Umweltbericht - Stadt Bad Saulgau
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VG <strong>Bad</strong> <strong>Saulgau</strong> / Herbertingen<br />
<strong>Umweltbericht</strong> zur Teilfortschreibung des FNP „Nutzung der Windenergie“<br />
Bedeutung und Empfindlichkeit<br />
Vögel<br />
Von den nach LUBW als windenergieempfindlich eingestuften Vogelarten wurden im Untersuchungsraum<br />
(1.000 m Radius) folgende Arten beobachtet: Baumfalke, Kormoran, Lachmöwe, Graureiher,<br />
Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzstorch, Weißstorch und Kiebitz.<br />
Das Untersuchungsgebiet und seine Biotopstrukturen wird von den genannten Vogelarten vor allem<br />
als Nahrungsgebiet, Ansitzwarte, Balzrevier und Überflugzone mit „Thermikschläuchen“ genutzt.<br />
Nicht beobachtet wurden Wespenbussard, Uhu und Wanderfalke. Unregelmäßige Vorkommen des<br />
Wespenbussards sind unwahrscheinlich. Die Fels- und z. T. Gebäudebrüter Uhu und Wanderfalke sind<br />
im Untersuchungsgebiet und dessen Umfeld ebenfalls nicht zu erwarten. Beide Arten kommen erst in<br />
größerer Entfernung zum Vorhaben, z. B. im Oberen Donautal vor.<br />
Aufgrund der geringen Entfernung (ca. 6 km Luftlinie) zum Federsee, einem landesweit bedeutsamem<br />
Brut- und Rastgebiet für zahlreiche seltene und gefährdete Vogelarten, könnten folgende ebenfalls<br />
nicht beobachtete Arten das Untersuchungsgebiet als unregelmäßige Durchzügler temporär nutzen<br />
oder überfliegen: Raubwürger, Purpur- und Silberreiher, Sumpfohreule, Wachtelkönig, weitere<br />
Wiesenlimikolen, Korn- und Wiesenweihe sowie Zwergdommel.<br />
Die übrigen windkraftsensiblen Vogelarten können ausgeschlossen werden, da das Untersuchungsgebiet<br />
außerhalb des Verbreitungsgebietes der Arten liegt, bzw. im relevanten Umkreis keine<br />
geeigneten Bruthabitate vorhanden sind: Alpensegler, Auerhuhn, Haselhuhn und Ziegenmelker. Brutkolonien<br />
von Möwen, Seeschwalben, Kormoran liegen in größerer Entfernung als 1 km (z. T. am Federsee<br />
in 6 km Entfernung).<br />
Fledermäuse<br />
Der Wald ist strukturreich, mit Laubbäumen unterschiedlicher Sukzessionsstadien, hohem Nadelbaumanteil<br />
(z. B. Fichte, Lärche und Kiefer) und kleineren Freiflächen. Dichte und undurchdringliche<br />
Bestände (z. B. auf Aufforstungsflächen) finden sich vor allem im nördlichen und südwestlichen<br />
Bereich des Untersuchungsgebietes. Bei der Übersichtsbegehung konnten einzelne Baumhöhlen festgestellt<br />
werden.<br />
Die Offenlandbereiche weisen kaum Leitstrukturen für Fledermäuse auf, lediglich die Randbereiche des<br />
Waldgebietes könnten als Flugwege bzw. Jagdhabitate dienen. In den Randbereichen sind einzelne<br />
ältere Bäume vorhanden, die als Quartier (Sommerquartier, Wochenstubenquartier, Zwischenquartier<br />
oder Balz- bzw. Paarungsquartier) genutzt werden könnten, jedoch konnten bei der Erstbegehung<br />
keine Höhlen oder Spalten festgestellt werden.<br />
Im südwestlichen Bereich des Untersuchungsgebietes befindet sich ein Feuchtbiotop mit zwei kleineren<br />
Teichen, die für Fledermäuse ein wichtiges Jagdhabitat darstellen können. Das direkt umliegende<br />
Gebiet enthält zudem einige Entwässerungsgräben, was ein vermehrtes Insektenvorkommen in diesen<br />
Bereichen vermuten lässt.<br />
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