Einkommensteuerrechtliche Behandlung von - Bundesministerium ...
Einkommensteuerrechtliche Behandlung von - Bundesministerium ...
Einkommensteuerrechtliche Behandlung von - Bundesministerium ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 66<br />
211 Werden Ansprüche des Leistungsempfängers aus einem Versicherungsvertrag mit Versicherungsbeginn<br />
nach dem 31. Dezember 2004, der die Voraussetzungen des § 10 Absatz 1<br />
Nummer 2 Satz 1 Buchstabe b EStG erfüllt, unmittelbar auf einen anderen Vertrag des<br />
Leistungsempfängers bei einem anderen Unternehmen übertragen, gilt die Versicherungsleistung<br />
nicht als dem Leistungsempfänger zugeflossen, wenn der neue Vertrag nach<br />
§ 5a AltZertG zertifiziert ist. Sie unterliegt daher im Zeitpunkt der Übertragung nicht der<br />
Besteuerung (§ 3 Nummer 55d EStG).<br />
III. Leibrenten und andere Leistungen i. S. d. § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a<br />
Doppelbuchstabe bb EStG<br />
212 Der Anwendungsbereich des § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a Doppelbuchstabe bb EStG<br />
umfasst diejenigen Leibrenten und anderen Leistungen, die nicht bereits unter Doppelbuchstabe<br />
aa der Vorschrift (vgl. Rz. 195 ff.) oder § 22 Nummer 5 EStG einzuordnen sind,<br />
wie Renten aus<br />
- Rentenversicherungen, die nicht den Voraussetzungen des § 10 Absatz 1 Nummer 2<br />
Satz 1 Buchstabe b EStG entsprechen, weil sie z. B. eine Teilkapitalisierung oder<br />
Einmalkapitalauszahlung (Kapitalwahlrecht) oder einen Rentenbeginn vor Vollendung<br />
des 62. Lebensjahres vorsehen (bei vor dem 1. Januar 2012 abgeschlossenen Verträgen<br />
ist regelmäßig die Vollendung des 60. Lebensjahres maßgebend) oder die Laufzeit der<br />
Versicherung vor dem 1. Januar 2005 begonnen hat, oder<br />
- Verträgen i. S. d. § 10 Absatz 1 Nummer 3a EStG.<br />
Bei nach dem 31. Dezember 2004 abgeschlossenen Rentenversicherungen muss eine<br />
lebenslange Rentenzahlung vereinbart und erbracht werden.<br />
213 Werden neben einer Grundrente Überschussbeteiligungen in Form einer Bonusrente gezahlt,<br />
so ist der gesamte Auszahlungsbetrag mit einem einheitlichen Ertragsanteil der Besteuerung<br />
zu unterwerfen. Mit der Überschussbeteiligung in Form einer Bonusrente wird kein neues<br />
Rentenrecht begründet (R 22.4 Absatz 1 Satz 2 EStR; BFH vom 22. August 2012, BStBl II<br />
2013 S. 158). In der Mitteilung nach § 22a EStG (bei Leistungen i. S. d. § 22 Nummer 5<br />
Satz 2 Buchstabe a EStG in der Mitteilung nach § 22 Nummer 5 Satz 7 EStG) ist der Betrag<br />
<strong>von</strong> Grund- und Bonusrente in einer Summe auszuweisen.<br />
214 Dem § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a Doppelbuchstabe bb EStG zuzuordnen sind auch<br />
abgekürzte Leibrenten, die nicht unter § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a Doppelbuchstabe<br />
aa EStG fallen (z. B. private selbständige Erwerbsminderungsrente, Waisenrente aus<br />
einer privaten Versicherung, die die Voraussetzungen des § 10 Absatz 1 Nummer 2 Satz 1<br />
Buchstabe b EStG nicht erfüllt). Dies gilt bei Rentenversicherungen (vgl. Rz. 19 des BMF-<br />
Schreibens vom 1. Oktober 2009, BStBl I S. 1172) nur, wenn sie vor dem 1. Januar 2005<br />
abgeschlossen wurden.