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PDF der deutschen Version - Deutsches Archäologisches Institut

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100 Jahre Kerameikos<br />

Neuer Führer über<br />

das Grabungsgelände<br />

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums hat Jutta<br />

Stroszeck einen neuen Führer über den<br />

Kerameikos verfasst. Die dreisprachige<br />

Publikation (Deutsch, Englisch und Griechisch)<br />

wurde durch eine Spende von Dr. Jürgen<br />

Trumpf und Dr. Maria Trumpf-Lyritzaki über die<br />

Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde des Deutschen<br />

Archäologischen <strong>Institut</strong>s – Theodor Wiegand<br />

Gesellschaft – e.V. ermöglicht.<br />

NACHRICHTEN<br />

NACHRICHTEN<br />

Seit jeher sagen Friedhöfe viel über die<br />

Verfasstheit einer Gesellschaft aus. Für das<br />

Athen <strong>der</strong> klassischen Zeit liefert <strong>der</strong><br />

Kerameikos mit seinen Grabterrassen und<br />

Grabreliefs das Bild, wie die Menschen in<br />

dieser Zeit an diesem Ort ihrer Verstorbenen<br />

gedachten. Heute im Zentrum Athens<br />

zwischen Hermes- und Piräusstraße gelegen,<br />

befand sich das 3,85 Hektar große<br />

Areal in <strong>der</strong> Antike am nordwestlichen<br />

Stadtrand.<br />

Am 13. Juli 2013 wurde in einem Festakt<br />

auf dem Kerameikos in Anwesenheit<br />

des griechischen Kulturministers Panos<br />

Panaiotopoulos die 100-jährige Geschichte<br />

einer erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

gefeiert. „Der Kerameikos ist, so wie er heu-<br />

te vor uns steht, ein Zeichen. Ein Zeichen<br />

für eine lange bestehende Zusammenarbeit,<br />

für Vertrauen und Gastfreundschaft“,<br />

sagte DAI-Präsidentin Frie<strong>der</strong>ike Fless. „Er<br />

ist aber auch ein mahnendes Zeichen, das<br />

uns an unsere Verantwortung gegenüber<br />

dem gemeinsamen Welterbe erinnert.“<br />

Vor 100 Jahren, im Juli 1913, wurde dem<br />

Deutschen Archäologischen <strong>Institut</strong> nach<br />

bereits 40-jähriger Zusammenarbeit die<br />

Grabungslizenz für Arbeiten auf dem berühmten<br />

Athener Friedhof verliehen. Dazu<br />

gehörte die Aufgabe, „für die Bergung und<br />

den Aufbau <strong>der</strong> Funde zu sorgen, das Ruinenfeld<br />

würdig auszugestalten und so an<br />

eindrucksvoller Stelle in <strong>der</strong> Hauptstadt<br />

zugleich für die Gastfreundschaft zu danken,<br />

welche die Deutschen aller Kreise in<br />

Hellas genießen“, wie es <strong>der</strong> „Reichs- und<br />

Staats-Anzeiger“ seinerzeit formulierte.<br />

Die öffentlichen Bauten auf Athens berühmter<br />

Nekropole zu erforschen und zu<br />

pflegen, ist bis heute eine Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

die aber in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>deutschen</strong> und griechischen Archäologen,<br />

Architekten und Restauratoren<br />

erfolgreich gemeistert wird, wie die anhaltend<br />

steigenden Besucherzahlen zeigen.<br />

Allein im Jahr 2012 wurden 65.000 Besucher<br />

registriert.<br />

Ebenfalls im letzten Jahr hat das DAI erneut<br />

mit einer umfangreichen Kampagne<br />

zur Restaurierung und dauerhaften Präsentation<br />

von Bodendenkmälern begon-<br />

nen, die in den kommenden Jahren systematisch<br />

fortgesetzt werden soll. Ab 2013<br />

wird in bewährter Kooperation und unterstützt<br />

durch die Theodor Wiegand Gesellschaft<br />

das vom Einsturz bedrohte marmorne<br />

Grabdenkmal des Agathon aus<br />

Herakleia aus dem Jahr 350 v. Chr saniert.<br />

Die Archäologen werden es vorsichtig in<br />

Teile zerlegen, um es restaurieren zu können.<br />

Während <strong>der</strong> Arbeiten wird das Denkmal<br />

im Gelände durch eine Kopie ersetzt.<br />

„Die langjährige institutionelle Beziehung<br />

zwischen Griechenland und Deutschland,<br />

die mehrere politische Systeme überdauert<br />

hat, ist die eine Seite <strong>der</strong> Geschichte“,<br />

sagte Dr. Jutta Stroszeck, Leiterin des<br />

Kerameikos-Projekts, während des Festakts.<br />

„Der an<strong>der</strong>e Teil besteht aus den Menschen,<br />

die dahinter stehen, den vielen Wissenschaftlern,<br />

den Architekten, Restauratoren,<br />

Zeichnern, Grabungsarbeitern, Studenten,<br />

Wächtern, Gärtnern und allen, die sich<br />

über die Jahre für Pflege und Erhalt <strong>der</strong> Antiken,<br />

des Geländes und auch des Museums<br />

eingesetzt haben.“<br />

<br />

1 So sah <strong>der</strong> Kerameikos wenige Jahre nach<br />

Beginn <strong>der</strong> archäologischen Arbeiten aus<br />

2 Der Kerameikos heute.<br />

1 2<br />

Fotos: DAI, Abteilung Athen<br />

4 _ ARCHÄOLOGIE WELTWEIT<br />

ARCHÄOLOGIE WELTWEIT _ 5

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