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Dokumentation zum Längsschnittdatensatz - Wirtschaftspädagogik ...

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erfragt. Je nach Inhalt der Lebensphase mussten ganz unterschiedliche Nachfragen gestellt<br />

werden. Ein Ausbildungsabschnitt erforderte z.B. andere Nachfragen als eine Erwerbstätigkeit;<br />

eine ununterbrochene Erwerbsphase konnte intern durch Tätigkeits-, Betriebs- und Berufswechsel<br />

sowie Auf- oder auch Abstiegsprozesse untergliedert werden. Der Aufbau des<br />

Fragebogens mit seinen komplexen Filterfolgen, die in Schleifen immer wieder bis <strong>zum</strong> Zeitpunkt<br />

der Befragung durchlaufen werden müssen, ist oben detailliert beschrieben worden.<br />

Insgesamt wurden bis zu 21 unterschiedliche Phasen der Globalbiographie berichtet und die<br />

darin enthaltenen Erwerbsphasen gliedern sich wiederum in bis zu 10 einzelne Abschnitte.<br />

In der SPSS-Ausgangsdatei der ersten Erhebungsphase, die das Produkt der CATI-Erhebung<br />

ist, wird jede Frage durch mindestens eine Variable repräsentiert – gleichgültig, ob die jeweilige<br />

Schleife oder der Filter im individuellen Fall auch tatsächlich durchlaufen wurde. Bei<br />

ursprünglich n=595 Fällen ist die Datei „CH4_595.SAV“ knapp 25 MB groß und enthält insgesamt<br />

7.921 Variablen. Davon entfallen allein rund 7.600 auf die 21 Phasen der Globalbiographie<br />

(rund 360 Variablen pro Phase). Da die Befragten nur berichten, was auf sie zutrifft,<br />

bleibt die überwiegende Mehrheit der Variablen der Globalbiographie leer. Aber es ist weniger<br />

die schiere Größe und die aus der Menge der Variablen resultierende Unübersichtlichkeit<br />

des Datensatzes, die vor den eigentlichen Analysen einen weiteren Bearbeitungsschritt notwendig<br />

werden lässt, sondern vielmehr seine spezifische Struktur, die sich deutlich von der<br />

üblichen Standarddemographie einer Befragung unterscheidet. Dort erfragt der Forscher unmittelbar<br />

die Informationen, die für seine Untersuchung von Interesse sind, während in einem<br />

biographischen Inventar wie der Globalbiographie eine Vielzahl von Informationen erhoben<br />

wird, aus denen sich der Forscher erst die für seine Analysen relevanten Informationen heraussuchen<br />

muss.<br />

Am Beispiel des höchsten Abschlusses einer allgemein bildenden Schule lässt sich dies verdeutlichen:<br />

In der Standarddemographie werden Zeitpunkt und Art des höchsten Schulabschlusses<br />

direkt erfragt, während ein biographisches Inventar die gesamte schulische Ausbildung<br />

im Erhebungszeitraum enthält. Die aber kann sich auf verschiedene Phasen, die nicht<br />

unbedingt unmittelbar aufeinander folgen und zudem auch nicht alle erfolgreich abgeschlossen<br />

sein müssen, verteilen. Der höchste Schulabschluss liegt also nicht unmittelbar in Variablenform<br />

vor, sondern muss erst aus der Gesamtheit der vorliegenden Informationen rekonstruiert<br />

werden. Hierzu wird nacheinander jede der 21 Phasen der Globalbiographie daraufhin<br />

durchsucht, ob es sich um eine Schulphase handelt. Ist dies der Fall, dann ist zu ermitteln, ob<br />

die Phase erfolgreich, d.h. mit einem Abschluss beendet wurde. Anschließend muss das Niveau<br />

dieses Abschlusses mit dem Niveau eines möglicherweise vorliegenden früheren Abschluss<br />

verglichen werden. Der höhere der beiden Abschlüsse wird in die Variable „höchster<br />

Schulabschluss“ übernommen, wodurch ggf. ein zuvor ermittelter Abschluss überschrieben<br />

wird. Ist der höchste Schulabschluss erst einmal gefunden, dann stehen auch die weiteren mit<br />

ihm in Zusammenhang stehenden Variablen, wie der Zeitpunkt oder die besuchte Schulform,

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