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PDF der deutschen Version - Deutsches Archäologisches Institut

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1 Besuch eines Fundortes mit<br />

einem lokalen Mitarbeiter <strong>der</strong> QMA<br />

2 Fundamente eines Gebäudes<br />

auf <strong>der</strong> Festung von Asaila<br />

NACHRICHTEN<br />

1 2<br />

Kulturlandschaften in ariden Regionen<br />

Archäologie in Katar<br />

Funde eines vorgeschichtlichen<br />

Siedlungsplatzes: Steinbeile<br />

und Messer aus Feuerstein<br />

Fotos: DAI, Orient-Abteilung<br />

Im Jahr 2022 zieht die Fußballweltmeisterschaft<br />

in ein Land, das bislang auf <strong>der</strong><br />

Sport-Landkarte noch nicht so häufig auftauchte.<br />

Große Investitionen sind nötig,<br />

um dem Ereignis eine geeignete Arena zu<br />

bieten – 120 Milliarden Euro will das Emirat<br />

Katar in Infrastruktur und große Bauvorhaben<br />

investieren.<br />

Die geplanten Großprojekte werden massiv<br />

in den Naturraum des Landes eingreifen.<br />

Deswegen hat die katarische<br />

Anti kenbehörde beschlossen, großflächig<br />

archäologische Prospektionen durchzuführen,<br />

um das kulturelle Erbe des Landes<br />

zu dokumentieren. Einer <strong>der</strong> Partner bei<br />

diesem Vorhaben ist das Deutsche Archäologische<br />

<strong>Institut</strong> (DAI). Bereits im letzten<br />

Jahr wurde in Doha ein Abkommen über<br />

eine archäologische Kooperation zwischen<br />

<strong>der</strong> Qatar Museums Authority (QMA) und<br />

dem DAI unterzeichnet.<br />

Im verabredeten Projekt soll zunächst das<br />

archäologische Potential einer ariden Region<br />

auf <strong>der</strong> arabischen Halbinsel erkundet<br />

werden. Das DAI stellt <strong>der</strong> QMA darüber<br />

hinaus Expertise bei <strong>der</strong> systematischen<br />

Erfassung archäologischer Fundplätze zur<br />

Verfügung. Die erste Feldforschungs-Kampagne,<br />

an <strong>der</strong> von Seiten des DAI neun Archäologen<br />

und Geomorphologen beteiligt<br />

waren, fand von Anfang November bis Mitte<br />

Dezember 2012 statt, eine weitere<br />

erfolgte von Februar bis April 2013. Das<br />

Forschungsgebiet umfasste die südliche<br />

Hälfte <strong>der</strong> Halbinsel von Katar, die bisher<br />

noch nicht systematisch erforscht wurde.<br />

Bis heute konnten rund 250 Fundstellen<br />

dokumentiert werden. Die Überreste<br />

menschlicher Besiedlung und Landnutzung<br />

reichen von <strong>der</strong> Jungsteinzeit bis in<br />

die allerjüngste Vergangenheit des Staates,<br />

sie sind deutlich auf unterschiedliche<br />

Landschaften verteilt. Alte Strandwälle<br />

und Küstenlinien werden von Geomorphologen<br />

untersucht und rekonstruiert, weitere<br />

Studien geben Hinweise auf die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Umwelt im Holozän.<br />

„Zu den herausragenden Fundstätten zählen<br />

Ortslagen, die in den überregionalen<br />

Güter- und Technologietransfer eingebunden<br />

waren“, erklärt Prof. Dr. Ricardo Eichmann,<br />

Direktor <strong>der</strong> Orientabteilung des<br />

DAI. „Das war so in <strong>der</strong> Jungsteinzeit, also<br />

vom 7. bis ins 5. Jahrtausend v. Chr., aber<br />

auch während <strong>der</strong> Kolonialzeit im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t.“<br />

Gefunden haben die Archäologen<br />

bislang hauptsächlich Feuersteingeräte<br />

und Fragmente von Keramikgefäßen.<br />

Die nächste Kampagne beginnt im Februar<br />

2014. <br />

MUSCHELFUSSBODEN<br />

… Mauerumrisse eines Gebäudes werden erkennbar. Unendlich viele in<br />

unendlicher Fleißarbeit verlegte Muscheln bedeckten seinen Fußboden in …<br />

8 _ ARCHÄOLOGIE WELTWEIT<br />

ARCHÄOLOGIE WELTWEIT _ 9

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