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3. Numerische Integrationsverfahren 285<br />
A. Die Streifenmessung – eine Praxismethode<br />
Ein Maler benötigt für die Bestimmung seines Materialbedarfs den Flächeninhalt einer Wand,<br />
ein Glaser kalkuliert die Glasfläche eines Wintergartens, ein Straßenbauer schätzt die Größe der<br />
Pflasterfläche eines Platzes ab.<br />
Für solche Flächeninhaltsbestimmungen genügen in den meisten Fällen einfache Rechtecksoder<br />
Dreiecksberechnungen. Sind die Flächen jedoch krummlinig begrenzt, so funktioniert das<br />
nicht mehr. Man kann dann folgende Methode der Streifenmessung anwenden, die zwar vergleichsweise<br />
primitiv erscheinen mag, aber universal einsetzbar ist.<br />
c<br />
................................................................................................................<br />
c<br />
Beispiel: Der Mitarbeiter einer Werbeagentur soll eine Broschüre über einen neuen<br />
Landschaftspark erstellen. Hierfür benötigt er den Oberflächeninhalt eines Sees, von<br />
dem nur eine maßstäbliche Architektenzeichnung vorliegt. Wie könnte er vorgehen?<br />
Lösung:<br />
Er zeichnet ein Streifenraster über die Karte.<br />
Er könnte auch eine Folie nehmen, um<br />
eineBeschädigungderKartezuvermeiden.<br />
Alle Streifen sind gleich breit, in unserem<br />
Beispiel wählte er die Breite von 0,9 cm.<br />
Nun markiert er die Schnittpunkte der<br />
Streifenmittellinien mit dem Seerand.<br />
Durch diese Punkte sind in den Streifen<br />
Rechtecke festgelegt, deren Flächeninhalte<br />
ein Näherungsmaß für die im jeweiligen<br />
Streifen liegende Seefläche ergeben.<br />
Die Rechteckshöhen werden mit dem Lineal<br />
gemessen und mit der Streifenbreite<br />
multipliziert. Die Summe aller Rechtecksinhalte<br />
approximiert den Flächeninhalt<br />
des Bildes des Sees auf der Karte.<br />
Durch eine Maßstabsumrechnung ergibt<br />
sich das reale Flächenmaß des Sees, in unserem<br />
Beispiel ca. 105300 m 2 .<br />
Übung 1<br />
Eine Mikrobe wurde bei 2000facher Vergrößerung<br />
fotografiert. Bestimmen Sie einen<br />
Näherungswert für ihren Flächeninhalt.<br />
Hinweis: Der Vergrößerungsfaktor beim<br />
Mikroskop gibt an, wie stark die beobachtete<br />
Fläche vergrößert wird.<br />
M = 1 : 10000<br />
Rechteck<br />
Nr.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Breite<br />
in cm<br />
0,9<br />
0,9<br />
0,9<br />
0,9<br />
0,9<br />
0,9<br />
Höhe<br />
in cm<br />
1,0<br />
1,9<br />
2,4<br />
2,7<br />
2,4<br />
1,3<br />
1cm ^¼10000cm ¼ 100 m<br />
1cm 2 ^¼ð100mÞ 2 ¼ 10000m 2<br />
10,53cm 2 ^¼105300m 2<br />
S<br />
Fläche<br />
in cm 2<br />
0,90<br />
1,71<br />
2,16<br />
2,43<br />
2,16<br />
1,17<br />
10,53<br />
N