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Sehenswertes in der Nachbarschaft
Das Hauptmann-Museum in Erkner
Lesezimmer
seiner Bibliothek befindet sich hier,
ebenso Bestände des ehemaligen
Hauptmann-Archivs in Radebeul. In
der Villa finden auch Lesungen, Konzerte,
Filmvorführungen und Sonderausstellungen
statt.
2012 wäre der Dichter Gerhart
Hauptmann 150 Jahre alt geworden.
Bekannt wurde er vor allem durch
seine Dramen; er schrieb aber auch
Romane, Novellen und Gedichte.
Naturwissenschaften und Geschichte
in Jena und Berlin und nahm Schauspielunterricht.
Lange war er auf der
Suche nach seiner künstlerischen
Bestimmung. Als er mit 23 Jahren
Ereignisse. 1912 erhielt er den Nobelpreis
für Literatur.
Der Dichter war in allen Epochen –
vom Kaiserreich über die Weimarer
Republik, den Nationalsozialismus bis
Gerhart-Hauptmann-Museum
Gerhart-Hauptmann-Straße 1-2
15537 Erkner
Telefon 03362-3663
www.hauptmannmuseum.de
info@hauptmannmuseum.de
Geöffnet: Di-So 11-17 Uhr
Manuskriptschrank im Arbeitszimmer
Schreibtisch im Arbeitszimmer
Bibliothek im Lesezimmer
Fotos: Gerhart-Hauptmann-Museum
Seine künstlerische Laufbahn begann
1889 wie ein Paukenschlag mit dem
Sozialdrama „Vor Sonnenaufgang“,
erreichte 1892 mit der Aufführung
des Schauspiels „Die Weber“ ihren
Höhepunkt und endete 1943 mit
der Uraufführung der „Iphigenie auf
Aulis“ in Wien. Einige Jahre hat der
Dramatiker auch in Erkner verbracht.
Das dortige Gerhart-Hauptmann-
Museum gibt einen Einblick in sein
Schaffen.
Gerhart Hauptmann wurde als jüngstes
von vier Geschwistern 1862 in
Schlesien geboren und fühlte sich Zeit
seines Lebens mit seiner Heimat verbunden.
Eigentlich wollte er Bildhauer
werden, besuchte die Kunstschulen
in Breslau und Dresden, hörte aber
auch Vorlesungen zu Philosophie,
die reiche Kaufmannstochter Marie
Thienemann heiratete, beschied ihm
das eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit,
seinen Weg zu finden und
sich auszuprobieren, u. a. auch als
Schriftsteller. Mit 27 Jahren erlebte er
die Uraufführung seines ersten Dramas
„Vor Sonnenaufgang“ am Berliner
Lessing-Theater und wurde über
Nacht berühmt.
Gerhart Hauptmann brachte – ohne
philosophische und intellektuelle
Abgehobenheit – das soziale Elend
der Massen im heraufkommenden
Industriezeitalter auf die Bühne. Er
zeigte, wie die Welt des Kleinbürgers
zerfiel und rührte mit volkstümlichem
Witz und ironischer Selbstentlarvung
das Publikum. Die Uraufführungen
seiner Stücke waren gesellschaftliche
zum Nachkriegsdeutschland – zwar
nicht immer verehrt, doch künstlerisch
anerkannt. Wohl deshalb, weil
seine Werke grundsätzliche Themen
des menschlichen Lebens, Leidens
und Glücksuchens aufgreifen. Auch
im geteilten Deutschland wurde er in
Ost und West gleichermaßen gespielt
und gedruckt. Seine Werke sind in
40 Sprachen übersetzt worden. 1946
starb der Dichter, 83-jährig.
Seit 1987 befindet sich in der Villa
Lassen in Erkner das Gerhart-
Hauptmann-Museum. Der Dichter
hat hier vier Jahre lang gelebt und
wichtige Werke verfasst. Das Museum
ist deutschlandweit das einzige
seiner Art. Seine Einrichtung wurde
aus dem Teilnachlass des Dichters
rekonstruiert. Auch ein großer Teil
Wohnzimmer
38
Treptow-Köpenick 2013/2014