PDF der deutschen Version - Deutsches Archäologisches Institut
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TITELTHEMA<br />
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1 Jerusalem zur Zeit Herodes d. Großen. 3D-Modell mit Tempelberg, Herodespalast und Gartenareal außerhalb <strong>der</strong> „Zweiten<br />
Mauer“. Die Nadel bezeichnet den heutigen Standort <strong>der</strong> Erlöserkirche.<br />
2 Die Stadt um 4 v. Chr. (grün und rot; grau hinterlegt) im Vergleich zur heutigen Altstadt (schwarz); mit * wird <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong><br />
heutigen Erlöserkirche bezeichnet; das A markiert die Festung Antonia.<br />
SCHEMATISIERTE ILLUSTRATION<br />
DER MESSSITUATION<br />
Oben: Querschnitt ; unten: Draufsicht.<br />
Die Messsonden können nur an<br />
den Wänden des Grabungsloches<br />
angebracht werden.<br />
3 Rekonstruktion des Steinbruchgeländes in <strong>der</strong> herodianischen Stadt. Original-Zeichnung vermutlich von Baurat E. W. Krüger.<br />
4 Unter <strong>der</strong> Erlöserkirche konnte ein großer Teil des Kirchenareals unterhöhlt und ein ca. 8 Meter tiefer Grabungsschnitt angelegt<br />
werden, <strong>der</strong> bis auf den Grund des von Herodes d. Gr. angelegten Steinbruchs führt. Bearbeitungsspuren im gewachsenen<br />
Felsen zeigen noch die Schnittrichtung <strong>der</strong> römischen Steinsägen.<br />
Abbildungen aus: Dieter Vieweger und Gabriele För<strong>der</strong>-Hoff<br />
Der archäologische Park unter <strong>der</strong> Erlöserkirche von Jerusalem. DEI Jerusalem<br />
sungsmauer des an die Grabeskirche anschließenden Marktplatzes<br />
aus <strong>der</strong> Zeit Konstantin d. Gr. Jetzt will das Deutsche Evangelische<br />
<strong>Institut</strong> für Altertumswissenschaft des Heiligen Heiligen<br />
Landes“ (DEI), das dem DAI in einem Kooperationsabkommen verbunden<br />
ist, zusammen mit Geophysikern <strong>der</strong> Technischen Universität<br />
Ilmenau eine Prospektion des Geländes vornehmen, um die<br />
genaue Lage <strong>der</strong> „Zweiten Mauer“ zu ermitteln und damit ein<br />
mehr als 150-jähriges Rätsel <strong>der</strong> Archäologe lösen.<br />
Infolge <strong>der</strong> dichten Bebauung des Geländes ist eine weitere Grabung<br />
nicht möglich, daher müssen die Forscher mit zerstörungsfreien<br />
Methoden arbeiten, um die Existenz <strong>der</strong> „Zweiten Mauer“<br />
nachweisen und <strong>der</strong>en Lage genau bestimmen zu können. Der<br />
Tiefschnitt unter <strong>der</strong> Kirche ist dafür ein guter Ausgangspunkt.<br />
Georadar ist das Mittel <strong>der</strong> Wahl. Die Experten von <strong>der</strong> TU Ilmenau,<br />
Prof. Dr.-Ing. Reiner S. Thomä und Dr.-Ing. Jürgen Sachs, ziehen Antennen<br />
mit direktem Bodenkontakt über das Untersuchungsareal.<br />
Falls die noch verborgenen Objekte einen ausreichend hohen<br />
Kontrast zum Einbettungsmaterial – Boden, Sand o<strong>der</strong> ähnliches<br />
– aufweisen, lassen sich anhand <strong>der</strong> Radardaten die Fundamentstrukturen<br />
wie ein leicht verschwommener Grundriss erkennen.<br />
Unter <strong>der</strong> Projektleitung von Dieter Vieweger macht man sich an<br />
diese nicht ganz leichte Aufgabe: Die Erlöserkirche liegt 14 Meter<br />
über dem Horizont, auf dem Herodes gebaut hatte.<br />
<br />
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Dieter Vieweger ist<br />
Leiten<strong>der</strong> Direktor <strong>der</strong> <strong>Institut</strong>e in Jerusalem<br />
und Amman<br />
„Das „Deutsche Evangelische <strong>Institut</strong> für Altertumswissenschaft<br />
des Heiligen Landes“ (DEI) wurde im Jahre 1900 durch einen Beschluss<br />
<strong>der</strong> evangelischen Landeskirchen gegründet, besiegelt<br />
durch die Unterschrift des Kaisers. Ziel des DEI sollte es sein, die<br />
Geschichte und Kulturgeschichte des Landes diesseits und jenseits<br />
des Jordan unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> biblischen<br />
Epochen und <strong>der</strong> Entstehung des Christentums wissenschaftlich<br />
zu untersuchen. Hierzu unternimmt das DEI eigene<br />
Projekte o<strong>der</strong> Ausgrabungen wie das „Gadara Region Project“ und<br />
unterstützt an<strong>der</strong>e deutsche Vorhaben, wobei die Forschungsergebnisse<br />
insbeson<strong>der</strong>e auf dem Gebiet <strong>der</strong> Archäologie und Landeskunde<br />
an ein weites Publikum vermittelt und in <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
Welt diskutiert werden sollen. Um dies realisieren zu<br />
können, unterhält das <strong>Institut</strong> eigene Bibliotheken, gibt eine Publikationsreihe<br />
heraus, organisiert Fachtagungen, Vortragsreihen<br />
und Ausstellungen. Eines <strong>der</strong> Vorhaben ist <strong>der</strong> archäologische Park<br />
unter <strong>der</strong> Erlöserkirche, ein „Schaufenster“ <strong>der</strong> Tätigkeit des <strong>Institut</strong>s<br />
in Jerusalem. Das <strong>Institut</strong> wird von <strong>der</strong> Evangelischen Kirche in<br />
Deutschland getragen und ist zugleich eine Forschungsstelle des<br />
Deutschen Archäologischen <strong>Institut</strong> (DAI). Es unterhält Standorte<br />
in Jerusalem und Amman (www.deiahl.de).“ Dieter Vieweger<br />
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