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180<br />
VII. Integrationsmethoden<br />
2. Die Substitutionsmethode<br />
Ein Hauptproblem der Integralrechnung ist das Auffinden von Stammfunktionen zu gegebenen<br />
Funktionen.<br />
Die Errechnung einer Stammfunktion kann im Einzelfall auch für einen Mathematiker zu einem<br />
schwierigen Unterfangen werden. Daher gibt es umfangreiche Integraltafeln, in denen zu einer<br />
großen Zahl von Funktionen die zugehörigen Stammfunktionen verzeichnet sind, die im Laufe<br />
der Zeiten in mühevoller Arbeit gefunden wurden.<br />
Einige dieser Integrale wurden mit der bereits behandelten Produktintegration (oder partiellen<br />
Integration) bestimmt.<br />
Eine weitere Integrationsmethode, die auf der Kettenregel der Differentialrechnung beruht, wird<br />
als Substitutionsmethode bezeichnet.<br />
Dieses Verfahren lässt sich besonders einfach<br />
durchführen, wenn man mit Differentialen<br />
arbeitet.<br />
Anschaulich sind Differentiale die KathetenlängeninSteigungsdreieckeneinerKurventangente.<br />
dxist derTangentenzuwachs in x-Richtung<br />
und dy der Tangentenzuwachs in y-Richtung.<br />
Der Quotient dy dieser Differentiale<br />
dx<br />
ist gleich der Steigung der Kurve im entsprechenden<br />
Kurvenpunkt P: dy<br />
dx ¼ y0 .<br />
y<br />
P<br />
Graph<br />
f<br />
dy<br />
dx<br />
Tangente<br />
x<br />
c<br />
...............................................................<br />
.<br />
Typ 1: Substitution eines Teilterms des Integranden<br />
ð<br />
Beispiel: Gesucht ist das unbestimmte Integral ð4xþ 1Þ 3 dx.<br />
Lösung: Wir substituieren (ersetzen) einen<br />
Teilterm des Integranden durch eine neue<br />
Variable z. Hier ersetzen wir 4x þ 1 durch<br />
z. Anschließend versuchen wir, die restlichen<br />
Teile des Integrals ebenfalls in<br />
Abhängigkeit von z darzustellen. Dabei<br />
verwenden wir die Differentialquotientengleichung<br />
z 0 ¼ dz<br />
dx ¼ 4.<br />
Wir erhalten ein Integral, dessen Integrand<br />
nur noch von z abhängt. Entscheidend ist,<br />
dass es leichter zu bestimmen ist als das<br />
Ausgangsintegral. Die errechnete Stammfunktion<br />
ist wieder eine Funktion von z.<br />
(1) Substitution: 4xþ 1 ¼ z<br />
ð<br />
ð<br />
ð4xþ 1Þ 3 dx ¼ z 3 dx<br />
(2) Differentialquotient: z 0 ¼ dz<br />
dx ¼ 4<br />
dx ¼ dz<br />
4<br />
(3) Einsetzen von (2) in (1):<br />
ð<br />
ð ð<br />
ð4xþ 1Þ 3 dx ¼ z 3 dz<br />
4 ¼<br />
¼ 1<br />
16 z4 þ C<br />
1<br />
4 z3 dz