Dokumentation zum Längsschnittdatensatz - Wirtschaftspädagogik ...
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len, wo die Dauer beider Phasen nicht mehr als einen Monat betrug, wurde auf der Basis von<br />
Einzelfallbetrachtungen eine Lösung gesucht, bei der möglichst wenig wichtige Informationen<br />
modifiziert werden mussten.<br />
Darüber hinaus aber gab es im Datensatz auch Fälle, bei denen längere Überschneidungen der<br />
Lebensphasen vorlagen. Nicht immer folgen Schule, Studium und Beruf nahtlos aufeinander,<br />
die alten und neuen Aktivitäten überschneiden sich manchmal im Übergang, etwa Studium<br />
und Beruf. Derartige Überschneidungen traten bei rund 9 Prozent der Befragten auf. Sie wurden<br />
auf der Basis von Einzelfallbetrachtungen bearbeitet. Darunter sind Fälle, bei denen es<br />
sich um echte Parallelphasen handelt (z.B. Erwerbstätigkeit und Ausbildung/Fortbildung). Sie<br />
sind besonders problematisch, denn die beiden sich überschneidenden Phasen enthalten Informationen,<br />
die für die weitere Entwicklung von Bedeutung sein können. So kann ein parallel<br />
zu einer Erwerbsphase am Abendgymnasium erworbenes Abitur für die weitere Entwicklung<br />
des Ausbildungs- und Berufsverlaufs von größerer Bedeutung sein als die bis zu diesem<br />
Zeitpunkt ausgeübte Erwerbstätigkeit. Das Gleiche kann aber auch für eine Erwerbstätigkeit<br />
gelten, die parallel <strong>zum</strong> Studium bis <strong>zum</strong> endgültigen Studienabbruch und anschließend weiter<br />
ausgeübt wird. In diesen und ähnlich gelagerten Fällen sollten die zentralen Informationen<br />
der beiden Parallelphasen (also die jeweiligen Nachfragen, vgl. Abbildungen 4 bis 8) auch<br />
nach der Bearbeitung im Rahmen der Globalbiographie zur Verfügung stehen. Überschneidungsfreiheit<br />
ließ sich also nur dadurch herstellen, dass eine oder beide Phasen entsprechend<br />
gekürzt wurden. Hierzu wurde versucht zu ermitteln, welche der beiden Parallelphasen die für<br />
die weitere Entwicklung bedeutsamere ist. Im Falle des nach der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />
nicht mehr zu Ende geführten Studiums erschien es beispielsweise wichtiger, in der<br />
Globalbiographie den Zeitpunkt festzuhalten, an dem die Erwerbstätigkeit aufgenommen<br />
wurde, als den Zeitpunkt an dem das Studium endgültig, d.h. auch formal abgebrochen wurde.<br />
In einigen Fällen wurde ein (erfolgreich abgeschlossenes) Studium nahezu komplett durch<br />
Erwerbstätigkeitsphasen überlagert – wohl um darzustellen, dass das Studium komplett aus<br />
eigener Kraft finanziert wurde. Hier wurde nach einer Betrachtung des gesamten Falles – insbesondere<br />
der Berufstätigkeiten – die parallel <strong>zum</strong> Studium ausgeübten Erwerbstätigkeiten in<br />
die Variablen zu den Nebentätigkeiten verschoben. Einige der Befragten berichteten zunächst<br />
ihre Berufsausbildung als gesonderte Phase und schlossen diese aber zugleich auch in ihre<br />
anschließende Erwerbstätigkeit ein. In diesen Fällen konnte der Beginn der Erwerbstätigkeit<br />
ohne Informationsverlust auf den Abschluss der Ausbildung folgenden Monat verschoben<br />
werden. Sehr lange Überschneidungen (z.T. mehr als zehn Jahre) kamen zustande, weil einzelne<br />
berufstätige Frauen darauf bestanden, neben ihrer Berufstätigkeit (seltener neben Ausbildungsphasen)<br />
zugleich auch Hausfrau gewesen zu sein. Diese Überschneidungen konnten<br />
ohne Informationsverlust durch Löschung der parallelen Hausfrauenphasen bereinigt wer-