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143. Prozessoptimierung Chance - B. Braun Melsungen AG

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3D im OP<br />

Foto: Thinkstock<br />

Jürgen Lippert<br />

Die laparoskopische Chirurgie macht mit kleinen<br />

Schnitten Großes möglich. Das neue 3D-Kamerasystem EinsteinVision® von<br />

Aesculap steigert die Effizienz und Präzision minimalinvasiver Operationen deutlich (1).<br />

DDie Konsumgütertechnologie ist<br />

Schrittmacher für den OP und es vergeht<br />

kaum ein Tag, an dem nicht ein<br />

noch leistungsfähigerer Computer, ein noch<br />

smarteres Handy oder ein noch brillanteres<br />

Fernsehbild am Markt platziert wird. An<br />

den revolutionären Wechsel von der analogen<br />

zur digitalen Fernsehwelt kann man<br />

sich kaum noch erinnern. Die nächste Innovation<br />

waren hochauflösende Fernseher in<br />

Full-HD-Qualität. Doch auch das ist bereits<br />

Stand der Technik. Der neueste Trend heißt<br />

3D. So werden nur noch wenige Kinofilme<br />

in 2D produziert, denn 3D lockt die Massen.<br />

Daher ist es nur noch eine Frage der Zeit,<br />

bis sich dieser Trend auch in den Privathaushalten<br />

durchgesetzt hat.<br />

Und die Trends aus der Konsumgüterindustrie<br />

fanden bisher immer auch den Weg in<br />

den Operationssaal. Wenn auch mit einer<br />

gewissen Zeitverzögerung, da die Gerätetechnologie<br />

im Krankenhaus hohe Sicherheitsanforderungen<br />

erfüllen muss. Experten<br />

gehen jedoch davon aus, dass bereits in<br />

wenigen Jahren rund 50 Prozent aller für<br />

den OP angeschafften Kamerasysteme mit<br />

3D-Technologie ausgestattet sein wird.<br />

Schneller und präziser dank Tiefenwirkung<br />

Seit Jahrzehnten sind in der minimalinvasiven<br />

Chirurgie zweidimensionale Kamerasysteme<br />

der Standard. Hunderttausende<br />

von laparoskopischen Operationen werden<br />

so überall in der Welt durchgeführt. Diese<br />

Eingriffe sind sicher und erfolgen nach<br />

höchsten Qualitätsstandards. Die Operateure<br />

haben sich über lange Zeit an diese<br />

reduzierte Wahrnehmung angepasst und<br />

die fehlende dritte Dimension, die Tiefenwirkung,<br />

mit viel Übung kompensiert. Erfahrung,<br />

sowie der ein oder andere Kniff<br />

haben dabei geholfen. Doch steht fest: Die<br />

2D-Sicht bedeutet für den Menschen eine<br />

Einschränkung und Umstellung, ist doch<br />

das räumliche Sehen für ihn normal.<br />

Es ist mittlerweile wissenschaftlich belegt,<br />

dass junge Chirurgen mithilfe der 3D-Technik<br />

laparoskopische Techniken schneller erlernen<br />

und in kürzeren Zyklen ein höheres<br />

Qualitätsniveau erreichen können. Auch<br />

erfahrene laparoskopisch operierende Ärzte<br />

profitieren laut den Untersuchungen von<br />

Prof. Dr. Hubertus Feußner, Chirurgische<br />

Klinik Rechts der Isar in München, von der<br />

3D-Technologie. Das haben viele Anwender<br />

nicht erwartet. Die Operateure berichten<br />

von phantastischen Bildeindrücken, einem<br />

entspannteren Arbeiten und möchten die<br />

neue 3D-Technologie nicht mehr missen.<br />

State of the Art<br />

Dr. Amadeus Hornemann, ein Spezialist auf<br />

dem Gebiet der gynäkologischen Laparoskopie<br />

an der Universität Mannheim, bringt die<br />

Vorteile der dreidimensionalen Tiefenwahrnehmung<br />

auf den Punkt: „Es ist ein biss-<br />

chen so wie bei einem Einäugigen, der sein<br />

zweites Augenlicht geschenkt bekommt. Es<br />

ist die Lösung, auf die ich und viele andere<br />

gewartet haben – egal ob bei einfachen Diagnosen<br />

oder anspruchsvollen Operationen.“<br />

Auch Dr. Andreas Kuthe, Chefarzt am<br />

DRK-Krankenhaus Clementinenhaus in<br />

Hannover, ist vom neuen EinsteinVision®<br />

3D-Kamerasystem sehr angetan: „Die Orientierung<br />

war mit 2D nicht gerade einfach<br />

– man sieht eine Ebene, agiert jedoch im<br />

Raum. Durch das brillante Bild und die<br />

exzellente dreidimensionale Tiefenwirkung<br />

können wir nicht nur schneller, sondern<br />

auch wesentlich präziser und sicherer arbeiten.“<br />

Der Chefarzt mit mehr als 20-jähriger<br />

Erfahrung in der laparoskopischen<br />

Chirurgie ist überzeugt: „Schon bald wird<br />

die 3D-Kameratechnologie im OP nicht<br />

mehr wegzudenken sein.“<br />

Dabei ist die 3D-Kameratechnologie bei<br />

laparoskopischen Eingriffen nicht völlig<br />

neu. Mit dem Operationsroboter „daVinci®“<br />

steht dem Chirurgen bereits seit etwa<br />

zehn Jahren die 3D-Kameratechnologie<br />

zur Verfügung. Aber Anschaffungskosten<br />

im siebenstelligen Bereich, hohe jährliche<br />

Servicekosten und hohe Fallkosten für das<br />

notwendige Instrumentarium standen einer<br />

Massenverbreitung außerhalb den USA<br />

entgegen. So ist dieses 3D-System in Europa<br />

hauptsächlich in der Urologie anzutreffen.<br />

Dort kommt es primär bei der Behandlung<br />

von Prostatakarzinomen zum Einsatz.<br />

Der 3D-Hype in der Konsumgüterindustrie<br />

und neue Kamerakonzepte für den medizinischen<br />

Einsatz haben in den zurückliegenden<br />

Monaten jedoch neue Möglichkeiten <br />

nahdran 2/13 37

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