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258 IX. Logarithmusfunktionen 5. Kurvendiskussionen A. Kurvenuntersuchungen Im Folgenden werden Funktionen untersucht, deren Funktionsgleichungen logarithmische Terme enthalten. Dabei werden die Standarduntersuchungen (Definitionsmenge, Nullstellen, Extrema, Wendepunkte, Graph) durchgeführt und durch einige weitere Zusatzprobleme ergänzt. .............................................. c Beispiel: Betrachtet wirdfðxÞ¼x ln x: Skizzieren Sie die Graphen der Einzelterme x und ln x und entwickeln Sie hieraus den Graphen von f durch additive Überlagerung. c Lösung: Der Graph von f wird durch Differenzbildung aus den beiden Graphen der Einzelterme gewonnen. Es entsteht der abgebildete Graph, der außer einem Minimum keine weiteren Besonderheiten aufweist. y 1 f(x) = x- ln x 1 x ln x x .................................................................................................. c Beispiel: Diskutieren Sie fðxÞ¼x ln x (Definitionsmenge, Ableitungen, Nullstellen, Extrema, Wendepunkte, Verhalten für x !1, Verhalten für x ! 0). . Lösung: 1. Definitionsmenge: Der Term x ist für x 2 R definiert, der Term ln x nur für x > 0. Daher ist der Differenzterm x ln x ebenfalls nur für x > 0 definiert: D f ¼ R þ : 2. Ableitungen: f 0 1 ðxÞ¼1 x , f00 ðxÞ¼ 1 , f 000 ðxÞ¼ 2 x 2 x 3 3. Nullstellen: f hat keine Nullstellen. Wir können die Gleichung x ln x ¼ 0 nicht nach x auflösen und müssen daher den Nachweis argumentativ führen. Fall 1: x 1: In diesem Bereich ist x > 0 und ln x 0, daher ist hier x ln x > 0. Es gibt also keine Nullstelle. Fall 2: x 1: In diesem Bereich ist 1 x 1 und damit f 0 1 ðxÞ¼1 0. f ist hier also monoton steigend. Daher nimmt die Funktion ihren kleinsten Wert an der Stelle x x ¼ 1 an, nämlich fð1Þ¼1. Also hat f auch für x 1 keine Nullstelle. 4. Extrema: Die Funktion besitzt ein Minimum an der Stelle x ¼ 1. Es handelt sich um einen Tiefpunkt Tð1j1Þ. f 0 ðxÞ ¼0: 1 1 x ¼ 0 , 1 x ¼ 1 , x ¼ 1 y ¼ fð1Þ¼1 ln 1 ¼ 1 f 00 ð1Þ¼1 > 0 ) Minimum

3. 5. Die Kurvendiskussionen Ableitung von fðxÞ¼ln x 259 .................................................... c 5. Verhalten für x À‘: Wir prüfen das Verhalten für x !1 mithilfe einer Wertetabelle: x 1 10 100 1000 !1 f(x) 1 7,7 95,4 993,1 !1 f 0 ðxÞ 0 0,9 0,99 0,999 ! 1 Für x!1wachsen die Funktionswerte ebenfalls gegen 1, während die Steigung f 0 sich dem Wert 1 nähert. Der Graph verläuft also dann fast parallel zur Winkelhalbierenden des 1. Quadranten. 6. Verhalten für x À 0: Hier verwenden wir ebenfalls eine Wertetabelle: x 1 0,1 0,01 0,001 ! 0 f(x) 1 2,4 4,6 6,9 !1 f 0 ðxÞ 0 – 9 – 99 – 999 ! 1 Für x ! 0 streben die Funktionswerte ebenfalls gegen 1, die Steigung f 0 dagegen strebt nach 1. Der Graph geht also fast senkrecht rechts neben der y-Achse in die Höhe. ............................................................ ........................................................ c Beispiel: Gegeben ist wieder die Funktion fðxÞ¼x ln x. Wie lautet die Gleichung der Kurvennormalen im Punkt Pðeje 1Þ? c Lösung: Wir gehen von der allgemeinen Normalengleichung aus, die rechts dargestellt ist. Dort setzen wir z ¼ e, fðzÞ¼fðeÞ¼e 1 und f 0 ðzÞ¼f 0 1 ðeÞ¼1 e ¼ e 1 ein. e Mit dem Näherungswert e 2,72 erhalten wir nðxÞ 1,58x þ 6,02 als Normalengleichung. c Beispiel: Gegeben sind fðxÞ¼x ln x sowie gðxÞ¼ln x. Die Graphen von f und g schneiden aus der senkrechten Geraden x ¼ z eine Strecke heraus. Für welchen Wert von z ist die Länge dieser Strecke am kleinsten? c Lösung: Die Länge dieser Strecke ist die Differenz der Funktionswerte von f und g an der Stelle x ¼ z, also lðzÞ¼z 2 ln z. Gesucht ist das relative Minimum dieser Funktion. Die Extremalberechnung zeigt, dass es bei z ¼ 2 liegt. Die minimale Streckenlänge beträgt dann l MIN 0,61: y 1 f(x) = x - ln x 1 nðxÞ¼ 1 f 0 ðzÞ ðx P e Normale zÞþfðzÞ e nðxÞ¼ ðx eÞþe 1 e 1 nðxÞ 1,58 ðx 2,72Þþ1,72 nðxÞ 1,58 x þ 6,02 y 1 1 x = z f(x) = x- ln x lðzÞ ¼fðzÞ gðzÞ¼z 2 ln z l 0 2 ðzÞ¼ 1 ¼ 0 z z ¼ 2 l MIN ¼ lð2Þ¼2 2 ln 2 0,61 x g(x) = ln x x

3. 5. Die Kurvendiskussionen<br />

Ableitung von fðxÞ¼ln x 259<br />

....................................................<br />

c<br />

5. Verhalten für x À‘:<br />

Wir prüfen das Verhalten für x !1<br />

mithilfe einer Wertetabelle:<br />

x 1 10 100 1000 !1<br />

f(x) 1 7,7 95,4 993,1 !1<br />

f 0 ðxÞ 0 0,9 0,99 0,999 ! 1<br />

Für x!1wachsen die Funktionswerte<br />

ebenfalls gegen 1, während die Steigung<br />

f 0 sich dem Wert 1 nähert. Der<br />

Graph verläuft also dann fast parallel zur<br />

Winkelhalbierenden des 1. Quadranten.<br />

6. Verhalten für x À 0:<br />

Hier verwenden wir ebenfalls eine<br />

Wertetabelle:<br />

x 1 0,1 0,01 0,001 ! 0<br />

f(x) 1 2,4 4,6 6,9 !1<br />

f 0 ðxÞ 0 – 9 – 99 – 999 ! 1<br />

Für x ! 0 streben die Funktionswerte<br />

ebenfalls gegen 1, die Steigung f 0 dagegen<br />

strebt nach 1. Der Graph geht<br />

also fast senkrecht rechts neben der<br />

y-Achse in die Höhe.<br />

............................................................ ........................................................<br />

c Beispiel: Gegeben ist wieder die<br />

Funktion fðxÞ¼x ln x.<br />

Wie lautet die Gleichung der Kurvennormalen<br />

im Punkt Pðeje 1Þ?<br />

c<br />

Lösung:<br />

Wir gehen von der allgemeinen Normalengleichung<br />

aus, die rechts dargestellt ist.<br />

Dort setzen wir z ¼ e, fðzÞ¼fðeÞ¼e 1<br />

und f 0 ðzÞ¼f 0 1<br />

ðeÞ¼1<br />

e ¼ e 1 ein.<br />

e<br />

Mit dem Näherungswert e 2,72 erhalten<br />

wir nðxÞ 1,58x þ 6,02 als Normalengleichung.<br />

c Beispiel: Gegeben sind fðxÞ¼x ln x<br />

sowie gðxÞ¼ln x. Die Graphen von f<br />

und g schneiden aus der senkrechten Geraden<br />

x ¼ z eine Strecke heraus.<br />

Für welchen Wert von z ist die Länge<br />

dieser Strecke am kleinsten?<br />

c<br />

Lösung:<br />

Die Länge dieser Strecke ist die Differenz<br />

der Funktionswerte von f und g an der Stelle<br />

x ¼ z, also lðzÞ¼z 2 ln z.<br />

Gesucht ist das relative Minimum dieser<br />

Funktion. Die Extremalberechnung zeigt,<br />

dass es bei z ¼ 2 liegt. Die minimale Streckenlänge<br />

beträgt dann l MIN 0,61:<br />

y<br />

1<br />

f(x) = x - ln x<br />

1<br />

nðxÞ¼<br />

1<br />

f 0 ðzÞ ðx<br />

P<br />

e<br />

Normale<br />

zÞþfðzÞ<br />

e<br />

nðxÞ¼ ðx eÞþe 1<br />

e 1<br />

nðxÞ 1,58 ðx 2,72Þþ1,72<br />

nðxÞ 1,58 x þ 6,02<br />

y<br />

1<br />

1<br />

x = z<br />

f(x) = x- ln x<br />

lðzÞ ¼fðzÞ gðzÞ¼z 2 ln z<br />

l 0 2<br />

ðzÞ¼ 1 ¼ 0<br />

z<br />

z ¼ 2<br />

l MIN ¼ lð2Þ¼2 2 ln 2 0,61<br />

x<br />

g(x) = ln x<br />

x

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