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Präsentation Rudi Maisriml "(Gelingende) Elternarbeit in der Praxis ...

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Eltern als Bildungspartner beim Übergang Schule – Beruf stärken<br />

(<strong>Gel<strong>in</strong>gende</strong>) <strong>Elternarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>der</strong><br />

psychosozialen Beratung am Übergang Schule –<br />

Beruf<br />

Wien<br />

27. Jänner 2014<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong>,<br />

Psychologe und Jugendarbeiter<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

• Eltern haben enormen E<strong>in</strong>fluss („Bildung wird<br />

vererbt“).<br />

• Aber: Mit zunehmenden Alter <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nimmt<br />

Elternbeteiligung oft ab.<br />

• Und: Jugendliche (& Eltern & Lehrer) s<strong>in</strong>d nicht<br />

immer erfreut über <strong>Elternarbeit</strong>.<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Ausbildungsreife<br />

Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und <strong>der</strong><br />

Persönlichkeit:<br />

• Durchhaltevermögen<br />

• Frustrationstoleranz<br />

• Kommunikationsfähigkeit<br />

• Konfliktfähigkeit<br />

• Kritikfähigkeit<br />

• Leistungsbereitschaft<br />

• Selbstorganisation<br />

• Selbstständigkeit<br />

• Sorgfalt<br />

• Teamfähigkeit<br />

• Umgangsformen<br />

• Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong><br />

• Zuverlässigkeit<br />

Frage: Wie und <strong>in</strong> welchem Alter werden diese Merkmale erworben?<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


LehrerInnen-Befragung<br />

7<br />

- E<strong>in</strong>fluss auf DropOut + E<strong>in</strong>fluss durch CM<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Lernmotivation<br />

neg. Erziehungsstil<br />

soz. schwach<br />

schul. Diszipl<strong>in</strong><br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

Aggression<br />

del. Peer<br />

Migration<br />

Alkohol/Drogen<br />

Negativer Erziehungsstil an 2. Stelle für DropOut-Gefährdung; aber nur ger<strong>in</strong>ger<br />

E<strong>in</strong>fluss auf Erziehungsstil durch Coach<strong>in</strong>g wahrgenommen. (<strong>Maisriml</strong>, 2012, n=76)<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Beratung im Übergangsmanagement<br />

• Berufsorientierung:<br />

Berufsbil<strong>der</strong>, Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Lehrstellensuche,<br />

Kompetenzerweiterung...<br />

• Bildungsberatung:<br />

Schulische Probleme, Kurse, Ausbildungsmaßnahmen,<br />

weiterführende Schulen...<br />

• Persönliche und jugendspezifische Themen (&<br />

psychosoziale Probleme):<br />

„Jugendspezifische Themen wie Liebe Freundschaft, Sexualität,<br />

familiäre Probleme, aber auch persönliche Probleme wie ausufernde<br />

Mediennutzung, Mobb<strong>in</strong>g, Gewalt, Alkohol, Drogen o<strong>der</strong> Del<strong>in</strong>quenz<br />

spielten oft im weiteren Verlauf des Prozesses e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.“<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Psychosoziale Beratung<br />

<strong>Praxis</strong>beispiele<br />

Beavis & Butthead © MTV<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Evaluierung Jugendcoach<strong>in</strong>g – ihs 2012<br />

• <strong>Elternarbeit</strong> im Rahmen des Jugendcoach<strong>in</strong>gs: „durchwachsene<br />

Erfolgsbilanz“ (ihs; S. 98)<br />

<strong>Elternarbeit</strong> ist pr<strong>in</strong>zipiell vorgesehen: z.B.: E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Eltern <strong>in</strong><br />

Erstgespräche, Unterschreiben <strong>der</strong> E<strong>in</strong>verständniserklärungen (EVE) und an<br />

wichtigen Stationen des Coach<strong>in</strong>gprozesses.<br />

• 3 Gruppen von Eltern<br />

Gruppe 1: kooperativ , z.B. Eltern von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> durch<br />

„externe Zugänge“ (z.B. NEETs)<br />

Gruppe 2: EVE & Erstgespräch absolviert, dann Verantwortung abgegeben<br />

Gruppe 3: „Problemeltern“, Scheidung, Konflikte, Gewalt, ... Z.B. ke<strong>in</strong>e EVE<br />

• Beson<strong>der</strong>heiten auch bei Migranteneltern und Eltern mit (zu)<br />

hohen Erwartungen<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Thesen<br />

• <strong>Elternarbeit</strong> im Übergangsmanagement gel<strong>in</strong>gt, wenn Eltern<br />

vorher schon Verantwortung übernommen haben und bereits<br />

Kontakt zu Institutionen gewohnt s<strong>in</strong>d:<br />

Dann s<strong>in</strong>d Eltern weiterh<strong>in</strong> erreichbar und können wie<strong>der</strong> mit <strong>in</strong>s Boot geholt werden: oft bei<br />

typischen Problemstellungen wie z.B. SPF, ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie, Krankheiten,<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen..... Eltern s<strong>in</strong>d Kontakt und Hilfestellung gewohnt.<br />

• Es existieren Grenzen bei <strong>der</strong> <strong>Elternarbeit</strong>:<br />

Manche Eltern s<strong>in</strong>d schwer erreichbar. Durch großen Aufwand entsteht die Gefahr <strong>der</strong><br />

Ressourcenverschiebung. Grundsätzlich ist auch ke<strong>in</strong>e Erziehungsberatung möglich!<br />

• Bei problematischen Eltern ist manchmal noch<br />

„lösungsorientierte“ <strong>Elternarbeit</strong> möglich:<br />

Lösungsorientierte <strong>Elternarbeit</strong> verzichtet auf das Bearbeiten von Ursachen (allerd<strong>in</strong>gs dann oft<br />

Problem <strong>der</strong> Nachhaltigkeit! ) Außerdem: <strong>Elternarbeit</strong> ist nicht immer nur von Vorteil.<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Viele Elterntypen<br />

• Überfor<strong>der</strong>te Eltern: z.B. alle<strong>in</strong>erziehende Eltern<br />

• Vielbeschäftigte Eltern: Ke<strong>in</strong>e Zeit, K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d Nebensache<br />

• Des<strong>in</strong>teressierte Eltern: Tendenzen zur Abgabe <strong>der</strong><br />

Erziehungsverantwortung<br />

• Problembeladene Eltern: z.B. Schulden, Alkohol, Gewalt, Scheidung,<br />

Krankheit<br />

• Bildungsferne Eltern: z.B. Eltern und Familien <strong>in</strong> prekären<br />

Lebensverhältnissen<br />

• Misstrauische und fe<strong>in</strong>dselige Eltern: Eltern mit unverarbeiteten eigenen<br />

negativen Schulerfahrungen<br />

• „Normale“ Eltern…<br />

• ......<br />

• Eltern und Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

• „Helikopter-Eltern“ (Kampf-, Rettungs-, Überwachungshubschrauber?)<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


<strong>Elternarbeit</strong>(en)<br />

„Die“ <strong>Elternarbeit</strong> gibt es nicht!<br />

Positiv ist:<br />

• Willkommensstruktur<br />

• Schüler im Vorfeld mit e<strong>in</strong>beziehen<br />

• Regelmäßige Kommunikation, nicht nur bei Anlassfall<br />

• Auf gleicher Augenhöhe<br />

• Zusammenarbeit mit Geme<strong>in</strong>den und Grätzl (Vernetzung)<br />

• Stolperste<strong>in</strong>e und Türöffner beachten<br />

• Individuelle <strong>Elternarbeit</strong> (er)f<strong>in</strong>den<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Elternengagement<br />

• Schulbasiertes Elternengagement:<br />

-> Sprechstunden, Sprechtage, Elterngremien, schulische<br />

Veranstaltungen... Verbessert Noten aber nicht Leistung<br />

• Heimbasiertes Elternengagement:<br />

Erziehungsstil, kognitive Anregungen, stimulierende häusliche<br />

Lernumgebung, Gesprächskultur, Konfliktlösungsstrategien,<br />

realistische Leistungserwartungen<br />

Heimbasiertes Engagement ist wichtiger & effektiver<br />

als schulbasiertes Engagement (vgl. Sacher 2012)<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Effektive berufsbezogene <strong>Elternarbeit</strong>(en)<br />

• Kooperative <strong>Elternarbeit</strong>: „auf Augenhöhe“<br />

• Schülerbasierte <strong>Elternarbeit</strong><br />

• Aktivierende <strong>Elternarbeit</strong> (Methoden für Bildungsferne, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Ausbildungsreife...)<br />

• Aufsuchende <strong>Elternarbeit</strong> (Geh- vs. Kommstruktur, heimbasiert...)<br />

• Netzwerk- u. Stadtteilarbeit (Schlüsselpersonen, Eltern-Cafes,<br />

Vernetzung, Lebenswelt, Sozialraum...)<br />

• Interkulturelle <strong>Elternarbeit</strong><br />

• Väterarbeit ?!<br />

• Entlastende <strong>Elternarbeit</strong><br />

• Grenzfälle <strong>der</strong> <strong>Elternarbeit</strong>: „Lösungsorientierte“ <strong>Elternarbeit</strong>,<br />

<strong>in</strong>dividuelle <strong>Elternarbeit</strong> o<strong>der</strong> sozialpädagogische Gruppen<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Interkulturelle <strong>Elternarbeit</strong><br />

Interkulturelle Kompetenz<br />

• Wissen (z.B. Kulturwissen, Sprache, kognitive <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Kompetenz: dies darf nicht zu Verallgeme<strong>in</strong>erungen und<br />

Ethnisierungen führen)<br />

• Emotion (Empathie, Ambiguitätstoleranz...)<br />

• Verhalten (Kommunikation, reflexive Handlungskompetenzen...)<br />

Stolperste<strong>in</strong>e & Türöffner<br />

Vgl.: Toprak, A. El-Mafaalani, A. (2011) Muslimische K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Lebenswelten - Denkmuster - Herausfor<strong>der</strong>ungen. Konrad Adenauer Stiftung.<br />

http://www.kas.de/wf/doc/kas_28612-544-1-30.pdf?111201141745 bzw.<br />

http://www.kas.de/upload/Publikationen/2011/Muslimische_K<strong>in</strong><strong>der</strong>/7_konsequenzenelternarbeit.pdf<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


5 Thesen zur <strong>Elternarbeit</strong> mit Migrantenfamilien<br />

1. Migrationsfamilien s<strong>in</strong>d an e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Schule<br />

<strong>in</strong>teressiert und dafür ansprechbar. Sie s<strong>in</strong>d aber nicht aktiv.<br />

2. Migrantenfamilien nehmen bevorzugt solche Angebote wahr, <strong>der</strong>en<br />

praktische Nutzung unmittelbar e<strong>in</strong>sichtig ist.<br />

3. Mit den Eltern von Migrantenk<strong>in</strong><strong>der</strong>n lassen sich besser allgeme<strong>in</strong>e<br />

nationalitätenbezogene Probleme besprechen als <strong>in</strong>dividuellpersönliche<br />

Probleme.<br />

4. Bei Migranteneltern s<strong>in</strong>d Erziehungsfragen oft von an<strong>der</strong>en<br />

existentiellen Problemen überlagert.<br />

5. In <strong>der</strong> <strong>Elternarbeit</strong> muss man Enttäuschungen e<strong>in</strong>kalkulieren, weil<br />

man den Eltern nicht immer Hilfe leisten kann (Probleme wie<br />

Wohnung, Lehrstelle, Ausweisung usw.).<br />

Vgl.: Ali Ucar, deutscher Schulpsychologe: Thesen zur <strong>Elternarbeit</strong> mit Migrantenfamilien<br />

(http://www.lehrer-<strong>in</strong>fo.net/kompetenz-portal.php/cat/1/aid/134)<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


good practice<br />

z.B.: Vernetzungen:<br />

•„Jugend <strong>in</strong> Favoriten“<br />

•„Jugend <strong>in</strong> Meidl<strong>in</strong>g“<br />

•„Fair Play“<br />

•…………………………<br />

•…………………………<br />

Danke für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

Rückfragen und Kontakt:<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong><br />

r.maisriml@kiddy.co.at<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014


Literatur<br />

Hagedorn, J. (2010): <strong>Präsentation</strong>: Grundlegende Aspekte <strong>der</strong> <strong>Elternarbeit</strong> im Kontext von<br />

Schulverweigerung<br />

http://www.erev.de/auto/Downloads/Skripte_2010/2010_04_WS_Hagedorn_<strong>Elternarbeit</strong>.pdf<br />

Sacher, W. (2010) Workshop: "<strong>Elternarbeit</strong> mit schwer erreichbaren Eltern"<br />

http://www.berufse<strong>in</strong>stieg-wilhelmshaven-friesland.de/files/sacher_schwer_erreichbare_eltern.pdf<br />

Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration; Forschungsbericht.: Baustelle<br />

<strong>Elternarbeit</strong>. E<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme zwischen Schule und Elternhaus<br />

http://www.svr-migration.de/content/wp-content/uploads/2012/10/<strong>Elternarbeit</strong>_Kurz<strong>in</strong>formation_F<strong>in</strong>al.pdf<br />

Ste<strong>in</strong>er, M. et al. (2012) Evaluierung „Jugendcoach<strong>in</strong>g“ - Endbericht<br />

http://www.equi.at/dateien/JU-Endbericht-IHS-ueberarbei.pdf<br />

Puhlmann, A (2005) Die Rolle <strong>der</strong> Eltern bei <strong>der</strong> Berufswahl ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

www.bibb.de/dokumente/pdf/a24_puhlmann_ElternBerufswahl.pdf<br />

Sacher, W. (2008): <strong>Elternarbeit</strong>; Gestaltungsmöglichkeiten und Grundlagen für alle Schularten<br />

Sacher, W. (2009): Lehrerbücherei Grundschule: <strong>Elternarbeit</strong> schülerorientiert: Grundlagen und<br />

<strong>Praxis</strong>modelle<br />

Stange, W. (Herausgeber) et. al (2012): Grundlagen und Strukturen von <strong>Elternarbeit</strong>: <strong>Elternarbeit</strong> <strong>in</strong><br />

Kooperation von Schule, Jugendhilfe und Familie<br />

Mag. <strong>Rudi</strong> <strong>Maisriml</strong> - 2014

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