Hans-Dieter Meissner Dresden, den 02.07.2013 Sächsischer ...

Hans-Dieter Meissner Dresden, den 02.07.2013
Sächsischer Bergsteigerbund
Vorstand
Könneritzstr. 33
01067 Dresden
UFOs -
über dem sächsischen Bergsteigerhimmel
Sehr geehrter Vorstand,
liebe Bergfreunde,
gestattet mir diese Zeilen, ich hatte mir schon vor längerer Zeit vorgenommen mich an Diskussionen
die im SBB stattfinden und die ich teilweise mit einen Kopfschütteln quittieren muss, zu beteiligen.
Man hat ja nun einige Jahre auf den vom Rucksack gequälten Buckel und kann einen großen Teil
unserer Felsen nur noch von unten betrachten – aber Neuigkeiten die vor allen die Sicherheit beim
Klettern berühren werden auch von mir noch wahrgenommen und begutachtet.
Ich war vom Erscheinen der UFOs sehr angetan und sehe sie als ein wertvolles Mittel um die
Sicherheit zu erhöhen. War auch sehr erfreut als initiiert durch den SBB eine Regeländerung
vorgestellt wurde die den Gebrauch dieses Teils legalisieren würde.
Nicht Nachvollziehen allerdings konnte ich, dass diese Änderung auch der Verwendung den Makel
einer „Zweitklassigkeit“ bescheinigt. Was soll dies.
Nur weil mit dem Einsatz des UFOs nicht mehr so geklettert wird wie vor Jahrzehnten und nicht mehr
so wie unsere Altvorderen nun Zweitklassig. Da wurde nun wieder ein Diskussionsgrund auf den Tisch
geworfen
Sehen wir es doch mal real. Fast alle Begehungen vorhandener Routen aus früherer Zeit werden
doch, wenn ich mich dem Argument Zweitklassig anschließe, von jedem Zweitklassig gemacht.
Fazit: alle klettern nur noch zweitklassig, denn keiner macht die Routen so wie sie erstbegangen
wurden. Hochachtung vor den Erstbegehern.
Angefangen von den Seilen über Patten, Karabinern, Gurtzeug, Skyhooks, Bohrmaschinen usw. wird
doch jede Verbesserung und Erleichterung mitgenommen, von vielen Unsportlichkeiten mit der
Ausrüstung, wie verlängerter Karabiner usw. nicht zu reden. Dabei sollten wir froh sein, wenn uns
durch findige Köpfe im Rahmen der Sportlichkeit Mittel in die Hand gegeben werden, die unseren
Sport ein Stück weit sicherer machen.
Wer spricht heut noch von den oft vorgekommenen Seilrissen und Karabinerbrüchen.
Wer es nicht vertragen kann, dass nun eine seiner Begehungen mit einem einfachen Mittel sicherer
geworden ist, der sollte mal in sich gehen.
Ich muss nun noch gestehen, das ich in den 70-er Jahren ein Verfechter der damals bei uns bekannt
gewordenen Klemmkeile war, ich betone war. Die seinerzeit vielleicht etwas halbherzig getätigten
Versuche überzeugten mich aber, dass damit Felsschäden entstehen können und verstand das
Verbot.
Deshalb muss ich den Argumenten vom Bergfreund Uwe Fretter, SBB Heft 2/2013, widersprechen.
Das Verbot des Klemmkeiles seinerzeit wurde nur mit dem Argument der Felsbeschädigung
abgesegnet. Über „Selbstbeschränkung“ wurde niemals gesprochen. Ich habe es erlebt.

Wenn er gar den SBB auffordert sich „…für den Erhalt des Sächsischen Bergsteigens in seiner
ursprünglichen Form ein (zu)setzen.“, dann kann doch Bergfreund Uwe Fretter damit anfangen, stelle
er doch seine Ausrüstung ins eBay, für antike Ausrüstung nenne ich ihn eventuelle Bezugsquellen
Um nochmal auf Sicherheit zurückzukommen. Leider verhindern der Datenschutz und ein gewisses
Desinteresse die Auswertung und Ursachenermittlung bei den Bergunfällen. Ich glaube sehr schnell
hätte man erkannt, dass ein nun textiles Klemmgerät schlimmes verhindert hätte. Eine früher mal
angefangene Übersicht von Unfällen mit „ausgerissenen Knotenschlingen“ lässt dies erahnen.
So das war es was ich mal sagen wollte. Ich hoffe der UFO wird durch die Regel erlaubt und die
Zweitklassigkeit wird vom Tisch gewischt.
Berg Heil Hans-Dieter Meissner