111. Wissen teilen. Effizienzgestalten. - B. Braun Melsungen AG

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28.02.2014 Aufrufe

Wissen teilen. Effizienz gestalten. Geschäftsbericht 2012

<strong>Wissen</strong> <strong>teilen</strong>.<br />

Effizienz gestalten.<br />

Geschäftsbericht 2012


B. BRAUN AUF EINEN BLICK<br />

Kennzahlen<br />

2012 2011 Veränderung<br />

in %<br />

Bruttomarge (in Prozent) 45,5 46,4<br />

Umsatzrendite nach Steuern (in Prozent) 5,7 5,6<br />

EBITDA (in Mio. €) 757,5 691,3 9,6<br />

EBITDA-Marge (in Prozent) 15,0 15,0<br />

Eigenkapitalquote (in Prozent) 41,2 40,9<br />

Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung von Aktionärsdarlehen<br />

(in Prozent) 41,6 41,5<br />

Nettofinanzschulden (in Mio. €) 1.245,9 1.342,9 – 7,2<br />

Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden/EBITDA) 1,6 1,9<br />

Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und<br />

Finanzanlagen inklusive Unternehmensakquisitionen (in Mio. €) 588,5 573,3 2,7<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte<br />

(in Mio. €) 279,1 252,9 10,4<br />

Personalaufwand 1.834,4 1.648,9 11,2<br />

Zahl der Mitarbeiter zum 31. 12. 46.559 43.676 6,6<br />

Ertragsstruktur<br />

2012 2011 Veränderung<br />

Mio. € % Mio. € %<br />

in %<br />

Umsatzerlöse 5.047,8 100,0 4.609,4 100,0 9,5<br />

Umsatzkosten 2.752,7 54,5 2.469,7 53,6 11,5<br />

Bruttogewinn 2.295,1 45,5 2.139,7 46,4 7,3<br />

Vertriebskosten 1.390,7 27,6 1.276,5 27,7 8,9<br />

Verwaltungskosten 235,8 4,7 230,5 5,0 2,3<br />

Forschungs- und<br />

Entwicklungskosten 191,4 3,8 179,6 3,9 6,6<br />

Ergebnis nach Funktionskosten 477,2 9,5 453,1 9,8 5,3<br />

Sonstige betriebliche Erträge/<br />

Aufwendungen – 8,0 – 0,2 – 18,1 – 0,4 – 55,8<br />

Operatives Ergebnis 469,2 9,3 435,0 9,4 7,9<br />

Finanzergebnis – 66,1 – 1,3 – 72,1 – 1,7 – 8,3<br />

Ergebnis vor Steuern 403,1 8,0 362,9 7,9 11,1<br />

Ertragsteuern 114,5 2,3 105,2 2,3 8,8<br />

Konzernjahresüberschuss 288,6 5,7 257,7 5,6 12,0


Umsatz<br />

Umsatz nach Regionen | IN MIO. EURO<br />

Deutschland 945<br />

Europa & Afrika 1.852<br />

Asien & Australien 849<br />

2012<br />

(ohne Deutschland)<br />

Lateinamerika 338<br />

Nordamerika 1.064<br />

GESAMT 5.047,8 MIO. EURO<br />

Umsatz nach Sparten | IN MIO. EURO<br />

OPM 606<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum 559<br />

Sonstige Umsätze 27<br />

Aesculap 1.442<br />

2012<br />

Hospital Care 2.413<br />

B. BRAUN AUF EINEN BLICK<br />

GESAMT 5.047,8 MIO. EURO<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter nach Regionen<br />

12.000<br />

11.498<br />

12.052<br />

13.194<br />

13.854<br />

10.479<br />

11.888<br />

9.000<br />

6.000<br />

5.411<br />

5.515<br />

3.000<br />

3.094<br />

3.250<br />

Deutschland<br />

Europa & Afrika<br />

( ohne Deutschland)<br />

Nordamerika<br />

Lateinamerika<br />

Asien & Australien<br />

31. 12. 2011 GESAMT: 43.676 31. 12. 2012 GESAMT: 46.559


Umsatz<br />

Umsatz nach Regionen | IN MIO. EURO<br />

Deutschland 945<br />

Asien & Australien 849<br />

2012<br />

Europa & Afrika 1.852<br />

(ohne Deutschland)<br />

Lateinamerika 338<br />

Nordamerika 1.064<br />

GESAMT 5.047,8 MIO. EURO<br />

Umsatz nach Sparten | IN MIO. EURO<br />

OPM 606<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum 559<br />

Sonstige Umsätze 27<br />

Aesculap 1.442<br />

2012<br />

Hospital Care 2.413<br />

B. BRAUN AUF EINEN BLICK<br />

GESAMT 5.047,8 MIO. EURO<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter nach Regionen<br />

13.194<br />

13.854<br />

12.000<br />

11.498<br />

12.052<br />

10.479<br />

11.888<br />

9.000<br />

6.000<br />

3.000<br />

Deutschland<br />

Europa & Afrika<br />

( ohne Deutschland)<br />

31. 12. 2011 GESAMT: 43.676 31. 12. 2012 GESAMT: 46.559<br />

UNTERNEHMENSPROFIL<br />

5.411 5.515<br />

B. <strong>Braun</strong> zählt zu den weltweit führenden Gesundheitsversorgern.<br />

Mit seinen Sparten Hospital<br />

3.094<br />

Care,<br />

3.250<br />

Aesculap, Out Patient Market und<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum bietet das Unternehmen medizinische Produkte<br />

und Dienstleistungen für Kliniken, niedergelassene Ärzte und den<br />

Homecare-Bereich.<br />

Nordamerika Lateinamerika Asien & Australien<br />

Die B. <strong>Braun</strong>-Mitarbeiter Crystal Qu (links) und Chengjie Gao (rechts)<br />

begleiten Benson Wei bei der Einführung neuer Produkte im Beijing<br />

Hospital.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 1<br />

3-D im OP<br />

<strong>Wissen</strong> <strong>teilen</strong>.<br />

Effizienz gestalten.<br />

Im komplexer werdenden Gesundheitsmarkt kommt es auf Lösungen an, die<br />

Therapien effizienter machen. Im Austausch mit seinen Kunden findet B. <strong>Braun</strong><br />

neue Wege, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen und die Zufriedenheit der<br />

An wender und Patienten zu steigern. Ohne Innovationskraft und nachhaltige<br />

Un ternehmensführung wäre das kaum möglich. Denn nur eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung des Portfolios verbessert Prozesse und erhöht die Sicherheit<br />

von Patienten und medizinischen Fachkräften.<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS


2<br />

8<br />

Perfekter Überblick<br />

Die Anwendung von Infusionspumpen ist anspruchsvoll.<br />

Die Software lösungen B. <strong>Braun</strong> Space OneView<br />

und B. <strong>Braun</strong> Space OnlineSuite erleichtern den<br />

Arbeits prozess und erhöhen die Patientensicherheit.<br />

14<br />

3-D im OP<br />

Die laparoskopische Chirurgie macht mit klei nen<br />

Schnitten Großes möglich. Das neue drei di men sio nale<br />

Kamerasystem EinsteinVision® steigert die Effizienz<br />

und Präzision minimalinvasi ver Operationen deutlich.<br />

20<br />

Silber ist Gold wert<br />

Die Produktreihe Askina Calgitrol unterstützt den<br />

Heilungsprozess von Wunden durch die kontrollierte<br />

Freisetzung von Silberionen. Calgitrol Paste ermöglicht<br />

eine effiziente Behandlung infizierter Wunden –<br />

selbst in tiefen Wundhöhlen.<br />

26<br />

Voll vernetzt<br />

Dialysebehandlungen sind zeitaufwändig. Die Softwarelösung<br />

Nexadia optimiert die Arbeitsabläufe<br />

des Pflegepersonals und gewährleistet eine lückenlose<br />

Dokumentation der Therapie daten.


3<br />

Inhalt<br />

Management<br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 4<br />

Der Vorstand 6<br />

Journal<br />

Perfekter Überblick 8<br />

3-D im OP 14<br />

Silber ist Gold wert 20<br />

Voll vernetzt 26<br />

Konzernlagebericht<br />

Auf einen Blick 34<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern 35<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 42<br />

Geschäfts- und Ertragsentwicklung 45<br />

Finanz- und Vermögenslage 52<br />

Personalbericht 57<br />

Risiko- und Chancenbericht 60<br />

Nachtragsbericht 64<br />

Prognosebericht 64<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

Konzernabschluss<br />

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 72<br />

Konzernbilanz 73<br />

Konzernanhang 77<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 143<br />

Wesentlicher Anteilsbesitz 144<br />

Bericht des Aufsichtsrats 148<br />

Glossar 150<br />

Impressum 152


4<br />

Prof. Dr. rer. pol. Heinz-Walter Große, Vorsitzender des Vorstands


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 5<br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

Effizienz gestalten<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

das Familienunternehmen B. <strong>Braun</strong> blickt auch im 173. Jahr seines Bestehens auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

zurück. Unser Umsatz überschritt erstmalig die Grenze von 5 Milliarden Euro, in der Entwicklung unseres<br />

Ergebnisses sind wir auf einem kontinuierlichen Wachstumspfad. Zu diesem nachhaltig erwirtschafteten<br />

Unternehmenserfolg haben alle vier Konzernsparten beigetragen.<br />

Die B. <strong>Braun</strong>-Familie ist im letzten Jahr auf nahezu 47.000 Mitarbeiter angewachsen. Wir sind stolz auf eine<br />

Gemeinschaft, die sich durch „Sharing Expertise“ untereinander und in Zusammenarbeit mit unseren Kunden<br />

auszeichnet. Gemeinsam bewältigten wir Währungsschwankungen, staatliche Sparmaßnahmen, verschärfte<br />

gesetzliche Bestimmungen und steigende Rohstoffkosten. Unsere neuen Fabriken werden trotz Anlaufkosten<br />

das organische Wachstum auch in Zukunft sichern.<br />

Als einer der global führenden Anbieter von medizinischen Produkten und Dienstleistungen ist es unser Ziel,<br />

weiter erfolgreich zu sein und Fortschritt für die Medizin zu erreichen. Daher investieren wir kon tinuierlich<br />

in Forschung und Entwicklung. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach unseren Produkten haben wir die<br />

globalen Fertigungskapazitäten erhöht und setzen weiter auf Effizienz.<br />

Effizienz leitet uns in allem, was wir tun. Zum einen sehen wir es als wichtige Aufgabe an, dass unsere internen<br />

Abläufe wie Zahnräder eines Uhrwerks ineinandergreifen. Unsere Kunden möchten wir durch effizienzsteigernde<br />

Produkte und Dienstleistungen überzeugen, von denen wir Ihnen im vorliegenden Geschäftsbericht<br />

einige vorstellen. So zeigen wir, wie laparoskopische Operationen mit Hilfe eines neuen 3-D-Kamerasystems<br />

schneller und präziser vorgenommen werden können. Weitere Beispiele sind Software-Lösungen, die die An -<br />

wendung von Infusionspumpen sicherer machen. Auch die elektronische Datenerfassung und Datenanalyse<br />

von Dialysepatienten, wie sie etwa das Nexadia-System ermöglicht, sorgt für wirtschaftliche Abläufe bei<br />

unseren Kunden. Und die Produktreihe Askina Calgitrol setzt Maßstäbe für einen besseren Heilungsprozess<br />

von infizierten Wunden.<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

Mit der Berufung des neuen B. <strong>Braun</strong> Avitum-Vorstands, Herrn Markus Strotmann, und der Verlängerung des<br />

Mandats für Herrn Dr. Meinrad Lugan hat der Aufsichtsrat die Weichen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens gestellt. Herrn Dr. Wolfgang Feller, der nach 33 Jahren in den Ruhestand geht,<br />

danke ich herzlich für sein engagiertes und erfolgreiches Wirken.<br />

Mein besonderer Dank gilt unseren Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre guten Ideen sowie unseren Kunden<br />

für ihre Treue und ihr Vertrauen. Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft von B. <strong>Braun</strong> und sind davon überzeugt,<br />

dass wir die positive Entwicklung auch 2013 fortsetzen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Prof. Dr. rer. pol. Heinz-Walter Große<br />

Vorsitzender des Vorstands der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>


Der Vorstand<br />

Prof. Dr. rer. pol. Heinz-Walter Große<br />

Vorsitzender des Vorstands,<br />

Vorstand Personal- und Rechtswesen, Arbeitsdirektor<br />

Otto Philipp <strong>Braun</strong><br />

Vorstand Region Iberische Halbinsel und Lateinamerika<br />

Dr. rer. pol. Annette Beller<br />

Vorstand Finanzen, Steuern und Controlling,<br />

Zentrale Service-Bereiche


Dr. rer. nat. Meinrad Lugan<br />

Vorstand der Sparten Hospital Care und OPM<br />

Caroll H. Neubauer, LL.M.<br />

Vorstand Region Nordamerika<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

Prof. Dr. med. Hanns-Peter Knaebel<br />

Dr. rer. nat. Wolfgang Feller<br />

Vorstand der Sparte Aesculap<br />

Vorstand der Sparte B. <strong>Braun</strong> Avitum


KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

EFFIZIENTE VERSORGUNG<br />

Perfekter<br />

Überblick<br />

Die Anwendung von Infusionspumpen ist anspruchsvoll. Die<br />

Software lösungen B. <strong>Braun</strong> Space OneView und B. <strong>Braun</strong> Space<br />

OnlineSuite aus der Sparte Hospital Care erleichtern den Arbeitsprozess<br />

und erhöhen die Patientensicherheit.


10<br />

Robson Tavares (links), Pharmazeut, und André Madureira, Ingenieur für Medizintechnik, Clínica São Vicente<br />

da Gávea, Rio de Janeiro, Brasilien.<br />

Rio de Janeiro gilt vielen als Sinnbild für Lebensfreude. Denn<br />

in Brasiliens Millionenmetropole sind nicht nur an Karneval<br />

die Samba-Rhythmen allgegenwärtig. Im südlich gelegenen<br />

Stadtteil Gávea, einer bevorzugten Wohngegend,<br />

geht es ruhiger zu als im quirligen Zentrum. Hier findet man,<br />

in einem von hohen Bäumen umsäumten herrschaftlichen<br />

Haus, die Clínica São Vicente da Gávea. Das 1933 gegründete<br />

traditionsreiche Krankenhaus hat sich vor allem durch<br />

die Behandlung komplexer Krankheitsfälle einen Namen ge ­<br />

macht – zum Beispiel in der Neurochirurgie und der Organund<br />

Gewebetransplantation. Um den hohen Ansprüchen zu<br />

genügen, achtet die Leitung der Clínica São Vicente da<br />

Gávea auf den neuesten Stand der Medizintechnik. Ein Be ­<br />

reich, für den Robson Tavares verantwortlich zeichnet.<br />

„Ich sorge dafür, dass wir mit den bestmöglichen medizinischen<br />

Geräten ausgestattet sind – vom Operations be steck<br />

bis zu den Infusionspumpen“, fasst der 33-jährige Pharma ­<br />

zeut seinen Job zusammen. Gemeinsam mit seinem Kollegen,<br />

dem Ingenieur für Medizintechnik André Madu reira, setzt er<br />

dabei häufig auf Produkte von B. <strong>Braun</strong>. „Wir nutzen hier zum<br />

Beispiel ausschließlich Infu sions pumpen von B. <strong>Braun</strong>, um<br />

die hohe Behandlungsqua lität für unsere Patienten sicherzustellen“,<br />

sagt der 37-jährige Madureira.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass Experten von B. <strong>Braun</strong><br />

im Sommer 2012 freundlich in der Klinik empfangen wurden.<br />

Im Gepäck hatten sie eine Innovation, die für das Personal<br />

den Arbeitsalltag erleichtert: die Softwarelösung<br />

Space OneView. „Es handelt sich um ein zentrales Alarmmanagementsystem,<br />

das rechnergestützt einen Überblick<br />

über die Infusions daten und den Alarmstatus aller B. <strong>Braun</strong>-<br />

Infusionspumpen auf der gesamten Station bietet“, erklärt<br />

Jóse Mauro, Produktmanager bei B. <strong>Braun</strong> Brasilien.<br />

Zum Hintergrund: Vor allem Intensivstationen stecken voller<br />

Technik, die nicht nur leuchtet und blinkt, sondern auch<br />

summt und piept. Der Geräuschpegel ist hoch, denn immer<br />

wieder werden vielfältige Alarmsignale aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen ausgelöst – etwa weil ein Medikament<br />

im Infusionsbehälter sich dem Ende neigt. Hinzu<br />

kommt die hohe Taktzahl der Ärzte und Pflegekräfte in der<br />

oftmals verwinkelten Architektur eines Krankenhauses.<br />

Da die Türen geschlossen bleiben müssen, ist es für das Klinikpersonal<br />

alles andere als einfach, die Alarmsignale den<br />

Patienten direkt zuzuordnen. Das erhöht den Stress für alle<br />

Beteiligten und kann die Sicherheit der Patienten gefährden.<br />

„Die vielen akustischen Alarmquellen sind schon ein


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 11<br />

Perfekter Überblick<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

Die bettseitige Programmierung der Pumpe wird zentral auf Space OneView dargestellt.<br />

Störfaktor. Unser Personal muss permanent sehr wachsam<br />

sein, um die Patienten zum richtigen Zeitpunkt mit den<br />

richtigen Medikamenten zu versorgen“, bestätigt André<br />

Madureira. Mit dem integrierten Alarmmanagement Space<br />

OneView können Ärzte, Schwestern und Pfleger sämtliche<br />

Bettplätze und daran angeschlossene Infusionssysteme einer<br />

Station von einer zentralen Stelle aus überwachen – zum<br />

Beispiel auf einem Monitor im Schwesternzimmer. Die auf<br />

einem Grundriss der Station dargestellten Betten zeigen<br />

den jeweiligen Alarmzustand in den von einer Ampel b e kann -<br />

ten Farben Grün, Gelb und Rot an, und es kann zusätzlich<br />

ein akustischer Alarm ausgegeben werden. Die hektische<br />

Suche nach dem richtigen Patienten entfällt somit. Zudem<br />

zeigt das Programm frühzeitig das Ende einer Infusion an,


12<br />

An einem zentralen Ort zeigt Space OneView dem Pflegepersonal alle wichtigen Infusionsdaten im Überblick.<br />

„ Die korrekte und pünktliche Medikation<br />

ist mit Space OneView ein Kinderspiel.“<br />

Jaqueline Silva, Pflegeleiterin, Clínica São Vicente da Gávea, Brasilien<br />

damit das Pflegepersonal die Arbeitsabläufe besser planen<br />

kann und auf der Station mehr Ruhe herrscht – nicht zu -<br />

letzt auch zum Wohl der Patienten. Die Aussicht auf eine<br />

deutliche Effizienzsteigerung überzeugte die Verantwortlichen<br />

der Clínica São Vicente da Gávea: Im August 2012<br />

startete die Testphase von Space OneView im Herzzentrum<br />

der Klinik. Und das mit großem Erfolg: Nicht nur Robson<br />

Tavares und André Madureira sind von Space OneView<br />

angetan, sondern auch die Pflegekräfte: „Seitdem das System<br />

installiert ist, können wir erleichtert durchatmen, die<br />

korrekte und pünktliche Medikation ist jetzt ein Kinderspiel“,<br />

sagt die Pflegeleiterin Jaqueline Silva. Und Pfleger Lais<br />

Melo pflichtet bei: „Man spart eine Men ge Zeit, Arbeit und<br />

Stress.“ Grund genug für die Clínica São Vicente da Gávea,<br />

die Nutzung von Space OneView deutlich auszuwei ten: Seit<br />

Januar 2013 bereichert das System das neu eröffnete In -<br />

tensivtherapiezentrum des Krankenhauses. Vielleicht wird<br />

die Klinik in nicht allzu ferner Zukunft noch eine weitere<br />

Innovation von B. <strong>Braun</strong> einführen, die das tägliche Manage-<br />

ment von Infusionspumpen erheblich er leichtert: die<br />

SpaceOnline Suite. „Wir haben damit eine von Betriebssystemen<br />

und Hardware unabhängige Soft ware plattform<br />

entwickelt, auf der unterschiedliche Ap plika tionen zur Optimierung<br />

und Steuerung von sicherheitsrelevanten und<br />

zeitaufwändigen Arbeitsabläufen gestartet werden können“,<br />

erläutert Matthias Paetzold, bei B. <strong>Braun</strong> Vice President<br />

Marketing New Business Fields – Automated Infusion Systems.<br />

Der integrierte Drug Library Manager erlaubt die<br />

zentrale Verwaltung von Medikamentendatenbanken der<br />

Infusionspumpen. Eine weitere Funktion, der Upload Ma -<br />

nager, ermöglicht eine sekundenschnelle Verteilung der Da -<br />

tenbanken über das klinische Netzwerk auf die Infus ionspum<br />

pen. Zusätzlich zu der Space OneView wird somit die<br />

Medikations- und Patientensicherheit deutlich erhöht.<br />

Mehr zu diesem neuen Produkt erfahren Sie im nebenstehenden<br />

Interview.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 13<br />

Perfekter Überblick<br />

Interview mit<br />

Prof. Dr. Marc Kraft<br />

Prof. Dr. Marc Kraft, Leiter des Fachgebietes Medizintechnik<br />

Können auch die Patienten vom Einsatz der Space Online-<br />

der Technischen Universität Berlin<br />

Suite profitieren?<br />

Mit der konsequenten Nutzung aktueller Medikamentendatenbanken<br />

in Infusionspumpen können Medikationsfehler ef -<br />

fektiv vermieden werden. Dies erhöht die Patientensicherheit<br />

Wie bewerten Sie die zunehmende Integration von medizinischen<br />

bettseitigen Geräten – wie z. B. Infusionspumpen –<br />

in klinische Datennetzwerke?<br />

In den deutschen Krankenhäusern gibt es inzwischen leistungsfähige<br />

IT-Netzwerke. Als sinnvolle Anwendungen stehen bei-<br />

unmittelbar. Weiterhin ermöglicht die Space OnlineSuite<br />

dadurch eine lückenlose Dokumentation der Infusionstherapie<br />

in der elektronischen Patientenakte (PDMS). Auch dies nutzt<br />

dem Patienten durch die Reproduzierbarkeit aller infusionsgestützten<br />

Behandlungsschritte.<br />

Eine Applikation der Software ist der sogenannte Drug<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

spielsweise Patientendaten-Management-Systeme und Systeme<br />

Library Manager. Wie schätzen Sie den Nutzen dieser<br />

zur Optimierung von Arbeitsabläufen zur Verfügung. Dieses<br />

Applikation ein?<br />

Potenzial hat B. <strong>Braun</strong> erkannt: Die neue Space OnlineSuite als<br />

Im Drug Library Manager werden die Medikamenteninforma-<br />

webbasierte Software ermöglicht nun auch eine Integration<br />

tionen für die Pumpen zentral verwaltet, die einzelnen sta tions -<br />

von Infusionspumpen in klinische Netzwerke mit allen Vortei-<br />

spezifischen Medikamentendatenbanken zusammengestellt<br />

len eines zentralisierten Datenmanagements. Damit wird<br />

und über das klinische Netzwerk an alle B. <strong>Braun</strong> Space Infu-<br />

eine deutliche Vereinfachung der Arbeitsabläufe bei der Nut-<br />

sionspumpen geschickt. Die manuelle Aktualisierung der<br />

zung der Infusionspumpen erreicht.<br />

Medikamentendatenbanken aller Infusionspumpen eines Krankenhauses<br />

konnte bis zu vier Wochen dauern. Mit der Space<br />

Welche Vorteile ergeben sich für Ärzte und Pflegepersonal?<br />

OnlineSuite ist dieser Vorgang jederzeit, sicherer und innerhalb<br />

Höherwertige Infusionspumpen haben eine Medikamenten-<br />

weniger Minuten realisierbar.<br />

datenbank mit wichtigen Informationen für die Therapie und<br />

Applikation der Medikamente. Weil sich Therapiedaten än -<br />

Wie lautet Ihre Prognose für die künftige technologische<br />

dern können oder Medikamentenwechsel erfolgen, muss diese<br />

Entwicklung der Datenvernetzung im Gesundheitswesen?<br />

Datenbank aktuell gehalten werden. Bei einer Infusions-<br />

Medizintechnik benötigt Informations- und Kommunikations-<br />

pumpe war das bisher nur manuell möglich. Dazu wurde aus<br />

technik in immer stärkerem Maße für Informationserfassung,<br />

Sicherheitsgründen jede einzelne Pumpe aus der Anwendung<br />

-verarbeitung, -sicherung, -präsentation und -austausch in<br />

genommen. Dies ist zeitraubend und mit der Gefahr verbunden,<br />

komplexen Systemlösungen. Beispiele sind die Verarbeitung<br />

dass Pumpen mit nicht mehr aktuellen Daten arbeiten. Ein<br />

und Präsentation großer Mengen multimodal erfasster Bild-<br />

zentrales Datenmanagement über die Space OnlineSuite mit<br />

daten und Anwendungen in der Telemedizin. B. <strong>Braun</strong> prägt<br />

einer Vernetzung aller Infusionspumpen löst diese Probleme.<br />

diese Trends der Computerisierung und Vernetzung auch mit<br />

Aktu alisierungen der Medikamentendatenbanken sind jederzeit<br />

weiteren wichtigen Produkten, wie dem Navigationssystem<br />

mit geringem personellen Aufwand möglich. So ist sicherge-<br />

„OrthoPilot“ für die Orthopädie und dem EDV-System „insta-<br />

stellt, dass alle Pumpen mit aktuellen Daten arbeiten.<br />

count“ für das Management der Sterilgutversorgung.


KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

EFFIZIENTE TECHNOLOGIE<br />

3-D im OP<br />

Die laparoskopische Chirurgie macht mit kleinen Schnitten Großes<br />

möglich. Das neue dreidimensionale Kamerasystem EinsteinVision®<br />

der Sparte Aesculap steigert die Effizienz und Präzision minimalinvasiver<br />

Operationen deutlich.


16<br />

„ Schon im Vorgespräch berichtete<br />

Dr. Amadeus Hornemann mir von seinen<br />

positiven Erfahrungen mit der<br />

modernen 3-D-Kameratechnologie.“<br />

Dr. Monika Hutterer-Bauer, Tumorpatientin<br />

Dr. Monika Hutterer-Bauer hat keinerlei Vorahnung, als<br />

sie an einem Sommertag ihren Frauenarzt für eine rou tine -<br />

mäßige Vorsorgeuntersuchung aufsucht. Die Zahnärztin<br />

aus Bayreuth fühlt sich völlig gesund. Doch dann entdeckt<br />

ihr Gynäkologe auf dem Monitor des Ultraschallgerätes<br />

eine erstaunlich große Raumforderung im kleinen Becken<br />

hin ter der Gebärmutter. „Das war schon ein Schock“, sagt<br />

die 63-Jährige heute. Die Erst-Diagnose wird durch eine<br />

Kernspin tomographie bestätigt, es handelt sich um einen<br />

10–12 cm großen Tumor. Eine Operation ist zwingend erforderlich.<br />

Die verbleibende Zeit nutzt Dr. Monika Hutterer-<br />

Bauer, um sich über die möglichen Operationsmethoden zu<br />

infor mieren. Schnell wird ihr klar, dass ein laparoskopischer<br />

Ein griff aus ihrer Sicht das Wünschens werteste wäre.<br />

Die Laparoskopie, auch als Bauchspiegelung bekannt, ist<br />

ein Teilgebiet der minimalinvasiven Chirurgie. Sie zeichnet<br />

sich vor allem dadurch aus, dass Opera tionen mit kleinen<br />

Schnitten und geringen Verletzungen von Haut und Weich<strong>teilen</strong><br />

vorgenommen werden. Die Methode hat gegenüber<br />

der konventionellen offenen Technik klare Vor teile für den<br />

Patienten: weniger Schmerzen, schnellere Erholung und<br />

deutlich kleinere Narben. Die Eingriffe innerhalb der Bauchhöhle<br />

erfolgen mithilfe von speziellen op tischen Instrumenten<br />

– Laparoskopen. Das röhren förmige Laparoskop ist<br />

mit einer Lichtquelle und einer winzigen Videokamera<br />

verbunden, die hochauflösende Bilder vom Bauchraum auf<br />

einen Monitor überträgt. Somit ist die Laparoskopie ein<br />

wichtiges Diagnoseverfahren, um Krankheiten an Magen,


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 17<br />

3-D im OP<br />

Mit der modernen 3-D-Kameratechnologie werden minimalinvasive Operationen einfacher und sicherer.<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

Darm, Leber und Bauchspei chel drüse sowie an Eierstöcken<br />

und Teilen der Gebärmutter festzustellen. Der Chirurg<br />

kann aber nicht nur den Zustand der inneren Organe laparoskopisch<br />

bewerten, sondern mittels zusätzlicher In strumente<br />

sogar komplexe Opera tionen durchführen. Bei ihrer<br />

Re cher che im Internet stößt Dr. Monika Hutterer-Bauer<br />

auf Dr. Amadeus Hornemann, einen Spezialisten auf dem<br />

Gebiet der gynä ko logischen Laparoskopie an der Uni versitäts<br />

klinik Mannheim. „Schon im Vorgespräch be rich tete<br />

Dr. Hornemann mir von seinen positiven Erfahrungen mit<br />

der modernen 3-D-Kameratechnologie“, erinnert sie sich.<br />

Der Oberarzt meinte eine junge Innovation der B. <strong>Braun</strong>-<br />

Sparte Aesculap: Das 3-D - System EinsteinVision®, 3-D-<br />

Technologie in Verbindung mit der Full-HD-Visualisierung.<br />

„Es ist ein bisschen so wie bei einem Einäugigen, der sein<br />

zweites Augenlicht wieder geschenkt bekommt“, bringt<br />

Dr. Hornemann die Vorteile der dreidimensionalen Tiefenwahrnehmung<br />

auf den Punkt. Zum Hintergrund: Seit Jahrzehnten<br />

sind in der minimal invasiven Chirurgie zweidimensionale<br />

Kamerasysteme der Standard. Hunderttausende<br />

Operationen werden so jährlich weltweit durchgeführt. So<br />

wie die Fernsehzuschauer haben sich die Chirur gen über<br />

lange Zeit an diese reduzierte Wahrnehmung ge wöhnt. Doch<br />

fest steht: Die 2-D-Sicht bedeutet für den Menschen eine<br />

Einschränkung und Umstellung, denn eigentlich ist das räumliche<br />

Sehen für ihn normal. Daher wird sich der Trend zur<br />

3-D-Technologie über kurz oder lang in der Unterhaltungselektronik<br />

durchsetzen.


18<br />

EinsteinVision® gehört zu den modernen 3-D-Kameratechnologien.<br />

Und nicht nur dort. Wegen der hohen Anforderungen dauert<br />

die Entwicklung in der Medizintechnik zwar etwas länger.<br />

Und die wenigen bisher erhältlichen Operationsroboter mit<br />

3-D-Technologie sind zudem kostspielig. „Aber gemeinsam<br />

mit vielen Experten der minimalinvasiven Chirurgie sind<br />

wir der festen Überzeugung, dass die 3-D-Kamerasysteme<br />

in den Operationssaal der Zukunft gehören“, erläutert Klaus<br />

Hebestreit, Director Product Management Endoscopic<br />

Technology bei der Aesculap <strong>AG</strong>. Gemeinsam mit dem Entwicklungspartner<br />

Schölly beschleunigt Aesculap durch<br />

Einstein Vision® den Fortschritt in diesem aussichtsreichen<br />

Geschäfts feld. Das System besticht nicht nur durch herausragende<br />

Bildqualität, sondern auch durch einen nützlichen<br />

Haltearm zur Aufnahme und Steuerung des Kamerakopfes.<br />

„Wir wollen unsere aktuelle Technologie führerschaft halten<br />

und weiter ausbauen“, betont Hebestreit.<br />

Diese selbstbewusste Aussage hat gute Gründe: Die Fachleute,<br />

die bereits mit EinsteinVision® arbeiten, sind begeistert.<br />

So auch Dr. Amadeus Hornemann, der das Gerät seit<br />

knapp einem Jahr nutzt. „Es ist die Lösung, auf die ich<br />

und viele andere gewartet haben – egal, ob bei einfachen<br />

Diagnosen oder anspruchsvollen Operationen“, sagt der<br />

Gynäkologe. Die Vorteile, die EinsteinVision® gegenüber bisherigen<br />

2-D-Verfahren aufweist, verdeutlicht er so: „Die<br />

Effizienz steigt, weil wir schneller und mit weniger Per sonal


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 19<br />

3-D im OP<br />

Um die Monitorbilder räumlich wahrzunehmen, sind spezielle<br />

3-D-Brillen notwendig.<br />

„ EinsteinVision ® ist die Lösung, auf die<br />

ich gewartet habe – egal, ob bei einfachen<br />

Diagnosen oder anspruchsvollen<br />

Operationen.“<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

Dr. Amadeus Hornemann, Universitätsklinik Mannheim<br />

operieren können. Außerdem sinkt das Risiko von Komplikationen,<br />

die Sicherheit für den Patienten ist also höher“,<br />

so der Oberarzt. Auch Dr. Andreas Kuthe, Chefchirurg an<br />

der DRK-Klinik Clementinenhaus in Hannover, ist vom neuen<br />

Aesculap-Produkt sehr angetan: „Die Orientierung war<br />

mit 2-D nicht gerade einfach – man sieht eine Ebene, agiert<br />

je doch im Raum. Durch das brillante Bild und die exzellente<br />

dreidi men sionale Tiefenwirkung können wir nicht nur<br />

schneller, sondern auch wesentlich präziser und sicherer<br />

arbeiten.“ Der Chefarzt mit mehr als 20-jähriger Erfahrung<br />

in der laparoskopischen Chirurgie ist überzeugt: „Schon<br />

bald wird die 3-D-Kameratechnologie im OP nicht mehr<br />

wegzudenken sein.“ Dr. Monika Hutterer-Bauer hat ihre<br />

Operation bestens überstanden. Dr. Hornemann entfernte<br />

Ende November 2012 den Tumor minimalinvasiv unter<br />

Einsatz von EinsteinVision® – und die Geschwulst war zum<br />

Glück nicht bösartig.


EFFIZIENTE HEILUNG<br />

Silber ist<br />

Gold wert<br />

Die Produktreihe Askina Calgitrol der B. <strong>Braun</strong>-Sparte Out Patient Market<br />

(OPM) unterstützt den Heilungsprozess von Wunden durch die kontrollierte<br />

Freisetzung von Silberionen. Calgitrol Paste ermöglicht eine effiziente<br />

Behandlung infizierter Wunden – selbst in tiefen Wundhöhlen.<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS


22<br />

Regelmäßige Verbandwechsel sind für einen schnellen Heilungsprozess unabdingbar.<br />

Eines Morgens steht George Mills 1 vor dem Badezimmerspiegel,<br />

rasiert sich und denkt an nichts Böses. „Plötzlich<br />

rutscht mir die Aftershave-Flasche aus der Hand und fällt<br />

auf meinen linken Fuß“, erzählt der Rentner aus der südenglischen<br />

Hafenstadt Portsmouth. Die Verletzung an der<br />

zweiten Zehe ist so ernst, dass sie im Krankenhaus genäht<br />

und mit Antibiotika behandelt werden muss. Doch die Wunde<br />

verheilt nicht richtig, selbst nach sechs Wochen ist nur<br />

eine leichte Verbesserung sichtbar. Der langwierige Heilungsprozess<br />

ist erklärbar: George Mills leidet an Diabetes Typ<br />

2. Mit dieser Krankheit sind meist Durchblutungsstörungen<br />

in den Extremitäten verbunden. Daher ist es selbst bei<br />

kleinen Unfällen möglich, dass die Wunde nur schwer verheilt.<br />

Zudem können Hautgeschwüre immer tiefer in das<br />

Körperteil hineinwachsen und nach dauerhafter Behandlung<br />

mit Antibiotika von multiresistenten Keimen befallen<br />

werden.<br />

„Als Herr Mills zu uns in die Klinik kam, stellte ich zwar eine<br />

leichte Entzündung fest, aber die Naht der Wunde sah<br />

wirklich gut aus“, sagt die behandelnde Ärztin Kerry Collins,<br />

Podologin an der Battenburg Avenue Clinic in Portsmouth.<br />

Doch drei Tage später ändert sich die Situa tion schlag artig:<br />

George Mills wird als Notfall ins Kranken haus eingeliefert.<br />

Die Infektion hat sich innerhalb kurzer Zeit derart verschlimmert,<br />

dass die Zehe sofort amputiert werden muss. Das<br />

so genannte Diabetische Fußsyndrom ist keine Seltenheit<br />

und führt allein in Deutschland zu etwa 40.000 Ampu ta-


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 23<br />

Silber ist Gold wert<br />

Um die Anwendung zu erleichtern, wird Askina Calgitrol Paste als steriles Einmalprodukt in einer<br />

Tube angeboten.<br />

Das Diabetische Fußsyndrom führt<br />

allein in Deutschland zu etwa 40.000<br />

Amputationen jährlich.<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

tionen jährlich. „Wir waren besorgt, dass sich die neue,<br />

größere Wunde nach der Amputation ebenfalls infizieren<br />

könnte. Darum haben wir uns für die Therapie mit Askina<br />

Calgitrol Paste entschieden“, sagt Kerry Collins. Dabei handelt<br />

es sich um ein nichtkristallines Silberalginat von<br />

B. <strong>Braun</strong> OPM zur Behandlung von bakteriell kontaminierten<br />

und infizierten chronischen Wunden. Askina Calgitrol Pas -<br />

te ist das jüngste Produkt im Askina Calgitrol-Sor timent,<br />

welches eine kontrollierte Freisetzung von Silberionen im<br />

Wundbett erzielt. Studien haben für die ionische Form von<br />

Silber eine breite antimikrobielle Wirkung nachgewiesen,<br />

auch gegen viele antibiotikaresistente Bakterienstämme. 2<br />

Zudem zeigen Untersuchungen, dass dieses Medizinprodukt<br />

die klinischen Infektionszeichen lindern kann und einen<br />

nachhaltigen antimikrobiellen Effekt aufweist. 3,4 Askina<br />

Calgitrol Paste wird als steriles Einmalprodukt in einer Tube<br />

mit einer langen Tülle angeboten, um die Anwendung bei<br />

schwierigen Wundformen zu erleichtern. Die Applikation aus<br />

der Tube ist innovativ und besonders zur Be handlung eines<br />

„diabetischen Fußulcus“ geeignet. Die gel artige Konsistenz<br />

gewährleistet einen direkten Kontakt mit der Wunde sowie<br />

eine optimale Anpassungsfähigkeit auch in tiefen Wundhöhlen.<br />

Claude Regnier, Spezialist für Wundversorgung bei<br />

B. <strong>Braun</strong> OPM: „Die Synergie zwischen dem intensiven Wundkontakt<br />

und der nachhaltigen Freisetzung von Silber ionen<br />

ermöglicht eine rasche Abtötung wundin fizierender Mikroorganismen<br />

durch Askina Calgitrol Paste.“ Die patentierte<br />

Silberalginat matrix setzt über einen Zeitraum von bis zu 3


24<br />

„ Askina Calgitrol ist sehr einfach in<br />

der Anwendung und zeigt eine äußerst<br />

schnelle und effektive Wirkung.“<br />

Katharine Speak, Podologin am York Hospital, Großbritannien<br />

Tagen kontinuierlich eine höhere Menge an antimikrobiellen<br />

Silberionen frei als vergleichbare Produkte. 5 Zudem hat<br />

Askina Calgitrol Paste gut verträgliche Eigenschaften, da die<br />

kontrollierte Freisetzung eine Überdosierung und damit<br />

eine Silberablagerung im Ge webe verhindert. 6 Kerry Collins<br />

ist von der Wirkung des Medi zinprodukts bei George Mills<br />

überrascht: „Angesichts seiner Krankengeschichte waren<br />

unsere Prognosen für eine rasche Wundheilung eher skeptisch.<br />

Aber bereits nach einer Woche konnten wir eine deutliche<br />

Verbesserung feststellen“, sagt die Ärztin. Auch George<br />

Mills selbst ist mit dem Verlauf sehr zufrieden. „Ich werde<br />

trotzdem mit dem Aftershave in Zukunft besser aufpassen“,<br />

sagt er schmunzelnd.<br />

Ähnlich positive Erfahrungen mit dem Produkt macht<br />

Katharine Speak, Podologin am York Hospital im nord englischen<br />

York. Ihre Patientin ist eine 93 Jahre alte Dame,<br />

deren großer Zeh des rechten Fußes stark ge schwollen ist<br />

und unter dem Nagelbett eitert. Sie hat mehrere alters-


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 25<br />

Silber ist Gold wert<br />

Die richtige Anwendung und Dosierung von Askina Calgitrol Paste bedarf nur einer kurzen Einweisung.<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

typische Krankheitsbilder, u. a. eine Herzinsuffizienz,<br />

jedoch keinen Diabetes. „Wir entfernten den Nagel, wo -<br />

raufhin sich ein dicker Wundschorf bildete. Wir haben<br />

zunächst nur mit Jod behandelt, aber die Patientin klagte<br />

über Beschwerden, und an ihrem Zeh entwickelte sich<br />

ein zweites Ulcus“, berichtet die Ärztin. Nun kommt Askina<br />

Calgitrol Paste zum Einsatz. Bereits nach einer Woche<br />

be stätigt die alte Dame erfreut, dass sie sich deutlich besser<br />

fühle und sie endlich wieder ohne Schmerzen schlafen<br />

könne. Um sicher zugehen, ver abreichen die Ärzte Askina<br />

Calgitrol Paste eine weitere Woche. Mit großem Erfolg:<br />

Die Wunde ist fast vollständig verheilt. Katharine Speak<br />

freut sich über das Ergebnis: „Das ist wirklich ein einzigartiges<br />

Produkt. Es ist sehr einfach in der Anwendung<br />

und zeigt eine äußerst schnelle und effektive Wirkung.<br />

Askina Calgitrol Paste kann dazu beitragen, dass eine antibiotische<br />

Therapie überflüssig wird und damit kostensparende<br />

Effekte erzielt werden können.<br />

1<br />

Name von der Redaktion geändert<br />

2<br />

International Consensus. Appropriate Use Of Silver Dressings In Wounds.<br />

An expert working group consensus. London: Wounds International 2012.<br />

3<br />

Ricci E, Pittarello M, Cassino R, Moffa M, Ferrero S, Gonella M, Tonini E:<br />

Askina Calgitrol Ag: impiego clinico di una medi cazione avanzata antisettica<br />

(Askina Calgitrol Ag: clinical use of an advanced ionic silver<br />

dressing). Acta Vulnologica 2007; 5 (3): 105–11<br />

4<br />

Trial C, Darbas H, Lavigne JP: Assessment of the antimicrobial effectiveness<br />

of a new silver alginate wound dressing: a RCT. J Wound Care<br />

2010; 19 (1): 20–6<br />

5<br />

Opasanon S, Magnette A, Meuleneire F, Harding K: Askina® Calgitrol®<br />

Made Easy. Wounds International 2012; 3 (1). Available from<br />

http://www.woundsinternational.com<br />

6<br />

Lammers D: Behandlung infizierter diabetischer Fußulzera, Sonderdruck<br />

aus Diabetes Forum E 2012; 10: 16–18


EFFIZIENTES DATENMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

Voll vernetzt<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

Dialysebehandlungen sind zeitaufwändig. Die Softwarelösung Nexadia<br />

von B. <strong>Braun</strong> Avitum optimiert die Arbeitsabläufe des Pflegepersonals<br />

und gewährleistet eine lückenlose Dokumentation der Therapiedaten.


28<br />

Es gibt weltweit aktuell rund 2,2 Millionen Dialysepatienten.<br />

Wer sich in Peking erfolgreich durch den dichten Verkehr<br />

der westlichen 4th Ring Road im Haidian-District gekämpft<br />

hat, der erreicht eines der angesehensten Krankenhäuser<br />

Chinas. Das 301 Hospital, ein eindrucksvoller Gebäudekomplex,<br />

wurde 1953 gegründet. Seitdem hat es sich zum<br />

größten chinesischen Militärkrankenhaus mit modernen medizinischen<br />

Einrichtungen und bedeutenden Forschungszentren<br />

entwickelt. Zu den 150 an der Klinik beschäftigten<br />

Professoren zählt auch Chen Xiangmei. Die 61-jährige<br />

Chefärztin ist eines von fünf Mitgliedern des chinesischen<br />

Forschungszentrums für Medizintechnik in der Klinik und<br />

leitet die nephrolo gische Abteilung, die unter anderem zwei<br />

große Hämodialyse zentren und eine moderne Station mit<br />

über 100 Betten umfasst. Rund 300 Dialysepatienten mit<br />

chronischem Nierenversagen gehen hier regelmäßig ein<br />

und aus und unterziehen sich an insgesamt 70 Dialysemaschinen<br />

ihrer Behandlung. Bei der Hämodialyse wird das<br />

Blut durch eine künstliche Mem bran außerhalb des Körpers<br />

gereinigt. Über einen Gefäßzugang und Schläuche ge -<br />

langt das Blut zum Dialysegerät, das die harnpflichtigen<br />

Stoffe und überschüssiges Körperwasser ableitet. Zusätzlich<br />

gleicht das Gerät die Elektro lyte aus, bevor es das „gereinigte“<br />

Blut wieder zurück in den Körper führt. Im mer wieder<br />

müssen die Patienten ihr Blut von neu ange sammelten<br />

schädlichen Substanzen befreien lassen – meistens dreimal<br />

pro Woche, jeweils mindestens vier Stunden. Kein Wunder<br />

also, dass im Dialysezentrum des 301 Hospital reichlich Be -<br />

trieb ist. Daher muss sicher gestellt werden, alle organisatorischen<br />

und administrativen Arbeitsabläufe möglichst e ffi -<br />

zient zu gestalten.<br />

Hier kommt Nexadia von B. <strong>Braun</strong> Avitum ins Spiel. Es han -<br />

delt sich um ein Datenmanagementsystem, das Rou tineprozesse<br />

automatisiert und die Dokumentation für die


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 29<br />

Voll vernetzt<br />

Mit Nexadia Monitor können sämtliche<br />

Vorgänge bei einer Dialysebehandlung<br />

transparent und sicher verfolgt werden.<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

Nexadia Monitor unterstützt das Pflegepersonal bei der aufwändigen<br />

Dokumentation der Dialysedaten.<br />

Qua litätssicherung deutlich vereinfacht. „Der Clou der Softwarelösung<br />

ist die intelligente Vernetzung der gesamten<br />

Dialysestation, sodass alle angeschlossenen Dialyse- sowie<br />

Analysegeräte und Patientenwaagen über Nexadia mit<br />

externen Informationssystemen kommunizieren können“, er -<br />

klärt Siegmar Rott, Produktmanager für Datenmanagementsysteme<br />

bei B. <strong>Braun</strong> Avitum.<br />

Prof. Chen Xiangmei veranlasste im August 2011 die In -<br />

stal lation von Nexadia im Dialysezentrum des 301 Hospital –<br />

in enger Kooperation mit B. <strong>Braun</strong> China. „Wir sind sehr<br />

glücklich, dass wir an dieser renommierten Klinik ein Referenzprojekt<br />

mit Nexadia starten konnten. Die Zwischenergebnisse<br />

sind bereits sehr erfreulich“, sagt Dr. Hong Ming<br />

Zhu, Clinical Support Manager bei B. <strong>Braun</strong> Avitum in<br />

Shanghai.


30<br />

„ Wir erreichen mit Nexadia eine bessere<br />

Qualitäts sicherung, einen geringeren<br />

Ver waltungsaufwand und mehr Zeit für<br />

unsere Patienten.“<br />

Prof. Chen Xiangmei, leitende Chefärztin der nephrologischen<br />

Abteilung des 301 Hospital, Peking, China<br />

Doch wie funktioniert Nexadia genau? Zunächst ist zwischen<br />

der Software Nexadia Monitor und der Datenbank<br />

Nexadia Expert zu unterscheiden. Mit Nexadia Monitor<br />

können sämtliche Vorgänge bei einer Dialysebehandlung<br />

transparent und sicher verfolgt werden. Dagegen dient<br />

Nexadia Expert vor allem der Erfassung, Auswertung und<br />

Archivierung aller patientenbezogenen Daten – also zum<br />

Beispiel von Behandlungs- und Laborergebnissen oder Dia -<br />

g nosen. Nexadia Expert ist die elektronische Patientenakte.<br />

Wie das in der Praxis abläuft, kann man beim Rundgang im<br />

Dialysezentrum des 301 Hospital gut beobachten. Ein<br />

älterer Herr zückt beim Betreten der Waage seine Patienten-<br />

Chipkarte von Nexadia. Diese benötigt er, damit das System<br />

den Patienten identifizieren und sein Gewicht vor der<br />

Behandlung registrieren kann. Zu Beginn war der Um -<br />

gang mit der Chipkarte für die Patienten noch ungewohnt,<br />

die kleinen Veränderungen wurden jedoch sehr positiv<br />

aufgenommen. Die Pflegekräfte bereiten den Be handlungsplatz<br />

vor und verbinden den Patienten mit dem Dialysegerät.<br />

Eine Krankenschwester steckt die Chipkarte in das<br />

Gerät und ruft die tagesaktuellen Behandlungsparameter<br />

aus der elektronischen Patientenakte ab. Mit dieser Vorein-


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 31<br />

Voll vernetzt<br />

Nexadia Monitor vereinfacht die Interaktion zwischen Anwender und Dialysegerät.<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

KONZERNABSCHLUSS<br />

stellung startet die Therapie. Gleichzeitig speichert Nexa dia<br />

Monitor die laufenden Behandlungs- und Gerätedaten ab.<br />

Dies hilft den Ärzten, viel Zeit und Papier zu sparen, denn<br />

die aufwändige Protokollierung per Hand entfällt. Sie können<br />

sogar Textnachrichten auf den Bildschirm der Dialysemaschine<br />

senden. Zusätzlich zeigt das Gerät potenzielle<br />

Risiken an und gibt Alarme und Warnungen über das Netzwerk<br />

an die angeschlossenen Com puter weiter.<br />

Nach einigen Stunden ist die Hämodialysesitzung des älteren<br />

Herrn zu Ende, er ist dabei sogar etwas eingenickt.<br />

Nach der Behandlung zieht er seine Chipkarte aus der Ma -<br />

schine. Er kennt sich mittlerweile aus und läuft erneut<br />

zur Waage – sein post dia lytisches Gewicht wird ebenfalls im<br />

Nexadia System erfasst. „Jetzt aber schnell nach Hause“,<br />

sagt er noch und verlässt den Raum. Alle internen und externen<br />

Behandlungen, Diagnosen, Medikationen, Labordaten<br />

und Therapieparameter werden in der Datenbank Nexadia<br />

Expert gespeichert. Die Daten bilden eine ideale Grundlage,<br />

um die Entwicklung des Patienten zu bewerten, künftige<br />

Behandlungen zu planen und individuelle Verschrei bungen<br />

vorzunehmen. „Wir erreichen so eine bessere Qualitätssicherung,<br />

einen geringeren Verwaltungsaufwand und mehr<br />

Zeit für unsere Patienten“, sagt Prof. Chen Xiangmei. Die<br />

aktualisierten Daten werden bei der nächsten Behandlung<br />

automatisch über Nexadia Monitor an das Dialyse gerät<br />

gesendet, womit sich der Kreis der lückenlosen Dokumentation<br />

schließt. So sparen Ärzte und Pflegekräfte wertvolle<br />

Zeit, Geld und Nerven – und verbessern gleichzeitig die Qua -<br />

lität der Therapie. Dies hat auch eine Publikation des Medizinischen<br />

Wirtschaftsins tituts München 1 belegt: Mehr als<br />

20 Minuten Arbeitszeit können pro Pa tient und Be handlung<br />

durch die Verwendung des Nexadia Systems eingespart<br />

werden. Auch Prof. Chen Xiangmei ist überzeugt davon,<br />

dass mit Nexadia die Effizienz ihrer Abtei lung erhöht und<br />

die Sicherheit ihrer Patienten weiter verbessert werden<br />

kann. Sie lächelt zufrieden, macht aber durch einen kurzen<br />

Blick auf die Uhr deutlich, dass trotz der Zeitersparnis in<br />

ihrer nephrologischen Abteilung heute noch viele Aufgaben<br />

auf sie warten.<br />

1<br />

Osterkorn D: Vernetzung, ein Erfolgsfaktor für die Dialysepraxis im<br />

prospektiven Vergleich. Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement<br />

2006; 11: 112–116


Konzernlagebericht<br />

Auf einen Blick 34<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern 35<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 42<br />

Geschäfts- und Ertragsentwicklung 45<br />

Finanz- und Vermögenslage 52<br />

Personalbericht 57<br />

Risiko- und Chancenbericht 60<br />

Nachtragsbericht 64<br />

Prognosebericht 64<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

K ONZERNABS CHLUSS


34<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

Auf einen Blick<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern zeigte im Geschäftsjahr 2012 eine gute Entwicklung. In einem wettbewerbsreichen<br />

Markt umfeld erzielten wir eine deutliche Umsatzsteigerung sowie eine Verbesserung im Ergebnis gegenüber<br />

dem Vorjahr. Die amerikanischen und europäischen Gesundheitsmärkte sind weiterhin durch Sparmaßnahmen<br />

der öffentlichen Kostenträger und Zwangsrabatte geprägt. Mit innovativen und modernen<br />

Produkten sowie anwenderorientierten Lösungskonzepten konnten wir unsere Marktposition auch im<br />

173. Jahr unseres Bestehens weiter ausbauen.<br />

Die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmenspolitik des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns wurde im Berichtsjahr<br />

in vielfältiger Weise bestätigt:<br />

Die Welt-Gruppe und die Unternehmensberatung Accenture zeichneten uns mit dem zweiten Platz des<br />

Top 500 Awards für nachhaltige Umsatz- und Gewinnsteigerung aus. Für innovative und nachhaltige<br />

Markterschließungen sowie sozial verträgliche Lösungen erhielt B. <strong>Braun</strong> India den Frost & Sullivan India<br />

Healthcare Excellence Award.<br />

Aber auch das 50-jährige Jubiläum des Fachmagazins „Die Schwester Der Pfleger“ zeigt die Kontinuität<br />

unseres Handelns. Das durch die B. <strong>Braun</strong>-Tochtergesellschaft Bibliomed herausgegebene Magazin ist<br />

gleichzeitig offizielles Organ des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) und informiert umfassend<br />

und aktuell zu allen pflegerelevanten Themen. Hiermit wollen wir Pflegekräfte bei ihren täglichen<br />

Herausforderungen bestmöglich unterstützen.<br />

Mit weiteren umfangreichen Investitionen zielen wir auf eine kontinuierliche Verbesserung unserer Marktposition<br />

und entsprechen so der Nachfrage nach sichereren Produkten und Dienstleistungskonzepten.<br />

Durch unsere inter nationale Präsenz nutzen wir Wachstumsmöglichkeiten in Asien und Lateinamerika.<br />

Dabei sichert eine solide Finanzierungspolitik die Unabhängigkeit des Familienunternehmens B. <strong>Braun</strong>.<br />

2012 2011<br />

Umsatz (in Millionen Euro) 5.047,8 4.609,4<br />

Umsatzrendite nach Steuern (in Prozent) 5,7 5,6<br />

EBIT inkl. Beteiligungsergebnis (in Millionen Euro) 478,4 438,4<br />

EBITDA (in Millionen Euro) 757,5 691,3<br />

EBITDA-Marge (in Prozent) 15,0 15,0


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

35<br />

Auf einen Blick<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern<br />

Leistungsspektrum<br />

B. <strong>Braun</strong> entwickelt, produziert und vertreibt Produkte und Dienstleistungen für die Medizin und zählt<br />

zu den weltweit führenden Versorgern für Krankenhaus- und Gesundheitsbedarf. Kliniken, Arztpraxen,<br />

Apotheken, Pflege- und Rettungsdienste sowie die häusliche Pflege stehen dabei im Fokus. Die Produktpalette<br />

reicht von Infusionslösungen über Spritzenpumpen und Zubehör für die Infusionstherapie, die<br />

Intensivmedizin und Anästhesie bis hin zu chirurgischen Instrumenten, Nahtmaterial sowie Hüft- und<br />

Knieendoprothesen, Geräten und Zubehör für die Dialyse und Produkten für die Wundversorgung.<br />

Alles in allem umfasst das Sortiment mehr als 30.000 Produkte, die fast ausschließlich in eigener Fertigung<br />

hergestellt werden. Dieses Portfolio hat B. <strong>Braun</strong> durch Dienstleistungs- und Beratungsangebote<br />

ergänzt und ist damit ein Systemanbieter, der in enger Partnerschaft mit den Kunden die jeweils beste<br />

Lösung für Patienten entwickelt. Wir leisten so einen wichtigen Beitrag zum medizinischen und administrativen<br />

Fortschritt.<br />

Sparte Hospital Care<br />

Die Sparte Hospital Care versorgt Krankenhäuser unter anderem mit Infusionsgeräten und -zubehör,<br />

Infusions- und Injektionslösungen, Venenverweilkanülen, klinischer Ernährung sowie Pumpen mit dazugehörigen<br />

Systemen. Ergänzt wird dieses Sortiment durch ein umfangreiches Portfolio der medizinischen<br />

Einmalversorgung und Produkte zur Wunddrainage. Pharmazeutika sowie Produkte für die Arzneimittelzubereitung<br />

und Regionalanästhesie runden das Angebot ab. Mit dem Produktportfolio für die Infusionstherapie<br />

und den vorgelagerten Prozessen der Arzneimittelzubereitung stellt Hospital Care den Kliniken<br />

ein einzigartiges Systemangebot zur Verfügung. Der Fokus liegt dabei auf einer kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Sicherheit durch bessere Dokumentation der Prozesse im Krankenhaus.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Im Segment der Infusionsgeräte und -zubehör, Venenverweilkatheter sowie in der Regionalanästhesie<br />

ist Hospital Care Weltmarktführer. Bei automatischen Infusionssystemen und Standardlösungen sind wir<br />

Marktführer in Europa. Unsere Marktposition im Bereich der medizinischen Grundversorgung in Krankenhäusern<br />

und bei automatischen Infusionsgeräten bauen wir kontinuierlich aus. An einem wachsenden<br />

Markt für medizinische Sicherheitsprodukte profitieren wir überdurchschnittlich und erhöhen so weiter<br />

unseren Marktanteil.<br />

Sparte Aesculap<br />

Aesculap mit Sitz in Tuttlingen (Baden-Württemberg) präsentiert sich weltweit als Partner der Chirurgie<br />

und der interventionellen Kardiologie. Im Fokus stehen die Entwicklung und der Vertrieb von Produkten<br />

und Dienstleistungen für chirurgische und interventionelle Behandlungsprozesse der Medizin. Die Sparte<br />

gehört seit mehr als 35 Jahren zum B. <strong>Braun</strong>-Konzern.<br />

Das breite Produktprogramm des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns ermöglicht es uns, ökonomische Gesamtlösungen<br />

zu entwickeln und damit strategische Partnerschaften aufzubauen. Hohe interne Effizienz gewährleistet<br />

Prozessvorteile für unsere Kunden, die davon ebenso profitieren wie vom Angebot der Aesculap<br />

Akademie.


36<br />

Aesculap sieht sich als Weltmarktführer bei chirurgischen Instrumenten und der Steriltechnologie.<br />

In der Neurochirurgie sowie im Bereich Wundverschluss belegt die Sparte im weltweiten Vergleich einen<br />

der vorderen Plätze.<br />

Unser beratungsorientierter Vertriebsweg unterstützt Anwender bei der Realisierung ganzheitlicher,<br />

kostengünstiger Lösungen. In Europa ist dieses Vertriebskonzept bereits seit einigen Jahren erfolgreich<br />

und erzielt nun auch in Asien und den USA erste Projekterfolge. Bei degenerativen Knie- und Hüfterkrankungen<br />

verfügt die Sparte Aesculap über modernste Produktkonzepte. Dazu gehören unter anderem<br />

Instru mentarien für minimalinvasive Zugänge, Kurzschaft-Prothetik der Hüfte und abrieboptimierte<br />

Gleit beschichtungen von Knieprothesen. Im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie stellen wir mit ausgewählten<br />

Therapiekonzepten bessere chirurgische Lösungen für die Anwender zur Verfügung. Mit<br />

unserem Nahtmaterial-Portfolio fokussieren wir uns auf verschiedene Indikationen, z. B. auf die Cardio<br />

Vascular Chirurgie oder mit monofilen Fäden auf den Bauchdeckenverschluss.<br />

Sparte Out Patient Market (OPM)<br />

Die Sparte Out Patient Market (OPM) konzentriert sich auf die Versorgung von Patienten außerhalb des<br />

Krankenhauses sowie Langzeitpatienten. Der Kundenkreis umfasst unter anderem niedergelassene Ärzte,<br />

ambulante und stationäre Pflegedienste sowie Apotheken.<br />

Mit einem ganzheitlichen Ansatz in Beratung und Betreuung verfolgt die Sparte das Ziel, Patienten eine<br />

Versorgung zu bieten, die Qualität und Wirtschaftlichkeit miteinander verbindet. Kernthemen sind<br />

stationär-ambulante Patientenüberleitungskonzepte, ambulante Infusionstherapien, Diabetes, Hautund<br />

Wundmanagement, Stoma- und Inkontinenzversorgung, Desinfektion sowie Hygiene.<br />

Darüber hinaus bietet OPM eine breite Palette von Dienstleistungen für den ambulanten Sektor. Mit<br />

dem Ziel, ambulante Anschlussbehandlungen auf gleichem qualitativen Niveau wie in der Klinik zu<br />

gewährleisten, beraten unsere Experten bei der Überleitung von parenteral ernährten Patienten aus<br />

dem stationären in den ambulanten Bereich (TransCare).<br />

Sparte B. <strong>Braun</strong> Avitum<br />

Die B. <strong>Braun</strong> Avitum <strong>AG</strong> ist einer der wenigen weltweit tätigen Komplettanbieter auf dem Gebiet extrakorporaler<br />

Blutbehandlung. Sie versorgt die Betreiber von Dialyseeinrichtungen mit allen Produkten und<br />

Dienstleistungen rund um die Blutreinigungsverfahren Dialyse und Apherese. Das Kerngeschäft bilden<br />

die Produkte und Systeme zur Hämodialyse.<br />

Als Betreiber von Dialysestationen verfügt die Sparte über ein Netzwerk von 200 (Vorjahr: 180) Zentren<br />

in Europa, Asien sowie Südafrika und versorgt über 14.000 Patienten. In unseren Kliniken stehen Ärzte<br />

und Pflegekräfte den Dialyse-Patienten mit chronischen Nieren- oder Stoffwechselerkrankungen als Ansprechpartner<br />

und Ratgeber zur Seite, um ihnen Perspektiven für mehr Lebensqualität aufzuzeigen.<br />

Wir differenzieren uns von unseren Wettbewerbern durch Kontinuität in der Produktqualität und -verfügbarkeit<br />

sowie ein umfangreiches Angebot an Anwenderschulungen, technischer Unterstützung und<br />

IT-Lösungen. Unser Anspruch ist die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten und die Schaffung effizienter<br />

Behandlungsprozesse.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

37<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern<br />

Aesculap Akademie<br />

Die Aesculap Akademie ist das einzige weltweite Forum für Training und Weiterbildung von Medizinern,<br />

das sich auf OP- und Fachpersonal in Kliniken sowie die Klinikleitung spezialisiert. 2012 haben über<br />

75.000 medi zinische Experten aus aller Welt das Schulungsangebot der Aesculap Akademie wahrgenommen.<br />

Neben den sogenannten Skills-Trainings im Bereich der Anästhesie und in allen operativen und<br />

interventionellen medizinischen Disziplinen gewinnt vor allem das Training an virtuellen Simulatoren und<br />

mit der 3-D-Kamera EinsteinVision® von Aesculap als integraler Bestandteil der praktischen Übungen an<br />

Bedeutung. Die Mediathek wurde wesentlich erweitert, so dass nun über 400 Filme Studenten und Medizinern<br />

aller Disziplinen digital auch auf Notebooks, Smartphones oder Tablets zur Verfügung stehen.<br />

Mit der Aesculap Akademie leistet B. <strong>Braun</strong> einen guten Beitrag zum internationalen <strong>Wissen</strong>s transfer.<br />

Strategische Allianzen innerhalb des globalen Netzwerks der Aesculap Akademie unterstützen den Transfer<br />

etablierter Kurskonzepte in aufstrebende Märkte. So wurden in Chile und Ecuador erste chirurgischpraktische<br />

Kurse durchgeführt.<br />

Weitere Meilensteine im Berichtsjahr waren die Eröffnung einer Aesculap Akademie in Polen sowie der<br />

Bau der Aesculap Akademie in Bochum. Ab Juni 2013 werden an dem nach Tuttlingen und Berlin inzwischen<br />

dritten deutschen Standort der Aesculap Akademie Schulungen angeboten, mit denen auch<br />

das Ruhrgebiet und der Benelux-Raum abgedeckt werden.<br />

Der Hand Hygiene Award, mit dem Kliniken für ihre Bemühungen um eine verbesserte Händehygiene<br />

ausgezeichnet werden, wurde von Asien nach Europa übertragen.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Unternehmensführung und -kontrolle<br />

Die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> nimmt neben ihrer operativen Tätigkeit wichtige Zentralfunktionen für die<br />

Unternehmensgruppe wahr. Die nicht börsennotierte Aktiengesellschaft befindet sich vollständig in<br />

Familienbesitz. Organe der Gesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung.<br />

Dem Vorstand gehören sieben Mitglieder an, die mit klaren Ressortzuständigkeiten gemeinschaftlich<br />

für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich sind. Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern, die<br />

zur Hälfte von der Hauptversammlung des Unternehmens und zur anderen Hälfte von den Arbeitnehmern<br />

gewählt werden. Um die Arbeit des Aufsichtsrats zu unterstützen, sind Ausschüsse eingerichtet.<br />

Der Personalausschuss behandelt unter anderem Fragen zu Vorstandsverträgen und -vergütungen.<br />

Der Prüfungsausschuss überwacht die internen Kontrollsysteme, den Rechnungslegungsprozess sowie<br />

die Abschlussprüfung.<br />

Mit Wirkung zum 1. April 2012 hat der Aufsichtsrat der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> Frau Dr. Annette Beller<br />

und Herrn Otto Philipp <strong>Braun</strong> zu ordentlichen Mitgliedern des Vorstands ernannt. Sie waren in 2011 als<br />

stell vertretende Mitglieder in den Vorstand berufen worden.<br />

Frau Dr. Annette Beller führt als Finanzvorstand die Bereiche Finanzen, Steuern, Controlling und Zentrale<br />

Services des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns. Herr Otto Philipp <strong>Braun</strong> ist für die Region Iberische Halbinsel sowie Lateinamerika<br />

verantwortlich.<br />

Im Dezember 2012 berief der Aufsichtsrat Herrn Markus Strotmann mit Wirkung zum 1. April 2013<br />

als stellvertretendes Mitglied in den Vorstand. Herr Markus Strotmann folgt auf Herrn Dr. Wolfgang Feller,<br />

der altersbedingt in den Ruhestand treten wird und für die Sparte B. <strong>Braun</strong> Avitum verantwortlich war.


38<br />

Ebenfalls im Dezember 2012 wurde das Vorstandsmandat für Herrn Dr. Meinrad Lugan, zuständig für die<br />

Sparten Hospital Care und OPM, bis 2018 verlängert.<br />

Die traditionell christlichen Wurzeln unseres Familienunternehmens verpflichten uns zu ethisch-korrektem<br />

Handeln auch bei unserer internationalen Tätigkeit. B. <strong>Braun</strong> bekennt sich zu den Prinzipien verantwortungsvoller<br />

Unternehmensführung und -kontrolle und orientiert sich dabei an anerkannten Standards.<br />

Unser „Code of Conduct“ definiert seit 1996 die Regeln der Zusammenarbeit mit den Kunden. Zusätzlich<br />

verfügt B. <strong>Braun</strong> über ein globales Compliance Management System. Compliance bedeutet für uns mehr<br />

als reine Rechtskonformität und umfasst auch ethische Werte wie Fairness, Inte grität und Nachhaltigkeit.<br />

Ein übergeordnetes Group Compliance Office und lokale Compliance Officer stellen sicher, dass alle<br />

Mitarbeiter nach einheitlichen Maßstäben handeln.<br />

Zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung gehören auch unser integriertes Qualitäts- und<br />

Umweltmanagement, die vorausschauende, kennzahlenorientierte Steuerung des Konzerns, ein an den<br />

internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) ausgerichtetes Rechnungswesen sowie eine engmaschige<br />

Überwachung aller wesentlichen potenziellen Risiken.<br />

Organisationsstruktur und Standorte<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern wird aus der Unternehmenszentrale in <strong>Melsungen</strong> gesteuert. Neben der Leitung<br />

des Konzerns sind hier auch weitere Zentralbereiche angesiedelt, die konzernweite Aufgaben wahrnehmen.<br />

Dazu gehören insbesondere das Konzernrechnungswesen und -controlling, das internationale Personalwesen,<br />

die IT und Logistik, die Rechts- und Steuerabteilung sowie das Konzern-Treasury. Das operative<br />

Geschäft gliedert sich in die vier Sparten Hospital Care, Aesculap, Out Patient Market und B. <strong>Braun</strong><br />

Avitum. Unsere Aktivitäten im Bereich der Forschung und Entwicklung sind jeweils Centers of Excellence<br />

(CoE) zugeordnet. In diesen Zentren sind Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing für bestimmte<br />

Produktgruppen gebündelt. Wesentliche Centers of Excellence (CoE) befinden sich in <strong>Melsungen</strong><br />

(Deutschland), Tuttlingen (Deutschland), Boulogne (Frankreich), Rubí (Spanien), Sempach (Schweiz),<br />

Allentown (USA) sowie Penang (Malaysia). Sie tragen jeweils weltweite Verantwortung. Weitere große<br />

Fertigungsstandorte sind unter anderem in Nowy Tomysl (Polen), Gyöngös (Ungarn), Irvine (USA), São<br />

Gonçalo (Brasilien), Hanoi (Vietnam) und Suzhou (China) angesiedelt.<br />

B. <strong>Braun</strong> ist über Tochtergesellschaften und Beteiligungen in 57 Ländern tätig. Zum Konzernkreis der<br />

B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> zählen 211 (Vorjahr: 196) konsolidierte Unternehmen, ferner drei (Vorjahr: drei)<br />

Gemeinschaftsunternehmen, an denen wir keine Mehrheit besitzen. Nach der Equity-Methode werden<br />

18 (Vorjahr: 18) Beteiligungen erfasst. Detaillierte Auskunft über den Anteilsbesitz und die Standorte<br />

der jeweiligen Gesellschaften gibt die Tabelle auf den Seiten 144 bis 147.<br />

Qualitäts- und Umweltmanagement<br />

Als Entwickler und Produzent von Medizin- und Pharmaprodukten ist B. <strong>Braun</strong> in stark regulierten Märkten<br />

tätig. Das angewandte Qualitäts- und Umweltmanagementsystem muss daher höchsten gesetzlichen<br />

und behördlichen Anforderungen genügen. Zusätzlich haben wir uns eigene Standards in den Bereichen<br />

Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz gesetzt, die wir regelmäßig durch interne Audits überwachen.<br />

In enger Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden haben wir Schlüsselprozesse identifiziert und<br />

standardisiert, um ein gleich bleibend hohes Qualitätsniveau sicherzustellen. Sämtliche Prozesse<br />

und Produkte sowie IT-technische Dokumentationen unterliegen einem fortlaufenden Verbesserungsprozess<br />

unter Berücksichtigung von Umweltverträglichkeit und Produktivität.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

39<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern<br />

B. <strong>Braun</strong> ist Mitglied im Verband der Chemischen Industrie (VCI), folgt dessen Leitlinien „Verantwortliches<br />

Handeln“ und verbessert eigenverantwortlich den Schutz von Gesundheit, Umwelt und Sicherheit im<br />

Rahmen der weltweiten Initiative „Responsible Care“.<br />

Nach EN ISO 14001 sind 17 Standorte des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns in Europa zertifiziert. Zusätzlich besitzt<br />

das Umweltmanagement in Glandorf (Deutschland) und Rubí (Spanien) ein Zertifikat gemäß EMAS-Verordnung.<br />

Unser Arbeitsschutz-Management-System in Deutschland (<strong>Melsungen</strong>, Tuttlingen und Bad<br />

Arolsen), Frankreich (Nogent-le-Rotrou und Chaumont), Spanien (Rubí und Jaén), der Schweiz und Russland<br />

sowie bei B. <strong>Braun</strong> Avitum in Italien ist nach dem internationalen Regelwerk OHSAS 18001 zertifiziert.<br />

Unser Standort <strong>Melsungen</strong> verfügt zusätzlich über das Gütesiegel „Sicher mit System“ der Berufsgenossenschaft<br />

Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI). Die europäischen Dialysezentren unserer Sparte<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum sind nach EN ISO 9001 und VDE 753-4 „Good Dialysis Practice“ zertifiziert.<br />

Die Medizinprodukte von B. <strong>Braun</strong> entsprechen den „Grundlegenden Anforderungen“ der Europäischen<br />

Richtlinie des Rates über Medizinprodukte und dem Deutschen Medizinproduktegesetz. In den USA ist<br />

der „Title 21 of the Code of Federal Regulations“ von übergeordneter Bedeutung, der Vorschriften der<br />

dortigen Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA („Food and Drug Administration“) für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

enthält. Darüber hinaus beachten wir in jeder Sparte spezielle Erfordernisse wie ISO- oder<br />

Öko-Audit-Richtlinien sowie eine Vielzahl nationaler Gesetze und Verordnungen.<br />

Konzernstrategie<br />

In der im Jahr 2010 bis ins Jahr 2014 fortgeschriebenen Konzernstrategie setzen wir uns ein jährliches<br />

Umsatzwachstum zwischen fünf und sechs Prozent als Ziel. Die EBITDA-Marge wollen wir innerhalb<br />

des Strategiezeitraums auf 17 bis 18 Prozent vom Umsatz erhöhen. Um die Profitabilität zu verbessern,<br />

ist es Absicht, die Produktionskosten durch Effizienzsteigerungen in der Produktion zu reduzieren und<br />

die Verwaltungskosten niedrig zu halten. Einen Schwerpunkt setzen wir bei der Optimierung der Vertriebskosten.<br />

Weiterhin wollen wir die Bindung des Umlaufvermögens kontinuierlich verringern.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Die Unabhängigkeit des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns spielt bei allen Entscheidungen die zentrale Rolle. Wir wollen<br />

eine reine Familiengesellschaft bleiben. Hierzu bekennt sich auch die nächste Generation der Eigentümerfamilie.<br />

Wir gliedern unsere Produktpalette in Kernbereiche („Core Business Areas“) des Gesundheitsmarktes<br />

und spezifische Produktbereiche („Specific Focus Business Areas“) für einzelne Segmente des Gesundheitsmarktes.<br />

In den Kernproduktbereichen wollen wir weltweit in jeder Sparte mit einem bedeutenden<br />

Marktanteil vertreten sein. Die spezifischen Fokusgeschäftsfelder wählen wir entsprechend den regionalen<br />

Marktbesonderheiten aus.<br />

Die Konzernstrategie von B. <strong>Braun</strong> baut auf den Säulen Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit auf.<br />

Dabei bezieht sich Innovation nicht nur auf die Entwicklung neuer und die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

von Produkten, sondern auch auf Verbesserung der Herstellungsverfahren sowie Serviceangebote<br />

für unsere Kunden. Umfangreiche Investitions- und Forschungsanstrengungen unterstreichen<br />

den Anspruch, auch in Zukunft eines der führenden Unternehmen der Gesundheitsversorgung zu sein.<br />

Der kontinuierliche Kostendruck im Gesundheitswesen und der sich aus dem organischen Wachstumsziel<br />

ergebende Finanzrahmen geben uns dabei den Fokus.


40<br />

Unsere in Centers of Excellence gegliederte Spartenorganisation ermöglicht eine schnelle Reaktion<br />

auf Marktveränderungen und eine optimale Verwendung des <strong>Wissen</strong>s im Unternehmen. Dabei wollen<br />

wir den Nutzen für unsere Kunden kontinuierlich erhöhen. Durch die Kombination von Produkten und<br />

Dienstleistungen schafft B. <strong>Braun</strong> als ganzheitlicher Systemanbieter Mehrwerte für seine Kunden. Unser<br />

Handeln ist auf die Schaffung nachhaltiger Werte ausgerichtet. Wir sind uns der Verantwortung gegenüber<br />

unseren Kunden und den Patienten, unseren Mitarbeitern und letztlich der Gesellschaft im All gemeinen<br />

bewusst und berücksichtigen dies in unseren täglichen, aber auch strategischen Entscheidungen. An<br />

unserer Finanzierungspolitik werden wir auch zukünftig festhalten. Wir wollen Marktchancen nutzen,<br />

gehen dabei aber keine geschäftsunüblichen Risiken aus Finanzierungen ein.<br />

Gesellschaftliche Verantwortung<br />

Nachhaltiges Handeln ist Teil der Unternehmensphilosophie von B. <strong>Braun</strong>. Als „Bürger der Gesellschaft“<br />

fördert das Unternehmen auf regionaler Ebene Kunst, Kultur und Sport und unterstützt vor allem <strong>Wissen</strong><br />

und <strong>Wissen</strong>schaft. Unsere internationalen Aktivitäten fassen wir regelmäßig im B. <strong>Braun</strong>-Nachhaltigkeitsmagazin<br />

„Share“ zusammen.<br />

Die Aus- und Weiterbildung von medizinischen Fachkräften ist hier ein zentrales Anliegen, das weltweit<br />

durch zahlreiche Symposien und Fortbildungsveranstaltungen sowie Stipendienprogramme umgesetzt<br />

wird. So wurden beispielsweise im Jahr 2012 Führungskräfte im kenianischen Gesundheitssystem in Nairobi<br />

im Bereich der medizinischen Sicherheit weitergebildet. Die 5- bis 10-tägigen Lernprogramme konzipierte<br />

B. <strong>Braun</strong> zusammen mit der Strathmore Business School und der deutschen Gesellschaft für Internationale<br />

Zusammenarbeit. Ziel des „B. <strong>Braun</strong> for Africa“-Projektes ist es, die medizinische Sicherheit in kenianischen<br />

Krankenhäusern zu verbessern. Das Projekt wird finanziell vom deutschen Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt. Für 2013 sind Ausbildungsprogramme<br />

für Krankenschwestern geplant.<br />

Die am Standort <strong>Melsungen</strong> stattfindenden Kinder- und Jugendwochen unter dem Motto „Forschung<br />

braucht Nachwuchs“ begeisterten 2012 bereits zum fünften Mal über 3.000 Teilnehmer, darunter viele<br />

Schülerinnen und Schüler sowie Kindergartenkinder aus <strong>Melsungen</strong>. Um den Austausch zu diesem<br />

Thema noch weiter zu intensivieren, sind wir als 100. Mitglied der <strong>Wissen</strong>sfabrik – Unternehmen für<br />

Deutschland e. V. beigetreten.<br />

Mit „B. <strong>Braun</strong> for Children“ haben wir schon vor Jahren ein weltweites Programm initiiert, unter dem die<br />

Tochtergesellschaften auf vielfältige Weise helfen, die Situation von Kindern vor Ort zu verbessern.<br />

Hierdurch bringen unsere Mitarbeiter ihr soziales Engagement zum Ausdruck. So unterstützt B. <strong>Braun</strong><br />

in Österreich die Kinderburg Rappottenstein, die Familien mit chronisch oder schwer kranken Kindern<br />

bzw. Familien, die einen Trauerfall erlitten haben, Erholung vom Alltag bietet. B. <strong>Braun</strong> Austria ist der erste<br />

Pate der Kinderburg und unterstützt die Aufbaujahre finanziell und tatkräftig. Im Mai 2012 haben<br />

50 Mitarbeiter einen Tag auf der Kinderburg verbracht und dabei einen Spielplatz angelegt, einen Auslauf<br />

für Pferde aufgebaut und einen natürlichen Zaun gepflanzt. Im ersten Jahr des Bestehens haben<br />

24 Familien die Kinderburg als Unterstützung in Anspruch genommen.


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41<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern<br />

Seit 2009 gibt es bei B. <strong>Braun</strong> Brasilien einmal pro Jahr einen „Social Responsibility and Environment<br />

Day“, an dem sich Mitarbeiter intensiv mit den Themen soziale Verantwortung und Umwelt beschäftigen.<br />

Neben Vorträgen, Workshops und einer Buchbörse findet auch eine Benefiz-Schnitzeljagd statt, bei der<br />

Mitarbeiterteams Sachspenden sammeln. Die Siegerteams wählen die Organisationen aus, die finanzielle<br />

Unterstützung erhalten.<br />

B. <strong>Braun</strong> hilft nicht nur in langfristigen Projekten, sondern auch, wenn Hilfe akut benötigt wird. Nach<br />

der Flutkatastrophe in Thailand im Dezember 2011 unterstützten wir das Caritas-Projekt „Medizinische<br />

Hilfe für die Ärmsten“, das Erste-Hilfe-Koffer bereitstellte und ehrenamtliche Gesundheitshelfer<br />

aus bildete. B. <strong>Braun</strong>-Mitarbeiter aus Thailand halfen zudem der Ban-Klong-Chao-Muang-Schule in<br />

Pathumthani bei der Bekämpfung der Flutfolgen, indem sie Fassaden und Wände erneuerten, bei der<br />

Renovierung und Ausstattung der Schulbibliothek und des Medienraums halfen und für einen Schülerstipendienfonds<br />

Geld sammelten.<br />

Im Mai erschütterten mehrere Erdbeben die Region Mirandola im Norden Italiens. Zur Unterstützung<br />

der Betroffenen in dieser schweren Zeit spendeten B. <strong>Braun</strong> und seine Mitarbeiter umgehend über<br />

50.000 Euro, um beim Wiederaufbau zu helfen.<br />

K ONZERNABS CHLUSS


42<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Gesamtwirtschaftliche Lage<br />

Weltkonjunktur<br />

Die Weltkonjunktur verlief im Jahr 2012 etwas schwächer als im Vorjahr. Die positiven Vorzeichen aus<br />

dem Vorjahr konnten im Berichtsjahr in nur wenigen Ländern zu einem nachhaltigen Wachstum führen.<br />

Negative Effekte waren vor allem im Euro-Raum zu spüren.<br />

Das konjunkturelle Klima wurde weiterhin durch die Euro-Krise negativ beeinflusst. Die politischen Umstürze<br />

in Nordafrika mit dem anhaltenden Konflikt in Syrien brachten die lokalen Märkte praktisch zum<br />

Erliegen. Durch sinkende Wachstumsraten in Asien als Folge der weltweiten Krise fehlten der Weltwirtschaft<br />

wichtige Impulse.<br />

Einige Staaten in Europa verzeichnen infolge der Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise weiterhin ein<br />

schwaches bis negatives Wirtschaftswachstum. Diese Situation wird in vielen Ländern durch staatliche<br />

Sparmaßnahmen und eine Verunsicherung der Konsumenten und Investoren verschärft. Die Arbeitslosigkeit<br />

ist in Europa weiter gestiegen, in den anderen Regionen der Welt jedoch stabil oder leicht rückläufig.<br />

2012 betrug der Anstieg der Weltproduktion 3,2 Prozent, nach 3,9 Prozent in 2011. Das ohnehin schon<br />

schwache Wachstum der Industriestaaten im Vorjahr (1,6 Prozent) ging 2012 mit nur noch 1,3 Prozent<br />

Zuwachs der Wirtschaftsleistung weiter zurück. Auch die Entwicklung in den Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

schwächte sich mit einem Zuwachs von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (6,3 Prozent) ab.<br />

Das Volumen des Welthandels nahm mit 2,8 Prozent weniger stark zu als im Vorjahr (5,9 Prozent).<br />

Konjunkturelle Entwicklung nach Regionen<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa zeigte sich 2012 erneut schwach. Die Wirtschaftsleistung<br />

sank um 0,2 Prozent im Vergleich zu einem Wachstum von 1,6 Prozent im Vorjahr. Im Euro-Raum ging<br />

die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent zurück (Vorjahr: + 1,4 Prozent). Der Zuwachs in Osteuropa (inkl.<br />

Türkei) schwächte sich auf 1,8 Prozent (Vorjahr: 5,3 Prozent) ab. Insbesondere in der Türkei und in Polen<br />

ist das Wachstum deutlich schwächer ausgefallen als im Vorjahr.<br />

Deutschland entwickelte sich mit einem Zuwachs von 0,9 Prozent schwächer als im Vorjahr (3,1 Prozent).<br />

Ein wesentlicher Grund für diese Tendenz waren geringere Exportleistungen, insbesondere aufgrund der<br />

anhaltenden Probleme in Südeuropa und der damit verbundenen reduzierten Nachfrage nach deutschen<br />

Produkten. Der deutsche Arbeitsmarkt zeigte eine positive Entwicklung. Die Arbeitslosenquote sank von<br />

6,0 auf 5,2 Prozent. Die Schweiz zeigte sich mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent (Vorjahr: 1,9 Prozent)<br />

relativ stabil.<br />

Die aus der Staatsschuldenkrise in Griechenland, Portugal, Irland, Spanien und Italien resultierenden<br />

Sparmaßnahmen nehmen weiter Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung. In Griechenland ging die<br />

Wirtschaftsleistung weiter zurück und sank mit 6,0 Prozent nur leicht schwächer als in 2011 (– 6,9 Pro-


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

43<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

zent). Portugals Wirtschaftsleistung ging mit 3,0 Prozent stärker zurück als im Vorjahr (– 1,7 Prozent).<br />

Die spanische Wirtschaft schrumpfte nach einem leichten Wachstum in 2011 (+ 0,4 Prozent) mit – 1,4 Prozent<br />

deutlich. Auch in Italien verschärfte sich mit einem Rückgang von 2,1 Prozent die Krise (Vorjahr:<br />

+ 0,4 Prozent). In Irland ging die Wachstumsrate zwar auf 0,4 Prozent zurück (Vorjahr: 1,4 Prozent), blieb<br />

aber weiterhin positiv.<br />

Die Wirtschaft in Frankreich und den Niederlanden wuchs ebenfalls deutlich schwächer; in Frankreich<br />

war nur noch ein Zuwachs von 0,2 Prozent (Vorjahr: 1,7 Prozent) zu verzeichnen, in den Niederlanden<br />

zeigte sich die wirtschaftliche Entwicklung mit – 0,5 Prozent (Vorjahr: + 1,1 Prozent) leicht rückläufig.<br />

Auch in Großbritannien ging die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent zurück (Vorjahr: + 0,9 Prozent). Der<br />

Grund für diese Entwicklung lag primär in der hohen Abhängigkeit von der Finanzindustrie, die von der<br />

globalen Staatsschuldenkrise immer noch stark betroffen ist.<br />

Die russische Wirtschaftsleistung entwickelte sich mit einem Wachstum von 3,6 Prozent gegenüber<br />

4,3 Prozent im Vorjahr stabil. Hauptträger des Wachstums ist der Binnenmarkt, der durch eine expansive<br />

Geldpolitik gestärkt wird. Leicht gesunkene Rohstoffpreise führten zu einer Abschwächung<br />

des Wachstums.<br />

Die Wirtschaft in den USA hat sich im Berichtsjahr mit einem Wachstum von 2,3 Prozent stärker entwickelt<br />

als im Vorjahr (1,8 Prozent). Dies wurde durch eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation und<br />

eine Stabilisierung des Immobilienmarktes unterstützt.<br />

In Lateinamerika hat sich die positive Entwicklung der Vorjahre in 2012 verlangsamt. Die Wachstumsrate<br />

liegt mit 3,0 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent) allerdings deutlich über der in Europa. Gründe für die Abschwächung<br />

des Wachstums liegen in der globalen Abkühlung der wirtschaftlichen Dynamik und in<br />

gesunkenen Rohstoffpreisen, die die rohstoffexportierenden Länder Lateinamerikas belasten. Die Inflation<br />

hat sich abgeschwächt, verbleibt mit 6,8 Prozent jedoch auf einem hohen Niveau (Vorjahr: 7,8 Prozent).<br />

In Brasilien ging das Wirtschaftswachstum auf 1,0 Prozent nach 2,7 Prozent im Vorjahr zurück. Ein deutlich<br />

stärkerer Rückgang war in Argentinien zu verzeichnen: von 8,9 Prozent in 2011 auf 2,6 Prozent in 2012.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Auch die asiatische Wirtschaftsentwicklung schwächte sich 2012 ab. Hier war aufgrund der weltweit geringeren<br />

Nachfrage nach asiatischen Produkten nur noch ein Wachstum von 6,6 Prozent nach 8,0 Prozent<br />

im Vorjahr zu verzeichnen. China führt die Entwicklung mit einem Wachstum mit 7,8 Prozent (Vorjahr:<br />

9,3 Prozent) weiterhin an, gefolgt von Indonesien mit 6,0 Prozent (Vorjahr: 6,5 Prozent). Vietnam und<br />

Malaysia entwickelten sich mit Steigerungsraten um die 5 Prozent positiv, wenn auch leicht schwächer<br />

als im Vorjahr. Das Wachstum der indischen Wirtschaftsleistung sank deutlich von 7,9 Prozent in 2011<br />

auf 4,5 Prozent in 2012. Australien entwickelte sich mit einem Wachstum von 3,3 Prozent stärker als<br />

im Vorjahr (2,1 Prozent).<br />

Die japanische Wirtschaftsleistung stieg 2012 um 2,0 Prozent, nachdem 2011 durch einen Rückgang<br />

um 0,6 Prozent gekennzeichnet war, primär bedingt durch die Einflüsse aus dem Erdbeben und der<br />

Atom katastrophe. Ein Teil des Wachstums in 2012 beruht auf Nachhol- und Wiederaufbaueffekten.


44<br />

Entwicklung des Gesundheitsmarktes<br />

Im Berichtsjahr hat sich der globale Gesundheitsmarkt sehr heterogen entwickelt. Während die Gesundheitsausgaben<br />

in Europa stabil und in einigen europäischen Ländern sogar rückläufig waren, stiegen<br />

die Gesundheitsausgaben insbesondere in Polen, Russland, China, Malaysia, Indien und Japan. Hauptgründe<br />

für die positive Entwicklung der Gesundheitsmärkte sind das Bevölkerungswachstum, verbesserte<br />

Sozialsysteme und private Gesundheitsausgaben einer wachsenden Mittelschicht. Allerdings<br />

sind in einigen asiatischen Märkten (z. B. Korea und Japan) die Erstattungssätze für Kliniken gesenkt<br />

worden, was zu verstärktem Preisdruck führt bzw. führen wird. Grundlage des Umsatzwachstums in diesen<br />

Segmenten war deshalb primär eine Mengenzunahme. Ein moderates Wachstum verzeichneten die<br />

Gesundheitsmärkte in den USA und in Lateinamerika. Der deutsche Gesundheitsmarkt hat sich im Berichtsjahr<br />

schwach entwickelt, die Gesundheitsausgaben sind hier insgesamt zurückgegangen. Rückläufig war<br />

im Berichtsjahr auch die entsprechende Entwicklung in Frankreich und Spanien. Insbesondere in Südeuropa<br />

führen die Sparmaßnahmen der öffentlichen Haushalte zu geringeren Investitionen und sinkenden<br />

Budgets der Gesundheitssysteme. Private Gesundheitsausgaben werden durch die hohe Arbeitslosigkeit<br />

und sinkende Renten begrenzt. Die Außenstände in Südeuropa befinden sich weiterhin auf einem höheren<br />

Niveau als vor der Staatsschuldenkrise. Das führt zu weiteren Belastungen der wirtschaftlichen Dynamik.<br />

Seit einigen Jahren werden die Zulassungsprozesse für Produkte insbesondere hinsichtlich Dokumentation<br />

und Studienunterlagen immer aufwändiger. Dieser Trend setzte sich auch im Berichtsjahr fort. Das erhöht<br />

neben dem Zeitbedarf („Time to Market“) auch die Zulassungskosten.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

45<br />

Geschäfts- und Ertragsentwicklung<br />

Geschäfts- und Ertragsentwicklung<br />

Gesamtbeurteilung durch den Vorstand<br />

Der Geschäftsverlauf im Berichtsjahr 2012 war zufriedenstellend. Der kräftige Umsatzanstieg zeigt, dass<br />

wir mit unseren Produkten von den Märkten aufgrund von Qualität und Preis geschätzt werden. Erfreulich<br />

ist auch, dass alle Sparten und Regionen zu dem deutlichen Umsatzplus beigetragen haben. Zudem<br />

konnten wir in einem Marktumfeld, das weiterhin gekennzeichnet ist durch Sparmaßnahmen staatlicher<br />

Kostenträger und eine Verschärfung gesetzlicher Bestimmungen zum Inverkehrbringen von Medizinund<br />

Pharmaprodukten, Ergebnissteigerungen erzielen. Die Ergebnis entwicklung liegt jedoch noch leicht<br />

hinter unseren Zielen. Die EBITDA-Marge liegt mit 15,0 Prozent auf Vorjahresniveau und erreicht damit<br />

noch nicht den strategischen Zielkorridor von 17 bis 18 Prozent.<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern befindet sich insgesamt in einer guten und stabilen wirtschaftlichen Verfassung.<br />

Dies spiegelt auch die Verbesserung der Bilanzrelationen wider. Hier sind insbesondere die höhere<br />

Eigenkapitalquote, die optimierte Fälligkeitsstruktur der Bankverbindlichkeiten sowie eine geringere<br />

Mittelbindung im Working Capital zu nennen.<br />

Umsatzerlöse<br />

Im Geschäftsjahr 2012 erzielte der B. <strong>Braun</strong>-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 5.047,8 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: 4.609,4 Millionen Euro) und steigerte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 9,5 Prozent.<br />

Bereinigt um Währungseinflüsse ergibt sich ein Anstieg von 6,5 Prozent. Der Kernproduktbereich entwickelte<br />

sich mit einer Umsatzsteigerung von 8,4 Prozent auf 2.804,1 Millionen Euro (Vorjahr: 2.587,2<br />

Millionen Euro) leicht schwächer als der spezifische Produktbereich. Hier erhöhten wir die Umsätze um<br />

11,0 Prozent auf 2.243,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2.022,2 Millionen Euro).<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Konzernumsatz | IN MRD. EURO<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,79<br />

4,03<br />

4,42<br />

4,61<br />

5,05<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012


46<br />

Alle Sparten zeigten im Berichtsjahr eine gute Umsatzentwicklung. Am stärksten trugen unsere Sparten<br />

Hospital Care (+ 253,3 Millionen Euro) und Aesculap (+ 86,7 Millionen Euro) zu dem Anstieg bei. Die<br />

Regionen Asien/Pazifik (+ 22,8 Prozent) und Nordamerika (+ 17,1 Prozent) verzeichneten hohe Zuwächse.<br />

Die Region Lateinamerika entwickelte sich mit einem Plus von 8,7 Prozent erfreulich. In Europa (ohne<br />

Deutschland) war bei schwieriger Marktlage mit einem Zuwachs von 3,8 Prozent eine solide Entwicklung<br />

zu verzeichnen. Das Umsatzwachstum von 3,2 Prozent in Deutschland ist ebenfalls zufriedenstellend.<br />

Umsatz nach Sparten | IN MIO. EURO<br />

2.500<br />

2.413<br />

2.000<br />

2.087<br />

2.159<br />

1.500<br />

1.281<br />

1.356<br />

1.442<br />

1.000<br />

500<br />

555 568 606<br />

475 501<br />

559<br />

Hospital Care<br />

Aesculap<br />

OPM<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum<br />

2010 2011 2012<br />

Entwicklung in der Sparte Hospital Care<br />

Die Sparte Hospital Care steigerte den Umsatz um 11,7 Prozent auf 2.412,7 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

2.159,4 Millionen Euro). Produkte des Kerngeschäftsfelds führten zu einer Steigerung von 6,6 Prozent<br />

auf 1.398,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1.311,5 Millionen Euro). Im spezifischen Produktbereich ergab sich<br />

ein Zuwachs von 19,6 Prozent auf 1.014,4 Millionen Euro (Vorjahr: 848,0 Millionen Euro).<br />

Besonders erfolgreich waren im Berichtszeitraum Produkte für die Krankenhausgrundversorgung in<br />

der Infusionstherapie wie beispielsweise aus dem Bereich „Safe Infusion Therapy“ sowie Injektabilien<br />

und automatische Infusionssysteme. Demgegenüber belasteten Qualitätsprobleme bei Dreikammerbeuteln<br />

(Nutriflex®) die Spartenentwicklung. Aufgrund von Herstellproblemen bei einem Vorlieferanten<br />

der Folie für Mehrkammerbeutel zur parenteralen Ernährung entschlossen wir uns im November 2011 zu<br />

einem freiwilligen Rückruf und einer Produktionsunterbrechung. Erst nach Lösung der Probleme konnten<br />

die Produktion und der Vertrieb im Sommer 2012 schrittweise wieder aufgenommen werden.<br />

Zum Umsatzwachstum trugen im Wesentlichen gute Steigerungsraten in Großbritannien, Russland,<br />

China und Indien bei. Auch die anderen Märkte in Osteuropa und Asien zeigten sich positiv. Gut entwickelte<br />

sich das Direktgeschäft im Nahen Osten und in Afrika. Eine stagnierende und teilweise rückläufige<br />

Entwicklung war dagegen in Südeuropa zu beobachten.


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47<br />

Geschäfts- und Ertragsentwicklung<br />

Entwicklung in der Sparte Aesculap<br />

Die Sparte Aesculap erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 1.442,5 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

1.355,8 Millionen Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Die Umsätze der Kerngeschäftsfelder erhöhen sich um 9,7 Prozent auf 586,4 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

534,6 Millionen Euro). Mit einer Steigerung von 4,3 Prozent konnten im spezifischen Produktbereich<br />

Umsatzerlöse in Höhe von 856,1 Millionen Euro (Vorjahr: 821,2 Millionen Euro) erreicht werden. Die Zuordnung<br />

in Kerngeschäftsfelder und spezifische Produktbereiche wurde im Berichtsjahr überarbeitet.<br />

Für eine bessere Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreszahlen angepasst. Die Umsätze des Vorjahres in<br />

den Kerngeschäftsfeldern wurden um + 9,8 Millionen Euro korrigiert, die des spezifischen Produktbereichs<br />

entsprechend um – 9,8 Millionen Euro.<br />

Hauptwachstumstreiber blieben die Bereiche Chirurgie und Closure Technologies. Ein signifikantes Wachstum<br />

wurde auch im Bereich der Neurochirurgie und mit Motorensystemen erzielt. Dagegen ent wickelte<br />

sich der Bereich Vascular Systems nach dem starken Wachstum der letzten Jahre schwächer.<br />

In Deutschland, Frankreich und vor allem in Südeuropa beobachten wir eine stagnierende Entwicklung.<br />

Erfreulich zeigt sich dagegen das Geschäft in Großbritannien und Osteuropa. In Asien sind bis auf<br />

wenige Märkte zweistellige Zuwachsraten erzielt worden. China entwickelt sich hierbei besonders erfreulich.<br />

Ein deutliches Wachstum konnte auch in den USA und Südamerika erzielt werden.<br />

Entwicklung in der Sparte Out Patient Market (OPM)<br />

Unsere Sparte OPM erzielte mit einem Wachstum von 6,6 Prozent einen Umsatz von 606,2 Millionen<br />

Euro (Vorjahr: 568,4 Millionen Euro). Dabei entwickelten sich die Kernprodukte mit einem Zuwachs von<br />

5,6 Prozent schwächer als die spezifischen Fokusprodukte mit 16,1 Prozent. Die Kernprodukte erzielten<br />

einen Umsatz von 542,0 Millionen Euro (Vorjahr: 513,2 Millionen Euro), die spezifischen Fokusprodukte<br />

64,2 Millionen Euro nach 55,3 Millionen Euro im Vorjahr.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Ein überdurchschnittliches Wachstum konnten wir in den Bereichen Hygienemanagement, Diabetikerversorgung<br />

und Inkontinenzversorgung realisieren.<br />

Auch hier war die Entwicklung in China, Russland und Großbritannien besonders positiv. Das Geschäftsjahr<br />

verlief in den USA ebenfalls erfreulich, hierbei spielen jedoch Währungseffekte eine Rolle. Auch die<br />

Entwicklung des deutschen Marktes erwies sich trotz der Aufgabe des Insulingeschäftes und der Probleme<br />

in der Vermarktung bei NuTRIflex®-Produkten als zufriedenstellend. In sehr vielen europäischen Ländern<br />

wirkten sich die Veränderungen und Sparmaßnahmen in den Gesundheitssystemen nachteilig auf die<br />

Erlöse aus.<br />

Entwicklung in der Sparte B. <strong>Braun</strong> Avitum<br />

Die Sparte B. <strong>Braun</strong> Avitum wuchs im Berichtsjahr 2012 um 11,7 Prozent und steigerte den Umsatz auf<br />

559,2 Millionen Euro (Vorjahr: 500,6 Millionen Euro).<br />

Im Produktgeschäft konnte ein hohes Wachstum erzielt werden. Dies wurde insbesondere durch das<br />

Geschäft mit Hämodialysemaschinen ermöglicht. Wesentliche Wachstumstreiber waren China, Russland<br />

und die USA. Das Geschäft in Deutschland und in Brasilien entwickelte sich dagegen rückläufig.<br />

Im Dialyseprovidergeschäft hat sich die Zahl der betreuten Patienten weiter erhöht. Der Umsatz in eigenen<br />

Kliniken stieg deutlich in Russland, Frankreich und Rumänien.


48<br />

Entwicklung der Funktionskosten<br />

Die Funktionskosten stiegen 2012 um 7,8 Prozent auf 1.818,0 Millionen Euro (Vorjahr: 1.686,6 Millionen<br />

Euro). Dabei konnten wir die Zunahme der Verwaltungskosten begrenzen, sodass sich der Kostenanteil<br />

am Umsatz reduzierte. Die Verwaltungskosten belaufen sich im Geschäftsjahr auf 235,8 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: 230,5 Millionen Euro).<br />

Im Berichtsjahr haben wir unseren Vertrieb in China, Indien und Russland weiter verstärkt. Schwerpunkte<br />

setzten wir in der Vertriebsstrategie mit Produkteinführungen in Märkten wie Deutschland<br />

und den USA. Hinzu kommen Effekte aus der Erstkonsolidierung der im Geschäftsjahr erworbenen Nutrichem<br />

diät+pharma GmbH. Die Vertriebskosten stiegen um 8,9 Prozent auf 1.390,7 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

1.276,4 Millionen Euro).<br />

Auch in 2012 erforderte die Zukunftssicherung durch Forschung und Entwicklung eine Aufwandssteigerung<br />

um 12 Millionen Euro.<br />

Funktionskosten | IN MIO. EURO<br />

1.366<br />

130<br />

205<br />

1.432<br />

139<br />

202<br />

1.596<br />

155<br />

222<br />

1.687<br />

180<br />

231<br />

1.818<br />

191<br />

236<br />

Kosten für Forschung und Entwicklung<br />

Verwaltungskosten<br />

1.031<br />

1.091<br />

1.219<br />

1.276<br />

1.391<br />

Vertriebskosten<br />

2008 2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Innerhalb des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns sind die Aktivitäten aus dem Bereich Forschung und Entwicklung in<br />

mehreren Centers of Excellence (CoE) angesiedelt. Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing<br />

sind hier für bestimmte Produktgruppen gebündelt und stehen in engem Austausch miteinander.<br />

Der Fokus der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Sparte Hospital Care liegt in der Vereinfachung<br />

der Prozesse im Krankenhaus und der Patienten- und Anwendersicherheit der Produkte. Im Geschäftsfeld<br />

Infusionstherapie lag der Schwerpunkt der Aktivitäten auf der Komplettierung des Produkt-Portfolios<br />

für geschlossene Infusionssysteme und der Entwicklung geschlossener Systeme zur Medikamentenzubereitung.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Erweiterung und kontinuierliche Verbesserung<br />

unseres Portfolios an Safety-Produkten zum Schutz vor Nadelstichverletzungen. Beispielhaft ist hier<br />

die neue IV-Katheter-Generation Introcan Saftey® 3 zu nennen. Im Geschäftsfeld Pharma stand die


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49<br />

Geschäfts- und Ertragsentwicklung<br />

Entwicklung von Produkten für die parenterale Ernährung und verschiedenen Injektabilia im Vordergrund.<br />

Weitere Forschungsaktivitäten gab es für den Einsatz von Omega3-fettsäurehaltigen Emulsionen<br />

zur Therapie und als optimierter Arzneistoffträger.<br />

Die Sparte Aesculap legt ihre Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte auf die Bereiche Endoskopie,<br />

Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie und die regenerative Biotechnologie. Die Markteinführung wesentlicher<br />

Produktneuheiten im Berichtsjahr unterstreicht unsere Position als Innovator.<br />

Das EinsteinVision®-System ist das erste 3-D-Endoskopiesystem für die Laparoskopie. Das 3-D-Endoskop<br />

wird von einem steuerbaren mechanischen Arm stabil gehalten, und der Chirurg kann per Joystick den<br />

Blickwinkel auf das OP-Feld einstellen. Die Full-HD-Visualisierung in Verbindung mit der neuesten 3-D-<br />

Technologie führt zu einer optimalen Auge-Hand-Koordination. Das unterstützt den Operateur dabei,<br />

die Konzentration auf hohem Niveau zu halten.<br />

In Zusammenarbeit mit Orthopäden aus den USA wurde das Knieendoprothesensystem Vega für die<br />

stabile Versorgung von Kniegelenken mit fehlenden Kreuzbändern entwickelt. Für den Bereich der<br />

Hüftprothesen gibt es ein neues Pressfit Pfannensystem (Plasmafit). Es zeichnet sich durch eine innovative<br />

Oberflächenstruktur aus, die eine gute Primärstabilität direkt nach der Implantation gewährleistet und<br />

durch das Einwachsen von Knochen auch eine hohe Sekundärstabilität. Insgesamt kann eine hohe Verschleißbeständigkeit<br />

realisiert werden. Im Produktbereich der Wirbelsäulenimplantate werden wir mit<br />

dem neuen System Arcadius XP zusätzlichen Anforderungen der Chirurgen gerecht. Das Zwischenwirbelraum-Implantat<br />

hat eine gute Biokompatibilität und ermöglicht durch seine Röntgentransparenz eine<br />

sehr gute Beurteilung der Grenzflächen zwischen Implantat und Knochen.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Im Produktbereich Neurochirurgie haben wir einen implantierbaren, dauerhaften Hirndrucksensor für<br />

Hydrozephalus-Patienten im Markt eingeführt. Mit diesem Implantat kann die dauerhafte Funktion eines<br />

Shunts zur Ableitung von Druck im Gehirn überprüft und per Telemetrie jederzeit der aktuelle Druckzustand<br />

überwacht werden. Durch eine berührungslose Technik ist die Drucküberwachung für den Patienten<br />

jetzt problemlos und komfortabel.<br />

In der Sparte OPM galt unsere Entwicklungsaufmerksamkeit dem Wundmanagement. Die Askina®-<br />

Produktfamilie wurde um eine Vielzahl von Anwendungslösungen erweitert. Die absorbierende Wundauflage<br />

Askina® Absorb+ kann große Mengen an Wundexsudat aufnehmen und diese speichern. Damit<br />

eignet sie sich sehr gut für traumatische, chirurgische sowie palliative Wunden und kann auch mit<br />

Kompressionstherapien kombiniert werden. Mit Askina® Calgitrol, einem neuen Silber alginat aus der<br />

Tube, können besonders schwer zugängliche Wunden behandelt werden, die beispielsweise bei an Diabetes<br />

erkrankten Patienten häufig auftreten. Auch die Prontosan-Produktlinie wurde um zusätzliche<br />

Applikationsformen ergänzt.<br />

Die Forschung und Entwicklung der Sparte B. <strong>Braun</strong> Avitum konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung<br />

aller Komponenten der Therapie im Bereich der Hämodialyse und Akutdialyse.


50<br />

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen<br />

Der Saldo der betrieblichen Erträge und Aufwendungen verbesserte sich im Berichtsjahr um 10,2 Millionen<br />

Euro auf – 8,0 Millionen Euro (Vorjahr: – 18,2 Millionen Euro). Dabei nahmen die Währungsverluste<br />

um 8,4 Millionen auf 14,9 Millionen Euro (Vorjahr: – 6,5 Millionen Euro) zu. Gleichzeitig wirkte sich die<br />

Realisierung eines negativen Unterschiedsbetrages (Badwill) aus der Nutrichem-Akquisition in 2012<br />

positiv auf die sonstigen betrieblichen Erträge aus.<br />

Finanzergebnis<br />

Das Finanzergebnis veränderte sich im Geschäftsjahr 2012 um 5,9 Millionen Euro auf – 66,1 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: – 72,0 Millionen Euro). Dabei lagen die Zinsaufwendungen mit 49,4 Millionen Euro leicht unter<br />

dem Vorjahr (49,5 Millionen Euro). Gleichzeitig erhöhten sich die Zinserträge um 1,0 Millionen Euro auf<br />

4,7 Millionen Euro (Vorjahr: 3,7 Millionen Euro). Zusätzlich sind die Beteiligungserträge um 5,7 Millionen<br />

Euro höher ausgefallen. Der Zinsanteil der Pensionsrückstellungen betrug für das Berichtsjahr 30,5 Millionen<br />

Euro nach 29,5 Millionen Euro im Vorjahr.<br />

Wertschöpfungsrechnung<br />

Die Wertschöpfung lag mit 2.307,5 Millionen Euro 10,6 Prozent über dem Vorjahr (2.087,1 Millionen Euro).<br />

Der Großteil der Wertschöpfung (64,9 Prozent nach 64,4 Prozent im Vorjahr) floss in Form von Löhnen<br />

und Gehältern an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die öffentliche Hand erhielt Sozialabgaben und<br />

Ertragsteuern in Höhe von 386,4 Millionen Euro (Vorjahr: 358,3 Millionen Euro) und damit 16,7 Prozent<br />

(Vorjahr: 17,2 Prozent) der Wertschöpfung, während an Darlehensgeber 48,7 Millionen Euro oder 2,1 Prozent<br />

(Vorjahr: 49,3 Millionen Euro oder 2,4 Prozent) gingen. Im Konzern verbleiben 246,6 Millionen Euro<br />

oder 10,7 Prozent der Wertschöpfung (Vorjahr: 210,9 Millionen Euro oder 10,1 Prozent) und bilden damit<br />

die Grundlage zur Finanzierung der Investitionsvorhaben.<br />

Wertschöpfung | IN MIO. EURO<br />

Umsatzerlöse<br />

Bestandsveränderung<br />

Unternehmensleistung<br />

5.048<br />

40<br />

5.088<br />

Abschreibungen<br />

Vorleistungen (Material)<br />

Übrige Vorleistungen<br />

Wertschöpfung<br />

2.307<br />

597<br />

1.904<br />

279<br />

Löhne und Gehälter<br />

Sozialabgaben<br />

Altersversorgung<br />

Darlehensgeber<br />

Ertragsteuern<br />

Dividenden<br />

Unternehmen<br />

95<br />

49<br />

114<br />

33<br />

247<br />

272<br />

1.498


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

51<br />

Geschäfts- und Ertragsentwicklung<br />

Ergebnisentwicklung<br />

Im Berichtsjahr wurde die Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen vorzeitig auf die „OCI-Methode“<br />

gemäß IAS 19 umgestellt. Demnach sind versicherungsmathematische Gewinne und Verluste (abzüglich<br />

latenter Steuern) vollständig im Jahr ihres Entstehens ohne Berührung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

im Eigenkapital zu verrechnen. Gemäß IAS 8 waren bei der Aufstellung des Konzernabschlusses auch die<br />

Vorjahreszahlen anzupassen. Für das Jahr 2011 wurden Korrekturen bei den Umsatzkosten (– 1,4 Millionen<br />

Euro), Vertriebskosten (– 0,7 Millionen Euro), Verwaltungskosten (– 0,4 Millionen Euro) sowie Forschungsund<br />

Entwicklungskosten (– 0,3 Millionen Euro) durchgeführt. Nach Berücksichtigung höherer Ertragsteuern<br />

(0,8 Millionen Euro) verbleibt ein um 2,0 Millionen Euro höherer Konzernjahresüberschuss im Vergleich<br />

zum veröffentlichten Betrag. Für eine bessere Beurteilung der Entwicklung im Berichtsjahr werden im<br />

Weiteren angepasste Vorjahreszahlen verwendet.<br />

Im Berichtsjahr erhöhten wir den Bruttogewinn um 7,3 Prozent auf 2.295,1 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

2.139,7 Millionen Euro). Gleichzeitig nahm die Bruttomarge um 0,9 Prozentpunkte auf 45,5 Prozent<br />

(Vorjahr: 46,4 Prozent) ab. Anlaufkosten der neuen Produktionen und die Aufgabe des Insulingeschäfts<br />

belasteten die Bruttomarge. Qualitätsprobleme bei Dreikammerbeuteln für die parenterale Ernährung<br />

(NuTRIflex®) führten zu einem Rückruf der entsprechenden Chargen und verhinderten einen deutlicheren<br />

Anstieg des Bruttogewinns. Zudem wirkten sich Kürzungen der Erstattungen im Dialysebereich in verschiedenen<br />

Ländern negativ auf das Ergebnis aus.<br />

Die Kennzahl EBIT verbesserten wir um 7,9 Prozent auf 469,2 Millionen Euro (Vorjahr: 435,0 Millionen<br />

Euro). Deutlich höhere Währungsverluste im Verhältnis zum Vorjahr und um 8,9 Prozent gestiegene<br />

Vertriebskosten beeinflussten die Kennzahl EBIT. Zusätzlich haben wir die Ausgaben für Forschung und<br />

Entwicklung um 6,6 Prozent auf 191,5 Millionen Euro (Vorjahr: 179,6 Millionen Euro) angehoben.<br />

Der Ertragsteueraufwand betrug für die Berichtsperiode 114,5 Millionen Euro (Vorjahr: 105,2 Millionen<br />

Euro). Die Steuerquote sank um 0,6 Prozentpunkte auf 28,4 Prozent (Vorjahr: 29,0 Prozent). Der Konzernjahresüberschuss<br />

in Höhe von 288,6 Millionen Euro (Vorjahr: 257,7 Millionen Euro) übertrifft das Vorjahresergebnis<br />

um 12,0 Prozent.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Die Kennzahl EBITDA beträgt für das Geschäftsjahr 2012 757,5 Millionen Euro (Vorjahr: 691,3 Millionen<br />

Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die EBITDA-Marge blieb<br />

mit 15,0 Prozent konstant (Vorjahr: 15,0 Prozent).<br />

EBITDA | IN MIO. EURO<br />

800<br />

600<br />

546<br />

620<br />

701<br />

692<br />

758<br />

400<br />

200<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012


52<br />

Finanz- und Vermögenslage<br />

Investitionen<br />

Die hohe Nachfrage nach B. <strong>Braun</strong>-Produkten machte den weiteren Ausbau unserer Produktionskapazitäten<br />

auch im Berichtsjahr erforderlich. Das Ende 2010 begonnene zweite Investitionsprogramm ist im<br />

Berichtsjahr fortgesetzt worden. Es wird voraussichtlich eine Laufzeit bis 2015 haben.<br />

Die Summe der bilanziellen Zugänge zum Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögen sowie der<br />

Zugänge an assoziierten Unternehmen und der Akquisitionen in vollkonsolidierte Gesellschaften betrug<br />

588,5 Millionen Euro (Vorjahr: 573,3 Millionen Euro). Ihnen standen Abschreibungen mit einem Volumen<br />

von 279,1 Millionen Euro (Vorjahr: 252,9 Millionen Euro) gegenüber.<br />

Im Berichtsjahr haben wir die Erweiterung und Umgestaltung des Standortes Penang (Malaysia) fortgeführt.<br />

Die Baumaßnahmen werden wir voraussichtlich in 2015 abschließen. Bis Anfang 2014 werden die<br />

neuen Fabriken für Ernährungslösungen an den Standorten <strong>Melsungen</strong> und Crissier fertiggestellt. Am<br />

Standort Tver in Russland konnten wir im November 2012 die Kapazitätserweiterung der Produktion von<br />

Infusionslösungen beenden. Fortgeführt wurden die Arbeiten in Irvine (USA) zur Errichtung einer weiteren<br />

Produktionslinie zur Herstellung von Infusionslösungen für den amerikanischen Markt. Ende 2012 startete<br />

der Bau einer Produktionslinie für Venenverweilkanülen in Allentown (USA), der voraussichtlich zwei Jahre<br />

dauern wird. Auch mit dem Bau einer Pharmafabrik in Indonesien haben wir Ende 2012 begonnen.<br />

Ein neues modernes Trainingszentrum für den intensivmedizinischen Bereich haben wir im November<br />

2012 in Altmorschen (Deutschland) eröffnet. Es steht für Schulungen von Medizintechnikern, medizinischem<br />

Fachpersonal und Fachberatern ab November 2012 zur Verfügung. Im Jahr 2013 werden wir<br />

den Bau eines Tagungs- und Seminarzentrums im Kloster Haydau (Deutschland) mit angeschlossenem<br />

Hotel fertigstellen.<br />

Die in 2011 am Standort Tuttlingen (Deutschland) begonnene Erweiterung und Umgestaltung der<br />

Produktion, die den Bau zweier neuer Produktionsgebäude beinhaltet, wurde 2012 weitergeführt. Die<br />

Aesculap Akademie wird in 2013 im Biomedizinpark in Bochum einen dritten Standort in Deutschland<br />

beziehen.<br />

Neu begonnen wurde der Ausbau der Produktionskapazität für chirurgische Nadeln in Frankreich. Der<br />

Aufbau des Center of Excellence Urinary Care in Nogent (Frankreich) wird fortgesetzt und soll Ende<br />

2015 fertiggestellt werden. Mitte 2012 haben wir auch mit dem Ausbau des Produktionsstandortes<br />

St. Jean de Luz in Frankreich begonnen.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 hat B. <strong>Braun</strong> die Nutrichem diät+pharma GmbH (Roth, Deutschland) sowie deren<br />

Tochterunternehmen übernommen. Nutrichem ist ein Spezialist für die Entwicklung, Produktion, Abfüllung<br />

und Verpackung von Produkten für besondere Ernährungsanforderungen. Hierzu zählen insbesondere<br />

enterale Ernährung, Nahrungsergänzungen und Sportnahrung.<br />

Um die Entwicklung des Geschäfts auf dem paraguayischen Markt zu erleichtern und die Präsenz in den<br />

lateinamerikanischen Ländern zu vervollständigen, haben wir im April 2012 die Mehrheit der Aktienanteile<br />

an Ventas Paraguayas SA erworben. Das Unternehmen war bisher als Händler für B. <strong>Braun</strong> in<br />

Paraguay tätig.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

53<br />

Finanz- und Vermögenslage<br />

Zum Ausbau der Aktivitäten auf dem indischen Markt hat B. <strong>Braun</strong> 75 Prozent der Aktienanteile an Ahlcon<br />

Parenterals (Indien) erworben. Der Anteilserwerb wurde im September 2012 abgeschlossen. Ahlcon<br />

Parenterals produziert und vermarktet in Indien und weiteren Ländern eine große Bandbreite an großund<br />

kleinvolumigen Parenteralien und verfügt über Registrierungen in vielen afrikanischen, europäischen<br />

und GUS-Staaten.<br />

Mit neuen Behandlungszentren in Russland und Asien haben wir unser Netzwerk als Betreiber von Dialyseeinrichtungen<br />

weiter ausgebaut.<br />

Investitionen und Abschreibungen | IN MIO. EURO<br />

800<br />

600<br />

522<br />

466<br />

601<br />

573<br />

589<br />

400<br />

200<br />

2008<br />

198<br />

2009<br />

209<br />

2010<br />

238<br />

2011<br />

253<br />

2012<br />

280<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

INVESTITIONEN<br />

ABSCHREIBUNGEN<br />

Cashflow<br />

Der operative Cashflow betrug 711,7 Millionen Euro (Vorjahr: 449,9 Millionen Euro) und fällt damit um<br />

261,8 Millionen Euro besser aus als im Vorjahr. Ein höheres Betriebsergebnis und eine reduzierte Mittelbindung<br />

im Umlaufvermögen sowie höhere Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung trugen zu dieser<br />

Entwicklung bei. Der Mittelabfluss 1 aus Investitionstätigkeit nahm im Berichtsjahr um 21,1 Millionen<br />

Euro auf 568,7 Millionen Euro (Vorjahr: 547,6 Millionen Euro) zu und führte in Verbindung mit einem<br />

höheren operativen Cashflow zu einem Anstieg des freien Cashflow auf 143,0 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

– 97,7 Millionen Euro). Die Nettoschuldentilgung betrug im Berichtsjahr 49,0 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

Netto kredit aufnahme in Höhe von 146,0 Millionen Euro). Insgesamt erhöhten sich die liquiden Mittel<br />

am Bilanzstichtag um 63,9 Millionen Euro auf 109,2 Millionen Euro (Vorjahr: 45,3 Millionen Euro).<br />

1<br />

Die Differenz zwischen dem Zugang zum Anlagevermögen und dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ergibt sich<br />

aus der Zahlungswirksamkeit der Investitionen und aus Umrechnungseffekten bei Fremdwährungen.


54<br />

Bilanzstruktur<br />

Die Anpassung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bei den Pensions verpflichtungen gemäß<br />

IAS 8 hat auch Einfluss auf die Darstellung der Bilanzstruktur. Auf der Aktivseite erhöhten sich die<br />

latenten Steuerforderungen zum 31. Dezember 2011 um 34,8 Millionen Euro. Die Passivseite wurde im<br />

Eigenkapital um – 82,3 Millionen Euro und bei den Pensionsrückstellungen um + 117,1 Millionen Euro<br />

(jeweils zum 31. Dezember 2011) angepasst. Für eine bessere Beurteilung der Entwicklung im Berichtsjahr<br />

werden im Weiteren angepasste Vorjahreszahlen verwendet.<br />

Die Bilanzsumme des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns erhöhte sich zum 31. Dezember 2012 auf 5.483,5 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: 5.140,5 Millionen Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 6,7 Prozent und spiegelt die über<br />

den Abschreibungen liegenden Investitionen sowie einen höheren Bestand an flüssigen Mitteln wider.<br />

Auf der Aktivseite verzeichneten sowohl die langfristigen als auch die kurzfristigen Vermögenswerte<br />

einen Anstieg. Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 10,0 Prozent auf 3.365,6 Millionen<br />

Euro (Vorjahr: 3.060,7 Millionen Euro). Aufgrund der anhaltend hohen Investitionen nahmen die<br />

Sachanlagen im Berichtsjahr erneut zu und stiegen um 7,7 Prozent auf 2.736,8 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

2.541,7 Millionen Euro). Mit 873,6 Millionen Euro liegen die Vorräte zum Bilanzstichtag 4,8 Prozent<br />

über dem Vorjahr (833,4 Millionen Euro). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnten demgegenüber<br />

um 6,3 Prozent auf 952,2 Millionen Euro reduziert werden (Vorjahr: 1.016,3 Millionen Euro).<br />

Insbesondere in Spanien und Portugal konnten Zahlungseingänge für überfällige Forderungen realisiert<br />

werden. Dennoch verbleiben die Außenstände in Italien, Portugal und Spanien weiter auf hohem Niveau.<br />

Die flüssigen Mittel erhöhten sich um 63,8 Millionen Euro auf 109,2 Millionen Euro (Vorjahr: 45,3 Millionen<br />

Euro).<br />

Auf der Passivseite erfuhr das Eigenkapital eine Erhöhung um 7,5 Prozent auf 2.259,2 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: 2.101,2 Millionen Euro), trotz der gestiegenen Verpflichtung zu Pensionsrückstellungen. Die Eigenkapitalquote<br />

konnte mit 41,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (40,9 Prozent) weiter verbessert werden<br />

und bewegt sich in Richtung unseres strategischen Zielniveaus von 45 Prozent. Die Rückstellungen für<br />

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich um 25,6 Prozent auf 816,7 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

650,3 Millionen Euro). Die Finanzschulden konnten um 2,3 Prozent auf 1.368,9 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

1.401,7 Millionen Euro) reduziert werden. Aufgrund der geringeren Finanzschulden und deutlich<br />

höheren liquiden Mittel nahmen die Netto finanzschulden um 97,0 Millionen Euro auf 1.245,9 Millionen<br />

Euro (Vorjahr: 1.342,9 Millionen Euro) ab. Im Zusammenhang mit den durchgeführten Refinanzierungen<br />

hat eine Verschiebung im Bereich der Fälligkeiten stattgefunden. Die langfristigen Finanzschulden nahmen<br />

um 26,8 Prozent auf 886,2 Millionen Euro (Vorjahr: 699,0 Millionen Euro) zu. Demgegenüber reduzierten<br />

wir die kurzfristigen Finanzschulden um 31,3 Prozent auf 482,8 Millionen Euro (Vorjahr: 702,7 Millionen<br />

Euro). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 10,6 Prozent auf<br />

243,0 Millionen Euro (Vorjahr: 219,7 Millionen Euro).<br />

Finanzierung<br />

Finanzstrategie<br />

Die Finanzstrategie von B. <strong>Braun</strong> stellt sicher, dass alle B. <strong>Braun</strong>-Gesellschaften zu jeder Zeit ihren finanziellen<br />

Verpflichtungen nachkommen können. Ziel ist eine kostenoptimierte Finanzierung bei möglichst<br />

geringem Risiko, um nachhaltiges Wachstum und die Unabhängigkeit des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns sicherzustellen.


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55<br />

Finanz- und Vermögenslage<br />

Bilanzstruktur Aktiva | IN MIO. EURO<br />

5.484<br />

4.715<br />

5.140<br />

268<br />

337<br />

Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

219<br />

2.305<br />

2.542<br />

2.737<br />

Sachanlagen<br />

780<br />

833<br />

874<br />

Vorräte<br />

934<br />

1.016<br />

952<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

478<br />

01. 01. 2011<br />

Bilanzstruktur Passiva | IN MIO. EURO<br />

481<br />

31. 12. 2011<br />

583<br />

31. 12. 2012<br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

5.484<br />

5.140<br />

4.715<br />

1.909<br />

2.101<br />

2.259<br />

Eigenkapital<br />

1.233<br />

1.402<br />

1.369<br />

Finanzschulden<br />

617<br />

650<br />

817<br />

Pensionsverpflichtungen<br />

217<br />

739<br />

220<br />

767<br />

243<br />

796<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

01. 01. 2011<br />

31. 12. 2011<br />

31. 12. 2012


56<br />

Die Kreditmärkte waren 2012 geprägt von einem hohen Anlagebedarf institutioneller Investoren, die<br />

Alternativen zu Anlagen in von der Staatsschuldenkrise betroffenen europäischen Staaten suchen.<br />

Dies hat zusammen mit der Niedrigzinspolitik der europäischen und amerikanischen Notenbank zu einer<br />

anhaltend niedrigen Verzinsung von Staatsanleihen insbesondere in Deutschland und den USA geführt.<br />

Diese Entwicklung spiegelt sich ebenso in weiter gesunkenen Zinsen für Darlehen an Unternehmen wider.<br />

Jedoch blieben revolvierend nutzbare Kreditfazilitäten und Kredite vor dem Hintergrund der weiterhin<br />

angespannten Banken-Refinanzierung und der Einführung von Basel III vergleichsweise teuer.<br />

Alle für 2012 vorgesehenen Refinanzierungen konnten jedoch problemlos von B. <strong>Braun</strong> zu akzeptablen<br />

Konditionen platziert werden. Wir fühlen uns deshalb in der Ausrichtung unserer Finanzstrategie bestätigt.<br />

Fremdfinanzierungen erfolgen ausschließlich mit nach unserer Einschätzung zuverlässigen Banken und<br />

erstrecken sich von syndizierten und bilateralen Kreditlinien über Schuldscheindarlehen bis hin zu einem<br />

„Asset Backed Security“-Programm. B. <strong>Braun</strong> verfügt zum Bilanzstichtag über 400,0 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: 384,6 Millionen Euro) nicht genutzte, aber fest zugesagte langfristige Kreditlinien. Alle mit<br />

unseren Banken vereinbarten Finanzkennzahlen, zu deren Einhaltung wir uns verpflichtet haben,<br />

wurden übererfüllt.<br />

Finanzmanagement<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern verfügt über ein zentrales Finanzmanagement mit Sitz in <strong>Melsungen</strong>. Es setzt die<br />

vom Vorstand vorgegebene Finanzstrategie um und steuert dabei konzernweit die Liquidität und finanzwirtschaftliche<br />

Risiken. Zwar werden externe Finanzierungen grundsätzlich durch den zentralen Finanzbereich<br />

abgeschlossen, doch kann es in Ausnahmefällen aufgrund von rechtlichen Restriktionen erforderlich<br />

sein, lokale Lösungen zu finden. Um den konzernweiten Finanzierungsbedarf zu begrenzen<br />

und die Mittelverteilung innerhalb des Konzerns zu optimieren, werden im Rahmen des Cash Pooling,<br />

soweit rechtlich möglich, die liquiden Mittel zentral zusammengeführt.<br />

Finanzierungsmaßnahmen<br />

Zu den wesentlichen Finanzierungsmaßnahmen im Berichtsjahr gehörte der Abschluss eines neuen<br />

Konsortialkreditvertrages mit insgesamt 12 Banken über 400 Millionen Euro. Dieser löst den bestehenden,<br />

bis 2013 laufenden Konsortialkreditvertrag auf unseren Wunsch hin vorzeitig ab. Der Kredit kann als<br />

revolvierender Barkredit in Euro sowie wahlweise in Teilbeträgen auch in US-Dollar und britischem Pfund<br />

in Anspruch genommen werden. Die Verzinsung erfolgt variabel in Anlehnung an EURIBOR bzw. LIBOR<br />

der jeweiligen Währung. B. <strong>Braun</strong> hat sich in diesem Zusammenhang verpflichtet, bestimmte finanzielle<br />

Kennzahlen einzuhalten. Hierzu gehören insbesondere eine Mindesteigenkapitalquote und eine maximale<br />

Verschuldung (Leverage). Darüber hinaus wurden Schuldscheine in Höhe von 200 Millionen Euro<br />

begeben. Die Schuldscheine haben eine Laufzeit von drei Jahren (65 Millionen Euro), fünf Jahren<br />

(45 Millionen Euro), sieben Jahren (65 Millionen Euro) und zehn Jahren (25 Millionen Euro). Weiterhin<br />

hat B. <strong>Braun</strong> bilaterale Darlehen mit deutschen Banken in Höhe von insgesamt 145 Millionen<br />

Euro mit Laufzeiten von drei Jahren (50 Millionen Euro) bzw. fünf Jahren (95 Millionen Euro) abgeschlossen.<br />

Unser „Asset Backed Security“-Programm wurde im Berichtsjahr über die „Back-Up“-Liquiditätslinie<br />

finanziert.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

57<br />

Personalbericht<br />

Personalbericht<br />

Entwicklung der Mitarbeiterzahl<br />

Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte der B. <strong>Braun</strong>-Konzern 46.559 Mitarbeiter. Dies bedeutet einen<br />

Zuwachs von 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresstand von 43.676 Beschäftigten. Dieser Anstieg<br />

ist insbesondere auf den Ausbau der Produktion in unterschiedlichen Ländern und Akquisitionen neuer<br />

Gesellschaften zurückzuführen. Bereinigt um Akquisitionseffekte hätte sich die Mitarbeiteranzahl um<br />

3,7 Prozent auf 45.304 erhöht.<br />

In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 4,8 Prozent auf 12.052 (Vorjahr: 11.498).<br />

Diese Steigerung ist hauptsächlich auf den Personalaufbau im Produktionsbereich und die Übernahme<br />

des Ernährungsspezialisten Nutrichem zurückzuführen.<br />

Im europäischen Ausland ist die Zahl der Mitarbeiter um 4,7 Prozent auf 13.504 (Vorjahr: 12.901) gestiegen.<br />

Hauptgründe für diesen Zuwachs waren Einstellungen in den Produktionswerken in Polen und<br />

Spanien sowie im Vertriebsbereich in Russland.<br />

Der Ausbau der Vertriebsaktivitäten in China, Indonesien und auf den Philippinen sowie der Produktionsbereiche<br />

in Indien und Thailand sorgte für eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl in der Region Asien/Pazifik<br />

um 13,4 Prozent auf 11.888 (Vorjahr: 10.479).<br />

In Nordamerika waren zum Ende des Berichtsjahres 5.515 Mitarbeiter (Vorjahr: 5.411) für B. <strong>Braun</strong> tätig.<br />

Dies entspricht einem Anstieg von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Lateinamerika wuchs die Belegschaft<br />

vorwiegend durch die Integration von Ventas Paraguayas S.A. in Paraguay um 5,0 Prozent auf<br />

3.250 (Vorjahr: 3.094).<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

In Afrika wuchs die Beschäftigtenzahl um 19,5 Prozent auf 350 (Vorjahr: 293) Mitarbeiter.<br />

Standortsicherung<br />

Die Standortsicherungsverträge an den Standorten <strong>Melsungen</strong>, Berlin und Tuttlingen haben sich als<br />

wirksames Instrument zur Sicherung der Beschäftigung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

erwiesen. Die jeweiligen Verträge schließen auch Weiterbildungskontingente in die Mehrarbeit ein.<br />

In <strong>Melsungen</strong> und Berlin gelten seit 2009 bzw. in Tuttlingen seit 2011 neue Zukunftssicherungsverträge<br />

mit einer Laufzeit von jeweils fünf Jahren. In diesem Zeitraum kann von jedem Beschäftigten eine zusätzliche<br />

Arbeitsleistung von bis zu 104 Stunden pro Jahr abgerufen werden, um flexibel und kostengünstig<br />

auf die Markterfordernisse zu reagieren. Auf Basis des jeweils erreichten Jahresergebnisses<br />

werden die Mitarbeiter am Unternehmenserfolg beteiligt. Zusätzlich sind betriebsbedingte Kündigungen<br />

während der Laufzeit ausgeschlossen.<br />

Die Ergebnis- bzw. Erfolgsbeteiligung ist abhängig von der individuell erbrachten Stundenanzahl und<br />

beträgt für das Geschäftsjahr 2012 bis zu 1.092 Euro.


58<br />

Digitale Prozesse im Personalwesen<br />

In 2012 wurde die internationale Harmonisierung und Standardisierung von Personalprozessen im B. <strong>Braun</strong>-<br />

Konzern in Verbindung mit der Einführung elektronischer Workflows und moderner Software fortgesetzt.<br />

Das globale E-Recruitment-System wurde im Berichtsjahr an den Standorten in Spanien und Brasilien<br />

eingeführt, sodass nun auch die dortigen Bewerber, Führungskräfte und Personalreferenten einem einheitlichen<br />

und schnellen Bewerbungs- bzw. Auswahlverfahren folgen.<br />

Personalentwicklungsprozesse in der Aus- und Weiterbildung werden durch ein neues Lernportal unterstützt.<br />

Mitarbeiter können sich nun eigenständig auf elektronischem Weg für aktuelle Seminarangebote<br />

der B. <strong>Braun</strong> Business School anmelden. Vorgesetzte können durch ein elektronisches Genehmigungsverfahren<br />

die Weiterbildungsaktivitäten in ihrer Abteilung bedarfsgerecht steuern.<br />

Nach Deutschland, England und Brasilien haben wir nun auch in Spanien, der Schweiz und Österreich<br />

mit der Einführung von Self Services für Führungskräfte und Mitarbeiter begonnen, um den administrativen<br />

Aufwand bei Personalprozessen zu reduzieren.<br />

Berufsausbildung<br />

Mit einem kontinuierlich steigenden Angebot an Ausbildungsplätzen und der Gestaltung von modernen<br />

Konzepten engagiert sich B. <strong>Braun</strong> seit vielen Jahren in der Ausbildung. Wir betrachten die Qualifizierung<br />

von Nachwuchskräften vor dem Hintergrund des demografischen Wandels als Kernaufgabe und zählen<br />

dies zu den wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre.<br />

An unseren Standorten in Deutschland und der Schweiz schlossen 225 (Vorjahr: 216) Absolventen ihre<br />

Ausbildung erfolgreich ab. Die Übernahmequote betrug im Berichtsjahr 88 Prozent. In 2012 haben wir<br />

276 (Vorjahr: 261) Ausbildungsplätze neu besetzt. Dies entspricht einer Steigerung von 5,7 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

Derzeit befinden sich in Deutschland und der Schweiz 813 (Vorjahr: 751) junge Menschen in der Ausbildung.<br />

Ihre Gesamtzahl stieg gegenüber 2011 um 8,3 Prozent. Immer mehr junge Menschen entscheiden<br />

sich dafür, ihre betriebliche Ausbildung mit einem Studium an einer Hochschule oder Berufsakademie<br />

zu kombinieren: Dual studieren in Deutschland derzeit 117 (Vorjahr: 105) Auszubildende,<br />

eine Steigerung von 11,4 Prozent.<br />

Im Herbst 2012 startete am Standort <strong>Melsungen</strong> das neue Qualifizierungsprogramm „Ausbilden mit<br />

Kompetenz“. Es richtet sich an hauptamtliche Ausbilder, Ausbilder vor Ort und an Mitarbeiter, die an der<br />

Heranführung junger Menschen an den Beruf interessiert sind. Das Programm hat zum Ziel, die Qualitätsstandards<br />

in der Ausbildung zielgruppen- und bedarfsorientiert zu festigen sowie neuen Ausbildern <strong>Wissen</strong><br />

zu vermitteln. Das Angebot soll im nächsten Jahr deutschlandweit verfügbar sein.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

59<br />

Personalbericht<br />

Personalentwicklung<br />

Die internationale Harmonisierung der Personalentwicklung machte 2012 weitere Fortschritte. Dabei<br />

wurden konzernweit gültige Kernkompetenzen definiert und ein globales Curriculum sowie ein gemeinsamer<br />

Talent Management Prozess abgeleitet. Das „Executive Development Programm“ wird überwiegend<br />

durch interne Experten geleitet und hat Schwerpunkte in den Bereichen Unternehmenskultur, Märkte<br />

und Kunden, Finanzen und Controlling, Compliance sowie Mitarbeiterführung. Verankert ist dieses Programm<br />

in der global ausgerichteten B. <strong>Braun</strong> Business School. Zukünftig steht uns mit dem B. <strong>Braun</strong><br />

Tagungs- und Seminarzentrum im Kloster Haydau (Deutschland) ein zentrales und modern ausgestattetes<br />

Weiterbildungszentrum zur Verfügung.<br />

Mitarbeiterentsendung<br />

Die Anzahl der internationalen Mitarbeitereinsätze bewegt sich im Berichtsjahr mit aktuell 190 (Vorjahr:<br />

189) und 18 geplanten Einsätzen weiterhin auf hohem Niveau. Der aktuelle Trend zeigt zudem,<br />

dass langfristige Einsätze (ein bis fünf Jahre) stärker zunehmen. Kurzfristige Aufenthalte (drei bis zwölf<br />

Monate) finden dagegen überwiegend bei den Trainees und Auszubildenden statt, die so auch international<br />

auf ihre späteren Tätigkeiten vorbereitet werden. Haupteinsatzländer sind in diesem Jahr Malaysia,<br />

China, USA, Vietnam und verstärkt Brasilien.<br />

Erfolgsorientierte Vergütung<br />

Bereits seit 2000 beteiligen wir Führungskräfte mit dem B. <strong>Braun</strong> Incentive Scheme langfristig an der<br />

Wertentwicklung des Unternehmens. Das Programm lief zunächst bis 2009 und wurde in 2010 aufgrund<br />

der hohen internationalen Akzeptanz bis 2014 verlängert. Innerhalb dieser fünf Jahre können bis zu<br />

750.000 Genussrechte an Vorstände und bezugsberechtigte Führungskräfte ausgegeben werden. Die<br />

Genussrechte werden auf freiwilliger Basis erworben. Die Wertentwicklung der Genussrechte hängt<br />

von der Entwicklung des Konzerneigenkapitals ab. Nach Ablauf einer fünfjährigen Frist können die erworbenen<br />

Genussrechte wieder veräußert werden. Im Geschäftsjahr 2012 wurden 54.071 (Vorjahr: 69.202)<br />

Genussrechte ausgegeben. Von den 162 (Vorjahr: 146) bezugsberechtigten Führungskräften haben 53 Prozent<br />

(Vorjahr: 51 Prozent) in die ihnen angebotenen Genussrechte im Wert von 4,4 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

5,7 Millionen Euro) investiert. Zum 31. Dezember 2012 waren insgesamt 693.592 (Vorjahr: 701.123) Genussrechte<br />

begeben.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Dank an die Mitarbeiter<br />

Im Geschäftsjahr 2012 standen wir vor vielfältigen Aufgaben, die Einfluss auf die Entwicklung des B. <strong>Braun</strong>-<br />

Konzerns nahmen. Gemeinsam haben wir durch den tatkräftigen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter erneut gute und stabile Ergebnisse erreicht. Wir danken der Belegschaft herzlich für das gemeinsam<br />

Erreichte. Die Fähigkeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Bereitschaft,<br />

aktiv die positive Entwicklung von B. <strong>Braun</strong> zu unterstützen, lassen uns zuversichtlich auf die nächsten<br />

Jahre blicken.<br />

Ebenfalls gilt unser Dank den Mitarbeitervertretungen und Gewerkschaften für die jederzeit faire und<br />

konstruktive Zusammenarbeit.


60<br />

Risiko- und Chancenbericht<br />

Risikomanagement und -controlling<br />

Bei B. <strong>Braun</strong> werden alle strategischen und operativen Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung unter<br />

Berücksichtigung der damit verbundenen Chancen und Risiken getroffen. Wir verfolgen grundsätzlich eine<br />

vorsichtsbetonte Unternehmensstrategie und meiden jegliche unkontrollierbare Gefährdungs potenziale.<br />

Risikomanagement und -controlling sind dabei eine zentrale Managementaufgabe und integraler Bestandteil<br />

der Konzernsteuerung. Das umfassende Risikomanagement des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns trägt dazu<br />

bei, dass unterschiedlichste Risiken erkannt, erfasst, bewertet, überwacht und gesteuert werden können.<br />

Risiken, die sich unmittelbar aus der Geschäftsentwicklung ergeben, werden durch unsere systematischen<br />

Controlling-Prozesse, die sich konzernweit über alle Geschäftsbereiche, Gesellschaften und Regionen erstrecken,<br />

in Monatsberichten zeitnah erkannt und bewertet. Darüber hinaus erkennen und steuern wir<br />

Risiken, die nicht unmittelbar aus dem operativen Geschäft erwachsen. Das Sparten- und Konzern-<br />

Risikokomitee bewertet diese und dokumentiert entsprechende Gegenmaßnahmen. Vervollständigt wird<br />

unser Risikomanagement durch die interne Revision und letztlich die Jahresabschlussprüfung.<br />

Mit der eigenen Rückversicherungsgesellschaft REVIUM Rückversicherung <strong>AG</strong> (Captive) kann B. <strong>Braun</strong><br />

deutlich unabhängiger vom Versicherungsmarkt agieren. Durch die Captive hat B. <strong>Braun</strong> direkten Zugang<br />

zum weltweiten Versicherungsmarkt erhalten. Den Eigentragungsgedanken haben wir auch in 2012 weiter<br />

in den Vordergrund gestellt. Die Zusammenarbeit mit dem Konsortium an Erstversicherern verläuft gut<br />

und ist gekennzeichnet durch einen vertrauensvollen Gedankenaustausch.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 ereigneten sich zwei Sachversicherungsschäden in Tochtergesellschaften. Ein<br />

Ereignis traf den Konzern zum Ende des Berichtsjahres. Hierdurch musste eine umfangreiche Rückstellung<br />

gebildet werden, die das eigentlich gute Ergebnis der REVIUM deutlich belastet.<br />

Eine Erhöhung der Prämiensätze zu den Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherungen für 2013 konnte<br />

trotz eines schwierigen Erstversicherungsmarktes verhindert werden.<br />

Durch die Einführung eines B. <strong>Braun</strong>-Standards für Neubaumaßnahmen kann eine weitere Verbesserung<br />

der Situation der Sachversicherungsrisiken des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns erzielt werden. Dies ist ab dem Jahr<br />

2013 vorgesehen.<br />

Risikolage<br />

Die im Folgenden genannten Risiken, die Auswirkungen auf B. <strong>Braun</strong> haben können, beschreiben nicht in<br />

jedem Fall alle Risiken, denen B. <strong>Braun</strong> ausgesetzt ist beziehungsweise ausgesetzt sein kann. Risiken, die<br />

zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts nicht bekannt sind oder als unwesentlich eingeschätzt<br />

werden, können jedoch die Ergebnis- und Finanzlage des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns zusätzlich beeinflussen.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

61<br />

Risiko- und Chancenbericht<br />

Gesamtwirtschaftliche Risiken<br />

Auch im Jahr 2012 bilden die Auswirkungen der globalen Finanz- und Staatsschuldenkrise das Hauptrisiko<br />

für die Weltwirtschaft. Im Fokus stehen weiterhin Länder der Euro-Zone, aber auch die USA. Risiken<br />

bestehen hinsichtlich des Fortbestands der Euro-Zone, der Schärfe der Konsolidierungsmaßnahmen in den<br />

einzelnen Ländern und der Folgen des gesunkenen Investitionsklimas. Zusätzlich kann die anhaltende<br />

Entwicklung auch zu Renationalisierungstendenzen und Protektionismus in einigen Ländern führen.<br />

Diese Maßnahmen könnten die wirtschaftliche Dynamik abschwächen.<br />

Die politische Situation in Nordafrika ist weiterhin unsicher, und durch den akuten Konflikt in Syrien sind<br />

weitere kriegerische oder bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen nicht ausgeschlossen. Das dürfte<br />

die wirtschaftliche Entwicklung in der Region auf Jahre beeinträchtigen. Die asiatischen Länder bilden eine<br />

wichtige Stütze für die Weltwirtschaft. Durch diese Abhängigkeit können auch leichte Rückgänge des<br />

Wirtschaftswachstums in der Region die Weltwirtschaft gravierend treffen.<br />

Branchenrisiken<br />

Grundsätzlich ist der Gesundheitsmarkt nur in einem geringen Umfang konjunkturellen Schwankungen<br />

unterworfen. Dementsprechend zeigt sich unser Bereich der Verbrauchsgüter im Allgemeinen wenig<br />

abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Im Unterschied dazu sind die von B. <strong>Braun</strong> produzierten<br />

Investitionsgüter konjunkturabhängig. Eine Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

besteht in der Regel auch dort, wo Patienten für Gesundheitsleistungen selbst aufkommen müssen. Allerdings<br />

kommt es durch die gravierenden Sparmaßnahmen in einigen Ländern zu Budgetkürzungen der<br />

staatlichen Gesundheitssysteme. Diese Kürzungen haben einen negativen Einfluss sowohl auf Verbrauchsals<br />

auch auf Investitionsgüter. Hinzu kommen die deutliche Ausweitung von Zahlungszielen in einzelnen<br />

Staaten und die Einführung bzw. Erhöhung von Zwangsrabatten und anderen Abgaben. Die strukturellen<br />

Risiken für Unternehmen, die im Gesundheitsmarkt tätig sind, haben sich insgesamt erhöht. Wir erwarten,<br />

dass diese Risiken auf dem erhöhten Niveau, zumindest mittelfristig, verbleiben.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Darüber hinaus ist eine verstärkte Formalisierung des internationalen Produktzulassungsprozesses zu<br />

beobachten, der mit einem erhöhten Aufwand für B. <strong>Braun</strong> einhergeht. Längere Bearbeitungszeiten und<br />

weitergehende Anforderungen an Dokumentation und Studienunterlagen können Produkteinführungen<br />

verzögern und verteuern und steigern insgesamt das Forschungs- und Entwicklungsrisiko.<br />

Die Bündelung von Einkaufsvolumina durch Einkaufsgemeinschaften verstärkt die Marktmacht der<br />

Nachfrageseite. Das erhöht das Risiko von weiterem Preisdruck und die Abhängigkeit von einzelnen Nachfragern.<br />

Auch besteht das Risiko der vertikalen Integration von Krankenhäusern oder anderen Nachfragern<br />

durch Pharma- oder Medizintechnikunternehmen. Dies könnte zu einer Verschlechterung des<br />

Markt zugangs für andere Unternehmen führen. Weiterhin ist in einigen Ländern zu beobachten, dass im<br />

Rahmen von Tenderausschreibungen der Gewinner das vollständige landesweite Volumen erhält und alle<br />

anderen Anbieter unberücksichtigt bleiben.


62<br />

Beschaffungsrisiken<br />

Unter Beschaffungsmarktrisiken verstehen wir die Gefahr einer Verknappung oder Verteuerung der<br />

produktionsnotwendigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe einschließlich Energie. B. <strong>Braun</strong> hat die<br />

Belieferung mit produktionsnotwendigen Materialien – wo möglich – über langfristige Verträge gesichert.<br />

Die Strategien der Beschaffung für die einzukaufenden Produkte werden laufend überprüft und den<br />

Markt erfordernissen angepasst. Eventuelle Beschaffungsrisiken analysieren wir regelmäßig und reduzieren<br />

diese vorzugsweise durch alternative Lieferquellen. Wir schätzen die grundsätzlichen Risiken aus<br />

Belieferungen als gering, Preisrisiken jedoch als relativ hoch ein.<br />

Produktrisiken<br />

Risiken durch Neben- oder Wechselwirkungen im Bereich der Infusionstherapie, Arzneimittelzubereitung<br />

und Orthopädie begegnen wir mit ausgereiften Qualitätsmanagementsystemen in unseren Produktionseinheiten.<br />

Diese orientieren sich an internationalen Standards und stellen die Einhaltung aller gesetzlichen<br />

Vorschriften sicher. Eine regelmäßige Überprüfung der Qualitätsmanagementsysteme mit Hilfe von<br />

internen und externen Audits in Verbindung mit kontinuierlich stattfindenden Mitarbeiterschulungen<br />

vervollständigt unser Qualitätsmanagement. Von laufenden Prozessen gehen keine bestandsgefährdenden<br />

Risiken aus.<br />

Personalrisiken<br />

Im Personalbereich liegen die wesentlichen Risiken im demografischen Wandel und in der mangelnden<br />

regionalen Verfügbarkeit von ausreichend qualifizierten Fach- und Führungskräften. B. <strong>Braun</strong> begegnet<br />

diesen Risiken durch verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber. Umfassende<br />

Personalentwicklungsprogramme zielen darauf ab, Mitarbeiter frühzeitig an B. <strong>Braun</strong> zu binden<br />

und die Identifikation mit dem Unternehmen zu erhöhen. So sollen Risiken durch Fluktuation und <strong>Wissen</strong>sverlust<br />

verringert werden. Die Nachfolgeplanung ist ebenfalls ein integraler Bestandteil der Personalstrategie<br />

von B. <strong>Braun</strong>. Vakante Positionen können so frühzeitig durch geeignete Führungskräfte besetzt<br />

werden. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Aus- und Weiterbildung sowie eine leistungsgerechte<br />

Vergütung und flexible Arbeitszeitmodelle sind beispielhafte Elemente der Personalstrategie.<br />

IT-Risiken<br />

Wichtige Geschäftsabläufe beruhen auf IT-Systemen. Ein Ausfall wesentlicher IT-Systeme oder ein größerer<br />

Datenverlust könnten zu gravierenden Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs auch im Produktionsbereich<br />

führen. Diese Risiken werden durch beständige Investitionen in die IT-Infrastruktur und eine redundante<br />

Systemarchitektur minimiert. Regelmäßige Datensicherungen und Mitarbeiterschulungen sind weitere<br />

Maßnahmen, um die Risiken zu reduzieren. Der Schutz vor Datenmissbrauch wird durch ein abgestimmtes<br />

Benutzerrechtekonzept gewährleistet, dessen Einhaltung durch die interne Revision überprüft wird.<br />

Zudem setzen wir Schutzprogramme zur Abwehr von Schadsoftware ein.<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken<br />

B. <strong>Braun</strong> ist aufgrund der internationalen Ausrichtung Währungsrisiken ausgesetzt, die durch Währungssicherungsgeschäfte<br />

mit marktgängigen Finanzinstrumenten reduziert werden. Mit einer regelbasierten<br />

und rollierenden Sicherungsstrategie („Layered Hedging“) erreichen wir eine Durchschnittskursbildung<br />

für den Zeitraum unseres Sicherungshorizonts und eine Reduzierung des Einflusses der Wechselkursänderungen<br />

auf das Konzernergebnis. Der Handel und die Verwaltung derivativer Finanzinstrumente


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

63<br />

Risiko- und Chancenbericht<br />

sind durch interne Richtlinien geregelt und unterliegen einer ständigen Risikokontrolle. Als Derivate<br />

schließen wir ausschließlich marktgängige Sicherungsinstrumente mit bis zum bisherigen Zeitpunkt<br />

zuverlässigen Banken als Partner ab.<br />

Zur Verminderung des Risikos von Zinsänderungen werden für variabel verzinsliche Bankkredite teilweise<br />

Zinssicherungsgeschäfte („Payer Swaps“) getätigt.<br />

Einem Liquiditätsrisiko begegnen wir mit dem Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln<br />

sowie der Verfügbarkeit von zusätzlichen Kreditlinien, die wir aktuell nicht in Anspruch nehmen.<br />

Ein weiteres Risiko besteht in einer möglichen Verschlechterung des Zahlungsverhaltens unserer Kunden<br />

oder öffentlicher Kostenträger. Eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten können die Liquidität und<br />

damit die Zahlungsfähigkeit unserer Kunden negativ beeinflussen. Auch bei unseren Lieferanten können<br />

Risiken in der Form bestehen, dass deren Liquiditätssituation so stark belastet ist, dass im schlimmsten<br />

Fall das Fortbestehen des Lieferanten gefährdet sein könnte.<br />

Chancen von B. <strong>Braun</strong><br />

Neben den Risiken identifiziert und bewertet B. <strong>Braun</strong> regelmäßig die Chancen des Unternehmens. Grundsätzlich<br />

können sich Chancen durch die Weiterentwicklung medizinischer Standards oder durch die<br />

Markteinführung neuer Produkte ergeben. Durch den engen Dialog mit den Anwendern unserer Produkte<br />

und unsere in die Centers of Excellence (CoE) integrierte Forschung und Entwicklung werden wir auch<br />

weiterhin Chancen zügig nutzen und darüber hinaus neue Absatzmöglichkeiten schaffen.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Kapazitätserweiterungen ermöglichen es uns, an der steigenden Nachfrage nach Produkten der Gesundheitsversorgung<br />

und Medizintechnik teilzuhaben. Die neuen, hochmodernen Produktionsprozesse<br />

verbessern weiter unsere Wettbewerbsfähigkeit. Zudem können wir aufgrund unseres umfassenden Produktprogramms<br />

und unserer langjährigen Erfahrung effiziente Lösungen für unsere Kunden anbieten.<br />

Unter regionalen Gesichtspunkten bieten die BRIC-Staaten und die USA die größten Wachstumschancen.<br />

Unsere internationale Präsenz ermöglicht es, entstehende Absatzchancen zu nutzen. In den etablierten<br />

Märkten haben wir die Möglichkeit, durch unsere hohe Produktqualität und Innovationskraft überdurchschnittlich<br />

am Markt zu partizipieren. Die bisherigen und geplanten Investitionen sichern weiterhin die<br />

Zukunft von B. <strong>Braun</strong>.<br />

Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation des Konzerns<br />

Aus heutiger Sicht sind keine Risiken oder Abhängigkeiten erkennbar, welche den Fortbestand des B. <strong>Braun</strong>-<br />

Konzerns für die überschaubare Zukunft gefährden könnten. Soweit möglich und angemessen, sind wir<br />

gegen Haftungsrisiken und Elementarschäden sowie weitere Risiken versichert.<br />

Trotz hoher Deckungssumme unseres Versicherungsschutzes ist eine vollständige Deckung der potenziellen<br />

Risiken aus Produkthaftung jedoch nicht darstellbar. Insgesamt sind wir aber davon überzeugt, dass die<br />

Entwicklung des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns von den immer bestehenden Marktrisiken nicht überdurchschnittlich<br />

belastet wird. Diesen Marktrisiken stehen wesentliche Chancen gegenüber, die eine erfolgreiche Entwicklung<br />

des Unternehmens ermöglichen können.


64<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses<br />

keine weiteren Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

des Geschäftsjahres 2012 ergeben.<br />

Prognosebericht<br />

Zukunftsbezogene Aussagen<br />

Bei den hier getroffenen Aussagen über die Entwicklung der Gesamtwirtschaft und des Unternehmens<br />

handelt es sich um zukunftsbezogene Aussagen. Die tatsächlichen Ergebnisse können demnach wesentlich<br />

(sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht) von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung<br />

abweichen.<br />

Konzernstrategie<br />

Den grundsätzlichen Elementen der aktuellen Konzernstrategie mit Gültigkeit bis 2014 fühlen wir uns<br />

auch zukünftig verpflichtet. Wesentliche strategische Anpassungen halten wir zum jetzigen Zeitpunkt<br />

für nicht erforderlich. Wir werden frühzeitig die Fortschreibung der Konzernstrategie angehen und den<br />

dann vorliegenden Entwicklungen und Erfordernissen anpassen.<br />

Erwartete wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2<br />

Im Jahr 2013 wird mit einer leichten Erholung der Weltwirtschaft gerechnet. Für das Gesamtjahr 2013<br />

prognostiziert der IWF einen Zuwachs der weltweiten Wirtschaftsleistung von 3,5 Prozent nach 3,2 Prozent<br />

in 2012. Wie auch im Vorjahr wird die Lösung der Staatsschuldenkrise in Europa Einfluss auf die weitere<br />

Entwicklung der Weltwirtschaft nehmen. Es ist möglich, dass bereits beschlossene Sparmaßnahmen in<br />

einigen Ländern weiter verschärft werden und so die wirtschaftliche Dynamik in diesen Ländern weiterhin<br />

schwach bleiben wird.<br />

Es wird erwartet, dass das Welthandelsvolumen um 3,8 Prozent zunimmt und damit ebenfalls stärker<br />

wächst als in 2012 (2,8 Prozent). Die Inflationsrate wird sich in den Industrieländern stabil entwickeln<br />

und mit 1,6 Prozent (Vorjahr: 2,0 Prozent) auf einem niedrigen Niveau bewegen. In den Schwellen- und<br />

Entwicklungsländern verbleibt die Inflationsrate in 2013 bei 6,1 Prozent.<br />

Für Deutschland geht die Prognose für 2013 von einem leicht geringerem Wachstum von 0,6 Prozent aus.<br />

Ein leicht stärkeres Wachstum der Weltwirtschaft, getrieben vor allem durch ein stärkeres Wachstum in<br />

den Schwellenländern, dürfte der exportorientierten deutschen Wirtschaft helfen, die anhaltend schwache<br />

Nachfrage in den Euro-Ländern zu kompensieren. Jedoch ist die Entwicklung weiterhin unsicher, da der<br />

Verlauf der Staatsschuldenkrise in Europa weiter ungewiss ist.<br />

2<br />

Quellen: International Monetary Fund: World Economic Outlook, October 2012 und WEO Update January 2013.


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65<br />

Nachtragsbericht<br />

Prognosebericht<br />

In Europa wird 2013 mit einer leichten Erholung infolge eines Anziehens der weltweiten Nachfrage<br />

gerechnet. Erste Konsolidierungserfolge im Kampf gegen die Schuldenkrise dürften die wirtschaftliche<br />

Dynamik in vielen Ländern verbessern, wenn auch auf einem niedrigen Niveau.<br />

Die Entwicklung in den besonders von der Schuldenkrise betroffenen Ländern wird sich leicht erholen,<br />

obwohl die Wirtschaftsleistung teilweise weiter rückläufig sein wird, wenn auch nicht mehr so stark<br />

wie in 2012. Für Griechenland wird eine Reduzierung der Wirtschaftsleistung um 4,0 Prozent erwartet,<br />

in Spanien und Portugal ein Rückgang um 1,5 Prozent bzw. 1,0 Prozent. Italien wird ebenfalls einen<br />

leichten Rückgang erleiden, hier sinkt die Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent und damit schwächer als<br />

im Vorjahr. Irland wird mit 1,4 Prozent Zuwachs ein stärkeres Wachstum erzielen können als in 2012.<br />

Auch die Niederlande werden, nach einem dem Sparkurs geschuldeten Rückgang, wieder einen Zuwachs<br />

von 0,4 Prozent erwarten dürfen. Das Wachstum in Frankreich wird leicht auf 0,3 Prozent steigen.<br />

Großbritannien wird sich 2013 besser entwickeln als 2012. Es ist davon auszugehen, dass die Wirtschaft<br />

um 1,0 Prozent wächst. Die Schweiz wird mit 1,4 Prozent stabil wachsen.<br />

Die osteuropäischen Länder werden sich 2013 weiter positiv entwickeln, im Durchschnitt stärker als<br />

in 2012. In Polen jedoch wird das Wachstum leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent zurückgehen.<br />

Für die Türkei wird mit einer dynamischeren Entwicklung gerechnet. Hier dürfte die Wirtschaft<br />

um 3,5 Prozent zulegen.<br />

In Russland wird sich die Wirtschaftsleistung analog zu 2012 entwickeln und um 3,7 Prozent zunehmen.<br />

Das Wirtschaftswachstum wird durch die wachsende Binnennachfrage getragen, die primär durch die expansive<br />

Geldpolitik der russischen Notenbank stimuliert wird. Die weitere Entwicklung ist abhängig von<br />

zukünftigen Rohstoffpreisen, insbesondere für Öl und Gas.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

Für die US-Wirtschaft wird 2013 mit einem leicht schwächeren Wachstum von 2,0 Prozent gerechnet.<br />

Die Entwicklung wird davon abhängen, wie sich der Konsolidierungskurs des US-Haushalts gestaltet. Die<br />

konkreten Vereinbarungen zur Überwindung des sog. „fiscal cliffs“ dürften für die Zukunft entscheidend<br />

sein. Bedeutsam für die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird das Ausmaß der angestrebten Haushaltskonsolidierung<br />

sein. Auch die weitere Entwicklung in Europa dürfte die wirtschaftliche Dynamik der USA<br />

stark beeinflussen. Durch Nachhol- und Wiederaufbaueffekte infolge des Hurrikans Sandy könnte die<br />

amerikanische Wirtschaft etwas stärker wachsen als bislang prognostiziert.<br />

In Lateinamerika wird infolge einer von einer exzessiveren Geldpolitik getragenen stärkeren Binnennachfrage<br />

das Wachstum 2013 wieder an Fahrt aufnehmen und 3,6 Prozent betragen. In Brasilien<br />

wird sich die Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent verbessern. Grund hierfür sind unter anderem große<br />

Investitionen in die Infrastruktur im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien.<br />

In Argentinien wird ein Wachstum von 3,1 Prozent erwartet.


66<br />

In Asien wird für 2013 wieder mit einem leichten Anziehen der wirtschaftlichen Entwicklung gerechnet.<br />

Für ganz Asien wird eine Steigerungsrate von 7,1 Prozent erwartet. Risiken sind wie im Vorjahr die<br />

weiteren Entwicklungen in den USA und der Euro-Zone, die wichtige Handelspartner sind, und die Entwicklung<br />

des Territorialstreits zwischen China und Japan. Es wird erwartet, dass sich die Inflationsrate<br />

stabil entwickelt bzw. leicht rückläufig sein wird. Für China wird ein Wachstum von 8,2 Prozent erwartet,<br />

weiterhin das höchste Wachstum in der Region. In Indien wird sich die wirtschaftliche Entwicklung mit<br />

einer Zunahme von 5,9 Prozent dynamischer gestalten als im Vorjahr. Indonesien und Vietnam werden um<br />

die 6 Prozent wachsen, Malaysia etwas schwächer mit 4,7 Prozent. Australien wird sich mit einem Wachstum<br />

von 3,0 Prozent stabil entwickeln. Die japanische Wirtschaft hingegen wird 2013 wieder an Dynamik<br />

verlieren und nur noch um 1,2 Prozent wachsen. Die weitere Entwicklung in Japan wird stark von den<br />

Auswirkungen des beschlossenen Konjunkturpaketes abhängen. Ein Risiko ist insbesondere der weitere<br />

Anstieg der Staatsverschuldung.<br />

Erwartete Entwicklung des Gesundheitsmarktes<br />

Allgemein ist mit einem weiteren Wachstum des Gesundheitsmarktes in den kommenden Jahren zu<br />

rechnen. Während für Asien, Lateinamerika und auch für die USA von hohen Steigerungsraten auszugehen<br />

ist, ist das Wachstum in Europa gering. Osteuropa wird jedoch weiterhin stark wachsen. Es ist anzunehmen,<br />

dass in immer mehr Ländern Sonderabgaben im Gesundheitssektor eingeführt bzw. erhöht<br />

werden und Behandlungspauschalen gekürzt werden. Dadurch werden die erzielbaren Margen in vielen<br />

Märkten sinken.<br />

Aufgrund von Bevölkerungswachstum, zunehmendem Wohlstand und Ausbau der Sozialversicherungssysteme<br />

werden in den Schwellen- und Entwicklungsländern mehr Menschen Zugang zu medizinischer<br />

Behandlung haben. Auch die Nachfrage nach höherwertiger Versorgung wird mit steigenden Einkommen<br />

weiter zunehmen. In den Industrieländern wird das Bevölkerungswachstum geringer ausfallen oder<br />

stagnieren. Hauptfaktoren für die Entwicklung des Gesundheitsmarktes werden die alternde Bevölkerung<br />

und die damit verbundene Zunahme der Morbidität sein.<br />

Dadurch sind Umsatzsteigerungen für B. <strong>Braun</strong> sowohl für das bestehende Produktportfolio als auch durch<br />

Produktinnovationen und Produktdifferenzierungen möglich. Dies wird sich auf eine Vielzahl unserer<br />

Produktbereiche positiv auswirken. Beispielhaft ist der Bereich für Ernährungslösungen zu nennen. Hier<br />

wird mit einer dynamischen Entwicklung gerechnet.<br />

Auch für den Dialysemarkt kann insgesamt mit einem weiteren Wachstum gerechnet werden. Aufgrund<br />

der wachsenden Weltbevölkerung und der in den letzten Jahren stark gestiegenen Anzahl von Diabetes-<br />

Erkrankungen, die zu chronischen Nierenversagen führen können, kann davon ausgegangen werden, dass<br />

die Dialysenachfrage weltweit steigen wird. Aufgrund eines geringen Bevölkerungswachstums wird<br />

der Anstieg in den Industrieländern geringer ausfallen als in den Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />

Für voraussichtlich 2014 wird das Inkrafttreten einer überarbeiteten europäischen Medizinproduktrichtlinie<br />

erwartet. Es ist davon auszugehen, dass sich die Anforderungen an die Produktzulassung und<br />

Produktüberwachung in Europa verschärfen werden. Das würde den Zulassungs- und Überwachungsaufwand<br />

weiter erhöhen.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

67<br />

Prognosebericht<br />

Aufgrund der in vielen Ländern sinkenden Gesundheitsbudgets pro Patient werden in Zukunft vor allem<br />

diejenigen Unternehmen Wettbewerbsvorteile haben, die mit ihren Produkten die Prozesseffizienz für<br />

die Kunden erhöhen können. Themen wie Anwendungssicherheit, Einfachheit der Bedienung und gezielte<br />

Produktverbesserungen werden stärker in den Vordergrund rücken. Im Rahmen der fortschreitenden<br />

Globalisierung wird mit einer weiter steigenden Preistransparenz gerechnet, die, wie auch die zunehmende<br />

Professionalisierung des Einkaufsverhaltens, zu einem Preis- und damit Margenverfall führen kann.<br />

Für die Gesundheitsmärkte in Europa wird mit einer schwachen Entwicklung gerechnet. Die Folgen der<br />

Finanz- und Schuldenkrise äußern sich in reduzierten Gesundheitsbudgets. Insbesondere in Griechenland,<br />

Portugal, Tschechien und Rumänien sind weitere Einschnitte zu erwarten. Es ist davon auszugehen, dass<br />

die Sparanstrengungen in den nächsten Jahren fortgesetzt werden müssen. Für Deutschland, Frankreich<br />

und Spanien wird mit einer stagnierenden Entwicklung der Gesundheitsmärkte gerechnet. In Polen und<br />

Russland wird dagegen ein relativ starkes Marktwachstum prognostiziert. Für die Bereiche Wundverschluss,<br />

Orthopädie/Implantate und Nadeln/Katheter wird eine positive Entwicklung erwartet.<br />

Der amerikanische Gesundheitsmarkt wird sich moderat entwickeln. Die weitere Entwicklung wird von<br />

der Überwindung des „fiscal cliffs“ und von der konkreten Ausgestaltung der Gesundheitsreform abhängen<br />

(„Patient Protection and Affordable Care Act“). Es besteht jedoch eine hohe Unsicherheit über<br />

Umfang und Zeitpunkt der Auswirkungen der Reform. Mögliche positive Effekte durch die Ausweitung<br />

des Versicherungsschutzes werden den entstehenden Preisdruck nicht ausgleichen können. Insgesamt<br />

wird eine deutliche Belastung für die Anbieter von Medizinprodukten erwartet. Die bereits beschlossene<br />

und ab dem 1. Januar 2013 in Kraft tretende Besteuerung der Umsätze mit Medizinprodukten wird die Ergebnisseite<br />

der Hersteller umgehend treffen. Wir erwarten, dass die „Medical Device Tax“ in 2013 unser<br />

Ergebnis mit ca. 17 Millionen US-Dollar belasten wird.<br />

K ONZERNABS CHLUSS<br />

In Lateinamerika und speziell in Brasilien wird ein moderates Wachstum des Gesundheitsmarktes erwartet.<br />

Durch die positive wirtschaftliche Entwicklung ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Medizinprodukten<br />

weiter steigen wird. Für die Bereiche Wundverschluss und Orthopädie/Implantate kann mit<br />

einer dynamischen Entwicklung gerechnet werden.<br />

Für den asiatischen Markt ist weiter von einem starken Wachstum der Gesundheitsmärkte auszugehen.<br />

Der japanische Gesundheitsmarkt wird jedoch in den nächsten Jahren stagnieren. Für Indien wird mit<br />

einem starken Wachstum gerechnet. Starke Impulse werden insbesondere in den Bereichen Wundverschluss,<br />

Nadeln/Katheter und Orthopädie/Implantate erwartet. Der chinesische Gesundheitsmarkt wird<br />

sich noch stärker entwickeln als der indische. Durch die von der Regierung für die nächsten Jahre angekündigten<br />

Einkommenssteigerungen wird sich die Nachfrage nach privaten Gesundheitsleistungen<br />

erhöhen. Auch ist damit zu rechnen, dass die Sozialsysteme ausgebaut werden und sich insbesondere<br />

die Gesundheitsversorgung der Landbevölkerung kontinuierlich verbessern wird.


68<br />

Erwartete Geschäfts- und Ertragsentwicklung<br />

Für das Geschäftsjahr 2013 erwarten wir ein Umsatzwachstum zwischen fünf und sieben Prozent. Dabei<br />

wird der weltweite Gesundheitsmarkt auch weiterhin zweigeteilt sein. Mengenausweitungen erwarten<br />

wir in den Regionen Lateinamerika und Asien. Durch unsere Kapazitätserweiterungen und internationale<br />

Präsenz können wir an der steigenden Nachfrage in den Entwicklungs- und Schwellenländern partizipieren.<br />

In den etablierten Märkten Europas und Amerikas gehen wir insgesamt von einer konstant bleibenden<br />

Nachfrage aus, wobei Produkte, die sowohl Sicherheits- als auch Effizienzaspekte berücksichtigen,<br />

immer relevanter werden. Unsere Innovationen und kontinuierlichen Produkterweiterungen werden uns<br />

somit auch in diesen Märkten Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. Risiken gehen weiterhin von der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der durch die Finanz- und Schuldenkrise stark betroffenen Staaten aus. Weitere<br />

Budgetkürzungen, Zwangsrabatte und ähnliche Maßnahmen können für die nächsten Jahre nicht ausgeschlossen<br />

werden und können Einfluss auf die Umsatz- sowie Ertragsentwicklung nehmen.<br />

Auf der Ergebnisseite erwarten wir 2013 trotz des weiterhin schwierigen Marktumfeldes eine positive<br />

Entwicklung. Eingeleitete Kostensenkungsmaßnahmen, geringere Sondereffekte und der erfolgreiche<br />

Abschluss wesentlicher Investitionsprojekte werden zu einer Verbesserung der Kennzahl EBITDA führen.<br />

Insgesamt halten wir eine Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den genannten Umfängen für den<br />

B. <strong>Braun</strong>-Konzern über die nächsten Jahre für sehr wahrscheinlich. Sollte es jedoch zu umfangreichen<br />

Sparmaßnahmen und Budgetkürzungen im Gesundheitswesen kommen, erscheinen geringere Wachstumsraten<br />

möglich.<br />

Erwartete Finanz- und Vermögenslage<br />

B. <strong>Braun</strong> wird auch in Zukunft die solide Finanzierungspolitik der vergangenen Jahre fortsetzen. Grundlage<br />

der zukünftigen Finanzierung des Konzerns ist eine Zielquote des Eigenkapitals von etwa 45 Prozent in<br />

Verbindung mit einer konstanten Dividendenpolitik.<br />

Das Refinanzierungsvolumen im Bereich der langfristigen Laufzeiten beträgt für das kommende Jahr<br />

174 Millionen Euro und in 2014 53 Millionen Euro. Durch unsere Refinanzierungsaktivitäten im Berichtsjahr<br />

haben wir die Fälligkeitsstruktur weiter optimiert und in weiten Teilen Laufzeiten über das<br />

Jahr 2016 hinaus realisieren können. Aufgrund unserer langjährigen gewachsenen Bankenbeziehungen<br />

und der nachhaltigen Ertragskraft von B. <strong>Braun</strong> erwarten wir keine wesentlichen Risiken bei den anstehenden<br />

Finanzierungsmaßnahmen. Eine Verschlechterung der Kreditvergabe aufgrund von anhaltenden<br />

Schwierigkeiten bei Banken und Staatshaushalten kann die Platzierung von Refinanzierungen für<br />

B. <strong>Braun</strong> erschweren und insbesondere verteuern. Jedoch ist das Refinanzierungsvolumen für die nächsten<br />

Jahre gering, sodass auch bei einer erneuten Zuspitzung der Situation an den Kapitalmärkten kein<br />

wesentliches Risiko für B. <strong>Braun</strong> zu erkennen ist.<br />

Die geplanten Sachinvestitionen der nächsten Jahre werden zu wesentlichen Teilen aus dem laufenden<br />

Cashflow finanziert, sodass nur eine moderate Anhebung der Verschuldung erforderlich werden kann.<br />

Durch die konsequente Umsetzung des konzernweiten Cash Pooling werden wir auch in Zukunft eine<br />

optimale Verteilung liquider Mittel im Konzern sicherstellen. Darüber hinaus begrenzen wir mit konzernweiten<br />

Projekten zum Bestands- und Forderungsmanagement den Finanzierungsbedarf dauerhaft.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

69<br />

Prognosebericht<br />

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns<br />

Unsere Investitionen in Kapazitätserweiterungen sowie innovative und effiziente Produkte werden uns<br />

auch in Zukunft Umsatzsteigerungen in den bisherigen Umfängen ermöglichen. Im engen Austausch<br />

mit Anwendern und Patienten werden wir Lösungen entwickeln, mit deren Hilfe wir den aktuellen Anforderungen<br />

im Gesundheitsmarkt entsprechen können. Eine kontinuierliche Verbesserung der Ergebnissituation<br />

steht im Fokus unserer Bemühungen. Wir sind davon überzeugt, in den nächsten Jahren weitere<br />

Ergebnissteigerungen zu erzielen.<br />

Die Grundlage des Erfolges von B. <strong>Braun</strong> werden auch zukünftig Innovation und Effizienz bei unseren<br />

Produkten sowie der vertrauensvolle Umgang mit Kunden und Mitarbeitern sein.<br />

K ONZERNABS CHLUSS


Konzernabschluss<br />

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 72<br />

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung 72<br />

Konzernbilanz 73<br />

Entwicklung des Konzerneigenkapitals 74<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung 76<br />

Konzernanhang 77<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 92<br />

Erläuterungen der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 99<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz 108<br />

Sonstige Erläuterungen 135<br />

Erläuterungen der Konzern-Kapitalflussrechnung 142<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 143<br />

Wesentlicher Anteilsbesitz 144<br />

KonzernABSCHLUSS


72<br />

KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG 1<br />

Anhang 2012<br />

T €<br />

Umsatzerlöse 1) 5.047.846 4.609.439<br />

Umsatzkosten 2) – 2.752.705 – 2.469.730<br />

Bruttogewinn 2.295.141 2.139.709<br />

Vertriebskosten 3) – 1.390.683 – 1.276.447<br />

Verwaltungskosten – 235.805 – 230.543<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten 4) – 191.490 – 179.591<br />

Ergebnis nach Funktionskosten 477.163 453.128<br />

Sonstige betriebliche Erträge 5) 225.403 204.261<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 6) – 233.390 – 222.419<br />

Operatives Ergebnis 469.176 434.970<br />

Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen 7) 5.136 3.312<br />

Finanzierungserträge 4.738 3.691<br />

Finanzierungsaufwendungen – 79.905 – 78.979<br />

Finanzergebnis – netto 8) – 75.167 – 75.288<br />

Sonstiges Finanzergebnis 9) 3.971 – 34<br />

Ergebnis vor Steuern 403.116 362.960<br />

Ertragsteuern 10) – 114.476 – 105.231<br />

Konzernjahresüberschuss 288.640 257.729<br />

davon entfallen auf:<br />

Gesellschafter des Mutterunternehmens 272.646 238.709<br />

nicht beherrschende Anteile 15.994 19.020<br />

288.640 257.729<br />

Ergebnis je Aktie in €, das den Aktionären des Mutterunternehmens<br />

im Geschäftsjahr zusteht (verwässert und unverwässert) 11) 14,05 12,30<br />

2011<br />

T €<br />

KONSOLIDIERTE GESAMTERGEBNISRECHNUNG 1<br />

Konzernjahresüberschuss 288.640 257.729<br />

Marktwertveränderungen von Wertpapieren – 67 15<br />

Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen 8.805 – 12.932<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste – 99.752 – 9.456<br />

Veränderung der Effekte aus der Währungsumrechnung – 16.641 4.147<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen nach Steuern – 107.655 – 18.226<br />

Gesamtergebnis der Periode 180.985 239.503<br />

davon entfallen auf: Gesellschafter des Mutterunternehmens 168.491 216.981<br />

nicht beherrschende Anteile 12.494 22.523<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

1<br />

Die Vorjahreswerte wurden gemäß IAS 8 angepasst. Weitere Angaben unter den allgemeinen Informationen des Konzernanhangs


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

73<br />

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung<br />

Konzernbilanz<br />

Anhang 31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

01. 01. 2011<br />

T €<br />

Vermögenswerte<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Immaterielle Vermögenswerte 14) 16) 337.477 267.968 218.642<br />

Sachanlagen 15) 16) 2.736.839 2.541.690 2.305.032<br />

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 17) 43.298 38.980 28.545<br />

Sonstige Finanzanlagen 17) 45.100 38.936 22.009<br />

davon finanzielle Vermögenswerte (45.100) (38.936) (22.009)<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18) 13.799 3.972 5.159<br />

Sonstige Vermögenswerte 19) 24.548 35.815 49.398<br />

davon finanzielle Vermögenswerte (20.594) (32.316) (45.672)<br />

Ertragsteuererstattungsansprüche 2.026 2.166 2.990<br />

Latente Steuererstattungsansprüche 162.538 131.152 130.710<br />

3.365.625 3.060.679 2.762.485<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Vorräte 20) 873.608 833.401 780.022<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18) 938.414 1.012.321 928.384<br />

Sonstige Vermögenswerte 19) 166.607 152.713 159.047<br />

davon finanzielle Vermögenswerte (94.865) (82.928) (86.965)<br />

Ertragsteuererstattungsansprüche 30.079 36.030 50.663<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 21) 109.184 45.340 34.369<br />

2.117.892 2.079.805 1.952.485<br />

Summe Vermögenswerte 5.483.517 5.140.484 4.714.970<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 22) 600.000 600.000 600.000<br />

Kapital- und Gewinnrücklagen 23) 1.512.902 1.347.350 1.160.695<br />

Unterschied aus der Währungsumrechnung – 13.211 5.064 1.873<br />

Eigenkapital der Gesellschafter der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> 2.099.691 1.952.414 1.762.568<br />

Nicht beherrschende Anteile 24) 159.485 148.830 146.517<br />

Summe Eigenkapital 2.259.176 2.101.244 1.909.085<br />

Schulden<br />

Langfristige Schulden<br />

Rückstellungen für Pensionen u. ä. Verpflichtungen 25) 816.690 650.310 617.166<br />

Sonstige Rückstellungen 26) 76.414 70.100 76.719<br />

Finanzschulden 27) 886.159 698.979 791.961<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 29) 649 956 1.059<br />

Sonstige Schulden 29) 27.983 27.512 10.712<br />

davon finanzielle Verbindlichkeiten (16.665) (19.951) (6.016)<br />

Latente Steuerschulden 110.072 97.412 79.525<br />

1.917.967 1.545.269 1.577.142<br />

Kurzfristige Schulden<br />

Sonstige Rückstellungen 26) 31.620 35.928 31.754<br />

Finanzschulden 27) 482.768 702.690 441.488<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 29) 242.361 218.743 215.698<br />

Sonstige Schulden 29) 513.487 490.801 471.685<br />

davon finanzielle Verbindlichkeiten (144.431) (195.423) (180.071)<br />

Ertragsteuerschulden 36.138 45.809 68.118<br />

1.306.374 1.493.971 1.228.743<br />

Summe Schulden 3.224.341 3.039.240 2.805.885<br />

Summe Eigenkapital und Schulden 5.483.517 5.140.484 4.714.970<br />

1<br />

Die Vorjahreswerte wurden gemäß IAS 8 angepasst. Weitere Angaben unter den allgemeinen Informationen des Konzernanhangs


74<br />

ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS<br />

siehe Textziffern 22 – 24<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Kapitalrücklage<br />

T €<br />

T €<br />

01. 01. 2011 (veröffentlicht) 600.000 10.226<br />

Anpassungen (IAS 19 neu)<br />

01. 01. 2011 600.000 10.226<br />

Dividende der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> 0 0<br />

Konzernjahresüberschuss 0 0<br />

Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern<br />

Marktwertveränderungen von Wertpapieren 0 0<br />

Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen 0 0<br />

Eigenkapitalveränderung Methodenwechsel IAS 19<br />

Veränderung aus der Währungsumrechnung 0 0<br />

Gesamtergebnis der Periode 0 0<br />

Sonstige Veränderungen 0 0<br />

31. 12. 2011 / 01. 01. 2012 600.000 10.226<br />

Dividende der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> 0 0<br />

Konzernjahresüberschuss 0 0<br />

Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern<br />

Marktwertveränderungen von Wertpapieren 0 0<br />

Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen 0 0<br />

Eigenkapitalveränderung Methodenwechsel IAS 19 0 0<br />

Veränderung aus der Währungsumrechnung 0 0<br />

Gesamtergebnis der Periode 0 0<br />

Sonstige Veränderungen 0 0<br />

31. 12. 2012 600.000 10.226


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

75<br />

Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />

Gewinnrücklagen<br />

Sonstige<br />

Rücklagen<br />

Eigene Anteile<br />

Eigenkapital,<br />

das auf Eigen -<br />

tümer entfällt<br />

Nicht<br />

beherrschende<br />

Anteile<br />

Eigenkapital<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

1.214.658 4.304 0 1.829.188 154.839 1.984.027<br />

– 66.620 – 8.322<br />

1.148.038 4.304 0 1.762.568 146.517 1.909.085<br />

– 24.000 0 0 – 24.000 0 – 24.000<br />

238.709 0 0 238.709 19.019 257.728<br />

0 11 0 11 4 15<br />

0 – 12.885 0 – 12.885 – 47 – 12.932<br />

– 12.046 – 12.046 2.590<br />

0 3.191 0 3.191 957 4.148<br />

226.663 – 9.683 0 216.980 22.523 239.503<br />

– 3.134 0 0 – 3.134 – 20.210 – 23.344<br />

1.347.567 – 5.379 0 1.952.414 148.830 2.101.244<br />

– 24.000 0 0 – 24.000 0 – 24.000<br />

272.646 0 0 272.646 15.994 288.640<br />

0 – 67 0 – 67 0 – 67<br />

0 8.727 0 8.727 78 8.805<br />

– 94.541 0 – 94.541 – 5.212 – 99.753<br />

0 – 18.275 0 – 18.275 1.634 – 16.641<br />

178.105 – 9.615 0 168.490 12.494 180.984<br />

2.787 0 0 2.787 – 1.839 948<br />

1.504.459 – 14.994 0 2.099.691 159.485 2.259.176


76<br />

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />

Anhang 2012<br />

T €<br />

Operatives Ergebnis 469.176 434.970<br />

Gezahlte Ertragsteuern – 109.702 – 83.787<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle<br />

Vermögenswerte (saldiert mit Zuschreibungen) 279.078 252.861<br />

Veränderung langfristiger Rückstellungen 171.416 26.853<br />

Erhaltene Zinsen und sonstige Finanzeinnahmen 2.233 2.788<br />

Gezahlte Zinsen und sonstige Finanzausgaben – 43.125 – 42.928<br />

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge – 140.330 – 51.164<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen<br />

und immateriellen Vermögenswerten 4.541 3.817<br />

Brutto-Cashflow 34) 633.287 543.410<br />

Veränderung der Vorräte – 26.858 – 52.184<br />

Veränderung der Forderungen sowie sonstiger Vermögenswerte 72.413 – 79.012<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten, kurzfristiger Rückstellungen<br />

sowie sonstiger Schulden (ohne Finanzverbindlichkeiten) 32.898 37.644<br />

Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 34) 711.740 449.858<br />

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte – 501.989 – 547.424<br />

Investitionen in Finanzanlagen – 13.582 – 10.130<br />

Unternehmensakquisitionen abzüglich erworbener<br />

Nettozahlungsmittel – 69.591 – 7.658<br />

Einnahmen aus dem Abgang von Tochterunternehmen<br />

und Beteiligungen 2.293 761<br />

Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen, immateriellen<br />

Vermögenswerten und sonstigen Finanzanlagen 7.828 15.927<br />

Erhaltene Dividenden 6.319 943<br />

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit 35) – 568.722 – 547.581<br />

Free-Cashflow 143.018 – 97.723<br />

Kapitaleinzahlungen 432 2.231<br />

Dividendenzahlung an Aktionäre der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> – 24.000 – 24.000<br />

Dividendenzahlung an Minderheitsgesellschafter – 8.821 – 19.399<br />

Ein- und Rückzahlungen für Genussrechte – 721 3.457<br />

Kreditaufnahmen 329.096 252.195<br />

Schuldentilgung – 378.140 – 106.160<br />

Mittelabfluss /-zufluss aus Finanzierungstätigkeit 36) – 82.154 108.324<br />

Veränderung der Zahlungsmittel aus Geschäftstätigkeit 60.864 10.601<br />

Finanzmittelfonds zu Beginn des Geschäftsjahres 45.340 34.369<br />

Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes 2.980 370<br />

Finanzmittelfonds am Geschäftsjahresende 37) 109.184 45.340<br />

2011<br />

T €


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

77<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Konzernanhang<br />

KONZERNANHANG<br />

Allgemeine Informationen<br />

Der Konzernabschluss der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> – im Folgenden auch der B. <strong>Braun</strong>-Konzern – zum 31. Dezember<br />

2012 wurde in Anwendung von § 315 a Absatz 3 HGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag verpflichtend<br />

anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board<br />

(IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC),<br />

wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.<br />

Bei der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> handelt es sich um ein international aufgestelltes Familienunternehmen mit Sitz in<br />

<strong>Melsungen</strong>, Bundesrepublik Deutschland. Die Adresse des Firmensitzes lautet: Carl-<strong>Braun</strong>-Str. 1, 34212 <strong>Melsungen</strong>.<br />

Die B. <strong>Braun</strong> Holding GmbH & Co. KG ist Mutterunternehmen der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> i. S. von § 290 Abs. 1 HGB<br />

und als oberstes Mutterunternehmen verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen, in den der Konzernabschluss<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> einbezogen wird.<br />

Die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften produzieren, vertreiben und verkaufen Produkte und<br />

Dienst leistungen zur medizinischen Grundversorgung, für Intensivstationen, Anästhesie und Notfallversorgung,<br />

der extra korporalen Blutbehandlung sowie für die chirurgischen Kernprozesse. Die wesentlichen Produktionsstandorte<br />

befinden sich in der EU, der Schweiz, den USA, Brasilien, Vietnam und Malaysia. Die Gesellschaft vertreibt die<br />

Produkte über ein weltweites Netz von Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen.<br />

Der Vorstand der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> hat den Konzernabschluss am 26. Februar 2013 zur Vorlage an den Aufsichtsrat<br />

der Gesellschaft freigegeben.<br />

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Kosten, mit Ausnahme der zur Veräußerung<br />

verfügbaren finanziellen Vermögenswerte sowie der zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam angesetzten<br />

finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich derivativer Finanzinstrumente. Die dargestellten<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden auf die dargestellten Berichtsperioden einheitlich<br />

angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist.<br />

Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten sowie Schulden unterschieden. Die<br />

Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gegliedert. Dabei werden den Umsatzerlösen<br />

die zu ihrer Erzielung angefallenen Aufwendungen gegenübergestellt, die den Funktionsbereichen Herstellung, Vertrieb,<br />

Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung zugeordnet werden. Um den Informationsgehalt der Konzernbilanz<br />

und Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung zu verbessern, werden einzelne Posten im Konzernanhang weiter<br />

aufgegliedert. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge<br />

in Tausend Euro (T €) angegeben.<br />

Die Jahresabschlüsse der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> und deren Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich<br />

für den Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.


78<br />

Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die für Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen, erstmalig verpflichtend anzuwenden sind (IAS 8.28)<br />

Änderung des IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards<br />

Die Änderung sieht für ein Unternehmen, das nach einer Phase einer schwerwiegenden Hochinflation erstmalig einen<br />

IFRS-Abschluss aufstellt, eine weitere Ausnahme von der geltenden Bestimmung zur rückwirkenden Anwendung<br />

aller IFRS vor. Darüber hinaus werden durch die Änderung bestimmte fixe Daten für erstmalige Anwender beseitigt.<br />

Die überarbeitete Fassung des Standards ist erstmals verpflichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder<br />

nach dem 1. Juli 2011 beginnen (Originalstandard). Abweichend vom Erstanwendungszeitpunkt des Originalstandards<br />

wird der Standard innerhalb der EU erstmals verpflichtend in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar<br />

2014 beginnen, anzuwenden sein. Die Vorschrift wird keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns haben.<br />

Änderung des IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben<br />

Die Änderung des IFRS 7 betrifft die Angabepflichten im Zusammenhang mit dem Transfer von finanziellen Vermögenswerten.<br />

Hiernach sind nunmehr auch bei einer vollständigen Ausbuchung des finanziellen Vermögenswertes umfassende<br />

Angaben zu möglicherweise zurückbehaltenen bzw. im Rahmen der Transaktion übernommenen Rechten<br />

und Pflichten erforderlich. Die überarbeitete Fassung des Standards ist erstmals verpflichtend auf Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen. Da die Änderung lediglich die Erweiterung von Angaben<br />

zur Folge hat, wird sie keine Auswirkungen auf die bilanzielle Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns haben.<br />

Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die für Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen, erstmalig verpflichtend anzuwenden sind (IAS 8.28)<br />

Änderung des IAS 12 Ertragsteuern<br />

Die Änderungen des IAS 12 betreffen eine Ergänzung einer Ausnahmeregelung für zum Zeitwert bewertete, als<br />

Finanz investition gehaltene Immobilien (investment properties) gem. IAS 40 sowie von im Rahmen eines Unternehmens<br />

erwerbs erstmals angesetzten als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, wenn diese auch im Rahmen der<br />

Folgebewertung zum Zeitwert angesetzt werden sollen. Nach der Ausnahmeregelung sind aktive und passive<br />

Steuerlatenzen auf die dargestellten Vermögenswerte auf Basis der steuerlichen Konsequenzen eines Verkaufs zu<br />

bewerten, es sei denn, der Bilanzierende erbringt eindeutige Nachweise, dass er den Buchwert des Vermögenswerts<br />

vollständig durch Nutzung realisieren wird. Die überarbeitete Fassung des Standards ist erstmals verpflichtend<br />

auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen (Originalstandard). Abweichend<br />

vom Erstanwendungszeitpunkt des Originalstandards wird der Standard innerhalb der EU erstmals verpflichtend in<br />

Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden sein. Die Änderungen haben keine<br />

Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns.<br />

Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die für Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen, erstmalig verpflichtend anzuwenden sind (IAS 8.30)<br />

Änderung des IAS 1 Darstellung des Abschlusses: Darstellung der Posten des sonstigen Ergebnisses<br />

Gemäß der Änderung müssen Unternehmen die im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Posten künftig gesondert nach<br />

Posten, die in Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden und solche, die nicht „recycled“ werden,<br />

unter<strong>teilen</strong>. Die Änderung ist verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnende Geschäftsjahre;<br />

eine freiwillige vorzeitige Anwendung ist erlaubt. Da die Änderung lediglich die Darstellung des Abschlusses<br />

betrifft, wird sie keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

79<br />

Konzernanhang<br />

Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die bereits veröffentlicht<br />

wurden, für Unternehmen mit Geschäftsjahresende 31. Dezember 2012 aber noch nicht verpflichtend anzuwenden<br />

sind (IAS 8.30)<br />

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer<br />

Aus der überarbeiteten Fassung des IAS 19, Leistungen an Arbeitnehmer, resultieren wesentliche Änderungen mit<br />

Auswirkungen auf die Erfassung und Bewertung des Aufwands für leistungsorientierte Pensionspläne (Defined Benefit<br />

Plans) und von Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses (Termination Benefits). Darüber hinaus<br />

ergibt sich für viele Unternehmen eine Erhöhung der Angabepflichten zu Leistungen an Arbeitnehmer. Die überarbeitete<br />

Fassung von IAS 19 ist erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnenden<br />

Geschäftsjahres anzuwenden, eine frühere Anwendung ist möglich. Bei der Erstanwendung im Jahr 2013 wird sich die<br />

Pensionsrückstellung im Zeitpunkt der Umstellung zu Lasten des Eigenkapitals voraussichtlich um ca. € 5 Mio. verringern.<br />

Der Pensionsaufwand wird um etwa € 1 Mio. höher ausfallen als nach der bisherigen Fassung von IAS 19.<br />

Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die bereits veröffentlicht<br />

wurden, für Unternehmen mit Geschäftsjahresende 31. Dezember 2012 aber noch nicht verpflichtend anzuwenden<br />

sind (IAS 8.30) und deren Übernahme durch die EU teilweise noch aussteht<br />

IFRS 10 Konzernabschlüsse<br />

Der neue Standard ersetzt die Konsolidierungsleitlinien im bisherigen IAS 27, Konzern- und Einzelabschlüsse, und<br />

SIC-12, Konsolidierung – Zweckgesellschaften. Auf separate Abschlüsse anzuwendende Vorschriften verbleiben<br />

unverändert in IAS 27, der in „Einzelabschlüsse“ umbenannt wird. Im Mittelpunkt von IFRS 10 steht die Einführung<br />

eines einheitlichen Konsolidierungsmodells für sämtliche Unternehmen, welches auf die Beherrschung des Tochterunternehmens<br />

durch das Mutterunternehmen abstellt. Dieses ist sowohl auf Mutter-Tochter-Verhältnisse, die auf<br />

Stimmrechten basieren, als auch auf Mutter-Tochter-Verhältnisse, die sich aus anderen vertraglichen Vereinbarungen<br />

ergeben, anzuwenden. Folglich sind hiernach auch Zweckgesellschaften zu beur<strong>teilen</strong>, deren Konsolidierung gegenwärtig<br />

nach dem Risiko-/Chancen-Konzept (Risk and Reward-Concept) des SIC-12 erfolgt. IFRS 10 ist erstmals in der<br />

ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden (Originalstandard).<br />

Eine frühere Anwendung des Standards ist möglich, soweit dies im Anhang angegeben wird und IFRS 11 und 12 sowie<br />

die Neuregelungen zu IAS 27 und 28 ebenfalls vorzeitig angewendet werden. Abweichend vom Erstanwendungszeitpunkt<br />

des Originalstandards wird der Standard innerhalb der EU erstmals verpflichtend in Geschäftsjahren, die<br />

am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden sein. Eine frühere Anwendung wird vom B. <strong>Braun</strong>-Konzern<br />

voraussichtlich nicht in Anspruch genommen. Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern überprüft derzeit, ob die neue Vorschrift eine<br />

wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben wird.<br />

IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen<br />

Der neue Standard ersetzt IAS 31, Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, und schafft die bisherige Möglichkeit zur<br />

Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen ab. Die zwingende Anwendung der Equity-Methode auf<br />

Gemeinschaftsunternehmen erfolgt künftig gemäß den Vorschriften des IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen<br />

und Gemeinschaftsunternehmen, der sich bislang ausschließlich mit assoziierten Unternehmen befasste und dessen<br />

Anwendungsbereich nunmehr auf die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen ausgedehnt wird. IFRS 11 ist<br />

erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden<br />

(Originalstandard). Eine frühere Anwendung des Standards ist möglich, soweit dies im Anhang angegeben wird und<br />

IFRS 10, 12 sowie die Neuregelungen zu IAS 27 und 28 ebenfalls vorzeitig angewendet werden. Abweichend vom<br />

Erstanwendungszeitpunkt des Originalstandards wird der Standard innerhalb der EU erstmals verpflichtend in Geschäftsjahren,<br />

die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden sein. Eine frühere Anwendung wird<br />

vom B. <strong>Braun</strong>-Konzern voraussichtlich nicht in Anspruch genommen. Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern überprüft derzeit, ob die<br />

neue Vorschrift eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben wird.


80<br />

IFRS 12 Angaben zu An<strong>teilen</strong> an anderen Unternehmen<br />

Der neue Standard führt die Angabepflichten zu sämtlichen Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten<br />

Unternehmen sowie nicht konsolidierten Zweckgesellschaften in einem Standard zusammen. Gemäß dem<br />

neuen Standard müssen Unternehmen quantitative und qualitative Angaben machen, die es dem Abschlussadressaten<br />

ermöglichen, die Art, Risiken und finanziellen Auswirkungen, die mit dem Engagement des Unternehmens bei<br />

diesen Beteiligungsunternehmen verbunden sind, zu beur<strong>teilen</strong>. IFRS 12 ist erstmals in der ersten Periode eines am<br />

oder nach dem 1. Januar 2013 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden (Originalstandard). Eine frühere Anwendung<br />

des Standards ist möglich, soweit dies im Anhang angegeben wird. Abweichend vom Erstanwendungszeitpunkt<br />

des Originalstandards wird der Standard innerhalb der EU erstmals verpflichtend in Geschäftsjahren,<br />

die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden sein. Eine frühere Anwendung wird vom B. <strong>Braun</strong>-<br />

Konzern voraussichtlich nicht in Anspruch genommen. Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern überprüft derzeit, ob die neue Vorschrift<br />

eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben wird.<br />

Änderungen an IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 Übergangsbestimmungen<br />

Durch die Änderung wird klargestellt, dass der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des IFRS 10 der Beginn der<br />

Berichtsperiode ist, in welcher der Standard erstmals angewendet wird. Dies hat zur Folge, dass Entscheidungen,<br />

ob Investments nach IFRS 10 zu konsolidieren sind oder nicht, zu Beginn dieser Periode zu treffen sind. Darüber hinaus<br />

wird festgelegt, dass bei erstmaliger Anwendung der neuen Konsolidierungsregeln Vergleichsangaben für die<br />

zwingenden Angabepflichten des IFRS 12 im Zusammenhang mit Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen<br />

und gemeinschaftlichen Vereinbarungen nur für die unmittelbar vorangehende Vergleichsperiode zwingend anzugeben<br />

sind. Mit einer Übernahme der Regelung durch die EU wird derzeit für das 1. Quartal 2013 gerechnet.<br />

Änderung an IFRS 10 zur erfolgswirksamen Bewertung von Beteiligungen an Tochterunternehmen im Konzernabschluss<br />

von Investmentgesellschaften<br />

Durch die Änderungen an IFRS 10, Konzernabschlüsse, IFRS 12, Angaben zu An<strong>teilen</strong> an anderen Unternehmen, und<br />

IAS 27, Einzelabschlüsse, werden viele Fonds oder ähnliche Unternehmen künftig von der Verpflichtung befreit,<br />

die von ihnen beherrschten Tochterunternehmen in ihren Konzernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung einzubeziehen.<br />

Die Ausnahmevorschrift gilt für sog. Investmentgesellschaften. Was hierunter zu subsumieren ist, wird in<br />

IFRS 10 definiert. Von der Ausnahmevorschrift werden insbesondere Private-Equity-Fonds profitieren, die, sofern sie<br />

die Definitionskriterien einer Investmentgesellschaft erfüllen, künftig alle ihre Beteiligungen inklusive ihrer Beteiligungen<br />

an Tochterunternehmen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerten müssen. Die neuen Regelungen<br />

sind zwingend in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Eine frühere<br />

freiwillige Anwendung ist zulässig. Mit einer Übernahme der Regelung durch die EU wird derzeit für das 3. Quartal<br />

2013 gerechnet. Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern überprüft derzeit, ob die neue Vorschrift eine wesentliche Auswirkung auf<br />

die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben wird.<br />

IFRS 13 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert<br />

Der neue Standard gibt standardübergreifend einheitliche Bewertungsmaßstäbe für die Bewertung zum „beizulegenden<br />

Zeitwert“ (Fair Value) vor, indem unter anderem der Begriff definiert und dargestellt wird, welche Methoden<br />

für dessen Bestimmung in Frage kommen. Darüber hinaus erweitert IFRS 13 die im Zusammenhang mit einer Bewertung<br />

zum beizulegenden Zeitwert erforderlichen Anhangangaben. IFRS 13 ist erstmals in der ersten Periode<br />

eines am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist<br />

möglich, wird jedoch vom B. <strong>Braun</strong>-Konzern nicht in Anspruch genommen. Die Auswirkungen auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns werden derzeit analysiert.<br />

IAS 27 Einzelabschlüsse<br />

Durch neu in IFRS 10, Konzernabschlüsse, eingefügte Regelungen wurden die im bisherigen IAS 27, Konzern- und<br />

Einzelabschlüsse, sowie SIC-12, Konsolidierung – Zweckgesellschaften, enthaltenen Konsolidierungsleitlinien ersetzt.<br />

Da IAS 27 somit nunmehr nur noch die Vorschriften enthält, die auf separate Einzelabschlüsse anzuwenden<br />

sind, wurde der Standard in IAS 27, Einzelabschlüsse, umbenannt.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

81<br />

Konzernanhang<br />

Die neue Fassung des Standards ist erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnenden<br />

Geschäftsjahres anzuwenden (Originalstandard). Eine frühere Anwendung ist möglich, soweit dies im Anhang<br />

angegeben wird und IFRS 10, 11, 12 und der geänderte IAS 28 ebenfalls vorzeitig angewendet werden. Abweichend<br />

vom Erstanwendungszeitpunkt des Originalstandards wird der Standard innerhalb der EU erstmals verpflichtend<br />

in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden sein. Eine frühere Anwendung wird<br />

vom B. <strong>Braun</strong>-Konzern voraussichtlich nicht in Anspruch genommen. Die Änderung wird voraussichtlich keine<br />

wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns haben.<br />

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />

Die nach IFRS 11 zwingende Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen erfolgt künftig gemäß<br />

den Vorschriften des entsprechend geänderten IAS 28, dessen Anwendungsbereich nunmehr auf die Bilanzierung<br />

von Gemeinschaftsunternehmen ausgedehnt wurde und der daher in IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen<br />

und Gemeinschaftsunternehmen, umbenannt wurde. Der geänderte IAS 28 ist erstmals in der ersten Periode eines<br />

am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden (Originalstandard). Eine frühere Anwendung<br />

des Standards ist möglich, soweit dies im Anhang angegeben wird und IFRS 10, 11, 12 und der geänderte<br />

IAS 27 ebenfalls vorzeitig angewendet werden. Abweichend vom Erstanwendungszeitpunkt des Originalstandards<br />

wird der Standard innerhalb der EU erstmals verpflichtend in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar<br />

2014 beginnen, anzuwenden sein. Eine frühere Anwendung wird vom B. <strong>Braun</strong>-Konzern voraussichtlich nicht in<br />

Anspruch genommen. Die Änderung wird keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des<br />

Konzerns haben.<br />

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Darlehen der öffentlichen Hand<br />

Die Änderung führt eine neue Ausnahme zur grundsätzlich retrospektiven Anwendung der IFRS durch Erstanwender<br />

ein. Hiernach ist die Vorschrift des IAS 20.10A, die besagt, dass öffentliche Darlehen, die zu einem unter dem Marktzins<br />

liegenden Zinssatz gewährt werden, zwingend nach den Vorschriften des IAS 39 (bzw. zukünftig des IFRS 9)<br />

anzusetzen und somit mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, prospektiv auf unterverzinsliche öffentliche<br />

Darlehen anzuwenden, die am oder nach dem Übergangszeitpunkt gewährt wurden. Für die im Übergangszeitpunkt<br />

bereits bestehenden öffentlichen Darlehen kann somit die Bewertung auf Basis der bisherigen Rechnungslegungsvorschriften<br />

für die IFRS-Eröffnungsbilanz herangezogen werden. Eine freiwillige retrospektive Anwendung ist<br />

zulässig, sofern Informationen über beizulegende Zeitwerte früher gewährter Darlehen bereits zum Zeitpunkt ihrer<br />

erstmaligen Bilanzierung vorlagen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelung ist zulässig. Mit einer Übernahme<br />

der Regelung durch die EU wird derzeit für das 1. Quartal 2013 gerechnet. Die Änderung wird keine Auswirkungen<br />

auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.<br />

IAS 32 und IFRS 7 Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden<br />

Der IASB hat die Vorschriften zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten<br />

überarbeitet. Die in IAS 32 formulierten Voraussetzungen zur Saldierung wurden im Grundsatz beibehalten und<br />

lediglich durch zusätzliche Anwendungsleitlinien (Application Guidance) konkretisiert. Hierin betont der Standardsetzer<br />

zum einen ausdrücklich, dass ein unbedingter, rechtlich durchsetzbarer Aufrechnungsanspruch auch bei<br />

Insolvenz einer beteiligten Partei vorliegen muss. Zum anderen werden beispielhaft Kriterien angeführt, unter denen<br />

eine Bruttoerfüllung von finanziellem Vermögenswert und finanzieller Verbindlichkeit dennoch zu einer Saldierung<br />

führt. Die ergänzten Leitlinien sind retrospektiv für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen,<br />

anzuwenden. Es wurde zudem beschlossen, in IFRS 7 neue Angabepflichten im Zusammenhang mit bestimmten<br />

Aufrechnungsvereinbarungen einzuführen. Die Pflicht zur Offenlegung gilt ungeachtet dessen, ob die Aufrechnungsvereinbarung<br />

tatsächlich zu einer Aufrechnung der betroffenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen<br />

Schulden geführt hat. Neben einer qualitativen Beschreibung der Aufrechnungsansprüche sind zahlreiche quantitative<br />

Angaben vorgesehen. Diese können entweder nach Art des Finanzinstruments oder nach Art der Transaktion<br />

zusammengefasst vorgenommen werden. Die Änderungen des IFRS 7 sind retrospektiv für Geschäftsjahre, die am<br />

oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Die Änderung wird keine Auswirkungen auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.


82<br />

IFRS 9 Finanzinstrumente<br />

Im Rahmen des Projekts zur Ablösung von IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung, wurde im November<br />

2009 der Standard IFRS 9, Finanzinstrumente, veröffentlicht. Der neue Standard ändert grundlegend die bisherigen<br />

Vorschriften zur Kategorisierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten. Das IASB hat den Standard um<br />

Regelungen zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten und zur Ausbuchung von Finanzinstrumenten erweitert.<br />

Mit Ausnahme der Regelungen für freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten<br />

(sogenannte Fair-Value-Option) wurden die Vorschriften unverändert aus IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und<br />

Bewertung, in IFRS 9 übernommen. Im Dezember 2011 hat das IASB entschieden, den ursprünglich vorgesehenen<br />

verpflichtenden Erstanwendungszeitpunkt vom 1. Januar 2013 auf den 1. Januar 2015 zu verschieben. Eine frühere<br />

Anwendung der Vorschriften ist möglich, erfordert im Falle der finanziellen Verbindlichkeiten jedoch auch eine vorzeitige<br />

Anwendung der Regelungen für finanzielle Vermögenswerte. Andererseits ist eine vorzeitige Übernahme<br />

der Regelungen für finanzielle Vermögenswerte auch ohne gleichzeitige vorzeitige Anwendung der Neuregelungen<br />

zu finanziellen Verbindlichkeiten möglich. Eine frühere Anwendung wird vom B. <strong>Braun</strong>-Konzern voraussichtlich<br />

nicht in Anspruch genommen. IFRS 9 (rev. 2011) formuliert Ausnahmeregelungen, unter denen ein Unternehmen bei<br />

Übergang auf IFRS 9 an Stelle einer Anpassung von Vorjahresangaben in Abhängigkeit vom Umstellungszeitpunkt<br />

zusätzliche Angaben im Anhang vornehmen kann. Diese wurden als Änderung an IFRS 7 hinzugefügt. Die Entscheidung<br />

über eine Anerkennung des Standards durch die EU ist derzeit noch offen. Die Auswirkungen auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns werden derzeit analysiert.<br />

IFRIC 20 Kosten der Abraumbeseitigung während des Abbaubetriebes im Tagebau<br />

Die Interpretation beschäftigt sich mit der Frage des Ansatzes und der Bewertung von während des Abbaubetriebes<br />

anfallenden Kosten der Abraumbeseitigung im Tagebau. Die Bilanzierung der anfallenden Kosten während der<br />

Produktionsphase richtet sich danach, welcher Vorteil sich für das Unternehmen aus der Abraumbeseitigung ergibt.<br />

Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Neuregelung ist erlaubt. Die Regelung ist für Geschäftsjahre, die am<br />

oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Die Regelung ist für den B. <strong>Braun</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

Im Rahmen des laufenden Verbesserungsprozesses der IFRS (Improvements Project) wurden darüber hinaus Anpassungen<br />

von Formulierungen zur Klarstellung sowie Änderungen vorgenommen. Diese haben keine wesentliche<br />

Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns.<br />

Anpassungen gemäß IAS 8<br />

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses wurde für das Geschäftsjahr 2012 eine Anpassung der Bilanzierungsund<br />

Bewertungsmethoden bei den Pensionsverpflichtungen vorgenommen. Die im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen<br />

und dem zugehörigen Planvermögen entstehenden versicherungsmathematischen Gewinne und<br />

Verluste wurden in der Vergangenheit unter Anwendung der Korridormethode zeitverzögert im Pensionsaufwand<br />

erfasst. In 2012 wurde die Bilanzierung der Pensionsverpflichtungen dahingehend geändert, dass versicherungsmathematische<br />

Gewinne und Verluste im Jahr des Entstehens in voller Höhe erfolgsneutral im Eigenkapital (Other<br />

Comprehensive Income) erfasst werden. Dies führt im Wesentlichen zum vollständigen Ausweis der Netto-Pensionsverpflichtung<br />

in der Bilanz und nach Ansicht von B. <strong>Braun</strong> somit zu einer erhöhten Transparenz und Vergleichbarkeit<br />

des Konzernabschlusses.


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83<br />

Konzernanhang<br />

Die Änderung der Bilanzierung wurde rückwirkend vorgenommen und hat Auswirkungen auf die Konzern-Gewinnund<br />

-Verlustrechnung, auf die im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge und auf die Bilanz. Bei rückwirkend<br />

angewendeten Änderungen der Bilanzierung verlangt IAS 8 die zusätzliche Angabe der Eröffnungsbilanz<br />

der frühesten Vergleichsperiode. Entsprechend ist eine Bilanz zum 31. Dezember 2010 angegeben. Die zum 1. Januar<br />

2011 bzw. 31. Dezember 2011 vorgenommenen Anpassungen der betroffenen Posten in der Konzernbilanz sowie die<br />

Anpassungen in der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung und der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung 2011<br />

sind nachfolgend dargestellt:<br />

Konzernbilanz<br />

1. Januar 2011<br />

Betrag<br />

veröffentlicht<br />

01. 01. 2011<br />

T €<br />

Anpassung<br />

T €<br />

Betrag<br />

angepasst<br />

01. 01. 2011<br />

Latente Steuererstattungsansprüche 101.814 28.896 130.710<br />

Langfristige Vermögenswerte 2.733.589 28.896 2.762.485<br />

Summe Vermögenswerte 4.686.074 28.896 4.714.970<br />

T €<br />

Kapital- und Gewinnrücklagen 1.227.315 – 66.620 1.160.695<br />

Eigenkapital der Gesellschafter der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> 1.829.188 – 66.620 1.762.568<br />

Nicht beherrschende Anteile 154.839 – 8.322 146.517<br />

Summe Eigenkapital 1.984.027 – 74.942 1.909.085<br />

Rückstellungen für Pensionen u. ä. Verpflichtungen 513.328 103.838 617.166<br />

Langfristige Schulden 1.473.304 103.838 1.577.142<br />

Summe Schulden 2.702.047 103.838 2.805.885<br />

Summe Eigenkapital und Schulden 4.686.074 28.896 4.714.970<br />

Konzernbilanz<br />

31. Dezember 2011<br />

Betrag<br />

veröffentlicht<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Anpassung<br />

T €<br />

Betrag<br />

angepasst<br />

31. 12. 2011<br />

Latente Steuererstattungsansprüche 96.328 34.824 131.152<br />

Langfristige Vermögenswerte 3.025.855 34.824 3.060.679<br />

Summe Vermögenswerte 5.105.660 34.824 5.140.484<br />

T €<br />

Kapital- und Gewinnrücklagen 1.424.505 – 77.155 1.347.350<br />

Unterschied aus der Währungsumrechnung 4.958 106 5.064<br />

Eigenkapital der Gesellschafter der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> 2.029.463 – 77.049 1.952.414<br />

Nicht beherrschende Anteile 154.069 – 5.239 148.830<br />

Summe Eigenkapital 2.183.532 – 82.288 2.101.244<br />

Rückstellungen für Pensionen u. ä. Verpflichtungen 533.198 117.112 650.310<br />

Langfristige Schulden 1.428.157 117.112 1.545.269<br />

Summe Schulden 2.922.128 117.112 3.039.240<br />

Summe Eigenkapital und Schulden 5.105.660 34.824 5.140.484


84<br />

Konzern-Gewinn- und<br />

-Verlustrechnung 2011<br />

Betrag<br />

veröffentlicht<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Anpassung<br />

T €<br />

Betrag<br />

angepasst<br />

31. 12. 2011<br />

Umsatzkosten – 2.471.158 1.428 – 2.469.730<br />

Bruttogewinn 2.138.281 1.428 2.139.709<br />

Vertriebskosten – 1.277.175 728 – 1.276.447<br />

Verwaltungskosten – 230.907 364 – 230.543<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten – 179.871 280 – 179.591<br />

Ergebnis nach Funktionskosten 450.328 2.800 453.128<br />

Operatives Ergebnis 432.170 2.800 434.970<br />

Ergebnis vor Steuern 360.160 2.800 362.960<br />

Ertragsteuern – 104.436 – 795 – 105.231<br />

Konzernjahresüberschuss 255.724 2.005 257.729<br />

davon entfallen auf:<br />

Gesellschafter des Mutterunternehmens 237.198 1.511 238.709<br />

nicht beherrschende Anteile 18.526 494 19.020<br />

Ergebnis je Aktie in €, das den Aktionären<br />

des Mutterunternehmens im Geschäftsjahr zusteht 12,22 0,08 12,30<br />

T €<br />

Konsolidierte<br />

Gesamt ergebnisrechnung<br />

2011<br />

Betrag<br />

veröffentlicht<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Anpassung<br />

Betrag<br />

angepasst<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

T €<br />

Konzernjahresüberschuss 255.724 2.005 257.729<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 0 – 9.456 – 9.456<br />

Veränderung der Effekte aus der Währungsumrechnung 4.041 106 4.147<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen – 8.876 – 9.350 – 18.226<br />

Gesamtergebnis der Periode 246.848 – 7.345 239.503<br />

davon entfallen auf:<br />

Gesellschafter des Mutterunternehmens 227.408 – 10.427 216.981<br />

nicht beherrschende Anteile 19.440 3.083 22.523<br />

Wäre im Geschäftsjahr 2012 weiterhin die Korridormethode bei der Bilanzierung der Rückstellung für Pensionen<br />

angewandt worden, wäre ein Aufwand aus der Amortisation von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten,<br />

vor Berücksichtigung latenter Steuern, in Höhe von T € 3.017 angefallen. Bei bilanziell nicht berücksichtigten<br />

versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten von € 253,2 Mio. hätte die Rückstellung für Pensionen am<br />

Bilanzstichtag € 562,9 Mio. betragen.<br />

Darüber hinaus wurden für das Jahr 2012 Schätzungsänderungen bei der Ermittlung des Rechnungszinssatzes für<br />

die Bewertung der Pensionsverpflichtungen vorgenommen. Aufgrund der Marktveränderungen bei den hochwertigen<br />

Unternehmensanleihen, die als Grundlage für die Ermittlung des Rechnungszinssatzes dienen, wurde das Portfolio<br />

im Laufe des Geschäftsjahres erweitert: Einbezogen werden nun Anleihen, die von mindestens einer Rating-Agentur<br />

mit AA geratet wurden. Das Mindestvolumen für die Berücksichtigung wurde zudem auf € 50 Mio. gesenkt, und<br />

Informationen von Unternehmensanleihen mit einem Rating von A wurden (nach Abzug des Spreads zwischen AA<br />

und A) ebenfalls berücksichtigt. Außerdem wurden besicherte Anleihen in die Zinsermittlung einbezogen.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

85<br />

Konzernanhang<br />

Aus den ausgewerteten Unternehmensanleihen wird eine Zinsstrukturkurve hergeleitet. Der zu verwendende Rechnungszins<br />

ergibt sich, indem ein mit den Verhältnissen bei B. <strong>Braun</strong> vergleichbarer Musterzahlungsstrom mit der<br />

Zinsstrukturkurve bewertet wird und ein gleichwertiger einheitlicher Rechnungszins abgeleitet wird. Abweichend<br />

davon wurden in der Vergangenheit verschiedene Musterzahlungsströme mit längerer oder kürzerer Laufzeit bewertet<br />

und zwischen den resultierenden Rechnungszinssätzen interpoliert.<br />

Da die Herleitung des Rechnungszinssatzes auf Grundlage der bisherigen Vorgehensweise nicht mehr zuverlässig<br />

möglich ist und daher eingestellt wurde, können die Auswirkungen dieser Erweiterung zum Ende des Geschäftsjahres<br />

nicht berechnet werden. Abschätzungen der Entwicklung der beiden Portfolios lassen es aber möglich erscheinen,<br />

dass die bisherige Vorgehensweise zu einem um 70 Basispunkte niedrigeren Rechnungszins und damit zu<br />

einer um etwa € 100 Mio. höheren DBO geführt hätte. Unter Berücksichtigung aktiver latenter Steuern hätte sich ein<br />

um etwa € 71,6 Mio. vermindertes Eigenkapital ergeben.<br />

Kritische Annahmen und Schätzungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die Erstellung von Jahresabschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert vom Management Annahmen und<br />

Schätzungen, die Auswirkungen auf ausgewiesene Beträge und damit im Zusammenhang stehende Angaben haben.<br />

Obwohl diese Schätzungen nach bestem <strong>Wissen</strong> des Managements, basierend auf den gegenwärtigen Ereignissen<br />

und Maßnahmen, erfolgen, kann es bei den tatsächlichen Ergebnissen zu Abweichungen von diesen Schätzungen<br />

kommen. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei<br />

– der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Höhe von außerplanmäßigen Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen;<br />

– der Bewertung von Pensionsverpflichtungen;<br />

– dem Ansatz und der Bemessung der Rückstellungen;<br />

– der Ermittlung des Abwertungsbedarfs bei Vorräten;<br />

– der Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern;<br />

– der Berechnung von Nutzungswerten von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGUs) im Rahmen von<br />

Impairment-Tests.<br />

Das Management des Konzerns bestimmt die erwarteten Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte und<br />

Sachanlagen und den damit verbundenen Abschreibungsaufwand auf Basis von Erwartungen. Diese Annahmen<br />

können sich z. B. infolge von technologischen Innovationen und Handlungen der Wettbewerber wesentlich verändern.<br />

Sofern die tatsächlichen Nutzungsdauern unter den erwarteten liegen, wird das Management die Höhe der Abschreibungen<br />

anpassen. Technologisch überholte oder im Rahmen der aktuellen Strategie nicht mehr verwendungsfähige<br />

Vermögenswerte werden ganz oder teilweise abgeschrieben.<br />

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen<br />

Annahmen beruhen. Die bei der Ermittlung der Nettoaufwendungen (-erträge) für Pensionen verwendeten<br />

Annahmen schließen die erwartete langfristige Rendite des Planvermögens und den Abzinsungssatz mit ein. Jede<br />

Änderung dieser Annahmen wird Auswirkungen auf den Buchwert der Pensionsverpflichtung haben. Die Verpflichtungen<br />

aus den leistungsorientierten Pensionsplänen sowie die Pensionskosten des Folgejahres werden auf Basis<br />

der in Textziffer 25) genannten Parameter ermittelt.<br />

Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgen auf Basis der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit<br />

eines zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstichtag bekannten<br />

Umständen. Die tatsächliche Verpflichtung kann von den zurückgestellten Beträgen abweichen.<br />

Die Bemessung der Abwertung von Vorräten erfolgt anhand der erwarteten Nettoveräußerungserlöse (erwartete<br />

Erlöse abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten).<br />

Die tatsächlichen Erlöse und die noch anfallenden Kosten können von den erwarteten Beträgen abweichen.


86<br />

Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als ihre Realisierung hinreichend gesichert erscheint, d. h.<br />

wenn in zukünftigen Perioden ein positives steuerliches Ergebnis zu erwarten ist. Die tatsächliche steuerliche<br />

Ergebnissituation in zukünftigen Perioden kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten<br />

Steuern abweichen.<br />

Die Prüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt jährlich auf Grundlage einer operativen<br />

Dreijahreserwartungsrechnung und unter Annahme spezifischer jährlicher Wachstumsraten für den nachfolgenden<br />

Zeitraum. Die Erhöhung oder Kürzung der angenommenen jährlichen Wachstumsraten würde den geschätzten<br />

Zeitwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verändern.<br />

Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss sind neben der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> 45 inländische und 166 ausländische Tochterunternehmen<br />

einbezogen, bei denen der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte<br />

zusteht oder bei denen sie die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik innehat.<br />

Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung),<br />

an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die<br />

Kontrolle endet.<br />

Die Entwicklung der Anzahl der Konzerngesellschaften zum 31. Dezember 2012 bzw. 2011 stellt sich wie folgt dar:<br />

2012 2011<br />

Einbezogen zum 31. Dezember des Vorjahres 196 189<br />

Erstmals einbezogene Unternehmen 19 11<br />

Endkonsolidierte Unternehmen – 1 – 2<br />

Unternehmenszusammenschlüsse – 3 – 2<br />

Einbezogen zum 31. Dezember des Berichtsjahres 211 196<br />

Der Einfluss endkonsolidierter Unternehmen auf die Bilanz sowie auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres<br />

2012 war von untergeordneter Bedeutung.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

87<br />

Konzernanhang<br />

Der Einfluss der wesentlichen neu aufgenommenen Unternehmen auf die Bilanz zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung<br />

sowie auf wesentliche Posten der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2012 stellt sich wie folgt dar:<br />

Buchwert<br />

T €<br />

Zeitwert<br />

T €<br />

Langfristige Vermögenswerte 25.154 54.842<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 40.740 41.088<br />

Übernommene Vermögenswerte 65.894 95.930<br />

Langfristige Rückstellungen und Schulden 2.181 9.245<br />

Kurzfristige Rückstellungen und Schulden 22.372 23.152<br />

Übernommene Schulden 24.553 32.397<br />

Erworbenes Reinvermögen 41.341 63.533<br />

Fremdanteile 0 7.848<br />

Anteiliges Reinvermögen 41.341 55.685<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 27.766<br />

Negativer Unterschiedsbetrag – 11.425<br />

Anschaffungskosten 72.026<br />

davon nicht beherrschende Anteile 0<br />

Erworbene flüssige Mittel 6.675<br />

Zahlungsmittelabfluss aus Unternehmenserwerben 78.701<br />

Umsatzerlöse 54.675<br />

Operatives Ergebnis – 513<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern – 794<br />

Die nach der Kaufpreisallokation verbleibenden Geschäfts- und Firmenwerte sind steuerlich nicht abzugsfähig und<br />

im Wesentlichen Absatz- und Produktionssynergien zuzurechnen.<br />

Im Rahmen von Erwerbsvorgängen wurden im Berichtsjahr bisher nicht bilanzierte Vermögenswerte in Höhe von<br />

€ 22,6 Mio. aufgedeckt. Es wurden Forderungen in Höhe von € 11,6 Mio. übernommen. Die ermittelten Geschäftsoder<br />

Firmenwerte betrugen € 27,8 Mio.<br />

Zur Stärkung des Geschäftsfeldes der enteralen Ernährung sowie der gesamten klinischen Ernährung wurden am<br />

31. Januar 2012 im Rahmen eines Share Deals 100 % der Anteile an der Nutrichem diät+pharma GmbH, Roth<br />

erworben. Nutrichem ist Spezialist für die Entwicklung, Produktion, Abfüllung und Verpackung von Produkten für<br />

besondere Ernährungserfordernisse, insbesondere enterale Ernährung, Nahrungsergänzungen und Sportnahrung.<br />

Im letzten Geschäftsjahr vor dem Erwerb betrugen die Umsatzerlöse des Unternehmens € 47,6 Mio. Die Anschaffungskosten<br />

betrugen € 24,7 Mio. Der Kaufpreis wurde in bar entrichtet. Der Zeitwert der übernommenen materiellen<br />

Vermögenswerte (Sachanlagen, Vorräte) betrug zum Erwerbsstichtag € 34,9 Mio., der Zeitwert der immateriellen<br />

Vermögenswerte (Kundenbeziehung, Software) € 2,0 Mio. Es wurden Forderungen in Höhe von € 4,8 Mio. übernommen.<br />

Der sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem bewerteten Nettovermögen ergebende Unterschiedsbetrag<br />

in Höhe von € 11,4 Mio. resultierte aus einem günstigen Kauf (Bargain purchase) und wird in den<br />

übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich durch den Erwerb<br />

um € 40,8 Mio., während die Auswirkungen auf den Konzernjahresüberschuss von untergeordneter Bedeutung waren.<br />

Um die Geschäftsentwicklung auf dem paraguayischen Markt zu erleichtern und die Präsenz des Konzerns in den<br />

lateinamerikanischen Ländern zu stärken, wurden am 22. März 2012 60 % der Anteile an der Ventas Paraguayas<br />

SA erworben. Das Unternehmen war in der Vergangenheit als Händler für B. <strong>Braun</strong> in Paraguay tätig und wird in


88<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical SA Paraguay umgewandelt. Die Anschaffungskosten betrugen insgesamt € 6,5 Mio. Der Kaufpreis<br />

setzt sich zusammen aus einer Barzahlung in Höhe von € 6,4 Mio. sowie einer zum Barwert angesetzten bedingten<br />

Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von € 0,1 Mio. Die endgültige Höhe des Kaufpreises ist teilweise erfolgsabhängig<br />

auf Basis der erzielten Produktumsatzerlöse des Jahres 2013, wobei die maximale Kaufpreisanpassung auf<br />

€ 0,3 Mio. limitiert ist. Der angesetzte Betrag stellt die bestmögliche Schätzung für die tatsächliche Kaufpreisverbindlichkeit<br />

dar. Der Zeitwert der übernommenen materiellen Vermögenswerte (Sachanlagen, Vorräte) betrug zum<br />

Erwerbsstichtag € 6,9 Mio., der Zeitwert der immateriellen Vermögenswerte (Kundenbeziehung, Wettbewerbsverbot)<br />

€ 6,7 Mio. Es wurden Forderungen in Höhe von € 4,1 Mio. übernommen. Die auf Minderheiten entfallenden Anteile<br />

wurden mit ihrem Anteil am Zeitwert des Nettovermögens berücksichtigt. Dieser beträgt € 4,3 Mio. Die Auswirkungen<br />

auf die Umsatzerlöse des Konzerns und den Konzernjahresüberschuss waren von untergeordneter Bedeutung.<br />

Zum Ausbau der Aktivitäten auf dem indischen Markt hat B. <strong>Braun</strong> am 28. September 2012 75 % der Anteile an Ahlcon<br />

Parenterals, Indien erworben. Ahlcon produziert und vermarktet in Indien und im Ausland eine große Bandbreite an<br />

groß- und kleinvolumigen Parenteralien und ist ein etablierter OEM-Hersteller. Diese Akquisition soll das Wachstum<br />

von B. <strong>Braun</strong> in Indien substantiell vorantreiben. Die Anschaffungskosten betrugen € 36,4 Mio. Der Kaufpreis wurde<br />

in bar entrichtet. Der Zeitwert der übernommenen materiellen Vermögenswerte (Sachanlagen, Vorräte) betrug zum<br />

Erwerbsstichtag € 6,9 Mio., der Zeitwert der immateriellen Vermögenswerte (Registrierungen, Kundenbeziehungen,<br />

vorteilhafte Verträge) € 12,6 Mio. Es wurden Forderungen in Höhe von € 2,7 Mio. übernommen. Die auf Minderheiten<br />

entfallenden Anteile wurden mit ihrem Anteil am Zeitwert des Nettovermögens berücksichtigt. Dieser beträgt<br />

€ 3,5 Mio. Aus Synergie effekten, die aus der Einbindung in den Konzern erwartet werden, ergab sich ein Goodwill<br />

von € 25,8 Mio. Die Auswirkungen auf die Umsatzerlöse des Konzerns und den Konzernjahresüberschuss waren von<br />

untergeordneter Bedeutung.<br />

Am 22. Januar 2013 wurden 51 % der Anteile an der Distribuidora Medica, S.A. de C.V., El Salvador erworben. Im<br />

letzten Geschäftsjahr vor dem Erwerb betrugen die Umsatzerlöse des Unternehmens € 2,6 Mio. Die Anschaffungskosten<br />

betrugen € 0,5 Mio. Aufgrund der untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns unterbleibt die Angabe der sonstigen nach IFRS 3 geforderten Informationen für die Unternehmenserwerbe<br />

des Jahres 2013.<br />

Die Vergleichbarkeit des Abschlusses mit den Vorjahreszahlen wurde durch die Veränderungen nicht beeinträchtigt.<br />

Im Konzernabschluss sind zum Bilanzstichtag Beteiligungen an drei Gemeinschaftsunternehmen und achtzehn<br />

asso ziierten Unternehmen bilanziert. Zwei assoziierte Unternehmen wurden wegen Unwesentlichkeit nicht nach<br />

der Equity-Methode bewertet.<br />

Die REVIUM Rückversicherung <strong>AG</strong> wird als 100 %-Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der B. <strong>Braun</strong><br />

<strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> einbezogen. Einziger Geschäftszweck der REVIUM Rückversicherung <strong>AG</strong> ist der Abschluss von Rückversicherungen<br />

mit den Gesellschaften (Erstversicherern), mit denen die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> entsprechende<br />

Versicherungsverträge abgeschlossen hat. Es werden darüber hinaus keine Versicherungsverträge mit Dritten abgeschlossen<br />

und keine Risiken außerhalb des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns abgedeckt. Infolge ihres eng definierten Geschäftszwecks<br />

ist die REVIUM Rückversicherung <strong>AG</strong> für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns<br />

insgesamt von untergeordneter Bedeutung.<br />

Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns und der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> ist Bestandteil des<br />

Konzernanhangs.<br />

Die in den Konzernabschluss der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> einbezogenen Gesellschaften<br />

– B. <strong>Braun</strong> Facility Services GmbH & Co. KG, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– medical experts online GmbH & Co. KG, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– Invitec GmbH & Co. KG, Duisburg,<br />

– MAT Adsorption Technologies GmbH & Co. KG, Elsenfeld


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

89<br />

Konzernanhang<br />

erfüllen die Voraussetzungen gem. § 264 b HGB, um von der Pflicht zur Aufstellung eines Anhangs und Lageberichts<br />

befreit zu werden.<br />

Die folgenden Unternehmen erfüllen die Voraussetzungen nach § 264 Abs. 3 HGB, um ebenfalls von der Pflicht zur<br />

Aufstellung eines Anhangs und eines Lageberichts befreit zu werden:<br />

– Aesculap <strong>AG</strong>, Tuttlingen,<br />

– Aesculap Akademie GmbH, Tuttlingen,<br />

– Aesculap International GmbH, Tuttlingen,<br />

– Avitum Transcare Germany GmbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– B. <strong>Braun</strong> Medical <strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– B. <strong>Braun</strong> Avitum <strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– B. <strong>Braun</strong> Avitum Saxonia GmbH, Radeberg,<br />

– B. <strong>Braun</strong> Surgical GmbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– B. <strong>Braun</strong> Petzold GmbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– B. <strong>Braun</strong> Mobilien GmbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– B. <strong>Braun</strong> Nordamerika Verwaltungsgesellschaft mbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– B. <strong>Braun</strong> International GmbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– B. <strong>Braun</strong> TravaCare GmbH, Hallbergmoos,<br />

– B. <strong>Braun</strong> VetCare GmbH, Tuttlingen,<br />

– Bibliomed medizinische Verlagsgesellschaft mbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– CoachIT GmbH, Kassel,<br />

– Paul Müller Technische Produkte GmbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– PNS Professional Nutrition Services GmbH, <strong>Melsungen</strong>,<br />

– Transcare Gesundheitsservice GmbH, <strong>Melsungen</strong>.<br />

Die genannten Gesellschaften nehmen die Befreiungen in Anspruch.<br />

Konsolidierungsgrundsätze<br />

a) Tochterunternehmen<br />

Tochterunternehmen, d. h. solche Unternehmen, bei denen die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> entweder direkt oder indirekt<br />

über mehr als die Hälfte der Stimmrechte verfügt oder anderweitig deren Finanz- und Geschäftspolitik bestimmen<br />

kann, werden in den Konsolidierungskreis einbezogen. Bei der Beurteilung, ob die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> ein anderes<br />

Unternehmen in diesem Sinne beherrschen kann, werden die Existenz und die Auswirkung potenzieller Stimmrechte,<br />

die zum Bilanzstichtag ausgeübt oder umgewandelt werden können, berücksichtigt.<br />

Tochterunternehmen werden erstmals ab dem Zeitpunkt, zu dem die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> die Beherrschungsmöglichkeit<br />

über das erworbene Unternehmen erlangt, konsolidiert; sie werden bei Verlust der Beherrschungsmöglichkeit<br />

durch die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> endkonsolidiert. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode<br />

bilanziert. Die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs bemessen sich nach den hingegebenen<br />

Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten sowie den beizulegenden Zeitwerten hingegebener Vermögenswerte,<br />

ausgegebener Anteile und/oder übernommener Schulden zu dem Zeitpunkt, zu dem erstmals die Beherrschungsmöglichkeit<br />

gegeben ist. Die den erworbenen Anteil an dem zu Zeitwerten bewerteten Reinvermögen des Tochterunternehmens<br />

übersteigenden Anschaffungskosten werden als Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert.<br />

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten<br />

werden bei der Erstkonsolidierung unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile mit<br />

ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Für jeden Unternehmenserwerb wird auf individueller Basis entschieden,<br />

ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des<br />

proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden. Das Wahlrecht, die Minderheiten<br />

zum Fair Value anzusetzen, wird aktuell nicht ausgeübt. Somit werden die Minderheiten mit dem anteiligen<br />

auf sie entfallenden Nettovermögen und keinem Goodwill für die Anteile der Minderheiten angesetzt.


90<br />

Bei dem Erwerb von nicht beherrschenden An<strong>teilen</strong> von vollkonsolidierten Unternehmen entstehende Geschäftsoder<br />

Firmenwerte werden erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Bewertung von Vermögenswerten<br />

und -schulden zu Zeitwerten bei Sukzessiverwerben von erstmals vollkonsolidierten Gesellschaften führt zu einer<br />

Erfassung der Neubewertung der „Alt“-Tranchen im Gewinn bzw. Verlust.<br />

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge werden gegeneinander aufgerechnet.<br />

Unrealisierte Gewinne aus Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden in voller Höhe<br />

eliminiert; unrealisierte Verluste werden insoweit eliminiert, als die daraus resultierenden Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

den erzielbaren Betrag des entsprechenden Vermögenswerts nicht übersteigen. Der erzielbare Betrag ist<br />

der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und dem<br />

Nutzungswert.<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Tochterunternehmen wurden, sofern erforderlich, an die dem<br />

Konzernabschluss zugrunde liegenden Methoden angepasst.<br />

b) Assoziierte Unternehmen<br />

Assoziierte Unternehmen sind solche Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen Einfluss ausübt, aber keine<br />

Kontrolle besitzt; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent. Beteiligungen<br />

an assoziierten Unternehmen werden unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten<br />

angesetzt. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet den beim Erwerb<br />

entstandenen Geschäfts- oder Firmenwert (nach Berücksichtigung kumulierter Wertminderungen).<br />

Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten aus assoziierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbs an<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, der Anteil an Veränderungen der Rücklagen in den Konzernrücklagen.<br />

Die kumulierten Veränderungen nach Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Verlustanteil<br />

des Konzerns an einem assoziierten Unternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive<br />

anderer ungesicherter Forderungen, entspricht bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste,<br />

es sei denn, er ist für das assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das assoziierte Unternehmen<br />

Zahlungen geleistet.<br />

Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und assoziierten Unternehmen werden<br />

entsprechend dem Anteil des Konzerns an dem assoziierten Unternehmen eliminiert, sofern diese wesentlich sind.<br />

Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung<br />

des übertragenen Vermögenswerts hin. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden assoziierter Unternehmen<br />

wurden – sofern notwendig – geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.<br />

c) Gemeinschaftsunternehmen<br />

Gemeinschaftsunternehmen werden mittels Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Der Konzern<br />

erfasst seinen Anteil an den einzelnen Erträgen und Aufwendungen, Vermögenswerten und Schulden sowie Cashflows<br />

der Gemeinschaftsunternehmen zusammen mit den entsprechenden Posten des Konzernabschlusses. Gewinne<br />

und Verluste aus dem Verkauf von Vermögenswerten an das Gemeinschaftsunternehmen werden nur in Höhe des<br />

den anderen Partnerunternehmen zuzurechnenden Anteils im Konzernabschluss erfasst. Zwischengewinne aus dem<br />

Verkauf von Vermögenswerten von dem Gemeinschaftsunternehmen an den Konzern werden in Höhe des auf den<br />

Konzern entfallenden Anteils eliminiert und erst bei Weiterveräußerung an einen unabhängigen Dritten realisiert.<br />

Entsprechendes gilt für Zwischenverluste, es sei denn, die übertragenen Vermögenswerte sind wertgemindert.<br />

d) Inhaber nicht beherrschender Anteile<br />

Transaktionen mit Inhabern nicht beherrschender Anteile werden wie Transaktionen mit konzerninternen Parteien<br />

behandelt. Verkäufe von An<strong>teilen</strong> an Inhaber nicht beherrschender Anteile führen zu Gewinn- bzw. Verlustrealisierungen<br />

im Konzernabschluss. Umgekehrt führen Käufe von An<strong>teilen</strong> von Inhabern nicht beherrschender<br />

Anteile zu Goodwill in Höhe der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Buchwert des Nettovermögens<br />

des Tochterunternehmens.


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91<br />

Konzernanhang<br />

Währungsumrechnung<br />

a) Funktionale Währung und Berichtswährung<br />

Die Konzernunternehmen stellen ihren Jahresabschluss auf Basis der Währung auf, die den wirtschaftlichen Gehalt<br />

der zugrunde liegenden Ereignisse und Umstände des jeweiligen Unternehmens am besten widerspiegelt (funktionale<br />

Währung).<br />

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale Währung und die Berichtswährung der Unternehmensgruppe<br />

darstellt.<br />

b) Transaktionen und Salden<br />

Fremdwährungstransaktionen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung<br />

umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum<br />

Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />

Umrechnungsdifferenzen bei monetären Posten, wie z. B. available-for-sale-Beteiligungen, deren Änderungen ihres<br />

beizulegenden Zeitwerts erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet werden, sind als Teil des Gewinns bzw. Verlustes<br />

aus der Fair-Value-Bewertung auszuweisen. Demgegenüber sind Umrechnungsdifferenzen bei nicht-monetären<br />

Posten, deren Änderungen ihres beizulegenden Zeitwerts im Eigenkapital berücksichtigt werden, in der Neubewertungsrücklage<br />

im Eigenkapital erfasst.<br />

c) Konzernunternehmen<br />

Die Ergebnisse und Bilanzposten aller Konzernunternehmen, die eine von der Konzernberichtswährung abweichende<br />

Währung haben, werden wie folgt in die Berichtswährung umgerechnet:<br />

– Vermögenswerte und Schulden werden für jeden Bilanzstichtag mit dem Stichtagskurs umgerechnet;<br />

– Erträge und Aufwendungen werden für jede Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs umgerechnet;<br />

und<br />

– alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im Eigenkapital erfasst (Unterschied aus<br />

der Währungsumrechnung).<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte und Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts, die bei Erwerb eines ausländischen<br />

Unternehmens entstanden sind, werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Unternehmens<br />

behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet.<br />

Wenn ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert wird, werden bislang erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste<br />

Währungsdifferenzen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil des Veräußerungsgewinns oder<br />

-verlustes erfasst.<br />

Vergleich ausgewählter Währungen<br />

Mittelkurs am Bilanzstichtag<br />

ISO-Code 31. 12. 2012 31. 12. 2011 + –<br />

in %<br />

Jahresdurchschnittskurs<br />

2012 2011 + –<br />

in %<br />

1 EUR = USD 1,319 1,293 2,0 1,286 1,392 – 7,6<br />

1 EUR = GBP 0,816 0,837 – 2,5 0,811 0,868 – 6,6<br />

1 EUR = CHF 1,207 1,217 – 0,8 1,205 1,234 – 2,4<br />

1 EUR = MYR 4,032 4,101 – 1,7 3,969 4,256 – 6,7<br />

1 EUR = JPY 113,650 100,070 13,6 102,594 111,029 – 7,6


92<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

a) Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss des bei Unternehmenserwerben gezahlten Kaufpreises über<br />

die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Unternehmens<br />

zum Erwerbszeitpunkt dar. Ein durch Unternehmenserwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert wird den immateriellen<br />

Vermögenswerten zugeordnet. Ein Geschäfts- oder Firmenwert, der aus dem Erwerb eines assoziierten<br />

Unternehmens resultiert, ist im Buchwert der Beteiligung an assoziierten Unternehmen enthalten. Der Geschäftsoder<br />

Firmenwert wird mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest (impairment test) unterzogen und mit<br />

seinen ursprünglichen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Die außerplanmäßigen<br />

Abschreibungen aktivierter Geschäfts- oder Firmenwerte werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

ausgewiesen. Wertaufholungen sind unzulässig. Gewinne und Verluste aus der Veräußerung eines Unternehmens umfassen<br />

den Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts, der dem abgehenden Unternehmen zugeordnet ist.<br />

b) Entwicklungskosten<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern investiert einen beträchtlichen Anteil seiner finanziellen Mittel in Forschungs- und Entwicklungsleistungen.<br />

Neben internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten unterhält der Konzern zahlreiche<br />

Kooperationen mit Dritten.<br />

Entwicklungsaufwendungen werden als Kosten im Zusammenhang mit der Anwendung von Forschungsergebnissen<br />

oder Fachkenntnissen für die Produktionsplanung und den Produktionsverfahren vor Beginn der Produktion oder<br />

der Nutzung definiert. Entwicklungsaufwendungen werden als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn es als<br />

wahrscheinlich betrachtet wird, dass das Projekt kommerziell erfolgreich sein wird und technisch durchführbar ist<br />

und die Kosten verlässlich ermittelt werden können. Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen,<br />

werden als Aufwand erfasst, wenn sie anfallen. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, werden<br />

in nachfolgenden Geschäftsjahren nicht als Vermögenswerte aktiviert. Aktivierte Entwicklungskosten werden als selbst<br />

geschaffene immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Bezüglich der Nutzungsdauer, der Abschreibungsmethode<br />

sowie der Überprüfung der Restbuchwerte verweisen wir auf den Abschnitt c).<br />

c) Sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte,<br />

aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein zukünftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können,<br />

mit ihren Herstellungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt dem Herstellungsprozess<br />

zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Immaterielle Vermögenswerte<br />

mit begrenzter Nutzungsdauer werden innerhalb von 4 bis 8 Jahren planmäßig linear abgeschrieben.<br />

Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls<br />

angepasst.<br />

Immaterielle Vermögenswerte werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare<br />

Betrag des Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist.<br />

Die Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte werden den nutzenden Funktionsbereichen zugeordnet.<br />

Zuschreibungen bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden unter den<br />

sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.<br />

Sofern vorhanden, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer mindestens<br />

einmal jährlich auf Werthaltigkeit getestet. Abgesehen von Geschäfts- oder Firmenwerten hatte der Konzern in den<br />

dargestellten Berichtsperioden keine immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer.


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93<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte<br />

Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen daraufhin<br />

geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche vor, wird ein Werthaltigkeitstest<br />

(impairment test) durchgeführt, bei dem der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes ermittelt und dem<br />

entsprechenden Buchwert gegenübergestellt wird. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert aus beizulegendem<br />

Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert (Barwert der erwarteten Free Cash Flows).<br />

Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag<br />

für die CGU (Cash Generating Unit) bestimmt, die unabhängige Cashflows generiert und der der betreffende<br />

Vermögenswert zugeordnet werden kann. Liegt der erzielbare Betrag unterhalb des Buchwerts, erfolgt eine ergebniswirksame<br />

Wertminderung des Vermögenswerts. Eine ergebniswirksame Wertaufholung bis maximal zur Höhe des<br />

erzielbaren Betrags wird vorgenommen, wenn sich nach einer erfolgten Wertminderung zu einem späteren Zeitpunkt<br />

ein höherer erzielbarer Betrag ergibt. Dabei ist die Wertaufholung auf den fortgeführten Buchwert begrenzt,<br />

der sich ohne die vorherige Wertminderung ergeben hätte.<br />

Sachanlagen<br />

Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, werden mit ihren Anschaffungsbzw.<br />

Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen<br />

alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten.<br />

Die zu Grunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den erwarteten Nutzungsdauern im Konzern.<br />

Den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:<br />

Gebäude<br />

Technische Anlagen und Maschinen*<br />

Fahrzeuge<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

25 bis 50 Jahre<br />

5 bis 20 Jahre<br />

6 Jahre<br />

4 bis 20 Jahre<br />

* 1-Schicht-Betrieb<br />

Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.<br />

Nachträgliche Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden nur dann als Teil des Vermögenswertes oder als separater<br />

Vermögensgegenstand erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher<br />

Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Alle anderen<br />

Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst, in dem sie angefallen sind.<br />

Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls<br />

angepasst.<br />

Sachanlagen werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der „erzielbare Betrag“ des Vermögenswertes<br />

unter den Buchwert gesunken ist.<br />

Die Abschreibungen auf Sachanlagen werden den nutzenden Funktionsbereichen zugeordnet. Zuschreibungen<br />

bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen<br />

ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus Abgängen werden erfolgswirksam erfasst.<br />

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit<br />

davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Konzern die notwendigen Bedingungen für den<br />

Erhalt der Zuwendungen erfüllt.


94<br />

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes<br />

zugeordnet werden, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswertes aktiviert.<br />

Finanzierungsleasing<br />

Leasingverträge über immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen, bei denen der Konzern die wesentlichen<br />

Risiken und den Nutzen aus dem Eigentum am Leasingobjekt trägt, werden als Finanzierungsleasing klassifiziert.<br />

Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing werden zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses mit dem niedrigeren<br />

Wert aus beizulegendem Zeitwert des Leasingobjekts und Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. Jede<br />

Leasingrate wird in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt, sodass die Leasingverbindlichkeit konstant verzinst<br />

wird. Diese Leasingverbindlichkeit wird, ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen, unter den Finanzverbindlichkeiten<br />

ausgewiesen. Der Zinsanteil der Leasingrate wird aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst. Das unter einem Finanzierungsleasing gehaltene Vermögen wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

des Vermögenswertes abgeschrieben. Ist der Eigentumsübergang auf den Konzern am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses<br />

nicht hinreichend sicher, so werden aktivierte Leasingobjekte über den kürzeren der beiden Zeiträume<br />

aus der Laufzeit des Leasingverhältnisses oder der Nutzungsdauer vollständig abgeschrieben.<br />

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und sonstige Finanzanlagen<br />

Anteile an at-Equity-bilanzierten Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden<br />

mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich<br />

um die anteiligen Ergebnisse, die Ausschüttungen und alle weiteren Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert.<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht gesondert ausgewiesen, sondern sind im Wertansatz der Beteiligung<br />

enthalten. Eine planmäßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. Nach der<br />

Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag<br />

den Buchwert unterschreitet.<br />

Kategorien finanzieller Vermögenswerte<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden Kategorien unterteilt:<br />

– erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (at fair value through profit<br />

and loss),<br />

– Kredite und Forderungen (loans and receivables),<br />

– bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte (held to maturity) und<br />

– zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale).<br />

Die Kategorisierung hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die finanziellen Vermögenswerte erworben wurden.<br />

Das Management bestimmt die Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz und überprüft<br />

die Kategorisierung zu jedem Stichtag.<br />

a) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert<br />

entweder zu Handelszwecken gehalten oder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert wird.<br />

Ein finanzieller Vermögenswert wird als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, wenn dieser hauptsächlich mit der<br />

Absicht erworben wurde, Gewinne aus kurzfristigen Preisänderungen zu erzielen. Derivate, die nicht als Sicherungsinstrument<br />

designiert wurden, werden ebenfalls dieser Kategorie zugeordnet.<br />

Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte zu designieren, hat der Konzern bisher keinen Gebrauch<br />

gemacht.


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95<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

b) Kredite und Forderungen<br />

Ausleihungen und Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert<br />

sind, werden als Kredite und Forderungen kategorisiert. Kredite und Forderungen werden nach der Effektivzinsmethode<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Mit Ausnahme von<br />

kurzfristigen Forderungen, bei denen der Zinseffekt unwesentlich ist, werden Zinserträge gemäß der Effektivzinsmethode<br />

erfasst.<br />

c) Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte<br />

Wechsel und Schuldtitel mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, bei denen der Konzern<br />

die Absicht und Fähigkeit besitzt, diese bis zur Endfälligkeit zu halten, werden als „bis zur Endfälligkeit gehaltene<br />

Finanzinvestitionen“ kategorisiert. Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen werden mit den fortgeführten<br />

Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen bewertet.<br />

d) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />

Vom Konzern gehaltene börsennotierte Aktien und rückzahlbare Anleihen, die in einem aktiven Markt gehandelt<br />

werden, werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte kategorisiert und zum beizulegenden<br />

Zeitwert bilanziert. Vom Konzern gehaltene Investitionen in nicht börsennotierte Anteile, die nicht in einem aktiven<br />

Markt gehandelt werden, werden auch als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und<br />

zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, soweit dieser verlässlich ermittelbar ist. Ansonsten erfolgt eine Bewertung<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten. Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwertes resultierende Gewinne und<br />

Verluste werden nicht im sonstigen Finanzergebnis, sondern in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital) erfasst.<br />

Ausgenommen hiervon sind Wertminderungsverluste, nach der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsen sowie Gewinne<br />

und Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung von monetären Posten. Hier findet eine erfolgswirksame Erfassung<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung statt. Wird eine Finanzanlage veräußert oder wird bei ihr eine Wertminderung<br />

festgestellt, werden die bis dahin in der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen angesammelten Gewinne<br />

und Verluste in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.<br />

Dividenden aus Eigenkapitalinstrumenten der Kategorie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, sobald der Konzern einen Anspruch auf die Dividende erlangt hat.<br />

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten<br />

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen<br />

Vermögenswerte, werden zu jedem Berichtsstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung<br />

untersucht. Finanzielle Vermögenswerte werden als wertgemindert erachtet, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse,<br />

die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt,<br />

dass sich die erwarteten künftigen Zahlungsströme der Finanzanlage negativ verändert haben.<br />

Bei börsennotierten und nicht börsennotierten Eigenkapitalinvestitionen, die als zur Veräußerung verfügbar kategorisiert<br />

wurden, ist eine wesentliche oder anhaltende Verringerung des beizulegenden Zeitwerts der Vermögenswerte<br />

unter ihre Anschaffungskosten als objektiver Hinweis auf eine Wertminderung zu sehen.<br />

Bei allen anderen finanziellen Vermögenswerten können folgende objektive Hinweise für eine Wertminderung bestehen:<br />

– erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder der Gegenpartei,<br />

– Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen oder<br />

– erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht.


96<br />

Bei einigen Klassen von finanziellen Vermögenswerten, z. B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, werden<br />

Vermögenswerte, für die keine Wertminderung auf Einzelbasis festgestellt wird, auf Portfoliobasis auf Wertminderungsbedarf<br />

überprüft. Ein objektiver Hinweis für eine Wertminderung eines Portfolios von Forderungen<br />

beruht auf Erfahrungen des Konzerns mit Zahlungseingängen in der Vergangenheit, einem Anstieg der Häufig -<br />

keit von Zahlungsausfällen innerhalb des Portfolios über die durchschnittliche Kreditdauer sowie beobachtbaren<br />

Veränderungen des nationalen oder lokalen Wirtschaftsumfelds, mit denen Ausfälle von Forderungen in Zusammenhang<br />

gebracht werden.<br />

Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten entspricht der Wertminderungsaufwand<br />

der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz<br />

des finanziellen Vermögenswerts ermittelten Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme.<br />

Eine Wertminderung führt zu einer direkten Minderung des Buchwerts aller betroffenen finanziellen Vermögenswerte,<br />

mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Buchwert durch ein Wertberichtigungskonto<br />

gemindert wird. Wird eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen als uneinbringlich eingeschätzt, erfolgt der<br />

Verbrauch gegen das Wertberichtigungskonto. Änderungen des Buchwerts des Wertberichtigungskontos werden<br />

erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />

Für den Fall, dass ein zur Veräußerung verfügbar klassifizierter finanzieller Vermögenswert als wertgemindert<br />

eingeschätzt wird, werden die zuvor in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital) erfassten Gewinne und Verluste<br />

in der Periode der Wertminderung in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.<br />

Verringert sich die Höhe der Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts, der kein zur Veräußerung verfügbares<br />

Eigenkapitalinstrument ist, in einer der folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf ein<br />

nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenes Ereignis zurückgeführt werden, wird die vormals erfasste Wertminderung<br />

über die Gewinn- und Verlustrechnung rückgängig gemacht. Dabei wird jedoch auf keinen höheren Wert<br />

zugeschrieben als den, der sich als fortgeführte Anschaffungskosten ergeben hätte, wenn keine Wertminderung erfasst<br />

worden wäre.<br />

Im Fall von als zur Veräußerung verfügbar klassifizierten Eigenkapitalinstrumenten werden in der Vergangenheit erfolgswirksam<br />

erfasste Wertminderungen nicht erfolgswirksam rückgängig gemacht. Jegliche Erhöhung des beizulegenden<br />

Zeitwertes wird nach einer erfolgten Wertminderung in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital) erfasst.<br />

Vorräte<br />

Unter den Vorräten sind gemäß IAS 2 (Inventories) diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im<br />

normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf<br />

befinden (unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen<br />

verbraucht werden sollen (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Die Bewertung der Vorräte erfolgt auf der Basis der<br />

Durchschnittsmethode zum niedrigeren Wert aus ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem<br />

Nettoveräußerungswert, d. h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten<br />

Fertigstellungs- und Vertriebskosten.<br />

Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie<br />

fertigungsbedingte Abschreibungen. Darüber hinaus werden die anteiligen Kosten für die betriebliche Altersversorgung<br />

und für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens einbezogen. Kosten der Verwaltung werden<br />

berücksichtigt, soweit sie auf den Herstellungsbereich entfallen.


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97<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(projected unit credit method) unter Berücksichtigung zukünftiger Entgelt- und Rentenanpassungen und<br />

Fluktuation errechnet. Die Bewertung erfolgt dabei auf Basis von Pensionsgutachten. Versicherungsmathematische<br />

Gewinne und Verluste werden in der Periode ihres Auftretens erfolgsneutral amortisiert.<br />

Die in den Pensionsaufwendungen enthaltenen Zinsanteile werden in den Zinsen saldiert mit den erwarteten Erträgen<br />

aus Planvermögen ausgewiesen.<br />

Ein Überschuss des Planvermögens gegenüber den Pensionsverpflichtungen wird höchstens in der Höhe als Aktivposten<br />

angesetzt, als er dem Barwert des wirtschaftlichen Nutzens des Unternehmens zuzüglich eventuell noch nicht<br />

berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwendungen sowie noch nicht berücksichtigter versicherungsmathematischer<br />

Gewinne und Verluste entspricht.<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Rückstellungen werden angesetzt, wenn dem Konzern aus Ereignissen der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche<br />

oder faktische Verpflichtung entstanden ist, zur Erfüllung der Verpflichtung der Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich<br />

ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe möglich ist. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen<br />

besteht, wird die Vermögensbelastung auf Basis des wahrscheinlichsten Wertes für die Gruppe passiviert.<br />

Für belastende Verträge werden Rückstellungen angesetzt, wenn der erwartete Nutzen aus dem vertraglichen Anspruch<br />

geringer als die erwarteten Kosten zur Erfüllung der Verpflichtung ist. Vor der Bildung einer entsprechenden<br />

Rückstellung wird die Wertminderung eines im Zusammenhang stehenden Vermögenswertes geprüft.<br />

Bei der Bemessung von Rückstellungen, die erst nach einem Jahr fällig werden, wird der entsprechende Barwert durch<br />

Abzinsung ermittelt.<br />

Rückstellungen werden gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den die Rückstellung gebildet worden ist.<br />

Sofern Zuführungen zu Rückstellungen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden, wird<br />

deren Auflösung unter dem entsprechenden Posten in den sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt.<br />

Finanzschulden<br />

Finanzschulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten,<br />

angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet; jede Differenz<br />

zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug der Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird über<br />

die Laufzeit der Schuld unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />

Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten erfasst, sofern der Konzern nicht das unbedingte<br />

Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens 12 Monate nach dem Bilanzstichtag<br />

zu verschieben.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Schulden.<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von<br />

Transaktionskosten, erfasst.<br />

Kurzfristige Schulden werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Schulden, die<br />

nicht das Grundgeschäft in einem bilanziell zulässigen Sicherungszusammenhang darstellen, werden zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bilanziert.<br />

Rechnungsabgrenzungsposten werden unter den übrigen Verbindlichkeiten passiviert.


98<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Finanzinstrumente werden zum Handelstag angesetzt. Sie werden im Rahmen der Zugangsbewertung<br />

zu ihrem beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung<br />

erfolgt ebenfalls zum jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung<br />

von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument<br />

designiert wurde und, falls ja, von der Art des abgesicherten Postens. B. <strong>Braun</strong> designiert derivative Finanzinstrumente<br />

als Sicherung gegen Risiken aus schwankenden Zahlungsströmen von mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden<br />

künftigen Transaktionen (Cashflow Hedge). Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung<br />

zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements sowie die zugrunde<br />

liegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften. Darüber hinaus findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung<br />

und fortlaufend in der Folge eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung<br />

eingesetzten Derivate die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflows der Grundgeschäfte hocheffektiv<br />

kompensieren. Die beizulegenden Zeitwerte der verschiedenen derivativen Finanzinstrumente, die zu Sicherungszwecken<br />

eingesetzt werden, sind in den sonstigen Vermögenswerten/sonstigen Schulden enthalten. Bewegungen<br />

der Bewertungsrücklage für Cashflow Hedges werden in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt. Der<br />

volle beizulegende Zeitwert der als Sicherungsinstrumente designierten derivativen Finanzinstrumente wird als<br />

langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit des gesicherten<br />

Grundgeschäfts 12 Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. Verbindlichkeit,<br />

sofern die Restlaufzeit kürzer ist. Zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzinstrumente werden als kurzfristige<br />

Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Wenn ein Sicherungsgeschäft, das im Rahmen eines Cashflow Hedges designiert wurde, ausläuft, veräußert wird,<br />

die Designation bewusst aufgelöst wird oder nicht mehr die Kriterien zur Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllt,<br />

verbleibt der bis dahin im Eigenkapital kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst dann erfolgswirksam<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die ursprünglich gesicherte, zukünftige Transaktion<br />

erfolgswirksam wird. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, sind die im Eigenkapital<br />

erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste sofort in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen.<br />

Bestimmte derivative Finanzinstrumente qualifizieren nicht für Hedge Accounting. Für weitere Erläuterungen zu den<br />

derivativen Finanzinstrumenten im Rahmen des Risikomanagements wird auf Textziffer 32 verwiesen.<br />

Latente Steuerposten<br />

Latente Steuern werden unter Verwendung der Verbindlichkeitsmethode für alle temporären Differenzen zwischen der<br />

Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten im Konzernabschluss angesetzt. Wenn<br />

jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer aus dem<br />

erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion<br />

weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung.<br />

Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und Steuervorschriften bewertet, die am<br />

Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung<br />

der latenten Steuererstattungsansprüche bzw. der Begleichung der latenten Steuerschulden erwartet wird.<br />

Latente Steuererstattungsansprüche resultieren vor allem aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen der<br />

Handelsbilanz nach IFRS und der Steuerbilanz der einzelnen Gesellschaften sowie aus Konsolidierungsvorgängen.<br />

Latente Steuererstattungsansprüche auf Verlustvorträge und aus Steuergutschriften werden angesetzt, soweit es<br />

wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, gegen das die<br />

Verlustvorträge verrechnet werden können.<br />

Latente Steuerschulden, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen<br />

und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der<br />

temporären Differenzen vom Konzern gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen<br />

in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Darüber hinaus wird auf Textziffer 10 „Ertragsteuern“ verwiesen.


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99<br />

Erläuterungen der Konzern-<br />

Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

Erläuterungen der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

1 Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse umfassen den erhaltenen beizulegenden Zeitwert für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen<br />

ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Verkäufe. Umsatzerlöse werden<br />

wie folgt realisiert:<br />

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren werden erfasst, wenn die maßgeblichen mit dem Eigentum verbundenen<br />

Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind und die Einbringlichkeit der entsprechenden Forderung als<br />

ausreichend sicher anzusehen ist.<br />

Auf Schätzungen beruhende Umsatzreduzierungen basieren auf Erfahrungswerten. Anpassungen erfolgen, falls veränderte<br />

Gegebenheiten dies erforderlich machen. Im Berichtszeitraum waren keine wesentlichen Warenrücklieferungen<br />

zu verzeichnen.<br />

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Dienstleistungen werden entsprechend dem Leistungsfortschritt im Verhältnis<br />

von erbrachter zu insgesamt zu erbringender Dienstleistung in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem die Dienstleistungen<br />

erbracht werden.<br />

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Umsatzentwicklung nach Sparten, Regionen und Erlösarten:<br />

Umsatzerlöse nach Sparten 2012<br />

T € %<br />

2011<br />

T € %<br />

Hospital Care 2.412.748 47,8 2.159.445 46,8 11,7<br />

Aesculap 1.442.459 28,6 1.355.753 29,4 6,4<br />

OPM 606.164 12,0 568.409 12,3 6,6<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum 559.184 11,1 500.614 10,9 11,7<br />

Sonstige Umsatzerlöse 27.291 0,5 25.218 0,5 8,2<br />

+ –<br />

in %<br />

5.047.846 100,0 4.609.439 100,0 9,5<br />

Umsatzerlöse nach Regionen 2012<br />

T € %<br />

2011<br />

T € %<br />

Deutschland 944.941 18,7 915.365 19,9 3,2<br />

Europa und Afrika 1.852.181 36,6 1.783.822 38,7 3,8<br />

Nordamerika 1.063.663 21,1 908.259 19,7 17,1<br />

Lateinamerika 337.643 6,7 310.507 6,7 8,7<br />

Asien und Australien 849.418 16,8 691.486 15,0 22,8<br />

+ –<br />

in %<br />

5.047.846 100,0 4.609.439 100,0 9,5<br />

Umsatzerlöse nach Erlösarten 2012<br />

T € %<br />

2011<br />

T € %<br />

Umsatzerlöse aus dem<br />

Verkauf von Waren 4.584.988 90,8 4.192.174 90,9 9,4<br />

Umsatzerlöse mit Dienstleistungen 462.858 9,2 417.265 9,1 10,9<br />

5.047.846 100,0 4.609.439 100,0 9,5<br />

+ –<br />

in %


100<br />

2 Umsatzkosten<br />

Die Kosten der umgesetzten Leistungen umfassen die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse und die Anschaffungskosten<br />

der verkauften Handelswaren. Die Herstellungskosten beinhalten neben den direkt zurechenbaren<br />

Kosten wie Material-, Personal- und Energiekosten auch die herstellungsbezogenen Gemeinkosten einschließlich<br />

der Abschreibungen auf Produktionsanlagen. In den Umsatzkosten sind Abwertungen auf Vorräte enthalten.<br />

3 Vertriebskosten<br />

Die Vertriebskosten enthalten die Kosten für Marketing, Vertriebsorganisation sowie Vertriebslogistik. Des Weiteren<br />

werden hier auch die Kosten der anwendungstechnischen Beratung bei Kunden ausgewiesen.<br />

4 Forschungs- und Entwicklungskosten<br />

Die Kosten für Forschung und Entwicklung enthalten die Kosten der Forschung sowie der Produkt- und Verfahrensentwicklung<br />

inklusive der Aufwendungen für Fremdleistungen. Aufwendungen für Forschung werden sofort als<br />

Aufwand erfasst.<br />

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die speziellen Aktivierungsvoraussetzungen nach IAS 38 kumulativ<br />

erfüllt sind.<br />

5 Sonstige betriebliche Erträge<br />

Währungsgewinne 142.900 162.298<br />

Nebenerlöse 16.419 10.403<br />

Derivative Finanzinstrumente 8.593 1.522<br />

Periodenfremde Erträge 9.949 6.710<br />

Erträge aus Werterhöhungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten 6.268 4.272<br />

Gewinne aus dem Abgang von Vermögenswerten 1.336 1.558<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 4.511 3.936<br />

Übrige 35.427 13.562<br />

225.403 204.261<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Die Währungsgewinne aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Gewinne<br />

aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt, Währungsgewinne aus der Bewertung<br />

zum Stichtagskurs sowie Gewinne aus dem Hedge Accounting.<br />

Die Nebenerlöse enthalten insbesondere Kostenerstattungen von Dritten sowie Erlöse aus Kantinenverkäufen.<br />

Unter der Position derivative Finanzinstrumente werden die Änderungen der Zeitwerte von nicht für Hedge Accounting<br />

designierten Devisentermingeschäften erfasst.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

101<br />

Erläuterungen der Konzern-<br />

Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen die erfolgswirksame Vereinnahmung eines negativen<br />

Unterschiedsbetrags aus Unternehmenszusammenschlüssen, Schadenersatzleistungen sowie ertragsbezogene und<br />

sonstige Zuwendungen der öffentlichen Hand. Ertragsbezogene Zuwendungen werden über den Zeitraum erfasst,<br />

in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. Sie betragen T € 4.585<br />

(Vorjahr: T € 1.871). Im Geschäftsjahr wurden Zuwendungen in Höhe von T € 1.717 (Vorjahr: T € 1.695) ergebniswirksam<br />

realisiert. Die Zuwendungen wurden überwiegend zur Stärkung von strukturschwachen Regionen in Deutschland<br />

gewährt.<br />

Die sonstigen übrigen Erträge umfassen eine Vielzahl von Erträgen, deren Wertansätze im Einzelnen nur von untergeordneter<br />

Bedeutung sind.<br />

6 Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Währungsverluste 164.279 164.311<br />

Verluste aus Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten 16.125 9.698<br />

Rückstellungszuführungen 6.434 4.333<br />

Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten 4.701 4.646<br />

Periodenfremde Aufwendungen 6.731 3.962<br />

Derivative Finanzinstrumente 1.327 4.956<br />

Übrige 33.793 30.513<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

233.390 222.419<br />

Die Währungsverluste aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Verluste<br />

aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt, Währungsverluste aus der Bewertung<br />

zum Stichtagskurs sowie Verluste aus dem Hedge Accounting.<br />

Die Verluste aus Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten beinhalten Wertberichtigungen<br />

auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />

Unter der Position derivative Finanzinstrumente werden die Änderungen der Zeitwerte von nicht für Hedge Accounting<br />

designierten Devisentermingeschäften erfasst.<br />

In den übrigen Aufwendungen ist eine Vielzahl von Aufwendungen mit Wertansätzen von im Einzelfall nur untergeordneter<br />

Bedeutung enthalten.


102<br />

7 Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen<br />

Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:<br />

Erträge aus at Equity bewerteten Finanzanlagen 5.842 3.640<br />

Aufwendungen aus at Equity bewerteten Finanzanlagen – 706 – 328<br />

5.136 3.312<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

8 Finanzergebnis – netto<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 4.738 3.691<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 49.402 – 49.486<br />

Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen abzüglich erwarteter Erträge aus Planvermögen – 30.503 – 29.493<br />

– 75.167 – 75.288<br />

davon aus nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen<br />

Vermögenswerten und Verbindlichkeiten:<br />

Zinsertrag aus Abzinsung 372 320<br />

Zinsaufwand aus Aufzinsung – 4.378 – 5.006<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen den Zinsaufwand aus Finanzschulden. Im Übrigen<br />

werden hier Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.<br />

9 Sonstiges Finanzergebnis<br />

Beteiligungsergebnis (ohne Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen) 4.094 63<br />

Nettogewinne oder -verluste aus<br />

– Krediten und Forderungen 0 0<br />

– bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen Vermögenswerten 0 0<br />

– zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten – 123 – 97<br />

– finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 0 0<br />

3.971 – 34<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

In den Nettogewinnen oder -verlusten aus bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen Vermögenswerten sind<br />

T € 83 enthalten, die aus dem Abgang von Wertpapieren dieser Kategorie resultieren und den sonstigen Rücklagen<br />

des Eigenkapitals entnommen wurden.<br />

Die Zinsen aus derivativen Finanzinstrumenten werden im Zinsergebnis ausgewiesen.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

103<br />

Erläuterungen der Konzern-<br />

Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

10 Ertragsteuern<br />

Als Ertragsteuern werden im Inland die Körperschaftsteuer und die Gewerbeertragsteuer sowie im Ausland vergleichbare<br />

ertragsabhängige Steuern ausgewiesen. Sie werden nach den für die einzelnen Unternehmen maßgeblichen<br />

Steuervorschriften ermittelt.<br />

Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften<br />

und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Die Ermittlung erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode<br />

und beruht auf der Anwendung der in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt erwarteten<br />

zukünftigen Steuersätze. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen gesetzlichen Regelungen.<br />

Latente Steuererstattungsansprüche werden saldiert, wenn ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche<br />

und -schulden besteht und sie gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen.<br />

Der Ertragsteueraufwand einschließlich der latenten Steuern setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Tatsächliche Ertragsteuern 106.550 78.099<br />

Latente Steuern aus temporären Differenzen – 2.139 24.257<br />

Latente Steuern aus Verlustvorträgen 10.065 2.875<br />

114.476 105.231<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen entfallen die folgenden bilanzierten<br />

aktiven latenten Steuererstattungsansprüche und passiven latenten Steuerschulden:<br />

31. 12. 2012 31. 12. 2011<br />

aktiv<br />

T €<br />

passiv<br />

T €<br />

aktiv<br />

T €<br />

passiv<br />

T €<br />

Immaterielle Vermögenswerte 2.161 27.906 2.917 19.519<br />

Sachanlagen 2.521 150.260 2.654 139.963<br />

Finanzanlagen 745 710 320 680<br />

Vorräte 53.417 6.238 51.101 6.044<br />

Forderungen 10.740 6.789 7.871 5.047<br />

Pensionsrückstellungen 112.009 258 71.727 304<br />

Übrige Rückstellungen 14.594 1.305 13.119 1.201<br />

Verbindlichkeiten 30.928 1.427 28.657 1.237<br />

Sonstige Posten 5 6.534 3 8.009<br />

227.120 201.427 178.369 182.004<br />

davon langfristig 132.623 187.347 89.211 169.493<br />

Saldierung – 91.355 – 91.355 – 84.592 – 84.592<br />

135.765 110.072 93.777 97.412<br />

Wertberichtigungen auf latente Steuererstattungsansprüche<br />

aus temporären Differenzen – 47 – – 78 –<br />

Latente Steuern auf Steuergutschriften 20.262 – 30.316 –<br />

Verlustvorträge (netto, nach Wertberichtigungen) 6.558 – 7.137 –<br />

162.538 110.072 131.152 97.412


104<br />

Der Betrag temporärer Differenzen im Zusammenhang mit An<strong>teilen</strong> an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen<br />

sowie aus An<strong>teilen</strong> an Gemeinschaftsunternehmen, für die gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuerschulden<br />

bilanziert wurden, beträgt T € 3.976 (Vorjahr: T € 18.801).<br />

Die bestehenden nicht bilanzierten Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

innerhalb von einem Jahr 888 296<br />

innerhalb von zwei Jahren 188 1.005<br />

innerhalb von drei Jahren 188 0<br />

innerhalb von vier Jahren 3.362 0<br />

innerhalb von fünf Jahren oder später 5.668 5.191<br />

10.294 6.492<br />

unbegrenzt vortragsfähig 22.159 17.824<br />

32.453 24.316<br />

Der Betrag der latenten Steueransprüche, bei denen die Realisierung von zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen<br />

abhängt, die höher als die Ergebniseffekte aus der Umkehr zu versteuernder temporärer Differenzen sind, und bei<br />

denen das Unternehmen zuletzt Verluste erlitten hat, beträgt T € 5.076 (Vorjahr: T € 4.367). Der Ansatz dieser Ansprüche<br />

liegt im Vorhandensein entsprechender Erwartungsrechnungen begründet, die eine Realisierung erwarten lassen.<br />

Es wurden latente Steuern in Höhe von T € 72.297 (Vorjahr: T € 37.245) direkt im Eigenkapital erfasst. Davon entfallen<br />

auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Rahmen der Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen<br />

T € 71.962, auf Marktwertveränderungen von Wertpapieren T € 6 und auf Marktwertveränderungen von als Cashflow<br />

Hedge designierten derivativen Finanzinstrumenten T € 330.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

105<br />

Erläuterungen der Konzern-<br />

Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

Der Steuersatz der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> beträgt 28,2 % (Vorjahr: 28,2 %). Der sich bei Anwendung des Steuersatzes<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> ergebende Steueraufwand lässt sich zum tatsächlichen Steueraufwand wie<br />

folgt überleiten:<br />

Steuersatz der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> 28,2 % 28,2 %<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 403.116 360.160<br />

Erwartete Ertragsteuern bei Steuersatz des Mutterunternehmens – 113.840 – 101.601<br />

Unterschiede aus abweichenden Steuersätzen – 1.941 – 3.021<br />

Anpassung latenter Steuererstattungsansprüche und -schulden<br />

aufgrund von Steuersatzänderungen 66 – 794<br />

Steuerminderungen aufgrund von steuerfreien Erträgen 11.810 7.637<br />

Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen – 7.861 – 11.402<br />

Gewerbesteuerhinzurechnung /-kürzung sowie ähnliche ausländische Sachverhalte – 1.530 – 1.591<br />

Definitive Quellensteuern auf Gewinnausschüttungen – 1.240 – 841<br />

Steuergutschriften („Tax Credits“) 4.248 2.268<br />

Steuerertrag /-aufwand, der frühere Perioden betrifft – 1.835 3.245<br />

Veränderung von Wertberichtigungen auf latente Steuererstattungsansprüche – 3.095 – 118<br />

Ergebnisse von Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 822 686<br />

Sonstige Steuereffekte – 80 1.096<br />

Tatsächlicher Steueraufwand – 114.476 – 104.436<br />

Effektiver Steuersatz 28,4 % 29,0 %<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

11 Ergebnis je Aktie<br />

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich nach IAS 33 (Earnings per Share) aus der Division des Konzernjahresüberschusses<br />

nach Abzug der nicht beherrschenden Anteile durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Die Zahl der dividendenberechtigten<br />

Aktien blieb im Verlauf des Geschäftsjahres mit 19.404.000 konstant. Weder zum 31. Dezember 2012<br />

noch zum 31. Dezember 2011 standen Aktien aus, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten. Das Ergebnis je<br />

Aktie beträgt € 14,05 (Vorjahr: € 12,30).<br />

Die in 2012 und 2011 gezahlte Dividende für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr betrug jeweils € 24 Mio.<br />

(€ 1,24 je Aktie). Die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2012 beträgt<br />

€ 1,24 je Aktie. Die vorgeschlagene Dividende ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der am<br />

19. März 2013 stattfindenden Hauptversammlung. In diesem Konzernabschluss wird diese Dividendenverbindlichkeit<br />

nicht berücksichtigt.


106<br />

12 Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

Materialaufwand<br />

In den Umsatzkosten sind die folgenden Materialaufwendungen enthalten:<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

sowie für bezogene Waren 1.876.839 1.677.357<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Der in der Berichtsperiode in den Umsatzkosten erfasste Aufwand für die Wertberichtigung von Vorräten beträgt<br />

T € 15.255 (Vorjahr: T € 23.884), der Betrag der im Geschäftsjahr erfassten Wertaufholung (Erhöhung des Nettoveräußerungswerts)<br />

T € 5.125 (Vorjahr: T € 4.162).<br />

Leasingzahlungen aus „operating lease“-Verhältnissen<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

69.114 69.834<br />

In den Leasingzahlungen des „operating lease“ sind Zahlungen aus Untermietverhältnissen in Höhe von T € 1.175<br />

(Vorjahr: T € 1.188) enthalten. Die Leasingaufwendungen werden überwiegend den Umsatzkosten zugeordnet.<br />

Personalaufwand / Personalstruktur<br />

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die folgenden Personalaufwendungen verrechnet:<br />

Personalaufwand 2012<br />

T €<br />

Entgelte 1.498.080 1.343.766<br />

Soziale Abgaben 271.940 253.079<br />

Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 64.347 52.022<br />

1.834.367 1.648.867<br />

Mitarbeiter nach Funktionen (Jahresdurchschnitt, einschl. Aushilfen)<br />

Produktion 28.133 25.966<br />

Marketing und Vertrieb 11.073 9.884<br />

Forschung und Entwicklung 1.448 1.316<br />

Technik und Verwaltung 4.727 5.573<br />

45.381 42.739<br />

davon Teilzeitbeschäftigte 2.443 2.051<br />

davon Mitarbeiter in nur anteilmäßig einbezogenen Unternehmen 5 5<br />

2011<br />

T €<br />

Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen ergeben.<br />

Sie sind als Bestandteil des Zinsergebnisses ausgewiesen.


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107<br />

Erläuterungen der Konzern-<br />

Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

Der Jahresdurchschnitt der Mitarbeiter wird unter Berücksichtigung des Zeitpunktes der Erst- bzw. Endkonsolidierung<br />

zeitanteilig berechnet. In der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter von Gemeinschaftsunternehmen entsprechend<br />

dem jeweiligen Beteiligungsanteil enthalten.<br />

Auf die erstmalig konsolidierten Gesellschaften entfielen im Jahresdurchschnitt 2012 644 Mitarbeiter, in 2011<br />

280 Mitarbeiter.<br />

13 Gesamthonorar des Abschlussprüfers<br />

Für die im Geschäftsjahr 2012 erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers wurden<br />

folgende Honorare weltweit als Aufwand erfasst:<br />

Abschlussprüfungen 4.258 3.929<br />

davon PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Deutschland 1.023 1.019<br />

andere Bestätigungsleistungen 90 75<br />

davon PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Deutschland 7 0<br />

Steuerberatungsleistungen 977 946<br />

davon PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Deutschland 259 295<br />

Sonstige Leistungen 242 238<br />

davon PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Deutschland 14 38<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

5.567 5.188<br />

davon PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Deutschland 1.303 1.352<br />

Der Posten Honorare für Abschlussprüfungen enthält die gesamten an PricewaterhouseCoopers gezahlten und noch<br />

zu zahlenden Honorare samt Auslagen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung des Jahresabschlusses<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>. Honorare für Bestätigungsleistungen betreffen überwiegend Prüfungen im Rahmen von<br />

Akquisitionen und Desinvestitionen, die Prüfung des internen Kontrollsystems, insbesondere von IT-Systemen,<br />

sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit gesetzlichen oder gerichtlichen Vorgaben. Der Posten Steuerberatungsleistungen<br />

umfasst insbesondere Honorare für Beratung im Zusammenhang mit der Erstellung von Steuererklärungen,<br />

die Prüfung von Steuerbescheiden, die Unterstützung bei Betriebsprüfungen oder anderen Anfragen der Steuerbehörden<br />

sowie die Steuerberatung im Zusammenhang mit Transferpreisen.


108<br />

Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

14 Immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworbene<br />

Geschäfts- oder<br />

Firmenwerte<br />

T €<br />

Konzessionen,<br />

gewerbliche<br />

Schutzrechte<br />

und ähnliche<br />

Rechte<br />

T €<br />

Selbst<br />

geschaffene<br />

immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

T €<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

01. 01. 2011 63.517 271.542 34.048 27.777 396.884<br />

Währungsveränderungen – 878 1.374 1.021 – 39 1.478<br />

Zugänge zum Konsolidierungskreis 9.668 1.489 0 17 11.174<br />

Abgänge aus dem Konsolidierungskreis 0 – 15 0 0 – 15<br />

Zugänge 3.418 29.123 12.224 19.488 64.253<br />

Umbuchungen 0 6.697 – 595 – 6.304 – 202<br />

Zuschreibungen 0 0 0 0 0<br />

Abgänge – 473 – 2.500 0 – 13 – 2.986<br />

31. 12. 2011 / 01. 01. 2012 75.252 307.710 46.698 40.926 470.586<br />

Währungsveränderungen – 49 – 2.756 – 751 – 3 – 3.559<br />

Zugänge zum Konsolidierungskreis 28.552 667 242 0 29.461<br />

Abgänge aus dem Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0<br />

Zugänge 183 34.376 11.037 22.260 67.856<br />

Umbuchungen 0 5.454 – 1.098 – 3.354 1.002<br />

Zuschreibungen 0 0 0 0 0<br />

Abgänge – 607 – 4.970 0 – 104 – 5.681<br />

31. 12. 2012 103.331 340.481 56.128 59.725 559.665<br />

Kumulierte Abschreibungen 2012 503 216.867 4.818 0 222.188<br />

Kumulierte Abschreibungen 2011 503 198.378 3.737 0 202.618<br />

Buchwerte 31. 12. 2012 102.828 123.614 51.310 59.725 337.477<br />

Buchwerte 31. 12. 2011 74.749 109.332 42.961 40.926 267.968<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres 0 24.938 942 0 25.880<br />

davon außerplanmäßig 0 0 0 0 0<br />

T €<br />

Gesamt<br />

T €<br />

Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern hat im Geschäftsjahr Entwicklungskosten in Höhe von € 11,0 Mio. (Vorjahr: € 12,2 Mio.) aktiviert.<br />

Die für die Aktivierung erforderlichen Voraussetzungen wurden kumulativ erfüllt.<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird zum Zweck des Werthaltigkeitstests auf Cash Generating Units (zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheiten) verteilt. Jede dieser Cash Generating Units stellt die Investition des Konzerns nach<br />

Geschäftsbereich und Tätigkeitsland dar.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

109<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

Eine Zusammenfassung der Verteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten sowie die in den jeweiligen Werthaltigkeitstest eingeflossenen Annahmen sind im Folgenden dargestellt:<br />

31.12. 2011<br />

Hospital Care<br />

T €<br />

Aesculap<br />

T €<br />

OPM<br />

T €<br />

B. <strong>Braun</strong><br />

Avitum<br />

T €<br />

Gesamt<br />

T €<br />

Buchwert der Geschäftsoder<br />

Firmenwerte 27.731 5.861 18.756 22.401 74.749<br />

Umsatzwachstum p. a. 2,8 % 2,6 % 2,3 % 3,3 %<br />

Diskontierungssatz 7,9 % 7,9 % 7,9 % 8,0 %<br />

31.12. 2012<br />

Buchwert der Geschäftsoder<br />

Firmenwerte 52.916 5.784 18.756 25.372 102.828<br />

Umsatzwachstum p. a. 3,2 % 2,9 % 2,7 % 3,5 %<br />

Diskontierungssatz 7,6 % 7,5 % 7,3 % 7,7 %<br />

Der erzielbare Betrag einer CGU bestimmt sich durch Ermittlung ihrer Nutzungswerte. Diese Berechnungen basieren<br />

auf prognostizierten Cashflows, die aus der vom Management verabschiedeten Dreijahreserwartungsrechnung<br />

abgeleitet werden.<br />

Das Management hat die budgetierte Bruttomarge basierend auf Entwicklungen in der Vergangenheit und Erwartungen<br />

bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung bestimmt. Die gewogenen durchschnittlichen Wachstumsraten stimmen<br />

weitgehend mit denen der Voraussagen aus Industrieberichten überein. Die genutzten Diskontierungszinssätze sind<br />

Vorsteuerzinssätze und reflektieren die spezifischen Risiken der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.<br />

Läge die tatsächliche Bruttomarge zukünftig 10 % unter der nach Schätzung des Managements am 31. Dezember 2012<br />

erwarteten Bruttomarge, hätte sich ebenfalls keine Wertminderung auf die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

ergeben. Gleiches gilt, wenn der Abzinsungssatz, der bei der Berechnung des DCF angewendet wurde, um 10 %<br />

über der Schätzung des Managements gelegen hätte.


110<br />

Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten<br />

15 Sachanlagen<br />

Grundstücke<br />

und Gebäude<br />

T €<br />

Technische<br />

Anlagen und<br />

Maschinen<br />

T €<br />

Andere Anlagen,<br />

Betriebs- u.<br />

Geschäftsausstattung<br />

T €<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

und Anlagen<br />

im Bau<br />

T €<br />

01. 01. 2011 1.187.116 1.836.417 611.861 444.214 4.079.608<br />

Währungsveränderungen 1.101 7.061 – 3.018 4.188 9.332<br />

Zugänge zum Konsolidierungskreis 1.860 3.391 39 0 5.290<br />

Zugänge 46.545 90.444 49.888 290.282 477.159<br />

Umbuchungen 76.985 110.424 43.473 – 230.680 202<br />

Nachaktivierungen 0 0 0 0 0<br />

Abgänge – 9.592 – 43.774 – 29.818 – 1.970 – 85.154<br />

31. 12. 2011 / 01. 01. 2012 1.304.015 2.003.963 672.425 506.034 4.486.437<br />

Währungsveränderungen – 56 – 4.976 – 7.808 – 1.336 – 14.176<br />

Zugänge zum Konsolidierungskreis 15.020 17.583 8.207 593 41.403<br />

Zugänge 39.367 104.177 55.888 232.499 431.931<br />

Umbuchungen 60.144 69.810 46.573 – 177.529 – 1.002<br />

Nachaktivierungen 0 0 0 0 0<br />

Abgänge – 8.269 – 31.023 – 30.366 – 1.692 – 71.350<br />

31. 12. 2012 1.410.221 2.159.534 744.919 558.569 4.873.243<br />

Kumulierte Abschreibungen 2012 411.847 1.239.190 485.200 167 2.136.404<br />

Kumulierte Abschreibungen 2011 377.147 1.124.012 443.588 0 1.944.747<br />

Buchwerte 31. 12. 2012 998.374 920.344 259.719 558.402 2.736.839<br />

Buchwerte 31. 12. 2011 926.868 879.951 228.837 506.034 2.541.690<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres 40.653 145.638 67.292 167 253.750<br />

davon außerplanmäßig 295 114 43 167 619<br />

Gesamt<br />

T €<br />

Zum Geschäftsjahresende bestanden keine unerfüllten Bedingungen oder Erfolgsunsicherheiten, die eine Korrektur<br />

des Bilanzansatzes erforderlich machten.<br />

Die im Geschäftsjahr aktivierten Fremdkapitalkosten betragen T € 5.335 (Vorjahr: T € 2.635). Der der Berechnung<br />

zugrunde gelegte Zinssatz beträgt 3,5 % (Vorjahr: 3,4 %).<br />

In der Bilanz werden vermögenswertbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in Höhe von<br />

T € 881 (Vorjahr: T € 1.985) von den Buchwerten der entsprechenden Vermögenswerte abgesetzt. Der derzeitige<br />

Buchwert von Sachanlagen, die mittels Zuwendungen der öffentlichen Hand angeschafft wurden, beträgt T € 56.122<br />

(Vorjahr: T € 43.370).


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

111<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

16 Finanzierungsleasing<br />

Die immateriellen Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen schließen folgende Beträge ein, bei denen der<br />

Konzern Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing ist:<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 610 620<br />

Kumulierte Abschreibung – 103 – 92<br />

Gebäude 135.208 137.580<br />

Kumulierte Abschreibung – 37.449 – 35.243<br />

Technische Anlagen und Maschinen 10.294 15.725<br />

Kumulierte Abschreibung – 6.083 – 10.270<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.042 13.836<br />

Kumulierte Abschreibung – 6.493 – 8.348<br />

Nettobuchwert 106.026 113.808<br />

Die Mindestleasingzahlungen für Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen haben folgende Fälligkeiten:<br />

Nominalwert<br />

T €<br />

31. 12. 2012 31. 12. 2011<br />

Abzinsungs- Barwert Nominalwert Abzinsungsbetrag<br />

betrag<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

Barwert<br />

Bis zu 1 Jahr 11.099 3.372 7.727 12.691 4.674 8.017<br />

Nach mehr als 1<br />

und bis zu 5 Jahren 37.603 10.302 27.301 40.119 15.191 24.928<br />

Nach mehr als<br />

5 Jahren 51.224 6.301 44.923 63.916 11.650 52.266<br />

99.926 19.975 79.951 116.726 31.515 85.211<br />

T €<br />

Die zwei größten Finanzierungsleasingverträge betreffen die Immobilie der LIFE-Fabrik der Sparte Hospital Care<br />

(Buchwert € 33,2 Mio.) sowie die Benchmark-Factory der Sparte Aesculap (Buchwert € 18,3 Mio.). Die Leasingvereinbarungen<br />

weisen unterschiedliche Konditionen, Zinsanpassungsklauseln und Ankaufsoptionen auf.


112<br />

17 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und sonstige Finanzanlagen<br />

Die Anteile des Konzerns an seinen wesentlichen assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:<br />

2011<br />

Land<br />

Vermögen<br />

T €<br />

Schulden<br />

T €<br />

Umsatzerlöse<br />

T €<br />

Gewinn / Verlust<br />

T €<br />

Anteil<br />

in %<br />

Babolat VS Frankreich 89.336 37.087 107.798 3.469 27,9<br />

Schölly<br />

Fiberoptic GmbH Deutschland 39.027 12.431 66.618 5.989 27,9<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum<br />

Ireland Ltd. Irland 2.719 3.338 2.131 – 485 47,0<br />

131.082 52.856 176.547 8.973<br />

2012<br />

Babolat VS Frankreich 100.721 42.822 123.737 6.360 27,9<br />

Schölly<br />

Fiberoptic GmbH Deutschland 48.752 17.088 73.606 9.612 27,9<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum<br />

Ireland Ltd. Irland 1.854 2.898 2.401 – 425 47,0<br />

151.327 62.808 199.744 15.547<br />

Zum 31. Dezember 2012 umfassen die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen einen Geschäfts- oder Firmenwert<br />

in Höhe von € 11,5 Mio. (Vorjahr: € 11,6 Mio.).


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

113<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

Anschaffungskosten<br />

Nach der<br />

Equity-Methode<br />

bilanzierte<br />

Finanzanlagen<br />

T €<br />

Übrige<br />

Beteiligungen<br />

T €<br />

Ausleihungen an<br />

Unternehmen,<br />

mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

besteht<br />

T €<br />

Wertpapiere des<br />

Anlagevermögens<br />

T €<br />

Sonstige<br />

Ausleihungen<br />

01. 01. 2011 29.544 16.901 0 910 4.218 51.573<br />

Währungsveränderungen 0 0 0 0 – 18 – 18<br />

Zugänge zum Konsolidierungskreis 0 0 0 0 58 58<br />

Abgänge aus dem Konsolidierungskreis 0 – 10.864 0 0 0 – 10.864<br />

Zugänge 10.630 13.993 0 9 7.264 31.896<br />

Umbuchungen 0 0 0 0 7.300 7.300<br />

Abgänge – 195 0 0 0 – 850 – 1.045<br />

Marktwertanpassung 0 0 0 0 35 35<br />

31. 12. 2011 / 01. 01. 2012 39.979 20.030 0 919 18.007 78.935<br />

Währungsveränderungen 0 0 0 0 4 4<br />

Zugänge zum Konsolidierungskreis 0 4 500 8 0 512<br />

Abgänge aus dem Konsolidierungskreis 0 – 73.745 0 0 0 – 73.745<br />

Zugänge 4.378 80.476 1.082 724 2.044 88.704<br />

Umbuchungen – 46 46 0 0 0 0<br />

Abgänge – 14 – 2.281 0 – 914 – 1.754 – 4.963<br />

Marktwertanpassung 0 0 0 0 0 0<br />

31. 12. 2012 44.297 24.530 1.582 737 18.301 89.447<br />

Kumulierte Abschreibungen 2012 999 29 0 1 20 1.049<br />

Kumulierte Abschreibungen 2011 999 0 0 0 20 1.019<br />

Buchwerte 31. 12. 2012 43.298 24.501 1.582 736 18.281 88.398<br />

Buchwerte 31. 12. 2011 38.980 20.030 0 919 17.987 77.916<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres 0 29 0 1 0 30<br />

T €<br />

Gesamt<br />

T €


114<br />

Die folgenden Werte repräsentieren den 50 %igen Anteil des Konzerns an den Vermögenswerten, Schulden, Umsatzerlösen<br />

und Ergebnissen der Gemeinschaftsunternehmen:<br />

Vermögen<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Langfristige Vermögenswerte 1.100 1.385<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 3.957 3.922<br />

Schulden<br />

5.057 5.307<br />

Langfristige Rückstellungen und Schulden 63 59<br />

Kurzfristige Rückstellungen und Schulden 3.379 3.681<br />

3.442 3.740<br />

Nettovermögen 1.615 1.567<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Umsatzerlöse 8.123 8.407<br />

Operatives Ergebnis 115 192<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern 99 174<br />

18 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Überfälligkeitsanalyse der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

a) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht wertgemindert sind<br />

Summe<br />

Noch nicht<br />

fällig<br />

Überfällig<br />

bis 30 Tage<br />

Überfällig von<br />

31 bis 60 Tage<br />

Überfällig von<br />

61 bis 90 Tage<br />

Überfällig von<br />

91 bis 180 Tage<br />

Überfällig mehr<br />

als 180 Tage<br />

31. 12. 2011<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 1.003.485 621.575 85.868 34.739 29.625 71.492 160.186<br />

31. 12. 2012<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 914.147 632.706 93.863 37.638 29.160 59.568 61.212<br />

Ein wesentlicher Teil der überfälligen nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfällt<br />

auf Forderungen an Sozialversicherungsträger sowie staatliche Unternehmen oder Unternehmen mit öffentlichrechtlicher<br />

Trägerschaft. Der Rückgang der mehr als 180 Tage überfälligen Forderungen resultiert im Wesentlichen<br />

aus der Begleichung von Forderungen gegen staatliche Krankenhäuser in den Ländern Spanien und Portugal.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

115<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

b) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die einzelwertberichtigt sind<br />

31. 12. 2011<br />

Summe<br />

Noch nicht<br />

fällig<br />

Überfällig<br />

bis 30 Tage<br />

Überfällig von<br />

31 bis 60 Tage<br />

Überfällig von<br />

61 bis 90 Tage<br />

Überfällig von<br />

91 bis 180 Tage<br />

Überfällig mehr<br />

als 180 Tage<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 37.251 8.953 2.200 626 951 2.308 22.213<br />

Wertberichtigungen – 24.384 – 2.137 – 1.177 – 441 – 694 – 1.511 – 18.424<br />

Buchwert 12.867 6.816 1.023 185 257 797 3.789<br />

31. 12. 2012<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 69.212 2.779 5.686 3.006 2.998 6.178 48.565<br />

Wertberichtigungen – 31.147 – 1.807 – 1.355 – 449 – 936 – 2.274 – 24.326<br />

Buchwert 38.065 972 4.331 2.557 2.062 3.904 24.239<br />

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen deuten<br />

zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen<br />

werden.<br />

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Stand der Wertberichtigungen am 1. Januar 31.159 33.423<br />

Währungsveränderung 127 – 16<br />

Zuführungen 19.262 9.743<br />

Verbrauch – 4.162 – 7.176<br />

Auflösungen – 9.913 – 4.815<br />

Stand der Wertberichtigungen am 31. Dezember 36.473 31.159<br />

davon Einzelwertberichtigungen 31.147 24.383<br />

davon pauschlierte Einzelwertberichtigungen 5.326 6.776<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Der Gesamtbetrag der Zuführungen setzt sich zusammen aus Zuführungen auf Grund von Einzelwertberichtigungen<br />

und pauschalierten Einzelwertberichtigungen.<br />

In der folgenden Tabelle sind die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie die Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

dargestellt:<br />

Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen 4.796 8.951<br />

Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen 3.674 3.916<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €


116<br />

Der beizulegende Zeitwert der erhaltenen Sicherheiten beträgt T € 4.337 (Vorjahr: T € 4.847). Bei den Sicherheiten<br />

handelt es sich überwiegend um Zahlungsgarantien mit Laufzeiten bis zum Dezember 2013.<br />

Im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gibt es keine Konzentration hinsichtlich einzelner<br />

Kunden, Währungen oder geografischer Merkmale. Die höchste Forderung an einen Kunden entspricht ca. 0,9 %<br />

der ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />

Im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms (ABS-Programm) mit einem Volumen von bis zu € 100 Mio.<br />

haben B. <strong>Braun</strong>-Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2012 Forderungen in Höhe von € 70,7 Mio. (Vorjahr:<br />

€ 71,0 Mio.) verkauft. Grundlage für die Transaktion ist die Abtretung von Handelsforderungen einzelner B. <strong>Braun</strong>-<br />

Unternehmen im Rahmen einer stillen Zession an eine Programmzweckgesellschaft. Diese Programmzweckgesellschaft<br />

(Special Purpose Entity) ist nach IAS 27.12 ff. nicht zu konsolidieren, da B. <strong>Braun</strong> an der Gesellschaft weder<br />

beteiligt ist noch deren Geschäfts- und Finanzpolitik steuern kann, um aus deren Tätigkeit einen Nutzen zu ziehen.<br />

Aus SIC-12 ergibt sich ebenfalls keine Konsolidierungspflicht, da die Mehrheit der Risiken und Chancen der Programmzweckgesellschaft<br />

nicht von B. <strong>Braun</strong> getragen wird. Die Anforderungen an einen Forderungsabgang nach IAS 39.15 ff.<br />

werden erfüllt, da die Forderungen gemäß IAS 39.18 a) übertragen werden. Die Prüfung von IAS 39.20 ergibt, dass<br />

weder nahezu alle Chancen und Risiken übertragen noch zurückbehalten worden sind. Die Kontrolle über die Forderungen<br />

ist bei B. <strong>Braun</strong> verblieben, da eine Weiterveräußerung der Forderungen für die Programmzweckgesellschaft<br />

wirtschaftlich nachteilig ist. Gemäß IAS 39.30 ist folglich das verbleibende anhaltende Engagement (continuing<br />

involvement) von B. <strong>Braun</strong> zu erfassen. Dieses umfasst zum einen den maximalen Betrag, den B. <strong>Braun</strong> aus<br />

der übernommenen Ausfallgarantie im ersten bzw. dritten Rang eventuell zurückzahlen müsste (T € 1.589, Vorjahr:<br />

T € 1.589). Zum anderen werden die maximal zu erwartenden Zinszahlungen bis zum Zahlungseingang in Bezug auf<br />

den Buchwert der übertragenen Forderungen bilanziert (T € 259, Vorjahr: T € 476). Der beizulegende Zeitwert der<br />

Garantie bzw. der zu übernehmenden Zinszahlungen wurde mit T € 129 (Vorjahr: T € 175) angesetzt und erfolgswirksam<br />

als sonstige Verbindlichkeit passiviert.<br />

19 Sonstige Vermögenswerte<br />

Restlaufzeit<br />

< 1 Jahr<br />

T €<br />

31. 12. 2012 31. 12. 2011<br />

Restlaufzeit<br />

> 1 Jahr<br />

T €<br />

Restlaufzeit<br />

< 1 Jahr<br />

T €<br />

Restlaufzeit<br />

> 1 Jahr<br />

T €<br />

Sonstige Steuerforderungen 39.506 0 36.378 0<br />

Forderungen an Sozialversicherungsträger 2.080 756 1.835 567<br />

Forderungen an Mitarbeiter 3.177 135 2.954 117<br />

Geleistete Anzahlungen 7.265 0 7.392 0<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 19.714 3.063 21.226 2.815<br />

71.742 3.954 69.785 3.499<br />

Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten 12.081 0 3.337 0<br />

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 4.420 0 3.569 0<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Wertpapiere 9.388 0 9.830 0<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Wertpapiere 0 0 0 0<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 68.976 20.594 66.192 32.316<br />

94.865 20.594 82.928 32.316<br />

166.607 24.548 152.713 35.815


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

117<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

Unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten werden im Wesentlichen gewährte Kredite sowie Leasingforderungen<br />

ausgewiesen.<br />

Hinsichtlich des Bestands der sonstigen Forderungen deuten zum Bilanzstichtag keine Anzeichen darauf hin,<br />

dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Am Bilanzstichtag bestanden keine<br />

wesentlichen Überfälligkeiten oder Wertberichtigungen.<br />

20 Vorräte<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 210.091 202.823<br />

Wertberichtigungen – 12.144 – 11.337<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe – netto 197.947 191.486<br />

Unfertige Erzeugnisse 140.497 139.184<br />

Wertberichtigungen – 6.553 – 7.125<br />

Unfertige Erzeugnisse – netto 133.944 132.059<br />

Fertige Erzeugnisse, Waren 598.673 577.066<br />

Wertberichtigungen – 56.956 – 67.210<br />

Fertige Erzeugnisse, Waren – netto 541.717 509.856<br />

873.608 833.401<br />

Von den am 31. Dezember 2012 vorhandenen Vorräten wurden € 369,9 Mio. (Vorjahr: € 392,9 Mio.) zu ihrem Nettoveräußerungswert<br />

angesetzt. In Vorjahren vorgenommene Wertminderungen auf Vorräte wurden mit T € 5.125<br />

(Vorjahr: T € 4.162) aufgeholt und als Ertrag erfasst.<br />

Wie im Vorjahr wurden keine Vorräte als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet.<br />

21 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen, andere kurzfristige hochliquide<br />

finanzielle Vermögenswerte, die nur unwesentlichen Wertschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Restlaufzeit<br />

von maximal drei Monaten und Kontokorrentkredite. In der Bilanz werden ausgenutzte Kontokorrentkredite als<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt.<br />

Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.<br />

22 Gezeichnetes Kapital<br />

Das Grundkapital der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von € 600 Mio. ist in 19.404.000 nennbetragslose auf den<br />

Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt, welche voll eingezahlt sind. Eine nennbetragslose Stückaktie entspricht<br />

rechnerisch einem Anteil am gezeichneten Kapital von € 30,92.<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Dezember 2013 das Grundkapital um<br />

€ 100 Mio. durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Geldeinlagen<br />

zu erhöhen (genehmigtes Kapital).


118<br />

23 Kapital- und Gewinnrücklagen<br />

Die Kapitalrücklage enthält das Agio aus vorangegangenen Kapitalerhöhungen der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen<br />

Unternehmen, soweit diese nicht ausgeschüttet wurden. Des Weiteren enthalten die Gewinnrücklagen<br />

den Konzernjahresüberschuss abzüglich der nicht beherrschenden Anteile. Die in den Gewinnrücklagen enthaltene<br />

gesetzliche Rücklage beträgt € 29,4 Mio.<br />

Entwicklung der<br />

sonstigen Rücklagen<br />

Rücklage für<br />

Cashflow<br />

Hedges<br />

T €<br />

Marktbewertung<br />

von zur<br />

Veräußerung<br />

verfügbaren<br />

Wertpapieren<br />

T €<br />

Rücklage für<br />

Währungsumrechnungsdifferenzen<br />

T €<br />

Gesamt<br />

01.01.2011 2.396 35 1.873 4.304<br />

Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen<br />

nach Steuern<br />

Marktwertveränderungen von Wertpapieren 0 11 0 11<br />

Sicherungsinstrument aus der Absicherung<br />

von Zahlungsströmen – 12.885 0 0 – 12.885<br />

Veränderung aus der Währungsumrechnung 0 0 3.190 3.190<br />

Summe – 12.885 11 3.190 – 9.684<br />

31. 12. 2011 / 01. 01. 2012 – 10.489 46 5.063 – 5.380<br />

Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen<br />

nach Steuern<br />

Marktwertveränderungen von Wertpapieren 0 – 67 0 – 67<br />

Sicherungsinstrument aus der Absicherung<br />

von Zahlungsströmen 8.727 0 0 8.727<br />

Veränderung aus der Währungsumrechnung 0 0 – 18.274 – 18.274<br />

Summe 8.727 – 67 – 18.274 – 9.614<br />

31.12.2012 – 1.762 – 21 – 13.211 – 14.994<br />

T €<br />

Die Entwicklung der übrigen Bestandteile des Eigenkapitals kann der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen<br />

werden.<br />

Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst,<br />

in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt.<br />

24 Nicht beherrschende Anteile<br />

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen.<br />

Fremdanteile bestehen insbesondere bei der Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Bad Arolsen, der B. <strong>Braun</strong> Holding <strong>AG</strong>,<br />

Emmenbrücke/Schweiz, und der B. <strong>Braun</strong> Austria Ges.m.b.H., Maria Enzersdorf/Österreich.


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119<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

25 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

a) Pensionsverpflichtungen<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

01. 01. 2011<br />

T €<br />

Rückstellungen für Versorgungsverpflichtungen 816.069 649.401 616.401<br />

Rückstellungen für ähnliche Verpflichtungen 621 909 765<br />

816.690 650.310 617.166<br />

Für das Geschäftsjahr 2013 werden Zahlungen in Höhe von € 32,8 Mio. erwartet. Davon entfallen € 9,5 Mio. auf<br />

Beiträge in die externen Planvermögen und € 23,3 Mio. auf Leistungen, die direkt vom Arbeitgeber an die Versorgungsberechtigten<br />

ausgezahlt werden.<br />

Im Konzern bestehen Zusagen auf betriebliche Altersversorgungsleistungen, die im Rahmen von Beitrags- und<br />

Leistungsplänen erbracht werden. Bei den Beitragsplänen geht die Gesellschaft über die Zahlung eines Beitrages<br />

hinaus keine weitere Verpflichtung ein. Die Aufwendungen hierfür werden im operativen Ergebnis in Höhe des<br />

gezahlten Beitrages erfasst und belaufen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf € 17,7 Mio. (Vorjahr: € 20,1 Mio.).<br />

Des Weiteren werden in einer Vielzahl von Ländern (einschließlich Deutschland) Beiträge für eine gesetzliche<br />

Grundversorgung der Arbeitnehmer geleistet. Da hierbei unterschiedliche Sozialversicherungsleistungen abgedeckt<br />

werden, können keine exakten Angaben zu dem Teil gemacht werden, der auf reine Altersversorgungsleistungen<br />

entfällt. Diese Aufwendungen sind in der in Textziffer 12 „Personalaufwand“ dargestellten Position „Soziale Abgaben“<br />

enthalten.<br />

Die Ansprüche der Mitarbeiter aus den Leistungsplänen beruhen auf gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen.<br />

Bei den auf gesetzlichen Regelungen basierenden Leistungsplänen handelt es sich im Wesentlichen um im Ausland<br />

bestehende Leistungsverpflichtungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die in Form eines Kapitalbetrages<br />

erbracht werden. Die Leistungshöhe ergibt sich überwiegend in Abhängigkeit von der Dienstzeit und dem zuletzt<br />

bezogenen Gehalt.<br />

Bei den auf vertraglichen Regelungen basierenden Versorgungsverpflichtungen handelt es sich im Inland im Wesentlichen<br />

um lebenslange Rentenleistungen, die im Falle der Invalidität, des Todes und bei Erreichen der Altersgrenze<br />

erbracht werden. Die wesentlichen inländischen Versorgungspläne für Mitarbeiter mit Eintritt ab 1992 sind Bausteinpläne.<br />

Mitarbeitern mit Eintritt vor 1992 wurden bis auf wenige Ausnahmen endgehaltsabhängige Zusagen erteilt.<br />

Bei den im Ausland bestehenden vertraglich geregelten Versorgungsleistungen handelt es sich überwiegend um<br />

dienstzeit- und gehaltsabhängige Rentenleistungen.<br />

Die Finanzierung der Altersversorgung im Inland erfolgt im Wesentlichen über Pensionsrückstellungen. Die im Ausland<br />

bestehenden Versorgungsverpflichtungen werden teilweise über externe Pensionsfonds finanziert.<br />

Die in der Bilanz ausgewiesene Rückstellung für Leistungspläne entspricht dem Barwert des am Bilanzstichtag<br />

erdienten Anteils an der Versorgungsleistung unter Berücksichtigung künftiger Steigerungen (Defined Benefit<br />

Obligation, DBO) abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwerts des externen Planvermögens, angepasst<br />

um nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand. Die DBO wird unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode<br />

(projected unit credit method) berechnet. Der Zinssatz zur Ermittlung der Barwerte entspricht im<br />

Regelfall den Zinssätzen laufzeitkongruenter hochwertiger festverzinslicher Unternehmensanleihen.


120<br />

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird über den Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit erfolgswirksam<br />

berücksichtigt.<br />

Der Rückstellungsbetrag in der Bilanz ermittelt sich wie folgt:<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

01. 01. 2011<br />

T €<br />

Barwert der fondsfinanzierten Pensionsverpflichtung 308.558 260.238 236.917<br />

Externes Planvermögen – 222.548 – 201.835 – 184.651<br />

Unter- bzw. Überdeckung 86.010 58.403 52.266<br />

Barwert der nicht fondsfinanzierten Pensionsverpflichtung 731.298 592.226 565.443<br />

Nicht erfasste Vergangenheitskosten – 1.239 – 1.228 – 1.308<br />

Effekt aus Vermögenswertlimitierung 0 0 0<br />

Pensionsrückstellung (netto) 816.069 649.401 616.401<br />

davon Aktivum 8 47 69<br />

davon Passivum 816.077 649.448 616.470<br />

In den Geschäftsjahren 2012 und 2011 hat sich die Pensionsrückstellung folgendermaßen entwickelt:<br />

Pensionsrückstellung (netto) 01. 01. 649.401 616.401<br />

Währungsveränderungen – 1.385 2.069<br />

Änderungen im Konsolidierungskreis 0 0<br />

Transfers 1.331 – 7<br />

Zahlungen – 32.629 – 34.632<br />

Pensionsaufwand 59.522 51.240<br />

Im Eigenkapital (OCI) erfasste (Gewinne) / Verluste 139.829 14.330<br />

Pensionsrückstellung (netto) 31. 12. 816.069 649.401<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltene Aufwand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Dienstzeitaufwand 28.554 26.389<br />

Zinsaufwand 39.522 37.960<br />

Erwarteter Ertrag des externen Planvermögens – 9.020 – 8.465<br />

Amortisation von Vergangenheitskosten 468 1.381<br />

Effekt aus Wegfall und Abgeltung von Plänen – 2 – 6.025<br />

Effekt aus Vermögenswertlimitierung 0 0<br />

Pensionsaufwendungen aus Leistungsplänen 59.522 51.240<br />

Pensionsaufwendungen aus Beitragsplänen 17.660 20.098<br />

Pensionsaufwendungen 77.182 71.338<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

121<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

Der Dienstzeitaufwand, der Aufwand aus Plankürzung bzw. -abgeltung sowie die Vergangenheitskosten werden<br />

als Personalaufwand, die Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen, gemindert um den erwarteten Ertrag des externen<br />

Planvermögens, als Zinsaufwand ausgewiesen.<br />

Veränderungen im Barwert der Versorgungsverpflichtungen und dem Zeitwert des Planvermögens können zu<br />

ver sicherungsmathematischen Gewinnen oder Verlusten führen, die z. B. aus Parameteränderungen resultieren.<br />

B. <strong>Braun</strong> erfasst die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste im Jahr des Entstehens im Eigenkapital (OCI):<br />

Zu Beginn des Jahres im Eigenkapital erfasste kumulierte<br />

versicherungsmathematische (Gewinne)/ Verluste 126.780 110.600<br />

Im Geschäftsjahr im Eigenkapital erfasste<br />

versicherungsmathematische (Gewinne)/ Verluste 139.829 14.330<br />

Kumulierte im Eigenkapital erfasste (Gewinne) / Verluste 265.908 126.780<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Erfahrungsbedingte versicherungsmathematische Gewinne/Verluste sind in folgender Höhe entstanden:<br />

2012<br />

T €<br />

Erfahrungsbedingte Gewinne (+)/<br />

Verluste (–) aus der<br />

Versorgungsverpflichtung 762 – 1.183 1.863 3.345 – 2.996<br />

Erfahrungsbedingte Gewinne (+)/<br />

Verluste (–) aus dem Planvermögen 8.216 – 5.640 4.781 4.849 – 23.776<br />

2011<br />

T €<br />

2010<br />

T €<br />

2009<br />

T €<br />

2008<br />

T €<br />

Die Überleitung der Versorgungsverpflichtung und der Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Barwert der Verpflichtung zu Beginn des Jahres 852.464 802.360<br />

Dienstzeitaufwand 28.554 26.389<br />

Zinsaufwand 39.522 37.960<br />

Arbeitnehmerbeiträge 3.428 3.061<br />

Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/ Verlust (–) 148.045 8.690<br />

Währungseffekte – 2.263 7.435<br />

Insgesamt gezahlte Renten- und Kapitalbeträge – 32.423 – 28.263<br />

Vergangenheitskosten 474 1.299<br />

Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen 0 0<br />

Effekte aus Übertragungen 2.284 – 7<br />

Effekte aus Planabgeltung – 227 – 326<br />

Effekte aus dem Wegfall von Verpflichtungen – 2 – 6.134<br />

Barwert der Verpflichtung am Ende des Jahres 1.039.856 852.464


122<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Marktwert des Planvermögens zu Beginn des Jahres 201.835 184.651<br />

Erwarteter Ertrag des externen Planvermögens 9.020 8.465<br />

Währungseffekte – 883 5.364<br />

Versicherungsmathematischer Gewinn (+) / Verlust (–) 8.216 – 5.640<br />

Beiträge des Arbeitgebers 10.584 12.696<br />

Beiträge des Arbeitnehmers 3.428 3.061<br />

Zahlungen des Fonds – 10.378 – 6.327<br />

Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen und Übertragungen 953 0<br />

Effekte aus Planabgeltung – 227 – 435<br />

Marktwert des Planvermögens am Ende des Jahres 222.548 201.835<br />

Die nachstehende Übersicht zeigt den tatsächlichen Ertrag des externen Planvermögens:<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Erwarteter Ertrag des externen Planvermögens 9.020 8.465<br />

Versicherungsmathematischer Gewinn (+) / Verlust (–) 8.216 – 5.640<br />

Tatsächlicher Ertrag des externen Planvermögens 17.236 2.825<br />

Die Zusammensetzung des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:<br />

31. 12. 2012<br />

%<br />

31. 12. 2011<br />

%<br />

Aktien und ähnliche Wertpapiere 29 28<br />

Obligationen und ähnliche Wertpapiere mit festem Zinssatz 13 10<br />

Immobilien 0 1<br />

Sonstige Vermögenswerte 58 61<br />

100 100<br />

Bei der Ermittlung der Pensionsverpflichtung wurden folgende Prämissen zugrunde gelegt:<br />

31. 12. 2012<br />

%<br />

31. 12. 2011<br />

%<br />

Rechnungszins 3,7 4,6<br />

Gehaltssteigerungstrend 2,9 2,9<br />

Rentensteigerungstrend 1,7 1,7


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

123<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

Der Ermittlung des Pensionsaufwandes liegen folgende Annahmen zugrunde:<br />

Rechnungszins 4,6 4,7<br />

Gehaltssteigerungstrend 2,9 2,9<br />

Rentensteigerungstrend 1,7 1,8<br />

Erwarteter Ertrag des externen Planvermögens 4,4 4,4<br />

2012<br />

%<br />

2011<br />

%<br />

Bei den angegebenen Werten handelt es sich um gewichtete Durchschnittswerte. Für den Euroraum wurde zur<br />

Ermittlung der Pensionsverpflichtung ein Rechnungszins von 3,9 % (Vorjahr: 4,9 %) angesetzt.<br />

Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden für die Bewertung der inländischen Versorgungsverpflichtungen<br />

die Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck verwendet. Der Bewertung liegen alters- und geschlechtsabhängige<br />

Fluktuationswahrscheinlichkeiten zugrunde. Die Pensionsverpflichtungen der ausländischen Konzerngesellschaften<br />

wurden auf Basis der landesüblichen Rechnungsgrundlagen ermittelt.<br />

Der erwartete langfristige Ertrag des externen Planvermögens wird pro Anlagenklasse auf Basis von Kapitalmarktuntersuchungen<br />

und Renditeprognosen bestimmt. Das Planvermögen besteht zu 58 % aus sonstigen Vermögenswerten,<br />

im Wesentlichen Versicherungsverträgen. Hier wurde zur Bestimmung des erwarteten langfristigen Ertrags<br />

des Planvermögens auf die veröffentlichten oder erwarteten Renditen der entsprechenden Versicherungsunternehmen<br />

zurückgegriffen.<br />

Die Pensionsverpflichtung bzw. das Planvermögen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

2012<br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2010<br />

Mio. €<br />

2009<br />

Mio. €<br />

2008<br />

Mio. €<br />

Barwert der nicht fondsfinanzierten<br />

Pensionsverpflichtungen 731,3 592,2 565,5 514,3 450,5<br />

Barwert der fondsfinanzierten<br />

Pensionsverpflichtungen 308,5 260,2 236,9 202,5 185,5<br />

Planvermögen – 222,5 – 201,8 – 184,7 – 163,2 – 148,9<br />

Finanzierungsstatus 817,3 650,6 617,7 553,6 487,1<br />

b) Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden gezahlt, wenn ein Mitarbeiter vor dem<br />

regulären Renteneintritt entlassen wird oder wenn ein Mitarbeiter gegen eine Abfindungsleistung freiwillig aus<br />

dem Arbeitsverhältnis ausscheidet. Der Konzern erfasst Abfindungsleistungen, wenn er nachweislich verpflichtet<br />

ist, das Arbeitsverhältnis von gegenwärtigen Mitarbeitern entsprechend eines detaillierten formalen Plans, der nicht<br />

rückgängig gemacht werden kann, zu beenden oder wenn er nachweislich Abfindungen bei freiwilliger Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses durch Mitarbeiter zu leisten hat. Leistungen, die nach mehr als 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag<br />

fällig werden, werden mit ihrem Barwert bilanziert.


124<br />

26 Sonstige Rückstellungen<br />

Die wesentlichen Rückstellungsgruppen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Sonstige langfristige<br />

Rückstellungen<br />

Personal -<br />

aufwendungen<br />

T €<br />

Ungewisse<br />

Verbindlichkeiten<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

01. 01. 2011 51.287 14.854 10.578 76.719<br />

Währungsveränderungen 171 – 589 – 108 – 526<br />

Umbuchungen 152 – 35 – 2.528 – 2.411<br />

Aufzinsung 0 26 0 26<br />

Verbrauch – 4.889 – 3.149 – 840 – 8.878<br />

Auflösung – 216 – 3.978 – 584 – 4.778<br />

Zuführung 5.290 3.369 1.289 9.948<br />

31. 12. 2011 / 01. 01. 2012 51.795 10.498 7.807 70.100<br />

Währungsveränderungen – 149 – 498 – 23 – 670<br />

Veränderungen Konsolidierungskreis 0 15 0 15<br />

Aufzinsung 172 34 0 206<br />

Umbuchungen 0 0 0 0<br />

Verbrauch – 4.353 – 1.532 – 988 – 6.873<br />

Auflösung – 523 – 1.949 – 25 – 2.497<br />

Zuführung 11.022 1.307 3.804 16.133<br />

31. 12. 2012 57.964 7.875 10.575 76.414<br />

Übrige<br />

Gesamt<br />

Sonstige kurzfristige<br />

Rückstellungen<br />

Personal -<br />

aufwendungen<br />

T €<br />

Gewähr -<br />

leistungen<br />

T €<br />

Ungewisse<br />

Verbindlichkeiten<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

01. 01. 2011 1.120 5.666 5.579 19.389 31.754<br />

Währungsveränderungen 18 63 54 – 21 114<br />

Umbuchungen 5 851 1.404 182 2.442<br />

Verbrauch – 970 – 5.241 – 788 – 12.327 – 19.326<br />

Auflösung – 53 – 139 – 920 – 2.731 – 3.843<br />

Zuführung 1.476 6.900 3.789 12.622 24.787<br />

31. 12. 2011 / 01. 01. 2012 1.596 8.100 9.118 17.114 35.928<br />

Währungsveränderungen 2 – 69 – 9 167 91<br />

Umbuchungen 0 0 0 0 0<br />

Übrige<br />

Gesamt<br />

Veränderungen<br />

Konsolidierungskreis 808 134 0 730 1.672<br />

Verbrauch – 2.395 – 2.317 – 4.216 – 9.332 – 18.260<br />

Auflösung – 368 – 222 – 734 – 6.751 – 8.075<br />

Zuführung 3.544 2.560 1.674 12.486 20.264<br />

31. 12. 2012 3.187 8.186 5.833 14.414 31.620<br />

Die langfristigen Rückstellungen für Personalaufwendungen beinhalten im Wesentlichen Vorsorgen für Altersteilzeit<br />

und Jubiläumsvergütungen.


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125<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Vorsorgen für sonstige Verpflichtungen des Personal- und Sozialbereichs,<br />

Garantieverpflichtungen, drohende Verluste aus Kontrakten, Rechts- und Beratungskosten sowie eine Vielzahl<br />

erkennbarer Einzelrisiken. Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vorwiegend versicherungstechnische<br />

Rückstellungen sowie Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle der REVIUM Rückversicherung<br />

<strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong>.<br />

Die ertragswirksame Auflösungen von Rückstellungen beinhaltet im Wesentlichen die Auflösung von Rückstellungen<br />

für Kurssicherungsgeschäfte in Malaysia (€ 1,7 Mio.), Rechtstreitigkeiten mit Behörden in Brasilien (€ 1,6 Mio.) sowie<br />

Produkthaftungsfälle in Japan (€ 0,7 Mio.).<br />

Der überwiegende Teil der langfristigen Rückstellungen wird innerhalb von fünf Jahren zu Auszahlungen führen.<br />

27 Finanzschulden<br />

Langfristige Finanzschulden<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Genussrechte 72.407 70.764<br />

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 699.682 511.218<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 39.343 41.232<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen 32.880 35.962<br />

Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 41.847 39.341<br />

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 0 462<br />

Kurzfristige Finanzschulden<br />

886.159 698.979<br />

Genussrechte 7.577 6.732<br />

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 379.104 587.212<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 4.967 5.780<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen 2.761 2.237<br />

Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 60.047 75.965<br />

Wechselverbindlichkeiten 15.454 10.922<br />

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 12.858 13.842<br />

482.768 702.690<br />

Summe Finanzschulden 1.368.927 1.401.669<br />

Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten enthalten erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von T € 9.200<br />

(Vorjahr: T € 8.115).<br />

Fälligkeiten der Finanzschulden:<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Restlaufzeit bis 1 Jahr 482.768 702.690<br />

Restlaufzeit 1– 5 Jahre 600.406 462.357<br />

Restlaufzeit über 5 Jahre 285.753 236.622<br />

1.368.927 1.401.669


126<br />

Im Rahmen des B. <strong>Braun</strong> Incentive Scheme begibt die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> eine Serie von Genussrechten, die von<br />

den bezugsberechtigten Führungskräften auf freiwilliger Basis erworben werden können. Mit der Emission der<br />

Genussrechte gewährt das Unternehmen dem Mitarbeiter als Genussrechtsinhaber als Gegenleistung für die Überlassung<br />

von Kapital Vermögensrechte in Form einer Beteiligung am Gewinn und Verlust der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Die Laufzeit der Genussrechte beträgt jeweils zehn Jahre. Die Verzinsung der Genussrechte ist an die Dividendenzahlung<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> und der Rückzahlungsbetrag an das Konzerneigenkapital gekoppelt.<br />

Als Incentive für die von den Mitarbeitern geleistete Einlage gewährt das Unternehmen einen Bezugsbonus in Höhe<br />

von 25 % in Form von zusätzlichen zugeteilten Genussrechten. Der Bezugsbonus fließt den Mitarbeitern zwei Jahre,<br />

nachdem sie ihre Einlage geleistet haben, zu. Die zusätzlich zugeteilten Genussrechte werden zeitanteilig aufwandswirksam<br />

erfasst.<br />

Zum 31. Dezember 2012 waren insgesamt 693.592 Stück begeben. Die Tranchen ver<strong>teilen</strong> sich wie folgt auf die Jahre:<br />

Jahr der Begebung<br />

Stück<br />

2003 54.011<br />

2004 47.996<br />

2005 72.451<br />

2006 72.127<br />

2007 80.467<br />

2008 93.927<br />

2009 69.123<br />

2010 80.217<br />

2011 69.202<br />

2012 54.071<br />

693.592<br />

Die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> hat im März 2012 zusammen mit mehreren Tochterunternehmen und 12 Banken einen<br />

neuen Konsortialkreditvertrag über € 400 Mio. geschlossen, der den bis 2013 laufenden Konsortialkreditvertrag<br />

vorzeitig abgelöst hat. Der Kredit kann von den Kreditnehmern als revolvierender Barkredit in EUR, wahlweise in Teilbeträgen<br />

auch in USD und GBP in Anspruch genommen werden. Der Kredit wird variabel in Anlehnung an EURIBOR<br />

bzw. LIBOR der jeweiligen Fremdwährung verzinst. Der Vertrag sieht weiterhin eine Anpassung der Zinsmarge je nach<br />

Verschuldungsgrad (Leverage) des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns vor. Die Laufzeit des Kreditvertrages endet am 23. März 2017.<br />

Nach dem Konsortialkreditvertrag muss B. <strong>Braun</strong> neben anderen Pflichten bestimmte finanzielle Kennzahlen einhalten,<br />

insbesondere eine Mindesteigenkapitalquote, die sich aus dem Verhältnis zwischen Eigenkapital und Bilanzsumme<br />

errechnet, und eine maximale Verschuldung (Leverage) als Verhältnis zwischen den Netto-Finanzschulden und EBITDA.<br />

Die Berechnung beider Kennzahlen erfolgt auf Basis konsolidierter Werte für die B. <strong>Braun</strong> Gruppe, für die im Kreditvertrag<br />

vereinbarte Anpassungen vorgenommen werden. Die Eigenkapitalquote darf vertraglich 25 % nicht unterschreiten,<br />

der Leverage darf 3,25 nicht überschreiten. Beide Kennzahlen wurden zum Bilanzstichtag und im Geschäftsjahr<br />

jeweils klar eingehalten.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

127<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

In einer Schuldscheintransaktion im August 2012 hat die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> Schuldscheine in Höhe von insgesamt<br />

€ 200,0 Mio. begeben. Die Schuldscheine haben eine Laufzeit von 3 Jahren (€ 65,0 Mio.), 5 Jahren (€ 45,0 Mio.),<br />

7 Jahren (€ 65,0 Mio.) und 10 Jahren (€ 25,0 Mio.) und sind jeweils mit einer festen und einer variablen Verzinsung<br />

ausgestattet. Zeichner der Schuldscheine waren überwiegend Banken bzw. Sparkassen in Deutschland. Weiterhin hat<br />

die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> 5 bilaterale Darlehen mit deutschen Banken in Höhe von € 145 Mio. mit Laufzeiten von<br />

3 Jahren (€ 50 Mio.) bzw. 5 Jahren (€ 95 Mio.) abgeschlossen. Die aufgenommenen Mittel dienten der Refinanzierung<br />

auslaufender Darlehen bzw. der Finanzierung des laufenden Kapitalbedarfs der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> und des<br />

Konzerns.<br />

Zum 31. Dezember 2012 verfügte der Konzern über ungenutzte Kreditlinien in verschiedenen Währungen in Höhe<br />

von insgesamt € 1.017,6 Mio. (Vorjahr: € 837,9 Mio.).<br />

Bei den Kreditaufnahmen bei Nichtbanken handelt es sich um unbesicherte Kredite. Die Zinssätze der EUR-Kredite<br />

betragen in Abhängigkeit von der Dauer der Zinsfestschreibung bis zu 5,50 Prozent p. a. für langfristige Kreditaufnahmen.<br />

Die Buchwerte der verzinslichen Verbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen:<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

EUR 1.202.811 1.080.989<br />

USD 56.077 195.753<br />

Sonstige 110.039 124.927<br />

1.368.927 1.401.669<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der Leasingraten ausgewiesen. Sie sind in<br />

vollem Umfang durch Grundpfandrechte an den Leasingobjekten gesichert. Von den übrigen Verbindlichkeiten<br />

sind T € 17.796 (Vorjahr: T € 16.529) durch Grundpfandrechte gesichert. Die Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen<br />

bei Nichtbanken enthalten Darlehen der Aktionäre der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von T € 32.925 (Vorjahr:<br />

T € 51.701).


128<br />

Der Buchwert der als Sicherheit für Verbindlichkeiten oder Eventualverbindlichkeiten dienenden finanziellen Vermögenswerte<br />

beträgt T € 33 (Vorjahr: T € 33). Bei den gewährten Sicherheiten handelt es sich um die Abtretung<br />

von Forderungen. Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und<br />

Tilgungszahlungen der Finanzschulden, der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente<br />

mit negativem beizulegenden Zeitwert ersichtlich:<br />

31. 12. 2011 Mittelabflüsse<br />

innerhalb von 1 Jahr<br />

Buchwert<br />

T €<br />

Zinsen<br />

T €<br />

Tilgung<br />

T €<br />

Genussrechte 77.497 154 6.733<br />

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 1.098.430 32.526 587.212<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 47.011 2.495 5.780<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen<br />

ggü. verbundenen Unternehmen 38.199 2.334 2.237<br />

Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 115.307 2.590 75.966<br />

Wechselverbindlichkeiten 0 0 0<br />

Verbindlichkeiten aus ABS-Transaktionen sowie sonstige<br />

Finanzverbindlichkeiten 43.995 0 43.533<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 219.699 176 218.743<br />

Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 16.577 3.000 387.962<br />

31. 12. 2012<br />

Genussrechte 79.984 152 7.577<br />

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 1.078.786 28.431 379.104<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 44.309 2.228 4.967<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen<br />

ggü. verbundenen Unternehmen 35.641 1.156 2.761<br />

Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 101.895 1.457 60.047<br />

Verbindlichkeiten aus ABS-Transaktionen sowie sonstige<br />

Finanzverbindlichkeiten 39.535 0 39.535<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 243.010 11 242.361<br />

Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 6.166 271 207.546<br />

Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31. Dezember 2012 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen<br />

vertraglich vereinbart waren. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die<br />

variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember<br />

2012 festgestellten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem<br />

frühesten Zeitraster zugeordnet.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

129<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

Mittelabflüsse<br />

innerhalb von 1 bis 2 Jahren<br />

Zinsen<br />

T €<br />

Tilgung<br />

T €<br />

Mittelabflüsse<br />

innerhalb von 2 bis 5 Jahren<br />

Zinsen<br />

T €<br />

Tilgung<br />

T €<br />

Mittelabflüsse<br />

innerhalb von 5 bis 10 Jahren<br />

Zinsen<br />

T €<br />

Tilgung<br />

T €<br />

Mittelabflüsse<br />

nach 10 Jahren<br />

Zinsen<br />

T €<br />

Tilgung<br />

T €<br />

141 7.270 336 23.015 220 40.479 0 0<br />

19.774 162.740 27.950 220.944 9.031 125.521 0 2.013<br />

2.165 4.252 5.259 10.235 4.286 11.542 1.121 15.202<br />

2.191 2.381 5.615 8.099 5.540 16.506 703 8.976<br />

1.316 5.995 3.114 16.964 595 15.130 1 1.252<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 462 0 0 0 0 0 0<br />

0 935 0 21 0 0 0 0<br />

31.000 1.414 78 1.821 11 118 0 0<br />

138 6.713 326 26.803 193 38.891 0 0<br />

17.302 50.911 37.394 451.404 12.053 197.367 0 0<br />

2.003 4.498 4.689 10.755 3.800 13.571 328 10.518<br />

1.059 2.857 2.559 9.190 2.069 16.279 104 4.554<br />

1.482 1.879 2.785 35.397 116 3.627 0 945<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 635 0 14 0 0 0 0<br />

4 740 33 1.777 0 0 0 – 203.897


130<br />

28 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten<br />

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Bewertungs-Kategorien<br />

Bewertungs-<br />

Kategorie nach<br />

IAS 39<br />

Buchwert<br />

31. 12. 2012<br />

Beizulegender<br />

Zeitwert<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

Buchwert<br />

31. 12. 2011<br />

Beizulegender<br />

Zeitwert<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

T €<br />

T €<br />

Vermögenswerte<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 952.213 952.205 1.016.352 1.015.893<br />

Sonstige Forderungen LaR 114.516 114.635 132.131 128.497<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte HtM 0 0 0 0<br />

Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte AfS 4.420 4.420 4.488 4.488<br />

Übrige Beteiligungen AfS 24.501 n. a. 20.030 n. a.<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte FAHfT 9.388 9.388 9.830 9.830<br />

Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 7.075 7.075 2.584 2.584<br />

Derivate mit Hedge-Beziehung n. a. 5.006 5.006 753 753<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 109.184 109.184 45.340 45.447<br />

Schulden<br />

Genussrechte FLAC 79.984 79.984 77.497 77.497<br />

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten FLAC 1.078.786 1.110.542 1.098.430 1.120.309<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen n. a. 79.951 81.771 85.210 86.228<br />

Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken FLAC 101.894 104.776 115.307 117.272<br />

Sonstige Finanzverbindlichkeiten FLAC 28.311 28.311 17.111 17.111<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 243.010 242.416 219.699 219.037<br />

Sonstige Schulden FLAC 188.306 187.468 198.185 198.554<br />

Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 3.617 3.617 3.087 3.087<br />

Derivate mit Hedge-Beziehung n. a. 2.549 2.549 13.490 13.490<br />

Zusammenfassung nach Bewertungskategorien<br />

gemäß IAS 39:<br />

Kredite und Forderungen LaR 1.175.914 1.176.024 1.193.764 1.189.779<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte HtM 0 0 0 0<br />

Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte AfS 5.156 5.378 4.488 4.488<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte FAHfT 21.469 21.469 13.167 13.167<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten FLAC 1.716.635 1.749.838 1.728.616 1.752.168<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten FLHfT 3.617 3.617 3.087 3.087<br />

LaR Loans and Receivables | HtM Held-to-Maturity Financial Assets | AfS Available-for-Sale Financial Assets | FAHfT Financial Assets Held-for-Trading<br />

FLAC Financial Liabilities measured at Amortized Cost | FLHfT Financial Liabilities Held-for-Trading


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

131<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

Die zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerte umfassen:<br />

Aktien und ähnliche Wertpapiere 31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Notierte Wertpapiere 5.156 4.488<br />

davon langfristig 736 919<br />

Sie werden unter den sonstigen Finanzanlagen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. In 2012<br />

und 2011 wurden keine zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte wertberichtigt.<br />

Die sonstigen Vermögenswerte enthalten sonstige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte in Höhe<br />

von T € 96.835 sowie sonstige Ausleihungen in Höhe von T € 19.864 (Vorjahr: T € 17.988).<br />

Das maximale Kreditrisiko für jede Bewertungskategorie finanzieller Vermögenswerte entspricht dem jeweiligen<br />

Buchwert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind teilweise mit einem Eigentumsvorbehalt besichert,<br />

wodurch sich das maximale Ausfallrisiko in dieser Bewertungskategorie um T € 33.835 (Vorjahr: T € 29.781) vermindert.<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige<br />

Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag<br />

näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen Forderungen sowie von bis zur Endfälligkeit gehaltenen<br />

Finanzinvestitionen mit Restlaufzeiten über einem Jahr entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten<br />

verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter, welche marktbezogene Veränderungen<br />

der Konditionen und Erwartungen reflektieren.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten;<br />

die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Kreditgebern, Schuldscheindarlehen<br />

und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen<br />

Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils gültigen Zinsstrukturkurve ermittelt.<br />

Bei den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten hat der Konzern von der Anwendung des Wahlrechts,<br />

diese bei ihrer erstmaligen bilanziellen Erfassung als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende<br />

finanzielle Verbindlichkeiten zu designieren, bisher keinen Gebrauch gemacht.


132<br />

Die nachstehende Tabelle stellt die Finanzinstrumente dar, deren Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen wird. Diese<br />

sind unterteilt in Stufe 1 bis 3 je nachdem, inwieweit der beizulegende Zeitwert beobachtbar ist:<br />

– Stufe 1 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus notierten Preisen (unangepasst) auf aktiven Märkten für<br />

identische finanzielle Vermögenswerte oder Schulden ergeben.<br />

– Stufe 2 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die auf Parametern beruhen, die nicht notierten Preisen für Vermögenswerte<br />

und Schulden wie in Stufe 1 entsprechen, entweder direkt abgeleitet (d. h. als Preise) oder indirekt abgeleitet (d. h. abgeleitet<br />

aus Preisen).<br />

– Stufe 3 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus Modellen ergeben, welche Parameter für die Bewertung von<br />

Vermögenswerten oder Schulden verwenden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.<br />

31. 12. 2011<br />

Stufe 1<br />

T €<br />

Stufe 2<br />

T €<br />

Stufe 3<br />

T €<br />

Gesamt<br />

T €<br />

Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie<br />

„erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte 0 3.337 0 3.337<br />

Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie<br />

„zur Veräußerung verfügbar“<br />

Wertpapiere 4.488 0 0 4.488<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie<br />

„erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung 0 – 3.087 0 – 3.087<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung 0 – 13.490 0 – 13.490<br />

4.488 – 13.240 0 – 8.752<br />

31. 12. 2012<br />

Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie<br />

„erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte 0 12.081 0 12.081<br />

Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie<br />

„zur Veräußerung verfügbar“<br />

Wertpapiere 5.156 0 0 5.156<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie<br />

„erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung 0 – 3.617 0 – 3.617<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung 0 – 2.549 0 – 2.549<br />

5.156 5.915 0 11.071<br />

Während der Berichtsperiode wurden keine Transfers zwischen den Stufen 1 und 2 vorgenommen.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

133<br />

Erläuterungen der Konzernbilanz<br />

29 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Schulden<br />

Langfristige Schulden<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 649 956<br />

Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungsträgern 1.446 929<br />

Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern 9.826 6.559<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 14 73<br />

11.286 7.561<br />

Übrige Verbindlichkeiten 16.697 19.951<br />

Summe sonstige Schulden 27.983 27.512<br />

Kurzfristige Schulden<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 242.361 218.743<br />

Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungsträgern 29.314 25.762<br />

Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern 232.722 201.761<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 9.731 9.733<br />

Sonstige Steuerschulden 62.665 58.122<br />

334.432 295.378<br />

Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 6.166 16.577<br />

Übrige Verbindlichkeiten 172.889 178.846<br />

179.055 195.423<br />

Summe sonstige Schulden 513.487 490.801<br />

Summe Schulden 784.480 738.012<br />

Der Konzern hat einen Payer-Zinsswap („Zahle fix – Empfange variabel“) als Cashflow Hedge designiert, um variable<br />

Zinszahlungen eines nominalen Kreditvolumens über T € 25.000 (Vorjahr: T € 60.000) abzusichern. Zahlungsstromänderungen<br />

des Grundgeschäfts, die sich aus den Veränderungen des Referenzzinssatzes ergeben, werden durch die<br />

Zahlungsstromänderungen des Zinsswaps ausgeglichen. Mit der Sicherungsmaßnahme wird das Ziel verfolgt, den<br />

Zahlungsstrom aus den Bankverbindlichkeiten gegen einen Anstieg des Referenzzinssatzes zu sichern. Bonitätsrisiken<br />

sind nicht Teil der Sicherung. Die entsprechenden Cashflows werden voraussichtlich in den Geschäftsjahren bis<br />

2017 eintreten. Die Messung der Effektivität der Hedge-Beziehung erfolgte sowohl prospektiv als auch retrospektiv<br />

auf Basis der Dollar-Offset-Methode. Die Sicherungsbeziehung war effektiv. Der effektive Teil von Änderungen<br />

des beizulegenden Zeitwerts des designierten Zinsswaps wird im Eigenkapital erfasst und beträgt insgesamt T € 2.241<br />

(Vorjahr: T € 2.110). Der ineffektive Teil der Wertänderungen wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung unter<br />

dem Finanzergebnis – netto erfasst und beträgt T € 0 (Vorjahr: T € 0). Im Eigenkapital abgegrenzte Beträge werden<br />

in der Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht und als Ertrag oder Aufwand erfasst, in der das<br />

abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.


134<br />

Im Geschäftsjahr ist eine Sicherungsbeziehung mit einem Sicherungsvolumen von T € 10.000 ineffektiv geworden.<br />

Eine weitere Sicherungsbeziehung über T € 25.000 wurde vorzeitig aufgelöst, als der Konzern im August 2012<br />

festverzinsliche Schuldscheindarlehen aufgenommen hat.<br />

Aus aufgelösten bzw. ineffektiv gewordenen Sicherungsbeziehungen sind zum Zeitpunkt der Auflösung dieser<br />

Sicherungsbeziehungen im Eigenkapital kumuliert erfasste Verluste im Eigenkapital verblieben und werden<br />

mit dem Eintritt der ursprünglich gesicherten Transaktion erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst. Daraus resultierte 2012 ein Aufwand von T € – 741 (Vorjahr: T € – 456), der aus dem Eigenkapital erfolgswirksam<br />

in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht wurde.<br />

Die übrigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Restkaufpreise für erworbene Unternehmen, Verbindlichkeiten<br />

aus ABS-Transaktionen, Bonusverpflichtungen sowie Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

135<br />

Sonstige Erläuterungen<br />

Sonstige Erläuterungen<br />

30 Eventualschulden<br />

Die Haftungsverhältnisse resultieren ausschließlich aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden<br />

und entfielen auf:<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Ungewisse Verbindlichkeiten 2.133 218<br />

Bürgschaften 7.993 31.258<br />

Gewährleistungsverträge 4.300 2.576<br />

Vertragserfüllungsgarantien 38.476 36.663<br />

52.902 70.715<br />

Bei allen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechenden<br />

zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist.<br />

31 Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Der Konzern mietet zahlreiche Verwaltungsgebäude und Lagerhäuser im Rahmen von unkündbaren „operating lease“-<br />

Verhältnissen. Die Leasingvereinbarungen weisen unterschiedliche Konditionen, Mieterhöhungsklauseln und Verlängerungsoptionen<br />

auf.<br />

Die erwarteten zukünftigen Mindestleasingzahlungen, deren Erhalt aufgrund von unkündbaren Untermietverhältnissen<br />

am Bilanzstichtag erwartet wird, betragen T € 11.194 (Vorjahr: T € 2.751).<br />

Der Konzern mietet außerdem Produktionsstätten und Maschinen im Rahmen von kündbaren „operating lease“-<br />

Verhältnissen. Im Zusammenhang mit dem Leasing der Mobilien der LIFE-Fabrik bestehen Leasingverpflichtungen<br />

von jährlich € 3,2 Mio. bis zum Jahr 2014 und € 2,8 Mio. im Jahr 2015.<br />

Die Mindestbeträge nicht abgezinster künftiger Leasing- und Mietzahlungen aus „operating lease“-Verhältnissen<br />

werden wie folgt fällig:<br />

Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

fällig < 1 Jahr 59.548 59.803<br />

fällig 1 bis 5 Jahre 92.256 86.510<br />

fällig > 5 Jahre 27.197 27.584<br />

179.001 173.897<br />

Verpflichtungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten 0 0<br />

Verpflichtungen aus dem Erwerb von Sachanlagen 166.471 113.193<br />

Gesamtbetrag 345.472 287.090


136<br />

Einige Konzernunternehmen schließen im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit Sale-and-Lease-Back-Verträge<br />

mit der B. <strong>Braun</strong> Holding GmbH & Co. KG ab. Die Zielsetzung liegt dabei nicht in einer vorgezogenen Ertragsrealisation,<br />

sondern in der Absatzfinanzierung.<br />

Der Anteil der Verpflichtungen aus Sale-and-Lease-Back-Verträgen an den Gesamtverpflichtungen aus Miet- und<br />

Leasingverträgen kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:<br />

Verpflichtungen aus Sale-and-Lease-Back-Verträgen<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

fällig < 1 Jahr 4.412 4.416<br />

fällig 1 bis 5 Jahre 6.442 6.930<br />

fällig > 5 Jahre 0 0<br />

10.854 11.346<br />

B. <strong>Braun</strong> unterliegt im Zuge seiner normalen Geschäftstätigkeit möglichen Verpflichtungen aus Verfahren und<br />

geltend gemachten Ansprüchen. Schätzungen bezüglich möglicher zukünftiger Aufwendungen sind zahlreichen<br />

Unsicherheiten unterworfen. Es werden hieraus keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche<br />

bzw. finanzielle Situation des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns erwartet.<br />

32 Finanzrisikomanagement<br />

Finanzrisikofaktoren<br />

Durch seine Geschäftstätigkeit ist der Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere<br />

Währungs- und Zinsänderungsrisiken sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken. Die Unternehmenspolitik<br />

des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns ist es, diese Risiken durch ein systematisches Risikomanagement zu begrenzen. Der Konzern<br />

nutzt hierzu derivative Finanzinstrumente.<br />

Das Risikomanagement erfolgt durch die Konzernfinanzabteilung entsprechend der vom Vorstand vorgegebenen<br />

Leitlinien. Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit<br />

mit den operativen Einheiten des Konzerns. Der Vorstand gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende<br />

Risikomanagement vor als auch Richtlinien für bestimmte Bereiche, wie z. B. den Umgang mit dem Fremdwährungsrisiko,<br />

dem Zins- und Kreditrisiko sowie dem Einsatz derivativer und nicht-derivativer Finanzinstrumente.<br />

a) Marktrisiko<br />

Fremdwährungsrisiko<br />

Infolge der internationalen Tätigkeit des Konzerns ist er einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen<br />

verschiedener Fremdwährungen basiert, überwiegend des USD. Fremdwährungsrisiken entstehen,<br />

wenn zukünftige Transaktionen, bilanzierte Vermögenswerte und Schulden auf eine Währung lauten, die nicht der<br />

funktionalen Währung des Unternehmens entspricht. Zur Absicherung solcher Risiken verwendet der Konzern<br />

Devisenterminkontrakte.<br />

Die Risikomanagementpolitik des Konzerns sieht die Absicherung bilanzierter Vermögenswerte und Schulden sowie<br />

eine rollierende Absicherung von bis zu 60 Prozent der im folgenden Geschäftsjahr erwarteten Nettopositionen in<br />

wesentlichen Währungen wie USD oder CHF vor.


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137<br />

Sonstige Erläuterungen<br />

Wäre der Kurs des US-Dollars gegenüber dem Euro am 31. Dezember 2012 um 10 % stärker (schwächer) gewesen,<br />

wären die Vorsteuergewinne, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, um € 4,9 Mio. (Vorjahr:<br />

€ 8,5 Mio.) niedriger (höher) ausgefallen. Dies wäre überwiegend zurückzuführen gewesen auf Währungsumrechnungsgewinne/-verluste<br />

aus auf USD basierenden Kreditgewährungen sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />

Die übrigen Komponenten des Eigenkapitals wären um ca. € 36,6 Mio. (Vorjahr: € 32,3 Mio.) niedriger (höher) gewesen,<br />

was u. a. auf die sich im Eigenkapital auswirkenden Wertänderungen der Cash Flow Hedges für erwartete Zahlungseingänge<br />

in US-Dollar zurückzuführen gewesen wäre.<br />

Zinsrisiko<br />

Der Konzern hält keine wesentlichen verzinslichen Vermögenswerte, sodass eine Änderung des Marktzinssatzes<br />

hauptsächlich über verzinsliche Verbindlichkeiten den Konzerngewinn beeinflusst. Verbindlichkeiten mit variabler<br />

Verzinsung setzen den Konzern einem Cashflow-Zinsrisiko aus. Aus den festverzinslichen Verbindlichkeiten entsteht<br />

ein Fair-Value-Zinsrisiko. Die Finanzrisikopolitik des Konzerns sieht vor, dass ungefähr 50 % der aufgenommenen<br />

Verbindlichkeiten festverzinslich sind.<br />

Der Konzern sichert sein Cashflow-Zinsrisiko auch durch die Nutzung von Zinsswaps ab. Bei diesen Zinsswaps kommt<br />

der Konzern mit anderen Parteien überein, die Differenz zwischen den festen und variablen Zinsen, die sich von den<br />

vereinbarten Nominalbeträgen ableiten, in bestimmten Intervallen zu tauschen. Derartige Zinsswaps haben den<br />

wirtschaftlichen Effekt, variabel verzinsliche Darlehen in festverzinsliche umzuwandeln.<br />

Wären die Zinssätze am 31. Dezember 2012 um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen, wären die Vorsteuergewinne,<br />

sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, für das Gesamtjahr um ca. € 1,8 Mio. (Vorjahr:<br />

€ 2,3 Mio.) niedriger bzw. höher ausgefallen. Dies wäre überwiegend auf höhere bzw. niedrigere Zinsaufwendungen<br />

für variabel verzinsliche Finanzschulden zurückzuführen gewesen. Die anderen Komponenten des Eigenkapitals<br />

hätten sich nur geringfügig geändert.<br />

b) Kreditrisiko<br />

Im Konzern bestehen hinsichtlich Kundenforderungen keine wesentlichen Konzentrationen bezüglich möglicher Kreditrisiken.<br />

Es existieren Organisationsrichtlinien, die sicherstellen, dass Verkäufe an Kunden nur getätigt werden, wenn<br />

der Kunde in der Vergangenheit ein angemessenes Zahlungsverhalten aufgewiesen hat. Verträge über derivative<br />

Finanzinstrumente und Finanztransaktionen werden nur mit Finanzinstituten guter Bonität abgeschlossen und<br />

enthalten i. d. R. eine Bestimmung, die es erlaubt, im Falle einer Insolvenz eines Vertragspartners positive und negative<br />

Marktwerte gegeneinander aufzurechnen.<br />

c) Liquiditätsrisiko<br />

Ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement schließt das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln sowie<br />

die Möglichkeit der Finanzierung durch einen adäquaten Betrag an zugesagten Kreditlinien ein. Aufgrund der<br />

Dynamik des Geschäftsumfelds, in dem der Konzern operiert, ist es Ziel der Konzernfinanzabteilung, die notwendige<br />

Flexibilität in der Finanzierung beizubehalten, indem ausreichend ungenutzte Kreditlinien bestehen.<br />

Kapitalrisikomanagement<br />

Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung<br />

als unabhängiges Familienunternehmen, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den<br />

anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen, zum anderen in der Aufrechterhaltung<br />

einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren.<br />

Unverändert bestand die Strategie des Konzerns im Jahr 2012 darin, die im Konsortialdarlehensvertrag vereinbarte<br />

Eigenkapitalquote von mindestens 25 % deutlich zu übertreffen. Dieses Ziel konnte auch im Geschäftsjahr 2012<br />

erreicht werden.


138<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Der beizulegende Zeitwert von derivativen Finanzinstrumenten wird durch unmittelbar beobachtbare Marktinputfaktoren<br />

ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps berechnet sich aus dem Barwert der zukünftigen<br />

Zahlungs ströme unter Anwendung der zum Bilanzstichtag maßgeblichen Zinskurve. Der beizulegende Zeitwert von<br />

Fremdwährungstermingeschäften wird unter Zugrundelegung der Devisenterminkurse am Bilanzstichtag ermittelt.<br />

Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, die wirtschaftlich betrachtet wirksame Absicherungen<br />

im Rahmen der Konzernstrategie darstellen, werden, soweit kein Hedge Accounting vorliegt, ergebniswirksam erfasst.<br />

Bei Anwendung von Hedge Accounting für Cashflow Hedges werden die Marktwertveränderungen aus dem effektiven<br />

Teil erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Den ergebniswirksamen Marktwertveränderungen der Derivate stehen<br />

nahezu kompensierende Marktwertveränderungen aus den abgesicherten Grundgeschäften gegenüber.<br />

Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte werden auf der Basis von aktuellen Referenzkursen der Europäischen<br />

Zentralbank unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen bestimmt. Die Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente<br />

werden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt. Dabei werden die für die jeweilige<br />

Restlaufzeit der Derivate geltenden Marktzinssätze verwendet.<br />

Nominalvolumen<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Nominalvolumen<br />

Restlaufzeit > 1 Jahr<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Beizulegender Zeitwert<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Devisentermin -<br />

geschäfte 835.229 630.709 2.102 1.451 8.632 – 11.324<br />

Zinssicherungs -<br />

geschäfte 45.000 90.000 25.000 50.000 – 3.228 – 4.684<br />

Eingebettete<br />

Derivate 8.600 9.000 0 0 221 873<br />

888.829 729.709 27.102 51.451 5.625 – 15.135<br />

In Abhängigkeit vom Marktwert am Bilanzstichtag werden derivative Finanzinstrumente als sonstiger Vermögenswert<br />

(bei positivem Marktwert) oder als sonstige Verbindlichkeit (bei negativem Marktwert) ausgewiesen.<br />

Zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzinstrumente werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten<br />

klassifiziert. Der volle beizulegende Zeitwert eines derivativen Sicherungsinstruments wird als langfristige(r)<br />

Vermögenswert/Verbindlichkeit eingestuft, sofern die Restlaufzeit des gesicherten Instruments 12 Monate<br />

übersteigt; anderenfalls erfolgt eine Einstufung als kurzfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit.<br />

Zu den unter den übrigen Verbindlichkeiten bilanzierten Cashflow-Hedges verweisen wir auf Textziffer 29.<br />

Der Konzern designiert Devisentermingeschäfte zur Sicherung von nicht in der funktionalen Währung denominierten,<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten künftigen Fremdwährungsein- und -auszahlungen aus dem operativen<br />

Geschäft der B. <strong>Braun</strong> Gruppe. Mit den Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die Ergebnisvolatilität aus den<br />

Fremdwährungseinnahmen und -auszahlungen (bzw. aus deren Bewertung) in Bezug auf das Devisenkursrisiko zu<br />

reduzieren. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match-Methode und<br />

retrospektiv nach der Dollar-Offset-Methode überprüft.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

139<br />

Sonstige Erläuterungen<br />

Im Konzern waren zum 31. Dezember 2012 Devisentermingeschäfte mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von<br />

saldiert T € 4.579 (Vorjahr: T € – 8.767) als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cashflow Hedges designiert. Alle<br />

Sicherungsbeziehungen waren im Rahmen der von IAS 39 vorgegebenen Bandbreite effektiv.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 wurden aus der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Devisenderivaten im Zusammenhang<br />

mit Cashflow Hedges resultierende Gewinne von T € 23.068 (Vorjahr: T € 17.045) und Verluste von T € 17.331<br />

(Vorjahr: T € 19.855) im Eigenkapital erfasst. Im Geschäftsjahr wurden im Eigenkapital erfasste Gewinne in Höhe von<br />

T € 2.237 (Vorjahr: T € 11.739) und Verluste in Höhe von T € 9.904 (Vorjahr: T € 1.447) in die sonstigen betrieblichen<br />

Erträge bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen transferiert. Die Sicherungsmaßnahmen waren bis zum Bilanzstichtag<br />

mit keinen Ineffektivitäten verbunden. B. <strong>Braun</strong> erwartet, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate im<br />

Eigenkapital erfasste Gewinne von T € 5.006 und Verluste in Höhe von T € 427 in die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

reklassifiziert werden.<br />

33 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen<br />

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden angegeben, soweit sie nicht bereits als konsolidierte<br />

Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Eine Person oder ein naher Familienangehöriger<br />

dieser Person steht dem berichtenden Unternehmen nahe, wenn diese das berichtende Unternehmen beherrscht oder<br />

an dessen gemeinschaftlicher Führung beteiligt ist, maßgeblichen Einfluss auf das berichtende Unternehmen hat<br />

oder im Management des berichtenden Unternehmens eine Schlüsselposition bekleidet. Ein Unternehmen steht dem<br />

berichtenden Unternehmen nahe, wenn beide Unternehmen zum selben Konzern gehören, eines der beiden Unternehmen<br />

ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen des anderen ist.<br />

Im Rahmen des operativen Geschäfts bezieht der B. <strong>Braun</strong>-Konzern weltweit Materialien, Vorräte und Dienstleistungen<br />

von zahlreichen Geschäftspartnern. Unter diesen befinden sich einige wenige, an denen der Konzern beteiligt ist,<br />

sowie Unternehmen, die mit Mitgliedern des Aufsichtsrats der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> in Verbindung stehen. Geschäfte<br />

mit diesen Gesellschaften erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. Die entsprechenden Umsätze sind aus Sicht des<br />

B. <strong>Braun</strong>-Konzerns nicht von materieller Bedeutung. Der B. <strong>Braun</strong>-Konzern war an keinen wesentlichen Transaktionen<br />

mit nahestehenden Unternehmen und Personen beteiligt, die in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblich waren und<br />

beabsichtigt dies auch zukünftig nicht.<br />

Die folgenden Geschäfte wurden mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt:<br />

Verkauf von Waren und Dienstleistungen<br />

Nahestehende Unternehmen 12.036 12.165<br />

davon B. <strong>Braun</strong> Holding GmbH & Co. KG (7.830) (9.144)<br />

davon Beteiligungen (4.206) (3.021)<br />

12.036 12.165<br />

Kauf von Waren und Dienstleistungen<br />

Nahestehende Unternehmen 56.827 53.049<br />

davon B. <strong>Braun</strong> Holding GmbH & Co. KG (23.408) (31.799)<br />

davon Gemeinschaftsunternehmen (16.297) (17.175)<br />

davon Beteiligungen (17.122) (4.075)<br />

56.827 53.049<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €


140<br />

Offene Posten aus dem Kauf/Verkauf von Waren/Dienstleistungen sowie aus Kreditaufnahmen am Geschäfts jahresende:<br />

Offene Posten aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen<br />

31. 12. 2012<br />

T €<br />

31. 12. 2011<br />

T €<br />

Nahestehende Unternehmen 14.059 17.205<br />

davon B. <strong>Braun</strong> Holding GmbH & Co. KG (7.453) (9.279)<br />

davon Gemeinschaftsunternehmen (5.964) (6.393)<br />

davon Beteiligungen (642) (1.533)<br />

Management in Schlüsselpositionen 0 1<br />

14.059 17.206<br />

Bestellobligo 807 229<br />

Offene Posten aus dem Kauf von Waren und Dienstleistungen sowie Kreditaufnahmen<br />

Nahestehende Unternehmen 40.056 41.893<br />

davon B. <strong>Braun</strong> Holding GmbH & Co. KG (35.703) (38.199)<br />

davon Beteiligungen (4.353) (3.694)<br />

Management in Schlüsselpositionen 33.560 52.314<br />

73.616 94.207<br />

Bestellobligo 2.311 1.959<br />

Bei dem Management in Schlüsselpositionen handelt es sich um Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>. Die Gruppe der nahestehenden Unternehmen umfasst neben der B. <strong>Braun</strong> Holding<br />

GmbH & Co. KG und assoziierten Unternehmen auch Joint Ventures sowie Unternehmen, die von dem Management<br />

in Schlüsselpositionen oder deren engen Familienangehörigen beherrscht werden. Die Namen der assoziierten Unternehmen<br />

und Joint Ventures können der Anteilsbesitzliste entnommen werden.<br />

Die offenen Posten mit nahestehenden Personen und Unternehmen sind in folgenden Bilanzpositionen enthalten:<br />

– Sonstige Vermögenswerte<br />

– Finanzschulden<br />

– Sonstige Schulden<br />

Die von nahestehenden Personen gewährten Darlehen haben kurzfristigen Charakter. Die Verzinsung orientiert sich<br />

an der Rendite für Pfandbriefe.<br />

Bezüglich der Leasingverbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen wird auf Textziffer 27 verwiesen.


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141<br />

Sonstige Erläuterungen<br />

Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder setzt sich aus einem fixen und einem erfolgsbezogenen variablen Bestandteil<br />

zusammen. Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Pensionszusagen und Sachbezüge.<br />

Die Sachbezüge bestehen im Wesentlichen aus den nach dem deutschen Steuerrecht anzusetzenden Werten für<br />

die Dienstwagennutzung.<br />

Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und den Leistungen des Vorstands die<br />

wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens.<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstands <strong>teilen</strong> sich wie folgt auf:<br />

Feste Vergütung 2.751 2.567<br />

Variable Vergütung 3.623 3.181<br />

Aufwand für Altersversorgung 865 530<br />

Gewährung von Bonusgenussrechten 200 140<br />

Sonstige Bezüge 497 425<br />

7.936 6.843<br />

2012<br />

T €<br />

2011<br />

T €<br />

Davon entfielen auf den Vorstandsvorsitzenden mit T € 452 fixe Bezüge und mit T € 721 variable Bezüge aus Erfolgsbeteiligungen.<br />

Gegenüber aktiven Vorstandsmitgliedern bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von insgesamt T € 16.786.<br />

Die als Verbindlichkeit gegenüber Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern ausgewiesenen Tantiemeverbindlichkeiten<br />

gegenüber Vorstandsmitgliedern betragen T € 3.435. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber<br />

früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt T € 22.834 zurückgestellt, die laufenden<br />

Pensionszahlungen betragen T € 1.640. Als Gesamtvergütung des Aufsichtsrats wurde ein Betrag von T € 685<br />

aufgewendet.<br />

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt.<br />

Die Vergütungen, die an Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat für Arbeitsleistungen außerhalb ihrer Aufsichtsratstätigkeit<br />

geleistet werden, sind marktüblich.<br />

Die Gesellschaft hat keine Kredite an Vorstandsmitglieder bzw. ehemalige Vorstandsmitglieder gewährt.<br />

Gegenüber Vorstandsmitgliedern bestehen Verbindlichkeiten aus Genussrechten in Höhe von T € 10.611 (Vorjahr:<br />

T € 8.326). Zu der Gewährung von Bonusgenussrechten wird auf Textziffer 27 verwiesen.<br />

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind auf den Seiten 6 –7 sowie 148 –149 angegeben.


142<br />

Erläuterungen der Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns<br />

im Berichtsjahr verändert haben. Dabei wurden die Zahlungsströme entsprechend IAS 7 nach den Mittelzu- und<br />

-abflüssen aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Cashflow<br />

aus operativer Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt.<br />

34 Brutto-Cashflow und Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

Der Brutto-Cashflow in Höhe von € 633,3 Mio. zeigt den betrieblichen Einnahmeüberschuss vor der Mittelbindung.<br />

Er liegt € 89,9 Mio. über dem Vorjahreswert. Die Veränderung resultiert insbesondere aus dem höheren operativen<br />

Ergebnis von € 469,2 Mio. sowie der Veränderung langfristiger Rückstellungen.<br />

Im Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit von € 711,7 Mio. werden die Veränderungen des Umlaufvermögens,<br />

der kurzfristigen Rückstellungen und der Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten) dargestellt. Die Erhöhung<br />

der Vorräte und kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie die Verringerung der Forderungen haben<br />

zu einem Mittelzufluss von € 78,5 Mio. geführt. Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit liegt damit<br />

€ 261,9 Mio. über dem des Vorjahres.<br />

35 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Für den Kauf von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Finanzanlagen sowie für Unternehmensakquisitionen<br />

wurde im Jahr 2012 ein Betrag von € 585,1 Mio. aufgewendet. Dem standen Einnahmen aus dem Verkauf<br />

von Sachanlagen und dem Abgang von Beteiligungen (€ 10,1 Mio.) sowie erhaltene Dividendenzahlungen<br />

(€ 6,3 Mio.) gegenüber, sodass sich ein Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von € 568,7 Mio. ergibt. Gegenüber<br />

dem Vorjahr ergibt sich eine Erhöhung der Mittelabflüsse von € 21,1 Mio.<br />

Die im Geschäftsjahr getätigten Investitionen konnten vollständig durch den Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

gedeckt werden. Der hiernach verbleibende Free-Cash-Flow beträgt € 143,0 Mio. (Vorjahr: – € 97,7 Mio.)<br />

Zugänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten aus Finanzierungsleasing führen zu keinem Mittelabfluss<br />

und werden daher nicht unter den Investitionen ausgewiesen. Die Zugänge des Geschäftsjahres betrugen<br />

€ 0,5 Mio. (Vorjahr: € 2,6 Mio.).<br />

36 Mittelzufluss / Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Im Geschäftsjahr 2012 betrugen die Mittelabflüsse aus Finanzierungstätigkeit € 82,2 Mio. (Vorjahr: € 108,3 Mio.<br />

Mittelzufluss). Der Saldo der für Kreditaufnahmen und Schuldentilgung zu- und abgeflossenen Mittel beträgt<br />

– € 49,0 Mio. (Vorjahr: € 146,0 Mio.). Dividendenzahlungen und Kapitaleinzahlungen von Minderheitsgesellschaftern<br />

führten zu einem Mittelabfluss per Saldo von € 32,4 Mio. (Vorjahr: € 41,2 Mio.). Die Veränderung gegenüber dem<br />

Vorjahr in Höhe von – € 190,5 Mio. ist insbesondere auf höhere Schuldentilgung zurückzuführen.<br />

37 Finanzmittelfonds<br />

Der Finanzmittelfonds enthält Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte,<br />

die nur unwesentlichen Wertschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Restlaufzeit von maximal drei Monaten.<br />

Zum 31. Dezember 2012 lagen Verfügungsbeschränkungen bezüglich des Finanzmittelfonds in Höhe von T € 880<br />

(Vorjahr: T € 308) vor. Die Beschränkungen betrafen überwiegend Kautionen sowie Sicherheitsleistungen für Tender.<br />

38 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses keine Sachverhalte<br />

mit wesentlicher Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Geschäftsjahres 2012 ergeben.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

143<br />

Erläuterungen der Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS<br />

Den vollständigen, im elektronischen Bundesanzeiger zur Veröffentlichung vorgesehenen Jahresabschluss<br />

und Lagebericht haben wir mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:<br />

Wir haben den von der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong>, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend<br />

aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />

Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />

und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der<br />

in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des<br />

Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />

Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB<br />

anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

Kassel, den 4. März 2013<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Prof. Dr. Georg Kämpfer<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Holger Plaum<br />

Wirtschaftsprüfer


144<br />

WESENTLICHER ANTEILSBESITZ<br />

Name und Sitz der Gesellschaft<br />

Anteil am<br />

Kapital<br />

in % 1)<br />

Stand per 31. 12. 2012<br />

Eigenkapital Umsatzerlöse<br />

T €<br />

T €<br />

Mitarbeiter<br />

Inland<br />

AESCULAP <strong>AG</strong>, Tuttlingen 2) 100,0 123.039 611.280 3.220<br />

AESCULAP INTERNATIONAL GMBH, Tuttlingen 2) 100,0 205.777 0 0<br />

AESCULAP SUHL GMBH, Suhl 100,0 3.852 11.709 129<br />

ALMO-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Bad Arolsen 60,0 23.125 63.315 347<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum <strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong> 2) 94,0 93.464 258.434 801<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum Saxonia GmbH, Radeberg 2) 94,0 10.956 65.610 644<br />

B. <strong>Braun</strong> Facility Services GmbH & Co. KG, <strong>Melsungen</strong> 100,0 400 17.906 82<br />

B. <strong>Braun</strong> Nordamerika Verwaltungsgesellschaft mbH, <strong>Melsungen</strong> 2) 100,0 149.309 0 0<br />

B. <strong>Braun</strong> Surgical GmbH, <strong>Melsungen</strong> 2) 100,0 154.532 0 0<br />

B. <strong>Braun</strong> TravaCare GmbH, Hallbergmoos 2) 100,0 49 39.647 63<br />

B. <strong>Braun</strong> Vet Care GmbH, Tuttlingen 2) 100,0 341 13.164 19<br />

Nutrichem Diät + Pharma GmbH, Roth 100,0 29.689 30.484 219<br />

Inko Internationale Handelskontor GmbH, Roth 100,0 4.523 20.405 28<br />

SteriLog GmbH, Tuttlingen 100,0 – 331 8.641 127<br />

TransCare Service GmbH, Neuwied 55,0 2.408 10.194 97<br />

Europa<br />

AESCULAP CHIFA SP.ZO.O., Nowy Tomysl / Polen 98,8 71.362 137.724 1.663<br />

AESCULAP S.A.S., Chaumont / Frankreich 100,0 9.971 11.442 116<br />

Avitum S.R.L., Timisoara / Rumänien 94,0 – 2.452 11.506 244<br />

B. <strong>Braun</strong> Adria d.o.o., Zagreb / Kroatien 36,0 4.459 11.234 30<br />

B. <strong>Braun</strong> Austria Ges. m.b.H., Maria Enzersdorf / Österreich 60,0 40.317 53.760 135<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum France S.A.S., Gradignan / Frankreich 94,0 13.724 14.065 22<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum Hungary Zrt., Budapest / Ungarn 94,0 15.261 31.650 658<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum Italy S.p.A., Mirandola / Italien 94,0 19.247 50.115 216<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum Poland Sp.zo.o., Nowy Tomysl / Polen 95,1 1.797 29.675 436<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum Russland OOO, St. Petersburg / Russland 94,0 14.882 20.685 38<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum s.r.o., Bratislava / Slowakische Republik 93,7 434 9.756 163<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum s.r.o., Prag / Tschechische Republik 93,7 5.189 24.359 275<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum Turkey Sanayi Ticaret Anonim Sirketi, Ankara / Türkei 94,0 1.931 11.005 18<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum UK Ltd., Sheffield / England 94,0 538 24.928 225


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

145<br />

Wesentlicher Anteilsbesitz<br />

Name und Sitz der Gesellschaft<br />

Anteil am<br />

Kapital<br />

in % 1)<br />

Stand per 31. 12. 2012<br />

Eigenkapital Umsatzerlöse<br />

Mitarbeiter<br />

T €<br />

T €<br />

B. <strong>Braun</strong> Holding <strong>AG</strong>, Sempach / Schweiz 51,0 141.995 0 0<br />

B. <strong>Braun</strong> Hospicare Ltd., Collooney Co Sligo / Irland 100,0 10.628 16.125 90<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical AB, Danderyd / Schweden 100,0 2.319 41.205 47<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical <strong>AG</strong>, Sempach / Schweiz 51,0 160.153 255.838 862<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical A / S, Frederiksberg / Dänemark 100,0 1.998 16.898 29<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical A / S, Vestskogen / Norwegen 100,0 1.775 22.694 33<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical B.V., Oss / Niederlande 100,0 5.877 54.576 154<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical EOOD, Sofia / Bulgarien 60,0 3.577 10.850 41<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical International S.L., Rubí / Spanien 100,0 98.295 3.066 11<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Kft., Budapest / Ungarn 60,0 26.476 61.399 783<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Lda., Barcarena / Portugal 100,0 40.824 54.916 143<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical LLC, St. Petersburg / Russland 100,0 32.557 138.259 360<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Ltd., Dublin / Irland 100,0 3.099 17.647 41<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Ltd., Sheffield / England 100,0 29.150 121.242 402<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical N.V. / S.A., Diegem / Belgien 100,0 2.615 31.163 74<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Oy, Helsinki / Finnland 100,0 3.583 35.773 50<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical S.A., Rubí / Spanien 100,0 258.936 223.831 1.144<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical S.A.S., Boulogne / Frankreich 100,0 80.221 276.721 1.333<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical S.R.L., Timisoara / Rumänien 61,9 3.247 19.289 85<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical s.r.o., Bratislava / Slowakische Republik 70,0 4.795 23.992 23<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical s.r.o., Prag / Tschechische Republik 70,0 29.152 74.576 192<br />

B. <strong>Braun</strong> Medikal Dis Ticaret A.S., Istanbul / Türkei 100,0 7.526 14.692 68<br />

B. <strong>Braun</strong> Milano S.p.A., Milano / Italien 100,0 29.329 109.980 215<br />

B. <strong>Braun</strong> Sterilog (Birmingham) Ltd., Sheffield / England 100,0 – 6.510 13.873 240<br />

B. <strong>Braun</strong> Sterilog (Yorkshire) Ltd., Sheffield / England 100,0 – 5.099 9.516 171<br />

B. <strong>Braun</strong> Surgical S.A., Rubí / Spanien 100,0 99.001 158.367 793<br />

B. <strong>Braun</strong> VetCare SA, Rubí / Spanien 100,0 8.889 10.118 24<br />

Gematek OOO, St. Petersburg / Russland 100,0 12.685 7.450 227<br />

Suturex & Renodex S.A.S., Sarlat / Frankreich 100,0 10.020 14.547 186<br />

1)<br />

Durchgerechneter Anteil |<br />

2)<br />

Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag |<br />

3)<br />

At Equity konsolidiert |<br />

4)<br />

Quotal konsolidiert


146<br />

WESENTLICHER ANTEILSBESITZ<br />

Name und Sitz der Gesellschaft<br />

Anteil am<br />

Kapital<br />

in % 1)<br />

Stand per 31. 12. 2012<br />

Eigenkapital Umsatzerlöse<br />

T €<br />

T €<br />

Mitarbeiter<br />

Amerika<br />

AESCULAP INC., Center Valley / USA 95,5 55.168 152.434 449<br />

Aesculap Implant Systems LLC, Center Valley / USA 95,5 – 9.257 41.709 114<br />

B. <strong>Braun</strong> Aesculap de México S.A. de C.V., México D. F. / Mexiko 100,0 8.199 14.350 161<br />

B. <strong>Braun</strong> Interventional Systems Inc., Bethlehem / USA 95,5 23.051 31.662 38<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Inc., Bethlehem / USA 95,5 206.715 739.021 4.358<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Peru S.A., Lima / Peru 100,0 18.342 17.546 333<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical S.A., Bogota / Kolumbien 100,0 17.278 28.452 247<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical S.A., Buenos Aires / Argentinien 100,0 11.762 34.172 363<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical S.A., Quito / Ecuador 100,0 7.158 15.805 83<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical SpA, Santiago de Chile / Chile 86,1 8.886 28.784 165<br />

B. <strong>Braun</strong> of America Inc., Bethlehem / USA 95,5 123.373 0 0<br />

CAPS Inc., Santa Fe Springs / USA 95,5 62.965 121.787 507<br />

Laboratorios B. <strong>Braun</strong> S.A., São Gonçalo / Brasilien 100,0 105.375 168.557 1.718<br />

Asien und Australien<br />

Ahlcon Parenterals (India) Limited., New Dehli / Indien 75,0 13.523 3.963 158<br />

B. <strong>Braun</strong> AESCULAP JAPAN CO. LTD., Tokyo / Japan 100,0 59.474 140.825 509<br />

B. <strong>Braun</strong> Australia Pty. Ltd., Bella Vista / Australien 100,0 28.121 64.603 124<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum Philippines Inc., Manila / Philippinen 100,0 4.501 13.922 109<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum (Shanghai) Trading Co. Ltd., Shanghai / China 94,0 16.200 55.618 126<br />

B. <strong>Braun</strong> Korea Co. Ltd., Seoul / Republik Korea 100,0 19.106 53.257 120<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical (H.K.) Ltd., Hongkong / China 100,0 50.511 92.994 33<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical (India) Pvt. Ltd., Bombay / Indien 100,0 14.020 59.027 676<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Industries Sdn. Bhd., Petaling Jaya / Malaysia 100,0 315.666 327.330 5.287<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical (Shanghai) International Trading Co. Ltd., Shanghai / China 100,0 15.323 105.482 689<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Supplies Inc., Manila / Philippinen 100,0 5.462 18.386 163<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical Supplies Sdn. Bhd., Petaling Jaya / Malaysia 100,0 24.694 48.108 154<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical (Suzhou) Company Limited, Suzhou / China 100,0 7.649 32.257 343<br />

B. <strong>Braun</strong> Pakistan (Private) Ltd., Karachi / Pakistan 100,0 588 11.308 84<br />

B. <strong>Braun</strong> Singapore Pte. Ltd., Singapur 100,0 47.177 17.722 44<br />

B. <strong>Braun</strong> Taiwan Co. Ltd., Taipei / Taiwan 100,0 3.308 18.130 52<br />

B. <strong>Braun</strong> (Thailand) Ltd., Bangkok / Thailand 100,0 8.550 17.296 84<br />

B. <strong>Braun</strong> Vietnam Co. Ltd., Hanoi / Vietnam 100,0 31.426 52.862 952<br />

PT. B. <strong>Braun</strong> Medical Indonesia, Jakarta / Indonesien 100,0 30.598 53.356 416


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

147<br />

Wesentlicher Anteilsbesitz<br />

Name und Sitz der Gesellschaft<br />

Anteil am<br />

Kapital<br />

in % 1)<br />

Stand per 31. 12. 2012<br />

Eigenkapital Umsatzerlöse<br />

T €<br />

T €<br />

Mitarbeiter<br />

Afrika<br />

B. <strong>Braun</strong> Avitum (Pty) Ltd., Johannesburg / Südafrika 100,0 58 10.518 142<br />

B. <strong>Braun</strong> Medical (Pty) Ltd., Johannesburg / Südafrika 100,0 5.180 26.921 150<br />

Übriger Anteilsbesitz<br />

Babolat VS, Lyon / Frankreich 3) 28,0 57.899 123.737 210<br />

Medical Service und Logistik GmbH, Recklinghausen 4) 50,0 959 29.682 5<br />

Schölly Fiberoptic GmbH, Denzlingen 3) 28,0 30.849 73.606 278<br />

1)<br />

Durchgerechneter Anteil |<br />

2)<br />

Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag |<br />

3)<br />

At Equity konsolidiert |<br />

4)<br />

Quotal konsolidiert<br />

Die Werte entsprechen den nach IFRS aufgestellten Jahresabschlüssen. Die Umrechnung der Beträge der ausländischen Unternehmen<br />

erfolgt für das Eigenkapital mit dem Mittelkurs am 31. Dezember und für den Umsatz mit dem Durchschnittskurs des Berichtsjahres.


148<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

Der Aufsichtsrat der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> hat im Geschäftsjahr<br />

2012 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung<br />

obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung<br />

beratend begleitet und überwacht.<br />

In drei ordentlichen Sitzungen wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand<br />

über die aktuelle Geschäftsentwicklung des Unternehmens,<br />

seinen finanziellen Status und wesentliche Investitionsvorhaben<br />

informiert.<br />

Ferner waren ein Statusbericht zur Konzernstrategie 2015, die<br />

Vor stellung des IT-Tools „E-Learning“ sowie der Spartenstrategien<br />

Hos pital Care und Aesculap besondere Themen der Aufsichts ratsberatungen.<br />

Außerdem hat der Aufsichtrat den Personalbericht<br />

2011 entgegengenommen. Der Aufsichtsrat hat die Ergebniserwartung<br />

2013 sowie Beraterverträge der Aufsichtsratsmitglieder<br />

diskutiert und verabschiedet und über satzungsmäßig<br />

zustimmungspflichtige Geschäfte beraten.<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand darüber hinaus mit dem<br />

Vorsitzenden des Vorstands in regelmäßigem Informations- und<br />

Gedankenaustausch über wesentliche Geschäftsentwicklungen der<br />

Gesellschaft und des Konzerns und anstehende Entscheidungen.<br />

Auch in diesem Jahr führte der Aufsichtsrat auf freiwilliger Basis<br />

eine Effizienzprüfung durch. Diese vom Aufsichtsrat vorgenommene<br />

Selbstevaluation hat ergeben, dass der Aufsichtsrat effizient<br />

organisiert ist und dass das Zusammenwirken von Vorstand und<br />

Aufsichtsrat sehr gut funktioniert.<br />

Gegenstand der Beratungen des Prüfungsausschusses waren die<br />

aktuelle Geschäftsentwicklung, das Incentivierungssystem im<br />

B. <strong>Braun</strong>-Konzern, die Forderungssituation Spanien, Italien und<br />

Portugal, das Investitionsprogramm 2012 – 2015, das Risikoüber<br />

wachungssystem sowie insbesondere der vom Vorstand<br />

aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss 2012 der B. <strong>Braun</strong><br />

<strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>. Außerdem hat der Prüfungsausschuss den Compliance-Bericht<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> sowie den Risikobericht<br />

des Vorstandes entgegengenommen. Ein weiteres Thema<br />

war die Planung der Jahresabschlussprüfung 2013. Zu diesen<br />

Themen hat der Prüfungsausschuss im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen<br />

berichtet und seine Empfehlungen ausgesprochen.<br />

Der Personalausschuss des Aufsichtsrats hat in 2012 vier Mal<br />

getagt und in seiner Sitzung vom 8. März 2012 dem Aufsichtsrat<br />

die Zuteilung der Genussrechte nach dem B. <strong>Braun</strong> In centive<br />

Scheme an die Mitglieder des Vorstandes vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat<br />

hat dieser Zuteilung in seiner Sitzung mit gleichem<br />

Datum zugestimmt. Weiterhin hat der Personalausschuss in dieser<br />

Sitzung dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, Frau Dr. Annette<br />

Beller und Herrn Otto Philipp <strong>Braun</strong> per 1. April 2012 zu ordentlichen<br />

Vorstandsmitgliedern zu bestellen; der Aufsichtsrat hat<br />

dieser Bestellung ebenfalls zugestimmt. Außerdem hat der Personalausschuss<br />

in seinen Sitzungen vom 9. Juli, 17. Oktober und<br />

4. Dezember 2012 eine neue Vergütungsstruktur für den Vorstand<br />

entwickelt, die in der Sitzung des Aufsichtsrats am 4. Dezem -<br />

ber 2012 mit Wirkung vom 1. Januar 2013 verabschiedet wurde.<br />

In seinen Sitzungen am 17. Oktober und 4. Dezember 2012 hat der<br />

Personalausschuss die Wiederbestellung von Herrn Dr. Meinrad<br />

Lugan zum ordentlichen Vorstandsmitglied bis zum 30. September<br />

2018 sowie die Bestellung von Herrn Markus Strotmann mit<br />

Wirkung zum 1. April 2013 für drei Jahre zum stellvertretenden<br />

Vorstandsmitglied empfohlen; der Aufsichtsrat hat diese Be -<br />

stellungen in seiner Sitzung am 8. Dezember 2012 beschlossen.<br />

Herr Strotmann tritt die Nachfolge als Vorstand für B. <strong>Braun</strong><br />

Avitum von Herrn Dr. Wolfgang Feller an, der per 31. März 2013<br />

in den Ruhestand geht. Ein weiteres Thema der Personalausschuss-<br />

Sitzungen in 2012 waren die Vorstandsbezüge.<br />

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss sowie der Lagebericht<br />

für das Geschäftsjahr 2012 der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>,<br />

der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind von der<br />

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungs -<br />

gesellschaft, Kassel, die in der Hauptversammlung am 24. März<br />

2011 zum Abschlussprüfer bestellt worden war, geprüft worden.<br />

Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und dies<br />

in einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk testiert.<br />

Der Abschlussprüfer hat an den Beratungen des Aufsichtsrats und<br />

des Prüfungsausschusses über den Jahresabschluss und den Konzernabschluss<br />

teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse<br />

seiner Prüfung berichtet. Die vom Aufsichtsrat vorgenommene<br />

Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts und des Vorschlags<br />

für die Verwendung des Bilanzgewinnes der B. <strong>Braun</strong><br />

<strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts<br />

gibt in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der<br />

Abschlussprüfungsberichte zu Beanstandungen keinen Anlass.<br />

Wir haben daher den vom Vorstand aufgestellten Jahres -<br />

abschluss gebilligt, der damit gemäß § 172 AktG festgestellt ist.<br />

Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands zur<br />

Verwendung des Bilanzergebnisses an.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

149<br />

V O N L INKS:<br />

D R . H . C . AUGUST O ETKER<br />

Persönlich haftender Gesellschafter der<br />

Dr. August Oetker KG, Bielefeld<br />

P ROF. DR . RER. POL. THOMAS RÖDDER<br />

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Partner<br />

der Sozietät Flick Gocke Schaumburg, Bonn<br />

RAINER HEPKE*<br />

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der<br />

B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong><br />

P ETER H OHMANN*<br />

Stellv. Vorsitzender, Konzernbetriebsratsvorsitzender<br />

des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns Deutschland,<br />

Betriebsratsvorsitzender der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>,<br />

<strong>Melsungen</strong><br />

B ARBARA B RAUN-LÜDI CKE<br />

Kauffrau, <strong>Melsungen</strong><br />

* gewählt von den Arbeitnehmern<br />

P ROF. DR . OL I VER S CHN ELL<br />

Geschäftsführer der Sciarc GmbH, Baierbrunn<br />

Geschäftsführender Vorstand der Forschergruppe<br />

Diabetes e. V. am Helmholtz Zentrum München<br />

MIKE S CHWARZ*<br />

Freigestellter Betriebsrat der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong><br />

<strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong><br />

E DELTRAUD G LÄN ZER*<br />

Mitglied des geschäftsführenden<br />

Hauptvorstands der IG BCE, Hannover<br />

E KKEHARD RIST*<br />

Stellv. Konzernbetriebsratsvorsitzender des<br />

B. <strong>Braun</strong>-Konzerns Deutschland,<br />

Betriebsratsvorsitzender der Aesculap <strong>AG</strong>, Tuttlingen<br />

S O N JA SIEWERT*<br />

Freigestellte Betriebsrätin der B. <strong>Braun</strong><br />

<strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong><br />

M A N FRED H ERRES *<br />

Direktor Produktion B. <strong>Braun</strong> Avitum<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong><br />

D R . RER. POL. ANTONIUS ENGBERDING *<br />

Ehem. Vorstand IG Metall, Fachbereich Tarifpolitik,<br />

Frankfurt/Main<br />

P ROF. DR. DR . DR . H. C. MICHAEL UNGETHÜM<br />

Ehem. stellv. Vorsitzender des Vorstands<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>, Tuttlingen<br />

D R . JOACHI M R AUHUT<br />

Mitglied des Vorstands der Wacker Chemie <strong>AG</strong>,<br />

München<br />

H A N S -CARSTE N HA N SEN<br />

President Human Ressources<br />

der BASF SE, Ludwigshafen<br />

P ROF. DR . H . C . LUDWI G G EORG B RAUN<br />

Vorsitzender, ehem. Vorstandsvorsitzender<br />

der B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Melsungen</strong><br />

Der Vorstand hat gem. § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2012<br />

einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

erstellt. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht geprüft; Beanstandungen<br />

haben sich nicht ergeben. Der Abschlussprüfer hat den<br />

Bericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen<br />

wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die<br />

Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“<br />

Der Aufsichtsrat ist mit dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers<br />

einverstanden. Nach dem abschließenden Ergebnis der<br />

Prüfung durch den Aufsichtsrat sind gegen die im Bericht enthaltene<br />

Schlusserklärung des Vorstands keine Einwendungen<br />

zu erheben.<br />

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand für die gute und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des B. <strong>Braun</strong>-Konzerns für die erbrachten Leistungen<br />

im Berichtszeitraum seinen Dank aus.<br />

<strong>Melsungen</strong>, im März 2013<br />

Der Aufsichtsrat


150<br />

GLOSSAR<br />

A PHERESE<br />

Außerhalb des Körpers erfolgende Blutbehandlung mittels einer<br />

direkt an den Blutkreislauf angeschlossenen „künstlichen Niere“<br />

(Dialysator).<br />

A SSET B ACKED SECURI T IES (ABS)<br />

Wertpapiere (Schuldverschreibungen), die durch einen Bestand an<br />

Forderungen abgesichert sind.<br />

BRIC-STAATEN<br />

Der Ausdruck BRIC steht für die Anfangsbuchstaben der Länder<br />

Brasilien, Russland, Indien und China.<br />

C APTI VE<br />

Ein konzerneigenes Versicherungsunternehmen, das zur Absicherung<br />

firmeneigener Risiken dient.<br />

C EN TERS OF EXCELLENCE (COE)<br />

Zentren innerhalb der globalen B. <strong>Braun</strong>-Organisation, in denen<br />

Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing für bestimmte<br />

Produktgruppen gebündelt sind.<br />

EBI TDA-MARGE<br />

Finanzkennzahl. Prozentualer Anteil der Kennzahl EBITDA am Umsatz.<br />

EMAS<br />

Kurzbezeichnung für Eco Management and Audit Scheme, auch<br />

bekannt als Öko-Audit. EMAS wurde von der Europäischen Union<br />

entwickelt und beinhaltet Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung<br />

für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern<br />

wollen.<br />

EN ISO 9001<br />

Eine internationale Norm, die weltweit anerkannte Anforderungen<br />

an ein Qualitätsmanagementsystem festlegt.<br />

EN ISO 14001<br />

Eine internationale Umweltmanagementnorm, die weltweit anerkannte<br />

Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem festlegt.<br />

ENTERALE ERNÄHRUNG<br />

Zufuhr von Nährstoffen als Trink- und Sondennahrung über den<br />

Magen-Darm-Trakt.<br />

DIALY SE<br />

Ein Blutreinigungsverfahren, welches bei Nierenversagen zum<br />

Einsatz kommt.<br />

EBI T<br />

Finanzkennzahl. Kurzbezeichnung für Earnings before Interest and<br />

Taxes. Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern.<br />

EXTRAKORPORALE BLUTBEHANDLUNG<br />

siehe Apherese<br />

FDA<br />

Kurzbezeichnung für Food & Drug Administration. Die FDA ist eine<br />

US-amerikanische Behörde für Nahrungsmittel- und Arzneimittelsicherheit.<br />

EBI TDA<br />

Finanzkennzahl. Kurzbezeichnung für Earnings before Interest,<br />

Taxes, Depreciation and Amortization. Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern<br />

und Abschreibungen.


Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss<br />

151<br />

H ÄMODI ALY SE<br />

Ein spezielles Blutreinigungsverfahren. Anwendung des Prinzips des<br />

Konzentrationsausgleichs kleinmolekularer Substanzen zweier<br />

Flüssigkeiten, die durch eine semipermeable (teilweise durchlässige)<br />

Membran getrennt sind.<br />

HYDROZEPHALUS<br />

Krankhafte Erweiterung der liquorgefüllten Flüssigkeitsräume des<br />

Gehirns.<br />

ISO<br />

Kurzbezeichnung für International Organization for Standardization.<br />

Internationale Organisation für Normung.<br />

PAREN TERALE ERNÄHRUNG<br />

Zufuhr von Nährstoffen unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts.<br />

SHUN T<br />

Medizinische Maßnahme in Form einer künstlich angelegten Verbindung<br />

zwischen normalerweise getrennten Gefäßen.<br />

WORKING C API TAL (UMLAUFVERMÖ GEN)<br />

Finanzkennzahl. Vorräte plus kurzfristige Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen minus kurzfristige Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen.<br />

I V<br />

Kurzbezeichnung für intravenös. Eine Applikationsform zur Verabreichung<br />

eines Medikaments, einer Flüssigkeit oder einer Suspension<br />

in ein venöses Blutgefäß.<br />

IWF<br />

Kurzbezeichnung für Internationaler Währungsfonds. Der IWF ist<br />

eine Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington,<br />

USA.<br />

L APAROSKOPIE<br />

Bauchspiegelung, bei der die Bauchhöhle und die darin liegenden<br />

Organe mit speziellen Endoskopen (Stablinsen-Optiken) durch<br />

kleine, vom Chirurgen geschaffene, Öffnungen in der Bauchdecke<br />

sichtbar gemacht werden.<br />

OHSAS 18001<br />

Kurzbezeichnung für Occupational Health and Safety Assessment<br />

Series. OHSAS 18001 ist eine Norm, die anerkannte Anforderungen<br />

an ein Arbeitsschutzmanagementsystem festlegt.


152<br />

IMPRESSUM<br />

B. BRAUN MELSUNGEN <strong>AG</strong><br />

Werkanlagen Pfieffewiesen<br />

Europagebäude<br />

34212 <strong>Melsungen</strong><br />

Deutschland<br />

Tel. (0 56 61) 71- 0<br />

Fax (0 56 61) 71- 45 67<br />

www.bbraun.de<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf<br />

Direktorin Unternehmenskommunikation<br />

und <strong>Wissen</strong>smanagement<br />

Werkanlagen Pfieffewiesen<br />

Europagebäude<br />

34212 <strong>Melsungen</strong><br />

Deutschland<br />

Tel. (0 56 61) 71-16 30<br />

Fax (0 56 61) 71- 35 69<br />

E-Mail: presse@bbraun.com


FÜNFJAHRESÜBERSICHT<br />

HIGHLIGHTS 2012<br />

HIGHLIGHTS 2012<br />

2008<br />

Mio. €<br />

2009 JANUAR B. <strong>Braun</strong> 2010 übernimmt die 2011 Nutrichem Diät 2012 +<br />

Mio.<br />

Pharma € GmbH.<br />

Mio.<br />

Das € deutsche Unternehmen<br />

Mio. € ist auf<br />

Mio. €<br />

Umsatzerlöse 3.786,4 4.028,2 Produkte für besondere 4.422,8 Ernährungserfordernisse 4.609,4 5.047,8 spezialisiert.<br />

Umsatzkosten 2.029,6 2.151,4 2.341,7 2.469,7 2.752,7<br />

Funktionskosten 1.366,2 1.432,3 1.595,9 1.686,5 1.817,9<br />

B. <strong>Braun</strong> beteiligt sich an der Tübinger CeGaT GmbH und<br />

Vertriebskosten 1.031,2 1.091,1 1.218,9 1.276,4 1.390,7<br />

steigt damit in den Markt für Gendiagnostik ein.<br />

Verwaltungkosten 204,7 202,1 221,6 230,5 235,8<br />

Kosten für Forschung & Entwicklung 130,3 139,1 155,4 179,6 191,4<br />

Ergebnis nach Funktionskosten 390,6 444,5 485,2 453,1 477,2<br />

Operatives Ergebnis 345,7 410,6 456,2 435,0 469,2<br />

Ergebnis vor Steuern 268,8 336,1 389,6 363,0 403,1<br />

Konzernjahresübeschuss 185,1<br />

MÄRZ B. <strong>Braun</strong> übernimmt 60 Prozent an Ventas<br />

239,6 277,4 257,7 288,6<br />

Ergebnis je Aktie Paraguayas. in € Das Unternehmen soll zukünftig B. 9,05 <strong>Braun</strong> 11,36 13,27 12,30 14,05<br />

EBITDA Medical SA Paraguay heißen.<br />

545,8 620,5 700,5 691,3 757,5<br />

Vermögenswerte 3.708,0 3.975,1 4.686,1 5.140,5 5.483,5<br />

Immaterielle Vermögenswerte 157,1 167,9 218,6 268,0 337,5<br />

Sachanlagen 1.698,7 1.926,8 2.305,0 2.541,7 2.736,8<br />

Vorräte 726,7 708,8 780,0 833,4 873,6<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 767,6 790,1 933,5 1.016,3 952,2<br />

Eigenkapital 1.389,7 1.620,0 1.984,0 2.101,2 2.259,2<br />

Verbindlichkeiten 2.318,3 2.355,1 2.702,1 3.039,2 3.224,3<br />

Pensionsverpflichtungen 470,4 491,8 513,3 650,3 816,7<br />

JUNI Im 50. Jahr nach ihrer Erfindung kommt eine<br />

Finanzschulden 1.094,5 1.006,4 neue Generation 1.233,4 der <strong>Braun</strong>üle auf 1.401,7 den Markt: Introcan 1.368,9<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 179,2 210,3 Safety 3 verfügt 216,8 über die bewährten 219,7Sicherheitsme-<br />

243,0<br />

chanismen, bildet aber ein geschlossenes System, das<br />

Investitionen in Sachanlagen, immaterielle<br />

Vermögenswerte und Finanzanlagen inklusive<br />

den Austritt von Blut verhindert.<br />

Unternehmensakquisitionen 521,8 465,9 601,2 573,3 588,5<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögenswerte 197,8 208,6 238,2 253,2 279,1<br />

Personalaufwand 1.339,8 1.424,9 1.581,7 1.648,9 1.834,4<br />

Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 37.601 38.512 40.316 42.736 45.381


HIGHLIGHTS 2012<br />

JANUAR B. <strong>Braun</strong> übernimmt die Nutrichem Diät +<br />

Pharma GmbH. Das deutsche Unternehmen ist auf<br />

Produkte für besondere Ernährungserfordernisse spezialisiert.<br />

B. <strong>Braun</strong> beteiligt sich an der Tübinger CeGaT GmbH und<br />

steigt damit in den Markt für Gendiagnostik ein.<br />

HIGHLIGHTS 2012<br />

MÄRZ B. <strong>Braun</strong> übernimmt 60 Prozent an Ventas<br />

Paraguayas. Das Unternehmen soll zukünftig B. <strong>Braun</strong><br />

Medical SA Paraguay heißen.<br />

JUNI Im 50. Jahr nach ihrer Erfindung kommt eine<br />

neue Generation der <strong>Braun</strong>üle auf den Markt: Introcan<br />

Safety 3 verfügt über die bewährten Sicherheitsmechanismen,<br />

bildet aber ein geschlossenes System, das<br />

den Austritt von Blut verhindert.


JULI B. <strong>Braun</strong> Medical India wird als attraktiver Arbeitgeber<br />

ausgezeichnet: Das indische Tochterunternehmen<br />

schafft es auf der Liste der „Best Companies to work for“<br />

unter die Top25 der indischen Unternehmen.<br />

SEPTEMBER B. <strong>Braun</strong> erwirbt Anteile von Ahlcon<br />

Parenterals, Indien. Das Unternehmen produziert<br />

und vermarktet eine große Bandbreite an groß- und<br />

kleinvolumigen Parenteralien und ist ein etablierter<br />

OEM-Hersteller.<br />

OKTOBER Die Medicalfertigung in <strong>Melsungen</strong> wird von<br />

A.T. Kearney und der Wirtschaftszeitung „Produktion“<br />

als „Fabrik des Jahres“ in der Kategorie Großserienfertigung<br />

ausgezeichnet.


3002 0122

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