Littendrin, Ausgabe 59 - Clienia Privatklinik Littenheid
Littendrin, Ausgabe 59 - Clienia Privatklinik Littenheid
Littendrin, Ausgabe 59 - Clienia Privatklinik Littenheid
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Schülerzeitung der Schule Linde, <strong>Clienia</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
8. Jahrgang<br />
Auch zu finden auf www.clienia.ch<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>59</strong>, im Dezember 2013<br />
Seite 10<br />
Kreuzworträtsel<br />
Formel 1<br />
Seite 12<br />
Die gestreifte<br />
Schlange<br />
Seite 3<br />
Im Zug<br />
nach<br />
Zürich<br />
Seite 11<br />
Physikarbeit<br />
Seite 20<br />
Hoffnung<br />
haben<br />
Seite 17<br />
Seite 18
Auf Wiedersehen, Agent Foster<br />
Es war ein strahlend heller Samstagmorgen in Washington, D.C. Auf den Strassen hörte man das gleichmässige<br />
Brummen der Motoren und die Luft war erfüllt von dem süsslich-faulen Duft der von den Bäumen gefallenen<br />
Blätter. Es war nicht sehr kalt, und doch sah man kaum Touristen, die sich um die Wahrzeichen Washingtons<br />
drängten oder in den Parks ihren Abfall verteilten. Es war schlicht ein perfekter Herbsttag, um draussen zu<br />
sein.<br />
Doch er, Special Agent<br />
Philip J. Foster, sass mit<br />
einem Verbrecher in diesem<br />
dunklen, stickigen<br />
Verhörraum fest. Sein<br />
Name war Chuck Hill, er<br />
war der älteste der drei<br />
berüchtigten Hill-Brüder.<br />
Die drei waren verantwortlich<br />
für etliche Raubüberfälle<br />
und Morde. Allerdings<br />
steckten sie nicht<br />
alleine dahinter. Für einen<br />
so gut geplanten Überfall<br />
wie den bekannten „The<br />
White Hand“-Anschlag,<br />
bei dem der Präsident der<br />
Vereinigten Staaten beinahe<br />
getötet worden war,<br />
waren diese Idioten einfach<br />
zu beschränkt.<br />
Der Kopf hinter der Verbrechertruppe<br />
war Kyle<br />
Helling, hinterhältig, gerissen<br />
und ganz nebenbei<br />
der meistgesuchte Verbrecher<br />
der gesamten USA.<br />
Dieser Dreckskerl hatte es<br />
schon mehr als einmal<br />
geschafft, in das Weisse<br />
Haus einzubrechen, er<br />
hatte sich schon zweimal<br />
in das System des Pentagons<br />
gehackt und tausende<br />
von unschuldigen Bürgern<br />
auf dem Gewissen. Niemand<br />
wusste, was ihn dazu<br />
antrieb.<br />
Niemand, ausser den Hill-<br />
Brüdern. Und jetzt, nach<br />
vier langen Jahren Suche<br />
und Verfolgung, sass endlich<br />
einer der drei Verbrecherbrüder<br />
in einem gut<br />
gesicherten Verhörraum.<br />
Und Phil Foster mit ihm.<br />
theinspirationroom.com<br />
Schon den ganzen Tag sass er mit diesem Chuck Hill hier fest.<br />
Der Agent hatte keine<br />
Angst. Ganz im Gegenteil.<br />
Er war ausser sich vor<br />
Wut. Schon den ganzen<br />
Tag sass er mit diesem<br />
Chuck Hill hier fest, und<br />
das einzige, was dieser von<br />
sich gab, war ein schiefes,<br />
widerliches Grinsen.<br />
Schon zum gefühlten tausendsten<br />
Mal fragte Foster,<br />
wo Kyle Helling steckte.<br />
Chuck Hills Grinsen wurde<br />
breiter. „Nun, wir können<br />
den ganzen Tag so<br />
weitermachen, Agent Foster.<br />
Ich habe Zeit.“ Ihm<br />
platzte beinahe der Kragen.<br />
Er hatte einfach keine<br />
Geduld mehr für Hills<br />
Spielchen. Wütend richtete<br />
er sich auf, lief um den<br />
Tisch und zischte ihm ins<br />
Ohr: „Hör zu, du kleiner<br />
Drecksack, ich frage dich<br />
nicht noch einmal. Wo ist<br />
er? Wo ist dieser verdammte<br />
Helling?!“ – „Er<br />
hat Ihre Frau ermordet,<br />
nicht wahr, Agent?“, erwiderte<br />
der Kriminelle gelassen<br />
grinsend. „Ihre liebe<br />
Clara. Sie war wirklich<br />
hübsch, etwas widerspenstig.“<br />
Hills Kiefer brach<br />
entzwei, als Foster ihm<br />
eine rechte Gerade verpasste.<br />
Man hörte das<br />
Knacken der brechenden<br />
Knochen, und doch lachte<br />
er. Chuck Hill lachte das<br />
grauenvollste Lachen, das<br />
der Agent je gehört hatte.<br />
Dann ging alles sehr<br />
schnell. Man hörte Schüsse.<br />
Der Alarm des Gebäudes<br />
gab ein lautes Heulen<br />
von sich. Agent Foster und<br />
der verletzte Chuck Hill<br />
wurden von anderen Agenten<br />
aus dem Verhörraum<br />
in Richtung eines Sicherheitsraums<br />
gescheucht. Sie<br />
rannten durch die Gänge<br />
an den vielen Fenstern des<br />
Gebäudes vorbei. Foster<br />
sah nach draussen und<br />
erblickte das absolute<br />
Chaos. Auf den Strassen<br />
häuften sich brennende<br />
Autos, Dutzende von Hubschraubern<br />
schossen<br />
scheinbar ziellos auf Passanten,<br />
die wiederum um<br />
ihr Leben rannten und<br />
denen blanke Panik ins<br />
Gesicht geschrieben war.<br />
Dann entdeckte er ihn,<br />
kniend auf dem Dach des<br />
gegenüberliegenden Gebäudes,<br />
in den Händen ein<br />
Scharfschützengewehr:<br />
Kyle Helling.<br />
Ein roter Punkt erschien<br />
auf Chuck Hills Stirn, und<br />
er sackte in sich zusammen,<br />
als Helling abdrückte.<br />
Foster sah geschockt zu<br />
dem toten Verbrecher,<br />
dann in das Gesicht des<br />
Schützen. Die dunklen<br />
Augen funkelten bösartig<br />
und ein leichtes Grinsen<br />
zierte den Mund. Und<br />
doch erkannte der Agent<br />
noch etwas. Es war Trauer.<br />
Tiefe, untröstliche Trauer.<br />
Er sah wie Helling auf ihn<br />
zielte, spürte förmlich den<br />
roten Laser auf seiner<br />
Stirn. Er wusste, dass es<br />
nun vorbei war. Plötzlich<br />
hörte er eine Stimme aus<br />
seinem Funkgerät. Es war<br />
Hellings Stimme, die letzte,<br />
die Special Agent Philip<br />
J. Foster in seinem<br />
Leben zu hören bekam:<br />
„Auf Wiedersehen, Agent<br />
Foster. Es war mir eine<br />
Ehre.“<br />
Tulpa, 16<br />
2
Der Biber und die Krähe<br />
Einst lebte eine kleine Biberfamilie<br />
in ihrem selbstgebauten<br />
Damm im Fluss.<br />
Der Vater der Familie ging<br />
jeden Tag auf Holzsuche,<br />
um den Damm zu vergrössern.<br />
Eines Tages, als der Biber<br />
gerade ein paar Äste gesammelt<br />
hatte, landete eine<br />
grosse, schwarze Krähe auf<br />
einer Birke direkt neben<br />
dem Fluss. Sie reckte den<br />
Kopf in die Luft und<br />
kreischte: „Was für ein<br />
hässlicher Biber du doch<br />
bist! So ein widerliches<br />
Exemplar wie dich habe ich<br />
ja noch nie gesehen!“<br />
Der Biber sträubte sein<br />
Nackenfell und rief zurück:<br />
„Was glaubst du eigentlich,<br />
wer du bist, um mich einfach<br />
so beleidigen zu können?“<br />
- „Wer ich bin, tut<br />
nichts zur Sache“, antwortete<br />
die Krähe hämisch, „viel<br />
interessanter ist doch, dass<br />
du mit deinem nassen, dreckigen,<br />
verklumpten Fell<br />
nicht schon längst zu<br />
schimmeln begonnen hast!“<br />
Der Biber liess die gesammelten<br />
Äste fallen. „Ich<br />
warne dich!“, sagte er, mit<br />
vor Wut zitternder Stimme.<br />
„Hör auf, mich zu beleidigen<br />
oder es wird dir leid<br />
tun, mich je angesprochen<br />
zu haben!“ - „Hehe, was<br />
willst du denn machen?“,<br />
höhnte die Krähe. „Mich<br />
mit deinen gelben, viel zu<br />
langen Zähnen zerbeissen?<br />
Dass ich nicht lache!“ Wutentbrannt<br />
stapfte der Biber<br />
auf die Birke zu, auf dem<br />
die Krähe sass. „Ich habe<br />
dich gewarnt!“, schrie er<br />
und fällte kurzerhand den<br />
Baum mit seinen Nagerzähnen.<br />
Doch die Krähe flog einfach<br />
lachend weg. Die Birke aber<br />
fiel auf den Damm des Bibers<br />
und zerstörte ihn.<br />
Moral: Lass dich nicht von<br />
deiner Wut beherrschen,<br />
denn so könntest du<br />
schlechte Entscheidungen<br />
treffen.<br />
Tulpa, 16<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
Die gestreifte Schlange<br />
Es war einmal eine<br />
Schlange namens Kiri.<br />
Kiri war eine besondere<br />
Schlange, denn sie war<br />
pink gestreift. Kiri fühlte<br />
sich nicht sehr wohl. Denn<br />
in ihrer Umgebung in einem<br />
Dschungel mitten in<br />
Afrika war alles grün,<br />
braun und ein bisschen<br />
blau. Aber weit und breit<br />
nichts Pinkgestreiftes.<br />
Eigentlich fand Kiri die<br />
Farbe Pink ganz schön,<br />
doch die anderen Schlangen<br />
lachten sie immer aus<br />
und sagten zu ihr: „Du<br />
siehst aus wie ein Blumenstrauss.“<br />
Deshalb kroch<br />
Kiri immer weit weg von<br />
den anderen Schlangen,<br />
damit sie ihre Ruhe hatte.<br />
Eines Tages war Kiri so<br />
genervt, dass sie solange<br />
kroch, bis ihr alles wehtat.<br />
„Endlich ein Fluss“, sagte<br />
Kiri und atmete auf. Und<br />
gerade, als sie trinken<br />
wollte, sah sie ihren<br />
Freund, den Kakadu Beni.<br />
Beni sagte: „Was machst<br />
du hier?“ Beni hatte nichts<br />
gegen die Streifen von<br />
Kiri. Im Gegenteil, er fand<br />
ihre Streifen sogar sehr<br />
schön. Kiri sagte zu ihm:<br />
„Alle lachen mich immer<br />
aus, weil ich pink gestreift<br />
bin.“ Da sagte Beni: “Gestern<br />
war ich in dem kleinen<br />
Dorf und habe da eine<br />
Schachtel Buntstifte gefunden.“<br />
Kiri schaute in<br />
die Schachtel und da sah<br />
sie, dass es auch einen<br />
pinkfarbenen Buntstift in<br />
der Schachtel hatte. Kiri<br />
strahlte und bedankte sich<br />
bei Beni.<br />
Als sie wieder zu den anderen<br />
Schlangen kam,<br />
wunderten sich alle, was<br />
Kiri in der Schachtel hatte.<br />
Doch als Kiri ihre Buntstifte<br />
aus der Schachtel<br />
nahm und sie ihnen zeigte,<br />
wollten alle, dass Kiri sie<br />
mit den Buntstiften farbig<br />
anmalte. Kiri war sehr<br />
erstaunt, dass alle auch so<br />
bunt wie sie sein wollten.<br />
Doch sie malte die anderen<br />
Schlangen an.<br />
Und von diesem Tag an<br />
waren alle Schlangen ganz<br />
bunt.<br />
Text und Bild:<br />
Kätzchen, 10<br />
3
Pferdequiz<br />
1. Wie nennt man ein Pferdebaby?<br />
a) Fuchs<br />
b) Rappen<br />
c) Baby<br />
d) Fohlen<br />
2. Wie nennt man ein schwarzes Pferd?<br />
a) Fuchs<br />
b) Rappe<br />
c) Schimmel<br />
3. Schritt, Trab und Galopp sind…<br />
a) Bahnfiguren<br />
b) unterschiedliche Hindernisse<br />
c) Grundgangarten des Pferdes<br />
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4. Eine Box ist…<br />
______________________________________<br />
_<br />
5. Raufutter ist…<br />
_______________________________________<br />
6. Menschen können…<br />
a) von Pferden nichts lernen<br />
b) von Pferden viel lernen<br />
c) nur von Menschen lernen<br />
7. Was gehört nicht zum Putzzeug?<br />
a) Schwamm<br />
b) Bürste<br />
c) Sattel<br />
d) Hufkratzer<br />
b) da, wo mehr Platz ist.<br />
c) Immer auf der linken Seite, leicht vor der<br />
Pferdeschulter.<br />
9. Welche Farben gibt es bei Pferden nicht?<br />
a) Falbe<br />
b) Schecke<br />
c) Schimmel<br />
d) Palomino<br />
e) Apfelrappe<br />
10. Wie heisst die einzige bodenständige Schweizer<br />
Kaltblutrasse?<br />
_______________________________________<br />
Pferdeflüstererin, 11<br />
8. Beim Führen gehe ich…<br />
Lösungen zu finden auf Seite 9<br />
a) vorneweg, das Pferd kommt nach.<br />
_______________________________________________________________________________________________<br />
4
Suntje und Marx<br />
Dies ist die Geschichte von Suntje und Marx, zwei jungen Brüdern aus dem Volk der Nyamuk.<br />
Die Nyamuk waren keine<br />
gewöhnlichen Wesen. Sie<br />
waren sehr schlank und<br />
hatten dünne, lange Beine.<br />
Ihre Haut war schwarz wie<br />
Kohle und so dünn, dass<br />
man leicht hindurch sehen<br />
konnte. Auf ihren Köpfen<br />
wuchsen zwei kleine Antennen<br />
und sie hatten grosse,<br />
dunkle Augen ohne Pupillen.<br />
Ausserdem ernährten<br />
sie sich ausschliesslich von<br />
grossen, roten Kugeln, die<br />
aussahen, als wären sie aus<br />
Glas.<br />
Sie legten schwarze Eier,<br />
und wenn die kleinen Nyamuk<br />
daraus schlüpften,<br />
mussten sie für ein paar<br />
Tage in einem Teich mit<br />
heiligem Wasser gewaschen<br />
werden, um sie vor bösen<br />
Geistern zu bewahren.<br />
Gleichzeitig war dies auch<br />
eine Art Ritual, um im Volk<br />
angenommen zu werden.<br />
Nachdem sie das letzte Mal<br />
in dem heiligen Teich gewaschen<br />
worden waren,<br />
bekamen sie mechanische<br />
Flügel angelegt, das äussere<br />
Zeichen eines erwachsenen,<br />
vollwertigen Mitgliedes der<br />
Nyamuk. Diese Flügel waren<br />
so konstruiert, dass sie<br />
wie jeder Muskel ihres Körpers<br />
auch von Gedanken<br />
gesteuert werden konnten.<br />
Das Volk der Nyamuk wurde<br />
von den Frauen regiert.<br />
Sie waren es auch, die es<br />
beschützten und für den<br />
Grossteil der Nahrung sorgten.<br />
Sie wurden schon früh<br />
ausgebildet und bekamen<br />
zum Abschluss einen eigenen<br />
Jagddegen, den sie<br />
sowohl für den Nahkampf<br />
als auch für die Jagd gebrauchten.<br />
Die Aufgabe der<br />
Männer wiederum war es,<br />
die mechanischen Flügel zu<br />
konstruieren und zu testen,<br />
sich um den Nachwuchs zu<br />
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Sie bekamen mechanische Flügel angelegt, die so konstruiert waren,<br />
dass sie von ihren Gedanken gesteuert werden konnten.<br />
kümmern und ihm das Fliegen<br />
beizubringen.<br />
Suntje und Marx waren<br />
schon etwas älter und beherrschten<br />
das Fliegen<br />
schon ziemlich gut. Gerade<br />
waren sie dabei zu lernen,<br />
wie man auf dem Rücken<br />
fliegt. „Ihr müsst den Wind<br />
unter euren Flügeln spüren“,<br />
erklärte ihr Lehrer Nodin<br />
soeben. „Spürt den Druck,<br />
schlagt dann einmal kräftig<br />
mit euren Flügeln und legt<br />
sie dann sofort an. Dreht<br />
dabei den Kopf nach hinten.<br />
So dreht ihr euch in der Luft<br />
auf den Rücken. Dann<br />
müsst ihr nur noch versuchen,<br />
euer Gleichgewicht zu<br />
halten.“ Die Brüder versuchten<br />
die Anweisungen<br />
ihres Lehrers zu befolgen.<br />
Marx spürte den Druck<br />
unter seinen Flügeln und<br />
schlug so stark er konnte<br />
mit seinem Flügelpaar.<br />
Allerdings überschlug er<br />
sich zweimal und krachte<br />
anschliessend auf den Boden.<br />
„Tolle Bruchlandung,<br />
Brüderchen“, lachte Suntje,<br />
welcher es auf Anhieb geschafft<br />
hatte und auf dem<br />
Rücken über das Gelände<br />
flog. „Ich sagte zwar, ihr<br />
müsst kräftig mit den Flügeln<br />
schlagen, aber doch<br />
nicht so stark, dass sie beinahe<br />
abreissen“, tadelte<br />
Nodin den am Boden liegenden<br />
Marx. „Versuch es<br />
gleich noch einmal, diesmal<br />
mit etwas mehr Gefühl.<br />
Spüre den Wind!“ Marx<br />
rappelte sich auf, schwang<br />
sich wieder in die Luft und<br />
diesmal gelang es ihm tatsächlich,<br />
auf dem Rücken<br />
zu fliegen. Es war zuerst<br />
sehr schwer, das Gleichgewicht<br />
zu halten, aber nach<br />
einer kurzen Zeit hatte er<br />
den Dreh raus. Lachend flog<br />
er auf Suntje zu, und die<br />
Brüder jagten hintereinander<br />
her.<br />
Doch ohne Vorwarnung<br />
blieb Suntje in der Luft<br />
stehen und Marx krachte in<br />
ihn. „Was soll das denn,<br />
Suntje?“, empörte sich<br />
Marx und stand mühsam<br />
wieder auf. „Da ist Kea“,<br />
antwortete Suntje nur und<br />
zeigte auf eine Jägerin ihres<br />
Volkes. Marx folgte dem<br />
Blick seines Bruders und<br />
verdrehte die Augen. „Na<br />
und? Das ist kein Grund<br />
sich so aufzuführen“ –<br />
„Nun, ich denke, wir können<br />
die heutige Stunde beenden.“,<br />
brummte Nodin<br />
und Marx glaubte ein leichtes<br />
Grinsen bei ihm zu erkennen.<br />
„Wir sehen uns<br />
morgen wieder.“ Er sprang<br />
auf und flog in Richtung<br />
Dorf zurück.<br />
Suntje beobachtete Kea<br />
immer noch. „Ich glaube sie<br />
geht gerade auf die Jagd“,<br />
raunte er seinem Bruder zu.<br />
Marx sah ihr verstohlen<br />
nach. „Hey, Suntje. Hat es<br />
dich nicht auch schon immer<br />
interessiert, woher die<br />
Jägerinnen unsere Nahrung<br />
bekommen? Das wissen<br />
irgendwie nur sie, wir Männer<br />
erfahren nichts. Vielleicht<br />
vergiften sie ja heimlich<br />
unser Essen mit irgendwelchen<br />
hypnotischen<br />
Mitteln und wir wissen es<br />
nicht?! Diese roten Kugeln<br />
kamen mir sowieso schon<br />
immer sehr merkwürdig<br />
vor. Vielleicht sind sie ja<br />
gar nicht natürlich? Ich hab‘<br />
noch nie ein anderes Wesen<br />
das gleiche essen sehen wie<br />
wir.“ – „Worauf willst du<br />
hinaus, Marx?“, antwortete<br />
Suntje leicht gereizt. „Na,<br />
was hältst du davon, wenn<br />
wir Kea heimlich verfolgen<br />
und schauen, woher sie<br />
unser Essen holt?“ Suntje<br />
sah seinen Bruder geschockt<br />
an. „Du weisst, das dürfen<br />
wir nicht!“ – „Es muss uns<br />
ja niemand sehen. Komm<br />
schon. Bist du nicht neugierig?“<br />
Suntje dachte ein wenig<br />
nach. „Na schön, Marx.<br />
Aber wir müssen vor dem<br />
Abend wieder hier sein.<br />
Wenn die Ältesten etwas<br />
herausfinden, schiebe ich<br />
alle Schuld auf dich.“ – „Ist<br />
ja schon gut. Seit wann bist<br />
du so spiessig?“, antwortete<br />
Marx neckisch und fing sich<br />
kurzerhand eine Kopfnuss<br />
seines Bruders ein. Sie funkelten<br />
einander an, nickten<br />
dann aber knapp und flogen<br />
Kea hinterher.<br />
5
Nach einiger Fliegerei<br />
durch den Baumriesenwald<br />
direkt neben dem Dorf der<br />
Nyamuk entdeckten sie Kea<br />
und versteckten sich hinter<br />
einem Gebüsch. Sie bedeuteten<br />
einander stumm, leise<br />
zu sein. Kea stand auf einem<br />
umgefallenen Baumriesen<br />
und erforschte ihre<br />
Umgebung. Plötzlich flog<br />
sie weiter in den Wald hinein<br />
und Suntje und Marx<br />
folgten ihr so leise sie konnten.<br />
Kea landete wieder,<br />
diesmal auf einem Felsbrocken<br />
mitten in einer grossen<br />
Lichtung. Die beiden Brüder<br />
landeten etwas hinter ihr<br />
auf einem Baumriesen, von<br />
dem aus sie die ganze Lichtung<br />
überblicken konnten.<br />
Überall waren Felsbrocken,<br />
und in der Mitte war ein<br />
kleiner Teich. Eigentlich ein<br />
ganz schönes Fleckchen,<br />
dachte Suntje verträumt. Da<br />
stiess ihn sein Bruder an.<br />
„Was denn?“, flüsterte er.<br />
Marx zeigte auf ein gigantisches,<br />
quaderförmiges Ding<br />
von oranger Farbe, das am<br />
Teich stand. Verwirrt schauten<br />
die Brüder das Ding an,<br />
als es sich plötzlich öffnete<br />
und ein riesiges Wesen mit<br />
weisslicher, schwabbeliger<br />
Haut und Zähnen, die grösser<br />
waren als Nodin, hinauskroch.<br />
Es fuchtelte mit<br />
seinen massigen Armen und<br />
gab genervte Geräusche von<br />
sich. Um es herum flogen<br />
dutzende von Nyamuk, aber<br />
keiner davon gehörte zum<br />
Dorf von Suntje und Marx.<br />
Zu ihrem Entsetzen flog<br />
auch Kea direkt auf die<br />
Kreatur zu. Suntje wollte<br />
gerade ihren Namen schreien,<br />
aber Marx hielt ihn zurück<br />
und schüttelte warnend<br />
den Kopf. Fassungslos sahen<br />
die Brüder zu, wie Kea<br />
den spärlich behaarten Kopf<br />
des Wesens umschwirrte<br />
und versuchte, auf ihm zu<br />
landen. Es fletschte leicht<br />
die Zähne, hob seinen<br />
mächtigen Arm und fegte<br />
Kea weg. Sie wirbelte durch<br />
die Luft, fing sich aber wieder<br />
und landete unbemerkt<br />
auf der grossen Pranke der<br />
Kreatur. Sie zog ihren Degen<br />
und stach mit voller<br />
Wucht in das weiche<br />
Fleisch des Giganten. Grosse,<br />
rote Kugeln quollen aus<br />
dessen Haut, und Kea sammelte<br />
sie rasch ein und<br />
6<br />
stopfte sie in ihre Beutetasche.<br />
Suntje und Marx<br />
schauten einander erstaunt<br />
an.<br />
Plötzlich erzitterte der Boden.<br />
Eine zweite Kreatur,<br />
ähnlich der ersten, nur etwas<br />
kleiner, kroch aus dem<br />
orangen Ding und versprühte<br />
eine nebelartige Flüssigkeit,<br />
die aus ihrer Pranke zu<br />
kommen schien. Die Nyamuk,<br />
die um die beiden<br />
Giganten herumflogen,<br />
fielen sofort zu Boden und<br />
blieben reglos liegen.<br />
„Sie sind tot“, wisperte<br />
Marx mit fassungslos aufgerissenen<br />
Augen. „Sie sterben,<br />
Suntje!“ – „KEA!“, rief<br />
Suntje daraufhin panisch.<br />
„FLIEG WEG, KEA!“ Kea<br />
schaute erst verwundert in<br />
die Richtung von Suntje<br />
und Marx, drehte sich dann<br />
aber in der Luft um und sah,<br />
wie ihre Artgenossen durch<br />
den Giftnebel starben.<br />
Angsterfüllt versuchte sie,<br />
dem Nebel auszuweichen<br />
und flog so schnell sie<br />
konnte, aber es reichte nicht<br />
mehr. Sobald sie vom Nebel<br />
eingeholt worden war, fiel<br />
auch sie tot auf den Boden.<br />
Suntje und Marx erstarrten.<br />
Der Schock stand ihnen ins<br />
Gesicht geschrieben und<br />
Suntje übergab sich ausgiebig.<br />
Sie hatten gerade mit<br />
angesehen, wie ein Mitglied<br />
ihres Dorfes und dutzende<br />
Artgenossen getötet wurden.<br />
Sie konnten kaum<br />
mehr atmen.<br />
Plötzlich hörten sie eine<br />
tiefe, grollende Stimme. Die<br />
Lichtung bebte unter ihrem<br />
Klang. Die beiden Kreaturen<br />
sprachen in derselben<br />
Sprache wie die Nyamuk,<br />
nur war es, als würden sie in<br />
Zeitlupe sprechen. Aber<br />
Suntje und Marx verstanden<br />
jedes einzelne Wort. „Siehst<br />
du, ich wusste, wir würden<br />
das Anti-Mücken Spray<br />
brauchen.“ - „Es war deine<br />
Idee, in diesem blöden<br />
Wald zu campen“, antwortete<br />
die kleinere Kreatur<br />
grimmig. „Wir hätten auch<br />
nach Mallorca gehen können.<br />
Da hätten wir dieses<br />
bescheuerte Spray gar nicht<br />
erst gebraucht.“<br />
Tulpa, 16<br />
__________________________________________________________________________________________________<br />
Der Phönix<br />
Graue Farbe zog sich<br />
Schleichend schnell durch das Leben<br />
Und überschwemmte den Tag<br />
Mit kalten Schicksalsschlägen.<br />
Der schwache Wille unterlag<br />
Dem Gesuch nach leichten Wegen<br />
Bis sie sich ohne Kraft ergab<br />
Die Ziellosigkeit anzustreben.<br />
Durchforstend das freie Feld<br />
Flog ihr ein Phönix entgegen<br />
Auf die eisige Schulter<br />
Und brachte sie zum Beben.<br />
Feuersblut durchfloss die Venen<br />
Liess das Herz mit Wärme umgeben.<br />
Dank des Phönix‘ Segen<br />
Wird sie aus der Asche sich erheben. Achlys, 16<br />
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Andy James Szlavcék – Ein Star auf dem Eis<br />
„Alles klar. Wir werden die da draussen zu Hackfleisch machen. Es ruft die Hràcek National U-14 Trophy! Los<br />
geht’s!“ Wir stürmten alle zur Kabine hinaus. Man konnte den Stadionsprecher hören: „Begrüssen wir unsere<br />
Heimmannschaft… vítejte jéz Plzeň Débràva (Willkommen: Débràva Pilsen)!“. Unser heutiger Gegner, die U-14-<br />
Mannschaft aus Pilsen, kam auf das Eisfeld und liess sich von den Fans feiern. „Und nun die Gastmannschaft: jéz<br />
Praha Nrvóczà (die Prager Nrvóczà).“ – „Los, Andy, wir zeigen‘s denen da draussen!“, rief Yannéczí.<br />
Ich, Andy James Szlavcék,<br />
spiele für mein Leben gern<br />
Eishockey. Ich selbst bin<br />
erst 13 und spiele im U-14-<br />
Team der Praha Nrvóczà,<br />
der besten tschechischen<br />
Juniorenliga. Wir haben<br />
uns, hauptsächlich dank<br />
meiner und Yannéczí’s<br />
Leistung, für das Finale der<br />
Hràcek National Trophy<br />
qualifiziert. Ich lief mit den<br />
anderen aus meinem Team<br />
auf das Eisfeld.<br />
Das erste Drittel verlief<br />
ausgeglichen, mit einem<br />
Chancenplus für das Heimteam.<br />
Am Anfang des zweiten<br />
Drittels kam ich nicht<br />
zum Einsatz, doch unser<br />
Team spielte gut. Im Powerplay<br />
erzielte Yannéczí<br />
den ersten Treffer für uns.<br />
Kurz vor Drittelsende erzielten<br />
unsere Gegner gleich<br />
zwei Treffer und wir mussten<br />
mit einem Rückstand in<br />
die Pause.<br />
Drittes Drittel, mein erster<br />
Einsatz<br />
Im Zusammenspiel mit<br />
weiteren Teamkollegen<br />
kamen wir in die gegnerische<br />
Zone. Ich spielte den<br />
Puck an die blaue Linie, wo<br />
Mélcàk abzog und mit einem<br />
Slap Shot den Ausgleich<br />
schoss. Kurz vor<br />
Schluss wurde Yannéczí<br />
hart gecheckt und es gab<br />
eine heftige Schlägerei.<br />
Yannéczí musste das Spiel<br />
verletzt aufgeben. In der<br />
Verlängerung glänzte unser<br />
Torhüter und rettete uns mit<br />
Glanzparaden ins Penaltyschiessen.<br />
Die ersten beiden<br />
Versuche wurden geblockt,<br />
dann kam ich an die Reihe.<br />
Ich nahm Anlauf, skatete<br />
mit dem Puck auf den Goalie<br />
zu, machte eine Täuschung<br />
nach links, zog dann<br />
nach rechts und traf. Da<br />
sonst niemand mehr traf,<br />
war mein Tor Gold wert<br />
und wir gewannen das Turnier.<br />
Fünf Tage später bekam ich<br />
eine Mail vom Sportdirektor<br />
der Calgary Flames, einem<br />
Hockeyclub aus der NHL<br />
(National Hockey League)<br />
aus Amerika, mit einem<br />
Angebot für einen Zweijahresvertrag<br />
für dessen Jugendmannschaft.<br />
Ich sagte<br />
zu und verliess meine Familie,<br />
um in Amerika ein Eishockeystar<br />
zu werden.<br />
Nach vier erfolgreichen<br />
Jahren im Jugendbereich<br />
Ich sass vor meinem Computer,<br />
zwei Tage vor meinem<br />
18. Geburtstag. In<br />
meinem Posteingang war<br />
eine Mail vom General<br />
Manager der New York<br />
Islanders:<br />
„Sehr geehrter Herr<br />
Szlàvcék<br />
Sie haben sich in den letzten<br />
Jahren im Jugendbereich<br />
einen Namen gemacht. Einem<br />
Aufstieg in die 1.<br />
Mannschaft steht fast nichts<br />
mehr im Weg. Ich nehme<br />
an, Sie haben noch kein<br />
Angebot bekommen. Mit<br />
dieser Mail mache ich Ihnen<br />
ein Angebot für einen Dreijahresvertrag<br />
für die 1.<br />
Mannschaft der NYI (New<br />
York Islanders). Falls Sie<br />
Interesse haben, bitte ich<br />
Sie um eine Rückmeldung.<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
Henry King, Sportdirektor<br />
NYI“<br />
Ich ging vor Freude fast in<br />
die Luft. Ein Angebot für<br />
die 1. Mannschaft eines<br />
Top-Vereins in der NHL.<br />
Ich verkündete an meiner<br />
Feier zum 18. Geburtstag,<br />
dass ich nicht nur erwachsen<br />
war, sondern auch zum<br />
Kader eines Elitevereins in<br />
der NHL gehörte.<br />
Start in meine erste Saison<br />
in der NHL<br />
Die erste Begegnung der<br />
NYI war zuhause in Long<br />
Island gegen die Boston<br />
Bruins. Uns gelang ein 2:0-<br />
Sieg.<br />
Spiel 8<br />
Im dritten Drittel gegen die<br />
Detroit Red Wings erzielte<br />
ich mein erstes Tor. Es war<br />
das Siegtor zum 5:4.<br />
Spiel 14<br />
Ich hatte meine ersten zehn<br />
Skorerpunkte beisammen:<br />
zwei Tore und acht Assists.<br />
Spiel 18<br />
Wir führten erstmals die<br />
Tabelle der Eastern Conference<br />
an.<br />
Spiel 20<br />
Wir wurden wieder „entthront“.<br />
Spiel 21<br />
Fünf Tore beisammen<br />
Spiel 26<br />
Mir gelang ein Hattrick<br />
(drei Tore in einem Spiel).<br />
Spiel 45<br />
35 Skorerpunkte beisammen:<br />
13 Tore, 22 Assists…<br />
Spiel 82<br />
reallearsports.com<br />
Das letzte Spiel der regulären<br />
Saison. Wir spielten<br />
gegen die NYR (New York<br />
Rangers), das Stadtduell.<br />
Wir standen auf dem sechsten<br />
Platz, unsere Gegner auf<br />
Platz fünf, mit nur einem<br />
Punkt Unterschied. Für die<br />
Playoffs hatten wir uns<br />
beide schon qualifiziert. Im<br />
spox.com<br />
7
ersten Drittel spielten wir<br />
0:0, nach dem zweiten lagen<br />
wir gleich mit 3:1 zurück.<br />
Im dritten und letzten Drittel<br />
erzielten wir fünf Minuten<br />
vor Schluss den Anschlusstreffer<br />
zum 3:2. und<br />
23 Sekunden vor Schluss<br />
hatten wir ein Bully vor<br />
dem gegnerischen Tor, wir<br />
spielten ohne Torhüter. Ich<br />
stand hinter J. Tavares, dem<br />
New Yorker Superstar, an<br />
der blauen Linie. Er gewann<br />
das Bully und spielte den<br />
Puck zu mir. Ich machte<br />
eine Täuschung, liess einen<br />
Verteidiger stehen und zog<br />
ab. Okposo konnte mit einem<br />
Ablenker den Torwart<br />
austricksen und traf zum<br />
3:3. In der Overtime war der<br />
Torhüter der NYR der Star,<br />
er blockte jeden unserer<br />
Schüsse, es blieb beim Unentschieden.<br />
Penaltyschiessen<br />
Wir trafen als erste, mit dem<br />
zweiten Schuss, doch der<br />
Ausgleich kam sofort. Wir<br />
trafen erst wieder mit dem<br />
fünften Schuss, und dann<br />
konnten die Rangers nicht<br />
mehr ausgleichen. Wir gewannen.<br />
Playoffs<br />
Unser erster Gegner: Die<br />
Vierten der Saison, die Buffalo<br />
Sabres. Wir gewannen<br />
die Serie mit 4:2, ich erzielte<br />
insgesamt sechs Punkte.<br />
Im Halbfinale kamen die<br />
New Jersey Devils, wir<br />
konnten die Serie ganz<br />
knapp für uns entscheiden,<br />
mit 4:3. Im Finale der Eastern<br />
Conference wartete ein<br />
harter Brocken auf uns, die<br />
Chicago Blackhawks. Nach<br />
einem 2:0-Rückstand in der<br />
Serie konnten wir auf 3:3<br />
ausgleichen. Im letzten<br />
Spiel in Chicago lagen wir<br />
mit 1:0 hinten, doch wir<br />
glichen aus und gewannen<br />
dank meinem Treffer in der<br />
Overtime die Eastern Conference.<br />
Ein riesen Triumph.<br />
Doch es lockte mehr.<br />
Im Stanleycup-Finale gegen<br />
die L. A. Kings lagen wir<br />
gleich mit 3:0 vorne. Los<br />
Angeles kam noch auf 3:2<br />
heran, bis wir die Sache mit<br />
einem 4:2 für uns entschieden.<br />
Wir waren nun das<br />
beste Team der NHL, die<br />
Gewinner des Stanleycups.<br />
Nach drei Jahren wechselte<br />
ich zu den Florida Panthers.<br />
Einen Titel gewann ich nie<br />
mehr. Doch als ich mit 32<br />
meine Hockeykarriere beendete,<br />
konnte ich auf einiges<br />
zurückschauen, denn<br />
vor allem meine ersten Eishockeyjahre<br />
waren die<br />
grössten.<br />
Andy James Szlàcék<br />
Mario, 12<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
Pariser Flugschau mit ungewollter Beteiligung<br />
Am Gare l’Ouest in Paris ereignete sich einst ein kurioses Zugunglück. Die Dampflokomotive, welche in den Sackbahnhof<br />
einfahren wollte, stattete dem Bahnhofrestaurant einen ungewollten Besuch ab. Die Zahl der Opfer ist unklar.<br />
Über die Unfallursache kann bislang nur spekuliert werden. Ob der Lokführer betrunken war oder die Bremsen<br />
gestreikt haben, darüber lässt sich nichts sagen.<br />
PARIS Der Zug fuhr am<br />
späten Nachmittag in den<br />
Gare l’Ouest ein. Doch<br />
anstatt abzubremsen, bretterte<br />
der Zug ungebremst<br />
über den Prellbock hinweg.<br />
Im dahintergelegenen Restaurant<br />
gingen wohl einige<br />
Teller zu Bruch. Schliesslich<br />
krachte der Zug durch<br />
die Bahnhofswand, landete<br />
auf dem Place de Rennes<br />
und verfehlte nur knapp<br />
eine Strassenbahn.<br />
Ob die Passagiere gewarnt<br />
wurden und womöglich<br />
abspringen konnten? Weshalb<br />
hielt der Prellbock den<br />
Zug nicht auf?<br />
Später konnte der Unfallhergang<br />
geklärt werden:<br />
Der Zug, welcher mit Lokführer<br />
G.-M. Pellerin um<br />
8:45 in Granville abgefahren<br />
war, traf um 15:55 mit<br />
einigen Minuten Verspätung<br />
im Gare l’Ouest ein. Um<br />
Unfallort am Gare l‘Ouest<br />
diese Verspätung wett zu<br />
machen, fuhr Pellerin mit<br />
45 km/h in den Sackbahnhof<br />
ein. Allerdings versagte<br />
die sogenannte „Westinghouse-Bremse“<br />
und die<br />
Wirkung der Lokbremse<br />
reichte nicht aus, um die<br />
Wikipedia.org<br />
Lok ausreichend abzubremsen.<br />
Pellerin sprang gemeinsam<br />
mit dem Heizer von der<br />
Lok und rettete sich, bevor<br />
die Lok den Prellbock sowie<br />
den Querbahnsteig überfuhr,<br />
anschliessend durch<br />
das Restaurant rasselte, die<br />
über 1 Meter breite Brüstung<br />
durchbrach und aus<br />
dem 1. Stock auf den Place<br />
de Rennes stürzte. Die Lok<br />
blieb schräg an die Wand<br />
gelehnt stehen. Die 14 Wagen<br />
mit 131 Passagieren<br />
blieben auf den Gleisen<br />
stehen.<br />
Unter den Passagieren und<br />
Zugbegleitern gab es insgesamt<br />
sechs Verletzte. Unten<br />
auf der Strasse starb die<br />
Reporterin Marie-Augustine<br />
Aguilard, welche sich per<br />
Zufall am Unfallort befunden<br />
hatte.<br />
Lokführer Pellerin sowie<br />
Zugführer Mariette wurden<br />
vor Gericht gestellt. Pellerin<br />
zahlte 50 Franc Strafe und<br />
musste für zwei Monate ins<br />
Gefängnis, Mariette bezahlte<br />
25 Franc (1 CHF = ca. 6<br />
Francs).<br />
Mario, 12<br />
8
Lösungen Pferdequiz:<br />
1. d)<br />
2. b)<br />
3. c)<br />
4. Eine Haltungseinheit in einem Raum, in der sich<br />
ein Pferd innerhalb der vier Wände frei bewegen<br />
kann und worin es frisst und trinkt, sich im Liegen<br />
ausruht, Kot und Harn absetzt.<br />
5. Grünfutter und anderes Saftfutter, wie Rüben<br />
oder Silage, aber auch trockenes Raufutter, wie<br />
Heu oder Stroh.<br />
6. b)<br />
7. e)<br />
8. c)<br />
9. e)<br />
10. Freiberger<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Endlich wieder Schnee<br />
Endlich wieder auf die Piste! Kennt ihr den ewigen Streit zwischen Snowboardern und Skifahrern? Was ist<br />
schwerer zu lernen, was sieht cooler aus? Aber geht es im Winter wirklich nur darum, wer der Coolere ist?<br />
Ich kann beides, Ski und<br />
Snowboard fahren. Ski<br />
momentan aber eher weniger,<br />
da ich schon lange<br />
nicht mehr auf den Skis<br />
gestanden bin. Nun ja, vor<br />
einem halben Jahr hab‘<br />
ich‘s nach insgesamt sechs<br />
Jahren Pause wieder versucht.<br />
Aber vor lauter<br />
Snowboarding habe ich<br />
das völlig verlernt und bin<br />
im Stemmböglein schreiend<br />
die Anfängerpiste<br />
runter gefahren. Typisch<br />
ich.<br />
Mit dem Snowboard gehe<br />
ich aber glücklicherweise<br />
ganz anders um. Ich fahre<br />
so schnell wie ein Blitz die<br />
Piste runter, am liebsten<br />
noch schön carvend, die<br />
Hand im Schnee, nicht zu<br />
vergessen. Dieses Gefühl,<br />
wenn du die Piste runter<br />
saust, ist so unglaublich.<br />
Man fühlt sich einfach frei.<br />
Und wenn du dich dann<br />
wie der Grösste fühlst,<br />
bäääm, haut‘s dich um und<br />
du liegst im Schnee.<br />
Snowboarden ist definitiv<br />
nichts für empfindliche<br />
Menschen. Man fällt so<br />
schnell um, das ist unglaublich.<br />
Plötzlich verkantest<br />
du dich im Schnee<br />
und hast verloren.<br />
Am schlimmsten ist es im<br />
Tiefschnee. Die Knie, der<br />
Hintern und die Hände<br />
werden sehr schnell nass,<br />
wenn man keine gute Ausrüstung<br />
hat.<br />
Aber was ist jetzt mit den<br />
Skifahrern? Wenn es die<br />
umhaut, dann richtig krass.<br />
Ich meine damit, ein Ski<br />
zwanzig Meter oberhalb<br />
des Besitzers, der andere<br />
fünfzig Meter weiter unten.<br />
Mannomann, das sieht<br />
immer so brutal aus. Aber<br />
ich denke, dass Skifahrer<br />
zum Teil auch ein awesome<br />
Gefühl haben müssen.<br />
Aber was ist nun cooler?<br />
www.eliteanimes.com<br />
Ski oder Snowboard?<br />
Snowboard oder Ski? Ich<br />
habe nachgefragt. Ich habe<br />
sechs Leute gefragt und es<br />
wurde einstimmig beschlossen,<br />
dass Snowboard<br />
cooler ist. Und naja, auch<br />
ich finde Snowboard besser.<br />
Ich liebe es einfach.<br />
Ist manchmal blöd, wenn<br />
man auf einer langen flachen<br />
Piste nicht mehr weiterkommt.<br />
Dann heisst es;<br />
Board abschnallen und<br />
laufen. Skifahrer haben da<br />
einfach Stöcke. Sozial<br />
finde ich, wenn Skifahrer<br />
mir eine Mitfahrgelegenheit<br />
bieten. Danke, liebe<br />
Skifahrer! Aber was können<br />
wir Snowboarder für<br />
die Skifahrer tun? Ich habe<br />
lange darüber nachgedacht.<br />
Und ich habe etwas<br />
herausgefunden. Wir können<br />
uns auslachen lassen.<br />
Mal ein bisschen Schadenfreude<br />
verschenken. Ich<br />
meine, wie lustig muss das<br />
aussehen, wenn wir den<br />
Obermacker auf der Piste<br />
rauslassen und dann einfach<br />
so auf den Hintern<br />
oder aufs Maul fallen,<br />
ohne für Skifahrer ersichtlichen<br />
Grund? Da können<br />
wir sie doch ruhig lachen<br />
lassen.<br />
Aber was findet ihr besser?<br />
Ski oder Snowboard?<br />
Alice, 14<br />
9
Was kommt nach dem Tod?<br />
Viele stellen sich diese Frage. Der Tod ist eine Tatsache. Doch was kommt dann? Mich selbst hat diese Frage sehr<br />
beschäftigt. Um mir noch andere Bilder zu machen, habe ich einige Patienten und weitere Personen befragt.<br />
Seit einigen Monaten habe<br />
ich mir oft Gedanken über<br />
den Tod gemacht. Ich selbst<br />
glaube nicht an Gott und<br />
habe mit diesem Religions-<br />
Blablabla nichts am Hut.<br />
Deshalb glaube ich auch<br />
während dem Leben nicht<br />
an die Hilfe aus dem Himmel<br />
oder woher auch immer.<br />
Fazit: Im Leben ist<br />
man auf sich gestellt, glaube<br />
zumindest ich. Ich glaube<br />
nur der Wissenschaft, was<br />
nicht bewiesen ist, gibt es<br />
für mich nicht.<br />
Ich habe eine kurze Umfrage<br />
gemacht und die Meinungen<br />
waren gespalten.<br />
Etwa 30-35 % teilen meine<br />
Meinung. Die anderen sagen:<br />
Es geht weiter. Doch,<br />
wie? Die Antworten gingen<br />
von Paradies, über die endlose<br />
Freiheit, bis zur Fahrt<br />
in den Himmel. Eine ganz<br />
interessante Antwort kam<br />
von Enzo* aus Linde E: Er<br />
glaubt, als einziger aller<br />
Befragten, an die Wiedergeburt,<br />
er möchte als Hund<br />
wiedergeboren werden.<br />
Meiner Meinung nach ist es<br />
nach dem Tod fertig, Ende,<br />
aus. Man lebt nicht mehr, es<br />
ist vorbei. Man kann nicht<br />
denken, nicht leben, einfach<br />
gar nichts.<br />
Mit diesem Artikel möchte<br />
ich euch einige Antworten<br />
auf eine interessante Frage<br />
bieten, doch das Hauptziel<br />
meines Artikels ist, euch<br />
zum Denken anzuregen.<br />
Was würdet ihr antworten?<br />
Finden wir noch mehr, die<br />
an die Wiedergeburt glauben?<br />
Wer teilt meine Meinung?<br />
*Name von der Redaktion geändert<br />
paranormal.lovetoknow.com<br />
Mario, 12<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
Die Zeit<br />
Die Zeit ist unmessbar. Sie kann schnell wie ein reissender Fluss vorbeiströmen, aber auch sanft dahingleiten<br />
wie ein Blatt im Wind. Der Versuch, sie in immer gleiche Sekunden, Minuten und Stunden einzuteilen,<br />
raubt ihr eine essentielle Eigenschaft: ihr individuelles Verstreichen. Ob sie langsam oder schnell<br />
vergeht, kann uns keine Uhr sagen.<br />
Fünf Minuten, die wir mit dem Anstehen für eine Achterbahn verbringen, scheinen eine Ewigkeit; doch<br />
befinden wir uns auf ihr, so verfliegt die gleiche Zeit wie nichts.<br />
Die Zeit sollte wie Eisblumen am Fenster betrachtet werden: wunderschön. Einzigartig. Und vergänglich.<br />
Einmal vergangen, kehrt sie nie wieder zurück. Jede Sekunde ist einzigartig, war nie zuvor da und wird<br />
nie wieder sein.<br />
Zeit bedeutet Wandel, Veränderung. Seien es Jahreszeiten, Epochen, technischer Fortschritt oder persönliche<br />
Veränderungen: Nichts bleibt gleich, Stillstand bedeutet Tod. Nichs dauert ewig, und deshalb sollte<br />
jede Sekunde der uns gegebenen Zeit ausgekostet werden.<br />
Die Zeit ist ein Mysterium, das die Menschen vermutlich nie ganz begreifen weren. Wir sollten sie schützen,<br />
denn Zeit ist Leben. Und Leben braucht Zeit.<br />
Achlys, 16<br />
web41.its.hawaii.edu<br />
10
Im Zug nach Zürich<br />
Ich kann nicht glauben, dass ich um sechs Uhr morgens im Zug sitze. Und dazu von Lausanne nach Zürich.<br />
Wie soll ich mich nur beschäftigen? Ich habe kein Buch dabei, nichts zu schreiben oder zu zeichnen und mein<br />
Handy wurde geklaut. Yay.<br />
Ich entscheide mich, auf<br />
die Menschen um mich<br />
herum zu achten. Der<br />
Waggon ist ziemlich leer,<br />
ab und zu sitzt jemand in<br />
einem Abteil. In demjenigen<br />
neben mir sitzt ein<br />
attraktiver junger Mann,<br />
der etwas auf seinen Block<br />
kritzelt. Er hat schulterlange,<br />
blonde Haare und grüne<br />
Augen. Auf seinem T-<br />
Shirt steht: „The Beatles“<br />
Ich liebe die Beatles. Im<br />
Abteil mir schräg gegenüber<br />
sitzt eine junge Frau<br />
mit gefärbten roten Haaren.<br />
Sie trägt einen Pulli<br />
und lange Hosen, was ich<br />
absolut nicht nachvollziehen<br />
kann, da es 35° Grad<br />
heiss ist.<br />
wallpoper.com<br />
Wir fahren gemeinsam nach Zürich, wo wir volle sechs Stunden später als geplant ankommen.<br />
Bei der nächsten Station<br />
steigt ein Mann ein, er ist<br />
gross und schlank, sieht<br />
nicht besonders anziehend<br />
aus und hat eine Glatze. Er<br />
setzt sich neben die junge<br />
Frau, die sich offensichtlich<br />
nicht mehr wohl fühlt.<br />
Der blonde Schönling<br />
neben mir bemerkt dies<br />
ebenfalls und setzt sich so,<br />
dass er die beiden beobachten<br />
kann. Unsere Blicke<br />
streifen sich. Plötzlich<br />
fängt der Glatzköpfige an<br />
zu reden: „Na, du Schöne?<br />
Ich bin Thomas. Und du?“<br />
Achselzucken der Frau. Er<br />
dreht sich leicht zu ihr:<br />
„Süsse, du musst nichts<br />
befürchten. Ich tu‘ dir<br />
nichts.“ Bei seiner Stimme<br />
fährt ein Schauer durch<br />
meinen Körper. Ich schaue<br />
rüber zum Schönling und<br />
er zeigt mir eine Skizze<br />
des Mannes, die er soeben<br />
angefertigt hat. Ich nicke.<br />
Gut.<br />
„Lassen Sie mich in Ruhe.“<br />
Mein Blick schiesst<br />
zurück zu der Frau. Thomas<br />
hat seine Hand auf<br />
ihren Oberschenkel gelegt.<br />
„Keine Angst, Babe, ich<br />
tu‘ dir nichts.“ Die Frau<br />
steht auf und er packt sie<br />
an ihrem Arm. „Hören Sie<br />
auf!“ Er zieht sie an sich<br />
und begrabscht ihren Hintern.<br />
Jetzt wird es mir zu<br />
bunt. „Hören Sie auf!“ Ich<br />
stehe auf und gehe auf den<br />
Mann zu. “Ha, ha, du Frau<br />
willst mir sagen was ich<br />
tun soll?“ Mit diesem Satz<br />
holt er aus und schlägt mir<br />
ins Gesicht. Die Wucht des<br />
Schlages zwingt mich zu<br />
Boden. Nun steht der<br />
Schönling auf. „Hören Sie<br />
sofort auf! Die Frau hat<br />
Ihnen nichts getan!“ Thomas<br />
lässt die junge Frau<br />
los und versucht den anderen<br />
Mann zu schlagen.<br />
Dieser reagiert blitzschnell<br />
und verpasst Thomas eine<br />
Ohrfeige. „Du schlägst wie<br />
ein Mädchen!“ Mit diesem<br />
Satz beginnt die Prügelei.<br />
In der Hitze des Gefechts<br />
fällt dem Perversling das<br />
Handy aus der Tasche.<br />
Unauffällig nehme ich es<br />
an mich und rufe die Polizei.<br />
Die junge Frau sitzt<br />
völlig apathisch in einem<br />
Abteil. Als ich auflege,<br />
versuche ich, die Prügelei<br />
zu unterbrechen. „Hört<br />
auf!“ Thomas hält inne<br />
und lacht verächtlich. Diesen<br />
Moment nutzt der<br />
Schönling und brettert ihm<br />
so eine Faust ins Gesicht,<br />
dass er bewusstlos zu Boden<br />
geht.<br />
Wir halten alle schockiert<br />
inne. Genau in diesem<br />
Moment hält der Zug an<br />
und die Polizei steigt ein.<br />
Die Polizisten nehmen den<br />
bewusstlosen Thomas in<br />
Gewahrsam und fragen<br />
uns nach unseren Personalien.<br />
Wir gehen mit ihnen<br />
aufs Revier, wo wir genau<br />
beschreiben müssen, was<br />
vorgefallen war. Der<br />
Schönling – er heisst übrigens<br />
Matthias – und ich<br />
tauschen Telefonnummern<br />
aus und gehen einen Kaffee<br />
trinken.<br />
Aktuell sind wir in Bern,<br />
wo ich mir ein neues Handy<br />
kaufen gehe. Matthias<br />
folgt mir auf Schritt und<br />
Tritt und empfiehlt mir<br />
diverse Handys. Wir fahren<br />
gemeinsam nach Zürich,<br />
wo wir volle sechs<br />
Stunden später als geplant<br />
ankommen. Mittlerweile<br />
ist es früher Nachmittag<br />
und wir essen gemeinsam<br />
in einem Restaurant. Matthias<br />
ist so charmant und<br />
freundlich, dass er mich<br />
bis zur Haustür begleitet.<br />
Und genau da küsst er<br />
mich.<br />
Alice, 14<br />
11
Formel 1<br />
1 2 3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7 8 9<br />
10<br />
11<br />
12 13<br />
14 15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21 22<br />
waagrecht<br />
EclipseCrossword.com<br />
4. Teamkollege von Alonso 2014 (Ä=A, Ö=OE)<br />
5. Britische F1-Legende, starb 1968 bei einem Unfall<br />
am Hockenheimring. Jim ...<br />
6. F1-Legende, starb bei einem tödlichen Unfall:<br />
Ayrton...<br />
7. Gründer von Ferrari (Vorname)<br />
9. hält den Rekord von 7 Weltmeistertiteln. (Vorname)<br />
11. Gründer von Sauber (Vorname)<br />
12. Vorname von M. Schumachers Bruder<br />
14. anderes Wort für Rennwagen<br />
17. Britischer Rennstall<br />
18. Wie nennt man das wichtigste Motorsportereignis<br />
in jedem Land? (dt. Übersetzung: Grosser Preis)<br />
19. Hier fand das bis 2012 einzige Nachtrennen statt.<br />
(Asien)<br />
20. Sitz vom Schweizer Rennstall Sauber<br />
21. Teamchef von RedBull: Christian...<br />
22. Hier feierte Räikkönen sein Comeback (Team).<br />
senkrecht<br />
1. Fahrer von McLaren: Sergio...<br />
2. Hauptsitz von Ferrari<br />
3. aktueller Weltmeister<br />
8. Strecke von Niki Laudas Unfall<br />
10. aktueller Reifenhersteller<br />
13. Bei diesem Team feierte M. Schumacher sein<br />
Comeback.<br />
15. Wo findet das einzige Rennen in Südamerika<br />
statt? (Brasilien, ...)<br />
16. ... ist seit der Einführung der Formel 1 immer<br />
dabei (Team).<br />
20. Konkurrent von Niki Lauda: James...<br />
Lösungen auf Seite 15<br />
Mario, 12<br />
12
Meine Geschichte<br />
Ich schreibe heute meinen ersten Text für diese Schülerzeitung. Da wir uns noch nicht kennen, erzähle ich euch<br />
von meiner Geschichte. Damit ihr mich ein bisschen besser verstehen könnt, fange ich ganz am Anfang an.<br />
Alles begann etwa vor fünf<br />
Jahren, als ich in der 6.<br />
Klasse vom meinen Klassenkameraden<br />
gemobbt<br />
wurde. Es fing alles ganz<br />
harmlos an mit kleinen<br />
Streitereien, etc. Jedoch<br />
blieb es nicht bei den<br />
Kleinigkeiten. In einer<br />
kalten Winterpause drängten<br />
mich alle in eine Ecke<br />
und bewarfen mich mit<br />
Schneebällen. Doch das<br />
Schlimme waren nicht die<br />
harten Schneebälle die<br />
mich trafen, sondern das<br />
Gefühl, hilflos zu sein.<br />
Das Schlimmste war, dass<br />
sich alle gegen mich verschworen<br />
hatten.<br />
Nach dieser Pause verändert<br />
sich alles. Ich hatte es<br />
satt, mir alles gefallen zu<br />
lassen und fing an, mich<br />
zu wehren. Mit der Zeit<br />
bemerkten die andern,<br />
welchen Schaden sie bei<br />
mir hinterlassen hatten.<br />
Sie entschuldigten sich.<br />
Aber ich liess niemanden<br />
an mich ran. Die Einsamkeit<br />
machte mich noch<br />
mehr kaputt als das Mobbing.<br />
Deshalb verzieh ich<br />
ihnen nach und nach.<br />
Doch verzeihen heisst<br />
nicht vergessen. Für alle<br />
andern war die Geschichte<br />
schon lange vergessen.<br />
Aber in mir hinterliess das<br />
ganze tiefe Spuren. Auch<br />
wenn ich immer beliebter<br />
wurde, sassen die Worte<br />
und Taten noch tief in<br />
meinem Gedächtnis. Mein<br />
Selbstbewusstsein nahm<br />
immer mehr ab. Ich fühlte<br />
Niemand sah meine Tränen, welche ich hinter meinem Lachen<br />
versteckte.<br />
mich wertlos und fehl am<br />
Platz. Wenn ich ein Kompliment<br />
bekomme, denke<br />
ich bis heute noch, es sei<br />
gelogen. Ich kann nicht<br />
glauben, dass mich jemand<br />
lieben kann, immerhin<br />
kann ich das nicht einmal<br />
selber. Ich denke mir immer<br />
wieder, dass es für<br />
alle einfacher wäre, wenn<br />
ich nicht mehr am Leben<br />
wäre.<br />
Nun trage ich seit vier<br />
Jahren eine “Maske“, denn<br />
gegen aussen war ich immer<br />
das glückliche Mädchen,<br />
welches alle Kollegen<br />
zum Lachen bringen<br />
konnte. Selbst mit meinen<br />
Eltern hatte ich kaum<br />
Probleme. Natürlich gab es<br />
hier und da mal ein paar<br />
Differenzen, aber meine<br />
Familie ist mir das Wichtigste.<br />
Ich war immer für<br />
alle da und niemand bemerkte,<br />
wie es mir in<br />
Wirklichkeit ging. Niemand<br />
sah meine Tränen,<br />
welche ich hinter meinem<br />
Lachen versteckte.<br />
Anfangs machte das alles<br />
einfacher, wenn niemand<br />
sehen konnte, wie es mir<br />
wirklich ging. So konnte<br />
mich auch niemand noch<br />
mehr verletzen, dachte ich.<br />
Doch ich fühlte mich einsam,<br />
auch wenn ich in<br />
einer ganzen Menschenmasse<br />
stand. Ausserdem<br />
wollte ich niemandem zur<br />
Last fallen.<br />
Doch selbst der stärkste<br />
Krieger bricht einmal unter<br />
seiner Last zusammen.<br />
Bei mir brachte die Trennung<br />
von meinem Ex-<br />
Freund das Fass zum<br />
Überlaufen. Ich ass nichts<br />
mehr und weinte sogar bei<br />
der Arbeit. Meine Mutter<br />
machte sich grosse Sorgen<br />
und brachte mich zum<br />
Arzt. Der schickte mich<br />
auf Grund meiner schweren<br />
Depressionen weiter in<br />
die EPD nach Weinfelden.<br />
Nach einem langen Gespräch<br />
mit einem Psychologen<br />
beschlossen wir,<br />
dass ein Aufenthalt in der<br />
Klinik das Beste für mich<br />
wäre.<br />
Die Zeiten des Mobbings<br />
hinterliessen tiefe Narben.<br />
Die Narben auf meiner<br />
Haut verheilen. Mein Ziel<br />
ist, dass auch die Narben<br />
in meinem Herzen nach<br />
dem Aufenthalt hier in<br />
<strong>Littenheid</strong> verheilt sind.<br />
Zafia, 17<br />
13
A song for you<br />
You don’t know, how precious you are<br />
You don’t know, how unique you are<br />
You don’t know, how important you are<br />
You don’t know<br />
I wish you could see what I see<br />
I wish you could feel what I feel<br />
For you<br />
You’re an angel<br />
You just have broken wings<br />
You’re a fighter<br />
You just have a broken sword<br />
You’re a lion<br />
You just have lost your mane<br />
You’re an angel<br />
You’re a fighter<br />
You’re a lion<br />
And this is a song for you<br />
You don’t know how strong you are<br />
You don’t know how beautiful you are<br />
You don’t know how kind you are<br />
Oh, you don’t know<br />
I wish you could see what I see<br />
I wish you could feel what I feel<br />
For you<br />
You’re an angel<br />
You just have broken wings<br />
You’re a fighter<br />
You just have a broken sword<br />
You’re a lion<br />
You just have lost your mane<br />
You’re an angel<br />
You’re a fighter<br />
You’re a lion<br />
And this is a song for you<br />
Oh, you don’t know, how much I care for you<br />
Oh, you don’t know how much I love you<br />
You conjure a smile on my face,<br />
Every time I think of you<br />
You’re an angel<br />
You just have broken wings<br />
You’re a fighter<br />
You just have a broken sword<br />
You’re a lion<br />
You just have lost your mane<br />
You’re an angel<br />
You’re a fighter<br />
You’re a lion<br />
And this is a song for you<br />
I wanna repair your broken wings<br />
I wanna give you a new sword<br />
I wanna give you your lost mane<br />
Oh, you don’t know how much I love you<br />
And this is a song for you<br />
Alice, 14<br />
14
PewDiePie<br />
Felix Arvid Ulf Kjellberg (34), ein unscheinbarer junger Mann aus Schweden, hätte sich nie im Leben träumen lassen,<br />
dass er sein Geld einmal mit dem verdienen könnte, was er am liebsten tat – Videospiele spielen.<br />
Er fing ganz klein an, indem<br />
er sich einen YouTube-<br />
Account einrichtete. Als<br />
Übernamen wählte er den<br />
Namen „Pewdiepie“ und er<br />
begann, Let’s Plays auf die<br />
Webseite zu stellen. Bei<br />
Let’s Plays nimmt der Spieler<br />
auf, wie er das Spiel<br />
spielt und spricht dazu. In<br />
vielen Fällen wird dabei<br />
auch zusätzlich noch das<br />
Gesicht gezeigt, was das<br />
ganze urkomisch macht.<br />
PewDiePies erstes Video<br />
war ein Let’s Play vom<br />
Horrorspiel Amnesia. Nichts<br />
Besonderes, denkt sich<br />
wahrscheinlich jeder dabei.<br />
Doch PewDiePie hat einige<br />
lustige Spezialitäten: Er<br />
verbündet sich mit Stühlen,<br />
Brettern und vielem anderem<br />
im Spiel, doch die Fässer,<br />
die in jedem Amnesia<br />
zu finden sind, sind seine<br />
grössten Feinde. Ausserdem<br />
ist er unglaublich schreckhaft.<br />
Oft wirft er aus Angst<br />
vor Monstern im Spiel seine<br />
Kamera oder sein Mikrofon<br />
um. Sein einziger Gefährte<br />
in dem Spiel ist eine goldene<br />
Statue, die in manchen<br />
Räumen zu finden ist und<br />
welche er Stephano getauft<br />
hat.<br />
Das kam bei den Nutzern<br />
schnell an und seine Abonnenten<br />
stiegen auf eine<br />
Million. Längst let’s-playte<br />
er nicht mehr nur Horrorspiele,<br />
sondern auch lustige,<br />
ernste oder Ballerspiele.<br />
Im Laufe der Zeit stieg auch<br />
seine Freundin Marzia –<br />
bekannt unter dem Namen<br />
nylah22.deviantart.com<br />
15<br />
Felix Kjellberg alias PewDiePie<br />
CutiePie – in YouTube ein.<br />
PewDiePie macht seine<br />
Fans auch mit seinen beiden<br />
Hunden bekannt und begrüsst<br />
die Zuschauer vor<br />
jedem Video mit den Worten<br />
„How’s it going Bros?<br />
My name is PeeeeeewDie-<br />
Pie!!“ Mit Bros sind dabei<br />
seine Fans gemeint; das<br />
heisst so viel wie Brüder.<br />
Inzwischen verdient er sein<br />
Geld mit YouTube, womit<br />
sein grösster Traum in Erfüllung<br />
gegangen ist. „Ich<br />
liebe meinen Beruf. Wie<br />
viele können schon behaupten,<br />
mit dem Geld zu verdienen,<br />
was sie am liebsten<br />
tun?“, sagt er in einem seiner<br />
Videos. Seine Wohnung<br />
ist überfüllt mit witziger<br />
Fanpost, von Amnesia-<br />
nylah22.deviantart.com<br />
Monster-Masken bis hin zu<br />
wunderschönen Portraits<br />
von ihm. Er ist zurzeit der<br />
meistabonnierte YouTuber<br />
der Welt und bringt jeden<br />
Tag etwa zwei Videos heraus.<br />
Es lohnt sich auf jeden Fall,<br />
seine Videos zu schauen,<br />
auch wenn man nicht so gut<br />
Englisch kann. Man lernt<br />
schnell und es ist wirklich<br />
unterhaltsam. Mich bringt<br />
dieser geniale Gamer selbst<br />
in den dunkelsten Zeiten<br />
zum Lachen. Zum Beginnen<br />
würde ich die Funny Montages<br />
empfehlen, in welchen<br />
die lustigsten Momente<br />
zusammengeschnitten sind.<br />
Mika, 16<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
9. MICHAEL<br />
Lösung Kreuzworträtsel Seite 12<br />
Lösung Kreuzworträtsel Formel 1<br />
waagrecht<br />
4. RAIKKOENEN<br />
5. CLARK<br />
6. SENNA<br />
7. ENZO<br />
9. MICHAEL<br />
11. PETER<br />
12. RALF<br />
14. BOLIDE<br />
17. MCLAREN<br />
18. GRANDPRIX<br />
19. SINGAPUR<br />
20. HINWIL<br />
21. HORNER<br />
22. LOTUS<br />
senkrecht<br />
1. PEREZ<br />
2. MARANELLO<br />
3. VETTEL<br />
8. NUERBURGRING<br />
10. PIRELLI<br />
13. MERCEDES<br />
Lösung Kreuzworträtsel Formel 1<br />
waagrecht<br />
4. RAIKKOENEN<br />
5. CLARK<br />
6. SENNA<br />
7. ENZO<br />
11. PETER<br />
12. RALF<br />
14. BOLIDE<br />
17. MCLAREN<br />
18. GRANDPRIX<br />
19. SINGAPUR<br />
20. HINWIL<br />
21. HORNER<br />
22. LOTUS<br />
senkrecht<br />
1. PEREZ<br />
2. MARANELLO<br />
3. VETTEL<br />
8. NUERBURGRING<br />
10. PIRELLI<br />
13. MERCEDES<br />
15. INTERLAGOS<br />
16. FERRARI<br />
20. HUNT
Invisible<br />
It was midnight, when it happened. Wind burst through open windows and rain pattered on the street. A girl walked<br />
through the darkness, covered with blood, which slowly washed out from the rain. She had blood on her hands. It<br />
wasn’t her blood. It was the blood of her parents. Tears ran down her cheek.<br />
The pictures and the scenes<br />
in her mind said everything:<br />
The men who came, those<br />
who thrust their sword into<br />
the chest of her father. Those<br />
who laughed when they<br />
murdered her mother. They<br />
searched for the girl, but<br />
they didn’t find her. They<br />
didn’t find her, because<br />
she’d learned how to make<br />
herself invisible.<br />
The men left the house with<br />
the knowledge that their<br />
leader will not be satisfied<br />
with them. Because they<br />
didn’t find her. Because<br />
they didn’t find the danger,<br />
the monster. Because she<br />
was the one he feared. She<br />
was his greatest thrust.<br />
When the men went out, the<br />
girl waited a few minutes,<br />
until she was sure the men<br />
were gone. She crawled out<br />
of her invisibility. The floor<br />
was full with blood. She<br />
cried when she knelt in the<br />
puddle of blood to hug them<br />
the last time. She closed<br />
their eyes and placed their<br />
hands together. When she<br />
blew her last goodbye in<br />
their ears, her parents were<br />
already cold. She sneaked<br />
out of her house, the house<br />
she had called her home for<br />
fifteen years. But now she<br />
had no home anymore. She<br />
was a fugitive.<br />
She prowled through the<br />
streets, careful and always<br />
on guard to stay in dark and<br />
narrow streets. She was<br />
afraid, her invisibility was<br />
not enough.<br />
Slowly it began to rain and<br />
the wind blew through the<br />
empty street. The girl tried<br />
to stop her tears, she had to<br />
be strong. She had to concentrate<br />
on the vicinity.<br />
Every time she heard something,<br />
a cat meowing, a<br />
dog barking, she winced.<br />
She knew she’ll have hours<br />
until she reached the<br />
outskirt.<br />
The church bell rang midnight<br />
and the rain became<br />
harder and the wind turned<br />
into a storm. Every raindrop<br />
hurt on her skin. She began<br />
to shiver, her white nightgown<br />
imbued with blood<br />
and water. The rain cleaned<br />
her black hair and her<br />
nightgown from the blood.<br />
Her muscles began to hurt<br />
und her whole body became<br />
stiff. She knew she had to<br />
steal warm clothes. So she<br />
sneaked in a fitter shop. The<br />
hd.wallpaperswide.com<br />
room was dark and everywhere<br />
were fabrics. In a corner<br />
she noticed finished<br />
clothes, trousers, a camisole<br />
and a jacket made out of<br />
fur. Perfect. She changed<br />
her clothes and found a pair<br />
of warm boots and a head<br />
kerchief. She slipped with<br />
her bare feet into the warm<br />
boots and tied the head<br />
kerchief on her head. Now<br />
she needed weapons. Weapons<br />
to defend herself and<br />
to hunt. She sneaked out of<br />
the shop and searched for a<br />
blacksmith. She found a<br />
blacksmith’s two streets<br />
further. She walked around<br />
the house to find a weak<br />
spot to get in the house. She<br />
had done things like this a<br />
thousand times to save her<br />
family from starving and<br />
freezing to death. Three<br />
years ago she had to steal<br />
weapons; a bow and arrows<br />
to hunt. Suddenly she recognized<br />
the house and<br />
knew where to go in. In the<br />
back of the house, there was<br />
a stable where she could<br />
crawl in through the hayloft.<br />
There she climbed down<br />
into the stable. The door<br />
that leads from the stable to<br />
the blacksmith’s stock<br />
wasn’t closed. She found<br />
what she needed: a new<br />
bow with arrows, a knife<br />
and a sword. She hung the<br />
sword around her waist, the<br />
arrows on her back, she hid<br />
the knife under her jacket<br />
and held the bow in her<br />
hand. Ready to shoot.<br />
She left the blacksmith’s<br />
and wandered nearer to the<br />
outskirt. That was the next<br />
problem. To get out of the<br />
city. During the day she had<br />
done it a hundred times, but<br />
at night it wasn’t so easy.<br />
There were guards by the<br />
closed gate. The only possible<br />
way was to go through<br />
a wastewater bay. The girl<br />
turned up her nose, she<br />
knew she has to do it<br />
though.<br />
Two hours later, she reached<br />
the outskirt. The rain<br />
wasn’t so hard anymore and<br />
the wind shrank to a soft<br />
breeze. When she found a<br />
good bay to swim through,<br />
she looked back and another<br />
tear ran down her cheek.<br />
“Goodbye”, she whispered<br />
and jumped into the cold<br />
and bad smelling broth. Just<br />
seconds later she popped<br />
out of the water. She climbed<br />
ashore and ran for the<br />
near forest. She ran and ran,<br />
panicked, someone could<br />
have discovered her. Slowly<br />
she relaxed. In the forest she<br />
was safe. The woods were<br />
her territory. She recognized<br />
the familiar trees and rocks.<br />
Near this place was a little<br />
lake, where she could wash.<br />
Determined she walked<br />
through the trees to a sheltered<br />
place at the lakeside,<br />
where she cleaned herself<br />
from the disgusting smell of<br />
the wastewater. A<br />
fter she had finished, she<br />
wandered to her hideout, a<br />
little lodge with an oven and<br />
a mat, barricaded the door<br />
and the windows and lay<br />
down on the hard mat with<br />
the knife in her hand, ready<br />
to defend herself. Hours<br />
passed until she slowly fell<br />
asleep…<br />
To be continued… Maybe…<br />
Alice, 14<br />
16
Hoffnung haben<br />
Alle Leute haben Talente oder spezielle Gaben – Dinge, die sie besonders gut beherrschen. Das Mädchen in<br />
diesem Text jedoch hat eine besondere Fähigkeit: Es kann Leute glücklich machen; es weiss, was sie gerade<br />
brauchen und sorgt dafür, dass sie es bekommen.<br />
Die junge Dame steht an<br />
der Strasse, schaut links,<br />
schaut rechts. Doch was<br />
sie sucht, kann sie nicht<br />
finden. Eine Träne rinnt<br />
über ihre Wange. Viel zu<br />
viele Gedanken schwirren<br />
ihr durch den Kopf, doch<br />
keinen kann sie fassen. Es<br />
ist wie ein Karussell, ihr<br />
Kopf reisst sie mit, zerstört<br />
ihren Widerstand und<br />
drückt sie zu Boden. Sie<br />
fühlt so viel und gleichzeitig<br />
nichts. Als sie auf ihre<br />
rauen Finger schaut, bemerkt<br />
sie, dass sie zittern,<br />
doch sie kann nichts dagegen<br />
tun. Sie ist absolut<br />
machtlos.<br />
Die Leute starren sie an,<br />
denken, was diese junge<br />
Frau hier bloss mache, hier<br />
sei gar kein Zebrastreifen.<br />
Doch sie sehen nie das<br />
Innere. Keiner hält an und<br />
fragt, was mit ihr los sei,<br />
ob sie Hilfe brauche, ob<br />
sie krank sei. Alle denken<br />
nur – denken und gehen<br />
vorbei.<br />
Der Schmerz, den sie<br />
fühlt, ist mit keinem anderen<br />
vergleichbar. Sie hat<br />
einen grossen Kloss im<br />
Hals, den sie verzweifelt<br />
herunterzuschlucken versucht.<br />
Ihr Herz schmerzt,<br />
so dass es ihr scheint, als<br />
ob es zerreisse, und<br />
gleichzeitig fühlt sie gar<br />
nichts. Die Leere scheint<br />
sie aufzufressen, ihren<br />
letzten Funken Hoffnung<br />
zu erlöschen. Sie hebt<br />
einen Fuss auf die Strasse.<br />
Da fasst jemand ihre Hand.<br />
Es ist eine weiche, kleine<br />
Hand – die eines Kindes.<br />
Die Frau zuckt zusammen<br />
und dreht sich um. Ein<br />
Mädchen steht vor ihr.<br />
Sein Gesicht ist so blass,<br />
dass es fast durchscheinend<br />
ist und die Haare<br />
bewegen sich leicht, obwohl<br />
kein Wind weht. Die<br />
Frau holt keuchend Atem.<br />
Ist das etwa ein Geist?<br />
„Was bist du?“, fragt sie<br />
mit zittriger Stimme. Das<br />
Wesen hebt eine Braue,<br />
doch seine Gesichtszüge<br />
glätten sich sofort wieder.<br />
„Das, was du jetzt am<br />
meisten brauchst. Du hast<br />
viel durchgemacht, alle<br />
Hoffnung verloren. Das<br />
verdienst du nicht. Niemand<br />
verdient das. Ich<br />
werde dir Hoffnung geben.<br />
Ich werde dir ein Lächeln<br />
aufs Gesicht zaubern, welches<br />
du nie mehr verlieren<br />
wirst, wenn du es nur mit<br />
Freude fütterst.“ Eine Träne<br />
verlässt das Auge der<br />
Frau und sie bringt erstickt<br />
hervor: „Wie?“<br />
Das Mädchen greift in<br />
seine Tasche und holt ein<br />
braungeflecktes Hühnerei<br />
hervor. „Siehst du das? Es<br />
ist nicht speziell gross oder<br />
perfekt weiss, doch daraus<br />
wird ein Küken schlüpfen,<br />
genauso schön wie alle<br />
anderen Küken. Pass gut<br />
lthomason.wordpress.com<br />
darauf auf – es ist deine<br />
neue Hoffnung.“ Und sobald<br />
die Frau das Ei in<br />
ihrer Hand hielt, spürte sie,<br />
wie sie ein Strom warmer<br />
Freude durchlief, wie ein<br />
echtes Lächeln ihre Wangenmuskeln<br />
lockerte und<br />
wie sie zusehends an Kraft<br />
gewann.<br />
„Wie kann ich dir danken?“,<br />
fragte sie mit Freudentränen<br />
in den Augen.<br />
Das Mädchen lächelte:<br />
„Überlebe.“<br />
Mika, 16<br />
17
My favourite lovestory<br />
Wir lernten uns am 1. Juli 2012 kennen und ich wusste sofort, dass es mehr als Freundschaft sein wird…<br />
Am 1. Juli 2012, abends<br />
um halb acht, bekam ich<br />
eine Nachricht auf Facebook.<br />
Ich machte sie auf<br />
und sah, dass sie von Leon<br />
war. Ich fragte mich, warum<br />
ER mir eine Nachricht<br />
schickt. Verwirrt schrieb<br />
ich zurück und erzählte es<br />
sofort meiner besten<br />
Freundin. Sie meinte, ich<br />
solle aufpassen, bei ihm<br />
wisse man nie.<br />
Wir schrieben eine Weile,<br />
bis er mich nach meiner<br />
Handynummer fragte. Ich<br />
gab sie ihm dann auch und<br />
er schrieb mir auf Whatsapp.<br />
Wir schrieben die<br />
ganze Nacht und ich entwickelte<br />
langsam Gefühle.<br />
Er schrieb mir sehr nette<br />
Sachen und hatte mich<br />
überall als Hintergrund.<br />
Alles lief super. Wir<br />
schrieben jeden Tag über<br />
verschiedene Dinge und<br />
erzählten uns viel... Er<br />
fragte mich, ob ich zu<br />
seiner Geburtstagsparty<br />
kommen möchte und ich<br />
sagte ja.<br />
Am Samstagmorgen war<br />
es endlich so weit... Ich<br />
stand auf und wollte mich<br />
für die Party vorbereiten,<br />
als ich dann eine Nachricht<br />
von meiner besten Freundin<br />
bekam, es gehe ihr<br />
nicht gut, sie brauche<br />
mich. Also machte ich<br />
mich auf den Weg zu ihr.<br />
Ich sagte ihr, dass ich nicht<br />
so viel Zeit hätte, weil ich<br />
weg müsse. Wir führten<br />
ein sehr langes Gespräch,<br />
aber ihre Stimmung besserte<br />
sich nicht, darum<br />
beschloss ich, nicht auf das<br />
Fest zu gehen und bei ihr<br />
zu bleiben. Ich stellte mein<br />
Handy ab und wir kochten<br />
etwas. Wir hatten einen<br />
schönen Abend.<br />
Am nächsten Morgen<br />
schaute ich auf mein Handy,<br />
aber ich hatte keine<br />
Nachricht von ihm. Ich<br />
war traurig, also schrieb<br />
ich ihm. Er antwortete<br />
nicht. Er war wütend auf<br />
mich, weil ich nicht zur<br />
Party gekommen war. In<br />
diesem Moment wusste<br />
ich, dass ich den grössten<br />
Fehler meines Lebens<br />
gemacht hatte. Wir stritten<br />
und ich ging in den Wald,<br />
wie immer, wenn es mir<br />
schlecht ging. Ich entschuldigte<br />
mich sehr oft<br />
bei ihm, er wollte aber<br />
nichts mehr mit mir zu tun<br />
haben, das war verständlich.<br />
Alles war vorbei. Ich<br />
hörte wochenlang nichts<br />
mehr von ihm.<br />
Die Herbstferien hatten<br />
begonnen und ich hatte<br />
eine Idee. Ich sah meine<br />
Idee als eine neue Chance.<br />
Ich schrieb ihm und<br />
wünschte ihm schöne Ferien,<br />
er fragte mich nur,<br />
warum ich ihm das schreibe...<br />
Seitdem hatten wir<br />
wieder mehr Kontakt und<br />
alles war wieder wie vorher,<br />
dachte ich. Plötzlich<br />
schrieb er mir, dass er eine<br />
andere liebt... Und schon<br />
war ich wieder am Boden<br />
zerstört. Ich war ganz<br />
normal zu ihm und tat so,<br />
als würde es mich nicht<br />
stören. Wir verloren den<br />
Kontakt wieder und bis<br />
kurz vor Weihnachten<br />
hörte ich nichts mehr von<br />
ihm.<br />
Er schrieb mir wieder, er<br />
sagte, er würde mich vermissen<br />
und er liebe mich<br />
immer noch. Ich wusste<br />
zuerst nicht, ob ich ihm<br />
das glauben sollte. Ich war<br />
verunsichert. Er bewies<br />
mir, dass er es ernst meinte<br />
und in diesem Moment<br />
war alles perfekt für mich.<br />
Aber nicht lange…<br />
Erneut verloren wir den<br />
Kontakt. Einfach so. Aber<br />
jetzt schreiben wir uns ab<br />
und zu wieder. Ich freue<br />
mich über jede Nachricht<br />
von ihm und ich weiss,<br />
dass es noch nicht vorbei<br />
ist.<br />
Snow White, 15<br />
s5.favim.com<br />
18
Physikarbeit<br />
Letztes Jahr haben wir eine Physikarbeit geschrieben und ich hatte echt keinen Plan von dem ganzen Zeug. Naja,<br />
also auf jeden Fall entstand dann der folgende Text, weil ich mir schon längere Zeit darüber Gedanken gemacht<br />
habe. Ich hoffe er gefällt euch.<br />
„Unsere Jugend ist schon<br />
ziemlich kaputt. Alle leben<br />
nach dem Motto 'YOLO',<br />
gibt einen Scheiß auf alles<br />
und jeden. Wir saufen, wir<br />
rauchen, wir kiffen, wir<br />
machen uns selber kaputt<br />
wegen diesem scheiß<br />
Druck. Bei den Mädels<br />
werden die Hosen immer<br />
kürzer und die Ausschnitte<br />
immer tiefer, schauen Sie<br />
sich die achte Klasse an, die<br />
sehen schlimmer aus als<br />
wir. Wir sind 14, 15, 16<br />
Jahre alt und wir trinken,<br />
um den Problemen aus dem<br />
Weg zu gehen, um nicht<br />
mehr zu fühlen, um zu vergessen,<br />
weil das Leben ja so<br />
scheiße ist. Oder wir trinken<br />
einfach, weil's Bock macht.<br />
Man sieht 11-jährige mit<br />
Kippen in der Hand, eine<br />
Tonne Make-Up in der<br />
Fresse und Hacken so hoch,<br />
dass sie gar nicht drin laufen<br />
können. Die verlieren<br />
mit 12 ihre Jungfräulichkeit,<br />
sind stolz drauf werden von<br />
jedem als 'Schlampe' und<br />
'Hure' bezeichnet, werden<br />
gemobbt, fangen an sich zu<br />
ritzen und zack - sind sie in<br />
dem Loch drin.<br />
Wir sind eine betrogene<br />
Jugend, haben Interesse an<br />
gar nichts. Wir kiffen um<br />
wieder 'glücklich' zu werden,<br />
aber irgendwann merken<br />
wir, dass wir immer<br />
weiter in dieses Loch sinken,<br />
wo man glaubt, nicht<br />
mehr rauszukommen. Wir<br />
gehen auf Partys, lassen uns<br />
feiern, unser ach so 'schönes'<br />
Leben, aber mit jedem<br />
Tequilashot spülen wir eins<br />
unserer Probleme runter.<br />
Wir enttäuschen unsere<br />
Eltern, obwohl wir sie eigentlich<br />
stolz machen wollen.<br />
Machen die gleichen<br />
Fehler wieder und wieder.<br />
Fallen auf die Fresse und<br />
wenn wir die ersten Schritte<br />
gelaufen sind, kommt irgendwas,<br />
irgendjemand, der<br />
uns in die Fresse schlägt<br />
und wieder liegen wir.<br />
Mit den Eltern über Probleme<br />
reden? Nein, die verstehen<br />
uns nicht. Wie auch?<br />
Früher lief alles ein bisschen<br />
anders. Es ist so, als<br />
wären wir gefangen. Von<br />
uns selber, das Monster ist<br />
in uns drin, wir sind die<br />
Monster. Und wenn Sie das<br />
lesen, denken sie bestimmt<br />
'Die tickt doch nicht richtig',<br />
aber es ist doch so.<br />
Dann verlieben wir uns -<br />
das Schlimmste, was einem<br />
passieren kann. Man denkt,<br />
alles ist perfekt, dabei wird<br />
man nur verletzt und belogen.<br />
Wir glauben zu wissen,<br />
was richtige Liebe ist, aber<br />
das wissen nur 80-jährige<br />
Menschen, die schon 60<br />
Jahre verheiratet sind. Jeden<br />
Tag sieht man, wie 12-<br />
jährigen in Facebook posten<br />
„In einer Beziehung“ und<br />
dann „Schaaadz isch liebe<br />
diisch, foreva du und isch“<br />
und das wechselt dann irgendwie<br />
zehnmal am Tag.<br />
Wie zur Hölle können 12-<br />
jährige behaupten, die Liebe<br />
ihres Lebens gefunden zu<br />
haben? Es ist so traurig, wie<br />
„ich liebe dich“ an Bedeutung<br />
verloren hat. Wir brauchen<br />
Zeit, um die wahren<br />
Freunde zu finden. Heute<br />
sind alle falsche, man kann<br />
keinem vertrauen. Zwei<br />
richtig, richtig gute Freunde,<br />
das war's. Mit dem Rest<br />
geht man feiern oder kiffen.<br />
Was ich mache, wenn ich<br />
nach Hause gehe? Nein, ich<br />
gehe nicht raus, mit Freunden<br />
Spaß haben. Ich habe<br />
keine Zeit, ich muss<br />
Hausaufgaben machen, oder<br />
There is always hope!<br />
irgendwas im Haushalt. So,<br />
dann bin ich fertig und gehe<br />
ins Bett. Warum ich meine<br />
Hausaufgaben nicht immer<br />
mache? Weil ich mich nach<br />
der Schule ins Bett lege und<br />
drüber nachdenke, was aus<br />
mir geworden ist. Ich war<br />
mal dieses kleine blonde,<br />
super gut gelaunte Mädchen,<br />
das sich immer auf die<br />
Schule gefreut hat und seine<br />
Familie glücklich gemacht<br />
hat. Ja, das war mal. Mit<br />
dem Scheiß, den ich mache,<br />
mache ich meine Familie<br />
fertig und wenn meine<br />
Mama dann weinend vor<br />
mir sitzt, dann hasse ich<br />
mich. Es tut mir weh sie so<br />
zu sehen. Ich baue noch<br />
mehr Scheiße, um meine<br />
ganzen Aggressionen raus<br />
zu lassen. Endloser Kreis.<br />
Ich habe keinen Plan, was<br />
ich in der Zukunft mal machen<br />
will. Ich habe Angst.<br />
weheartit.com<br />
Wir sollen mit 18 entscheiden,<br />
was wir für den Rest<br />
unseres Lebens machen<br />
sollen? Für'n Arsch! Meine<br />
Kindheit war zum Kotzen<br />
und das Schlimme ist, ich<br />
kriege sie nie wieder zurück.<br />
Und das ist wahrscheinlich<br />
die zwanzigste<br />
Arbeit, die ich dieses Jahr<br />
verhaue, aber egal.“<br />
Aber wisst ihr was? Das<br />
heisst nicht, dass man das<br />
Leben ab jetzt besser machen<br />
kann. Leben kann<br />
wirklich schön sein, wenn<br />
ihr es wollt. Jeder einzelne<br />
hat es verdient, ein schönes<br />
Leben zu haben und glücklich<br />
zu sein. Leute, ich<br />
glaube an euch und ich<br />
weiss, dass ihr es schaffen<br />
werdet.<br />
Crazy Noodle, 15<br />
19
Die Gabe<br />
Mein Name ist Brianna und ich bin 16 Jahre alt. Ich lebe im Immergrünen Land und ich bin schwer krank.<br />
Naja, das behaupten alle. Ausser mein guter Freund, Eriel. Er sagt, ich hätte eine Gabe.<br />
Ich kann Gegenstände und Lebewesen<br />
fliegen lassen. In meinem Kopf<br />
sind dann so komische Zeichen, die<br />
ich manchmal auch an Orten einritze.<br />
An diesen Orten geschieht danach<br />
nie mehr ein Unglück.<br />
Ich kann Gedanken lesen. Aber das<br />
ist geheim. Das habe ich noch nie<br />
jemandem gesagt, nicht einmal Eriel.<br />
Und ich kann heilen. Ich weiss noch,<br />
wie ich das entdeckt habe. Damals<br />
war ich sechs Jahre alt, Eriel sieben.<br />
Er kletterte auf einen Baum, doch ein<br />
Ast brach ab und er brach sich sein<br />
Bein. In meinem Kopf tauchten wieder<br />
seltsame Zeichen auf, doch<br />
diesmal andere. Ich konzentrierte<br />
mich auf sein Bein und liess die Zeichen<br />
in sein Bein fliessen. Nach<br />
einigen Minuten konnte Eriel wieder<br />
normal gehen. Nun sind wir unzertrennlich.<br />
Wir reiten über Wiesen<br />
und Weiden, trösten einander, wenn<br />
es einem schlecht geht. Wir tun alles<br />
zusammen, schon seit Jahren.<br />
Doch nun wollen mir die Dorfbewohner<br />
‚helfen‘. So nennen sie das<br />
jedenfalls. Sie wollen mich zum<br />
heiligen Steinkreis bringen, eine<br />
Reise von zwei Wochen. Morgen ist<br />
der Tag der Abreise. Ich will nicht.<br />
Ich gehe zum Baum, den Eriel und<br />
ich immer als Treffpunkt nutzen.<br />
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Doch diesmal warte ich lange auf<br />
ihn. Plötzlich taucht er auf, zwei<br />
grosse, starke Pferde dabei, beide<br />
schwer bepackt. „Steig auf. Wir<br />
flüchten.“ Ich schaue ihn mit grossen<br />
Augen an. „Nicht dein Ernst?“ Er<br />
grinst „Doch, und wie.“ Diese Frage<br />
ist eigentlich überflüssig gewesen.<br />
Ich konnte ja schliesslich seine Gedanken<br />
lesen. Ich verfolge schon<br />
lange seinen inneren Kampf mit, ob<br />
er mit mir flüchten sollte oder nicht,<br />
aber er hat es bis jetzt immer als<br />
dumme Idee abgetan.<br />
Ich steige auf und wir reiten los. Wir<br />
galoppieren die Pferde sofort an, da<br />
wir Angst haben, die Dorfbewohner<br />
könnten uns aufhalten. Drei Meilen<br />
später gehen wir in den Schritt über.<br />
Ich lese Eriels Gedanken und fühle,<br />
dass er mir etwas geben will. Einen<br />
Bogen und Pfeile. Er hat ihn am Tag<br />
zuvor gemacht. Ich lächle, denn wir<br />
haben immer zusammen Bogenschiessen<br />
geübt. Naja, ich traf jedes<br />
einzelne Mal. Auch vom Pferd im<br />
Galopp. Er ist auch sehr gut im Bogenschiessen,<br />
nur nicht so gut wie<br />
ich. Ich streiche eine Strähne meiner<br />
Haare zurück und schaue ihn erwartungsvoll<br />
an. „Brianna? Ich habe<br />
etwas für dich gemacht…“ Er lächelt<br />
nervös und öffnet vom Pferd aus<br />
eine seiner Packtaschen. Und siehe<br />
da, er zieht einen wunderschönen<br />
20<br />
Kurzbogen heraus und einen Köcher<br />
mit Pfeilen, die mit Rabenfedern<br />
besetzt sind. „Der Bogen und die<br />
Pfeile sind aus Ebenholz.“ Ich spüre<br />
ein ganz neues Gefühl in ihm. Das<br />
habe ich schon ein paar Mal bei ihm<br />
gespürt, aber ich kann es noch nicht<br />
benennen. Ich strahle über das ganze<br />
Gesicht, und als er mir den Bogen<br />
und die Pfeile überreicht, fällt er vor<br />
Nervosität fast vom Pferd. „Du bist<br />
so gut zu mir. Ich bin glücklich.“ Er<br />
schenkt mir immer wieder Sachen,<br />
die er selbst macht. Und er kann das<br />
gut. Er hat mir einmal einen selbst<br />
geschmiedeten Dolch geschenkt, den<br />
ich nun immer bei mir trage. Der<br />
Bogen ist aber bei weitem das<br />
Schönste, was er mir geschenkt hat.<br />
Er ist mit weissen Schnörkeln verziert<br />
und die Pfeilspitzen sind sorgfältig<br />
geschmiedet worden.<br />
Wir reiten weiter und weiter und<br />
langsam wird es dunkel. „Wir sollten<br />
rasten“, sagte ich. Eriel nickt und wir<br />
suchen uns ein geschütztes Plätzchen,<br />
wo wir die Nacht verbringen<br />
können. Wir steigen ab, binden die<br />
Pferde an und satteln diese ab. Wir<br />
machen es uns unter einem Felsvorsprung<br />
gemütlich und tränken die<br />
Pferde am nahe gelegenen Bach.<br />
Heute ist Vollmond und ich fühlte<br />
mich seltsam. Wir führen die Pferde<br />
wieder zurück und essen Trockenfleisch,<br />
das Eriel mitgenommen hat.<br />
Wir reden bis spät in die Nacht hinein.<br />
Langsam wird es kalt und ich<br />
fange an zu frieren. „Komm, ich<br />
wärme dich“, sagt Eriel sanft lächelnd.<br />
Ich setze mich näher zu ihm<br />
und er nimmt mich in seine starken<br />
Arme. Wir schauen uns tief in die<br />
Augen. Ich liebe dich Brianna. Hat<br />
er das wirklich gedacht? Ich liebe<br />
dich. Nochmal. Langsam beugt er<br />
sich zu mir hinunter. Ich spüre seine<br />
samtigen Lippen auf meinen. Ich<br />
liebe dich.<br />
Alice, 14