Aufgabe
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ÜBUNG ZU CONTROLLING (SS 2007) Prof. Dr. Gunther Friedl 1<br />
<strong>Aufgabe</strong>nblatt 10:<br />
Übergreifende Instrumente des Controlling: Verrechnungspreise<br />
EWERT, R./WAGENHOFER, A.: Interne Unternehmensrechnung, 6. Auflage, Berlin et al. 2005, Kap. 11.<br />
KÜPPER, H.-U.: Controlling, 4. Auflage, Stuttgart 2005, S. 396-416.<br />
LAUX, H./LIERMANN, F.: Grundlagen der Organisation, 5. Auflage, Berlin et al. 2003, S. 385-414.<br />
SCHWEITZER, M./KÜPPER, H.-U.: Systeme der Kosten- und Erlösrechnung, 8. Auflage, München 2003,<br />
S. 648-653.<br />
<strong>Aufgabe</strong> 10.1: Duale Verrechnungspreise im Hirshleifer-Modell<br />
Bereich 1 („Antriebstechnik“) und Bereich 2 („TGV“) sind Teil einer Unternehmung,<br />
die sich auf die Nachbildung von Eisenbahnsystemen im Massstab HO spezialisiert<br />
hat. Bereich 1 liefert die Antriebstechnik für die Lokomotive TGV an Bereich 2, ein<br />
externer Markt existiert nicht. Bereich 2 nimmt die Endmontage vor und verkauft das<br />
fertige Eisenbahnsystem an Großenhändler auf der Spielzeugwarenmesse.<br />
3<br />
Die Kosten des Bereichs 1 folgen der Funktion K<br />
1<br />
( x)<br />
= x / 9 + 2500 , Bereich 2 hat eine<br />
2<br />
Kostenfunktion in der Form von K ( x)<br />
= 4x<br />
1500.<br />
2<br />
+<br />
Für das Endprodukt existiert im preispolitisch relevanten Bereich eine lineare Preisabsatzfunktion<br />
(PAF) von p ( x)<br />
= −x<br />
/12 + 564, 5833.<br />
2<br />
a) Ermitteln Sie den optimalen grenzkostenorientierten Verrechungspreis für Bereich<br />
1 nach Hirshleifer. Zeigen Sie, dass die Bereiche die gewinnoptimale<br />
Menge aus Sicht des gesamten Unternehmens wählen. Wie hoch sind die Bereichserfolge,<br />
wie hoch der Gesamtgewinn der Unternehmung?<br />
b) Ermitteln Sie für die für die folgende Datensituation die dualen Lenkpreise,<br />
mit denen die Leistung die aus Sicht der Unternehmung gewinnoptimale<br />
Menge motivieren kann. Wie hoch sind die Bereichserfolge und der Gesamtunternehmenserfolg?<br />
Welche Rolle kommt der Zentrale im Rahmen der dualen<br />
Verrechungspreise zu?<br />
<strong>Aufgabe</strong> 10.2: Kostenpreise bei asymmetrischer Information<br />
Eine Unternehmung besteht aus einer Zentrale und den beiden Profit Centern Produktionsbereich<br />
und Vertriebsbereich. Der Produktionsbereich erzeugt ein Zwischenprodukt,<br />
das im Vertriebsbereich weiterbearbeitet und am Markt abgesetzt<br />
wird. Der Marktpreis p für das Endprodukt beträgt 6 €. Die Entlohnung der Manager<br />
der Profit Center wird vereinfachend mit dem jeweiligen Bereichsgewinn gleichgesetzt.<br />
Die von den Managern geforderte Mindestentlohnung H wird zur Vereinfachung<br />
gleich null gesetzt. Manager und Zentrale sind risikoneutral.<br />
Der Produktionsbereich hat die Kostenfunktion K P = x 2 /t ,
ÜBUNG ZU CONTROLLING (SS 2007) Prof. Dr. Gunther Friedl 2<br />
wobei x die produzierte Menge und t den Typ des Bereichsmanagers bezeichnet, der<br />
annahmegemäß nur die beiden Werte t = 1 oder t = 2 annehmen und beispielsweise<br />
das Expertenwissen des Bereichsmanagers abbilden kann. Je höher dieses Expertenwissen<br />
ist, desto geringer sind die Produktionskosten. Der Bereichsmanager kennt<br />
seinen Typ. Die Zentrale kennt den Typ des Bereichsmanagers dagegen nicht, sondern<br />
hat a priori nur Erwartungen diesbezüglich. Die beiden Typen werden jeweils<br />
mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 angenommen.<br />
Die Kostenfunktion des Vertriebsbereichs lautet K V =k v *x ,<br />
wobei k v die variablen Kosten bezeichnet, die im Beispiel konstant € 5,- betragen. Im<br />
Vertriebsbereich gibt es keine unterschiedlichen Managertypen, über die Informationsasymmetrien<br />
bestehen könnten.<br />
Im Referenzfall besteht vollkommene, symmetrische Information, d.h. die Zentrale<br />
kennt den Typ t des Managers im Produktionsbereich.<br />
a) Welche Produktionsmenge wird die Zentrale dem Produktionsbereich je nach<br />
Managertyp in diesem Fall zentral vorgeben? Welcher Gewinn wird dabei jeweils<br />
erwirtschaftet? Welche Verrechnungspreise könnte die Zentrale an Stelle der<br />
Mengenvorgabe festlegen?<br />
Nun wird der Fall asymmetrischer Information betrachtet, in dem die Zentrale den<br />
Typ t des Managers im Produktionsbereich nicht kennt.<br />
b) Im ersten Unterfall legt die Zentrale die Menge so fest, dass der Erwartungswert<br />
des Unternehmensgewinns maximiert wird. Wie hoch muss in diesem Fall der<br />
Verrechnungspreis sein, damit der Manager des Produktionsbereichs unabhängig<br />
von seinem Typ dazu veranlasst wird, diese Menge herzustellen und an den Vertriebsbereich<br />
zu liefern? Wie hoch sind der Unternehmensgewinn und der Gewinn<br />
des Produktionsbereichs in Abhängigkeit vom Managertyp?<br />
c) Im zweiten Unterfall delegiert die Zentrale die Mengenentscheidung und maximiert<br />
den Erwartungswert des Unternehmensgewinns über den mengenabhängigen<br />
Verrechnungspreis. Stellen Sie die Zielfunktionen der Zentrale und des Produktionsbereichs<br />
auf. Welche Nebenbedingung muß erfüllt sein, damit ein Manager<br />
vom Typ t = 2 keinen Anreiz hat, einen Manager vom Typ t = 1 zu imitieren?<br />
Stellen Sie die Nebenbedingung auf, die erfüllt sein muss, damit ein Manager vom<br />
Typ t = 1 gerade sein Mindestgehalt erhält und zur Zusammenarbeit bereit ist.<br />
d) Ihnen ist bekannt, dass es in dieser Situation für die Zentrale optimal ist, dem Manager<br />
vom Typ t = 2 die aus Sicht der Zentrale optimale Produktionsmenge x*<br />
(t=2) aus Teilaufgabe a) vorzuschreiben. Ermitteln Sie die Menge, welche die Zentrale<br />
dem Manager vom Typ t=1 vorschreibt (Hinweis: Setzen Sie dazu die Nebenbedingungen<br />
aus Teilaufgabe c) in den Erwartungswert für den Unternehmensgewinn<br />
ein und maximieren Sie diesen über die gesuchte Menge x 1 ). Wie<br />
hoch sind die Verrechnungspreise für die Mengen x 1 und x 2 und die entsprechenden<br />
Bereichsgewinne? Wie hoch ist der Erwartungswert für den Unternehmensgewinn?