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PDF der deutschen Version - Deutsches Archäologisches Institut

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FORSCHUNG F ÜR DIE S TADT<br />

„Die Kombination aus Forschung und<br />

Denkmalpflege, wie das Deutsche Archäologische<br />

<strong>Institut</strong> sie durchführt, schafft Ergebnisse<br />

von großer Nachhaltigkeit, die zu<br />

Meilensteinen <strong>der</strong> Erhaltung und Präsentation<br />

archäologischer Denkmäler in <strong>der</strong> Türkei<br />

geworden sind. Städtebauliche und soziale<br />

Kontexte spielen dabei eine größer<br />

werdende Rolle, und die Rote Halle wurde<br />

zum Schwerpunktprojekt, weil sie eine bedeutende<br />

Schlüsselfunktion im neuen touristischen<br />

Erschließungskonzept für Pergamon<br />

hat. In Zukunft soll die Altstadt von<br />

Bergama mit ihren zahlreichen Monumenten<br />

osmanischer und multiethnisch geprägter<br />

Architektur stärker in das Besichtigungsprogramm<br />

eingebunden werden.<br />

Besucher können so 4000 Jahre Siedlungs-<br />

Prof. Dr. Felix Pirson (li.) ist Direktor <strong>der</strong><br />

Abteilung Istanbul des DAI und Leiter <strong>der</strong><br />

Pergamongrabung. Foto: Engel<br />

Dr.-Ing. Martin Bachmann (re.), stellvertreten<strong>der</strong><br />

Direktor <strong>der</strong> Abteilung, leitet die Arbeiten<br />

an <strong>der</strong> Roten Halle in Bergama.<br />

und Stadtgeschichte <strong>der</strong> Ostägäis im Umfeld<br />

einer mo<strong>der</strong>nen türkischen Kleinstadt<br />

erfahren. Die neuartige Präsentation ist<br />

epochenübergreifend und bezieht das<br />

Umland <strong>der</strong> Stadt mit ein. Sie ist die Grundlage<br />

für die Bewerbung Bergamas um einen<br />

Platz auf <strong>der</strong> Welterbeliste <strong>der</strong> UNESCO.<br />

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />

<strong>der</strong> Stadt sind in diesem Projekt des DAI so<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden, dass nicht nur die<br />

Forschung davon profitiert, son<strong>der</strong>n auch<br />

die Stadt selbst. Lokale Fachkräfte werden<br />

im Rahmen des Projekts ausgebildet, und<br />

die Handwerker arbeiten zum Teil schon<br />

seit Generationen für das Deutsche Archäologische<br />

<strong>Institut</strong>.“<br />

Felix Pirson und Martin Bachmann<br />

KOOPERATION<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Archäologisches</strong> <strong>Institut</strong><br />

(Leitung und Durchführung)<br />

<strong>Institut</strong> für Baugeschichte, Historische Bauforschung<br />

und Denkmalpflege <strong>der</strong> TU München<br />

(Baudokumentation)<br />

Josef Steiner-Ingenieurgruppe Bauen, Karlsruhe<br />

(Tragwerksplanung)<br />

Adnan Elidenk, Bergama (Stahlbauarbeiten)<br />

Christof Kronewirth, Berlin (Steinmetzarbeiten)<br />

Semih Uçar, Istanbul (Bleideckung)<br />

D I E FÖRDE R E R<br />

Die Sanierung, Instandsetzung und museale<br />

Nutzung des südlichen Rundturms <strong>der</strong><br />

„Roten Halle“ wurde seit 2005 von <strong>der</strong> Studiosus<br />

Foundation e. V. finanziert, mit <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung in den Jahren 2008 bis 2009<br />

konnten die Instandsetzungsmaßnahmen<br />

beendet werden. Darüber hinaus för<strong>der</strong>te<br />

die Foundation von 2009 bis 2013 das Projekt<br />

„Ägyptischer Atlant“ mit <strong>der</strong> Restaurierung<br />

und Aufstellung <strong>der</strong> ägyptisierenden<br />

Atlanten im Hof <strong>der</strong> Roten Halle.<br />

Die Kulturerhaltmittel des Auswärtigen<br />

Amts ermöglichten die Errichtung <strong>der</strong> neuen<br />

Bleiabdeckung des südlichen Turms <strong>der</strong><br />

Roten Halle, weitere Unterstützung leisteten<br />

die Ernst Reuter Initiative und die Kulturstiftung<br />

<strong>der</strong> deutsch-türkischen Wirtschaft.<br />

CULTURAL HERITAGE<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1 46 Tonnen Material mussten weichen.<br />

2 Zwei erhaltene Marmorkonsolen – letzte<br />

Zeugen des antiken Dachabschlusses – waren<br />

durch eindringende Feuchtigkeit nicht mehr<br />

mit <strong>der</strong> Kuppel verbunden und im Begriff,<br />

mitsamt dem Mauerblock in die Tiefe zu gleiten.<br />

3 Ein Dachdeckermeister aus Bergama besorgte<br />

die neue Bleideckung <strong>der</strong> Kuppel.<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> Arbeiten präsentiert sich<br />

die Kuppel des südlichen Rundturmes <strong>der</strong><br />

Roten Halle nun mit einer dauerhaften Deckung,<br />

wie sie auch in <strong>der</strong> Antike bestanden haben<br />

könnte.<br />

Fotos: DAI, Abteilung Istanbul<br />

16 _ ARCHÄOLOGIE WELTWEIT<br />

ARCHÄOLOGIE WELTWEIT _ 17

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