Mit drei Baugebieten am Start - Neubürger sind ... - Stadt Bruchköbel
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F<strong>am</strong>ilie, Bildung & Soziales<br />
Studienreise: Bibliotheken in Italien<br />
Was kommt einem in den Sinn, wenn<br />
man an Italien denkt? Gutes Essen,<br />
Wein, Sehenswürdigkeiten, Sonne,<br />
Strand … – aber weniger das Thema Bibliotheken.<br />
Um dieses unbekannte Terrain zu erforschen,<br />
organisierte der Berufsverband Information<br />
und Bibliothek (BIB) Ende Mai eine<br />
mehrtägige Studienfahrt, an der 14 Bibliothekarinnen<br />
und Bibliothekare aus ganz<br />
Deutschland teilnahmen, darunter auch Christine<br />
Ambrosi, die Leiterin der <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
<strong>Bruchköbel</strong>.<br />
Die Reisegruppe besichtigte fünf Bibliotheken<br />
in der Emilia-Romagna, den Marken und<br />
der Toskana:<br />
Biblioteca Sala Borsa in Bologna<br />
MEMO (Mediateca Montanari) in Fano<br />
Biblioteca San Giorgio in Pistoia<br />
Multiplo (Centro Cultura) in Cavriago<br />
Biblioteca Antonio Urceo Codro<br />
in Rubiera<br />
Sowohl die umfunktionierten historischen<br />
Gebäude als auch die Neubauten waren sehr<br />
beeindruckend. Die Bibliotheksnutzer sehen<br />
das offensichtlich ebenso: Zeitschriften-, Leseund<br />
Arbeitssäle waren ausnahmslos voll besetzt.<br />
Zudem verfügen alle Bibliotheken über<br />
privat betriebene Caféterien oder zumindest<br />
einen Kaffeeautomaten.<br />
Kostenloses W-LAN ist<br />
ebenso selbstverständlich<br />
wie separate Veranstaltungsräume.<br />
All dies<br />
schlägt sich in entsprechend<br />
hohen Besucherzahlen<br />
nieder. Offensichtlich<br />
leben die besichtigten<br />
Bibliotheken<br />
in erster Linie von ihren<br />
attraktiven Räumlichkeiten<br />
und der sehr guten<br />
technischen Ausstattung.<br />
Der Bestand ließ<br />
hingegen zu wünschen<br />
übrig, denn wie eine der<br />
gastgebenden Bibliothekarinnen<br />
bemerkte,<br />
31<br />
würde in Italien gerne eingeweiht, aber <strong>Mit</strong>tel<br />
für den laufenden Betrieb - sei es Gebäudeunterhaltung<br />
oder Bestand - seien dann<br />
nicht mehr vorhanden. Dies schlägt sich in<br />
entsprechend mäßigen Ausleih- und Umsatzzahlen<br />
nieder und zeigt, wie wichtig ein<br />
angemessener Etat zum Kauf neuer Medien<br />
ist.<br />
Hier einige Punkte, die den Teilnehmern der<br />
Studienfahrt besonders aufgefallen <strong>sind</strong>: In<br />
der Sala Borsa gibt es mit dem Bereich<br />
„Bebè“ einen eigenen Raum für unter Dreijährige,<br />
der sogar einen Parkplatz für Kinderwagen<br />
hat! In der MEMO in Fano und im<br />
Multiplo in Cavragio überzeugten die konsequente<br />
und professionell gestaltete Beschilderung<br />
und das Corporate Design. Wie man<br />
sich in der Bibliothek verhalten soll, wird im<br />
Multiplo zudem nicht über Verbotsschilder<br />
geregelt, sondern mit einem Smiley, der sagt,<br />
was man darf (lesen, schwätzen, spielen, sich<br />
verlieben… ) und was nicht (schreien, Wände<br />
beschmieren, rennen…).<br />
Die besichtigten Bibliotheken zeichneten<br />
sich zudem dadurch aus, dass sie beginnen,<br />
sich von der klassischen Aufstellung mit numerischer<br />
Klassifikation zu trennen und die<br />
Medien nach Interessen kreisen und Klartextsystematik<br />
zu präsentieren. Vorbild für<br />
Praktische Designerstühle in der Sala Borsa.