Spitzenmedizin menschlich 04/2013 - 940 kB - BUK-Hamburg
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Aus der Klinik<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit, Herr Dr. Gonschorek?<br />
Interview mit dem neuen Chefarzt des Neurotraumatologischen Zentrums (NTZ) am <strong>BUK</strong>H<br />
Bildunterschrift<br />
Grußwort<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
ein ereignisreiches Jahr neigt sich<br />
dem Ende zu. Ich hoffe, Sie konnten<br />
die Vorsätze, die Sie sich für <strong>2013</strong><br />
vorgenommen hatten, auch umsetzen<br />
oder sind noch dabei und<br />
haben bereits neue Ideen für 2014.<br />
Unser Ideenreichtum ist groß. Auch<br />
im kommenden Jahr werden wir<br />
uns um mehrere große Themenfelder<br />
kümmern. Da ist zum einen<br />
der Ausbau einer psychotraumatologischen<br />
Ambulanz in der <strong>Hamburg</strong>er<br />
Innenstadt, um auch den<br />
Patienten eine Behandlungsmöglichkeit<br />
bieten zu können, die aus<br />
dem <strong>Hamburg</strong>er Westen anreisen.<br />
Zum anderen werden wir weiterhin<br />
die Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention<br />
in unserem<br />
Haus vorantreiben und alles für<br />
eine gelebte Inklusion tun.<br />
Bei allem was wir planen und tun,<br />
stehen selbstverständlich der Patient<br />
und seine Bedürfnisse immer<br />
im Mittelpunkt. Deshalb möchte ich<br />
mich an dieser Stelle sowohl bei unseren<br />
Patienten bedanken, die auf<br />
uns und unsere Qualität vertrauen,<br />
als auch bei unseren Partnern und<br />
Kostenträgern, die unsere <strong>Spitzenmedizin</strong><br />
mit uns gemeinsam tragen<br />
und vorantreiben. Nur durch die<br />
gute Zusammenarbeit, können wir<br />
die hohe Qualität stetig verbessern.<br />
Und auch bei allen Mitarbeitern, die<br />
die herausragende Arbeit leisten<br />
und die <strong>menschlich</strong>e Komponente<br />
hinter der <strong>Spitzenmedizin</strong> verkörpern.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien<br />
gesegnete Weihnachten, kommen<br />
Sie gut und gesund ins neue<br />
Jahr.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Dr. Hubert Erhard<br />
Geschäftsführer des <strong>BUK</strong>H<br />
Zur Person:<br />
Dr. Andreas Gonschorek,<br />
Chefarzt des Neurotraumatologischen<br />
Zentrums am <strong>BUK</strong>H<br />
46 Jahre alt, lebt in Lüneburg<br />
verheiratet, zwei Kinder<br />
von 1995 - 2005 Assistenzarzt in Magdeburg,<br />
Bremerhaven, im <strong>BUK</strong>H und in<br />
Lüneburg<br />
Ab 2005 Facharzt für Neurologie am <strong>BUK</strong>H<br />
Ab 2006 Leitender Oberarzt des NTZ<br />
Seit 2007 Leitender Arzt Bereich Neurologie<br />
des NTZ am <strong>BUK</strong>H<br />
Seit 2010 Leitung Psychotraumatologie<br />
des NTZ<br />
Seit 2010 Sprecher des Arbeitskreises<br />
Neuromedizin im Klinikverbund (KUV)<br />
Seit 2010 Leiter der Expertengruppe BG<br />
Klinikstandards Schädelhirnverletzungen<br />
der DGUV<br />
Sie sind seit 1.12. Chefarzt des NTZ. Was<br />
genau waren Ihre Beweggründe, diese<br />
Position anzunehmen?<br />
Die Arbeit im NTZ macht mir seit Jahren viel<br />
Spaß und ist immer wieder eine spannende<br />
Herausforderung. Die Abteilung hat viele positive<br />
Veränderungen durchlaufen. Diesen dynamischen<br />
Weg möchte ich gemeinsam mit<br />
meinem Team weiter beschreiten.<br />
Wie sah diese Entwicklung in den vergangenen<br />
Jahren aus?<br />
Die Behandlungskapazitäten wurden von Jahr<br />
zu Jahr deutlich erweitert. Ein Meilenstein war<br />
dabei 2010 die Einrichtung einer ambulanten<br />
und stationären Behandlungsstation für psychoreaktive<br />
Störungen mit 12 stationären Betten<br />
und einer ärztlichen und psychologischen<br />
ambulanten Vor- und Weiterversorgung. Die<br />
Patienten werden hier nach Unfällen oder anderen<br />
berufsbedingten traumatisierenden Erlebnissen<br />
behandelt. In Planung ist momentan<br />
außerdem eine Psychotraumatologische<br />
Ambulanz in der <strong>Hamburg</strong>er Innenstadt. Damit<br />
beschreiten wir einen zukunftsweisenden<br />
Weg aufgrund der weiterhin steigenden Zahl<br />
an psychischen Erkrankungen.<br />
Gab es noch weitere Umstrukturierungen?<br />
Außerdem konnten wir ein Dokumentationsund<br />
Rehaplanungssystem einführen, dass ICF<br />
Kriterien berücksichtigt. Diese international<br />
gültigen Kriterien dienen dazu, den Rehabilitationsverlauf<br />
effizienter zu gestalten und<br />
optimal auf die Bedürfnisse der Patienten zuzuschneiden.<br />
Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte<br />
arbeiten dabei von den Aktivitäts- und<br />
Teilhabestörungen des Patienten ausgehend<br />
an den Zielstellungen. Dabei geht es z. B. um<br />
Mobilitäts- und Wahrnehmungsstörungen.<br />
Ein Ziel wäre dann beispielsweise, dass der<br />
Patient wieder eigenständig Einkaufen gehen<br />
kann. Wir berücksichtigen selbstverständlich<br />
vorallem auch die Ziele, die der Patient selbst<br />
erreichen möchte.<br />
Welche Aspekte sind besonders wichtig<br />
für eine optimale Behandlung?<br />
Die enge Zusammenarbeit zwischen Neurochirurgen<br />
und Neurologen und ein individuelles<br />
Therapieangebot. Das Gesundheitswesen<br />
verändert sich schnell, so dass wir diese<br />
Veränderungen selbstverständlich mittragen<br />
und flexibel sein müssen. Wir wollen wir unsere<br />
Kernkompetenzen durch den Ausbau<br />
neurochirurgischer Behandlungskapazitäten<br />
stärken und uns auch auf die weitere demographische<br />
Entwicklung einstellen.<br />
Was liegt Ihnen persönlich am Herzen in<br />
Bezug auf Ihre Arbeit?<br />
In meinem Team möchte ich, dass jeder Mitarbeiter<br />
eigenständig arbeiten und seinen<br />
Bereich selbst verantworten kann. Ein kooperativer<br />
Führungsstil ist für mich dabei<br />
zukunftsweisend und motiviert auch die<br />
Kollegen.<br />
Gab es einen Patienten, dessen Fall Ihnen<br />
besonders in Erinnerung geblieben ist?<br />
Es gab in den vergangenen Jahren viele unterschiedliche<br />
Fälle. Eines haben dabei alle<br />
gemeinsam: Man kann unglaublich viel von<br />
der Kraft und der Beharrlichkeit der Patienten<br />
lernen. Sie kehren oft nach sehr schweren<br />
Beeinträchtigungen in ihr Leben zurück und<br />
schaffen es, dieses nach ihren Möglichkeiten<br />
wieder recht gut zu meistern. Ein junger<br />
Tanzlehrer hat mich durch seine Willensstärke<br />
besonders beeindruckt. Er hatte nach einem<br />
Autounfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma<br />
erlitten. Sein größter Wunsch ist es, wieder<br />
tanzen zu können. Bei ihm bin ich mir sicher,<br />
dass er es schafft. Vielleicht nicht in der Qualität<br />
wie vorher, aber er wird wieder tanzen!<br />
Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Bergedorf<br />
Traumberuf Hausarzt - Ausbildung im Verbund optimal organisiert<br />
Der „Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin<br />
Bergedorf“ ist am 30. Oktober <strong>2013</strong> vom<br />
Zentrum für Rehabilitationsmedizin (ZRH) am<br />
<strong>BUK</strong>H und den drei allgemeinmedizinischen<br />
Praxen I. Baumann und Dr. A. Matthiessen, J.<br />
M. Erich und Dr. U. Schröder-Höch sowie Dr.<br />
med. J. E. Kulemann und Ch. E. Kulemann gegründet<br />
worden. Initiiert wurde der Verbund<br />
durch Monika Mangiapane, Leiterin der „Koordinierungsstelle<br />
zur Förderung der Allgemeinmedizin“<br />
der Ärztekammer <strong>Hamburg</strong>.<br />
Ziel des Verbundes ist es die Weiterbildung<br />
zum „Facharzt für Allgemeinmedizin“ praxisnah<br />
zu strukturieren, die stationäre und<br />
ambulante Ausbildung optimal zu verzahnen<br />
und ein zeitgerechtes Durchlaufen der Ausbildungsabschnitte<br />
zu sichern. Anstelle sich<br />
mühsam selber Weiterbildungsstellen zu suchen,<br />
können die zukünftigen Allgemeinmediziner<br />
fünf Jahre lang in der Klinik<br />
und umliegenden Praxen ein<br />
für sie speziell organisiertes und<br />
aufeinander abgestimmtes Weiterbildungsprogramm<br />
mit hohem<br />
Qualitätsanspruch durchlaufen.<br />
In der Weiterbildungsordnung ist<br />
eine fünfjährige Weiterbildungszeit<br />
für den „Facharzt für Allgemeinmedizin“<br />
vorgegeben und<br />
inhaltlich beschrieben. Im Rahmen<br />
der Verbundweiterbildung<br />
wird angestrebt, dass die Weiterbildungsassistenten<br />
mindestens<br />
18 Monate in verschiedenen Abteilungen der<br />
Inneren Medizin, jeweils 6 Monate in zwei<br />
Wahlfächern wie z. B. Physikalische und Rehabilitative<br />
Medizin oder Neurologie, 6 Monate<br />
in einer chirurgischen Notfall-Ambulanz sowie<br />
18 Monate in einer allgemeinmedizinischen<br />
Dr. J.-J. Glaesener, Chefarzt des ZRH, Dr. C. Niemeyer, Oberarzt im ZRH,<br />
(hintere Reihe v.l.) und Monika Mangiapane (vorne 2. v.l.) freuen sich über<br />
den gelungenen Zusammenschluss mit den Allgemeinmedizinern Christina<br />
E. Kulemann, Dr. Jan Martin Erich und Isabel Baumann<br />
Praxis verbringen. Durch die enge Vernetzung<br />
mit der Ärztekammer wird eine zusätzliche<br />
Flankierung der aufeinander folgenden Weiterbildungsabschnitte<br />
geboten, die auch Unterstützung<br />
zu den Fragen der Förderung und<br />
Evaluation umfasst.<br />
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