Wertguthaben - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

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16 17 Passgenaue Geldanlage: Wertguthaben richtig anlegen Welche Anlagemöglichkeiten gibt es? Es ist Ihnen überlassen, wie Sie die Wertguthaben Ihrer Beschäftigten verwalten. Das Gesetz verpflichtet Sie nicht, Wertguthaben am Kapitalmarkt anzulegen. Sie können die auflaufenden Entgeltanteile zum Beispiel in Ihrem Unternehmen behalten. Die Regel jedoch sind externe, verzinste Anlageformen bei Banken, Kapitalanlagegesellschaften oder Versicherungen. Damit stellen Sie sicher, Wertguthaben langfristig zu erhalten und zudem in ihrem Wert zu steigern. Zu den üblichen Anlagen zählen Banksparpläne, Fondssparpläne oder Versicherungsverträge. Auf welches Finanzinstitut Sie die Wertguthaben übertragen und welche Anlageform Sie wählen, hängt maßgeblich von Risikoerwägungen und dem Zeithorizont der Anlage ab, das heißt, wann und wie flexibel das Entsparen je nach Freistellungszweck beginnen soll. Welche gesetzlichen Vorgaben gelten für die Kapitalanlage? Das Gesetz schreibt den sicheren Erhalt von Wertguthaben vor, damit angesparte Guthaben vor allem bei langfristigen Anlagen nicht verloren gehen. Hierbei gelten folgende Vorgaben: ∙ Spätestens zu Beginn der beruflichen Auszeit, also der planmäßigen Auszahlung des Wertguthabens, muss der volle Wert des angesparten Guthabens einschließlich der Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung bereitstehen. Als Arbeitgeber sind Sie verpflichtet, diesen Werterhalt zu garantieren. Sie können diese Verpflichtung auch Ihrem Anlageinstitut übertragen. ∙ Das Wertguthaben ist so anzulegen und zu verwalten, dass ein Verlust ausgeschlossen erscheint, ein angemessener Ertrag erzielt wird und eine ausreichende Liquidität gewährleistet ist. Sie dürfen maximal 20 Prozent der Anteile in Aktien oder Aktienfonds anlegen. ∙ Ein höherer Anteil als 20 Prozent – also eine risikoreichere Anlage – ist nur erlaubt für Wertguthaben, die allein auf den Übergang in den Ruhestand abzielen (Lebensarbeitszeitkonto), oder wenn ein Tarifvertrag dies gezielt vorsieht. Wie sichern Sie den Erhalt und steigern den Wert? Wenn Wertguthaben flexibel sein sollen, sind die Anlagemöglichkeiten begrenzt, da eine werterhaltende
Unternehmen Auszahlung praktisch jederzeit gewährleistet sein muss. Besonders flexibel, gerade bei kurzfristigem Abruf, sind u. a. Banksparpläne oder auf den kurzfristigen Werterhalt ausgerichtete Versicherungen. Zielt das Wertguthaben jedoch ausschließlich auf den Übergang in den Ruhestand, kommen risikoreichere und damit oft ertragsstärkere Anlagen infrage, zum Beispiel langfristig orientierte Versicherungsverträge oder Investmentfonds mit höherem Aktienanteil. Um Wertguthaben sowohl ertragreich als auch flexibel abrufbar anzulegen, haben Sie mehrere Optionen: ∙ Sie können zwei Wertguthabenvereinbarungen abschließen. Aus der einen organisieren Sie Freistellungen für Elternzeiten, Pflegezeiten, Sabbaticals oder Teilzeitarbeit. Hierfür bedarf es kurzfristig verfügbarer Anlageformen. Das andere Wertguthaben verwenden Sie ausschließlich für den Übergang in den Ruhestand. Hier können Sie langfristiger und risikoreicher anlegen. ∙ Sie können für die Finanzierung einer Auszeit aus dem Wertguthaben eine Mindestanlagefrist von mehreren Jahren festlegen. Das erlaubt Ihnen mittel- bis langfristige Anlagemöglichkeiten und damit höhere Wertsteigerungen. Beschäftigte können hier aber erst nach einer „Mindestdauer“ auf ihr Wertguthaben zugreifen. ∙ Sie können Wertguthaben langfristig anlegen und dennoch Ihren Beschäftigten kurzfristige Freistellungen ermöglichen, indem Sie mögliche Unterdeckungen durch das Wertguthaben aus dem Unternehmen finanzieren. Vor allem große Unternehmen machen von dieser Regelung Gebrauch, da die Wertsteigerung aufgrund der langfristigen Anlage die kurzfristigen Kosten in der Regel überwiegt.
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