TIPP-VERSCHLUSS.<br />

Wer Wert auf funktionale Stilelemente legt, wird die Design-<br />

Regenwasserklappe von Grömo lieben: Sie ist die erste ihrer<br />

Art, hält stärkstem Regen stand und bleibt zuverlässig wasserdicht.<br />

Einzigartig im Design, glänzt sie mit einem neuartigen<br />

Tipp-Verschluss. Durch sanftes Antippen lässt sich die Regenwasserklappe<br />

bequem öffnen und das eingebaute Sieb einfach<br />

entfernen. Eine leichte Reinigung ist garantiert, die Dichtigkeit<br />

gesichert, das Auge erfreut – dank der Design-Regenwasserklappe<br />

von Grömo.<br />

3 Editorial<br />

6 Dach aktuell<br />

56 Dachmarkt<br />

72 Branche<br />

82 Vorschau/Impressum<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA Media GmbH & Co. KG<br />

Titelbild: Creaton, Velux,<br />

GHM, Rathscheck<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

5


Dach aktuell<br />

GUTE AUSSICHTEN FÜR DACHDECKER: DIE AUFTRAGSBÜCHER DER BRANCHE SIND VOLL<br />

»Ich wünsche mir eine Abwrackprämie für alte Dächer.«<br />

Das alte Geschäftsjahr ist zu Ende, die neue EnEV ist endlich da<br />

und die Dach + Holz International steht vor der Tür. Im Gespräch mit<br />

ZVDH-Präsident Karl-Heinz Schneider hat dachbaumagazin eine<br />

Bestandsaufnahme gemacht. Ergebnis: Zwar läuft momentan nicht<br />

alles nach Wunsch, aber die <strong>Dachdecker</strong> können trotzdem positiv<br />

ins kommende Geschäftsjahr blicken.<br />

dachbaumagazin: Herr Schneider,<br />

wie ist das Jahr 2013 für die<br />

<strong>Dachdecker</strong> gelaufen?<br />

Karl-Heinz Schneider: Unsere<br />

Ziele haben wir leider nicht erreicht:<br />

Im Vergleich zum Vorjahr<br />

wird der Umsatz der Branche voraussichtlich<br />

um drei Prozent sinken,<br />

was am harten Winter und<br />

einer langen Regenperiode im<br />

Mai lag. Die Auftragslage ist allerdings<br />

gut, die Betriebe haben<br />

ich mit einer erhöhten Investitionsbereitschaft<br />

der öffentlichen<br />

Hand. Was mir jedoch zu denken<br />

gibt, ist die Preisentwicklung<br />

in unserer Branche: Obwohl die<br />

Auftragsbücher voll sind, gibt es<br />

mitunter einen Preiskampf wie<br />

in schlechten Zeiten. Das ist mir<br />

unerklärlich, denn Angebot und<br />

Nachfrage sollten den Preis bestimmen<br />

– der Kuchen ist auf<br />

jeden Fall groß genug für alle.<br />

»Die Stimmung in der Branche ist gut und<br />

die Ertragslage im positiven Bereich.«<br />

viel zu tun. Deshalb sind wir froh,<br />

dass wir bis Weihnachten arbeiten<br />

und so am Jahresende noch<br />

viele Aufträge erledigen konnten.<br />

Trotz des ungünstigen Wetters<br />

zum Jahresbeginn ist die Stimmung<br />

aber gut und die Ertragslage<br />

im positiven Bereich.<br />

Was erwarten Sie für Ihre Branche<br />

für das laufende Jahr?<br />

Wir haben momentan einen Auftragsvorlauf<br />

von vier Monaten,<br />

deshalb blicke ich optimistisch<br />

in die Zukunft. Außerdem rechne<br />

Und in den meisten Fällen ist es<br />

ja auch wirtschaftlicher Unsinn,<br />

unter Niveau zu kalkulieren. Ich<br />

denke jedenfalls, dass auch die<br />

<strong>Dachdecker</strong> im kommenden Jahr<br />

ihre Preise nach oben anpassen<br />

sollten, um sich nicht unter Wert<br />

zu verkaufen.<br />

Die Bundesregierung hat die<br />

Novellierung der EnEV beschlossen<br />

– was wird sich ändern?<br />

Im Neubau soll die Energieeffizienz<br />

um 25 Prozent angehoben<br />

werden. Im Bestand gehen<br />

die Anforderungen aber unter<br />

das Niveau der EnEV 2009 zurück,<br />

und das kann nicht richtig<br />

sein. Wir verbrauchen hierzulande<br />

immer noch 40 Prozent<br />

der Energie in Gebäuden – da<br />

schlummert ein riesiges Einsparpotenzial,<br />

da sollte man was tun.<br />

Außerdem ist das ja auch eine<br />

Frage der Gerechtigkeit: Wenn<br />

ein Auftraggeber heute bei der<br />

Sanierung seines Siedlungshauses<br />

mindestens eine 18 cm dicke<br />

Dämmung braucht, könnte seinem<br />

Nachbarn demnächst eine<br />

10 bis 12 cm dicke Dämmschicht<br />

reichen – das kann ich keinem<br />

Kunden erklären und so wird die<br />

Bundesregierung auch ihre Klimaziele<br />

nicht erreichen.<br />

Diese Ziele sehen unter anderem<br />

bis 2050 einen klimaneutralen<br />

Gebäudebestand vor. Halten Sie<br />

das für realistisch?<br />

Nein, das schaffen wir nach heutigem<br />

Stand höchstens im Neubau.<br />

Es ist einfach nicht genug,<br />

die Dächer nur mit Solaranlagen<br />

auszurüsten – wir müssen auch<br />

den Energieverbrauch im Bestand<br />

signifikant senken, was mit<br />

der neuen EnEV nicht passieren<br />

wird. Auffällig ist, dass öffentliche<br />

Gebäude oft am schlechtesten<br />

gedämmt sind – ich habe den<br />

Verdacht, dass man sich hier keine<br />

zu hohen Ziele stecken wollte.<br />

Stichwort Politik: Was erwarten<br />

Sie von der künftigen Bundesregierung<br />

aus CDU/CSU und SPD?<br />

Ich denke, dass der Koalitionsvertrag<br />

auch für die deutsche<br />

Wirtschaft verträglich, wenn auch<br />

an vielen Stellen unvernünftig ist.<br />

So eine Koalition funktioniert ja<br />

ähnlich wie die Tarifpolitik: Man<br />

verständigt sich auf den kleinsten<br />

gemeinsamen Nenner, und<br />

wenn beide Parteien Schmerzen<br />

haben, ist es wohl ein guter Vertrag<br />

geworden. Im Detail freue<br />

ich mich sehr über das deutliche<br />

Bekenntnis zum Handwerk mit<br />

dem Meisterbrief und dem dualen<br />

Ausbildungssystem, die angestrebte<br />

Konsolidierung der öffentlichen<br />

Finanzen, den Verzicht<br />

auf Steuererhöhungen sowie das<br />

Festhalten am alten Erbschaftssteuerrecht,<br />

was die Übergabe<br />

unserer Betriebe an die nächste<br />

Generation sichert. Bezüglich<br />

einer EEG-Reform wollen sich<br />

die Fachpolitiker bis Ostern was<br />

überlegen – da bin ich sehr gespannt,<br />

denn die momentane Situation<br />

finde ich untragbar.<br />

Für die <strong>Dachdecker</strong> ist außerdem<br />

der geplante Renteneintritt mit<br />

63 Jahren interessant: Hier sollen<br />

künftig diejenigen, die 45 Jahre<br />

lang eingezahlt haben, die volle<br />

Rente erhalten. Das ist für die<br />

<strong>Dachdecker</strong> eine sehr gute Nachricht,<br />

gesamt gesellschaftlich allerdings<br />

unvernünftig.<br />

Die Ausbildung und der befürchtete<br />

Fachkräftemangel sind seit<br />

Jahren ein großes Thema in der<br />

Branche. Wie sehen Sie hier die<br />

Entwicklung?<br />

Ihr kompetenter Partner für Dach, Bau, und Straße<br />

Hier finden Sie uns auf der Dach & Holz 2014<br />

Halle 8, Stand Nr. 8.615<br />

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GRÜN GmbH Spezialmaschinenfabrik<br />

Siegener Straße 81-83 57234 Wilnsdorf-Niederdielfen<br />

Telefon: +49 (0) 2 71- 39 88 - 0 Fax: +49 (0) 2 71 - 39 88 - 1 59<br />

6 dachbau magazin 1-2 | 2014


RHEINZINK ®<br />

Wir werden in der Zukunft Lücken<br />

beim Fachpersonal haben.<br />

Waren die Leistungsträger in den<br />

Betrieben früher 30 bis 35 Jahre<br />

alt, so sind sie heute bereits<br />

über 40 Jahre. Und da es immer<br />

weniger Schulabgänger gibt, befürchte<br />

ich hier in 20 Jahren eine<br />

Delle. Der Ausbildungsmarkt hat<br />

sich komplett verändert: Früher<br />

haben die Lehrlinge bei den Betrieben<br />

Schlange gestanden, und<br />

heute stehen die Betriebe vor den<br />

Schulen Schlange. Und das ist<br />

auch der einzig richtige Weg: Wir<br />

müssen die Leute für unseren<br />

tollen Beruf begeistern, und das<br />

gelingt uns mit dem Dach-Truck<br />

und unseren 25 mobilen Skateboardstationen<br />

immer besser.<br />

Der Landesverband Bayern hat<br />

sogar einen Ausbildungswerber<br />

eingestellt, der riesengroße Erfolge<br />

vorweisen kann.<br />

Vom 18. bis 21. Februar findet<br />

in Köln die vierte Auflage der<br />

Dach + Holz International statt.<br />

Wie hat sich die Messe aus <strong>Dachdecker</strong>sicht<br />

entwickelt?<br />

Unser Anspruch war es, die Weltleitmesse<br />

für die Gewerke Dach<br />

und Holz anzubieten – das ist<br />

uns gelungen, und darauf sind<br />

wir stolz. Die vier Messehallen in<br />

Köln sind nahezu komplett ausgebucht,<br />

und wir hoffen natürlich,<br />

dass es auch diesmal wieder<br />

so richtig voll wird. In jeder Halle<br />

wird es einen Themenschwerpunkt<br />

geben, und ich persönlich<br />

freue mich diesmal vor allem auf<br />

▴▴Der ZVDH-Präsident Karl-Heinz<br />

Schneider blickt angesichts<br />

voller Auftragsbücher optimistisch<br />

auf das Geschäftsjahr 2014<br />

das Fassadenforum. Wir werden<br />

in diesem Jahr die klassischen<br />

Messebereiche stärken und das<br />

Rahmenprogramm zurückfahren,<br />

weshalb es auch keine Eröffnungsveranstaltung<br />

geben wird.<br />

Da werden mein Zimmererkollege<br />

Ullrich Huth und ich einfach<br />

nur ein Band durchschneiden –<br />

und dann kann es losgehen.<br />

Zum Schluss: Was wünschen Sie<br />

sich für 2014?<br />

Wir haben eben über die EnEV<br />

gesprochen: Da gibt es ja jetzt so<br />

eine Art Abwrackprämie für alte<br />

Heizkessel. Ich würde mir eine<br />

Abwrackprämie für alte Dächer<br />

wünschen – dann damit kämen<br />

wir auch unseren Klimaschutzzielen<br />

in Deutschland ein ganzes<br />

Stück näher.<br />

Herr Schneider, vielen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

Letzte Chance:<br />

Tablet und VIP-Ticket gewinnen!<br />

JETZT NOCH MITMACHEN<br />

Das große Finale des Referenzwettbewerbs<br />

Die ersten beiden Gewinner stehen fest und das Finale rückt<br />

immer näher. Ob PATINA, PROTECT, COLOR oder INTERIEUR<br />

LINE – präsentieren Sie uns jetzt noch Ihre Meisterwerke.<br />

Mit etwas Glück werden Sie die Referenz des Monats Januar<br />

und wir laden Sie als VIP-Gast auf die DACH+HOLZ 2014 in<br />

KÖLN ein. Ihre Glanzleistung belohnen wir zusätzlich mit<br />

einem Tablet-Computer.<br />

FRAGE DES MONATS<br />

Vom 18. bis 21. Februar 2014 öffnet die Dach + Holz International<br />

in Köln ihre Tore. Werden Sie beim Branchentreff dabei sein?<br />

A) Auf jeden Fall: Diese Messe ist ein Pflichttermin, den ich mir<br />

nicht entgehen lassen werde.<br />

B) Ich würde schon gerne hinfahren, werde mich aber erst<br />

spontan nach Wetterlage entscheiden – es gibt momentan<br />

einfach sehr viel zu tun.<br />

C) Ich halte Messebesuche für wenig sinnvoll und widme mich<br />

lieber meiner Arbeit.<br />

Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />

Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen Umfragen.<br />

Dabei sein ist ganz einfach! Referenz fotografieren und auf<br />

www.rheinzink-referenzwettbewerb.de hochladen.<br />

Überzeu gen Sie uns und Ihre potenziellen Kunden.<br />

18. - 21.02.2014<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

RHEINZINK GmbH & Co. KG · Postfach 1452 · 45705 Datteln · Germany<br />

Tel.: +49 2363 605 - 0 · Fax: +49 2363 605 - 209 · info@rheinzink.de<br />

www.rheinzink.de


Dach aktuell<br />

RECHT<br />

Tipps für den Betriebsalltag<br />

Ob im Handwerk oder Gewerbe –<br />

jeder Dienstleister muss sich im<br />

betrieblichen Alltag mit rechtlichen<br />

Fragen auseinandersetzen. Das beginnt<br />

beim ersten Kundenkontakt<br />

und endet mit der Begleichung der<br />

Rechnung. Dazu kommen die Anforderungen<br />

des Internets: Neben einer<br />

professionellen Online-Präsenz sind<br />

Kenntnisse zu Urheberrecht, Datenschutz<br />

und Nutzungsregeln Pflicht. Der<br />

Ratgeber „Recht für Handwerk und<br />

Gewerbe“ der D.A.S. Rechtsschutzversicherung<br />

beantwortet alle relevanten<br />

Fragen bei der Anbahnung und Ausführung eines Auftrags.<br />

Zudem geben Checklisten, Musterschreiben und<br />

aktuelle Urteile konkrete Hilfen an die Hand. Der umfassende<br />

Leitfaden zu rechtlichen Fragestellungen für Handwerker<br />

und Gewerbetreibende ist ab sofort als E-Book in<br />

allen gängigen E-Book-Stores wie zum Beispiel Amazon,<br />

Weltbild oder iBookstore kostenlos erhältlich.<br />

www.das.de<br />

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ANDERSPHOTO – FOTOLIA.COM<br />

IVD-MERKBLATT<br />

Ordentlich abdichten<br />

Die Anschlüsse von Dachdeckungen oder Abdichtungen an angrenzende<br />

oder durchdringende Bauteile erfolgen häufig mit<br />

spritzbaren Dichtstoffen, Montageklebstoffen sowie Butyldichtungsbändern<br />

und -profilen. Deren Einsatz muss sorgfältig geplant,<br />

ausgeschrieben<br />

und ausgeführt<br />

werden, da einerseits<br />

eine große Vielfalt<br />

von Baustoffen und<br />

Bauteilen mit unterschiedlichen<br />

physikalischen<br />

Eigenschaften<br />

zum Einsatz kommen<br />

und andererseits auf<br />

die Gesamtkonstruktion<br />

intensive Belastungen einwirken. Das neue IVD-Merkblatt<br />

Nr. 19-1 behandelt den Einsatz von spritzbaren Dichtstoffen,<br />

Montageklebstoffen und Butyldichtungsbändern und -profilen in<br />

Fugen und an Anschlüssen am Dach. Teil 2 dieses Merkblattes gilt<br />

für die Anschlussabdichtungen in der luftdichten Ebene gemäß<br />

DIN 4108-7 und deren Reparatur. Alle IVD-Merkblätter sind auf<br />

www.abdichten.de online hinterlegt und stehen als kostenfreier<br />

PDF-Download zur Verfügung. Dazu gibt es Mustervorlagen für<br />

einen Wartungsvertrag und das Baustellenprotokoll.<br />

www.abdichten.de<br />

8 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

DEUTSCHER BAUWIRTSCHAFTSTAG<br />

Branche ist optimistisch<br />

„Unsere Branche ist optimistisch hinsichtlich der<br />

weiteren konjunkturellen Entwicklung“, erklärte<br />

Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung<br />

Bauwirtschaft, anlässlich des Bauwirtschaftstages<br />

in Berlin „Wir erwarten in 2014 einen<br />

um 2,5 Prozent höheren Branchenumsatz als im<br />

Vorjahr. Dies bedeutet eine Umsatzentwicklung<br />

auf 216 Milliarden Euro. Die Zahl der Arbeitsplätze<br />

wird insgesamt bei knapp 2,5 Millionen<br />

stabil bleiben.“ Die Bauwirtschaft ist allerdings<br />

nicht einverstanden mit den Plänen der Großen<br />

Koalition für die energetische Gebäudesanierung:<br />

„Wir fordern weiterhin die Erhöhung des CO 2<br />

-<br />

Gebäudesanierungsprogramms auf mindestens<br />

zwei Milliarden Euro“, so Schneider. „Davon ist<br />

jedoch leider im Koalitionsvertrag plötzlich keine<br />

Rede mehr.“<br />

www.bv-bauwirtschaft.de<br />

DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS<br />

Sonderpreis fürs Kunstmuseum<br />

Zum ersten Mal würdigten die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />

und die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />

(DGNB) mit dem Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ das Engagement<br />

und den Einsatz für<br />

eine nachhaltigere Zukunft<br />

in der Baubranche. Im Rahmen<br />

einer Gala im Maritim<br />

Hotel Düsseldorf wurde das<br />

Kunstmuseum Ravensburg<br />

des Architekturbüros Lederer<br />

+ Ragnarsdóttir + Oei<br />

zum Gewinner gekürt. Insbesondere<br />

die sensible Integration<br />

des Museums in<br />

den mittelalterlich geprägten<br />

Stadtraum überzeugte<br />

die Jury. Die Gebäudehülle und das Gewölbedach im obersten<br />

Ausstellungsbereich bestehen aus Altziegeln eines ehemaligen<br />

Klosters. Zudem ist das Gebäude ein zertifiziertes Passivhaus mit<br />

nur minimalen Betriebskosten.<br />

www.dgnb.de<br />

ROLAND HALBE<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

9


Dach aktuell<br />

GRÜNDACH<br />

Pilotprojekt sieht Potenziale<br />

Entwässerungssysteme<br />

von Brink<br />

und der Regen kann kommen!<br />

Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt (DLR) und verschiedenen<br />

Partnerstädten hat der Deutsche<br />

Dachgärtner Verband (DDV) ein Forschungsprojekt<br />

zur Inventarisierung und<br />

Potenzialanalyse begrünter Dächer gestartet.<br />

Die Analyse der städtischen Dachflächen<br />

aus der Vogel- bzw. Satellitenperspektive<br />

soll Auskunft darüber geben, wie groß<br />

der Anteil begrünter Dächer in den Städten<br />

bereits ist und welche weiteren Potenziale<br />

aktiviert werden können. Ein Gründach-<br />

Potenzialkataster stellt eine wichtige<br />

Grundlage dar, um das für die Bereiche des<br />

Stadtklimas, der Stadtentwässerung und des<br />

Artenschutzes aktivierbare Flächenpotenzial<br />

auf den Dächern der Stadt zu erfassen, zu<br />

lokalisieren und gezielt zu entwickeln. Als<br />

Partnerstädte für das Pilotprojekt beteiligen<br />

sich München, Stuttgart, Karlsruhe, Hamburg<br />

und der DDV-Stammsitz in Nürtingen<br />

an der Untersuchung.<br />

www.dachgaertnerverband.de<br />

Sie finden uns auch auf der<br />

Dach+Holz 2014 in Köln:<br />

Vom 18. - 21. Februar<br />

Halle 9, Stand 9.117<br />

BERLINER DACHDECKER<br />

Die Hauptstadt zieht Bilanz<br />

Bei ihrer traditionellen Jahresschlusssitzung zogen die Berliner <strong>Dachdecker</strong><br />

ein Fazit des Jahres 2013: Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann zeigte<br />

sich aufgrund des langen Winters aber nur verhalten zufrieden. Auch die<br />

Ausbildungssituation in Berlin ist weiterhin nur befriedigend: Momentan<br />

sind von 92 Anfängern noch 80 Lehrlinge im 1. Lehrjahr in der Ausbildung.<br />

Dies entspricht dem langjährigen Schnitt, wird aber nicht ausreichen, um die<br />

künftige Personallücke bei den Berliner <strong>Dachdecker</strong>betrieben zu schließen.<br />

Daher soll auch im nächsten Jahr mit geballter Kraft um Nachwuchs geworben<br />

werden. Aufgrund einer Studie<br />

des ostdeutschen Bankenverbandes<br />

diskutierten die Anwesenden<br />

abschließend die wirtschaftlichen<br />

Aussichten für das neue Jahr. Der<br />

Bankenverband schilderte die Aussichten<br />

für Berlin und das Umland<br />

sehr positiv, sowohl im Neubau als<br />

auch in der Sanierung, was auf ein<br />

gutes Jahr 2014 hoffen lässt.<br />

www.berliner-dachdecker.de<br />

Weitere Produkte & Infos unter:<br />

www.richard-brink.de


ÖKO<br />

Durch Flächenversiegelung geht<br />

die Natur Stück für Stück verloren.<br />

LOGISCH<br />

Gründachsysteme von Bauder geben der Natur<br />

Raum zurück und dichten das Dach sicher ab.<br />

So tun Sie der Natur etwas Gutes und schützen<br />

das Dach sicher vor Umwelteinflüssen.<br />

www.bauder.de


Dach aktuell<br />

Bildungszentrum<br />

Meisterkurs <strong>Dachdecker</strong><br />

Vorbereitung auf die Hauptteile I und II der Meisterprüfung<br />

Berufsbegleitender Kurs:<br />

06.05.14 - 27.06.15<br />

(Drei Unterrichtswochen finden in Vollzeitblöcken statt.)<br />

Lehrgangskosten: 6.200 €<br />

Prüfungsgebühr: 970 €<br />

Kosten Arbeitsmaterial: 1.840 €<br />

Meisterkurs Zimmerer<br />

Vorbereitung auf die Hauptteile I und II der Meisterprüfung<br />

Berufsbegleitender Kurs: 27.08.14 - 29.10.16<br />

Weitere Kurse auf Anfrage<br />

(z. B. Zimmererarbeiten für <strong>Dachdecker</strong>).<br />

Förderung für den Meisterkurs<br />

nach dem Meister-BAföG möglich.<br />

Bildungszentrum HWK Dortmund • Ardeystraße 93-95 • 44139 Dortmund<br />

Kontakt: Marco Kowolik • marco.kowolik@hwk-do.de<br />

0231 5493-604 • Fax: 0231 5493-608 • www.hwk-do.de<br />

▴▴Müssen <strong>Dachdecker</strong> auf verschneiten Flachdächern zur Schneeräumung<br />

anrücken, ist Vorsicht vor Durchsturz angesagt<br />

WINTERDIENST<br />

Schneeräumen – aber sicher<br />

Eine Reihe schneereicher Winter hat vor allem dem <strong>Dachdecker</strong>handwerk<br />

in den vergangenen Jahren wieder in Erinnerung<br />

gerufen, dass nicht nur Straßen und Wege von Schnee<br />

geräumt werden müssen. Gerade bei großen Flachdächern<br />

können sich hohe Schneelasten auftürmen, die die Statik<br />

großer Hallen schnell überfordern.<br />

„Bei der Schneebeseitigung sollte<br />

allerdings keinesfalls drauflos geschippt<br />

werden, weil auf Dächern<br />

immer die Gefahr eines Absturzes<br />

oder Durchsturzes besteht“, warnt<br />

Thomas Hegger, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Tageslicht und<br />

Rauchschutz (FVLR). Der Experte<br />

empfiehlt vor der Schneeräumung<br />

den Blick <strong>vom</strong> Innenraum auf die<br />

Unterseite des Dachs. Als problematisch<br />

erweisen sich besonders<br />

profilierte Lichtplatten in Welloder<br />

Trapezdächern, die in der<br />

Ebene der Hauptdachfläche eingebaut<br />

sind. Diese Bauplatten sind<br />

nicht tritt- und durchsturzsicher und auf dem verschneiten<br />

Dach kaum zu erkennen. Da solche Flächen auf keinen Fall<br />

betreten werden dürfen, ist eine Schneeräumung unter Beachtung<br />

des Unfallschutzes hier nahezu ausgeschlossen.<br />

Hegger weist außerdem darauf hin, dass für jede gewerbliche<br />

Schneeräumung die Technische Regel für Arbeitsstätten<br />

ASR A.2.1 beachtet werden muss. Beim Winterdienst schützen<br />

vor allem Fanggeschirre und -seile und die dafür vorgesehenen<br />

Befestigungspunkte vor dem Abrutschen <strong>vom</strong> Dach<br />

oder dem Durchbrechen durch Öffnungen. Die Broschüre<br />

„Absturz-/Durchsturzsicherung“ kann beim FVLR angefordert<br />

oder im Internet unter www.fvlr.de/pub_down_presse.<br />

htm heruntergeladen werden.<br />

www.fvlr.de<br />

12 dachbau magazin 1-2 | 2014


dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

13


Dach aktuell<br />

WIR MACHEN DEUTSCHLAND HELLER<br />

Die glücklichen<br />

Gewinner stehen fest<br />

„Velux Dachfenster einbauen, Foto einreichen und mit<br />

etwas Glück tolle Preise gewinnen“ – das versprach die<br />

Aktion „Wir machen Deutschland heller“. Die Teilnahme<br />

war überwältigend: 224 Handwerker haben mitgemacht<br />

und Fotos von insgesamt 1321 Dachfenstereinbauten eingesandt.<br />

Drei von ihnen zählen nun zu den glücklichen<br />

Gewinnern. Velux und dachbaumagazin gratulieren ganz<br />

herzlich<br />

■■<br />

Ralf Drewes aus Lemgo,<br />

■■<br />

Wolfgang Henne aus Kirchentellinsfurt und<br />

■■<br />

Franz Schweiger aus Aßling.<br />

Wir wünschen den drei Gewinnern und ihren jeweils vier<br />

Freunden <strong>vom</strong> 31. Mai bis 1. Juni 2014 ein tolles Handball-<br />

Wochenende beim Velux EHF Final4 in Köln. Neben den<br />

Eintrittskarten zum Finalturnier der Champions-League<br />

inklusive Velux Lounge und VIP-Party bekommen die Gewinner<br />

auch eine Anreise mit der Deutschen Bahn erster<br />

Klasse sowie 4-Sterne-Übernachtungen in einem Kölner<br />

Hotel.<br />

Aufgrund der tollen Resonanz hatte Velux die Aktion noch<br />

um eine weitere Gewinnchance erweitert und zusätzlich<br />

die hellste Region Deutschlands gesucht. Der Meisterschule<br />

für <strong>Dachdecker</strong> bzw. Zimmererschule aus der Region<br />

mit den meisten Einsendungen – wo die meisten Fenster<br />

eingebaut wurden – wird das Unternehmen eine denkwürdige<br />

Party spendieren, bei der gefeiert werden soll, „bis es<br />

wieder hell wird“. Hier lief zum Redaktionsschluss noch die<br />

Auszählung: Wer die hellste Region ist und welche Meisterschule<br />

sich auf eine Party freuen kann, veröffentlicht dachbaumagazin<br />

in der nächsten Ausgabe.<br />

14 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

LOHNABRECHNUNG<br />

Voll elektronisch<br />

Seit dem letzten im Jahr 2013 geendeten Lohnzahlungszeitraum<br />

müssen die Betriebe die Lohnabrechnung für<br />

ihre Arbeitnehmer anhand der neuen elektronischen<br />

Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) vornehmen. Dazu<br />

hat das Bundesfinanzministerium ein Anwendungsschreiben<br />

herausgegeben, aus dem folgende Aspekte besonders<br />

wichtig sind:<br />

■■<br />

Neue Arbeitnehmer müssen Sie mit Aufnahme des<br />

Dienstverhältnisses bei der Finanzverwaltung anmelden<br />

und die ELStAM anfordern<br />

■■<br />

Zum Abruf der ELStAM müssen Sie sich im Internet<br />

unter www.elsteronline.de registrieren und die Steuernummer<br />

der lohnsteuerlichen Betriebsstätte (bzw.<br />

des Teilbetriebs) angeben<br />

■■<br />

Die ELStAM müssen Sie monatlich abrufen. Sie<br />

können aber im ElsterOnline-Portal einfach einen<br />

E-Mail-Service der Finanzverwaltung einrichten,<br />

der Sie über geänderte Lohnsteuerabzugsmerkmale<br />

informiert<br />

www.deubner-verlag.de<br />

DACHDECKER-VERBAND NORDRHEIN<br />

Dirk Bollwerk bleibt Vorsitzender<br />

Dirk Bollwerk wird für weitere<br />

drei Jahre als Vorsitzender des<br />

<strong>Dachdecker</strong>-Verbands Nordrhein<br />

arbeiten. Der 43-Jährige wurde<br />

von der Mitgliederversammlung<br />

in Leverkusen mit überwältigender<br />

Mehrheit in seinem<br />

Amt bestätigt, das er bereits seit<br />

2001 ausübt. Bei den beiden turnusmäßigen<br />

Neuwahlen für den<br />

insgesamt neunköpfigen Vorstand<br />

wurde Martin Weihsweiler<br />

aus der Innung Bonn-Rhein-Sieg<br />

wiedergewählt, während der Kölner<br />

Thomas Ruhrmann auf Josef<br />

Niedecker (Bonn-Rhein-Sieg)<br />

folgt, der nicht mehr kandidierte. Für sein langjähriges Engagement<br />

hatte Niedecker zuvor die Goldene Ehrennadel<br />

erhalten. Josef Niedecker hatte sich unter anderem mehr als<br />

30 Jahre im Prüfungsausschuss engagiert und war seit 1995<br />

im Innungsvorstand.<br />

www.dachdecker-verband-nr.de<br />

▴▴Dirk Bollwerk<br />

URSA<br />

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Erleben Sie<br />

URSA hautnah!<br />

Messe Köln, Halle 7, Stand 7.408,<br />

18.– 21. Februar 2014<br />

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Service aus einer Hand.<br />

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Für die Zukunft gut gedämmt


Messe<br />

DACH + HOLZ<br />

Könner kommen nach Köln<br />

Europas <strong>Dachdecker</strong> und Zimmerer treffen sich zum zweiten<br />

Mal in Köln. Dort heißt es <strong>vom</strong> 18. bis 21. Februar<br />

2014 wieder: Bühne frei für die Dach + Holz International, wo<br />

diesmal 550 Aussteller auf die Handwerker warten.<br />

Text: Dr. Patrik Hof | Fotos: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen<br />

Nur ein Ziel kennen Handwerker<br />

<strong>vom</strong> 18. bis 21. Februar 2014: die<br />

Branchenleitmesse Dach + Holz International<br />

in Köln. Dort treffen sich von Dienstag<br />

bis Freitag <strong>Dachdecker</strong>, Zimmerer, Bauklempner,<br />

Architekten und Planer, um sich<br />

kurz vor Beginn der Saison über Neuheiten<br />

aus den Bereichen Holzbau, Dach, Fassade,<br />

Metallbearbeitung, Klempnertechnik und<br />

Ausbau zu informieren.<br />

Zum zweiten Mal gastiert die Dach + Holz<br />

nun in Köln. In vier Messehallen und<br />

auf dem Freigelände zeigen dabei über<br />

550 Hersteller aus 26 Ländern ihre neuen<br />

Produkte. „Viele Aussteller orientieren sich<br />

am zweijährigen Zyklus der Dach + Holz“,<br />

sagt Karl-Heinz Schneider, Präsident des<br />

Zentralverbands des Deutschen <strong>Dachdecker</strong>handwerks<br />

(ZVDH). „Die Messe ist die<br />

Neuheitenplattform für die Branche.“<br />

MESSE-ECKDATEN<br />

■■<br />

18. bis 21. Februar 2014<br />

■■<br />

Dienstag bis Freitag<br />

■<br />

■ täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr<br />

■■<br />

Halle 6: Steildach und Solar<br />

■■<br />

Halle 7: Dämmung und Holz<br />

■<br />

■ Halle 8: Bauklempner, Werkzeuge<br />

und Gerüste<br />

■■<br />

Halle 9: Flachdach, Fassade und<br />

Entwässerung<br />

▴▴Auf nach Köln: Die Dach + Holz wird <strong>vom</strong> 18. bis 21. Februar viele Handwerker in die Domstadt lotsen<br />

■■<br />

über 550 Aussteller aus 26 Ländern<br />

16 dachbau magazin 1-2 | 2014


Nach Schwerpunkten geordnet<br />

Um den Fachbesuchern die Orientierung zu erleichtern, werden die<br />

Aussteller anhand ihres Produktportfolios geordnet. Damit hat jede<br />

Halle einen klaren Schwerpunkt: In Halle 6 beispielsweise präsentieren<br />

sich Firmen aus dem Bereich Steildach. Halle 7 ist Anbietern<br />

rund um Holz und Dämmung vorbehalten. Werkstattausrüstung,<br />

Werkzeuge, Klempnerbedarf und Gerüste findet der Besucher in<br />

Halle 8. In Halle 9 gehören hingegen Flachdach, Fassade und Metall<br />

zum Kernangebot.<br />

»Die Dach + Holz International ist die<br />

Neuheitenplattform für die Branche.«<br />

Fassadenforum<br />

Neben Produkten und Bausystemen bietet die Dach + Holz aber<br />

auch wieder ein umfangreiches Tagungsprogramm. So findet beispielsweise<br />

täglich das Fassadenforum statt, das sich an <strong>Dachdecker</strong>,<br />

Zimmerer und Bauklempner gleichermaßen richtet. Neben dem<br />

Produktspektrum gibt es noch eine ganze Menge an Fachinformationen<br />

auf dem Fassadenforum in Halle 9. Dabei ist das kostenfreie<br />

und täglich wechselnde Programm in zwei Teile gegliedert: Produktpräsentationen<br />

der Industrie wechseln sich mit Fachreferaten<br />

ab. <strong>Dachdecker</strong>, Zimmerer und Bauklempner erhalten hier Daten<br />

und Fakten, um sich ein eigenständiges Meinungsbild zu machen.<br />

Informationen über Referenten und Themen erhalten die Messebesucher<br />

im Internet unter www.dach-holz.de. Dort gibt es auch<br />

Tipps zu Übernachtung und Anreise sowie Links zu Fernbussen,<br />

die täglich aus vielen Städten nach Köln fahren. ■<br />

HALLENPLAN: DACH + HOLZ 2014 IN KÖLN<br />

Tor<br />

Freigelände<br />

Freigelände<br />

Parkplatz<br />

7<br />

8<br />

CC Nord<br />

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nicht nur auf dem Dach spürbar<br />

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6<br />

9<br />

5<br />

4<br />

10<br />

Halle 6<br />

Halle 7<br />

Halle 8<br />

Halle 9<br />

Steildach, Dachbahnen, Solar, Metall, EDV<br />

Holz, Holzfertigbau, Holzbearbeitungsmaschinen, Dämmung,<br />

Trockenbau, EDV<br />

Werkstattausrüstung, Leitern, Gerüste, Befestigungen,<br />

Absturzsicherungen, Maschinen, Metallbearbeitung<br />

Flachdach, Fassade, Entwässerung, Metall<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014


Messe<br />

AG. PLASTICS n.v.<br />

Halle 6 | Stand 6.311<br />

www.climax.be<br />

SOFTWARE<br />

Consoir GmbH<br />

Halle 6 | Stand 6.310<br />

www.consoir.de<br />

SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG<br />

Halle 7 | Stand 7.511<br />

www.isover.de<br />

alwitra GmbH & Co.<br />

Halle 9 | Stand 9.302<br />

www.alwitra.de<br />

Paul Bauder GmbH & Co. KG<br />

Halle 6 | Stand 6.520<br />

www.bauder.de<br />

Monier Braas GmbH<br />

Halle 6 | Stand 6.510<br />

www.braas.de<br />

Brandt Edelstahldach GmbH<br />

Halle 9 | Stand 9.210<br />

www.brandtedelstahldach.de<br />

ERLUS AG<br />

Halle 6 | Stand 6.119<br />

www.erlus.com<br />

FAKRO – Dachfenster GmbH<br />

Halle 6 | Stand 6.516<br />

www.fakro.de<br />

Firestone Building Products Europe<br />

Halle 9 | Stand 9.313<br />

www.firestonebpe.de<br />

Grömo GmbH & Co. KG<br />

Halle 9 | Stand 9.315<br />

www.groemo.de<br />

Karl Grumbach GmbH & Co. KG<br />

Halle 9 | Stand 9.322<br />

www.grumbach.net<br />

Jacobi Tonwerke GmbH<br />

Halle 6 | Stand 6.316<br />

www.dachziegel.de<br />

Jorns AG<br />

Maschinenfabrik<br />

Halle 8 | Stand 8.608, 8.509<br />

www.jorns.ch<br />

Klöber GmbH<br />

Halle 6 | Stand 6.303<br />

www.kloeber.de<br />

K.N.O.L.L Metall- u. Spenglertechnik<br />

Halle 8 | Stand 8.710<br />

www.knoll-spenglertechnik.de<br />

Richard Brink GmbH & Co. KG Metallwarenfabrikation<br />

und Vertrieb<br />

Halle 9 | Stand 9.117<br />

www.richard-brink.de<br />

GRÜN GmbH Spezialmaschinenfabrik<br />

Halle 8 | Stand 8.615<br />

www.gruen-gmbh.de<br />

LAMILUX Heinrich Strunz GmbH<br />

Halle 9 | Stand 9.309<br />

www.lamilux.de<br />

BWK Dachzubehör GmbH<br />

Halle 6 | Stand 6.318<br />

www.bwk-dachzubehoer.de<br />

www.allform-bautechnik.de<br />

Herz GmbH<br />

Kunststoff- und Wärmetechnologie<br />

Halle 9 | Stand 9.102<br />

www.herz-gmbh.com<br />

BAUARTIKEL . FEUERVERZINKUNG<br />

Otto Lehmann GmbH<br />

Bauartikel-Feuerverzinkung<br />

Halle 6 | Stand 6.307<br />

www.otto-lehmann-gmbh.de<br />

18 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

LOROWERK K.H. Vahlbrauk<br />

GmbH & Co. KG<br />

Halle 9 | Stand 9.103<br />

www.loro.de<br />

RENOLIT SE<br />

Halle 9 | Stand 9.119<br />

www.alkorproof.com | www.renolit.com<br />

TRUMPF Werkzeugmaschinen<br />

GmbH + Co. KG<br />

Halle 8 | Stand 8.211<br />

www.de.trumpf.com/de/produkte/<br />

elektrowerkzeuge.html<br />

Original NAKRA<br />

Halle 9 | Stand 9.215<br />

www.nakra.de<br />

RHEINZINK GmbH & Co. KG<br />

Halle 6 | Stand 6.315<br />

www.rheinzink.de<br />

Umicore Bausysteme GmbH<br />

Halle 9 | Stand 9.423<br />

www.vmzinc.de<br />

NedZink GmbH<br />

Halle 9 | Stand 9.218<br />

www.nedzink.com<br />

Nordbleche<br />

Halle 9 | Stand 9.410<br />

www.nordbleche.de<br />

Roto Dach- und<br />

Solartechnologie GmbH<br />

Halle 6 | Stand 6.506<br />

www.roto-frank.com<br />

URSA Deutschland GmbH<br />

Halle 7 | Stand 7.408<br />

www.ursa.de<br />

Pavatex GmbH<br />

Halle 7 | Stand 7.503<br />

www.pavatex.de<br />

PERKEO-WERK GmbH + CO. KG<br />

Halle 8 | Stand 8.705<br />

www.perkeo-werk.de<br />

puren GmbH<br />

Halle 7 | Stand 7.105<br />

www.puren-steildach.de<br />

Schedetal Folien GmbH<br />

Halle 9 | Stand 9.419<br />

www.schedetal.com<br />

Schulte & Todt Systemtechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Halle 6 | Stand 6.400<br />

www.schulte-todt.de<br />

THALMANN MASCHINENBAU AG<br />

Halle 8 | Stand 8.603<br />

www.thalmann-ag.ch<br />

VEDAG GmbH<br />

Halle 9 | Stand 9.316<br />

www.vedag.de<br />

WIDOPAN Produkte GmbH<br />

Halle 9 | Stand 9.202<br />

www.widopan.de<br />

Wienerberger GmbH<br />

Halle 6 | Stand 6.309<br />

www.wienerberger.de<br />

WOLFIN Bautechnik GmbH<br />

Halle 9 | Stand 9.303<br />

www.wolfin.de<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

19


Thema des Monats<br />

BELICHTUNG<br />

Vom Stall zum Studio<br />

Der Schweinestall eines Vierseithofs in Meerbusch<br />

wurde zu einem Architekturbüro umgenutzt.<br />

Für die gute Belichtung des ehemaligen Stalls sorgen<br />

verglaste Scheunentore und elf Dachfenster.<br />

Text: Kristina Heckmann | Fotos: Velux


www.dachbaumagazin.de<br />

Beim Umbau eines ehemaligen<br />

Schweinestalls auf dem historischen<br />

Vierseithof Radong in Meerbusch sollten<br />

die denkmalgeschützten Fassaden erhalten<br />

werden und trotzdem helle Arbeitsräume<br />

für das neue Architekturstudio entstehen.<br />

Elf Dachfenster im Satteldach sorgen heute<br />

für viel Tageslicht – nicht nur im Dachgeschoss.<br />

Hitzeschutz-Markisen sowie zwei<br />

funkgesteuerte Dachfenster ermöglichen<br />

zudem ein intelligentes Management der<br />

Belüftung und des sommerlichen Wärmeschutzes.<br />

Stall holt Bronze<br />

Vom engen und halbdunklen Schweinestall<br />

des 19. Jahrhunderts zum großzügigen Studio<br />

eines modernen Architekturbüros im<br />

21. Jahrhundert – einen größeren Gegensatz<br />

kann man sich für ein Gebäude kaum vorstellen.<br />

Eine solche Umnutzung ist auf dem<br />

Vierseithof Radong auf überzeugende Weise<br />

gelungen. Die Architekten von mo.studio<br />

haben dabei die denkmalgeschützten Fassaden<br />

des Hofensembles bewahrt und gleichzeitig<br />

ein sorgfältig geplantes Tageslichtkonzept<br />

für die eigenen Räume umgesetzt,<br />

das nicht nur für gut beleuchtete Arbeitsplätze,<br />

sondern auch für spannende Ausblicke<br />

sorgt.<br />

Einen wichtigen Bestandteil des Konzepts<br />

bilden die insgesamt elf Dachfenster<br />

von Velux auf beiden Seiten des Satteldachs,<br />

die das Tageslicht nicht nur ins Dachgeschoss,<br />

sondern über Lichtroste auch in die<br />

Räume darunter leiten. In Kombination mit<br />

außen liegenden Markisen und der funkgesteuerten<br />

Öffnungsfunktion für zwei<br />

der Fenster konnten außerdem der Schutz<br />

gegen sommerliche Überhitzung und eine<br />

effektive Lüftungsfunktion für die neuen<br />

Räume verwirklicht werden. Eine Lösung,<br />

die beim Velux-Architekten-Wettbewerb<br />

mit dem Thema „Licht + Luft = Lebensqualität“<br />

so überzeugte, dass der Umbau<br />

„Vom Stall zum Studio“ 2013 mit dem dritten<br />

Preis prämiert wurde.<br />

Stahl entlastet das Gemäuer<br />

Dass das Projekt am Ende sogar einen Preis<br />

gewinnen würde, war für Außenstehende<br />

bei Beginn der Umbauarbeiten kaum vor-<br />

21


Thema des Monats


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Vorher: Der alte Schweinestall wurde von einem Holzsprengwerk und<br />

einem Kaltdach vor der Witterung geschützt<br />

▴▴Nachher: Eine Stahlkonstruktion leitet die Lasten der neuen Geschosse<br />

direkt in die Fundamente ein<br />

stellbar. Zwar beeindruckte der 1859 errichtete<br />

Vierseithof schon damals durch seine an<br />

allen vier Seiten erhaltene Bebauung, doch<br />

ließ der Erhaltungszustand speziell bei den<br />

alten Stallungen sehr zu wünschen übrig.<br />

Das Dach sowie der gesamte historische<br />

Dachstuhl mussten komplett zurückgebaut<br />

werden, damit auf den Traufwänden ein<br />

neuer Mauerkopf betoniert werden konnte,<br />

der heute unsichtbar hinter der Klinkerverkleidung<br />

liegt.<br />

Trotz dieser Verstärkung boten die<br />

Wände zu wenig Tragfähigkeit für die vorgesehenen<br />

Geschosse und das neue Dach.<br />

Das alte Holzsprengwerk wurde deshalb<br />

durch eine eigenständig stehende Stahlkonstruktion<br />

ersetzt, die die Lasten nicht ins<br />

Mauerwerk, sondern direkt in die Fundamente<br />

leitet. Mit dieser Lösung blieben die<br />

Außenwände unberührt und damit denkmalgerecht<br />

erhalten. Gleichzeitig konnten<br />

die neuen Nutzungsebenen der Galerien,<br />

des Obergeschosses und des Spitzbodens<br />

statisch unabhängig und scheinbar im<br />

Raum schwebend umgesetzt werden.<br />

Sparren folgen Fensterposition<br />

Die statisch notwendige Entlastung des<br />

Mauerwerks bot zugleich die Chance, in<br />

den Außenwänden die Flächen zwischen<br />

den Mauerbögen (Lisenen) zu öffnen<br />

und durch neue Fassadentore aus Glas zu<br />

ersetzen. Dadurch gelangt Licht ins Erdgeschoss<br />

und zugleich ermöglichen die verglasten<br />

Öffnungen einen direkten Blick in<br />

den großen Hof. Das Obergeschoss erhält<br />

sein Tageslicht hingegen über Dachfenster,<br />

deren künftige Positionen bereits bei der<br />

Einteilung der neuen Sparren berücksichtigt<br />

werden konnten. „Wir haben die Sparrenfelder<br />

nicht gleichmäßig geteilt, was in<br />

diesem Falle möglich war, weil auch das historische<br />

Dach schon ohne Überstand ausgeführt<br />

worden war“, erklärt Zimmerermeister<br />

Maik Lauda aus Dormagen. „Da es sich<br />

um ein Denkmal handelt, haben wir diese<br />

Gestaltung ohne sichtbare Sparrenköpfe<br />

natürlich wieder aufgegriffen. Die Lage der<br />

Sparren sowie der erforderlichen Wechsel<br />

ließ sich dadurch von vornherein auf die<br />

geplanten Fenster abstimmen.“<br />

INTERVIEW: DACHDECKER STEFAN WAGENER<br />

dachbaumagazin: Herr Wagener, wo lagen<br />

die Herausforderungen bei diesem über<br />

150 Jahre alten Gebäude?<br />

Stefan Wagener: Durch den kompletten<br />

Rückbau des alten Dachs und die Wiedererrichtung<br />

mit der Stahlkonstruktion und<br />

den neuen Sparren war es für uns beinahe<br />

wie ein Neubau. Aber es hat Spaß gemacht<br />

zu sehen, wie sich mit jedem verlegten<br />

Ziegel das neue Dach immer besser in die<br />

vorhandene Anlage einfügte.<br />

Der ehemalige Stall wirkt heute tatsächlich,<br />

als hätte er schon immer so aussehen<br />

müssen.<br />

Das liegt natürlich auch am Rheinlandziegel,<br />

mit dem wir die originale Dachansicht<br />

wiederherstellen konnten. Durch<br />

die Engobe sogar in einem sehr ähnlichen<br />

Farbton, was jede Unruhe zwischen Alt<br />

und Neu vermeidet.<br />

Regionaltypischer Dachziegel<br />

Das vereinfachte die anschließende Dachdeckung,<br />

die ebenso wie die Montage der<br />

elf Dachfenster von <strong>Dachdecker</strong>meister<br />

Stefan Wagener aus Neuss erledigt wurde.<br />

Er führte oberhalb der Sparren den klassischen<br />

Aufbau aus Unterspannbahn, Konterlattung<br />

und Lattung aus, ehe er die Dachfenster<br />

montierte und die neue Deckung<br />

verlegte. Bei der Deckung der historischen<br />

Stalldächer kam der für diese Region typische<br />

Rheinlandziegel zum Einsatz, der auf<br />

anderen Gebäuden des Ensembles noch<br />

▸ ▸ Ähnliche<br />

Farbe: alte<br />

und neue<br />

Dachziegel<br />

Ruhe und Gleichmaß prägen auch die<br />

neuen Dachflächen – wie haben Sie das<br />

geschafft?<br />

Dafür ist in erster Linie die von den Architekten<br />

vorgegebene, harmonische Verteilung<br />

der neuen Dachfenster verantwortlich.<br />

Unsere Aufgabe war es, die Flächen<br />

zwischen den Fenstern so aufzuteilen<br />

und einzudecken, dass keine störenden<br />

Schnitte in den Dachziegeln erforderlich<br />

waren, was auf der Baustelle auch gut<br />

funktioniert hat.<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

23


Thema des Monats<br />

▴▴Frei schwebend: Die neuen Nutzungsebenen der Galerien, des Obergeschosses und des Spitzbodens konnten durch die selbsttragende Stahlkonstruktion<br />

statisch unabhängig und frei im alten Stallraum stehend umgesetzt werden<br />

▾▾Vom Stall zum Studio: Es ist nur schwer vorstellbar, dass in diesem Raum<br />

vor ein paar Jahren noch Schweine gehalten wurden<br />

▾ ▾ Tageslicht von oben: Durch das Galeriegeschoss und die umlaufenden<br />

Gitterroste gelangt das Licht <strong>vom</strong> Dach- bis ins Erdgeschoss


»Sogenannte Lichtroste verstärken den<br />

vorhanden war. In Anlehnung an die bereits<br />

nachgedunkelten, ursprünglich naturroten<br />

Dachziegel wurden die neuen Flächen mit<br />

altfarbenen Engoben gedeckt.<br />

Die weiteren Dachschichten unterhalb<br />

der Sparren übernahm das Ausbaugewerk,<br />

das eine 20 cm dicke Zwischensparrendämmung<br />

mit Mineralwolle der Wärmeleitfähigkeit<br />

0,032 W/(mK) verlegte, die<br />

Luftdichtheitsfolie einbaute und den Dachaufbau<br />

raumseitig mit Konterlattung, Lattung<br />

und Gipskartonplatten abschloss.<br />

„Aufgrund des Denkmalschutzes sind<br />

wir zwar von den Anforderungen der EnEV<br />

befreit“, erklärt der bauleitende Architekt<br />

Lars Reynolds von mo.studio. „Aber natürlich<br />

haben wir im eigenen Interesse und im<br />

Sinne der Energieeffizienz Wert auf eine<br />

fachgerechte Luftdichtheit und eine gute<br />

Wärmedämmung gelegt.“<br />

Gut gestreutes Tageslicht<br />

Für eine gleichmäßige Ausleuchtung wurden<br />

die Dachfenster auf beide Seiten des<br />

Satteldachs verteilt: Sechs Fenster in einer<br />

Reihe sind nach Südosten orientiert, die<br />

fünf anderen sowie ein Zwerchgiebel, der<br />

in kleinerer Form schon das ursprüngliche<br />

Dach geziert hatte, befinden sich in zwei<br />

Reihen auf der nordwestlichen Hofseite.<br />

Durch diese Anordnung gelangt einerseits<br />

gut gestreutes Tageslicht von oben in<br />

die Arbeitsräume, andererseits bietet die<br />

untere Fensterreihe attraktive Ausblicke in<br />

den Hof oder zu einem nahe gelegenen See.<br />

Alle Fenster sind Schwingfenster in Holzausführung<br />

mit einer einheitlichen Breite<br />

von 94 cm, die sich jedoch in der Fensterlänge<br />

unterscheiden: Die obere Reihe misst<br />

118 cm, während unten im Sinne des guten<br />

Ausblicks Fenster mit 160 cm Länge verwendet<br />

wurden.<br />

Komfort durch Elektrofenster<br />

Die Entscheidung für Schwingfenster bot<br />

sich an, weil die Fenster der unteren Reihe<br />

durch den versetzten inneren Geschossaufbau<br />

aus Arbeitsebene, Galerie und Spitzboden<br />

alle gut zu erreichen sind. Diese Fenster<br />

und ihre Hitzeschutz-Markisen sind deshalb<br />

aller per Hand zu bedienen. Anders<br />

verhält es sich in der nicht mehr erreichbaren<br />

oberen Reihe, in der zwei Fenster als<br />

Elektrofenster ausgerüstet sind. Mit dem<br />

Elektrosystem Integra und der Funksteuerung<br />

können diese automatischen Fenster<br />

wie auch ihre außen liegenden Hitzeschutz-<br />

Markisen auf Knopfdruck komfortabel<br />

geöffnet und geschlossen werden. Sowohl<br />

die Belüftung als auch der Schutz gegen<br />

Überhitzung bei intensiver<br />

Sonneneinstrahlung<br />

sind dadurch<br />

jederzeit sichergestellt.<br />

Auch das Festlegen<br />

von mehreren Intervallen<br />

pro Tag, an denen sich Fenster und<br />

Hitzeschutz automatisch öffnen und wieder<br />

schließen, ist mit der Funksteuerung problemlos<br />

möglich.<br />

schwebenden Charakter der Räume.« ExtruPol ®<br />

Schwebendes Obergeschoss<br />

Einen besonderen Einfall hatten die Architekten<br />

von mo.studio bei der Weiterleitung<br />

des Tageslichts <strong>vom</strong> Obergeschoss ins Erdgeschoss:<br />

Die Arbeitsplätze im Dachgeschoss<br />

sind bewusst von den Außenwänden<br />

abgerückt, sodass auf beiden Seiten Platz<br />

für jeweils unterschiedlich breite Gitterroste<br />

war. Durch diesen „Durchblick“ wurde der<br />

scheinbar schwebende Charakter der oberen<br />

Arbeitsebene unterstrichen. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Vierseithof Radong<br />

D-40668 Meerbusch<br />

Bauherr/Architekt:<br />

mo.studio<br />

D-40668 Meerbusch<br />

www.mo-studio.de<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

Zimmererarbeiten:<br />

Maik Lauda<br />

D-41542 Dormagen<br />

www.zimmerei-lauda.de<br />

<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />

Stefan Wagener<br />

D-41464 Neuss<br />

Produkte:<br />

Elf Dachfenster Velux GGL mit<br />

elektrischen Hitzeschutz-Markisen,<br />

zwei davon mit Funkfernsteuerung<br />

Hersteller:<br />

Velux Deutschland GmbH<br />

www.velux.de<br />

Halle 6 | Stand 6.224, 6.324<br />

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dem Werkstoff der Zukunft – FPO<br />

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Tel +49 (0) 55 41 98 35 - 0<br />

Fax +49 (0) 55 41 98 35 - 10<br />

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Thema des Monats<br />

STEILDACH<br />

Über allem, was Recht ist<br />

Der 1897 erbaute Bundesgerichtshof in Karlsruhe erhielt<br />

im Rahmen einer Sanierung sein im Krieg zerstörtes<br />

Mansarddach zurück. Für die Neudeckung verlangte die<br />

Denkmalpflege naturrote Biber mit Rundschnitt.<br />

Text: Stefan Simon | Fotos: Creaton


Das Palais des<br />

Bundesgerichtshofs<br />

in Karlsruhe wird<br />

jetzt wieder von dem<br />

ursprünglichen<br />

Mansarddach gekrönt


▴▴Historische Farbharmonie mit Bibern: Schwarz, Weiß und Rot waren zur Erbauungszeit des Palais auch die Farben des Kaiserreichs. Aus dekorativen<br />

Gründen wurde jede Teildachfläche mit einer Schieferreihe oder einer Nockenkehle eingefasst<br />

Der<br />

Bundesgerichtshof ist im<br />

Erbgroßherzoglichen Palais in Karlsruhe<br />

ansässig. Das Dach des Gebäudes wurde<br />

im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Beim<br />

Wiederaufbau 1950 beschränkte man sich<br />

aus Kostengründen auf ein einfaches Funktionsgeschoss<br />

mit flachem Walmdach. Die<br />

Rekonstruktion des Mansarddachs stellt<br />

den prächtigen Urzustand wieder her –<br />

auch dank der gebürsteten, naturroten Biberschwanzziegel<br />

mit Rundschnitt.<br />

Residenz des Rechts<br />

Das oberste Zivil- und Strafgericht in<br />

Deutschland residiert in einem denkmalgeschützten<br />

Palais aus jener Zeit, als noch<br />

nicht alle Menschen gleich waren. Es wurde<br />

zwischen 1891 und 1897 für den badischen<br />

Erbgroßherzog Friedrich II. erbaut.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg war es vorbei<br />

mit der Adelsherrlichkeit, im Zweiten Weltkrieg<br />

auch mit der baulichen Pracht – das<br />

Dach wurde durch einen Brand weitgehend<br />

zerstört. Die zentrale Kuppel wurde nach<br />

Kriegsende zwar wiederhergestellt, doch<br />

die Seitenflügel erhielten statt der Mansarde<br />

nur eine Aufstockung in der nachkriegstypischen<br />

Spararchitektur. 1950 bezog der<br />

Bundesgerichtshof das Palais, und 60 Jahre<br />

später war die energetische Sanierung des<br />

Dachgeschosses überfällig.<br />

Rekonstruktion des Dachs<br />

Der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg<br />

übernahm die Aufgabe,<br />

das unzureichend gedämmte Dachgeschoss<br />

auf den energetischen Stand der Technik<br />

zu bringen. Da ein längerer Leerstand der<br />

Etage vermieden werden musste, bot sich<br />

nur eine Außendämmung in Verbindung<br />

mit der Wiederherstellung der originalen<br />

Silhouette an. So wurde das bestehende<br />

Dachgeschoss mit einem Mansarddachstuhl<br />

überbaut und die alten Gauben nach historischem<br />

Vorbild rekonstruiert.<br />

Gebürstete Biber<br />

Für die flach geneigten, von unten nicht einsehbaren<br />

Dachflächen <strong>vom</strong> First bzw. den<br />

Glaskuppeln bis zum Steingesims wählte der<br />

Bauherr ein Leistenfalzdach aus verzinntem<br />

Kupferblech. Die Mansarddachflächen zwischen<br />

Traufe und Mansardknick wurden jedoch<br />

mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Hier<br />

hatte die Denkmalpflege Rundschnitt-Biber<br />

in Naturrot mit einer gebürsteten Oberfläche<br />

gefordert. Diese Oberfläche soll zu einer<br />

zügigen Patinierung der Dachfläche führen.<br />

Fündig wurde man im Sortiment der Klassik-Biber<br />

von Creaton.<br />

28 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Die Dachneigung von 75 Grad erforderte eine<br />

Befestigung mit Klammern und Schrauben<br />

▴ ▴ Kunstvoll überbaut: Der neue Dachstuhl des Bundesgerichtshofs wurde bei laufendem Betrieb<br />

errichtet – um das bestehende Bürogeschoss aus den 1950er-Jahren herum<br />

▴▴Die unterste Biberreihe jeder Teildachfläche<br />

wurde mit Traufziegeln ausgeführt<br />

Feinmechanische Arbeit<br />

Die Ausführung oblag dem Karlsruher<br />

<strong>Dachdecker</strong>betrieb Stegmaier GmbH – ein<br />

Auftrag, der es in sich hatte. Nicht nur, dass<br />

<strong>Dachdecker</strong>meister Werner Stegmaier und<br />

seine Gesellen den obersten Richtern des<br />

Landes auf dem Kopf herumtanzen konnten.<br />

Die Aufgabe bescherte den Handwerkern<br />

neben dem Renommee einer besonderen<br />

Referenz auch handwerkliche Herausforderungen:<br />

Insgesamt 11 000 Biber mussten<br />

auf der 320 m² großen Dachfläche verlegt<br />

werden, die jedoch auf viele kleine Teilflächen<br />

verteilt werden mussten, bei denen<br />

es wegen der Balustraden nur wenig Platz<br />

zum Arbeiten gab. Die Kleinteiligkeit des<br />

Mansarddachs, wo teilweise nur ein Biber<br />

zwischen die Gauben passt, machte schon<br />

die Lattung zur „feinmechanischen“ Arbeit.<br />

Die Biber wurden in klassischer Doppeldeckung<br />

verlegt. Dabei setzten die <strong>Dachdecker</strong><br />

in der ersten Reihe Traufziegel ein und an<br />

den Rändern Längshalbe. Wegen der starken<br />

Dachneigung von 75 Grad musste jeder<br />

Biber nicht nur in die Lattung eingehängt,<br />

sondern zusätzlich einzeln befestigt werden.<br />

Dabei wurde jede Teildachfläche aus dekorativen<br />

Gründen entweder von Nockenkehlen<br />

oder von einer Schieferreihe eingefasst.<br />

Denkmalschutz trifft Klimaschutz<br />

Nach Abschluss der Deckarbeiten war der<br />

Stilbruch auf dem Dach des Bundesgerichtshofs<br />

nach über 60 Jahren beendet. Gleichzeitig<br />

wurde durch das neue Mansarddach<br />

eine deutliche Verringerung des Energiebedarfs<br />

erreicht. Damit verbunden ist eine<br />

jährliche Einsparung von rund 15,5 t CO 2<br />

–<br />

schön, wenn sich Denkmalpflege und Klimaschutz<br />

so gut ergänzen. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Bundesgerichtshof im<br />

Erbgroßherzoglichen Palais<br />

D-76133 Karlsruhe<br />

<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />

<strong>Dachdecker</strong>ei Stegmaier GmbH<br />

D-76227 Karlsruhe<br />

www.dachdeckerei-stegmaier.de<br />

Produkte:<br />

Biberschwanzziegel Klassik,<br />

naturrot gebürstet,<br />

mit Originalzubehör<br />

(Längshalbe und Traufziegel)<br />

Hersteller:<br />

Creaton AG<br />

www.creaton.de<br />

Halle 6 | Stand 6.107<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

29


Thema des Monats<br />

SKN / OSTFRIESLAND BILD<br />

▴▴Das Alte Rathaus in Norden vor Beginn der Sanierungsarbeiten: Die roten Hohlziegel wurden inzwischen gegen blau-grau-gedämpfte Exemplare getauscht<br />

BLEIDACH<br />

Tea Time für <strong>Dachdecker</strong><br />

Im Alten Rathaus in Norden ist das Ostfriesische Teemuseum<br />

beheimatet, das bis Ende 2014 komplett<br />

saniert wird. Zu Beginn wurden die Satteldächer und der<br />

Turmgiebel unter Einsatz von Walzblei erneuert.<br />

Text: Maximilian Hoh | Fotos: Angelis & Partner und Dächer von Schnell<br />

30 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Die alten Hohlziegel wurden zur Zweitverwendung eingelagert und die<br />

alten Bleianschlüsse sorgfältig abmontiert und recycelt<br />

▴▴Auf den rund 410 m² großen Dachflächen kamen 6700 neue Holhlziegel in<br />

blau-grau-gedämpfter Farbe zum Einsatz<br />

Im Ostfriesischen Teemuseum wird<br />

Teekultur lebendig. Auf über 1000 m² erfahren<br />

Besucher alles über Anbau, Verarbeitung<br />

und Herstellung der berühmten<br />

ostfriesischen Mischung. Sie können dort<br />

Wohnräume mit antikem Mobiliar und Geschirr<br />

besichtigen, in denen die Zeit scheinbar<br />

stillsteht. Dieses kulturelle Erbe soll auf<br />

Dauer bewahrt werden, weshalb die Gebäudehülle<br />

und die Haustechnik des Alten<br />

Rathauses in Norden nun von Grund auf<br />

saniert und modernen Standards angepasst<br />

werden. Die Außenarbeiten sind inzwischen<br />

weitgehend fertiggestellt, die Ausstellungsflächen<br />

sollen bis Ende 2014 folgen.<br />

Spuren der Zeit<br />

Das Hauptgebäude des Ostfriesischen Teemuseums<br />

befindet sich im Alten Rathaus<br />

der Stadt Norden, einem Renaissancebau<br />

aus dem Jahr 1539. Die letzte umfangreiche<br />

Instandsetzung erfolgte in der Nachkriegszeit.<br />

Danach ließ die Stadt Norden zwar immer<br />

wieder einzelne Restaurierungs- und<br />

Sicherungsarbeiten ausführen, doch über<br />

die Jahre zeigte das Baudenkmal immer<br />

mehr Alterserscheinungen. Die Schäden<br />

an der Dachdeckung waren beispielsweise<br />

so gravierend, dass es an zahlreichen Stellen<br />

stark durchregnete und die Bausubstanz<br />

darunter Schaden zu nehmen drohte. Die<br />

Konsequenz: Das Dach musste komplett<br />

erneuert werden, einschließlich der Bleianschlüsse<br />

und des kompletten Turmgiebels.<br />

Der Bauherr entschied sich für eine langlebige<br />

Lösung unter Einsatz der bewährten<br />

Walzbleitechnik.<br />

Im Herbst 2012 wurde der Emdener<br />

Handwerksbetrieb Dächer von Schnell mit<br />

der Dachsanierung beauftragt. Das Familienunternehmen<br />

hat sich auf Denkmalpflege<br />

spezialisiert und schon viele Baudenkmäler<br />

fachgerecht saniert. <strong>Dachdecker</strong>meisterin<br />

Petra Schnell-Rewerts<br />

setzt von jeher auf den<br />

Werkstoff Walzblei,<br />

um hohen Qualitätsanforderungen<br />

gerecht<br />

zu werden. „Seit<br />

meiner Lehrzeit verwende ich für An- und<br />

Abschlüsse ausschließlich Walzblei“, betont<br />

Schnell-Rewerts. „Der Werkstoff ermöglicht<br />

langlebige und formschöne Lösungen<br />

in ganz unterschiedlichen Anwendungen.“<br />

Recycling am Baudenkmal<br />

Die ersten Vorbereitungen begannen noch<br />

vor Wintereinbruch: Die <strong>Dachdecker</strong> demontierten<br />

die vorhandene Bleideckung<br />

und überführten das Altmetall wieder in<br />

den Materialkreislauf. Dazu wurden Befestigungen<br />

und Verbindungen behutsam gelöst,<br />

sodass der Untergrund nicht beschädigt<br />

wird. Dabei kam den <strong>Dachdecker</strong>n die hohe<br />

Flexibilität des Materials zugute: Bleibleche<br />

lassen sich einfach biegen, schneiden und je<br />

nach Gegebenheit kleinteilig oder in größeren<br />

Stücken loslösen. Genagelte Befestigungen<br />

werden mit einem Stemmeisen gelöst,<br />

Falze mit Gummihammer und Setzholz<br />

aufgebogen. Mit der Deckzange können<br />

festsitzende Blechstücke abgezogen werden.<br />

Schließlich landet der Bleischrott auf einer<br />

Holzpalette, wird mit Haltegurten gesichert<br />

und zum nächsten Rohstoff-Sammelbetrieb<br />

transportiert.<br />

»In Norden kamen 25 Rollen Walzblei<br />

und rund 50 kg Bleiwolle zum Einsatz.«<br />

Auch die traditionelle Deckung aus roten<br />

Hohlziegeln wurde nicht gleich entsorgt,<br />

sondern sorgfältig abgetragen. Gut<br />

erhaltene Ziegel wurden in einer Gitterbox<br />

gestapelt und im Materiallager des <strong>Dachdecker</strong>betriebs<br />

verwahrt. Schließlich sind sie<br />

weiterhin voll funktionsfähig und werden<br />

für Reparaturarbeiten an anderen Denkmälern<br />

dringend benötigt. So muss eine denkmalgerechte<br />

Sanierung nicht am Portemonnaie<br />

scheitern. „Gebrauchte Ziegel können<br />

wir meist zu erschwinglichen Preisen weiterreichen“,<br />

betont <strong>Dachdecker</strong>meisterin<br />

Petra Schnell-Rewerts.<br />

Im nächsten Schritt wurde die freigelegte<br />

Holzunterkonstruktion eingehend geprüft,<br />

insbesondere alle Sparren und Verbindun-<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

31


Thema des Monats<br />

▴▴Erst Metall, dann Keramik: Die <strong>Dachdecker</strong> verlegten an den Rändern der Satteldächer zunächst nur zwei Ziegelreihen, führten dann die aufwendigen<br />

Bleiarbeiten aus und deckten die restliche Dachfläche erst ganz zum Schluss der Dacharbeiten<br />

▾▾Im Detail: Für den mauerseitigen Anschluss der Schichtstücke aus<br />

Walzblei mussten die Fugen 3,5 cm tief eingeschlitzt werden<br />

▾ ▾ An dem kleinen Turm mussten sämtliche Bleianschlüsse sowie die<br />

Schieferbekleidung am Übergang zum Dach erneuert werden


gen. Das Ergebnis: Der Dachstuhl wies trotz<br />

des Regeneintrags keine Schäden auf und<br />

konnte erhalten werden. Auf der Holzunterkonstruktion<br />

brachten die <strong>Dachdecker</strong><br />

schließlich eine zweilagige Polymer-Bitumenschweißbahn<br />

auf, womit ein regendichtes<br />

Unterdach für die nahende Winterzeit<br />

gewährleistet war.<br />

Neudeckung nach Maß<br />

Witterungsbedingt starteten die eigentlichen<br />

Sanierungsarbeiten erst im März 2013.<br />

Umso mehr war eine gute Terminkoordination<br />

zwischen allen Baubeteiligten gefragt.<br />

Diese Aufgabe lag in den Händen des Architekturbüros<br />

Angelis & Partner in Oldenburg.<br />

Schon vor Beginn der Bauarbeiten<br />

hatten die Architekten mit aufwendigen<br />

Recherchen zur Baugeschichte die Grundlagen<br />

für eine fachgerechte Sanierung gelegt.<br />

Das Architekturbüro übernahm dann auch<br />

die Bauleitung und sorgte mit detaillierten<br />

Bemusterungen vor Ort für eine umfassende<br />

und behutsame Instandsetzung des<br />

Backsteindenkmals.<br />

Für die Dacharbeiten waren auf der Baustelle<br />

bis zu sieben <strong>Dachdecker</strong> und Klempner<br />

tätig, um die rund 410 m² große Dachfläche<br />

neu zu decken sowie den Turmgiebel<br />

neu einzukleiden. Entsprechend groß war<br />

der Materialbedarf: Für das Bauvorhaben<br />

kamen 25 Rollen Walzblei (2 mm dick)<br />

und 50 kg Bleiwolle zum Einsatz. Für die<br />

neue Ziegeldeckung wurden zudem rund<br />

6700 neue Hohlziegel in blau-grau-gedämpfter<br />

Farbe benötigt.<br />

Zunächst wurde die Ausstiegsluke in<br />

der Plattform unterhalb des Kupferturms<br />

und die Dachreiter-Plattform vollflächig<br />

mit Bleiblechen bekleidet. Die Anschlussbleche<br />

haben die Klempner miteinander<br />

verschweißt. Alle acht Gratecken wurden<br />

zusammengeführt und mit einem einfach<br />

liegenden Falz verbunden. Die Pfosten des<br />

Kupferturms haben die Handwerker mit<br />

Blei ummantelt, mit einer Überhangleiste<br />

versehen und dann mit Bleiwolle abgedichtet.<br />

Der Kupferturm selbst erforderte<br />

keine Überarbeitungen, da die Kupferdeckung<br />

intakt ist. Allerdings wurde die historische<br />

Bekrönung in Form einer Kugel<br />

komplett überarbeitet. Dazu musste sie in<br />

einer Schmiede sorgsam in ihre Einzelteile<br />

zerlegt, die Stange gründlich sandgestrahlt<br />

und fehlende Teile detailgetreu rekonstruiert<br />

werden. Anschließend wurden alle Elemente<br />

wieder angeschweißt und die komplette<br />

Bekrönung neu vergoldet.<br />

Anschluss aus Schichtstücken<br />

Die Bekleidung des Turmgiebels erledigten<br />

die <strong>Dachdecker</strong> mit Schiefer in altdeutscher<br />

Deckung. Anschließend wurden die neuen<br />

Hohlziegel am Giebel und am seitlichen<br />

Mauerwerk zweireihig ausgelegt und die<br />

Anschlüsse zum aufgehenden Giebelmauerwerk<br />

hergestellt. Dazu haben die Handwerker<br />

die Bleibleche in Form der Ziegel<br />

zugeschnitten und als Schichtstücke auf den<br />

Pfannen verlegt. Diese Ausführung bietet<br />

gegenüber durchgehenden Anschlüssen<br />

mehr Stabilität gegen Windsog. Zur Befestigung<br />

der Bleibleche musste das Mauerwerk<br />

in den waagerechten Fugen 3,5 cm tief eingeschlitzt<br />

werden. Aufgrund der Rundungen<br />

im Mauerwerk weist die wandseitige<br />

Aufkantung eine Höhe von 10 bis 30 cm auf.<br />

Das dachseitige Anschlussteil wurde sorgfältig<br />

an die Ziegel angepasst. Abschließend<br />

haben die <strong>Dachdecker</strong> alle Mauerwerksfugen<br />

mit Bleiwolle abgedichtet.<br />

Ohne Schlieren<br />

Zum Schluss wurden alle Bleiflächen zweifach<br />

mit Patinieröl behandelt. Das Öl wird<br />

mit einem Baumwolltuch auf die saubere<br />

und trockene Walzblei-Oberfläche aufgetragen.<br />

Bereits nach etwa einer Stunde besteht<br />

ein wirksamer Schutz vor Schlierenbildung.<br />

Nach Abschluss der Bleiarbeiten haben die<br />

<strong>Dachdecker</strong> auch alle Zwischenbereiche mit<br />

Hohlziegeln gedeckt. ■<br />

STECKBRIEF<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

Objekt/Standort:<br />

Ostfriesisches Teemuseum<br />

im Alten Rathaus<br />

D-26506 Norden<br />

Architekten:<br />

Angelis & Partner<br />

D-26121 Oldenburg<br />

www.angelis-partner.de<br />

<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />

Dächer von Schnell GmbH<br />

D-26723 Emden<br />

www.daecher-von-schnell.de<br />

Produkte:<br />

Saturnblei (2 mm dick),<br />

Bleiwolle und Patinieröl<br />

Hersteller:<br />

Gütegemeinschaft Saturnblei e.V.<br />

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Thema des Monats<br />

HOLZSCHINDELN<br />

Hohe Handwerkskunst<br />

Das Dach der Schmiede des Frohnauer Hammers ist mit<br />

Holzschindeln gedeckt. Da bei der letzten Sanierung<br />

1991 gravierende Fehler gemacht wurden, stand das Dach<br />

jetzt noch einmal zur Neudeckung an.<br />

Text: Collin Klostermeier | Fotos: Rapold und Brigitte Streek<br />

34 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Nicht einfach:<br />

Keil-Nut-Schindeln<br />

stellen hohe<br />

Ansprüche an die<br />

<strong>Dachdecker</strong><br />

Der Frohnauer Hammer ist ein<br />

historisches Hammerwerk in Annaberg-<br />

Buchholz und eines der letzten funktionsfähigen<br />

Hammerwerke in Sachsen. Bereits<br />

1907 wurde die gesamte Anlage unter<br />

Denkmalschutz gestellt und wenig später<br />

zu einem technischen Museum umgenutzt.<br />

Zum Museumskomplex zählen neben dem<br />

originalen Hammerwerk auch das dazugehörige<br />

Herrenhaus, ein Freiformschmiedehammer,<br />

ein Mechanischer Berg und eine<br />

Klöppelstube. Der Frohnauer Hammer<br />

erlebte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

seine Blütezeit, wo er als wichtiger<br />

Eisenwerkzeug-Zulieferer für den Bergbau<br />

»Der Frohnauer Hammer wurde mit den<br />

traditionellen Keil-Nut-Schindeln saniert.«<br />

der Region diente. Weiterhin wurden hier<br />

aber auch landwirtschaftliche Geräte und<br />

Kunstschmiedearbeiten gefertigt.<br />

Das rund 700 m2 große Dach der<br />

Schmiede, die eines der alten Hammerwerke<br />

beherbergt, ist seit jeher mit Holzschindeln<br />

gedeckt. Zum Einsatz kam hier stets<br />

die regionaltypische Keil-Nut-Schindel als<br />

traditionelles Doppeldach. Hier liegen also<br />

zwei Schindeldächer übereinander. Bei einer<br />

Neudeckung im Jahr 1991 wurden allerdings<br />

gravierende handwerkliche Fehler<br />

gemacht und zudem gesägte Fichtenholzschindeln<br />

verwendet, die nicht den DIN-<br />

Anforderungen entsprachen. Aus diesem<br />

Grund musste die Schindeldeckung nun<br />

schon wieder saniert werden. Aber diesmal<br />

sollte alles richtig gemacht werden.<br />

25 000 neue Schindeln<br />

Die Keil-Nut-Schindel kommt praktisch<br />

nur noch bei denkmalgeschützten Gebäuden<br />

zum Einsatz und ist deshalb auch in<br />

den Normen nur am Rande als „historische<br />

Schindelform“ erwähnt.<br />

Sie darf<br />

nur ab einer Dachneigung<br />

von mindestens<br />

40 Grad<br />

verwendet werden<br />

– die Dächer des Frohnauer Hammers<br />

weisen unterschiedliche Dachneigungen<br />

von 42,5 bis 61 Grad auf und sind demzufolge<br />

für Keil-Nut-Schindeln geeignet.<br />

Bei der Sanierung des historischen Doppeldachs<br />

verarbeiteten die <strong>Dachdecker</strong> für<br />

die äußere Lage rund 25 000 gespaltene<br />

Keil-Nut-Schindeln aus Lärche und für die<br />

innere, erste Lage erneut industriell herge-<br />

▸▸Die alte Schmiede<br />

des Frohnauer<br />

Hammers nach dem<br />

Abschluss<br />

der Dacharbeiten<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

35


Thema des Monats<br />

Dächer unter Denkmalschutz<br />

▴▴Die neuen Schindeln sind im Schnitt 7,5 cm<br />

breit und wurden mit V2A-Stiften befestigt<br />

▴▴Die Entwässerung des denkmalgeschützten<br />

Dachs erfolgt über Regenrinnen aus Holz<br />

▴▴In der oberen Lage des Doppeldachs kamen<br />

25 000 neue Lärchenschindeln zum Einsatz<br />

stellte, gesägte Fichtenschindeln. Auf dieser<br />

ersten Lage verlegten die Handwerker eine<br />

neue Konterlattung, eine neue Lattung und<br />

schließlich die neuen Keil-Nut-Schindeln<br />

aus kesseldruckimprägniertem Lärchenholz,<br />

die 50 cm lang, 2,2 cm dick und im<br />

Durchschnitt 7,5 cm breit sind. Alle neuen<br />

Schindeln wurden mit speziellen V2A-<br />

Schindelstiften von Hand in die Lattung<br />

genagelt.<br />

▴▴Die Ausführung der Kehlen war für die<br />

<strong>Dachdecker</strong> besonders anspruchsvoll<br />

Auf das Wetter achten<br />

Bei der Verlegung galt es, vor Beginn der eigentlichen<br />

<strong>Dachdecker</strong>arbeiten einen Blick<br />

auf die Hauptwetterrichtung zu werfen und<br />

die Deckung anschließend so zu planen,<br />

dass die Nuten dem Wetter abgewandt liegen.<br />

Doch das ist nur eine der vielen Besonderheiten,<br />

die es bei der Verarbeitung von<br />

Keil-Nut-Schindeln zu beachten gilt: Die<br />

Schindeln dürfen nicht zu stark zusammengepresst<br />

werden, sollen aber auch nicht zu<br />

locker sitzen. Weiterhin müssen die <strong>Dachdecker</strong><br />

auch mit Schindeln klarkommen,<br />

die nicht ganz parallel sind: Diese müssen<br />

dann so lange umgedreht und umpositioniert<br />

werden, bis der Anschluss passt. Diese<br />

Eigenschaft kam vor allem bei der Ausführung<br />

der Kehlen zum Tragen, die dadurch<br />

recht langwierig war.<br />

Die Keil-Nut-Schindel wird bei einer<br />

Länge von 50 cm auf einer Lattung<br />

mit 40 cm Lattabstand verlegt, sodass die<br />

Überdeckung lediglich 10 cm beträgt (zum<br />

Vergleich: 50 cm lange Standardschindeln<br />

werden auf dem Dach mit einem Lattabstand<br />

von 16 cm verlegt). „Früher haben<br />

die Leute im Erzgebirge ihre Schindeln im<br />

Winter selbst gefertigt. Daher repräsentieren<br />

die schwierig herzustellenden Keil-Nut-<br />

Schindeln auch die große Handwerkskunst<br />

dieser Region“, erklärt Harald Rapold, Geschäftsführer<br />

des Schindelherstellers Rapold<br />

GmbH, der die 25 000 Schindeln für<br />

den Frohnauer Hammer hergestellt hat.<br />

Nägel richtig setzen<br />

Ein wichtiger Aspekt bei der Verlegung von<br />

Keil-Nut-Schindeln ist die korrekte Nagelung:<br />

Die Schindeln werden am Kopf, wo<br />

sie nachher von der nächsten Schindelreihe<br />

überdeckt werden, mit jeweils einem Schindelstift<br />

befestigt. An der Unterkante wird<br />

hingegen nur jede fünfte Schindel vernagelt,<br />

damit das Holz arbeiten kann. Zudem<br />

werden die Nägel grundsätzlich per Hand<br />

eingeschlagen und nicht etwa mit Druckluft<br />

eingeschossen.<br />

Ein langlebiges Dach<br />

Nach den schlechten Erfahrungen aus den<br />

1990er-Jahren hatte sich der Bauherr gegen<br />

die regionaltypische Fichtenschindel entschieden<br />

und stattdessen auf das haltbarere<br />

Lärchenholz gesetzt. Das ist aber auch das<br />

Einzige, das an diesem herrlichen Dach<br />

nicht den historischen Vorgaben entspricht.<br />

Zudem waren mit Bauingenieur Günter<br />

Klaffenbach und Verleger Udo Gläser zwei<br />

ausgewiesene Fachleute mit der Sanierung<br />

betraut, weshalb das Dach des Frohnauer<br />

Hammers nun lange halten dürfte. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Frohnauer Hammer<br />

D-09456 Annaberg-Buchholz<br />

Bauherr:<br />

Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz<br />

D-09456 Annaberg-Buchholz<br />

Planung:<br />

Günter Klaffenbach<br />

D-09526 Olbernhau<br />

Verlegearbeiten:<br />

Gläser Komplettbau GmbH<br />

D-09619 Sayda/Ortsteil Friedebach<br />

www.glaeser-komplettbau.de<br />

Produkt:<br />

Keil-Nut-Schindeln<br />

aus gespaltenem Lärchenholz<br />

Hersteller:<br />

Rapold GmbH<br />

D-83435 Bad Reichenhall<br />

www.schindelkatalog.com<br />

36 dachbau magazin 1-2 | 2014


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Thema des Monats


ZINKDACH<br />

Kleinkarierte Deckung<br />

Das Grand Hotel Kempinski High Tatra steht mitten<br />

im slowakischen Nationalnaturreservat – eine<br />

denkmalgeschützte Anlage mit Natursteinfassaden<br />

und einer Dachlandschaft aus Titanzink.<br />

Text: Frank Neumann | Fotos: Rheinzink


Thema des Monats<br />

Dächer unter Denkmalschutz<br />

▴▴Steil: Die Dächer der Türme wurden auch mit<br />

dem Kleinrautensystem gedeckt<br />

▴▴Durch und durch edel: Natursteinfassaden, Fachwerkelemente und die Dachlandschaft aus Titanzink<br />

prägen die historischen Gebäude des Grand Hotel Kempinski High Tatra<br />

Die Hohe Tatra ist der höchste<br />

Teil der Karpaten und gehört zu einem Drittel<br />

zu Polen und zu zwei Dritteln zur Slowakei.<br />

Die Gebirgskette steht als Nationalpark<br />

unter Schutz und ist ein von der UNESCO<br />

anerkanntes Biosphärenreservat. Auf slowakischer<br />

Seite liegen in 1351 m Höhe der<br />

kleine Ort Štrbské Pleso und der gleichnamige<br />

Gletschersee (Tschirmer See).<br />

Seit über 100 Jahren lockt das gesunde<br />

Hochgebirgsklima zahlreiche Hotel- und<br />

Kurgäste in diese traumhaft schöne Gegend.<br />

Für sie entstand am südlichen Ufer des Sees<br />

zwischen 1882 und 1923 ein Gebäudeensemble,<br />

das im Laufe der Zeit mehrfach<br />

umgebaut und erweitert wurde. Aufgrund<br />

der politischen Rahmenbedingungen verfiel<br />

die Anlage jedoch in der zweiten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Desolate Bausubstanz<br />

Anfang des 21. Jahrhunderts fiel die Entscheidung,<br />

in den historischen Gebäuden<br />

das Grand Hotel Kempinski High Tatra,<br />

das erste 5-Sterne-Hotel der Slowakei, zu<br />

etablieren – eine Herausforderung für alle<br />

Beteiligten, denn die Bausubstanz des Ensembles<br />

war in einem desolaten Zustand.<br />

Die Bauwerke stehen zudem auf einer Moräne,<br />

waren nicht unterkellert und hatten<br />

keinen Platz für Lager- und Technikräume.<br />

Erschwerend kam hinzu, dass die Gebäude<br />

unter Denkmalschutz stehen.<br />

Den Auftrag für die Planung erhielt der<br />

Münchner Architekt Peter Cerno <strong>vom</strong> Büro<br />

Cerno+Architekten. Die Basis seines Entwurfs<br />

bildete die Neuorganisation des Hotelablaufs.<br />

Herzstück dieser neuen Struktur<br />

ist ein unterirdischer, 250 m langer Gang,<br />

der die einzelnen Gebäude miteinander verbindet.<br />

Außerdem wurde das Ensemble –<br />

zur Schaffung der fehlenden Neben- und<br />

Betriebsräume – in großen Teilen unterkellert.<br />

Die dafür notwendigen Arbeiten im<br />

Erdreich stellten hohe Anforderungen an<br />

Planer und Handwerker: Zum einen mussten<br />

die Gebäude abgefangen werden, um<br />

Setzungen zu verhindern. Zum anderen erschwerte<br />

die Lage im Endmoränenbereich<br />

immer wieder die Grabungsarbeiten. „Bei<br />

der ohnehin schon schwierigen Arbeit stießen<br />

wir zum Beispiel auf riesige Gesteinsbrocken,<br />

die wir nicht abtransportieren<br />

konnten“, berichtet Peter Cerno.<br />

Neue Dachstühle<br />

Bei der Sanierung der Gebäude orientierte<br />

sich der Architekt an historischen Fotos und<br />

den noch vorhandenen Elementen. „Wir haben<br />

die Bausubstanz so weit wie eben möglich<br />

erhalten, saniert und in Abstimmung<br />

mit dem Denkmalschutz für die Anforderungen<br />

eines Hotels ergänzt“, erzählt der<br />

Architekt. Größtenteils nicht mehr tragfähig<br />

waren die vorhandenen Holztragwerke<br />

der Dachstühle. Sie wurden daher abgerissen<br />

und bei dem größeren Gebäude durch<br />

eine Stahl-/Holzkonstruktion ersetzt, während<br />

eines der beiden kleineren Bauwerke<br />

einen neuen Dachstuhl aus Holz erhielt. So<br />

war es möglich, auch die Dachgeschosse für<br />

den Hotelbetrieb zu erschließen.<br />

40 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

4000 m² Rautenplatten<br />

Anhand der historischen Fotos war davon<br />

auszugehen, dass die Gebäude ursprünglich<br />

mit rautenförmigen Platten aus Faserzement<br />

gedeckt waren. Diese Art der<br />

Dachdeckung sollte auch künftig wieder<br />

das Gebäudeensemble prägen, „doch wir<br />

wollten ein anderes Material. Ein Metall,<br />

das lange hält und eine eher matte Oberfläche<br />

aufweist“, erklärt Peter Cerno. Aus<br />

diesem Grund fiel die Wahl schließlich auf<br />

Titanzink von Rheinzink. Beim Grand Hotel<br />

Kempinski High Tatra kamen über einer<br />

8 mm hohen Strukturmatte, die auf der<br />

»Das Kleinrautensystem wurde bei den<br />

historischen Gebäuden diagonal verlegt.«<br />

Unterseite der Scharen für eine permanente<br />

Luftumschichtung sorgt, zwei Bedachungssysteme<br />

zum Einsatz: das Kleinrautensystem<br />

(4000 m²) und das Doppelstehfalzsystem<br />

(1000 m²). Bei beiden Ausführungen<br />

entschieden sich Architekt und Bauherr für<br />

die Oberflächenqualität prepatina blaugrau,<br />

die sehr gut mit dem Farbspiel der Berge<br />

und des Sees harmoniert.<br />

Steile Turmdächer<br />

Das Kleinrautensystem wurde auf den Dächern<br />

der historischen Gebäude diagonal<br />

verlegt, im Traufen-, Dachgrat- und Firstbereich<br />

jedoch horizontal. Um eine gute<br />

Regeneintragssicherheit und eine hohe Beständigkeit<br />

gegen Windsog sicherzustellen,<br />

sind die 400 × 400 mm großen Quadratrauten<br />

auf der unteren Seite mit Rückkantungen<br />

und auf der oberen Seite mit einer Kantung<br />

nach vorn versehen. Befestigt wurden<br />

sie beim Grand Hotel Kempinski High Tatra<br />

jeweils mit zwei Haften auf der Unterkonstruktion.<br />

Die Neigung der Dächer ist<br />

unterschiedlich: Bei den Häusern liegt sie<br />

zwischen 30 und 42 Grad, bei den Türmen<br />

beträgt sie hingegen 73 Grad. Dachflächen<br />

mit geringerer Neigung, wie beispielsweise<br />

auf den Rundgauben und den Pultdächern<br />

der Verbindungsbauwerke, sind mit dem<br />

Doppelstehfalzsystem gedeckt.<br />

Um die Dachdeckung zuverlässig zu entlüften,<br />

wurden in den Traufen- und Firstbereichen<br />

entsprechende Lüftungsspalte<br />

vorgesehen und mit<br />

den zum System gehörenden<br />

Rautenlochblechen<br />

abgedeckt.<br />

Regenwasser<br />

wird über halbrunde,<br />

frei vorgehängte Dachrinnen, Rinneneinhangstutzen<br />

und Sammelleitungen in<br />

den Regenwasserkanal abgeleitet.<br />

Schneeschutz<br />

Im Hochgebirge spielt der Schutz vor abrutschendem<br />

Schnee und vor Vereisung<br />

der Entwässerungsanlage eine wichtige<br />

Rolle. Aus diesem Grund wurden parallel<br />

zu den Traufen Schneefänger aus Edelstahl<br />

montiert, deren Formen sich an dem historischen<br />

Schneefangsystem orientieren.<br />

Zusammen mit punktweise montierten<br />

Schneefängern schützen sie Personen und<br />

das Entwässerungssystem bei Tauwetter<br />

zuverlässig vor abrutschendem Schnee. Für<br />

zusätzliche Sicherheit der Dachrinnen zwischen<br />

den Rinnenhaltern sorgt eine durchlaufende<br />

Betonbewehrung, die in die Außenwülste<br />

eingelegt wurde.<br />

Sechs Jahre Arbeit<br />

Sechs Jahre dauerten Planung, Rekonstruktion<br />

und Anbau des Grand Hotel Kempinski<br />

High Tatra. Das Luxushotel erhielt im Zuge<br />

der Neuorganisation einen neuen Haupteingang,<br />

der in eine aufwendig restaurierte<br />

Lobby führt. Jedes der 98 Hotelzimmer erhielt<br />

ein eigenes Design. Die gesamte Außenfassade<br />

wurde vollständig saniert sowie<br />

detail- und farbgetreu nachgebildet. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Grand Hotel Kempinski High Tatra<br />

SK-05985 Štrbské Pleso<br />

Bauherr:<br />

Kúpele Štrbské Pleso, a.s.<br />

SK-05985 Štrbské Pleso<br />

Architekt:<br />

Cerno+Architekten<br />

D-81377 München<br />

Klempnerarbeiten:<br />

Trymont, spol. s.r.o.<br />

SK-05931 Lučivná und<br />

Tulis Strechy<br />

SK-05311 Smižany<br />

Produkte:<br />

Kleinrautensystem und Doppelstehfalzsystem<br />

in der Oberflächenqualität<br />

prepatina blaugrau<br />

Hersteller:<br />

Rheinzink GmbH & Co. KG<br />

www.rheinzink.de<br />

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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

41


Thema des Monats<br />

▴▴Originalgetreu: Die filigran strukturierte Oberfläche und der Segmentschnitt der neuen Biberschwanzziegel entsprechen dem historischen Vorbild<br />

STEILDACH<br />

Ein Haus zieht um<br />

In Neugersdorf wurde ein Umgebindehaus abgebaut und<br />

in 180 km Entfernung wieder zusammengesetzt. Für<br />

die neue Deckung des Dachs verwendeten die Handwerker<br />

Biberschwanzziegel mit Segmentschnitt.<br />

Text: Horst Pavel | Fotos: Braas<br />

42 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

Das Umgebindehaus ist ein<br />

Bautyp, der vor allem im Dreiländereck von<br />

Deutschland, Polen und Tschechien von der<br />

Oberlausitz und Sächsischen Schweiz bis<br />

nach Niederschlesien und Nordböhmen zu<br />

finden ist. Diese Region wird deshalb auch<br />

als Umgebindeland bezeichnet. Experten<br />

schätzen, dass es grenzübergreifend noch<br />

etwa 19 000 Umgebindehäuser gibt – viele<br />

stehen unter Denkmalschutz.<br />

Das Umgebindehaus in Neugersdorf<br />

stand schon über 15 Jahre leer, als sich der<br />

Bauherr während eines Urlaubs in der Lausitz<br />

in das Gebäude verliebte und in Abstimmung<br />

mit der Denkmalpflege auch die<br />

Zustimmung für eine Translozierung – das<br />

bedeutet einen fachgerechten Rückbau und<br />

den anschließenden Wiederaufbau an einem<br />

anderen Ort – erhielt.<br />

Zerlegt und abtransportiert<br />

Das Haus wurde 1887/88 gebaut und zählt<br />

somit zu den jüngeren Vertretern der Oberlausitzer<br />

Volksbauweise. Am 29. Januar<br />

1887 hatte Friedrich Wilhelm Gabriel seinen<br />

Genehmigungsantrag zum Neubau eines<br />

Wohnhauses bei der Königlichen Amtshauptmannschaft<br />

in Löbau eingereicht und<br />

im April die Baugenehmigung erhalten. Bereits<br />

im Oktober 1887 konnte die Errichtung<br />

des Neubaus mit zwei Blockstuben gemeldet<br />

werden. Die hohen Räume im Erd- und<br />

Obergeschoss zeigen, dass das Gebäude als<br />

reines Wohnhaus geplant wurde.<br />

Für den heutigen Bauherrn erleichterte<br />

dies seine Entscheidung zur Umsetzung<br />

des Hauses nach Buckow in die Märkische<br />

Schweiz. In zahlreichen Gesprächen mit der<br />

Denkmalpflege klärten Architekt und Bauherr<br />

sämtliche geplanten Arbeiten. In einem<br />

Gutachten war zuvor die Bausubstanz umfangreich<br />

beschrieben worden; dabei hatte<br />

sich gezeigt, dass das Gebäude nicht in einem<br />

guten, wohl aber ordentlichen Zustand<br />

war, der die Erhaltung wesentlicher Teile an<br />

einem neuen Standort zuließ.<br />

Für die Ausführung der Dacharbeiten<br />

war <strong>Dachdecker</strong>meister Graßhoff aus Seehausen<br />

schon frühzeitig in die Planung eingebunden.<br />

Da bereits eine Dachfläche des<br />

Satteldachs in den 1980er-Jahren mit Reformpfannen<br />

umgedeckt wurde, galt auch<br />

▴▴Wieder aufgebaut: das Umgebindehaus an seinem neuen Standort im 180 km entfernten Buckow<br />

die andere Dachflächenseite, die mit alten<br />

Segmentschnittbibern gedeckt war, als nicht<br />

mehr erhaltungswürdig und wurde ebenfalls<br />

erneuert. Der Bauherr höchstpersönlich<br />

zerlegte das Gebäude nach einer Bauaufnahme<br />

in seine Einzelteile, markierte<br />

jedes Teil und transportiert das „Hauspuzzle“<br />

an seinen neuen Standort.<br />

UMGEBINDEHÄUSER<br />

Neu aufgebaut<br />

Der Neuaufbau in Buckow am Scharmützelsee<br />

begann mit der Erstellung einer Bodenplatte<br />

auf Streifenfundamenten. Im Randbereich<br />

sorgt eine Reihe Schaumglasdämmung<br />

für moderne bauphysikalische Verhältnisse<br />

ohne Wärmebrücken. Die Schaumglasdämmung<br />

ist diffusionsdicht und über die<br />

Fläche extrem druckbelastbar und wird für<br />

die Ausführung von Sanierungsarbeiten an<br />

Umgebindehäusern empfohlen.<br />

Auf dieser Schicht konnte der abgetragene<br />

Granitsockel im Mörtelbett verlegt<br />

und ausgerichtet werden. Die häufigsten<br />

Schäden an Umgebindehäusern entstehen<br />

durch Feuchtigkeit im Sockelbereich an<br />

den Blockbohlen und den stehenden Stüt-<br />

»Das Umgebindehaus ist eine der eigenwilligsten und bezauberndsten Erscheinungen der<br />

Volksarchitektur«, schreibt Frank Delitz in dem Buch »Umgebinde im Überblick« nicht<br />

ohne Bewunderung. Umgebindehäuser gehören als Typus zum mitteldeutschen Wohnstallhaus:<br />

Die Gebäude werden meist traufseitig erschlossen und sind in der Regel in drei<br />

Bereiche – Wohn-, Flur- und Stallzone – aufgeteilt.<br />

Als Umgebinde wird das vor die Block- oder Bohlenstube gestellte Stützgerüst aus Ständern,<br />

Rähm, Spannriegeln sowie Kopfbändern oder Knaggen verstanden, das die Lasten<br />

der oberen Geschosse trägt. In waldreichen Regionen wurden die Wohnstuben komplett aus<br />

Holz errichtet und bildeten eine Art Holzkasten, der als »Blockstube« bezeichnet wird.<br />

Ständer und untere Bohlenreihe liegen in der Regel auf einem Sockel aus Hartstein, wie<br />

beispielsweise Granit. Die Obergeschosse wurden hingegen meist als Fachwerk ausgeführt<br />

und zeigen konstruktive Ähnlichkeiten zur fränkischen Tragkonstruktion.<br />

Das Umgebindehaus ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt und entwickelte sich bis ins<br />

20. Jahrhundert weiter. Wurden in früheren Zeiten Strohdächer und später Lehmschindeldeckungen<br />

oder Holzschindeln eingesetzt, so setzten die damaligen Brandkassen seit<br />

dem 18. Jahrhundert harte Bedachungen durch, die häufig mit Biberschwanzziegeln ausgeführt<br />

wurden.<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

43


Thema des Monats<br />

Dächer unter Denkmalschutz<br />

▴▴Am Gaubengrat sperren die Biber dank des Einsatzes der Querwölber weniger als üblich<br />

▴▴Die Blitzschutzstangen sind Rekonstruktionen<br />

zen. Als vorbeugende horizontale Abdichtungsmaßnahme<br />

gegen das „Ansaugen“<br />

von Feuchtigkeit in den Ständerfuß wurde<br />

hier jeweils eine Bleiplatte unterlegt. Die<br />

beschädigten Blockbohlen wurden ergänzt<br />

und später – wie die ergänzten Ständerfüße<br />

– farblich angepasst.<br />

Auch der Dachstuhl, ein Kehlbalkendach<br />

mit liegendem Stuhl, Kopfstreben und diagonal<br />

eingeklinkten Windstreben, wurde<br />

wieder aufgebaut. Im Auflagebereich haben<br />

die Handwerker neue Stuhlschwellen eingesetzt<br />

sowie einige zerstörte Sparren ergänzt.<br />

Die Sparren wurden eingeklinkt und mit<br />

Laschen gesichert. Auch die Binderbalken<br />

wurden neu eingesetzt, um die diffizile Statik<br />

des alten Rahmens zu ertüchtigen.<br />

Um den Wärmeschutz des Gebäudes<br />

auf die Anforderungen der EnEV zu verbessern,<br />

erhielt das Dach eine 80 mm dicke<br />

Aufsparrendämmung sowie eine ergänzende<br />

Zwischensparrendämmung.<br />

Fassade aus Schiefer<br />

Die wärmegedämmte, hinterlüftete Fachwerkfassade<br />

erhielt nach historischem Vorbild<br />

eine Schieferbekleidung, die mit kleinen<br />

Spitzwinkelschablonen auf Schalung<br />

gedeckt wurde. So sind auch die empfindlichen<br />

Lehmgefache der wärmegedämmten<br />

Fachwerkfassade abgedeckt. Teilweise<br />

konnten auf einer Hausseite sogar die originalen<br />

Schieferplatten wiederverwendet<br />

werden. Die als Muster eingestreuten hellgrauen<br />

Schieferplatten ließen sich allerdings<br />

auch hier nicht mehr einsetzen und wurden<br />

durch grünen Schiefer ersetzt.<br />

Anläufer und Querwölber<br />

<strong>Dachdecker</strong>meister Graßhoff hat die Dacharbeiten<br />

<strong>vom</strong> Abbruch durch den Bauherrn<br />

bis zur Neudeckung begleitet. Als Dachdeckung<br />

wählten Bauherr und <strong>Dachdecker</strong> in<br />

Abstimmung mit der Denkmalbehörde den<br />

Opal Berliner Biber 15,5/38 von Braas in geflammter<br />

Oberfläche. Die filigran strukturierte<br />

Oberfläche und der Segmentschnitt<br />

dieser Biber ergibt ein vertikal betontes<br />

Deckbild und entspricht dem historischen<br />

Vorbild. Die Verlegung wurde in Doppeldeckung<br />

ausgeführt.<br />

▴▴Bleibleche sorgen dafür, dass die Ständer keine Feuchtigkeit ansaugen<br />

▴▴Das Kehlbalkendach des Umgebindehauses erhielt neue Stuhlschwellen<br />

44 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

Ȇber dem Grat am Gaubenanfall kamen<br />

sogenannte Querwölber zum Einsatz.«<br />

Die große Hechtgaube ist eine Kombination<br />

aus Fledermausgaube und Schleppgaube,<br />

die sich durch einen leicht überhöhten<br />

Scheitel auszeichnet. Die Übergänge von<br />

den Wangen zu den ebenen Flächen sind<br />

stark geknickt. Besonders die Einbindung<br />

der Gaubenkehlen als durchlaufende Reihe<br />

war eine besondere Herausforderung für die<br />

<strong>Dachdecker</strong>, da die Übergänge nach historischem<br />

Vorbild ausgeführt werden sollten.<br />

Auch die Einbindung der Biberreihe am<br />

Scheitelpunkt der Gaube in das Firstgebinde<br />

gestaltete sich recht kompliziert.<br />

Da die Biberreihen der Hauptdachfläche<br />

über die Kehle und die Gaubenscheitelfläche<br />

durchlaufen, ergibt sich auch deren<br />

unterschiedliche Aufteilung. Aufgesetzte<br />

Keile sorgen für eine bessere Ausrundung<br />

der Kehle. Im Kehlbereich wurde die Traufschicht<br />

der Gaube als Kronenschicht eingebunden.<br />

Dabei achtete <strong>Dachdecker</strong>meister<br />

Graßhoff darauf, dass beim Ansatz der<br />

Traufschicht der erste Biber genau Fuge<br />

auf Fuge über dem letzten Biber der Deckschicht<br />

der Hauptdachfläche liegt.<br />

Mit Formziegeln aus dem Herstellerprogramm<br />

wurden rechte und linke Anläufer<br />

an den Kehlen als Unterläufer mit eingedeckt.<br />

So konnte<br />

der Beginn des<br />

Schwungs innerhalb<br />

der Hechtgaube im<br />

Bereich der Kehlschiftung<br />

nahezu<br />

sperrungsfrei ausgeführt werden. Über den<br />

Grat am Gaubenanfall setzte <strong>Dachdecker</strong>meister<br />

Graßhoff sogenannte Querwölber<br />

ein, um das traditionelle Sperren am Übergang<br />

zu reduzieren.<br />

Sturm- und Blitzschutz<br />

Auf der Gaubenfläche haben die <strong>Dachdecker</strong><br />

die Biberschwanzziegel einzeln verschraubt,<br />

während die Sturmsicherheit in<br />

der Hauptdachfläche mit der Befestigung<br />

nach einem Klammerplan sichergestellt<br />

wurde. Auf dem First wurden Blitzschutzstangen<br />

als Sonderanfertigung nach historischen<br />

Unterlagen aufgesetzt, ohne dabei die<br />

Aufsparrendämmung zu durchbohren. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Umgebindehaus | D-15377 Buckow<br />

Dach- und Fassadenarbeiten:<br />

<strong>Dachdecker</strong>meister Michael Graßhoff<br />

D-39365 Seehausen<br />

Produkte:<br />

Opal Berliner Biber 15,5/38, rot geflammt<br />

hell, Anläufer und Querwölber<br />

Hersteller:<br />

Monier Braas GmbH<br />

www.braas.de<br />

Halle 6 | Stand 6.510<br />

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Thema des Monats<br />

Dächer unter Denkmalschutz<br />

FLÜSSIGABDICHTUNG<br />

Eine Haube für die Haube<br />

Die Abdichtung der Windmühle in Burgdorf war undicht<br />

geworden. Der <strong>Dachdecker</strong> entschied sich für eine<br />

Sanierung mit Flüssigkunststoff, sodass die alte Bitumenlage<br />

erhalten und überarbeitet werden konnte.<br />

Text: Jan Wittemöller | Fotos: Triflex<br />

Mit der Kraft des Windes<br />

wurde in der Mühle Burgdorf nahe Salzgitter<br />

früher Getreide gemahlen. Zukünftig<br />

soll das alte Backsteingebäude als Wohnung<br />

dienen. Damit die Bewohner vor Feuchtigkeit<br />

geschützt sind, haben die Mitarbeiter<br />

der Holl Flachdachbau GmbH & Co. KG<br />

das Dach mit Flüssigkunststoff abgedichtet.<br />

Wie eine zweite Haut schmiegt sich das<br />

Abdichtungssystem an die Rundungen der<br />

Mühlenhaube und bindet alle Details sowie<br />

eine Rinne nahtlos in die Fläche ein.<br />

▴▴Die ehemalige Getreidemühle in Burgdorf wird in Zukunft eine hochwertige Wohnung beherbergen<br />

Hohe Anforderungen<br />

Zwischen Äckern und Feldern drehten sich<br />

60 Jahre lang die Flügel der Burgdorfer<br />

Mühle. Mit einer Höhe von 15 m zieht sie<br />

schon von Weitem die Blicke auf sich. Verarbeitete<br />

hier früher ein Müller das Getreide<br />

zu Mehl, so soll das historische Backsteingebäude<br />

nun eine außergewöhnliche Wohnung<br />

auf mehreren Ebenen beherbergen.<br />

Damit die künftigen Bewohner ihr neues<br />

Zuhause sorgenfrei genießen können, sollte<br />

im Rahmen der Sanierung der Mühle auch<br />

die 100 m² große Haube dauerhaft instand<br />

gesetzt werden. Durch die exponierte Lage<br />

der Mühle hatten die Witterung und vor<br />

allem der extreme Druck des Windes ihre<br />

Spuren hinterlassen, sodass die Haube den<br />

starken Belastungen nicht mehr gewachsen<br />

war – die alten Bitumenbahnen waren<br />

porös geworden und hatten sich teilweise<br />

schon <strong>vom</strong> Untergrund gelöst. Das Ziel war<br />

es nun, die Haube der alten Windmühle<br />

langzeitsicher abzudichten.<br />

46 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Damit das alte Backsteingebäude vor<br />

Feuchtigkeit geschützt ist, wurde die Haube mit<br />

grauem Flüssigkunststoff saniert<br />

▴▴Mit der Flüssigabdichtung konnten die<br />

<strong>Dachdecker</strong> auch die zahlreichen Details der<br />

Mühlenhaube sicher abdichten<br />

▴▴Das Abdichtungssystem ließ sich auch<br />

auf geneigten Flächen aufbringen und passt sich<br />

der Form der Mühlenhaube perfekt an<br />

Der bestehende Untergrund sollte dabei<br />

jedoch erhalten bleiben, sodass eine Lösung<br />

gefragt war, die auf Bitumen haftet und<br />

gleichzeitig nahtlos abdichtet. Aufgrund<br />

der exponierten Lage der Windmühle war<br />

außerdem eine Abdichtung erforderlich,<br />

die sowohl dem Wetter als auch der UV-<br />

Strahlung dauerhaft standhält. Spezielle<br />

Anforderungen stellte zudem die Form des<br />

Dachs: Die komplizierten Rundungen der<br />

Haube verlangten ein System, das auch auf<br />

geneigten Flächen eingesetzt werden kann.<br />

Komplizierte Details wie Kehlen und Grate<br />

sowie Fenster, eine Rinne und ein Dachwandanschluss<br />

mussten in die Abdichtung<br />

integriert werden. Um den ursprünglichen<br />

Charakter der Mühle zu bewahren, war<br />

schließlich ein Material in dunkler Farbe<br />

gefordert, das in etwa der Optik eines Schieferdachs<br />

entsprechen sollte.<br />

Für Wind und Wetter gerüstet<br />

All diese Anforderungen erfüllt das Abdichtungssystem<br />

ProDetail von Triflex. „Die Sanierung<br />

war nur mit einer Flüssigabdichtung<br />

möglich, die sich der besonderen Dachform<br />

mit ihren Rundungen und den komplizierten<br />

Details anpassen kann“, begründet<br />

Wolfgang Lüdicke, Niederlassungsleiter des<br />

ausführenden Betriebs Holl Flachdachbau,<br />

die Systemwahl. Die Flüssigabdichtung ist<br />

witterungsstabil und hält starken Belastungen<br />

dauerhaft stand. Das diffusionsoffene<br />

Polymethylmethacrylatharz (PMMA) haftet<br />

auf fast allen Untergründen und lässt sich<br />

sogar auf senkrechten Flächen ohne Abgleiten<br />

applizieren. Durch den Haftverbund<br />

mit dem Untergrund kann Regenwasser die<br />

Abdichtung nicht unterlaufen. Anschlüsse<br />

und Details werden homogen abgedichtet.<br />

Das Abdichtungssystem ist nach 30 Minuten<br />

regenfest und bereits nach 45 Minuten<br />

begehbar. Dadurch ist eine abschnittsweise<br />

Verarbeitung auch bei wechselhaftem Wetter<br />

möglich.<br />

Schritt für Schritt saniert<br />

Bevor die <strong>Dachdecker</strong> den Flüssigkunststoff<br />

aufbrachten, befestigten sie die alte Abdichtung<br />

überall dort, wo sie sich <strong>vom</strong> Untergrund<br />

gelöst hatte. Auf einer Grundierung<br />

trugen die Handwerker anschließend die<br />

vollflächig vliesarmierte Flüssigabdichtung<br />

auf. Dank der schnellen Aushärtungszeit<br />

konnte das Dach der Mühle in nur zwei<br />

Wochen komplett saniert werden. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Windmühle<br />

D-38272 Burgdorf<br />

<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />

Holl Flachdachbau GmbH & Co. KG<br />

D-38229 Salzgitter<br />

www.hollflachdachbau.de<br />

Produkt:<br />

Abdichtungssystem ProDetail<br />

Hersteller:<br />

Triflex GmbH & Co. KG<br />

www.triflex.de<br />

Halle 9 | Stand 9.413<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

47


Thema des Monats


www.dachbaumagazin.de<br />

WINDSOGSICHERUNG<br />

Sicherheit hoch 17 000<br />

Im Herbst 2013 wurde das 1000 m² große Satteldach<br />

des Münsteraner Rathauses neu gedeckt. Dabei<br />

kamen 17 000 rote Hohlziegel zum Einsatz, die mit ebenso<br />

vielen Sturmklammern gesichert wurden.<br />

Text: Hans Jürgen Krolkiewicz | Fotos: FOS und Presseamt Stadt Münster<br />

Im Oktober 2013 begannen die <strong>Dachdecker</strong><br />

mit der Sanierung des mächtigen<br />

Satteldachs am Rathaus im westfälischen<br />

Münster – ein Wahrzeichen der Stadt am<br />

Prinzipalmarkt. Bis zum Aufbau des Weihnachtsmarktes<br />

am 11. November mussten<br />

alle Sanierungsarbeiten fertig und das Gerüst<br />

abgebaut sein, weshalb die Neudeckung<br />

der mehr als 1000 m² großen Dachfläche in<br />

nur sechs Wochen erledigt sein musste.<br />

Das imposante Gebäude mit seinem<br />

Stufengiebel stammt ursprünglich aus<br />

dem 12. Jahrhundert und bildet den Mittelpunkt<br />

des unter Denkmalschutz stehenden<br />

Altstadtkerns. Bis zur Zerstörung<br />

des ursprünglichen Bauwerks im Zweiten<br />

Weltkrieg und dem Wiederaufbau galt es<br />

als eines der bedeutendsten Baudenkmäler<br />

sowie einer der schönsten Profanbauten<br />

der Gotik. Aufgrund der Dachdimension –<br />

24 m Firsthöhe bei 53 Grad Dachneigung<br />

und 38 m Trauflänge – waren rund 10 km<br />

Dachlatten notwendig. Die neue Deckung<br />

besteht aus 17 000 roten Hohlziegeln, die<br />

wiederum mit 17 000 Sturmklammern von<br />

FOS gegen Windsog gesichert wurden.<br />

Ein Haus mit Geschichte<br />

Das heutige Rathausgebäude am Prinzipalmarkt<br />

in seiner überwiegend gotischen<br />

Form entstand durch zahlreiche Umbauten<br />

und Erweiterungen. Das erste Gebäude<br />

um 1170 war ein Fachwerkhaus, das 1250<br />

durch ein massives Gebäude ersetzt wurde.<br />

Um 1577 wurde das Dach des hinteren<br />

Gebäudeteils über der Ratskammer und<br />

▴▴Auf dem 1000 m² großen Dach des Münsteraner Rathauses wurden 17 000 rote Hohlziegel verlegt<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

49


Thema des Monats<br />

Dächer unter Denkmalschutz<br />

▴▴Meter machen: Bei der Sanierung des mächtigen Satteldachs haben die Handwerker über 10 km Dachlatten zugeschnitten und montiert<br />

der darüber liegenden Rüstkammer umgebaut.<br />

Das ursprüngliche Satteldach in Nord-<br />

Süd-Richtung wurde dabei abgetragen und<br />

durch ein neues Giebeldach in Ost-West-<br />

Richtung ersetzt.<br />

Berühmtheit erlangte das Rathaus am<br />

Prinzipalmarkt während des „Westfälischen<br />

Friedenskongresses“ zwischen 1643<br />

und 1648, der den Dreißigjährigen Krieg in<br />

Europa beendete. Die 150 angereisten Gesandten<br />

wurden in der Münsteraner Ratskammer<br />

mit einem Schluck aus einem Pokal<br />

– dem Goldenen Hahn – begrüßt. So<br />

erhielt die Ratskammer die heutige Bezeichnung<br />

„Friedenssaal“.<br />

Im Zweiten Weltkrieg, am 28. Oktober<br />

1944, wurde das Rathaus von Bomben getroffen<br />

und brannte vollständig aus. Erst<br />

1950 begann der umfassende Wiederaufbau,<br />

wobei die Bauweise dem Nachkriegsstandard<br />

entsprach: Mauerwerkswände und<br />

Betonträger, optisch mit dünnen Sandsteinplatten<br />

bekleidet. Nur der Giebel besteht<br />

aus echtem Baumberger Sandstein. Manche<br />

Historiker sprechen deshalb von einem<br />

Neubau – die Münsteraner sind trotzdem<br />

stolz auf ihr neuzeitliches und zugleich auch<br />

„historisches“ Rathaus.<br />

Fit für die Zukunft<br />

Im Herbst 2013 galt es, das Satteldach den<br />

neuen bautechnischen Anforderungen anzupassen<br />

und die alten Dachziegel von 1958<br />

durch neue Hohlziegel von Meyer-Holsen<br />

mit Langschnitt und Befestigungsnase zu<br />

ersetzen. Die alte Deckung war entspre-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

BAUARTIKEL . FEUERVERZINKUNG<br />

<br />

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· <br />

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50 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Jeder der 17 000 Hohlziegel wurde mit einer Sturmklammer gesichert<br />

▴▴In der Fläche kam die Sturmklammer 428 b 02 zum Einsatz<br />

chend dem damaligen Stand der Technik<br />

gegen Schnee- und Wassereintrieb vermörtelt<br />

worden. Zudem fehlte eine Unterspannbahn<br />

– einer der Gründe, warum die Feuchtigkeit<br />

im Gebäude aufgrund der hölzernen<br />

Zwischendecken oft einen Fehlalarm der<br />

Rauchmelder auslösen konnte.<br />

Der große, dreigeschossige Dachstuhl<br />

des Dachraums mit der stattlichen Raumhöhe<br />

von 14 m wurde statisch überprüft.<br />

Dabei zeigte sich, dass die Nachkriegskonstruktion<br />

von 1958 in einem guten Zustand<br />

war und das tragende Gebälk nicht ersetzt<br />

werden musste.<br />

Der Dachraum wird in Teilbereichen genutzt<br />

und musste deshalb gemäß EnEV eine<br />

Dämmung der obersten Geschossdecke<br />

über der Rüstkammer und dem Friedenssaal<br />

erhalten. Zudem wurde die gesamte<br />

Dachfläche mit einer Unterdeckbahn windund<br />

regendicht ausgeführt.<br />

Windsogberechnung nach Maß<br />

Die notwendige Windsogberechnung für<br />

das Rathausdach erstellten die Sturmklammer-Experten<br />

von FOS als Einzelfallberechnung<br />

nach folgenden Angaben:<br />

Windzone 2, Binnenland, Firsthöhe 24 m,<br />

Traufhöhe 12 m, Dachneigung Satteldach<br />

53 Grad, Unterspannung ohne durchströmungshemmende<br />

Schicht. Das Ergebnis<br />

dieser Berechnung machte in den Randbereichen<br />

eine Sicherung jedes Hohlziegels auf<br />

der Lattung mit der Sturmklammer 453 011<br />

und in der Fläche mit der Sturmklammer<br />

428 b 02 erforderlich.<br />

Die Einzelfallberechnung nach der Fachregel<br />

des ZVDH gilt grundsätzlich nur für<br />

die <strong>vom</strong> Auftraggeber genannte Kombination<br />

aus Dachpfannen, Lattung und Sturmklammer.<br />

Ändern sich Einzelteile oder die<br />

Ausführung, muss unbedingt eine neue Berechnung<br />

durchgeführt werden. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Altes Rathaus Münster<br />

D-48143 Münster<br />

Bauherr:<br />

Stadt Münster / Amt für<br />

Immobilienmanagement<br />

D-48143 Münster<br />

<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />

<strong>Dachdecker</strong>meister Hans Neumann<br />

D-48153 Münster<br />

www.neumann-dach.de<br />

Produkte:<br />

Sturmklammer 453 011 und<br />

Sturmklammer 428 b 02<br />

Hersteller:<br />

Friedrich Ossenberg-Schule<br />

GmbH + Co KG | www.fos.de<br />

Halle 6 | Stand 6.109<br />

WIDOCRYL-Detail<br />

Die norddeutsche Dichtung<br />

Flüssigkunststoffe für die Bauwerksabdichtung<br />

Fugendichtung<br />

Flachdach<br />

Balkon<br />

Terrasse<br />

Laubengang<br />

Parkdeck<br />

Detail-Anschlüsse<br />

WIDOPAN Produkte GmbH<br />

Tel. +49 4144 69821-0<br />

kontakt@widopan.de<br />

www.widopan.de<br />

Sie finden uns<br />

in Halle 9<br />

Stand 9.202<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

51


Management<br />

MESSEBESUCHE<br />

Erst planen, dann schauen<br />

Sind Messebesuche für Handwerker sinnvoll? Ja, wenn<br />

sie zuvor geplant werden: Wer seine Ziele absteckt<br />

und sie auch im Messetrubel nicht aus den Augen verliert,<br />

hat Zeit und Geld fast immer gut investiert.<br />

Text: Rolf Leicher | Fotos: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen<br />

Der Besuch einer Messe wie der<br />

Dach + Holz International in Köln (18. bis<br />

21. Februar 2014) bietet Ihnen die Chance,<br />

sich über Neuigkeiten und aktuelle Trends<br />

in der Dachbaubranche zu informieren. Als<br />

Besucher treffen Sie auf der Messe Lieferanten<br />

und bekommen Personen zu Gesicht,<br />

die Sie bisher vielleicht nur <strong>vom</strong> Telefon<br />

kennen – der persönliche Kontakt auf der<br />

Messe kann eine solche Beziehung vertiefen<br />

und führt auch meist zu einer größeren<br />

Verbindlichkeit.<br />

Als Messebesucher möchten Sie außerdem<br />

neue Informationen mit nach Hause<br />

nehmen, deshalb ist die Messevorbereitung<br />

enorm wichtig: In der Euphorie der Messeatmosphäre<br />

besteht nämlich die Gefahr,<br />

das Ziel – beispielsweise neue Kontakte<br />

zu knüpfen – aus den Augen zu verlieren.<br />

Und da ein Messebesuch Ihre Zeit und Ihr<br />

Geld kostet, darf als Fazit der Reise keinesfalls<br />

der alte Spruch „Außer Spesen nichts<br />

gewesen“ stehen. Deshalb sollten die Ziele<br />

eines Messebesuchs im Vorfeld exakt festgelegt<br />

werden und könnten dann zum Beispiel<br />

so aussehen:<br />

■■<br />

Branchenentwicklungen kennenlernen<br />

■■<br />

neue Trends erfahren<br />

■■<br />

Anregungen aus anderen Gewerken –<br />

zum Beispiel dem Holzbau – erhalten<br />

■■<br />

Besprechung der Zusammenarbeit mit<br />

Stammlieferanten<br />

■■<br />

Aufträge vergeben oder planen<br />

■■<br />

Kontakte knüpfen oder vertiefen<br />

■■<br />

neue Lieferanten kontaktieren<br />

▴▴Nehmen Sie sich Zeit: Ein professionelles Messegespräch dauert mindestens 30 Minuten<br />

52 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

Wer nach einer Messe nach Hause kommt<br />

und nichts Verwertbares für seine Firma<br />

dabeihat, für den sind zukünftige Messebesuche<br />

zumindest fragwürdig. Ein entsprechend<br />

geschärftes Bewusstsein gehört also<br />

unbedingt auch zur inneren Vorbereitung<br />

auf den Messebesuch. In Zeiten allgemeiner<br />

Kosteneinsparungen wird häufig auch der<br />

Messebesuch gestrichen. Aber spart man<br />

hier nicht am falschen Ende? Ein Messebesuch<br />

kann nicht durch Telefongespräche<br />

ersetzt werden, da die Fachmessen in der<br />

Regel einen sehr guten Überblick über die<br />

gesamte Branche ermöglichen.<br />

Fahrt und Übernachtung planen<br />

Sorgen Sie rechtzeitig für Ihre Hotelreservierung.<br />

Im Internet finden Sie Adressen,<br />

aber die Übernachtung während der Messezeit<br />

ist mitunter überall deutlich teurer. Etwas<br />

außerhalb sind die Übernachtungskosten<br />

zwar günstiger, dafür muss man aber die<br />

Fahrtzeiten zum Messegelände berücksichtigen.<br />

Buchen Sie am besten langfristig – je<br />

früher, desto besser.<br />

Bei der Fahrt mit dem Zug zum Messeort<br />

ist eine Platzreservierung sinnvoll, da zu<br />

Messezeiten die Züge oft überfüllt sind. In<br />

der Messestadt angekommen, empfehlen<br />

sich öffentliche Verkehrsmittel: Sie entsprechen<br />

vielleicht nicht immer den Erwartungen<br />

an den Komfort, aber U- und S-Bahnen<br />

sind einfach konkurrenzlos schnell.<br />

CHECKLISTE FÜR DEN MESSEBESUCH<br />

Beantworten Sie folgende Fragen mit »Ja« oder »Nein«:<br />

■■<br />

Planen Sie vor allem Besuche bei Neulieferanten? Informieren Sie sich schon vor der<br />

Messe per Internet über neue Kontakte?<br />

■■<br />

Erstellen Sie vor der Messe eine Prioritätenliste: Muss-, Kann- und Soll-Gespräche?<br />

■■<br />

Bevorzugen Sie den Kontakt mit Entscheidungsträgern?<br />

■■<br />

Nehmen Sie eine Begleitperson mit?<br />

■■<br />

Haben Sie genügend Visitenkarten dabei?<br />

■■<br />

Haben Sie den Messebesuch langfristig geplant?<br />

■■<br />

Machen Sie Gesprächsprotokolle?<br />

■■<br />

Lassen Sie sich nur auf Kurzpräsentationen ein, um zwar einen ersten Überblick<br />

zu bekommen, aber keine Zeit zu verschwenden?<br />

Auswertung: Je mehr Fragen Sie mit »Ja« beantwortet haben, desto besser.<br />

Messevorbereitung<br />

Feste Terminvereinbarungen mit Ausstellern<br />

haben sich in der Praxis leider nicht<br />

bewährt – damit kommt schnell Hektik<br />

auf, wenn man sich abhetzen muss, um die<br />

nächste Verabredung einzuhalten. Absprachen<br />

sind aber trotzdem günstig, sofern sie<br />

nicht an einen Termin gebunden sind. Wer<br />

neue Hersteller im Hallenplan findet, kann<br />

sich online über den Aussteller informieren.<br />

Das „Muss-Programm“ eines Handwerkers<br />

bezieht sich auf die Aussteller, die er unbedingt<br />

besuchen muss. Das „Kann-Programm“<br />

umfasst Ausstellerbesuche,<br />

auf die man zur<br />

Not auch verzichten kann.<br />

Das „Soll-Programm“ liegt<br />

zwischen Muss und Kann.<br />

Werfen Sie nicht achtlos<br />

die Messeeinladungen weg, die Sie im Vorfeld<br />

von den Ausstellern erhalten haben.<br />

Nehmen Sie außerdem Ihren Laptop mit,<br />

dort haben Sie die Daten gespeichert, die<br />

Sie während des Messegesprächs brauchen.<br />

Nehmen Sie sich nicht zu viele Treffen pro<br />

Tag vor – manche Messestände sind sehr<br />

voll, und man muss Geduld haben, bis man<br />

den richtigen Ansprechpartner findet. Das<br />

ist besonders am Wochenende der Fall, und<br />

dadurch entsteht viel Stress, was das Ergebnis<br />

des Besuchs beeinträchtigen könnte. Als<br />

Besucher erfahren Sie die nötige Aufmerksamkeit,<br />

wenn Sie sich bei der Kontaktaufnahme<br />

mit Ihrer Visitenkarte professionell<br />

»Ein Messebesuch kann nicht durch<br />

Telefongespräche ersetzt werden.«<br />

vorstellen. Aussteller sind nur wenig an den<br />

sogenannten „Schaulustigen“ interessiert.<br />

Sie sind gut trainiert und wissen, wie sie<br />

diese Schaulustigen von echten Interessenten<br />

unterscheiden können.<br />

Haben Sie Verständnis, wenn Aussteller,<br />

die mit Ihnen noch keinen Kontakt hatten,<br />

neugierig sind und zu Beginn des Gesprächs<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

53


Management<br />

Fühl Dich<br />

zu Hause...<br />

mit dem neuen farbton<br />

edelweinrot<br />

Z10<br />

J11v<br />

D10<br />

▴▴Planen Sie ihren Messetag: Mehr als sechs Gespräche pro Tag sind in der Regel nicht möglich<br />

gemeinsam für Sie präsent auf der<br />

Dach + Holz in Köln<br />

Bautec in Berlin<br />

<strong>vom</strong> 18. - 21. Februar 2014<br />

Jacobi Tonwerke GmbH<br />

37434 Bilshausen<br />

Telefon 05528/910-0<br />

Walther Dachziegel GmbH<br />

90579 Langenzenn<br />

Telefon 09101/708-0<br />

www.dachziegel.de<br />

ein paar Fragen stellen. Aussteller gehören<br />

zum Vertrieb eines Unternehmens und sind<br />

an Neukunden sehr interessiert, das sollte<br />

deshalb nicht gleich als „aufdringlich“ empfunden<br />

werden. In Ihrer Firma sind Sie ja<br />

auch stets an neuen Kunden interessiert.<br />

Folgende Mindestinformationen sollten<br />

Sie von einem neuen Lieferanten auf der<br />

Messe während des Gesprächs in Erfahrung<br />

bringen:<br />

■■<br />

Welche Referenzen hat die Firma?<br />

■■<br />

Welche technischen Besonderheiten<br />

werden angeboten?<br />

■■<br />

Wer ist nach der Messe zuständig<br />

(Nachbetreuung)?<br />

■■<br />

Wie sind die Liefer- und Zahlungskonditionen<br />

(Einkaufsvorteile)?<br />

■■<br />

Welche Vorteile bietet das Produkt/die<br />

Technik?<br />

Sehen Sie sich zur Vorbereitung vor der<br />

Messe möglichst auch die Homepages der<br />

interessantesten Aussteller an.<br />

Keine Hektik aufkommen lassen<br />

Ein informatives und professionell geführtes<br />

Messegespräch dauert mindestens 30 Minuten.<br />

Der Besucher kann also pro Messetag<br />

etwa zwölf intensive Gespräche schaffen –<br />

schließlich muss man gelegentlich auf einen<br />

Gesprächspartner am Stand warten, weil er<br />

noch nicht frei ist. Fazit: Die Besuchszeit ist<br />

schwer in den Griff zu kriegen. Es macht<br />

auch keinen Sinn, wenn man wie besessen<br />

mit der Uhr in der Hand durch die Hallen<br />

eilt. Um Zeit zu sparen, sollten intensive<br />

Detailgespräche nicht auf dem Messestand,<br />

sondern zu Hause per Telefon oder bei einem<br />

Vor-Ort-Gespräch beim Unternehmen<br />

oder auf der Baustelle geführt werden. Details<br />

werden auf der Messe nicht diskutiert,<br />

sondern nur kurz angesprochen. Die Fortsetzung<br />

des Kontaktes sollte aber bereits<br />

festgelegt werden. Bei größeren Messen ist<br />

es besser, einen zweiten Tag zu reservieren,<br />

vor allem wenn die Messe nicht jedes Jahr<br />

stattfindet. Machen Sie keinen Marathon<br />

und gönnen Sie sich mittags eine Pause,<br />

damit Sie auch am Nachmittag noch voll<br />

leistungsfähig sind.<br />

Erstkontakte sind wichtig<br />

Neue Aussteller ausfindig machen ist beim<br />

Besuch einer Fachmesse das Wichtigste<br />

überhaupt. Kein Messeziel kann wichtiger<br />

sein als Erstkontakte mit neuen Lieferanten.<br />

Also: Kontakte suchen, Visitenkarten<br />

sammeln und bei Zeitnot wenigstens Kurzgespräche<br />

führen. Zu den Messethemen<br />

54 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

gehört nur in Ausnahmefällen die Besprechung<br />

von Problemen mit den Stammlieferanten.<br />

Besucher sollten sich nicht länger als unbedingt<br />

nötig mit einem bekannten Aussteller<br />

befassen. Alles, was sich am heimischen<br />

Schreibtisch telefonisch erledigen lässt, ist<br />

kein Messethema. Geizen Sie mit ihrer Zeit,<br />

nutzen Sie Ihr Zeitbudget lieber für neue<br />

Kontakte. Stammlieferanten kann man auf<br />

der Messe zur Not auch mal „vernachlässigen“.<br />

Neue Kontakte sind viel wichtiger.<br />

Auch wenn Sie mit Ihrem Stammlieferanten<br />

zufrieden sind, lohnt sich die Suche<br />

nach Zweit-Lieferanten, um die Abhängigkeit<br />

von einem einzigen Partner zu verringern.<br />

Zweit-Lieferanten sind für Preisverhandlungen<br />

und Vergleiche mit dem<br />

Stammlieferanten nötig. Die Messe gibt zudem<br />

Denkanstöße und Impulse für die Zukunft.<br />

Diese Tatsache rechtfertigt es, auch<br />

dann einen neuen Lieferanten zu kontaktieren,<br />

wenn Sie mit den Angeboten Ihres<br />

Stammlieferanten gut versorgt sind.<br />

Verzichten Sie auf die Mitnahme von<br />

Prospekten und Katalogen. Lassen Sie sich<br />

die interessanten Unterlagen stattdessen<br />

einfach per Post zusenden. Und halten Sie<br />

sich auch nicht zu lange an der Kaffeebar<br />

des Ausstellers auf, auch das kostet meist<br />

nur unnötig Zeit.<br />

Zur Messevorbereitung gehört auch die<br />

Frage: Wer kommt mit? Der Ehepartner?<br />

Oder lieber ein Mitarbeiter? Die Begleitperson<br />

gewinnt dabei meist<br />

viel Verständnis für Ihre<br />

Arbeit und Einblicke in<br />

Ihre Überlegungen – ein<br />

angenehmer Nebeneffekt<br />

eines Messebesuchs. Also:<br />

Falls einer Ihrer Mitarbeiter die Messe gerne<br />

besuchen möchte, sollten Sie ihm eine<br />

Chance dazu geben.<br />

Die innere Einstellung<br />

Bingen Sie sich spätestens auf der Hinfahrt<br />

zur Messe in eine positive Stimmung. Die<br />

Einstellungen „Da gibt’s nichts Neues“, „Bin<br />

eigentlich zufrieden, brauche nichts“ oder<br />

„Ich werde keinesfalls investieren“ sind<br />

nicht zielgerichtet und bringen Sie deshalb<br />

auch nicht weiter. Schon vor der Messe<br />

kommen manchmal negative Gedanken<br />

auf: Der Besuch könnte nicht viel bringen,<br />

das kostet alles wieder nur Geld. So ist es<br />

aber meist gar nicht: Eine Messe ist für den<br />

Besucher nämlich eine nützliche Informationsquelle.<br />

Sicher gibt es auch dort keine<br />

»Ein professionelles Messegespräch<br />

dauert mindestens 30 Minuten.«<br />

maßgeschneiderten Rezepte für all ihre<br />

aktuellen Bedürfnisse und Probleme, aber<br />

interessante Denkanstöße und Impulse für<br />

die tägliche Praxis allemal. Der Besuch einer<br />

Messe ist deshalb wohl durch nichts<br />

zu ersetzen – weder durch Telefongespräche<br />

und umfangreiche Prospektunterlagen<br />

noch durch Werksbesuche. ■<br />

BESUCHEN SIE UNS AUF<br />

DER DACH+HOLZ:<br />

18. – 21. FEBRUAR 2014<br />

IN HALLE 6, STAND 6.119<br />

Für die Sanierung optimiert.<br />

Dachsanierungen stellen hohe Ansprüche an<br />

die Flexibilität des Materials. ERLUS bietet<br />

Ihnen für verschiedene Sanierungsanforderungen<br />

ein breites Sortiment an Dachziegeln.<br />

Maximal verschiebbar und großfl ächig verlegbar.<br />

Mehr unter: www.erlus.com<br />

NEU<br />

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SANIERUNG<br />

Ergoldsbacher<br />

E 58 SL<br />

Basaltgrau engobiert<br />

Ergoldsbacher<br />

Reformpfanne SL<br />

Basaltgrau engobiert<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

55


Dachmarkt<br />

WIENERBERGER<br />

Zwei aus 26<br />

Wienerberger präsentiert auf der Dach + Holz den<br />

Flachziegel Plano 11 und den Flachdachziegel Alegra<br />

12. Der Plano 11 (Bild) ist ein Flachziegel mit puristischer<br />

Anmutung für die moderne Architektur. Geradlinigkeit<br />

und eine plane, zurückhaltende Fläche zeichnen<br />

diese Neuentwicklung aus. Der Alegra 12 wird in sieben<br />

Farben und vier verschiedenen Oberflächen angeboten.<br />

Der wirtschaftliche Ziegel punktet laut Hersteller aufgrund<br />

seiner hohen Flexibilität besonders im Sanierungsbereich.<br />

Das Kopffalzspiel von 30 mm macht ein flexibles und somit<br />

schnelles Arbeiten möglich. Mit den beiden neuen Dachziegeln<br />

hat das Unternehmen sein Produktsortiment auf<br />

nunmehr 26 Modelle erweitert.<br />

Wienerberger GmbH<br />

www.wienerberger.de<br />

Halle 6 | Stand 6.309<br />

AG. PLASTICS<br />

Starke Rinne<br />

AG. Plastics ist ein belgischer Hersteller von Alu-Profilsystemen<br />

für Überdachungen und hat eine neue Rinne<br />

entwickelt. Die wichtigste Eigenschaft der GDG-Rinne für<br />

die Climax-Panoramaüberdachung ist ihre besonders hohe<br />

Tragkraft. Mit dieser Rinne soll eine Spannweite von bis<br />

zu 7 m zwischen zwei Stützen möglich sein. Die Climax-<br />

Panoramaüberdachung ist eine auf Maß gefertigte Terrassenüberdachung,<br />

die sowohl mit Kunststoff-Stegplatten als<br />

auch mit Glasscheiben erhältlich ist.<br />

AG. Plastics<br />

www.agplastics.com<br />

Halle 6 | Stand 6.311<br />

▴▴Die neue Rinne ermöglicht eine Spannweite von bis zu 7 m<br />

<br />

Pfingstweidstraße 24 · 68199 Mannheim · info@haeuselmann.de<br />

T · F


www.dachbaumagazin.de<br />

DÖRKEN<br />

Auf Nummer sicher<br />

Dörken stellt auf der Dach + Holz eine diffusionsoffene<br />

Hochleistungsbahn für das wasserdichte Unterdach<br />

vor: Delta-Alpina wurde speziell für flache Dachneigungen<br />

und extreme Sicherheitsanforderungen entwickelt. Die<br />

wasser- und winddichte Unterdach- und Schalungsbahn<br />

erfüllt die Anforderungen des „Merkblatt für Unterdächer,<br />

Unterdeckungen und Unterspannungen“ des ZVDH sowie<br />

die strengen Auflagen der schweizerischen SIA 232/1-2011<br />

und der österreichischen ÖNORM B 4119. Das hochreißfeste<br />

PES-Spezialvlies ist auf der Ober- und auf der Unterseite<br />

mit einer PU-Beschichtung ausgerüstet und kann mit<br />

Heißluft oder mit dem Delta-Quellschweißmittel homogen<br />

verschweißt werden. Spezielle Dichtlippen an beiden Bahnenrändern<br />

sorgen laut Hersteller für einen zusätzlichen<br />

Kantenschutz.<br />

ELTEN<br />

Stiefel für den Winter<br />

Speziell für frostige Temperaturen präsentiert<br />

Elten auf der Dach + Holz einen grob profilierten<br />

und robusten Winterstiefel: Der Rigger Boot<br />

ESD S3 CI ist ein widerstandsfähiger Begleiter und<br />

kommt überall dort zum Einsatz, wo es rau zugeht –<br />

das Konzept wurde den Fußschutz-Anforderungen<br />

für die Arbeit auf Ölplattformen entlehnt. Dank der<br />

neuen Generation der Safety-Grip-Sohlentechnologie<br />

bietet der Rigger Boot auf frostigen Untergründen<br />

zuverlässigen Halt – die grobstollige Profilierung<br />

lässt den Träger auch bei Wind und Wetter nicht so<br />

leicht ins Rutschen geraten.<br />

Elten GmbH<br />

www.elten.com<br />

Halle 7 | Stand 7.331<br />

Dörken GmbH & Co. KG<br />

www.doerken.de<br />

Halle 6 | Stand 6.306<br />

Für den <strong>Dachdecker</strong><br />

Dachfenster, die für sich sprechen!<br />

Besuchen<br />

Sie uns in<br />

Halle 6,<br />

Stand 6.516<br />

In vielen, spannenden Objekten im<br />

Wohn- und Gewerbebau zeigen<br />

FAKRO Dachfenster, was in ihnen steckt.<br />

Zum Beispiel der für Dachfenster beste<br />

U w<br />

-Wert von 0,58 W/m 2 K<br />

Warschau<br />

Geldern<br />

für das energiesparende<br />

Schwingfenster FTT U8 Thermo<br />

inkl. EHV-AT Thermo Eindeckrahmen.<br />

Details und Informationen<br />

unter 0511/260 967 19.<br />

Kall i. d. Eifel<br />

Nijkerk<br />

Hillegom<br />

FAKRO Dachfenster GmbH<br />

Plathnerstr. 5A<br />

30175 Hannover<br />

fakro@fakro.de<br />

www.fakro.de<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

57


Dachmarkt<br />

PUREN<br />

Natürlich dämmen<br />

Unter dem Motto „Natürlich dämmen mit puren“ stellt<br />

der Dämmstoffhersteller auf der Dach + Holz das umweltfreundlich<br />

gedämmte Steildach in den Mittelpunkt<br />

seiner Messepräsentation. Dabei steht das Programm für<br />

vollflächige Aufsparrendämmung ebenso im Fokus wie die<br />

professionelle Untersparrendämmung und das Steildachzubehör.<br />

Allergikerfreundlich, schimmelresistent und mit<br />

einem sehr guten sommerlichen Hitzeschutz werden die<br />

Dämmstoffe laut Hersteller hohen Anforderungen gerecht.<br />

Der als ökologisch eingestufte Dämmstoff ist frei von Bioziden,<br />

durch sein geringes Gewicht besonders verarbeitungsfreundlich<br />

und mit sehr guten Lambda-Werten auf<br />

der Höhe der Zeit.<br />

KEMPER SYSTEM<br />

Schnell im Detail<br />

Mit Kemperol AC Speed und dem neuen Kemperol<br />

AC Speed+ hat Kemper System zwei besonders<br />

schnell aushärtende Abdichtungen im Programm. Abdichtungen<br />

auf Basis von Methylmethacrylatharz (MMA) sind<br />

die richtige Wahl, wenn es auf der Baustelle schnell gehen<br />

muss. Diese Produkte härten sehr schnell aus und sorgen<br />

auch bei kritischen Witterungsverhältnissen für die schnelle<br />

Sicherheit. Das Plus am neuen AC Speed+ ist die höhere<br />

Viskosität: Das Produkt eignet sich deshalb besonders für<br />

die Abdichtung von Anschlüssen und Detailausbildungen,<br />

da sich das dickflüssigere Material laut Herstellerangabe an<br />

senkrechten Flächen einfacher verarbeiten lässt.<br />

Kemper System GmbH & Co. KG<br />

www.kemperol.de<br />

Halle 9 | Stand 9.306<br />

puren GmbH<br />

www.puren.de<br />

Halle 7 | Stand 7.105


www.dachbaumagazin.de<br />

FERMACELL<br />

Dünn dämmt gut<br />

Mit dem Fermacell Dachboden-Dämmelement N+F der<br />

WLG 031 werden die hohen energetischen Anforderungen<br />

an die Dämmung der obersten Geschossdecke mit<br />

einer geringen Aufbauhöhe erreicht. Die Ausrüstung mit<br />

einer Nut- und Federverbindung ermöglicht laut Hersteller<br />

eine schnelle und unkomplizierte Verlegung. Das Element ist<br />

in zwei Varianten mit Dicken von 100 und 130 mm verfügbar<br />

und besteht aus einer 10 mm dicken Gipsfaserplatte sowie<br />

einer Hartschaumplatte EPS 031 DEO 100. Das Dämmelement<br />

ist geeignet zum Einsatz auf Decken (dafür steht<br />

das D), unter Estrichen (E) und ohne Schallschutzanforderungen<br />

(O). Mit einer Druckfestigkeit von 100 kPa besteht<br />

hohe Belastbarkeit, die Einstufung in die Baustoffklasse B1<br />

(schwerentflammbar) nach der DIN 4102-4 bietet die nötige<br />

Sicherheit im Brandfall.<br />

BOEHME SYSTEMS<br />

Flexibler Sonnenstrom<br />

Boehme Systems wird in Köln die neue Größenvariante<br />

des multidimensional verformbaren PV-Elements<br />

cocuPV vorstellen – eine Metallschindel mit integrierter<br />

Photovoltaik. Aufgrund der kleineren Abmessung der Neuentwicklung<br />

ließ sich die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten<br />

noch einmal steigern. Bei dem PV-Element wird ein<br />

flexibles Solarmodul in eine Metallschindel integriert und<br />

so eine optisch ansprechende Gebäudehülle geschaffen, die<br />

zugleich für die Energiegewinnung genutzt werden kann.<br />

Aufgrund seiner Elastizität können laut Herstellerangabe<br />

selbst ungewöhnliche, organische Formen realisiert werden.<br />

Die Montage ist einfach: Die einzelnen Schindeln mit ihren<br />

Abkantungen lassen sich problemlos ineinanderschieben<br />

und mit speziellen Clips befestigen.<br />

Boehme Systems<br />

www.boehme-systems.com<br />

Halle 9 | Stand 9.420<br />

Fermacell GmbH<br />

www.fermacell.de<br />

Halle 7 | Stand 7.402<br />

MZINC ® – Der Komplettanbieter für Dach und Fassade<br />

Vorbewittertes Titanzink mit<br />

patentiertem unterseitigen<br />

Korrosionsschutz – dank PIGMENTO<br />

auch in rot, grün, blau oder braun.<br />

Mehr erfahren:<br />

www.vmzinc.de<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

59


Dachmarkt<br />

TRAPEZBLECHE<br />

Dachpfannenbleche, Isopaneele, Kantteile + Zubehör<br />

„Nordblech 35 jetzt<br />

auch mit Zulassung!“<br />

1A / 2A Waren ab Lager Holdorf<br />

Produktion und Handel<br />

Top Qualität zu fairen Preisen!<br />

HNB NORDBLECHE GMBH<br />

Direkt ab Werk! · Turmtannen 8 · 49451 Holdorf<br />

Tel: 0 54 94 - 10 08 · www.nordbleche.de<br />

Alles durchDACHt!<br />

Dachhauben und Dachdurchführungen<br />

für Lüftungs-und Medienleitungen.<br />

Schulte & Todt Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />

T.: 0 29 32 – 6 39 43 www.schulte-todt.de<br />

Dachleitern<br />

bis ca. 5 m<br />

Fordern Sie <strong>vom</strong><br />

Hersteller Prospekt an:<br />

Th. Hübner e.K.<br />

Kinzigheimer Weg 112<br />

63450 Hanau<br />

Tel. 0 61 81 / 93 41 23<br />

Fax 0 61 81 / 93 41 25<br />

PAUS<br />

Kompakt-Klasse<br />

Häufig sind Baustellen so eng, dass der Einsatz eines<br />

Autokrans nicht infrage kommt. Hier setzt<br />

das Konzept des PTK 25 an: Die von Paus konstruierte<br />

klappbare Zugvorrichtung ermöglicht einen Wegfall<br />

der Deichsel und reduziert so die Aufstellfläche. Zudem<br />

kann die Durchfahrtshöhe dank der abklappbaren<br />

Lastwinde auf unter 2 m verringert werden. Das<br />

Chassis des Krans ist mit nur einer Achse ausgestattet,<br />

was leichtes Rangieren gewährleistet. Die Nutzlast des<br />

Anhängerkrans beträgt maximal 1 t. Er verfügt über<br />

eine Ausfahrlänge von bis zu 25 m.<br />

ABS SAFETY<br />

Sicher auf beiden Seiten<br />

ABS Safety präsentiert auf der Dach + Holz den<br />

ABS-Lock First II. Der Anschlagpunkt aus<br />

Edelstahl ist nach DIN EN 795:2012 Typ A und B<br />

zugelassen und für die Sicherung von drei Personen<br />

gleichzeitig geeignet. Er wird auf der Balkenkonstruktion<br />

des Dachs mit einer Grundplatte befestigt<br />

und ermöglicht sicheres Arbeiten auf beiden Seiten<br />

des Firstes. Die Grundplatte kann laut Hersteller je<br />

nach Dachneigung ohne Werkzeug mit wenig Aufwand<br />

in die passende Position gebogen werden.<br />

ABS Safety<br />

www.absturzsicherung.de<br />

Halle 8 | Stand 8.237<br />

Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH<br />

www.paus.de<br />

Halle 8 | Stand 8.121<br />

WIR<br />

SIND<br />

DABEI!<br />

DACH+HOLZ 2014<br />

Die mobile Spenglerei,<br />

Profilierkopf, Schneidewerkzeuge,<br />

Wulstroller/Wulstrichter,<br />

3,5 m Abkantbank<br />

180°, Kuli, ... Messegelände<br />

Köln, Halle 8, Stand 8.710.<br />

K.N.O.L.L<br />

Metall- und Spenglertechnik<br />

Tel +49 (0)7305 932873<br />

D–89185 Hüttisheim<br />

www.knoll-spenglertechnik.de<br />

VM ZINC<br />

Vintage-Look für Bleche<br />

Im Mittelpunkt des Messeauftritts<br />

von VM Zinc wird die Vorstellung<br />

der neuen Oberfläche Azengar<br />

stehen, einer Titanzinkvariante mit<br />

rauer, strukturierter Patina. In einem<br />

industriellen Vorbewitterungsprozess<br />

wird die außergewöhnliche,<br />

gekörnte Oberfläche erzeugt, die<br />

das Licht unterschiedlich reflektiert<br />

und damit neue ästhetische<br />

Möglichkeiten für die Gebäudehülle<br />

bietet. Am Messestand wird darüber<br />

hinaus das farbig vorbewitterte<br />

Dachentwässerungssystem inklusive<br />

Zubehör sowie das weiterentwickelte<br />

Stulppaneel gezeigt. Dieses<br />

überarbeitete Fassadensystem ist in<br />

sechs vorbewitterten Oberflächen<br />

erhältlich und lässt sich laut Herstellerangabe<br />

besonders einfach<br />

montieren.<br />

VM Zinc<br />

Umicore Bausysteme GmbH<br />

www.vmzinc.de<br />

Halle 9 | Stand 9.423<br />

60 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

KLÖBER<br />

Schutz vor Schnee<br />

Auf der Dach + Holz in Köln präsentiert Klöber Neuigkeiten<br />

aus der Trapac-Serie: Die neuen Schneefangrohrhalter,<br />

Schneefanggitterhalter und Schneebalkenhalter<br />

sind universelle Lösungen zum Schutz vor abrutschenden<br />

Schneemassen am Dach. Die Sicherungselemente sind entsprechend<br />

den Anforderungen des neuen ZVDH-Regelwerks<br />

ausgelegt. Ein Berechnungsservice und Auslegungstabellen<br />

erleichtern dem <strong>Dachdecker</strong> die Planung.<br />

Klöber GmbH<br />

www.kloeber.biz<br />

Halle 6 | Stand 6.303<br />

NELSKAMP<br />

Für große Lattweiten<br />

Mit der neuen Unterspann-/Unterdeckbahn<br />

450 Z von Nelskamp lässt sich die überarbeitete<br />

DIN 4426, Punkt 5.2 „Einrichtungen<br />

zum Schutz gegen Absturz auf<br />

Dächern“ auch bei großen Lattabständen<br />

und Dächern ohne<br />

tragfähige Unterkonstruktion<br />

erfüllen. Die Norm<br />

schreibt „dauerhafte,<br />

durchsturzsichernde<br />

Maßnahmen“ vor, wenn<br />

die Dachlatten mit einem<br />

lichten Abstand von über 40 cm verlegt<br />

werden. Mit einer Zugfestigkeit von<br />

≥ 450 N/5 cm bietet die neue Bahn eine hohe<br />

Sicherheit und erfüllt laut Herstellerangabe auch<br />

die Vorgaben des DIN und des ZVDH. Eine aktuelle Broschüre<br />

steht im Internet unter www.nelskamp.de zum<br />

Herunterladen bereit.<br />

Dachziegelwerke Nelskamp GmbH<br />

www.nelskamp.de<br />

Halle 6 | Stand 6.319<br />

MOGAT-<br />

Sicherheit<br />

für Generationen<br />

Kompletter Dach-Service<br />

Planung und Beratung für sichere und langlebige<br />

Bauwerksabdichtungen. Leistungsverzeichnisse,<br />

CAD-Detail-Zeichnungen, Ausschreibungstexte.<br />

info@mogat-werke.de<br />

www.mogat-werke.de<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

61


Dachmarkt<br />

RATHSCHECK<br />

Sparsame Schieferdächer<br />

Auf der Dach + Holz<br />

zeigt Rathscheck das<br />

neue Aufsparrendämmelement<br />

ThermoSklent D<br />

für sparsame Schieferdächer.<br />

Das Unternehmen<br />

löst damit sein bisheriges<br />

EPS-Dämmelement<br />

durch ein Element auf<br />

PUR-Basis ab. Der neue<br />

Dämmstoff hat einen<br />

Lambda-Wert von 0,023<br />

W/(mK). Eine weitere<br />

Neuheit ist die Beplankung des Dämmstoffs mit nagel- und<br />

schraubbaren Holzwerkstoffplatten. Mit Dämmstoffdicken<br />

von bis zu 160 mm soll die neue Aufsparrendämmung<br />

U-Werte von 0,14 W/(m²K) erreichen.<br />

Rathscheck Schiefer<br />

www.rathscheck.de<br />

Halle 6 | Stand 6.502<br />

TRUMPF<br />

Paneele perforieren<br />

Trumpf präsentiert auf der Dach + Holz den Panel Cutter<br />

TruTool TPC 165. Das robuste Spezialwerkzeug kann<br />

laut Herstellerangabe bis zu 165 mm dicke Sandwichpaneele<br />

schnell und exakt trennen. Der Panel Cutter lässt sich ohne<br />

Startlochbohrung an jeder beliebigen Stelle in das Verbundmaterial<br />

eintauchen, sodass exakte Innenausschnitte und<br />

Ausklinkungen entstehen können.<br />

Trumpf GmbH & Co. KG<br />

www.trumpf.com<br />

Halle 8 | Stand 8.211<br />

BESSER. ELASTISCHER. SCHNELLER.<br />

ECOWAFLEX 3D<br />

Wand- & Kaminanschluss<br />

Zuverlässige Abdeckung von An- und Abschlüssen an<br />

aufgehenden Bauteilen<br />

Strukturfreie, glatte Oberfläche, auf der kein Schmutz haftet<br />

Ideale Kantenbiegemöglichkeit<br />

UV- & temperaturbeständig<br />

Gute dreidimensionale Anformbarkeit<br />

Ganzflächige Butyl-Kleberückseite<br />

Ohne Zusatz von Blei<br />

In 5 Farben erhältlich (rot, oxidrot, schwarz, grau, braun)<br />

Jetzt Info-Flyer anfordern unter:<br />

Tel. 0 79 04 / 921 10-0<br />

info@allform-bautechnik.de<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Halle 6<br />

Stand 6.318<br />

Like us on Facebook!<br />

www.facebook.com/BWKDachzubehoer<br />

www.allform-bautechnik.de<br />

62 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

ST QUADRAT<br />

Mit Sicherheit ganz oben<br />

Das Unternehmen ST Quadrat aus Grevenmacher<br />

/ Luxemburg stellt auf der Dach + Holz<br />

vier neue Produkte für die Montage von Sicherheitssystemen<br />

auf Steil- und Flachdächern, in der<br />

Fassade und für Innen- und Außenbereiche von<br />

Industriegebäuden vor: die Leitersicherung Luxtop<br />

LS, das Seitenschutzgeländer Lux-top G-T,<br />

das Schienen- und Steigschutzsystem Luxtop<br />

FSA 2010 und das horizontale Edelstahlseilsystem<br />

Lux-top FSE 2003 für verschiedene Untergründe.<br />

Darüber hinaus hat der Hersteller seine<br />

Vertriebsunterlagen aktualisiert bzw. neu aufgelegt<br />

und bietet den Besuchern damit viel Input<br />

als Grundlage für die Planung und Montage der<br />

ausgestellten Systeme.<br />

ST Quadrat s.a.<br />

www.st-quadrat.lu<br />

Halle 9 | Stand 9.407<br />

ERLUS<br />

Quartett bekennt Farbe<br />

Die Erlus AG präsentiert auf<br />

der Dach + Holz unter anderem<br />

neue Farben für vier Dachziegelmodelle:<br />

Der Linea ist<br />

künftig auch in Sinterbraun engobiert<br />

erhältlich. Das spezielle<br />

Sinterbrandverfahren bei rund<br />

1200 ° C soll dem Ziegel eine besondere<br />

Widerstandskraft gegen<br />

aggressive Umwelteinflüsse verleihen.<br />

Das Modell Karat gibt es<br />

künftig auch in der Edelengobe<br />

Diamantschwarz, während die<br />

Ergoldsbacher E 58 SL und die<br />

Reformpfanne SL in der Engobe<br />

Basaltgrau vorgestellt werden.<br />

Erlus AG<br />

www.erlus.de<br />

Halle 6 | Stand 6.119<br />

Halle 9<br />

Stand 9.316<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

63


Dachmarkt<br />

VOGT<br />

Leicht und beschwingt<br />

Auf der Dach + Holz stellt Vogt eine neue Drucklufthammer-Generation<br />

mit Vibrationsentkopplung für die<br />

Entfernung alter Abdichtungslagen vor. Altgeräte werden<br />

zurückgekauft, sämtliche Werkzeuge und das Zubehör passen<br />

auch an der neuen Generation. Bei der Werkzeugausstattung<br />

steht ein <strong>Dachdecker</strong>-Standard- oder -XL-Set zur<br />

Auswahl. Werkzeuge zum Aufschneiden von Blechdächern<br />

und Aufbrechen von Gefälleestrichen passen ebenfalls in<br />

den Koffer, der die komplette Ausstattung aufnimmt.<br />

Vogt Baugeräte<br />

www.vogt-baugeraete.de<br />

Halle 9 | Stand 9.106<br />

THALMANN<br />

Biegen mit Dynamik<br />

Thalmann zeigt auf der Dach + Holz den TD Doppelbieger<br />

mit „Dynamic Folding Technology“. Diese Technik<br />

ermöglicht das Verfahren<br />

mehrerer Maschinenachsen<br />

gleichzeitig, zudem<br />

positioniert sie die Biegewangen<br />

immer in optimaler<br />

Stellung zum Kantteil.<br />

Fahr- und Stillstandzeiten<br />

werden so laut Hersteller<br />

auf ein Minimum reduziert<br />

und es entsteht dank überlappender<br />

Bewegungen<br />

ein flüssiger Biegeprozess.<br />

Weiterhin erlaubt ein Multizonen-Greifersystem das unabhängige<br />

Abarbeiten von mehreren Kantteilen gleichzeitig.<br />

Thalmann Maschinenbau AG<br />

www.thalmann-ag.ch<br />

Halle 8 | Stand 8.603<br />

GEBR. LAUMANS<br />

Mit Glasuren glänzen<br />

Dachziegelhersteller Gebr. Laumans präsentiert auf der<br />

Dach + Holz in Köln die neue Generation seiner Flachdachziegel,<br />

die Glasuren schwarz- und grau-satiniert sowie<br />

eine neue Dienstleistung: die App zur Dachvisualisierung bei<br />

Sanierungsvorhaben. Die neuen Flachdachziegel Tiefa XL-<br />

Top und Tiefa 2000Top sind die konsequente Umsetzung<br />

des neuen ZVDH-Fachregelwerks hinsichtlich der Regeneintragssicherheit.<br />

Die Top-Reihe garantiert damit weiterhin<br />

eine Regeldachneigung von 22 Grad. Mit den Trendglasuren<br />

schwarz- und grau-satiniert hat der Hersteller zudem einen<br />

neuen keramischen Überzug für Dachziegel entwickelt: Die<br />

matt-satinierte Glasur hat laut Herstellerangabe eine glatte<br />

und somit schmutzabweisende Oberfläche, allerdings ohne<br />

den auffälligen Glanz glasierter Dachziegel.<br />

Gebr. Laumans GmbH & Co. KG<br />

www.laumans.de<br />

Halle 6 | Stand 6.202<br />

64 dachbau magazin 1-2 | 2014


Anzeige<br />

Erfolgsmodell leistet<br />

jetzt 25 Prozent mehr<br />

PRODUKT<br />

DES MONATS<br />

FDT präsentiert den überarbeiteten VarioGully<br />

mit besonders hoher Abflussleistung.<br />

Einfache Montage<br />

Die Montage ist einfach: Zunächst wird<br />

anstelle des Schraubrings das 20 mm hohe<br />

Unterteil in den Gully eingeschraubt, anschließend<br />

das Oberteil aufgeschraubt und<br />

der Kies-/Laubfang eingerastet. Ein neuer<br />

FDT-Sanierungsflansch löst den bisherigen<br />

Sanierungsgully ab. Er passt problemlos<br />

in Altgullys mit einem Ablaufbereich ab<br />

137 mm. Der neue Flansch hat zudem mit<br />

290 mm im Vergleich zur vorherigen Lösung<br />

einen deutlich größeren Durchmesser.<br />

Sechs Schrauben, eine Dichtschnur sowie<br />

ein Kiesfang runden den Lieferumfang des<br />

neuen Sanierungsflansches ab. ■<br />

Auf der Dach + Holz in Köln präsentiert<br />

die FDT FlachdachTechnologie<br />

GmbH & Co. KG ihren weiterentwickelten<br />

FDT VarioGully. Dank der neuen Geometrie<br />

konnte die Abflussleistung gegenüber<br />

dem Vorgängermodell um bis zu 25 Prozent<br />

gesteigert wer den.<br />

Trotz der umfangreichen Überarbeitung<br />

des seit 28 Jahren erfolgreich am Markt etablierten<br />

Flachdachablaufs wird er wei ter hin<br />

mit dem „alten“ System kompatibel sein.<br />

Konkret heißt das: Vorhandene Erweiterungen,<br />

Aufsätze etc. können mit dem neuen<br />

Gully kombiniert werden. Gleiches gilt<br />

natürlich auch für die ebenfalls überarbeiteten<br />

Systembauteile. Diese passen bei Sanierungsarbeiten<br />

nahtlos in bereits verbaute<br />

Gullys. Eine der wesentlichen Änderungen<br />

ist die Verbesserung beim verwendeten<br />

Werkstoff. Denn der nach DIN EN 1253<br />

geprüfte Flachdachablauf sowie die Systembauteile<br />

werden jetzt aus widerstandsfähigem<br />

Polypropylen (PP) gefertigt. Zudem<br />

wurde der Einlaufbereich des Gullys um<br />

20 mm verbreitert.<br />

Notüberlauf im Handumdrehen<br />

Deutlich vereinfacht wurde das System der<br />

Warmdachaufsätze: Mit nur zwei Aufsätzen<br />

für Dämmstoffdicken bis 200 mm sowie bis<br />

400 mm wird der VarioGully dadurch noch<br />

flexibler. Ebenfalls überarbeitet wurde der<br />

Notüberlaufstutzen, mit dem aus jedem<br />

Gully im Handumdrehen ein Notüberlauf<br />

gefertigt werden kann. Die bisherigen Einbauteile<br />

werden durch einen in der Höhe<br />

verstellbaren Stutzen (erhältlich in 20 bis<br />

50 mm sowie bis 110 mm) ersetzt.<br />

PRODUKTPROFIL<br />

■■<br />

Flachdachablauf aus besonders<br />

schlagzähem Polypropylen (PP)<br />

■■<br />

bis zu 25 Prozent höhere Ablaufleistung<br />

■■<br />

mit bisherigem Vario-Gully-System<br />

kompatibel<br />

■■<br />

für Dämmstoffdicken bis 400 mm<br />

■■<br />

mit Notüberlaufstutzen <strong>vom</strong> Gully<br />

zum Notüberlauf umrüstbar<br />

Hersteller:<br />

FDT FlachdachTechnologie<br />

GmbH & Co. KG<br />

D-68199 Mannheim | www.fdt.de<br />

zur Abstimmung<br />

Alle Kandidaten finden Sie unter<br />

www.dachbaumagazin.de<br />

Heft<br />

3 | 2014<br />

Heft<br />

4 | 2014<br />

Heft<br />

5/6 | 2014<br />

Heft<br />

7/8 | 2014<br />

Heft<br />

9 | 2014<br />

Heft<br />

10 | 2014<br />

Heft<br />

11 | 2014<br />

Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf<br />

dem Weg zum »Produkt des Jahres 2014«<br />

In jeder Ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />

zusammen mit namhaften Herstellern das<br />

»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung<br />

oder bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />

Produkt des Monats kandidiert bei der Wahl zum<br />

»Produkt des Jahres«. Ab November 2014 können<br />

Sie auf unserer Internetseite für Ihren Favoriten<br />

stimmen und attraktive Preise gewinnen.<br />

Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick<br />

bei www.dachbaumagazin.de<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

65


Technik im Detail<br />

METALLDACH<br />

Hafte mit Halt<br />

Ein neues Befestigungssystem für Schiebe- und Festhafte<br />

lässt bei der Montage von Stehfalzprofilen statisch<br />

definierte Lösungen zu. Das garantiert in den sturm- und<br />

schneegefährdeten Regionen die nötige Sicherheit.<br />

Text: Frank Neumann | Fotos: Rheinzink<br />

Seit vielen Jahren wird die<br />

fachgerechte Befestigung von Stehfalzprofilen<br />

immer wieder diskutiert. Trotz neuer<br />

Regeln und Montageanweisungen ist das<br />

Problem partieller Instabilität, insbesondere<br />

bei starker Wetterbeanspruchung, bis<br />

heute nicht gelöst. Glaubt man den Meteorologen<br />

<strong>vom</strong> bekannten Potsdam-Institut<br />

für Klimafolgenforschung, so werden extreme<br />

Wetterverhältnisse auch in Mitteleuropa<br />

tendenziell zunehmen – vor diesem<br />

Hintergrund haben die Belastungsfähigkeit<br />

und die Sicherheit von Befestigungssystemen<br />

eine größere Bedeutung als je zuvor.<br />

Neuer Lösungsansatz<br />

Das Unternehmen Rheinzink hat sich der<br />

Problematik definierter und passgenauer<br />

Befestigung von Stehfalzprofilen angenommen<br />

und forscht seit vielen Jahren nach Lösungen<br />

zur Verbesserung der Befestigungssicherheit.<br />

Das Ergebnis ist ein System mit<br />

wenigen, aber gut durchdachten und perfekt<br />

aufeinander abgestimmten Komponenten<br />

aus einer Hand: ein neu entwickeltes Werkzeug,<br />

korrosionsgeschützte Schrauben und<br />

Befestigungshafte aus Edelstahl.<br />

Edelstahl-Hafte<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Systems<br />

sind die neu entwickelten Fest- und Schiebehafte<br />

aus Edelstahl. Sie wurden bereits<br />

in der Entwicklungsphase einer Simulation<br />

über 50 Jahre natürlicher Windlast und<br />

20 Jahre Ausdehnungsbewegung ausgesetzt.<br />

Durch die statisch definierte Haltekraft<br />

▴▴Mit dem Befestigungssystem können Stehfalzprofile mit definierter Haltekraft ausgeführt werden<br />

sind vergrößerte Haftabstände möglich,<br />

wodurch sich der Montageaufwand deutlich<br />

verringert. Für die Montage auf einer<br />

Trennlage gibt es die Hafte auch in einer<br />

erhöhten Ausführung.<br />

Korrosionsgeschützte Schrauben<br />

Die Haftmontage in natürlicher Holzschalung<br />

oder geeigneten Holzwerkstoffplatten<br />

erfolgt mit den neuen, geprüften und korrosionsgeschützten<br />

Systemschrauben, die als<br />

Einzel- oder Magazinschrauben erhältlich<br />

sind. Diese Schrauben sind belastbarer als<br />

die bislang verwendeten Nägel – daraus ergibt<br />

sich eine sicherere Verankerung. Mit<br />

den Magazinschrauben lässt sich zudem<br />

auch noch viel Montagezeit sparen.<br />

Magazinschrauber<br />

Der letzte „Baustein“ des neuen Befestigungssystems<br />

ist der in Kooperation mit<br />

dem renommierten Werkzeughersteller<br />

66 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Montage: rechten Passstift einsetzen, Haft andrücken und linke Schraube eindrehen, danach linken Passstift einsetzen und rechte Schraube eindrehen<br />

Fein entwickelte Magazinschrauber. Mit<br />

diesem Spezialschrauber wird jeder Haft<br />

mit zwei Schrauben exakt positioniert. Ein<br />

Verdrehen oder Verformen der Hafte wird<br />

dabei zuverlässig ausgeschlossen. Durch<br />

den Wegfall des Druckluftschlauchs der üblichen<br />

Nagelgeräte geht die Montage dem<br />

<strong>Dachdecker</strong> zudem deutlich komfortabler<br />

von der Hand.<br />

Zehn Jahre Garantie<br />

Bei Verwendung aller Systemkomponenten<br />

gibt der Hersteller eine zehnjährige Garantie<br />

auf die Lastaufnahme der Befestigungshafte.<br />

Diese Garantie schützt vor Risiken,<br />

denen <strong>Dachdecker</strong> bislang persönlich haftend<br />

und teilweise hilflos gegenüberstanden.<br />

Denn während sie ihren Kunden eine<br />

fünfjährige Gewährleistung nach BGB einräumen<br />

müssen, beschränkt sich die gesetzliche<br />

Gewährleistung des Herstellers gegenüber<br />

dem Fachhandel auf lediglich ein bis<br />

zwei Jahre. ■<br />

Rheinzink GmbH & Co. KG<br />

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Halle 6 | Stand 6.315<br />

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CLIMAX<br />

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Besonderheiten:<br />

Rinne und Rinnenträger sind aus 1 Teil<br />

Überspannung bis 7 Meter ohne Zwischenpfosten =<br />

keine Stützen im Gesichtsfeld!<br />

LED-Beleuchtung kann in der Rinne integriert werden<br />

komplett auf Mass zugeschnitten<br />

weniger Aufbau-Stunden<br />

Skala von Formen und Farben!<br />

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Stand 6.311<br />

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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

67


Technik im Detail<br />

GRÜNDACH<br />

Bio für <strong>Dachdecker</strong><br />

Wer ein begrüntes Dach möchte, hat dabei meist auch<br />

die Ökologie im Blick. Für diese Kunden gibt es<br />

einen Systemaufbau aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Die Komponenten bestehen aus Biokunststoff.<br />

Text: Dieter Schenk | Fotos: Zinco<br />

Die fortschreitende Verknappung<br />

fossiler Rohstoffe und die globale<br />

Klimaerwärmung legen die Nutzung nachwachsender<br />

Rohstoffe nahe und versprechen<br />

ein enormes Potenzial. Nachwachsende<br />

Rohstoffe sind Biomasse aus land- bzw.<br />

forstwirtschaftlicher oder mariner Produktion.<br />

Der Mensch macht sich hier die Vorleistung<br />

der Natur zunutze, denn durch den<br />

Prozess der Photosynthese wird Kohlenstoff<br />

in Form von CO 2<br />

der Atmosphäre entzogen<br />

und in energiereiche, organische Verbindungen<br />

(Biomasse) umgewandelt. Die<br />

entstehenden Zucker und andere Bausteine<br />

können als Energieträger oder Chemie-<br />

Rohstoffe, zum Beispiel zur Herstellung von<br />

Biokunststoff, genutzt werden.<br />

▴▴Für umweltbewusste Bauherren gibt es jetzt ein Gründach aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

Nachwachsende Rohstoffe<br />

Das Unternehmen Zinco beschreitet seit<br />

über vierzig Jahren einen ökologischen Weg<br />

und bietet Begrünungssysteme passend für<br />

jedes Dach. Dabei ist es stets oberste Prämisse,<br />

dies auf umweltverträgliche Weise zu<br />

tun. Basis der Systemerden sind daher recycelte,<br />

sortenreine Tonziegel; und auch für<br />

Dränageelemente und Speicherschutzmatten<br />

kommen, wann immer möglich, Recyclingmaterialien<br />

zum Einsatz. Nun geht das<br />

Unternehmen einen weiteren Schritt und<br />

präsentiert den Systemaufbau „Natureline“<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Als Biokunststoff oder auch Bioplastik<br />

werden diejenigen Kunststoffe bezeichnet,<br />

die auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen<br />

erzeugt werden. Biomasse wird<br />

dabei meist durch mehrstufige chemischtechnische<br />

Verfahren in Biokunststoff verwandelt.<br />

Die Zahlen sprechen für sich<br />

Theoretisch ließen sich heute bereits 90 Prozent<br />

aller Kunststoffe aus Biomasse statt aus<br />

Erdöl gewinnen, in der Praxis sehen die<br />

Produktionszahlen jedoch anders aus. So<br />

wurden 2011 weniger als 1 Prozent der Gesamtkunststoffproduktion<br />

weltweit aus Biomasse<br />

hergestellt. Dafür liegt das jährliche<br />

Mengenwachstum bei mindestens 20 Prozent<br />

(Quelle: http://en.european-bioplastics.org/multimedia/).<br />

In der Herstellung<br />

liegen die Kosten der Biokunststoffe derzeit<br />

über den fossilen Kunststoffen, wobei sich<br />

die Wirtschaftlichkeit ständig verbessert:<br />

Die Preise für nachwachsende Rohstoffe<br />

und Biokunststoffe sinken im Trend, wohingegen<br />

der Rohölpreis bekanntermaßen<br />

stetig steigt.<br />

Der große Vorteil nachwachsender Rohstoffe<br />

gegenüber fossilen Rohstoffen liegt<br />

darin, dass diese den Treibhauseffekt verringern<br />

und somit das Klima schützen. Zum<br />

Beispiel sparen Biokunststoffe im Vergleich<br />

zu fossilen Kunststoffen (bei gleicher Anwendung)<br />

in der Regel 20 bis 80 Prozent der<br />

CO 2<br />

-Emissionen ein.<br />

Strenge Auflagen<br />

Die Idee eines Dachbegrünungssystems aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen entwickelte<br />

das Unternehmen gemeinsam mit der Firma<br />

Tecnaro GmbH, einem Pionier auf dem<br />

68 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

Gebiet biobasierter Werkstoffe. Das Dränage-Element<br />

im Systemaufbau „Natureline“<br />

wird weitgehend aus Zuckerrohr hergestellt,<br />

der weltweit effizientesten und produktionsstärksten<br />

Zuckerpflanze. Die für die<br />

Umwandlung von Zucker in den Kunststoff<br />

benötigte Prozessenergie wird zum<br />

Großteil ebenfalls aus Biomasse gewonnen.<br />

Der Anbau des Zuckerrohrs erfolgt unter<br />

strengen gesetzlichen Auflagen, die sowohl<br />

Sozialstandards als auch Umweltstandards<br />

und den Naturschutz berücksichtigen (anerkannt<br />

nach EU-Biokraftstoffverordnung).<br />

Die Rohstofferzeugung und -verarbeitung<br />

erfolgt im brasilianischen Bundesstaat São<br />

Paulo, also etwa 2000 km <strong>vom</strong> durch Ackerbau<br />

und Viehzucht gefährdeten Regenwald<br />

des Amazonasgebiets entfernt.<br />

Speicherschutzmatte und Filtervlies im<br />

Systemaufbau „Natureline“ bestehen aus<br />

Polymilchsäure (PLA = Polylactid). Dieser<br />

Biokunststoff entsteht durch Polymerisation<br />

von Milchsäure, die wiederum ein Produkt<br />

der Fermentation von Maisstärke durch<br />

Milchsäurebakterien ist. Ein großer Vorteil<br />

von PLA ist die besondere Vielfalt dieses<br />

Biokunststoffes, der wahlweise schnell biologisch<br />

abbaubar oder auch dauerhaft funktionsfähig<br />

eingestellt werden kann. Weitere<br />

Vorteile sind die hohe Festigkeit, die Thermoplastizität<br />

und die gute Verarbeitung auf<br />

den vorhandenen Anlagen der kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie.<br />

Landnutzung für Biokunststoffe 2011 und 2016<br />

Biotreibstoff<br />

55 Millionen ha = 1 % *<br />

Quelle: European Bioplastics / Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (Oktober 2012) / FAO<br />

Weltweite Landfläche<br />

13,4 Milliarden ha = 100 %<br />

Weltweite Landwirtschaftsfläche<br />

5 Milliarden ha = 37 %<br />

Weltweite Landwirtschaftsfläche<br />

Weideland<br />

3,5 Milliarden ha = 70 % *<br />

Ackerland<br />

1,4 Milliarden ha = 30 % *<br />

Nahrungs- und Futtermittel<br />

1,29 Milliarden ha = 27 % *<br />

Material<br />

100 Millionen ha = 2 % *<br />

Biokunststoffe<br />

2011: 300 000 ha = 0,006 % *<br />

2016: 1,1 Millionen ha = 0,022 % *<br />

* in Relation zur weltweiten Landwirtschaftsfläche<br />

Ganzheitlich betrachtet<br />

Der Einstieg in die Nutzung von Biokunststoffen<br />

erfolgt im Bewusstsein, dass auch<br />

nachwachsende Agrarrohstoffe nur begrenzt<br />

verfügbar sind. Landwirtschaftliche Flächen<br />

müssen vielen Zwecken, insbesondere der<br />

Lebensmittelerzeugung, dienen. Angesichts<br />

eines Verbrauchs von nur 0,006 Prozent an<br />

der globalen Agrarfläche (Quelle: European<br />

Bioplastics und IfBB Institut für Biokunststoffe<br />

und Bioverbundwerkstoffe) ist Zinco<br />

sicher: Die Entwicklung von Biokunststoffen<br />

für die Dachbegrünung ist der richtige<br />

Weg. In Zukunft können womöglich auch<br />

Algen oder agrarische Reststoffe zu ihrer<br />

Herstellung genutzt werden. Das langfristige<br />

Ziel ist die Bioökonomie, bei der fossile<br />

durch erneuerbare Rohstoffe und Energieträger<br />

ersetzt werden, ohne die Lebensgrundlagen<br />

der Menschen zu zerstören. ■<br />

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18. - 21. Februar 2014<br />

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Architekten und Planer schätzen Zink für seine kreativen Möglichkeiten und seine Natürlichkeit, aber<br />

auch für seine enorme Vielseitigkeit. Nachhaltig, langlebig, wartungsfrei und vor allem zeitlos. Exzellente<br />

Eigenschaften, die das neue NedZink NOVA nicht nur für die Top-Architektur, sondern für fast alle<br />

Anwendungen an Dach und Fassade und in der Dachentwässerung hervorragend eignen.<br />

Nicht zuletzt deshalb bekommt auch das neue NATO-Hauptquartier in Brüssel eine 35.000 m²<br />

Dachkonstruktion aus dem neuen NedZink NOVA.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie auf www.nedzink.com oder unter info@nedzink.com<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

69


Technik im Detail<br />

▴▴Starke Helfer: Die Vakuumheber Clad-Boy und Clad-Man können bis zu 300 bzw. 800 kg schwere Bauelemente mühelos zum Einsatzort bringen<br />

BAUSTELLENLOGISTIK<br />

Ansaugen und abheben<br />

Wenn große Sandwichelemente oder Trapezbleche<br />

montiert werden sollen, sind kräftige Lösungen<br />

gefragt: Ein Vakuumheber bringt bis zu 26 m lange<br />

und 800 kg schwere Elemente zum Einbauort.<br />

Text: Heide Pick | Fotos: Aero-Lift<br />

Täglich werden auf Deutschlands<br />

Baustellen große Paneele, Sandwichelemente<br />

und Trapezbleche verlegt – und die<br />

Zahl steigt. Für alle <strong>Dachdecker</strong>betriebe,<br />

die häufig mit großen Elementen hantieren<br />

müssen, hat Vakuumtechnik-Hersteller<br />

Aero-Lift den Clad-Boy und den Clad-Man<br />

entwickelt: Mit diesen Vakuumhebern ist<br />

ein sicheres und schnelles Handling großer<br />

Dach- und Fassadenelemente ohne körperliche<br />

Anstrengung oder Belastung des<br />

Rückens möglich. Das Material wird durch<br />

den Einsatz der Vakuumtechnik zudem<br />

beim Transport optimal geschont.<br />

70 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

Präzise positionieren<br />

Auf vielen Baustellen werden große Bauelemente<br />

immer noch mithilfe von Transportschrauben,<br />

Gurtsystemen, Klemm- und<br />

Pressmethoden oder Greifzangen angehoben<br />

und durch mehr oder weniger kontrollierbares<br />

Schwenken zur Wand oder auf das<br />

Dach bewegt. Beschädigungen lassen sich<br />

dabei oft nicht vermeiden, und eine schnelle<br />

und sichere Montage ist in vielen Fällen<br />

auch nicht möglich. Zudem ist das Risiko<br />

hoch, dass sich ein Handwerker bei diesem<br />

Manöver körperlich hart einsetzen muss<br />

und sich dabei womöglich verletzt.<br />

Ein Vakuumheber ermöglicht hingegen<br />

den sicheren, schnellen und kontrollierten<br />

Transport- und Bewegungsablauf. Die Platten<br />

werden mit diesen Hebegeräten nicht<br />

mechanisch fixiert, sondern über ein Vakuum<br />

angesaugt, angehoben und mit dem<br />

Kran an den gewünschten Zielort auf der<br />

Baustelle transportiert. Die Elemente lassen<br />

sich so in deutlich kürzerer Zeit und<br />

mit weniger Arbeitskraft montieren, da sie<br />

schnell und präzise positioniert und montiert<br />

werden können.<br />

Stufenlos schwenken<br />

Beide Vakuumheber erfüllen die aktuellen<br />

Sicherheitsvorschriften gemäß EN 13155.<br />

Zusätzliche Sicherheit bieten die Vakuumüberwachung<br />

durch den digitalen Vakuumsensor<br />

sowie die vakuumgesteuerte Motorschaltung.<br />

Die UV-beständigen Saugplatten<br />

sind auch bei Kälte, Wind, Regen und Sonne<br />

voll einsatzfähig. Durch die hochwertigen<br />

Vollelastomere können auch Unebenheiten<br />

(zum Beispiel Wandsickenstrukturen) auf<br />

den Oberflächen kompensiert werden.<br />

Der Clad-Boy kann bis zu 18 m lange<br />

und 300 kg schwere Elemente heben. Wem<br />

das nicht reicht, ist mit dem soeben vorgestellten<br />

Clad-Man gut bedient: Die größere<br />

Ausführung hebt bis zu 26 m lange Elemente<br />

und stemmt ein Gewicht von maximal<br />

800 kg. Die Elemente können dabei mit<br />

beiden Vakuumhebern stufenlos von 0 bis<br />

90 Grad geschwenkt werden.<br />

◂◂Vakuumheber<br />

bieten ein sicheres und<br />

schnelles Handling<br />

großer Dachelemente<br />

Immer genug Energie<br />

Entscheidend für die Leistungsfähigkeit<br />

des Vakuumhebers ist sein Akku: Mit einer<br />

zweiten Batterieeinheit und dem integrierten<br />

Ladegerät ist Nonstop-Power kein Problem<br />

– mit nur ein paar Handgriffen ist der<br />

Batteriewechsel erledigt. Die netzunabhängige<br />

Energieeinheit wird von Sonderbatterien<br />

gespeist und mit der vakuumgesteuerten<br />

Motorschaltung gekoppelt. ■<br />

Aero-Lift Vakuumtechnik GmbH<br />

www.aero-lift.de<br />

Halle 8 | Stand 8.233<br />

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Universal einsetzbare<br />

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Seit über 25 Jahren praxisbewährt<br />

Die einzigartige EVA Dachbahn mit<br />

eingebautem anti-shattering Gewebe<br />

Bitumenverträglich und diffusionsoffen:<br />

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Einfache, materialhomogene<br />

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Horchheimer Straße 50<br />

67547 Worms<br />

Tel.: 06241.303.396<br />

Fax: 06241.303.209<br />

dach@renolit.com<br />

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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

71


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Aufbau nur 15 Minuten<br />

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▴▴Schnell: Jeden Tag wurden zwei der 500 Ferienhäuser aufgebaut<br />

FIRESTONE<br />

Flotte Ferienhäuser<br />

Center Parcs setzte bei der Errichtung<br />

ihres Ferienparks am<br />

Bostalsee auf eine modulare<br />

Bauweise. Die Holzelemente für<br />

die Ferienhäuser wurden vorgefertigt<br />

und per Tieflader angeliefert.<br />

Die Dachabdichtung, die<br />

EPDM-Dachbahn RubberGard<br />

von Firestone, wurde in der<br />

Werkshalle mit fest definierten Überlappungen auf den Holzuntergrund<br />

geklebt. Auf der Baustelle mussten dann nur noch<br />

Nähte verschlossen und Anschlüsse hergestellt werden.<br />

Firestone Building Products Europe & Asia<br />

www.firestonebpe.com<br />

Halle 9 | Stand 9.313<br />

ETERNIT<br />

Wechsel an der Spitze<br />

Am 1. Januar übernahm Udo Sommerer als Vorstand die<br />

Leitung der Eternit AG. Sommerer war bereits von 2006 bis<br />

2010 Vorstand des Unternehmens. Sein Vorgänger Johan<br />

Deburchgrave ist jetzt Direktor des Etex-Forschungs- und<br />

Entwicklungs-Centers Redco in Brüssel.<br />

Eternit AG<br />

www.eternit.de<br />

Halle 6 | Stand 6.204<br />

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Ihr Angebot an!<br />

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Rudolf-Diesel-Str. 7 · 86842 Türkheim<br />

Tel. 0 82 45 - 10 71 · Fax 0 82 45 - 10 75<br />

info@firmengruppe-frick.de<br />

Produktvideo unter www.frick-kranbau.de<br />

▴▴Udo Sommerer<br />

▴▴Johan Deburchgrave<br />

72 dachbau magazin 1-2 | 2014


CREATON<br />

Biber-Spende fürs Kinderdorf<br />

Jahr für Jahr treffen sich reisende Handwerker<br />

irgendwo in Deutschland zu einem ehrenamtlichen<br />

Projekt. Die „Sommerbaustelle 2013“<br />

fand auf dem Areal Schneckenmühle statt,<br />

einer Jugendfreizeiteinrichtung bei Liebstadt<br />

in Sachsen. Zu ihr gehört eine 120 m² große<br />

Scheune. Die Sanierungskosten wurden durch<br />

Spenden aufgebracht. Eine Großspende kam<br />

<strong>vom</strong> sächsischen Creaton-Werk in Guttau:<br />

7000 kupferrote Biber und 120 Firstziegel für<br />

das neue Dach der Scheune.<br />

Das größte<br />

Dachgullyprogramm<br />

Europas<br />

Kombi-Gully<br />

Klemmflansch-Gully Universal-Gully<br />

Garagen-/Balkon-Gully<br />

Creaton AG<br />

www.creaton.de<br />

Halle 6 | Stand 6.107<br />

▴▴Starkes Team: Wolfgang Starke, Werksleiter<br />

in Guttau (rechts), mit den Wandergesellen Martin,<br />

Robert und Fabian (von links)<br />

Kragen-Gully<br />

DN 200<br />

Kragen-Gully<br />

Kompakt-Kragen-Gully<br />

OPTIGRÜN<br />

Lernen vor der grünen Wand<br />

▴▴Mit einer grünen Wand macht Lernen noch mehr Spaß<br />

Die Grundschulklasse 3c der Karlshorster Schule in Berlin-Lichtenberg<br />

hat jetzt eine vertikale Innenraumbegrünung<br />

im Klassenraum. Mit der Wandbegrünung sollen<br />

Untersuchungen zur Raumklimaverbesserung und zur<br />

Erhöhung der Lernbereitschaft durchgeführt werden.<br />

Weiterhin soll die Begrünung dazu dienen, den Fachunterricht<br />

so praxisnah wie möglich zu gestalten – unter<br />

dem Motto: Mit einer „grünen“ Wand macht Lernen noch<br />

mehr Spaß. Die Schüler sollen künftig täglich Untersuchungen<br />

an der rund 7 m² großen, begrünten Wand vornehmen.<br />

Davon erhofft man sich Erkenntnisse zu den<br />

Themen Kleinklimaverbesserung im Klassenzimmer und<br />

Steigerung der Leistungs- und Lernbereitschaft.<br />

Optigrün international AG<br />

D-72505 Krauchenwies<br />

www.optigruen.de<br />

OPTIGRÜN/MATTHIAS KRÜGER<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

BRAAS<br />

Liebling der<br />

Architekten<br />

Anerkennung für Braas: Mehr als<br />

2000 Planer haben in der bundesweit<br />

größten Branchenbefragung<br />

des Jahres unter 200 Herstellern<br />

und Marken der Bauindustrie ihre<br />

Favoriten gewählt. Das Unternehmen<br />

liegt bei den Befragten in der<br />

Kategorie „Steildach“ weit vorn und<br />

wurde dafür zum zweiten Mal in<br />

Folge mit dem goldenen Produktaward<br />

ausgezeichnet.<br />

Monier Braas GmbH<br />

www.braas.de<br />

Halle 6 | Stand 6.510<br />

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Attika-Balkonablauf<br />

Attika-Supergully<br />

Attika-Super-2-Gully<br />

Attika-Plus-Gully<br />

Flachkanalsystem<br />

aus Edelstahl<br />

Rohrsystem aus<br />

Edelstahl<br />

Befestigungs -<br />

durchführung<br />

Brandschutz<br />

Attika Flachgully<br />

Attika-Jumbogully<br />

Edelstahl-Gully<br />

Druckströmungsentwässerung<br />

Gründach-Sicherheits-Drain<br />

Durchg. Balkon ablauf,<br />

absenkbar<br />

Sanierungs-Gully<br />

Balkon-Gully<br />

Eco-Gully<br />

Be- und Entlüftung<br />

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Entwicklung und<br />

Herstellung<br />

in Deutschland


Branche<br />

REICH<br />

Über den Dächern von Hamburg<br />

In Sommer 2013 fanden die Sanierungsarbeiten<br />

am Dach des Hamburger<br />

Planetariums statt. Auf der<br />

Baustelle in 65 m Höhe sorgten<br />

Coilnagler <strong>vom</strong> Typ 3528 und Befestigungsmittel<br />

von Reich für eine<br />

stabile Befestigung des Dachaufbaus<br />

auf dem Hamburger Wahrzeichen.<br />

Rund 24 000 auszugsfeste<br />

Edelstahlrillennägel mit Linsenkopf haben die Zimmerleute der Augustin<br />

Zimmerei in gebogene Kanthölzer geschossen, die zuvor in die Außenseite<br />

der Kuppel des Sternensaals gedübelt wurden. Die Kuppel des ehemaligen<br />

Wasserturms mit einem Durchmesser von 22 m hat nun eine Holzunterkonstruktion<br />

aus Fichtenholz und eine 6 cm dicke Dämmung, die mit<br />

einem winddichten, diffusionsoffenen Vlies abgedeckt ist. Für die Pappvordeckung<br />

unter dem Kupfer kamen ein Coilnagler des Typs 3519 und<br />

Edelstahlpappstifte zum Einsatz. Anschließend haben die Handwerker<br />

aus 1 mm dicken Kupferplatten die Stehfalzdeckung des Dachs gefertigt.<br />

Karl M. Reich Verbindungstechnik GmbH<br />

www.kmreich.com<br />

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Wir stellen 2014 aus:<br />

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Unser Angebot umfasst Maschinen in den Längen 3 bis 12,2 m und den Biegeleistungen von<br />

1,25 bis 3 mm in Stahl (400 N/mm 2 ). Erhältlich mit hydraulischer Materialdickenverstellung,<br />

SUPER HIGH SPEED und Umschlagvorspannung, mit welcher beim Zupressen eines offenen<br />

Falzes das Rückfedern des Materials in der Mitte kompensiert werden kann. Die geforderten<br />

Schutzeinrichtungen gem. EG-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sind bei uns seit 2010 ein Standard.<br />

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74 dachbau magazin 1-2 | 2014


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LAYHER<br />

Einfach mal Gerüste testen<br />

Um vielen Kunden die<br />

Möglichkeit zu geben,<br />

sich über Produktneuheiten<br />

zu informieren,<br />

veranstaltete Gerüsthersteller<br />

Layher erstmals<br />

bundesweit den<br />

„Tag des Gerüsts“. An<br />

23 Servicestützpunkten<br />

wurden dabei Neu- und<br />

Weiterentwicklungen<br />

gleichzeitig vorgestellt<br />

und konnten umfassend getestet werden. „Die Resonanz war<br />

überwältigend“, berichtet Marketingleiter Franz Greisinger.<br />

„Über 1200 Besucher waren unserer Einladung gefolgt.“<br />

Wilhelm Layher GmbH & Co. KG<br />

www.layher.com<br />

Halle 8 | Stand 8.617<br />

MAGOG<br />

Runde Sache<br />

Im vergangenen Jahr führte die Stift Tilbeck GmbH an mehreren<br />

Stiftsgebäuden Sanierungsarbeiten durch, wovon auch die<br />

Dachflächen betroffen waren. So wurde das Haus Don-Bosco-<br />

Nord komplett entkernt: Dabei wurden der Dachstuhl einschließlich<br />

der alten Deckung aus Asbestzement-Wellplatten im<br />

oberen Dachbereich und die alte Schieferdeckung an den Mansardenflächen<br />

entfernt. Die Aufträge für<br />

die neuen Dachdeckungen aus Schiefer<br />

und Trapezprofilen sowie die Zimmererarbeiten<br />

erhielt die Firma Roßmöller<br />

& Berghaus. Das obere Dach erhielt<br />

eine Altdeutsche Schieferdeckung, während<br />

die Mansarden mit den seltenen<br />

Coquettes, einer Deckart mit runden<br />

Unterkanten, belegt wurden.<br />

Schiefergruben Magog<br />

www.magog.de<br />

Halle 6 | Stand 6.522<br />

LORO-X<br />

Dachentwässerungssysteme<br />

Schnelle und einfache Auslegung von patentierten<br />

Haupt- und Notentwässerungssystemen<br />

in Freispiegel- oder Druckströmung auf www.loro.de<br />

Ausführliche Informationen zu LORO-X Dachentwässerungssystemen<br />

erhalten Sie <strong>vom</strong> 18.-21.02.2014 auf der Messe:<br />

Dach und Holz, Köln - Halle 9, Stand-Nr. 9.103<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

75


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P R O F<br />

I W E R<br />

KZEUG<br />

▴▴Die Talstation der Kabinenbahn La Villa in Südtirol wird das ganze Jahr<br />

über von Touristen genutzt und dabei stark beansprucht<br />

TRIFLEX<br />

Seilbahn wieder einsatzbereit<br />

Die Kabinenbahn der Talstation La Villa in Südtirol wird das ganze<br />

Jahr über von Touristen frequentiert und ist ständig extremer<br />

Beanspruchung ausgesetzt. Das hat Folgen: Aufgrund des undicht<br />

gewordenen Fußbodens im Eingang der Station war Feuchtigkeit<br />

in die darunter liegenden Räume eingedrungen. Mit dem Abdichtungssystem<br />

ProPark von Triflex auf Basis von Polymethylmethacrylatharzen<br />

(PMMA) haben die Handwerker der Lunger Isol GmbH<br />

aus Kardaun die Oberfläche des Bodens schnell und sicher abgedichtet.<br />

Das System ist wartungsfreundlich, hält hohen chemischen<br />

und mechanischen Belastungen stand und bietet laut Hersteller eine<br />

hohe Rutschfestigkeit. Aufgrund der kurzen Aushärtungszeiten war<br />

die Kabinenbahnstation nach nur neun Tagen wieder für den Touristenbetrieb<br />

freigegeben und damit pünktlich zum Saisonbeginn<br />

wieder einsatzbereit.<br />

Triflex GmbH & Co. KG<br />

www.triflex.de<br />

Halle 9 | Stand 9.413<br />

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▴▴Um eine langlebige Flächenabdichtung zu erreichen, applizierten die<br />

Handwerker eine Flüssigabdichtung auf PMMA-Basis<br />

76 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

ERLUS<br />

Spende für die Bergwacht<br />

Wenn Wanderer, Mountainbiker oder Skifahrer im bayerischen<br />

Wald rund um den Geißkopf in Not geraten,<br />

dann kommen meist die ehrenamtlichen Helfer von der<br />

Bergwacht Deggendorf<br />

zum Einsatz. Damit sie<br />

auch künftig gute Ersthilfe<br />

leisten können, bauen die<br />

Bergretter zurzeit ein neues<br />

Bergwachthaus in 830 m<br />

Höhe. Um die neue Bergrettungswache<br />

realisieren<br />

zu können, verrichtet ein<br />

Team der Bergwacht die<br />

Bauarbeiten weitestgehend<br />

selbst. „Bei den Materialien sind wir allerdings auf Hilfe<br />

angewiesen“, erzählt Einsatzleiter Jürgen Schink. „Erlus hat<br />

uns die Dachziegel gespendet, wir haben sie verarbeitet.“<br />

Erlus AG<br />

www.erlus.de<br />

Halle 6 | Stand 6.119<br />

DACHWELTEN 2013<br />

1. Preis geht nach Augsburg<br />

Die Gewinner von Dachwelten 2013 kommen aus Augsburg:<br />

Vier Studenten <strong>vom</strong> Fachgebiet EnergieEffizienzDesign überzeugten<br />

mit ihrer Arbeit „Blickfang“ und setzten sich im Stegreifentwurf<br />

der acht Lehrstühle durch. Drei weitere Arbeiten<br />

würdigte die Jury mit jeweils<br />

dritten Preisen (PBSA Düsseldorf,<br />

TU Darmstadt und FH Aachen).<br />

Auf Einladung des Deutschen<br />

Dach-Zentrum (DDZ) reisten die<br />

Studenten in diesem Jahr nach<br />

Berlin. „Dachwelten entwickelt<br />

sich zunehmend zur Plattform<br />

für einen Dialog zwischen Hochschulen und Unternehmen“,<br />

freute sich der DDZ-Vorstandsvorsitzende Frank Rummel, als<br />

er bei der Preisverleihung im Hotel Michelberger neben der<br />

Jury auch Teilnehmer der vergangenen Jahre begrüßte. Bei der<br />

siebten Auflage des Hochschulwettbewerbs entwickelten die<br />

Teams Dachlösungen für ein Gebäude in Berlin.<br />

Deutsches Dach-Zentrum e.V.<br />

D-22527 Hamburg | www.dachwelten.de<br />

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Dachwelten<br />

SCHIEFER<br />

Corporate Architecture<br />

Der neue Firmensitz eines Schieferproduzenten in<br />

Mayen scheint aus einem überdimensionalen<br />

Schieferblock gefräst zu sein. Eine symmetrische<br />

Deckung prägt diesen schwarzen Kubus.<br />

Text: Gerard Halama | Fotos: Rathscheck


as neue Büro-, Schulungs- und Veranstaltungsgebäude<br />

von Rathscheck<br />

setzt das Naturprodukt Schiefer mit<br />

moderner Architektur gekonnt in Szene.<br />

Und so sehen die Besucher das neue Gebäude<br />

als einen überdimensional großen<br />

Schieferblock, wie er unter Tage aus dem<br />

Berg gesägt sein könnte. Er ist geometrisch<br />

geradlinig, mit Öffnungen und Einschnitten,<br />

mächtig, kantig, bruchrau und mit dem<br />

schiefertypischen, seidigen Glanz.<br />

Konsequente Kubatur<br />

Hatte sich das Unternehmen lange Zeit auf<br />

kleinformatige Schieferprodukte für Dach<br />

und Fassade konzentriert, so wurden seit<br />

einigen Jahren neben dem bisherigen Geschäftsfeld<br />

neue Produkte für weitere Einsatzbereiche<br />

entwickelt. Im Vordergrund<br />

stehen dabei Lösungen für eine moderne<br />

und zeitgemäße Architektur. Dazu zählen<br />

großformatige Fassadenplatten, Schiefer<br />

für Wärmedämmverbundsysteme, Schieferfliesen<br />

und -riemchen, Paneelsysteme oder<br />

Schiefer für die Gartengestaltung.<br />

Ausgangsbasis für diese Schieferprodukte<br />

ist immer der Schieferblock, wie er nach<br />

Millionen Jahren der Reife aus der Erde gewonnen<br />

wird. So ist das neue Bürogebäude<br />

im Sinne von „Corporate Architecture“ auch<br />

als Skulptur zu verstehen. Aus dem gedachten<br />

Schieferblock ist ein Innenhof herausgeschnitten.<br />

Der Einschnitt an der Front dieses<br />

Blocks schafft einen geschützten Eingangsbereich.<br />

Die zusammenhängenden Fensterfronten<br />

sind konsequent flächeneben – wie<br />

ein lasergesteuerter Diamantschnitt – bis<br />

in die Ecken geführt. Kein Vordach, kein<br />

außen liegender Sonnenschutz, keine Regenrinne<br />

und keine Wandlampe stört diese<br />

konsequente Kubatur.<br />

Großflächige Schieferfassade<br />

Auf die Frage, wie groß und wie anspruchsvoll<br />

eine Schieferfassade sein kann, gab das<br />

Unternehmen den kreativen Architekten<br />

neue Antworten. Mit wirtschaftlicher Natursteintechnik<br />

und den eigenen verfüg-<br />

Das neue Gebäude<br />

ersetzt mehrere<br />

alte Bürogebäude und<br />

fasst nahezu alle<br />

Abteilungen in einem<br />

Haus zusammen


Dachwelten<br />

GRUNDRISS OBERGESCHOSS<br />

baren Schiefervorkommen kann man heute<br />

nämlich Schieferplatten in sehr großen<br />

Abmessungen fertigen. Das Unternehmen<br />

entschied sich am eigenen Neubau für eine<br />

maximale Größe von 1 m² und eine maximale<br />

Länge von 1,5 m. Mit diesen Vorgaben<br />

entwarfen die Architekten eine Fassade<br />

im wilden Verband und mit unsichtbarer<br />

Befestigung. Die symmetrische Deckung<br />

wurde am neuen Firmengebäude mit 2 cm<br />

dicken und unterschiedlich langen Platten<br />

aus InterSIN-Schiefer in den Basishöhen 50,<br />

35, 30 und 25 cm ausgeführt.<br />

Mit Hinterschnitt<br />

Einen wichtigen Beitrag zur Flächenwirkung<br />

der Fassade leistet die für Schiefersteine<br />

2012 erstmals vorgestellte Hinterschnitttechnik.<br />

Dabei wird in die Schieferplatte<br />

rückseitig eine 7 mm tiefe, hinterschnittene<br />

Sacklochbohrung eingearbeitet und darin<br />

der Hinterschnittanker – frei von Spreizkräften<br />

– formschlüssig eingesetzt. Für dieses<br />

Gebäude wurde jeder Werkstein exakt<br />

80 dachbau magazin 1-2 | 2014


www.dachbaumagazin.de<br />

◂◂Eine Schieferfassade<br />

mit unsichtbaren<br />

Hinterschnittankern prägt<br />

die Gestaltung des<br />

neuen Firmensitzes<br />

▸▸Die großen<br />

Schieferplatten sind<br />

hier bereits mit<br />

Hinterschnittagraffen<br />

bestückt worden<br />

◂ ◂ Der Innenhof<br />

ist förmlich aus dem<br />

Gebäudeblock<br />

herausgeschnitten<br />

und deshalb auch<br />

mit Schiefer gestaltet<br />

nach dem Entwurf der Architekten konfektioniert<br />

und nach einer Werkskizze auf<br />

der Rückseite für den Einbau von Hinterschnittankern<br />

vorbereitet. Die unsichtbaren<br />

Befestigungen erlauben anspruchsvolle,<br />

oberflächenbetonte Fassadengestaltungen.<br />

Schnörkellose, flächeneben integrierte<br />

Fensterbänder unterstützen im Kontrast<br />

diese Anmutung. So entstand ein Raumkörper<br />

wie ein Block, der so schiefertypisch wie<br />

nur eben denkbar erscheint.<br />

Hightech hinter Schiefer<br />

Der massive Stahlbetonbau ist unter der<br />

hinterlüfteten Schieferfassade mit 16 cm<br />

dicker Mineralwolle gedämmt. Beheizt<br />

wird das Gebäude mit Unterstützung von<br />

zwölf rund 100 m tiefen Erdwärmesonden.<br />

Ursprünglich war auch geprüft worden,<br />

ob es nicht möglich wäre, das Bauwerk<br />

mit dem ohnehin vorhandenen untertägigen<br />

Wasser des nahe gelegenen Bergwerks<br />

„Katzenberg“ zu beheizen. Doch die über<br />

700 m lange Zuleitung hätte zu viel Pumpenergie<br />

verbraucht und wäre zudem in ihrer<br />

Heizwirkung nicht konstant genug gewesen.<br />

Zur Beheizung des Bauwerks wurde<br />

der Betonkern aktiviert. Eine Wärmepumpe<br />

erzeugt aus 10 °C Erdwärme das 35 °C warme<br />

Heizwasser. Dieses erwärmt die Betondecken<br />

auf etwa 20 bis 24 °C. Konvektoren<br />

mit einem integrierten Gebläse unter den<br />

Fenstern erlauben zusätzlich zu diesem trägen<br />

System eine schnelle Reaktion auf spontane<br />

Wärmewünsche. Das gleiche Prinzip<br />

wird im Sommer – natürlich umgekehrt –<br />

zum Kühlen des Gebäudes genutzt.<br />

Gute Kommunikation<br />

Das neue Gebäude von Rathscheck am Firmenstandort<br />

in Mayen ersetzt mehrere alte<br />

Bürogebäude und fasst nahezu alle Abteilungen<br />

des Unternehmens in einem Haus<br />

zusammen. Die Büros sowie die Schulungsund<br />

Tagungsräume mit moderner Medientechnik<br />

verbessern die Kommunikation im<br />

Unternehmen und bieten eine optimale<br />

Umgebung zum Empfang von Gästen. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Büro-, Schulungs- und<br />

Veranstaltungsgebäude<br />

D-56727 Mayen<br />

Architekten:<br />

Architekturbüro Koch<br />

D-56579 Rengsdorf<br />

www.koch-architekturbuero.de<br />

Fassadenarbeiten:<br />

Natursteinwerk Villmar<br />

D-56736 Kottenheim und<br />

D-65606 Villmar<br />

www.natursteinwerk-villmar.de<br />

Produkt:<br />

Symmetrische Deckung,<br />

Schieferfassade aus InterSIN blaugrau,<br />

Steingrößen bis maximal 1,5 × 0,5 m<br />

Hersteller:<br />

Rathscheck Schiefer<br />

www.rathscheck.de<br />

Halle 6 | Stand 6.502<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

81


Im nächsten Heft<br />

TECHNIK IM DETAIL<br />

Flachdachfenster<br />

in Profildächern<br />

Der Einbau eines Fensters in ein Flachdach<br />

mit Trapezblechdeckung mag im<br />

ersten Moment als besondere Herausforderung<br />

erscheinen. Doch die Praxis<br />

zeigt: Selbst in speziellen Einbausituationen<br />

wie dem Trapezblechdach aus Metall<br />

lässt sich die Montage einfach und fachgerecht<br />

ausführen. Wir zeigen, worauf es<br />

dabei ankommt.<br />

SIKA<br />

RHEINZINK<br />

VELUX<br />

THEMA DES MONATS<br />

Energieeffiziente<br />

Gebäude<br />

In der nächsten Ausgabe präsentieren<br />

wir Ihnen energieeffiziente Gebäude,<br />

deren Fassaden und Dächer mit einer<br />

dicken Dämmschicht oder einer PV-Anlage<br />

ausgestattet sind. Wir stellen Ihnen<br />

unter anderem eine 16 000 m² große<br />

Passivhausanlage in Frankfurt / Main<br />

(Bild) und eine Produktionshalle der<br />

Audi AG in Münchsmünster vor.<br />

DACHWELTEN<br />

Moderne Kapelle<br />

In Ricardo, einer Kleinstadt im Norden<br />

von Neapel, steht die private Kapelle<br />

»Madonna delle Stelle« der italienischen<br />

Adelsfamilie Perrella. Die Besonderheit<br />

des Neubaus mit der schimmernden<br />

Fassade aus Titanzink: Der Entwurf<br />

stammt von der Turiner Autoschmiede<br />

Pininfarina, die damit einen selbstbewussten<br />

Schritt in Richtung Architektur<br />

unternahm.<br />

UND AUSSERDEM<br />

Bankgespräche in Zeiten von Basel III<br />

Impressum<br />

dachbaumagazin –<br />

Unternehmermagazin für <strong>Dachdecker</strong>betriebe<br />

Verlag<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de | www.dachbaumagazin.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen<br />

und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer<br />

Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland<br />

Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />

Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />

Chefredakteur<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />

Chef <strong>vom</strong> Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

Collin Klostermeier<br />

Telefon +49 251.9 24 55 46<br />

collin.klostermeier@weka.de<br />

Volontärin<br />

Jessica Jahn M.A.<br />

jessica.jahn@weka.de<br />

Anzeigen<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11<br />

Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition<br />

Daniela Bolleininger<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

daniela.bolleininger@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin<br />

Henriette Stoll-Loof<br />

Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 2014<br />

Aboverwaltung<br />

Telefon +49 82 33.23 40 00 | Fax +49 82 33.23 74 00<br />

service@weka.de<br />

Abonnementpreis<br />

9 Ausgaben (Inland): 98,00 Euro<br />

Einzelheft:<br />

12,80 Euro<br />

Produktion<br />

Helmut Göhl (verantw.) | Silke Schwer<br />

Layout-Konzept, Grafik und Satz<br />

Popp Media Service<br />

Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg<br />

Boschmedia Kommunikationsdesign<br />

www.boschmedia.de<br />

Lithografie<br />

high end dtp-service | Lothar Hellmuth<br />

Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg<br />

Druck<br />

Firmengruppe APPL | sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 | 85354 Freising<br />

ISSN<br />

1618-9612<br />

Erscheinungsweise<br />

9 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach<br />

neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die<br />

inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird<br />

ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung<br />

durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck<br />

angenommene Beiträge und Abbildungen gehen<br />

im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in<br />

das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte<br />

Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine<br />

Gewähr. Namentlich ausgewiesene Beiträge<br />

liegen in der Verantwortlichkeit des Autors. Die<br />

Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jeglicher Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />

mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags und mit Quellenangabe gestattet. Mit<br />

Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 10. März 2014<br />

82 dachbau magazin 1-2 | 2014


50 Jahre auf den Dächern der Welt<br />

Seit 1964 kennen wir nur eine Mission: Das Flachdach sicher und dicht zu machen. Ob<br />

das erste mehrteilige Dachrandabschlussprofil, die erste weiße Kunststoffdachbahn<br />

oder die erste Solardachbahn: Mit zahlreichen Innovationen haben wir die Flachdachwelt<br />

entscheidend geprägt und in puncto Qualität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit<br />

den Weg in die Zukunft gewiesen. Die Verwirklichung dieser Visionen wäre ohne den<br />

intensiven Austausch mit unseren Kunden und Partnern nicht möglich gewesen.<br />

Dafür sagen wir DANKE.<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

der DACH+HOLZ<br />

<strong>vom</strong> 18.-21.02.2014<br />

Messegelände Köln<br />

Halle 9 | Stand 9.302

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