01.03.2014 Aufrufe

Dokumentation zum Längsschnittdatensatz - Wirtschaftspädagogik ...

Dokumentation zum Längsschnittdatensatz - Wirtschaftspädagogik ...

Dokumentation zum Längsschnittdatensatz - Wirtschaftspädagogik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

69<br />

5.5 Datenaufbereitung und -edition<br />

Das Ergebnis einer CATI-Erhebung ist i.d.R. ein Datensatz, der sich mit einem der gängigen<br />

Statistikprogramme (meist: SPSS) lesen lässt. Im Falle von Lebensverlaufsdaten mit ihren<br />

hohen Anforderungen an Interviewer und Befragte, bedeutet die SPSS-Lesbarkeit allerdings<br />

noch nicht, dass die Daten auch tatsächlich schon analysefähig sind. Den Analysen muss ein<br />

aufwendiger Prozess der Datenedition vorgeschaltet werden, der die möglichst widerspruchsfreie<br />

und lückenlose Erfassung der individuellen Lebensverläufe gewährleisten soll (vgl. z.B.<br />

Brückner u.a. 1983; Birkelbach u.a. 2000, 80f; Hillmert 2002). Dann müssen aus den Angaben<br />

des biographischen Inventars analysefähige Variablen konstruiert werden (vgl. Meulemann<br />

2000). Beide Prozesse - sowohl die Datenedition als auch die Variablenkonstruktion -<br />

bedürfen einer detaillierten <strong>Dokumentation</strong>, denn sie greifen teilweise tief in Daten ein. Hier<br />

soll der <strong>Dokumentation</strong>spflicht in zweifacher Hinsicht Genüge getan werden: Erstens liegen<br />

die SPSS-Kommandodateien in kommentierter Form für jeden Schritt der Datenaufbereitung<br />

vor, so dass ein Sekundärforscher die einzelnen Schritte überprüfen und ggf. revidieren bzw.<br />

seinen eigenen Analysevorhaben anpassen kann. Zweitens sollen die Regeln und die notwendigen<br />

Entscheidungen der Datenedition und der Konstruktion der biographischen Variablen<br />

im folgenden erläutert und nachvollziehbar gemacht werden.<br />

5.5.1 Datenbereinigung und Einzelfallkorrekturen<br />

Ein elektronischer Fragebogen kann bereits während der Erhebung helfen, die Zahl möglicher<br />

Fehler in den Daten zu reduzieren. Dazu gehört, dass er dem Interviewer die Filterführung<br />

abnimmt und so Filterfehler vermeiden hilft. Eingabefehler lassen sich durch die Definition<br />

eines zulässigen Wertebereichs bei der Dateneingabe reduzieren. Beide Möglichkeiten wurden<br />

bei der vorliegenden Erhebung genutzt. Verzichtet wurde dagegen auf den Einsatz von<br />

Programmroutinen, die bereits während der Erhebung bestimmte Aspekte interner Stimmigkeit<br />

der Antworten überprüfen, indem sie die Antworten der Befragten nach vorgegebenen<br />

Regeln mit bereits erhobenen Informationen abgleichen. Ein pragmatischer Grund für diesen<br />

Verzicht waren die durch den zusätzlichen Programmieraufwand erhöhten Kosten der Befragung.<br />

Darüber hinaus aber wurde befürchtet, dass die Interviewsituation durch eine ständige<br />

„Besserwisserei“ des Computers - denn so muss es den Befragten erscheinen - unnötig belastet<br />

wird. Im schlimmsten Fall könnte dies <strong>zum</strong> Abbruch des Interviews durch den Befragten<br />

führen. So wäre es beispielsweise möglich gewesen, die Lückenlosigkeit und Überschneidungsfreiheit<br />

der biographischen Angaben der Globalbiographie durch eine entsprechende<br />

Programmroutine, die eine Eingabe von in diesem Sinne „falschen“ Zeitangaben nicht zulässt,<br />

zu erzwingen. Der Preis wären allerdings ständige Nachfragen im Interviewverlauf auch bei<br />

kleinsten zeitlichen Unstimmigkeiten, wie sie angesichts des langen Beobachtungszeitraumes<br />

kaum zu vermeiden sind. Eine solche Vorgehensweise nötigt die Befragten auch bei offensichtlichen<br />

Gedächtnislücken zu Antworten, die dann häufig nicht mit dem tatsächlichen Ver-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!