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Jahresbericht 2012 - BUND Landesverband Mecklenburg ...

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>BUND</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Vorgestellt anlässlich der Landesmitgliederversammlung des <strong>BUND</strong><br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern am 20. April 2013 in Güstrow


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (<strong>BUND</strong>)<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V.<br />

Wismarsche Straße 152<br />

19053 Schwerin<br />

Tel.: 0385/5213390<br />

Fax: 0385/52133920<br />

E-Mail: bund.mv@bund.net<br />

www.bund-mv.de<br />

Spendenkonto:<br />

Konto-Nr.: 370 033 370<br />

BLZ: 140 520 00<br />

Kreditinstitut: Sparkasse <strong>Mecklenburg</strong>-Schwerin<br />

IBAN/BIC: DE36 1405 2000 0370 0333 70<br />

Vorstand des <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern <strong>2012</strong>:<br />

Prof. Dr. Mathias Grünwald (Vorsitzender)<br />

Thomas Blaudszun (1. Stellvertreter)<br />

Annett Beitz (2. Stellvertreterin)<br />

Katja Brendemühl (Schatzmeisterin)<br />

Bettina Baier (1. Beisitzerin)<br />

Arndt Müller (2.Beisitzer)<br />

2 <strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>BUND</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Vorgestellt zur Landesmitgliederversammlung am 20. April 2013<br />

Vorwort:<br />

Bestätigung für die Ziele, viele neue Mitglieder und zwei neue Gruppen<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> konnte der <strong>BUND</strong> bei einigen Naturschutz-Konflikten eine positive Wendung<br />

oder gar einen Sieg für den Naturschutz herbeiführen. So erhielten wir vom<br />

Oberverwaltungsgericht Greifswald endlich Recht für unsere jahrelang vorgetragenen<br />

Naturschutzargumente gegen den Bau industrieller Intensivtierhaltungsanlagen. Dieses Urteil<br />

hat viele unserer <strong>BUND</strong>-Gruppen vor Ort und das von uns betreute Landesnetzwerk der<br />

Bürgerinitiativen sehr in ihrem Engagement bestätigt. Auch Gemeinden in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vorpommern lehnen inzwischen erfolgreich weitere Intensivtierhaltungsanlagen mit<br />

Naturschutzargumenten ab. Mit engagiertem öffentlichen Protest konnten wir <strong>2012</strong> auch<br />

verhindern, dass ein<br />

risikoreicher Impfversuch mit<br />

einem gentechnisch<br />

verändertem Lebendimpfstoff<br />

an Fohlen durchgeführt wird.<br />

Die BIO-Landpartie als<br />

Alternativprogramm zur industriellen<br />

Landwirtschaft war<br />

ein voller Erfolg: 7000<br />

Besucher zählten die 30<br />

geöffneten Bio-Höfe der<br />

<strong>BUND</strong>-Veranstaltung. Lange<br />

hat der <strong>BUND</strong> gefordert,<br />

dass Agrarförderung in<br />

Zukunft von den Leistungen<br />

für die Allgemeinheit und<br />

dem Schutz der natürlichen<br />

Ressourcen abhängig<br />

Protest gegen gentechnisch verändertem Lebendimpfstoff<br />

gemacht werden muss. Seit <strong>2012</strong> ist dies offizielles Ziel des Landwirtschaftsressorts der<br />

Landesregierung. Ob die Vielzahl der vom <strong>BUND</strong> erarbeiteten Vorschläge dazu berücksichtigt<br />

wird, zeigt sich bei der Agrarreform 2014. Auf der Insel Rügen gelang es <strong>2012</strong> nach jahrelangem<br />

Widerstand, Klagen, Beschwerden und Verhandlungen gegen einen Kiestagebau im<br />

Naturschutzgebiet endlich mit dem praktischen Naturschutz an der Neuendorfer Wiek zu<br />

beginnen. Mit der Übertragung von 12 Waldgrundstücken ist der geplante Kiestagebau<br />

faktisch unmöglich geworden. Der <strong>BUND</strong> konnte damit beginnen, einen Naturlehrpfad über<br />

die wahren Schätze des Gebietes einzurichten. Er soll die Bedeutung der intakten Lebensräume<br />

für den Erhalt der Arten zeigen aber auch die intensive Auseinandersetzung um sie.<br />

Auch im Alleenschutz war der <strong>BUND</strong> erfolgreich: Mit Hilfe von 5000 Protestunterschriften<br />

konnte gemeinsam mit vielen Unterstützern eine geplante Alleenfällung auf Rügen verhindert<br />

werden. Die <strong>BUND</strong>-Fachtagung zum Alleenschutz wurde insbesondere von vielen<br />

Behördenmitarbeitern als Weiterbildung zum Baumschutz genutzt.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

3


Im Juni <strong>2012</strong> startete ein neues Projekt zur Energiewende in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern. Dabei<br />

arbeitete der <strong>BUND</strong> <strong>2012</strong> auch in allen fünf Arbeitsgruppen im Landesenergierat mit, die ein<br />

neues Energiekonzept für das Bundesland entwickeln sollen. Der <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vorpommern hat in Schwerin, Neubrandenburg und Rostock Geschäftsstellen. Mit den zwei<br />

neuen Gruppen sind <strong>2012</strong> insgesamt 17 <strong>BUND</strong>-Gruppen vor Ort aktiv. Die <strong>BUND</strong>-Gruppe<br />

waren auch <strong>2012</strong> in sehr vielfältiger Weise vom praktischen Artenschutz für Fledermäuse,<br />

Flussseeschwalben, Pflege von Orchideenwiesen, Engagement für den Erhalt der NATURA -<br />

2000-Gebiete am Salzhaff und den Schweriner Seen bis zu Baumschutz, Klimaschutz und<br />

Regionalentwicklung engagiert. Mit der Unterstützung des <strong>BUND</strong>-<strong>Landesverband</strong>es konnten<br />

Rechtsmittel gegen Großprojekte wie den Bau industrieller Tierhaltungsanlagen in direkter<br />

Nachbarschaft von NATURA -2000-Gebieten, den Betrieb des Flugplatzes Zweedorf am<br />

Vogelschutzgebiet Salzhaff, den Bau eines Schiffsanlegers im Vogelschutzgebiet des Schweriner<br />

Sees und die unnötige Fällung von Alleebäumen eingelegt werden.<br />

Auf politischer Ebene und mit gemeinsamen Veranstaltungen arbeitet der <strong>BUND</strong>-<strong>Landesverband</strong><br />

mit landesweiten Netzwerken zusammen. Dazu gehören das Agrarbündnis, das<br />

Exkursion ins Grambower Moor zur Kranichbeobachtung<br />

Landesnetzwerk "Bauernhöfe statt Agrarfabriken", das Netzwerk Gentechnikfreier Regionen und<br />

das Netzwerk der Alleenpaten. Der <strong>BUND</strong> ist in den Naturschutzbeirat, den Tierschutzbeirat,<br />

den Deponiebeirat der Sondermülldeponie Schönberg/Ihlenberg, den Landesplanungsbeirat,<br />

den Energiebeirat sowie in verschiedene Beiräte der Großschutzgebiete berufen und arbeitet<br />

dort mit. Die engagierte Arbeit führte <strong>2012</strong> viele neue Unterstützer zum <strong>BUND</strong>. Mehr als 300<br />

Neumitglieder können wir nach erfolgreichen Informationstouren in Rostock, Schwerin und<br />

Neubrandenburg im <strong>BUND</strong> begrüßen. Zwei neue <strong>BUND</strong>-Gruppen in Wattmannshagen bei<br />

Güstrow und um Kirch-Kogel in den Gemeinden an der Bresenitz am Naturpark Nossentiner-<br />

Schwinzer Heide wurden <strong>2012</strong> gegründet. Der <strong>BUND</strong> <strong>Landesverband</strong> zählte damit zum<br />

31.12.<strong>2012</strong> genau 1.378 Mitglieder. Im Vorjahr waren es 997 Mitglieder. Das Wachstum des<br />

<strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern beträgt damit im Jahr <strong>2012</strong> mehr als 27%!<br />

Prof. Dr. Mathias Grünwald<br />

Landesvorsitzender<br />

Corinna Cwielag<br />

Landesgeschäftsführerin<br />

4<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Netzwerk Naturschutz<br />

Rügen: Naturschutz durch Flächenkauf<br />

gesichert<br />

Der <strong>BUND</strong> konnte <strong>2012</strong> durch den Kauf von 12<br />

Waldflurstücken an der Neuendorfer Wiek auf<br />

der Insel Rügen feste Pflöcke für einen dauerhaften<br />

Naturschutz setzen. Für viele Tierarten ist<br />

der Wald ein unverzichtbarer Baustein im<br />

Mosaik wertvoller Lebensräume des Gebietes.<br />

Mehr als 30 Brutvogelarten sind darin nachgewiesen.<br />

Unter anderem der Kleinspecht und<br />

der Rote Milan. Der Wald wäre, wie der<br />

Silbergrasfluren im Naturschutzgebiet auf Rügen<br />

wertvolle Trockenlebensraum und das Moor,<br />

durch den geplanten Kiestagebau vernichtet worden. Das einzigartige Gefüge verschiedener<br />

natürlicher Lebensräume vom Seevogelbrutplatz auf der Boddeninsel Beuchel, den Boddenschilfflächen<br />

als Zuflucht für den Fischotter, dem Salzgrasland und den Moorflächen mit<br />

hochspezialisierten Pflanzenarten, den Trockenrasen als Heimat von Erdhummeln und<br />

Wildbienen funktioniert nur mit dem benachbarten Wald als Einheit. Der <strong>BUND</strong> kann sich als<br />

Eigentümer nun in besonderer Art und Weise für den Erhalt des Waldes für den Naturschutz<br />

einsetzen. Insgesamt konnten mit Hilfe vieler Spender mehr als 41 Hektar auf 38 Flurstücken<br />

an der Neuendorfer Wiek auf Rügen durch Kauf gesichert werden. Der Kiesabbau ist damit<br />

dauerhaft verhindert, der Schutz der Natur weitgehend gesichert. Die <strong>BUND</strong>-Aktiven vor Ort<br />

kümmern sich nun um die möglichst wirkungsvolle Pflege des Gebietes. Die Trockenrasen<br />

müssen periodisch beweidet werden. Dazu gibt es Pachtverträge mit einem ökologisch wirtschaftenden<br />

Betrieb. Die naturschutzfachliche Entwicklung der Flächen muss dabei immer<br />

wieder beobachtet werden. Wo nötig, müssen Veränderungen vorgenommen werden. Im Jahr<br />

<strong>2012</strong> hat der <strong>BUND</strong> begonnen, einen Naturlehrpfad im Gebiet zu entwickeln. Der Naturlehrpfad<br />

wird die Hintergründe zum Gebiet mit den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen und<br />

die Bedeutung der intakten Lebensräume für den Erhalt der Arten bis zur hart erkämpften<br />

Übertragung an den Naturschutz beleuchten. Mit entsprechenden Schutz- und Lenkungsmaßnahmen<br />

wird das Gebiet behutsam in ein Wanderwegekonzept der Insel und der Gemeinde<br />

einbezogen werden. Dazu arbeiten <strong>BUND</strong> und Gemeinde eng zusammen. Für störungsarme<br />

Beobachtungen soll u.a. eine verdeckte Schutzhütte entstehen. Die Naturschätze des Gebietes<br />

werden auf dem Naturlehrpfad vorgestellt, den der <strong>BUND</strong> auf den nunmehr eigenen Wegen<br />

einrichten kann.<br />

Der <strong>BUND</strong> im Gespräch mit dem Nationalparkleiter G.Haffner<br />

<strong>BUND</strong>-Waldexperten im<br />

Nationalpark auf dem Darß<br />

Experten des bundesweiten<br />

Arbeitskreises Wald im <strong>BUND</strong><br />

tagten Ende September in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern.<br />

Anlässlich dieser Tagung<br />

informierten sich die<br />

Arbeitskreismitglieder auch über<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

5


den Stand der Waldentwicklung<br />

im Nationalpark Vorpommersche<br />

Boddenlandschaft. Einen Tag lang<br />

waren die Waldschützer unter Leitung<br />

des Nationalparkleiters<br />

Gernot Haffner unterwegs. Dabei<br />

stellte der Arbeitskreis fest, dass<br />

der Nationalpark auf einem guten<br />

Weg ist. Haffner stellte die Ziele<br />

und Strategien der Nationalparkverwaltung<br />

zum Wald vor. Die<br />

<strong>BUND</strong>-Experten gaben eine Reihe<br />

von Empfehlungen, um dem Wald<br />

im Status eines Nationalparks<br />

gerecht zu werden: So ist weiter<br />

ein stringentes Wildmanagement<br />

Im Natinalpark kann es auch mal etwas naturbelassen sein ....<br />

notwendig, um eine nationalparkgerechte<br />

Waldentwicklung zu<br />

gewährleisten. Die Wildbestände sind immer noch zu hoch, befanden die Experten, so dass<br />

insbesondere die natürliche Verjüngung der Baumart Eiche weitgehend dem Wildverbiss zum<br />

Opfer fällt. Die Folge sei, dass auf riesiger Fläche unter den Kiefernwäldern lediglich Farne<br />

und Gräser wachsen. Die weitläufigen Kiefernmonokulturen als Folge der früheren Kahlschlagwirtschaft<br />

würden sich laut <strong>BUND</strong> bei reduziertem Wildbestand auf ganz natürliche<br />

Weise in standortheimische Mischwälder aus Eichen und anderen Laubbäumen umwandeln.<br />

Sympathiekampagne für naturnahe Landwege<br />

Ein Schwerpunkt des Netzwerkes Naturschutz<br />

im <strong>BUND</strong> ist die Sympathiekampagne für<br />

Landwege. Das Projekt soll den Konflikt<br />

zwischen ländlichem Wegebau und Naturschutz<br />

lösen helfen. Im Juni <strong>2012</strong> fand ein<br />

Personalwechsel in diesem Aufgabenbereich<br />

statt. Die erste öffentliche Wanderung im<br />

September in Kritzow bei Schwerin hatte gute<br />

Resonanz, die zweite fand ebenfalls im<br />

September mit der <strong>BUND</strong>-Gruppe in<br />

Neubrandenburg statt. Ein Fotowettbewerb<br />

Landweg mit Feldsteinen, ein wichtiges Biotop<br />

und Seminare mit Kommunen und Behördenertretern<br />

sind in Arbeit. Zwei Seminare unter<br />

großer Teilnehmerresonanz wurden bereits<br />

durchgeführt. In den Vorträgen wurden u.a. die naturschutzfachliche Bedeutung von<br />

Landwegen als Lebensraum in der intensiv genutzten Agrarlandschaft, der alternative Einbau<br />

von wassergebundenen Decken, der Erhalt von Natursteinpflaster und die Dimension von<br />

Landwegen und Landschaftsästhetik thematisiert. Berichte dazu finden sich auf der Internetseite<br />

des <strong>BUND</strong>.<br />

6<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Rettung für die Lewitz-Eichen<br />

Mit einer aktuellen Planung will<br />

die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

Lauenburg die Deiche im<br />

EU-Vogelschutzgebiet Lewitz an<br />

der Müritz-Elde-Wasserstraße<br />

erhöhen und verbreitern. Im Zuge<br />

dieser Maßnahme sollen hunderte<br />

Bäume, unter ihnen viele 200-<br />

jährige Eichen, gefällt werden.<br />

Der <strong>BUND</strong> hat <strong>2012</strong> eine online-<br />

Kampagne mit der Aufforderung<br />

an die Behörden, das Projekt nicht<br />

wie geplant zu genehmigen,<br />

gestartet. Die beteiligten Behörden<br />

wurden aufgefordert, das<br />

Vorhaben zu ändern und der<br />

Fällung der wertvollen und landschaftsbestimmenden<br />

Großbäume<br />

Eichen an der Müritz-Elde-Wasserstraße<br />

nicht zuzustimmen. Da eine Vielzahl von Bäumen Lebensraum für zahlreiche streng geschützte<br />

Arten, wie für den holzbewohnenden Juchten-Käfer (Osmoderma eremita) und für diverse<br />

Fledermaus- und Vogelarten sind, musste die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zum<br />

Jahresende eine artenschutzrechtliche Prüfung vorlegen.<br />

Baustopp für Schiffsanleger im<br />

Vogelschutzgebiet „Schweriner<br />

Seen“<br />

Das Verwaltungsgericht Schwerin hat auf<br />

einen Antrag des <strong>BUND</strong> im März <strong>2012</strong> den<br />

geplanten Baubeginn für einen Schiffsanleger<br />

in der Schlossbucht des Schweriner<br />

Sees unmittelbar neben dem Schweriner<br />

Schloss vorerst gestoppt. Nach Auffassung<br />

des <strong>BUND</strong> kommt es mit dem Bau des<br />

Anlegers zu erheblichen Beeinträchtigungen<br />

des EU-Vogelschutzgebietes „Schweriner<br />

Haubentaucher<br />

See“. Die Schlossbucht ist bisher vergleichsweise<br />

wenig von Boots- und Schiffsverkehr<br />

beeinträchtigt und deshalb für zahlreiche Wasservogelarten unverzichtbarer Brut- und<br />

Rastplatz. Obwohl die Wasservögel an den Ufern der Schlossbucht im März ihre Reviere<br />

bezogen und mit dem Nestbau begannen, sollten im Frühjahr <strong>2012</strong> die lauten Rammarbeiten<br />

für den Schiffsanleger beginnen. Dies verstößt nach Ansicht des <strong>BUND</strong> gegen geltende<br />

gesetzliche Vorgaben. Auch langfristig wäre ein 50 Meter langer Schiffsanleger und der<br />

resultierende Bootsverkehr in dieser Lage völlig unverträglich. Die Stadt Schwerin hat sich<br />

erneut entschlossen, gegen das Vogelschutzgebiet und nicht mit ihm zu planen. Der <strong>BUND</strong><br />

fordert, dass Planungen des Wassertourismus die Erfordernisse des Naturschutzes am<br />

Schweriner See ernst nehmen. Anderenfalls ist ein Dauerkonflikt vorprogrammiert.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

7


Ostseeschutz<br />

„Eingetaucht - Vielfalt in unseren<br />

Meeren“<br />

Die <strong>BUND</strong>-Meeres-Ausstellung wurde von<br />

März bis April <strong>2012</strong> im Nationalpark-Zentrum<br />

KÖNIGSSTUHL präsentiert und von<br />

Mai bis Juni <strong>2012</strong> im Meereskundemuseum<br />

in Stralsund gezeigt. Mit der Ausweisung<br />

großer Schutzgebiete hat Deutschland eine<br />

Vorreiter-rolle im europäischen Meeresschutz<br />

über-nommen. Inzwischen ist fast die Hälfte<br />

der deutschen Meeresfläche Teil des<br />

europäischenNatura 2000-Netzwerks.<br />

Hummer Foto: B. Balnis<br />

Pressefahrt zum Meeresnaturschutz<br />

Zusammen mit dem Vorsitzenden des <strong>BUND</strong>,<br />

Prof. Hubert Weiger, und dem Projektbüro<br />

Meeresschutz aus Bremen organisierte der<br />

<strong>BUND</strong> M-V im September eine Pressefahrt zum<br />

Thema Meeresnaturschutz. Schwerpunkte<br />

waren dabei der Meeresmüll und die Eutrophierung<br />

der Ostsee durch intensive Landwirtschaft.<br />

Anlass der Thematisierung war die EU-<br />

Meeresstrategie-rahmenrichtlinie (MSRL). Der<br />

<strong>BUND</strong> forderte, die EU-Agrarreform für ein<br />

Umsteuern im Sinne des Meeresschutzes zu<br />

nutzen und schlug vor in Zukunft wirksame<br />

Gewässerrandstreifen und die Anlage von<br />

Feuchtgebieten vor allem in den Einzugsgebieten<br />

der Warnow und Peene zu fördern.<br />

Wanderausstellung zum Meeresschutz<br />

Grund genug für den <strong>BUND</strong> gemeinsam mit dem<br />

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit (BMU) diesen einzigartigen<br />

marinen Lebensräumen eine eigene Wanderausstellung<br />

zu widmen. Auf 20 Roll-Up-Bannern<br />

werden die faszinierende Vielfalt der Lebewesen<br />

in den Schutzgebieten vorgestellt und wichtige<br />

Informationen über die marinen Ökosysteme<br />

vermittelt. Die großen Fotos laden das Publikum<br />

zum mentalen Abtauchen in die nasse Welt von<br />

Schweinswalen, Kuckuckslippfischen, Trottellummen<br />

und Toter Mannshand ein.<br />

Plastikabfall auf dem Meeresgrund<br />

Gleichzeitig soll eine Naturschutz- und Wasserschutzberatung für Landwirte gefördert und<br />

Alternativen zur intensiven Kunststoffdüngung und Gülle entwickelt werden. Am Strand von<br />

Rostock-Markgrafenheide zeigte der <strong>BUND</strong>, wie viel und was an Müll an unseren Stränden<br />

gefunden wird und erläuterte die Wirkungen von Plastikteilchen für die Meeresumwelt vor<br />

8<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


den Pressevertretern. Mit Artikeln auf den Titelseiten aller drei Landeszeitungen (Ostsee-<br />

Zeitung, Schweriner Volkszeitung und Nordkurier), einem längeren Beitrag auf NDR 2 sowie<br />

der Sendung des Deutschlandfunks in der Rubrik "Umwelt und Verbraucher" haben wir Thema<br />

und Anliegen in den Medien gut platzieren können. Sehr gut besucht war auch das öffentliche<br />

Podiumsgespräch mit dem <strong>BUND</strong>-Bundesvorsitzenden Prof. Hubert Weiger zum Thema<br />

„Ostseeschutz beginnt auf dem Acker“ zur Eutrophierung der Ostsee durch Landwirtschaft.<br />

Sicherheitsbedenken bei<br />

Kernfusionsexperiment „Wendelstein 7-X“<br />

Bei der Akteneinsicht des <strong>BUND</strong> in die Genehmigungsunterlagen<br />

für den thermonuklearen Fusionsreaktor<br />

des Kernfusionsprojektes "Wendelstein 7 X"<br />

am Nebensitz des Max-Planck-Institutes für Plasmaphysik<br />

(IPP) in Greifswald stellten sich erhebliche<br />

Sicherheitsbedenken heraus. Es sind Fehler bei der<br />

Herstellung des verbauten Strahlenschutzbetons<br />

sowie Risse in den Hallenwänden aufgetreten. An<br />

den Toren im Hallenneubau des Kernfusionsexperimentes<br />

würde es zu 490er-facher Überschreitung<br />

von geltenden Strahlenschutzwerten kommen. Ein<br />

weiterer Knackpunkt ist die Freisetzung von radioaktivem Tritium über die Abgasleitung, die<br />

bei derzeitiger Bauausführung ebenfalls Grenzwerte überschreiten würde. Im August hat der<br />

<strong>BUND</strong> darüber die Öffentlichkeit informiert. Im Ergebnis sind die Unterlagen durch das<br />

Sozialministerium ins Netz gestellt worden. Dabei handelt es sich jedoch nicht um den<br />

gesamten Aktenbestand. Eine Entscheidung, ob der Reaktor trotz dieser Mängel im<br />

Versuchsbetrieb starten darf, ist bislang durch die Landesregierung nicht getroffen worden.<br />

Mehr unter: www.bund-mv.de<br />

Projekt „Umweltfreundliche EU-Förderung“<br />

Arne Bilau, EU-Referent des <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Begleitung und Auswertung der Strukturfondinterventionen<br />

2007-2013 und Schlussfolgerungen für die<br />

neue Förderperiode in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurde die Arbeit im gemeinsamen Begleitausschuss<br />

zum EU-Fördermitteleinsatz in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern fortgesetzt. Dem <strong>BUND</strong> obliegen die<br />

Projektkoordination und die Sprecherfunktion für die Umweltverbände <strong>BUND</strong>, NABU und<br />

WWF. In das Projekt eingebunden sind Martin Graffenberger (NABU) und Cathrin Münster<br />

(WWF). Das Projekt hat zum Ziel, den Fördermitteleinsatz aus den EU-Strukturfonds in M-V zu<br />

begleiten und wichtige Anliegen des Umwelt- und Naturschutzes zu vertreten. Der zentrale<br />

Tätigkeitsbereich umfasst die Vor- und Nachbereitung der Sitzungen im Begleitausschuss<br />

(BGA) und den Sitzungen in der Lenkungsgruppe zur Durchführung der Operationellen Programme<br />

für den Einsatz der Strukturfördermittel. Der Begleitausschuss der EU-Fonds ist traditionell<br />

ein gemeinsamer Begleitausschuss über die drei großen, regional wirkenden Fonds<br />

EFRE (1), ESF (2) und ELER (3). Neben den verwaltenden Ministerien ist in der Staatskanzlei<br />

eine gemeinsame Verwaltungsbehörde angesiedelt, der auch die Organisation der Beteiligung<br />

- also die Schaffung eines administrativen Rahmens zur Umsetzung des Partnerschaftsprinzips<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

9


- obliegt. (1) Europäischer Fonds für die regionale Entwicklung, (2) Europäischer Sozialfonds,<br />

(3) Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums<br />

Wichtiges Ziel der Umweltverbände ist es, den Fördermitteleinsatz unter dem<br />

Gesichtspunkt des Umwelt- und Naturschutzes umzusetzen. Hierfür sind im Wesentlichen drei<br />

Ebenen relevant:<br />

<br />

<br />

<br />

Die grundsätzliche Ausgestaltung des Operationellen Programms (nur am Anfang<br />

der insgesamt 7-jährigen Förderperiode möglich)<br />

Die Verteilung der Geldmittel in die einzelnen Förderbereiche<br />

Die Ausgestaltung der einzelnen Förderrichtlinien und die Definition von Auswahlkriterien<br />

Aufgrund der Kräfteverteilung im Begleitausschuss können in Abstimmung mit dem Deutschen<br />

Gewerkschaftsbund, dem Landesfrauenrat, der Vereinigung der Unternehmerverbände sowie<br />

mit dem Bauernverband zumeist nur Kompromisse erarbeitet und abgestimmt werden. Nur<br />

über eine gute Partnerschaft der im Begleitausschuss vertretenen Organisationen gelingt es,<br />

konstruktive Vorschläge in den drei oben aufgeführten Ebenen einzubringen und die<br />

Landesregierung, die immer die Stimmenmehrheit im Begleitausschuss hat, von der<br />

Notwendigkeit von Nachbesserungen und Abänderungen zu überzeugen.<br />

Begleitung und Kontrolle der aktuellen Förderperiode<br />

Auch im Jahr <strong>2012</strong> konnten die Umweltverbände umweltrelevante Aspekte erfolgreich in dem<br />

Reglement der Förder- und Umsetzungsrichtlinien einbringen. Der <strong>BUND</strong> hat wesentlichen<br />

Anteil daran, dass seit dem vergangenen Frühjahr bei der Vergabe von Fördermitteln Unternehmen<br />

für höhere Sozialstandards (z.B. Mindestlohn) sowie bei der Umsetzung von bestimmten<br />

Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz und Senkung des Energieverbrauchs<br />

eine um 5% höhere Förderung in Anspruch nehmen können. Zudem haben sich<br />

die Umweltverbände erfolgreich für die Einführung eines Klimadarlehenfonds ausgesprochen,<br />

um gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die über den herkömmlichen<br />

Weg keine Kredite bekommen, eine günstige Finanzierungsmöglichkeit für Projekte in dem<br />

Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz anzubieten. Auch konnte erreicht werden,<br />

dass über den ESF-Fonds das sehr erfolgreiche, landesweite Projekt für die Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung (BNE)<br />

bis 2014 weiter gefördert wird.<br />

Um die Auswirkungen der EU-<br />

Förderung auf die Umwelt<br />

abzuschätzen, wurde im Jahr<br />

2011 erstmalig ein Umweltmonitoring<br />

eingeführt. Im Jahr<br />

<strong>2012</strong> wurden die ersten Ergebnisse<br />

vorgelegt, die von<br />

den Umweltverbänden ausgewertet<br />

wurden. Im Ergebnis<br />

haben die Umweltverbände<br />

erreicht, dass die untersuchten<br />

Umweltindikatoren um weitere Kontrolle der Fördermittel für z.B. große Stallanlagen<br />

Indikatoren wie z.B. die Rate der<br />

10<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Auf Druck der Umweltverbände konnte erreicht werden, dass die zusätzlichen Mittel<br />

wenigstens um etwa ein Drittel wieder abgesenkt wurden und mehr Gelder für NATURA 2000<br />

und Maßnahmen zur Wiederherstellung von Gewässern und Feuchtlebensräumen bereit<br />

gestellt wurden. Die Förderung von Tierfabriken wird die Umweltverbände auch in Zukunft<br />

weiter beschäftigen, auch wenn die verabschiedeten neuen Förderkriterien im Bereich des<br />

Tierschutzes verschärft wurden und zukünftig die Größe der Tierfabriken über einen Höchstviehbesatz<br />

von zwei Großvieheinheiten pro<br />

Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche geregelt<br />

wird. Diese Regelungen sind jedoch bei weitem<br />

nicht ausreichend, um die negativen Auswirkungen<br />

der Tierhaltung auf die Natur und auf<br />

das Weltklima aber vor allem auch im Hinblick<br />

auf den Tierschutz in erforderlichem Maß zu<br />

reduzieren.<br />

Neben positiven Fortschritten gab es <strong>2012</strong> auch<br />

Enttäuschungen. So konnte es nicht erreicht<br />

werden, dass bestimmte Agrarumweltmaßnahmen<br />

für Neuanträge bis zum Ende der<br />

Förderperiode geöffnet bleiben. Dies betrifft vor<br />

allem die Maßnahme Acker-Schonstreifen für den<br />

Untersuchung von Ackerwildkräutern<br />

Schutz seltener Ackerwildkräuter. Es hat sich auch gezeigt, dass viele landwirtschaftliche<br />

Betriebe wegen der neuen Vorschrift zum Einsatz von zertifizierten Wildblumenmischungen<br />

ihren Förderantrag zur Anlage von Blühstreifen und Blühflächen wieder zurückgezogen haben.<br />

Hier fehlt es nach wie vor an Informationen zum Einsatz dieser besonderen Saatmischungen.<br />

Leider auch nicht geschafft haben es die Umweltverbände, Anteile der für den Straßenbau<br />

vorgesehenen Mittel im EFRE-Fonds in andere Bereiche wie den ÖPNV umzuleiten. Somit<br />

werden bis zum Ende der Förderperiode etwa 372 Mio. Euro für die Reparatur von Straßen<br />

und Brücken sowie den Straßenneubau aus dem EFRE-Fonds ausgegeben.<br />

Vorbereitung der neuen Förderperiode 2014-2020<br />

Das vergangene Jahr <strong>2012</strong> stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen der neuen Förderperiode<br />

2014-2020. Gemeinsam mit dem WWF Deutschland hat der <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vorpommern auch auf Bundes- und EU-Ebene Positionen zu den Verordnungsvorschlägen für<br />

die nachfolgende Förderperiode eingebracht. Ziel war es sicherzustellen, dass insbesondere<br />

Umweltverbände nach dem Beispiel <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommerns bei der Umsetzung der<br />

Strukturfondsmittel in allen europäischen Regionen beteiligt und eingebunden werden. Der<br />

<strong>BUND</strong> hat hierzu ein umfassendes Positionspapier verfasst und an alle Abgeordneten des EU-<br />

Parlaments verschickt. Zudem wurden zusammen mit dem WWF Deutschland und den<br />

Vertretern der Umweltverbände in Brüssel Gespräche mit der EU-Kommission geführt, um auf<br />

die Notwendigkeit der Partnerbeteiligung aufmerksam zu machen. Auch wenn die neuen<br />

Verordnungen zu den Strukturfonds noch nicht endgültig verabschiedet wurden, kann für die<br />

Zukunft eine bessere Beteiligung und Einbindung der Umweltverbände bei der Durchführung<br />

der Operationellen Programme vorausgesagt werden. Zudem wird es in allen Regionen<br />

Europas zukünftig auch möglich sein, den Partnern mehr Mittel für den Kapazitätsaufbau zur<br />

Verfügung zu stellen, um die Aufgaben zur Begleitung und Kontrolle des EU-Fördermitteleinsatzes<br />

wahrzunehmen. Neben den Vorbereitungen in Brüssel bereiten sich parallel<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

11


Auch die einzelnen Regionen Europas auf die neue Förderperiode vor. Auf Bundesebene<br />

wurde im vergangenen Sommer der GAK-Rahmenplan (Gemein-schaftsaufgabe Agrarstruktur<br />

und Küsten-schutz) erarbeitet und verabschiedet. Die Bundesländer können aus dem GAK-<br />

Rahmenplan zusätzliche EU-Fördermittel erhalten, sofern sie die gesonderten Richt-linien<br />

befolgen. Gerade für die ärmeren Bundesländer wie <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern sind diese<br />

Mittel beispielsweise für die Kof-inanzierung der Ökolandbauprämie oder für die<br />

Agrarumweltmaßnahmen von sehr großer Bedeutung.<br />

Ausblick<br />

Auch wenn die Ziele der Umweltverbände <strong>BUND</strong>, NABU und WWF zum Erhalt der<br />

Biodiversität, zum Schutz des Klimas und für eine umweltverträgliche, tiergerechte<br />

Landwirtschaft bisher noch nicht erreicht werden konnten, ist das EU-Projekt zur umwelt- und<br />

naturschutzgerechten Verwendung von EU-Fördermitteln von großer Bedeutung. Viele<br />

umweltrelevante Teilaspekte konnten in dem Reglement der EU-Förderpolitik eingebracht<br />

werden. Die Vorbereitungen für die neue Förderperiode in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern laufen<br />

seit <strong>2012</strong> auf Hochtouren. Die<br />

Umweltverbände werden die Planungen<br />

kritisch, aber vor allem auch konstruktiv<br />

begleiten, um in der kommenden<br />

Förderperiode bis 2020 die Förderung von<br />

Natur-und Umweltschutz, Umweltbildung und<br />

die Realisierung der Energiewende mit Hilfe<br />

der EU-Strukturfonds sicherzustellen.<br />

Gleichzeitig müssen sich die Umweltverbände<br />

aber auch verstärkt auf EU-Ebene Verhör<br />

verschaffen, um umweltschädliche<br />

Förderaktivitäten wie beispielsweise<br />

Straßenbau, Errichtung von Tierfabriken oder<br />

die Forschung zur Kernfusion zukünftig von<br />

der Förderung auszuschließen.<br />

Demonstration für eine andere Landwirtschaft in Berlin<br />

Erfolgreiche Auseinandersetzung mit industriellen Tierhaltungsanlagen<br />

Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Mit Demonstrationen, einer Beschwerde bei der Europäischen Kommission und einer<br />

erfolgreichen Klage beim Oberverwaltungsgericht haben sich viele Aktive im und mit dem<br />

<strong>BUND</strong> im Jahr <strong>2012</strong> für eine Wende in der aktuellen Ansiedlungspolitik<br />

industrieller Tierhaltungsanlagen in M-V engagiert. Mit 12 Bürgerinitiativen<br />

und <strong>BUND</strong>-Gruppen ist der <strong>BUND</strong> <strong>Landesverband</strong> im landesweiten<br />

Netzwerk "Bauernhöfe statt Agrarfabriken" aktiv gewesen und hat im<br />

Oktober <strong>2012</strong> zur Tagung "Agrarindustrie oder Garten der Metropolen -<br />

Perspektiven des ländlichen Raumes in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern"<br />

eingeladen. Die Tagungsbroschüre mit neun Beiträgen von Experten aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis zur Zukunft des ländlichen Raumes ist<br />

im Internet auf den <strong>BUND</strong>-Seiten abrufbar und kann in der 50-seitigen<br />

Druckversion beim <strong>BUND</strong> in Schwerin bestellt werden.<br />

12<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Demo für bessere Haltungsbedingungen!<br />

Der <strong>BUND</strong>-<strong>Landesverband</strong> und die <strong>BUND</strong>-Gruppen haben<br />

sich mit verschiedenen Planungen für den Neubau von etwa<br />

25 industriellen Tierhaltungsanlagen für Masthühner, Broilerelterntiere,<br />

Legehennenhaltung, Sauen und Ferkelhaltung und<br />

Mastschweinehaltung auseinander gesetzt. Darunter ist auch<br />

die größte Sauenanlage Europas mit 10.400 Muttersauen<br />

und 35.000 Ferkeln in Alt Tellin im Landkreis Vorpommern-<br />

Greifswald. Für diese noch im Bau befindliche Anlage wurde<br />

noch vor der Fertigstellung die Erweiterung der Kapazitäten<br />

auf 10.700 Muttersauen und 50.000 Ferkelplätze beantragt.<br />

Der Bau musste viermal wegen unzulässiger Bauausführung<br />

durch behördlich angeordnete Baustopps unterbrochen<br />

werden. <strong>2012</strong> stellte sich auch heraus, dass die Ausgleichsmaßnahmen<br />

für die Riesenstallanlage nicht durchführbar sind<br />

und dass man auf die Rettung der Tiere im Brandfall ganz<br />

verzichten will, weil es unmöglich ist, 10.400 Muttersauen im<br />

Brandfall zu evakuieren. Der <strong>BUND</strong> hat im September <strong>2012</strong><br />

Klage gegen die Genehmigung der Anlage eingereicht.<br />

Prüfung auf Umweltverträglichkeit<br />

Gemeinsam mit der <strong>BUND</strong>-Gruppe Kuppentin führte der <strong>BUND</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>2012</strong> eine<br />

Klage im Eilverfahren gegen eine Hähnchenmastanlage für 131.500 Tierplätze am FFH-<br />

Gebiet Alte Elde bei Kuppentin. Gegenstand war die fehlende Prüfung der FFH-Verträglichkeit,<br />

obwohl die Belastungsgrenzen für Stickstoff in den umliegenden Biotopen um 70% überschritten<br />

werden. Der <strong>BUND</strong> hatte seit Beginn der Planungen im Jahr 2009 darauf hingewiesen,<br />

dass durch den Ausbau der Intensivtierhaltungsanlage von 29.500 auf 131.500<br />

Broilerplätze negative Auswirkungen auf das unmittelbar umgebende EU-Naturschutzgebiet<br />

sowie eine Vielzahl anderer negativer Wirkungen für die Anwohner wie Geruchsbelastungen<br />

und die Verbreitung von Krankheitskeimen entstehen würden. Die Genehmigungsbehörde<br />

setzte sich über die Einwände des <strong>BUND</strong> und der Bürgerinitiative hinweg und genehmigte die<br />

Anlage im Mai 2011. Der Widerspruch des <strong>BUND</strong> vom Juni 2011 wurde bislang nicht<br />

beschieden. In der zweiten Instanz wurde die Auffassung des <strong>BUND</strong>, dass eine umfangreiche<br />

FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden muss, durch das Oberverwaltungsgericht<br />

Greifswald im November <strong>2012</strong> bestätigt. Insbesondere das Beharren der Behörde und der<br />

Anlagenbetreiber darauf, dass die bestehende Anlage keine Vorbelastung darstellt, wurde vom<br />

Gericht als falsch beurteilt. Der Betrieb der Anlage musste per Gerichtsbeschluss eingestellt<br />

werden. Die gesetzlich vorgeschriebene Verträglichkeitsprüfung muss nun nachgeholt werden.<br />

In Folge des Urteils müssen sämtliche Planungen für industrielle Großanlagen zur Tierhaltung<br />

besser auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden.<br />

Mit der <strong>BUND</strong>-Gruppe Wattmannshagen hat der <strong>BUND</strong>-<strong>Landesverband</strong> im November <strong>2012</strong><br />

den Stopp für eine weitere neue Intensivanlage für Geflügel in Wattmannshagen bei Güstrow<br />

beantragt. Die Intensivanlage für 200.000 Masthähnchen pro Durchgang wird in unmittelbarer<br />

Nähe zu empfindlichen Naturräumen geplant. Der <strong>BUND</strong> hatte belegt, dass die<br />

kritischen Werte für die Biotope teilweise um das Dreifache überschritten werden. In den<br />

Unterlagen selbst wurde angegeben, dass mit Absterbeerscheinungen des nahen Waldgebietes<br />

gerechnet wird.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

13


Die Untersuchungen für weitere empfindliche Biotope<br />

mit europäischem Schutzstatus waren aber<br />

unterblieben. Auflagen zur Minderung sind bei der<br />

Genehmigung nicht erteilt worden. Die <strong>BUND</strong>-Gruppe<br />

Wardow bei Laage hat gemeinsam mit dem <strong>BUND</strong>-<br />

<strong>Landesverband</strong> in mehreren Veranstaltungen über die<br />

Planung einer Anlage für 80.000 Masthähnchen je<br />

Durchgang informiert. Durch die Aufteilung in zwei<br />

identische Genehmigungsverfahren zu je 39.900<br />

Mastplätzen soll in Wardow versucht werden, eine<br />

Öffentlichkeitsbeteiligung zu umgehen.<br />

Beschwerde bei der EU<br />

Der <strong>BUND</strong>-<strong>Landesverband</strong> hat <strong>2012</strong> wegen der fortgesetzten Förderung von<br />

Intensivtierhaltungsanlagen in industriellen Größenordnungen in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

aus EU-Mitteln eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission, beim Europäischen Rechnungshof<br />

und beim Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung eingelegt. Nach Kritik an der<br />

Förderpraxis hatte das Land im Herbst 2011 zwar die Förderung ausgesetzt und neue<br />

Prioritäten erlassen. Altanträge für umstrittene Großanlagen wie die geplante Hähnchenmastanlage<br />

Klein Daberkow im Landkreis <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz mit 400.000 Tierplätzen je<br />

Mastdurch-gang sollten jedoch weiterhin gefördert werden. Der Europäische Rechnungshof<br />

und das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung wurden informiert, weil die Förderfähigkeit<br />

von Großanlagen mehrfach durch künstliche Betriebsteilungen erlangt wurde. Dabei werden<br />

z.B. für ein Großvorhaben mit hunderttausenden Tierplätzen zwei Betriebe gebildet, um die<br />

Höchstgrenze der förderfähigen Investition von früher 2 Millionen Euro, jetzt 1,5 Millionen<br />

Euro, zu unterlaufen. Der <strong>BUND</strong> informierte die Kommission auch über die fortgesetzte Verletzung<br />

von europäischen Richtlinien wie der FFH-Richtlinie und der Europäischen Nitratrichtlinie<br />

durch die Genehmigung weiterer Intensiv-Tierhaltungsanlagen. Ebenso wurde die<br />

Praxis der Verpachtung von Landesflächen mit der Auflage für den Neubau von Intensivtierhaltungsanlagen<br />

fortgesetzt. Gemeinsam mit den Bürgerinitiativen des Landesnetzwerkes<br />

"Bauernhöfe statt Agrarfabriken”, dem Tierschutzbund und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche<br />

Landwirtschaft forderte der <strong>BUND</strong> im Oktober <strong>2012</strong> ein Klagerecht für den Tierschutz<br />

und ein Landesprogramm für tierschutzgerechte und umweltschonende Haltungsverfahren.<br />

Der <strong>BUND</strong> beklagte die sogenannte ´wissenschaftliche Weiterentwicklung des Tierschutzes bei<br />

Stallneubauten´, die vor allem dem Ziel dient, so billig wie möglich Fleisch für den weltweiten<br />

Export zu produzieren. Aufgrund des fehlenden Tierschutzklagerechtes kann die Entwicklung<br />

jedoch nicht aufgehalten werden. Die Betreiber der Intensivanlagen können andererseits<br />

klagen, wenn sie Auflagen erhalten, die ihren Gewinn belasten können. Für Änderungen sind<br />

längst geltende Grundlagen da, denn eine EU-Richtlinie fordert seit langem u.a. das Unterlassen<br />

des Kupierens der Ringelschwänze und den Zugang der Schweine zu Stroh. Die EU-<br />

Kommission mahnt die Umsetzung dieser Richtlinie derzeit gegenüber allen Mitgliedsländern<br />

und BRD-Bundesländern mit Drohung von Vertragsstrafen an. Einige EU-Länder haben dies<br />

bereits umgesetzt. In Deutschland hat man im Tierschutzgesetz „Ausnahmen“ davon erlaubt,<br />

mit der Folge, dass 99% der deutschen Schweine als „Ausnahme“ deklariert werden.<br />

14<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Landwirtschaftsprojekt <strong>2012</strong><br />

Dr. Burkhard Roloff, Referent für Ökolandbau des <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

„Ökologisches Saatgut züchten, vermehren und handeln“<br />

Im März <strong>2012</strong> fand in Güstrow die 9.<br />

Wintertagung des Agrarbündnisses<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern statt zum<br />

Thema: „Ökologisches Saatgut<br />

züchten, vermehren und handeln“.<br />

Über 100 Züchter, Vermehrer und<br />

Händler von ökologischem Saat- und<br />

Pflanzgut, Bio-Bauern und Vertreter<br />

der Bio-Anbauver-bände sowie der<br />

Bio-Beratung nahmen an der<br />

landesweiten Fachtagung teil.<br />

Sie informierten sich über den Stand<br />

der ökologischen Saatgutzüchtung in<br />

Deutschland und über Möglichkeiten<br />

der Erhaltung alter und seltener Tagung zum ökologischen Landbau in Güstrow<br />

Kultur-pflanzen sowie über die<br />

ökologische Saatgutvermehrung in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern. Am Nachmittag präsentierten sich vier interessante und<br />

erfolgreiche Beispielbetriebe aus Norddeutschland, die Bio-Getreide bzw. -Gemüse züchten,<br />

Bio-Lupinen vermehren bzw.<br />

Obstgehölze veredeln und handeln.<br />

Arbeitstreffen der<br />

Gentechnikfreien Regionen<br />

Der <strong>BUND</strong> organisierte und<br />

moderierte das landesweite 7.<br />

Arbeitstreffen der Gentechnikfreien<br />

Regionen aus <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vorpommern Mitte April <strong>2012</strong> in<br />

Dalwitz. Durch die Arbeitstreffen<br />

kommt es zur besseren Vernetzung<br />

der gentechnikfreien Regionen<br />

Protest gegen Impfversuch in Grambow<br />

und zum Wissenstransfer. Christiane<br />

Lüst von „Aktion GEN-Klage“ sprach<br />

zum Schwerpunkt „Agrogentechnik - UN-Menschenrechtsausschuss fordert Maßnahmen“. Das<br />

ganze Jahr über betreute der <strong>BUND</strong> den Widerstand gegen den bundesweit einzigen<br />

Freisetzungsversuch mit gentechnisch veränderten Bakterien an Fohlen im Lewitz-Gestüt bei<br />

Grabow. Der <strong>BUND</strong> organisierte Aktionen und Demonstrationen, machte intensive<br />

Pressearbeit und bereitete die Klage gegen die Genehmigung des Freisetzungsversuches vor.<br />

16<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Vortrag über die Risiken der Gentechnik<br />

Die Trägerin des Stuttgarter Friedenspreises 2009,<br />

die schottisch-ungarische Gentechnikwissenschaftlerin<br />

Prof. Susan Bardócz kam auf Einladung des<br />

<strong>BUND</strong> nach Rostock. Während eines öffentlichen<br />

und gut besuchten Vortrages an der Universität<br />

Rostock mit anschließender Diskussion sprach Frau<br />

Prof. Bardócz über die Risiken der Gentechnik für die<br />

Umwelt, die Natur und für uns Menschen.<br />

Links: Prof. Susan Bardócz<br />

BIO-Pressefahrt<br />

Im Juni <strong>2012</strong> organisierte der <strong>BUND</strong><br />

zum zweiten Mal eine BIO-Pressefahrt zu<br />

regionalen Bio-Höfen, -Verarbeitern und<br />

Direktvermarktern ins Richtenberger Land<br />

in Vorpommern. Thema: „Bio-Bäuerinnen<br />

machen Käse“. Mit einem Reisebus<br />

fuhren Vertreter der landesweiten Presse<br />

zu drei Bio-Betrieben, in deren Hof-<br />

Molkereien Bio-Bäuerinnen tagfrische<br />

Bio-Milch verarbeiten und hochwertige<br />

Milchprodukte und Käse direkt bzw.<br />

regional vermarkten.<br />

Besuch von der Presse auf dem Hof in Zandershagen<br />

Film „Raising Resistance“ mit<br />

Geronimo Arevalos<br />

Der <strong>BUND</strong> zeigte im Oktober in<br />

Zusammenarbeit mit dem Hof-Café<br />

Medewege den Film „Raising<br />

Resistance“. In dem 80 Minuten<br />

langen Dokumentarfilm erzählen die<br />

Regisseure Bettina Borgfeld und David<br />

Bernet am Beispiel der Kleinbauern<br />

Paraguays von einem Aufstand gegen<br />

die globalisierte Landwirtschaft. Die<br />

Hauptperson des Dokumentarfilms,<br />

Geronimo Arevalos, kam zur gut<br />

besuchten Filmvorführung und zur<br />

anschließenden Diskussion extra nach<br />

Schwerin-Medewege.<br />

Aus Paraguaz extra angereist: Geronimo Arevalos<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

16


Tagung „Agrarindustrie<br />

oder Garten der<br />

Metropolen“<br />

Zur Perspektive des ländlichen<br />

Raumes organisierte und moderierte<br />

der <strong>BUND</strong> im Oktober in<br />

Schwerin die 2. gemeinsame<br />

Fachtagung mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

bäuerliche Landwir-<br />

Tagung zur Zukunft des ländlichen Raumes<br />

schaft und mit dem Unternehmerverband<br />

“Mit Lust am Landleben”. Die fünfzigseitige Tagungsmappe mit neun Beiträgen von<br />

Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis wurde der Presse auf einer Landespressekonferenz<br />

vorgestellt. Die Broschüre ist online verfügbar (www.bund-mv.de) und kann über die<br />

Landesgeschäftstelle bezogen werden.<br />

BIO-Fach-Exkursion nach<br />

Dänemark<br />

Die 7. BIO-Fach-Exkursion, organisiert<br />

vom <strong>BUND</strong>, führte ins südliche Dänemark.<br />

Zehn BIO-Botschafter aus <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vorpommern besichtigten zwölf kleine und<br />

mittlere Bio-Betriebe bzw. -Höfe und<br />

führten einen intensiven<br />

Erfahrungsaustausch mit den dänischen<br />

Berufskollegen.<br />

Teilnehmer der Exkursion nach Dänemark<br />

BIO-Landpartie<br />

Ein weiterer Höhepunkt war im Herbst die<br />

landesweite 5. BIO-Landpartie. Es nahmen 30<br />

kleinere und mittlere Bio-Höfe und -Betriebe teil.<br />

An einem Samstag machten sich über 7.000<br />

Besucher ein eigenes Bild vom Ökolandbau in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern. Besonderes Interesse<br />

fand auf den verschiedenen Bio-Höfen die bäuerliche,<br />

ökologische Tierhaltung, vom Mobilstall für<br />

Hühner, Freilandhaltung von Schweinen in Hütten<br />

bis zu den Milch-Kühen, -Schafen und -Ziegen auf<br />

den Weiden. Die BIO-Landpartie führt zum besseren<br />

Verständnis der Besonderheiten und der<br />

Fleischerei von Thönes Natur in Bollwick<br />

Vielfalt des Ökolandbaues. Die Besucher konnten<br />

erleben, wie Brot gebacken, Käse gemacht und Äpfel zu Most gepresst wurden. Auf allen<br />

Höfen konnten die Besucher die regionalen Bio-Produkte kosten und auch kaufen.<br />

17<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Alleenschutz - Aktionen und Erfolge <strong>2012</strong><br />

Katharina Brückmann, Referentin für Alleenschutz beim <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Aufschub für die Fällung von 112 Alleebäume auf Rügen<br />

Um die bereits genehmigte Fällung von 112 Alleebäumen zwischen Strüsendorf und Ralswiek<br />

zu verhindern übergaben <strong>BUND</strong> und NABU Rügen mit einer Delegation von Rüganern 5165<br />

Unter-schriften an die Schweriner<br />

Staatskanzlei. Die Umweltverbände forderten<br />

ein verbindliches Bekenntnis der<br />

Landesregierung für den Erhalt der Allee an<br />

der B96. Es gab eine Antwort des Ministers<br />

Schlotmann in der Presse, dass bis 2018 kein<br />

Geld für den Ausbau dieser Straße zur<br />

Verfügung stehen wird und vor Baubeginn<br />

auch keine Bäume gefällt werden. Rettung für<br />

fünf Jahre!<br />

Richtlinie für passive Schutzeinrichtungen<br />

an Straßen (kurz RPS)<br />

Übergabe der Unterschriften an den Ministerpräsidenten E. Sellering<br />

Die Richtlinie für passive Schutzeinrichtungen an Straßen (kurz RPS) hat im Frühjahr für viel<br />

Aufregung gesorgt. Bäume werden danach von einigen Politikern als „Hindernisse“ am<br />

Straßenrand gesehen. Auf Initiative des <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern hat sich der <strong>BUND</strong>-<br />

Bundesverband dieser Sache angenommen. Ge-meinsam wurde im Februar einen Brief an<br />

den Bundesminister Herrn Dr. Ramsauer verfasst und gefordert, sich klar für die Alleen zu<br />

positionieren. Das heißt, den Ländern mitzuteilen, dass die RPS definitiv nicht auf Alleen<br />

anzuwenden ist! Im Antwortbrief heißt es, dass die RPS für Neuan-pflanzungen gilt, aber nicht<br />

bei Lückenbepflanzungen im Altbaumbestand anzuwenden ist. Hier kann also weiterhin<br />

zwischen den Altbäumen nachgepflanzt werden.<br />

Lindenallee Bützow<br />

In Bützow konnte der <strong>BUND</strong> <strong>2012</strong> einen langen Streit<br />

um die Linden in der Bahnhofstraße gewinnen. Trotzdem<br />

können wir uns nicht richtig freuen. Der Zustand<br />

vieler Linden ist nicht gut. In den letzten Jahren wurden<br />

sieben Linden aus Gründen der Verkehrssicherheit<br />

gefällt. Wirklich gut wäre es gewesen, wenn die Stadt<br />

unseren Vorschlägen auf Gehwegsanierung mit erneuter<br />

Pflanzung einer Allee, der Ausweisung von<br />

geschützten Eremiten-Lebensräumen und einer Baumschutzsatzung<br />

für die Stadt Bützow zugestimmt hätte.<br />

Leider hat die Stadt innerhalb des Mediationsverfahrens<br />

alle diese Vorschläge abgelehnt. Im Juli hat der <strong>BUND</strong><br />

eine Kartierung der Allee mit Einschätzung der Vitalität<br />

der einzelnen Bäume vorgenommen, um zu verhindern,<br />

dass die Stadt zu schnell zu viele Bäume aus Gründen<br />

der Verkehrssicherheit fällen lässt.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

18


Alleenentwicklungskonzept<br />

Damit der <strong>BUND</strong> einen Überblick über die Umsetzung der Alleenkonzepte in den ehemaligen<br />

Landkreisen Rügen und Ostvorpommern erhält und um weitere Entwicklungen zu besprechen,<br />

gab es ein vom <strong>BUND</strong> organisiertes Treffen mit beiden Landkreisen.<br />

Pilotprojekt Alleenpatenschaft<br />

Ein besonders großes Engagement gibt es auf der Insel Rügen. Alleenpaten bemühen sich<br />

sehr intensiv, Lücken in alten Alleen neu zu bepflanzen. Sie baten auch um Unterstützung<br />

durch das Landwirtschaftsministerium, die zugesagt worden ist. Außerdem haben die Paten<br />

einen Antrag auf Aufnahme der Ummanzer Chaussee von Gingst bis zum Abzweig Groß<br />

Kubitz und Weiter-führung Gemeindestraße Groß Kubitz Klein Kubitz in die „Deutsche<br />

Alleenstraße“ beim Verein „Deutsche Alleenstraße e.V.“ gestellt. Im Juni <strong>2012</strong> fand mit dem<br />

<strong>BUND</strong> ein kleines Baumseminar für die Alleenpaten<br />

der Freien Schule Rügen mit dem Thema<br />

„ Jungbaumschnitt“ statt, der praktisch an einer<br />

von den Paten gepflanzten Linde vorgeführt<br />

und erklärt wurde. Außerdem war für alle der<br />

Inhalt unserer neuen „Baumkiste“ sehr<br />

interessant.<br />

Junge Riesen<br />

Das Projekt „Junge Riesen“, das der <strong>BUND</strong><br />

2011 mit den Alleenpaten auf Rügen startete,<br />

ist bisher noch nicht richtig geglückt. Viele<br />

Samen und Stecklinge von den Naturdenkmalen<br />

wurden gesammelt. Leider haben die<br />

Mäuse in der Gärtnerei des CJD Garz die<br />

ganze Arbeit vernichtet. Im Herbst <strong>2012</strong> wurde<br />

erneut gesammelt und es besteht Hoffnung auf<br />

Erfolg. Die Tour d' Allée auf Rügen fand auch<br />

<strong>2012</strong> mit den Alleenpaten des CJD Garz und<br />

mit Rekordbeteiligung statt.<br />

Vorführung Jungbaumschnitt<br />

Burgwall Garz<br />

Die Sanierung des alten historischen Burgwalls mit seinen vielen alten und seltenen<br />

Baumarten ist den Garzern ein besonderes Anliegen. Auf Anregung unserer Alleenpaten in<br />

Garz hat der <strong>BUND</strong> die Erarbeitung eines<br />

denkmalpflegerischen Konzeptes in Auftrag gegeben.<br />

Dieses wird mit den zuständigen Behörden, dem<br />

<strong>BUND</strong> und den Bürgern der Stadt Garz abgestimmt.<br />

Es fand breite Zustimmung, so dass sich auch zu<br />

Arbeitseinsätzen viele Bürger einfanden. Der<br />

Schwerpunkt liegt zunächst bei der naturnahen<br />

Erneuerung der Grundstückseinfriedungen mit<br />

Weidengeflecht, dem Entfernen von Totholz und der<br />

Gestaltung der Flächen um die Windflüchter-Kiefer.<br />

Hangsicherungsarbeiten am Garzer Burgwall<br />

Außerdem musste noch der Hang gesichert werden.<br />

19<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Fachtagung: „Alleen und ihre Bedeutung für die Biodiversität“<br />

Die Alleenfachtagung des <strong>BUND</strong> zu dem Thema<br />

„Alleen und ihre Bedeutung für die Biodiversität“<br />

im November in Güstrow stieß wieder auf große<br />

Resonanz. Das wurde durch die hohe<br />

Teilnehmerzahl und die vielen Fachgespräche<br />

untereinander deutlich. Die Tagung wurde sogar<br />

für etliche Teilnehmer aus den Umweltbehörden als<br />

Weiterbildungsmaßnahme anerkannt. Es ging um:<br />

> Pflege und Erhaltung von Bäumen im Landkreis<br />

Vorpommern-Greifswald<br />

Alleentagung in Güstrow<br />

> Häufige Irrtümer im Umgang mit Bäumen und<br />

bei der Baumpflege<br />

> Erkennen von Fledermausquartieren in Bäumen<br />

Sowie deren Schutzmöglichkeiten<br />

> Erkennung, Erhalt und Entwicklung der Lebensräume rechtlich geschützter Käferarten<br />

> Vorstellung aktueller Alleenpflanzungen im Amtsbereich des Straßenbauamtes Güstrow<br />

> Gehölzschnitt unter Berücksichtigung des Bundesnaturschutzgesetzes<br />

Alle Vorträge auch unter: www.bund-mecklenburg-vorpommern.de >themen_und_projekte<br />

>alleenschutz > alleentagungen<br />

Deutsch-polnischer Verbund Baumund<br />

Alleenschutz<br />

Die Erfahrungen des <strong>BUND</strong> im Alleenschutz<br />

finden internationales Interesse. Mit der<br />

polnischen Umweltorganisation Foundation<br />

for Sustainable Development (FER) fand ein<br />

erstes Treffen in Schwerin und Stralsund statt.<br />

Im Gegenzug wurde der <strong>BUND</strong> zu einem<br />

Referat nach Warschau eingeladen. Ein<br />

gemeinsames Projekt wurde entwickelt.<br />

Deutsch-polnische Alleenfreunde<br />

Internationales Alleentreffen in Sellin<br />

Im Rahmen dieses gemeinsamen Projektes fand ein Treffen in Sellin statt. Am Rande der<br />

Festveranstaltung Deutsche Alleenstraße haben sich 19 ausländische Alleenschützer aus<br />

Polen, Tschechien, Schweden, Frankreich und Ungarn getroffen, um gemeinsam über ein<br />

Projekt „Europäische Alleenstraße“ zu beraten.<br />

Alleenausstellung<br />

Die Alleenausstellung wurde an folgenden Orten gezeigt: Neustrelitz, Neubrandenburg,<br />

Güstrow, Zingst, Schaprode und Granitz. Weitere Ausstellungsorte werden gesucht. Die<br />

Ausstellung kommt auch zu Ihnen! Melden Sie sich an. Weitere Infos unter : www.bund-mv.de<br />

> Alleenschutz > Alleenausstellung auf Tour<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong><br />

20


Fotowettbewerb<br />

Der Fotowettbewerb zur „Allee des Jahres“ wird seit 2008 jährlich<br />

durchgeführt. Der <strong>BUND</strong> hat für die Bewerbung eine Postkarte drucken<br />

lassen.800 Exemplare<br />

sind über den Verteiler<br />

des Reiseveranstalters<br />

Landreisen Schwerin<br />

verschickt worden. Eine Allee aus Brandenburg<br />

hat das Rennen gemacht. Die Lindenallee<br />

in Densow ist ein grüner Tunnel wie aus<br />

dem Bilderbuch. Seit die hundertjährige Allee<br />

2006 gegen alle Widerstände asphaltiert<br />

wurde und ihr der Status der denkmalgeschützten<br />

Pflasterstraße abhanden kam,<br />

haben Alleenschützer sie besonders im Blick.<br />

Der Titel des Gewinnerbildes "Alleen machen<br />

Autos zu Zwergen" symbolisiet die eindrucksvolle<br />

Schönheit alter Alleen genauso wie ihre<br />

1.Platz: Christian Wonitzki Lindenallee Annenwalde / Densow<br />

Funktionen als Schadstofffilter und landschaftsprägende Elemente. Der dritte Platz ging an<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern, es gewann ein weiterer<br />

„Grüner Tunnel“ auf Rügen. Mehr Informationen<br />

unter: www.allee-des-jahres.de<br />

Neue Veranstaltungsreihe Alleenlandpartie<br />

Gemeinsam mit dem Reiseveranstalter Landreisen in<br />

Schwerin hat der <strong>BUND</strong> erstmalig im Juni <strong>2012</strong> eine<br />

Alleenlandpartie gestartet. Mit einem Kleinbus und 20<br />

Teilnehmern fuhren wir durch wunderschöne Alleen des<br />

ehemaligen Landkreises Ludwigslust, besuchten die<br />

Buchenallee bei Pokrent<br />

Feldsteinkirche in Marsow, den Park in Dammereez und<br />

wurden mittags im Schildfelder Landesforst köstlich am<br />

Grill versorgt. Da die Tour schnell ausgebucht war, gab es im September eine Wiederholung der<br />

Alleenreise.<br />

Druckmaterialien<br />

Die Erneuerung der historischen Alleen des<br />

Geschmückten Landgutes Basedow ist ein<br />

beeindruckendes Beispiel für ehrenamtliches<br />

Engagement. Der <strong>BUND</strong> erarbeitete <strong>2012</strong> eine<br />

umfangreiche Broschüre über die<br />

Alleenerneuerung im Gutspark. Die Broschüre<br />

vermittelt u.a. Naturschutzinformationen und<br />

Geschichtliches über den Park, ein Erbe des<br />

Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné.<br />

Broschüre<br />

Die Broschüre “Die Erneuerung der historischen<br />

Alleen des Geschmückten Landgutes Basedow” kann in der Landesgeschäftsstelle bestellt und im<br />

Internet angesehen werden: www.bund-mv.de > themen und projekte > alleenschutz<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> des <strong>BUND</strong> M-V <strong>2012</strong>


Das Jahr <strong>2012</strong> bei der <strong>BUND</strong>jugend <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

(Kathleen Löpke, Jugendbildungsreferentin der <strong>BUND</strong>jugend <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern)<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> setzten wir vielfältige neue Ideen in Form von Seminaren, Ferienfreizeiten und<br />

Aktionen mit ehrenamtlich engagierten Teamern und Teamerinnen in die Tat um. Insgesamt<br />

führten wir 21 Seminare, 6 Ferienfreizeiten, 27 Schulprojekttage und 18 konsumkritische<br />

Stadtführungen (KonsumGlobal) durch. Über diese Veranstaltungen konnten wir neue aktive<br />

Jugendliche gewinnen, die sich wiederum mit ihren Ideen für die Umweltbildungsarbeit mit<br />

Kindern und Jugendlichen in die <strong>BUND</strong>jugend einbringen können.<br />

Segeltörn zum Ostseeschutz<br />

In den Osterferien segelten wir für den<br />

Schutz der Ostsee mit 18 Jugendlichen<br />

und zwei Teamern auf dem Segelschiff<br />

„Petrine“ von Wismar bis Kiel. Aufgrund<br />

des starken Windes verließen wir die<br />

Wismarer Bucht zunächst nicht und<br />

landeten nach kurzer Überfahrt in Kirchdorf<br />

auf Poel an. Nach einer Einführung<br />

in die Problematik des Plastikmülls in der<br />

Ostsee nutzten wir den Nachmittag für<br />

eine Müllsammelaktion an den Stränden<br />

von Timmendorf und Schwarzer Busch.<br />

Wir sammelten und dokumentierten in<br />

zwei Gruppen den Abfall jeweils auf 2 x 100 Metern. Sensibilisiert wurden die Jugendlichen<br />

dabei vor allem für die Mengen an Müll, die an dem eine Woche zuvor schon gesäuberten<br />

Strand zunächst nicht ins Auge fielen. Massen an gefundenen Kleinteilen wie z. B. 171<br />

Zigarettenstummel auf 100 m Küstenlinie machten die<br />

Verschmutzung der Küstennatur an der Ostsee sichtbar.<br />

Radtour der alternativen Energien<br />

Auf unserer Radtour zu Pfingsten entdeckten wir unser<br />

Bundesland von der erneuerbaren Energie-Seite. Mit<br />

großem Interesse daran, mehr über die Energiewende vor<br />

Ort zu erfahren radelten wir circa 150 km von Bützow über<br />

den Klützer Winkel nach Grevesmühlen. Die Kilometerzahl,<br />

auf vier Tage verteilt, verhieß eine luftig geplante Radtour.<br />

Tatsächlich wäre zwischen den spannenden Führungen der<br />

Referenten und der einen oder anderen Reifenpanne kaum<br />

mehr Strecke umsetzbar gewesen. Der erste Energiestandort,<br />

den wir besichtigten, war der künstlerisch gestaltete<br />

Windpark nahe Dorf <strong>Mecklenburg</strong>, im Anschluss daran<br />

folgte das Solarzentrum Wietow. Die Kommune in Olgashof<br />

gab uns einen spannenden Einblick in ihre Lebensweise, die<br />

einen achtsamen Umgang mit Energie einschließt.<br />

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In einer Zweigstelle der Stadtwerke Grevesmühlen beschäftigten wir uns mit dem umstrittenen<br />

Thema Biogas. Zum Abschluss erlebten wir die Funktionsweise einer Holzschnitzelanlage im<br />

Bioenergiedorf Stellshagen. Die wichtigste Erkenntnis der Tour war, wie unterschiedlich<br />

motiviert und umgesetzt die Wege zur Energiewende sein können - eine Vielfalt, die wir<br />

brauchen und die wir überlegt einsetzen sollten.<br />

Fortbildung Naturschatzkiste<br />

Die <strong>BUND</strong>jugend M-V führte im<br />

September die Fortbildung<br />

„Naturschatzkiste“ für Erzieher und<br />

Lehrer an der „Hintersten Mühle“ in<br />

Neubrandenburg durch. Nach dem<br />

Kennenlernen schloss sich für die<br />

16 Teilnehmer eine theoretische<br />

Einführung zum Thema „Mit<br />

Kindern die Natur erleben“ an. Der<br />

erste Praxisteil beschäftigte sich mit<br />

Sinneswahrnehmungen im Wald.<br />

LandArt war ein weiterer<br />

Schwerpunkt der Fortbildung. Nach<br />

einer Einführung konnten die<br />

Teilnehmer ihrer Fantasie freien Lauf lassen und kleine Kunstwerke aus Naturmaterialien<br />

herstellen. Im zweiten Praxisteil ging es auf Entdeckungsreise in den Wald. Dort wurde erzählt,<br />

wie der Wald aufgebaut ist (Wurzelschicht, Krautschicht, Strauchschicht und Baumschicht) und<br />

welche Tiere im Wald zu finden sind. Mit der Becherlupe ging es auf Entdeckungsreise. Es<br />

wurde die Welt der Moose und Flechten sowie der Tiere, die dort leben, erkundet. Dann folgte<br />

ein Spiel zum Thema Winterschlaf und das Bewegungsspiel „Eulen und Krähen“, welches zum<br />

Abfragen von Wissen geeignet ist. Die Fortbildung endete mit einer Reflexion des Tages.<br />

Argumentieren will gelernt sein!<br />

Im November veranstalteten wir in Rostock mit 15 Teilnehmern ein Argumentationstraining zu<br />

den Themen Ernährung & Gentechnik. Das Seminarkonzept stellte eine Mischung aus einer<br />

methodischen und inhaltlichen Wissensaneignung dar, die von den Jugendlichen sehr gut<br />

angenommen wurde. Der erste inhaltliche<br />

Input beschäftigte sich mit dem Thema „Wer<br />

bestimmt, was wir essen - die Macht der<br />

Lebensmittellobby!“. Aus weiteren Themen<br />

wie “Lebensmittelmüll”, “Welternährung” und<br />

“Agrarindustrie in M-V” konnten die Teilnehmer<br />

Fakten für ihre eigene Argumentation<br />

sammeln. Einzelne Redestrukturmodelle<br />

und Argumentationsmuster wurden<br />

vorgestellt und an den genannten Beispielen<br />

geübt. Anhand dieser Themenvielfalt<br />

diskutierten die Teilnehmer auch außerhalb<br />

des offiziellen Programms über kritischen<br />

Konsum, Verbraucherschutz und die Folgen<br />

ästhetischer Wahrnehmung von<br />

Lebensmitteln.<br />

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Die vorgestellten Themen und Projekte des <strong>BUND</strong><br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern werden 2013 fortgesetzt.<br />

Unterstützen Sie uns mit Ihrer aktiven Teilnahme, durch<br />

Mitgliedschaft im <strong>BUND</strong> oder durch eine Spende!<br />

Spendenkonto <strong>BUND</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Sparkasse <strong>Mecklenburg</strong>-Schwerin<br />

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BLZ: 140 520 00<br />

IBAN/BIC: DE36 1405 2000 0370 0333 70<br />

Mehr Informationen zu unserer Arbeit und zu aktuellen<br />

Aktionen, zu Spenden und Patenschaften und Kontakt zu den<br />

<strong>BUND</strong>-Gruppen vor Ort finden Sie unter www.bund-mv.de.<br />

<strong>BUND</strong>-<strong>Landesverband</strong><br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V.<br />

Wismarsche Straße 152<br />

19053 Schwerin<br />

T: 0385 521339-0<br />

Fax: 0385 521339-20<br />

E-Mail: bund.mv@bund.net<br />

Www.bund-mv.de<br />

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