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X. Weiterführung der Integralrechnung<br />
3. Numerische Integrationsverfahren<br />
Flächeninhalte und bestimmte Integrale können oft mithilfe exakter Integrationsmethoden errechnet<br />
werden. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen dies nicht möglich oder unpraktisch ist:<br />
1. Der Integrand besitzt keine geschlossen darstellbaren Stammfunktionen.<br />
2. Die Stammfunktionen des Integranden sind schwierig zu bestimmen.<br />
3. Die Randkurve einer Fläche ist nicht durch eine mathematische Funktionsgleichung gegeben,<br />
sondern nur zeichnerisch oder durch Messwerte definiert.<br />
In solchen Fällen gibt es stets die Möglichkeit, das gesuchte bestimmte Integral wenigstens<br />
näherungsweise zu bestimmen. Man spricht von numerischer Integration.<br />
Alle numerischen Integrationsverfahren ähneln dem Archimedischen Streifenverfahren. Wir<br />
stellen die verschiedenen Verfahren zunächst im Überblick dar. Details werden später behandelt.<br />
1. Die Streifenmessung<br />
Über die Fläche wird ein Raster gleich breiter Streifen gelegt.<br />
Die Schnitte der Streifenmittellinien mit der Fläche definieren<br />
Rechteckshöhen, die ausgemessen werden. Die Rechtecksinhalte<br />
werden berechnet und aufsummiert.<br />
Das Verfahren ist stets anwendbar. Die Genauigkeit ist durch<br />
die zugrunde liegende Zeichnung begrenzt.<br />
2. Das Rechteckverfahren<br />
Die Fläche unter einem Funktionsgraphen wird in Streifen<br />
eingeteilt. Die Streifenmittellinien stellen Rechteckshöhen<br />
dar, die als Funktionswerte berechnet werden können.<br />
Je größer die Streifenanzahl, umso genauer approximieren die<br />
Rechtecksflächen die Fläche unter dem Graphen.<br />
y<br />
x<br />
3. Das Trapezverfahren<br />
Die Fläche unter einem Graphen wird wiederum in Streifen<br />
geteilt. Die Schnittpunkte der Streifenbegrenzungslinien mit<br />
dem Graphen werden geradlinig miteinander verbunden, so<br />
dass Trapeze entstehen, deren Flächeninhalte aufsummiert<br />
werden.<br />
Das Verfahren ist ähnlich genau wie das Rechteckverfahren.<br />
y<br />
x<br />
4. Parabel-Verfahren<br />
Die Schnittpunkte der beiden Streifenbegrenzungen und der<br />
Streifenmittellinie mit dem Graphen legen jeweils einen Parabelbogen<br />
fest. Die Flächeninhalte unter den Parabelbögen<br />
werden durch Integration bestimmt und aufsummiert. Das<br />
Verfahren ist wesentlich genauer als die drei oben charakterisierten<br />
Verfahren.<br />
y<br />
Parabel<br />
Parabel<br />
Parabel<br />
x