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Ehrenmitglieder - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

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24<br />

Kirche und Gesellschaft<br />

Buchbesprechung<br />

Der Tod ist ein Philosoph<br />

„Herr, lehre doch mich, dass ein Ende<br />

mit mir haben muss, und mein Leben<br />

ein Ziel hat und ich davon muss“ – so<br />

formuliert Johannes Brahms im dritten<br />

Satz seines Deutschen Requiems die<br />

Zeilen aus Psalm 39 und wandelt sie in<br />

großartige Musik. Mit dieser Musik im<br />

Ohr habe ich die Gedanken zum Tod<br />

in 13 Kapiteln des Philosophen, Mathematikers<br />

und Autors Tobias Hürter<br />

gelesen. Ausgelöst durch einen Absturz<br />

bei einer Wanderung in den Bergen an<br />

Allerheiligen 2011 und 37 Meter freien<br />

Fall, durch wenige Sekunden sicheren<br />

Wissens über das eigene Ende, macht<br />

er sich auf einen neuen Weg und auf<br />

die Suche nach Freund Hein. „Es gab<br />

einiges zu verarbeiten für mich, und<br />

das Schreiben dieses Buches war Teil<br />

des Verarbeitungsprozesses.“ Ergebnis<br />

ist eine flüssig lesbare Zusammenstellung<br />

historischer, philosophischer,<br />

wissenschaftlicher, theologischer und<br />

persönlicher, humorvoller literarischer<br />

Wanderungen.<br />

Hürter beschreibt weitere Zeugnisse<br />

der Todes-Erfahrung. Er streift durch<br />

die Literatur von Homer bis Homo<br />

Faber, von Buddha bis zum Brandner<br />

Kaspar, er analysiert unser Bild vom Tod<br />

in früherer Zeit und in den modernen<br />

Medien, entdeckt Neues in alten Werken<br />

und stellt die uralte Erkenntnis der<br />

Sterblichkeit dem modernen Wunsch<br />

der Unsterblichkeit gegenüber.<br />

Mit vielen eingängigen Zitaten und<br />

pointenreichen Gedankengängen lässt<br />

Hürter den Leser teilhaben an der tiefgreifenden<br />

Lebenserfahrung, die dieser<br />

Unfall für ihn auslöste. Er philosophiert<br />

darüber, „warum viele Menschen zwar<br />

wissen, dass sie sterben müssen – aber<br />

nicht daran glauben können…“ und<br />

„was mit uns geschieht, wenn wir sterben.“<br />

Er macht die Erfahrung, dass<br />

sein Leben mit körperlichen Einschränkungen<br />

durch die Verletzungen und den<br />

langsamen Heilungsprozess sich verändert<br />

hat und durchaus reicher wurde und<br />

findet Antworten auf die Frage, „warum<br />

man sein Selbst nicht so wichtig nehmen<br />

sollte.“<br />

Immer wieder beschreibt Hürter die<br />

tiefgreifende, existentielle Erfahrung<br />

aus diesen Sekunden an der Hand des<br />

Todes und stellt sie teilweise durchaus<br />

(selbst) ironisch den Gedanken anderer<br />

gegenüber. Zum Schluss findet er Kriterien<br />

für ein gutes, ein „richtiges Leben“:<br />

Der hat richtig gelebt, der „im Angesicht<br />

des Todes nicht bedauert, so gelebt zu<br />

haben.“ Damit kann er „den Gedanken<br />

an den Tod als heilsamen Schrecken<br />

nehmen, als freundliche Mahnung, sich<br />

darauf zu konzentrieren, worauf es wirklich<br />

ankommt, statt sich im Unwesentlichen<br />

zu verlieren.“ „Todsischer“ wird<br />

jeder Leser für sich erkennen, dass der<br />

Tod „mehr ist als Physiologie und metaphysische<br />

Spekulation“ und wird sich<br />

Gedanken machen, welche Bedeutung<br />

Leben und Tod für ihn haben. Hürter<br />

ermöglicht seinen Lesern, sich der Endlichkeit<br />

ihres Lebens bewusst zu werden<br />

und es als Geschenk anzunehmen.<br />

„Du lebst nur zweimal“ – mit diesem<br />

Zitat von James Bond beginnt Hürter<br />

seine Betrachtungen – jetzt feiert er jedes<br />

Jahr zwei Mal Geburtstag.<br />

Tobias Hürter<br />

Der Tod ist ein Philosoph<br />

Piper Verlag, München 2013<br />

160 Seiten, 17,99 Euro<br />

Dr. Susanne Roller<br />

Seligsprechung des deutschen Ordensmannes<br />

Klemens Fuhl rückt näher<br />

(KNA) Die Seligsprechung des deutschen<br />

Ordensmanns Klemens Fuhl<br />

(1874-1935) rückt näher. Der Vatikan<br />

erkannte dem einstigen Generaloberen<br />

der Augustiner aus dem unterfränkischen<br />

Aidhausen Anfang Dezember<br />

den sogenannten heroischen Tugendgrad<br />

zu. Damit bestätigte er, dass Fuhl<br />

die christlichen Tugenden für seine Zeit<br />

in vorbildlicher Weise gelebt hat. Der<br />

Papst habe den entsprechenden Erlass<br />

gebilligt, so der Vatikan. Zum Abschluss<br />

des Seligsprechungsprozesses steht nun<br />

noch die Anerkennung einer unerklärlichen<br />

Heilung als Wunder aus, das auf<br />

Fürsprache Fuhls gewirkt wurde.<br />

Fuhl, der am 18. Juni 1874 in Aidhausen<br />

mit dem Taufnamen Vinzenz geboren<br />

wurde, trat 1893 in Münnerstadt in den<br />

Orden der Augustiner-Emeriten ein.<br />

1920 wurde er Provinzial der deutschen<br />

Ordensprovinz und 1931 Generaloberer<br />

seines Ordens.<br />

Er starb 1935 während einer Visitationsreise<br />

in der bolivianischen Hauptstadt<br />

La Paz an der Höhenkrankheit; 1953<br />

wurden seine Gebeine in die Augustinerkirche<br />

nach Würzburg überführt.

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