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Dokumentation zum Längsschnittdatensatz - Wirtschaftspädagogik ...

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3. Chancen II: 2. Längsschnittstufe<br />

3.1 Fragestellung<br />

Die zweite entscheidende Nahtstelle im Prozess der Vorbereitung auf und des Übergangs in das<br />

Erwerbsleben war nach wie vor die Zäsur zwischen Schule und „Ernst des Lebens“. Was sich am<br />

zeitlichen Ablauf mit der Einführung der Sekundarstufen verändert hatte, war die Erhöhung des<br />

Berufseintrittsalters der ehemaligen Volksschüler – bei Regelablauf – von 14 auf 15 bzw. sogar 16<br />

Jahre. Kam der Volksschulabschluss bislang einer kaum bzw. nur mit ganz erheblichen Anstrengungen<br />

korrigierbaren Platzierung im Erwerbssystem gleich, so sollten weiter führende Ambitionen<br />

sowohl im allgemeinbildenden (Übergang in die gymnasiale Oberstufe) als auch im berufsbildenden<br />

Schulwesen (der neuen Sekundarstufe II) erleichtert werden. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG)<br />

hatte die Berufsausbildung auf eine neue Basis gestellt. Aus den Lehrlingen, „Stiften“ waren Auszubildende<br />

geworden; die Begriffssubstitution war Programm.<br />

Die in Prosperität aufgewachsene Kohorte, der in der zeitgenössischen Diskussion attestiert wurde,<br />

einen „neuen Sozialisationstypus“ hervorgebracht zu haben (Ziehe 19xx), gehörte, als sie an diese<br />

Nahtstelle kam, zu den ersten Jahrgängen, die nach der Überwindung der Nachkriegsarbeitslosigkeit<br />

wieder mit Ausbildungsstellenknappheit, „Arbeitslosigkeit und Berufsnot der Jugend“ (Schelsky<br />

1952) zu tun hatten. Neben den konjunkturellen Friktionen gingen die strukturellen Anpassungen<br />

im Beschäftigungssystem in regional(struktur)spezifischer Gestalt weiter. Die für einen großen<br />

Teil der Kohorte ins fortgeschrittene Jugendalter verschobene Passage an der zweiten Nahtstelle<br />

geschah also unter prekärer gewordenen Rahmenbedingungen.<br />

Die Passagen – und ihre Rahmenbedingungen – waren Thema der zweiten Längsschnittstufe. Die<br />

Retrospektive auf die bislang getroffenen Weichenstellungen war dabei nicht auszuklammern.<br />

3.2 Erhebungsschwerpunkte<br />

Auf der zweiten Längsschnittstufe 1977/78, an der Nahtstelle zwischen Sekundarstufe I und Sekundarstufe<br />

II bzw. Berufsausbildung und Erwerbsleben, wurden nunmehr auch die mittlerweile ca.<br />

16 Jahre alten Jugendlichen befragt; unter anderem zu Schullaufbahn und Fachleistungen, zur Einschätzung<br />

der Unterstützung durch die Eltern und die Gründe für schulischen Erfolg bzw. Misserfolg.<br />

Es wurden, z.T. in Analogie zu den entsprechenden Fragebatterien der ersten Längsschnittstufe<br />

(bei den Eltern), Einstellungen zu Bildung, Arbeit und Beruf, Aspirationen und Aufstiegsmöglichkeiten,<br />

Kontrollerwartungen erhoben, Fragen zu Gesellschaftsbild und sozialer Teilhabe, Ver-

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