PH_BLAU IST EINE WARME FARBE - Babylon Kino
PH_BLAU IST EINE WARME FARBE - Babylon Kino
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<strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong><br />
<strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong><br />
(La vie d’Adèle, chapitres 1 & 2)<br />
<strong>Kino</strong>start: 19. Dezember 2013<br />
PRESSEHEFT<br />
Verleiher:<br />
Pressebetreuung:<br />
Alamode Film<br />
Wild Bunch Germany Just Publicity – PRINT Nina Schattkowsky – ONLINE<br />
Dachauer Str. 233<br />
Holzstraße 30 Erhardtstr. 8 Gartenstr. 23<br />
80637 München 80469 München 80469 München 10115 Berlin<br />
Tel: 089 / 17 99 92 0 Tel: 089 / 444556644 Tel: 089 / 20208260 Tel: 030 / 48813195<br />
Fax: 089 / 17 99 92 13 Fax: 089 / 444556659 Fax: 089 / 20208289<br />
info@alamodefilm.de<br />
office@wildbunch-germany.de info@just-publicity.com info@ninaschattkowsky.de<br />
Auf der Seite www.alamodefilm.de stehen Ihnen unter PRESSE-SERVICESERVICE<br />
alle Pressematerialien, Fotos und weitere Informationen als Download zur Verfügung.<br />
1
&<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
BESETZUNG / STAB / TECHNISCHE DATEN S. 3<br />
KURZINHALT & PRESSENOTIZ S. 4<br />
PRESSESTIMMEN S. 5<br />
INHALT S. 6<br />
INTERVIEW MIT ABDELLATIF KECHICHE S. 7<br />
ÜBER DIE BESETZUNG S. 11<br />
ÜBER DIE FILMEMACHER S. 13<br />
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&<br />
BESETZUNG / STAB / TECHNISCHE DATEN<br />
Besetzung:<br />
Emma<br />
Adèle<br />
Samir<br />
Lise<br />
Thomas<br />
Béatrice<br />
Adèles Vater<br />
Adèles Mutter<br />
Amélie<br />
Antoine<br />
Valentin<br />
LÉA SEYDOUX<br />
ADÈLE EXARCHOPOULOS<br />
SALIM KECHIOUCHE<br />
MONA WALRAVENS<br />
JÉRÉMIE LAHEURTE<br />
ALMA JODOROWSKY<br />
AURÉLIEN RECOING<br />
CATHERINE SALÉE<br />
FANNY MAURIN<br />
BENJAMIN SIKSOU<br />
SANDOR FUNTEK<br />
Stab:<br />
Regie<br />
Drehbuch<br />
Buchvorlage<br />
Produzenten<br />
Ausführende Produzenten<br />
Kamera<br />
Schnitt<br />
Ton<br />
Szenenbild<br />
ABDELLATIF KECHICHE<br />
ABDELLATIF KECHICHE, GHALYA LACROIX<br />
JULIE MAROH<br />
ALCATRAZ FILMS<br />
OLIVIER THERY LAPINEY<br />
LAURENCE CLERC<br />
QUAT’SOUS FILMS<br />
ABDELLATIF KECHICHE<br />
WILD BUNCH<br />
VINCENT MARAVAL<br />
BRAHIM CHIOUA<br />
SOFIAN EL FANI<br />
ALBERTINE LASTERA, CAMILLE TOUBKIS,<br />
JEAN-MARIE LENGELLÉ, GHALYA LACROIX<br />
JÉRÔME CHENEVOY<br />
JULIA LEMAIRE<br />
Technische Daten:<br />
Land Frankreich 2013<br />
Länge<br />
179 Min.<br />
Bildformat 1:2,35<br />
GEWINNER DER GOLDENEN PALME – 67. Festival de Cannes 2013<br />
Ausgezeichnet vom Kritikerverband FIPRESCI als „Bester Film des Jahres“ Nominiert<br />
für den Europäischen Filmpreis (EFA) als „Bester Film“ & für die „Beste Regie“ Nominiert für<br />
den Independent Spirit Award als „Bester Internationaler Film“<br />
3
&<br />
KURZINHALT<br />
Mädchen gehen mit Jungs aus – das stellt die 15-jährige Adèle zunächst nicht in Frage. Doch das ändert<br />
sich schlagartig, als sie Emma trifft. Die Künstlerin mit den blauen Haaren lässt sie ungeahnte<br />
Sehnsüchte entdecken, bringt sie dazu sich selbst zu finden, als Frau und als Erwachsene.<br />
Atemberaubend, intensiv und hautnah erzählt Abdellatif Kechiche (Couscous mit Fisch) in <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong><br />
<strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> diese universelle Liebesgeschichte.<br />
Mit der Goldenen Palme von Cannes zeichnete Jury-Präsident Steven Spielberg nicht nur den Film als<br />
Meisterwerk aus, sondern verlieh sie erstmalig auch an die beiden Hauptdarstellerinnen für ihre<br />
grandiose schauspielerische Leistung.<br />
„<strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> ist eine großartige und wunderschöne Liebesgeschichte. Ich bin froh,<br />
dass jemand den Mut hatte diese Geschichte zu erzählen. Es war für uns eine Selbstverständlichkeit,<br />
auch die beiden Hauptdarstellerinnen mit der Goldenen Palme auszuzeichnen: Ohne sie hätte der Regisseur<br />
seine genauen und sensiblen Beobachtungen nicht umsetzen können.“<br />
Steven Spielberg, Jury-Präsident des Wettbewerbs der Internationalen Filmfestspiele Cannes 2013<br />
PRESSENOTIZ<br />
Lange Zeit hat es kein Film mehr geschafft Publikum und Journalisten bei einem großen internationalen<br />
Filmfestival derart zu überraschen und in Begeisterung zu versetzen wie im Mai 2013 in Cannes<br />
Abdellatif Kechiches <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> (La vie d’Adèle – chapitres 1&2) mit seinen beiden<br />
umwerfenden Hauptdarstellerinnen Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos. Folgerichtig gewann der<br />
„hochverdienter Sieger der Herzen und herausragender Liebling der Kritiker.“ (Spiegel Online) daraufhin<br />
die Goldene Palme und später die Auszeichnung „Bester Film des Jahres 2013“ der internationalen<br />
Kritikervereinigung FIPRESCI sowie zwei Nominierungen für den europäischen Filmpreis (EFA)<br />
in den Kategorien „Bester Film“ und „Bester Regisseur“.<br />
Kechiche erzählt mit einfachen filmischen Mitteln pur, direkt und mit einer dynamischen, fließenden<br />
Kamera aus dem Leben der jungen Adèle (Adèle Exarchopoulos) und ihrer großen Liebe, der Künstlerin<br />
Emma (Léa Seydoux). Diese faszinierende Erzählweise ist so nah und eindringlich, dass der Betrachter<br />
jeden Kuss, jedes Schmatzen und Schluchzen wie am eigenen Leib erfährt. Als Teenager beginnt<br />
Adèles Geschichte. Vor den Augen der Zuschauer entwickelt sie sich weiter: Die Schülerin wird<br />
zur jungen Frau und geht ihren Weg als engagierte Lehrerin an der Seite von Emma. Adèle entdeckt<br />
sich, ihre Gefühlswelten, ihre sexuelle Orientierung, ihre Ängste und Sehnsüchte und der Zuschauer<br />
ergründet all dies gebannt mit ihr, entdeckt Adèle mit jeder Pore und findet den wohl ergreifendsten<br />
und ungewöhnlichsten Liebesfilme der letzten Jahren.<br />
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&<br />
PRESSESTIMMEN<br />
„Hauptdarstellerin Adèle Exarchopoulos spielt mit unfassbarer Natürlichkeit. Man kann sich kaum sattsehen<br />
an ihren melancholischen Blicken und ihrem ausdrucksstarken Mund. (…) <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong><br />
zeigt meisterlich in Szene gesetzte Emotionalität, die Vermittlung großer Gefühle in Bildern. Kechiche erzählt<br />
schlicht, aber mit maximaler Intensität und Einfühlsamkeit die größte Geschichte der Welt, die der Liebe.<br />
(…) <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> ist hochverdienter Sieger der Herzen und herausragender Liebling der<br />
Kritiker.“<br />
SPIEGEL ONLINE<br />
„Kechiche hat ein intelligentes, emotional packendes, lebensechtes und vor Leidenschaft brodelndes Liebes-<br />
Epos geschaffen und uns nebenbei zwei der schönsten Frauenfiguren der vergangenen Jahre geschenkt.“<br />
FILMSTARTS.de<br />
„Manchmal ist es im <strong>Kino</strong> wie im Leben - einmal hat man die größten Erwartungen und wird bitter enttäuscht,<br />
das andere Mal erwartet man nichts, ist vollkommen ungeschützt, und dann trifft einen die ganz<br />
große Liebe. Das widerfährt Adèle in Abdellatif Kechiches Film <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> und es ist mehr<br />
als wahrscheinlich, dass es dem Zuschauer dieser völlig unglaublichen und absolut hinreißenden Liebesgeschichte<br />
genauso ergeht. (…) Die Alltäglichkeit und Selbstverständlichkeit dieser Liebe wird getragen von<br />
Kechiches sehr intimer und naturalistischer Inszenierungsweise und von seiner Hauptdarstellerin Adèle<br />
Exarchopoulos, die einem schlichtweg den Atem verschlägt. (…) Kechiche und seine Hauptdarstellerin<br />
Exarchopoulos nehmen uns so tief mit hinein in diese Liebe, dass wir davon überzeugt sind, keinen Film zu<br />
sehen, sondern auf magische Weise Anteil zu nehmen am echten Leben, der echten Liebe und dem echten<br />
Leid. (…) <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> ist einer jener ganz seltenen Glücksfälle des <strong>Kino</strong>s, ein echtes <strong>Kino</strong>wunder<br />
voller Zärtlichkeit und Lebensklugheit, voller Schwärmerei, Ekstase und Ernüchterung, voller Süße<br />
und Bitterkeit. Beglückt und traurig zugleich und auf seltsame Weise dem Leben entrückt verlässt man das<br />
<strong>Kino</strong> - obwohl man gerade nichts weiter gesehen hat als genau das: Das wahre Leben und Lieben.“<br />
KINO-ZEIT.de<br />
„Adèle ist unvergesslich.“<br />
TAGESSPIEGEL<br />
„Kechiche inszeniert eine Liebesgeschichte, die zwar drei Stunden Laufzeit in Anspruch nimmt, aber gerne<br />
noch länger hätte sein können: Fast ausschließlich in Großaufnahmen erzählt, die sich auf den Gesichtern<br />
der beiden Hauptdarstellerinnen regelrecht festsaugen und jede Regung, jede Emotion, jedes Zucken genauestens<br />
registrieren und festhalten. Und dann sind da natürlich auch noch die langen Sexszenen, die man<br />
sich ausgedehnter und expliziter in einem Spielfilm kaum vorstellen mag und doch nie pornographisch oder<br />
voyeuristisch erscheinen, weil sie in diesem Moment alles über die beiden Liebenden erzählen. (…) Kechiche<br />
filmt diese Liebe so unmittelbar und ohne jeden Filter, dass einem der Atem stockt“<br />
BLICKPUNKT: FILM<br />
„Jede Minute faszinierend. Das liegt an Kechiches ungeheuerer Direktheit, die immer ganz dicht an den Körpern<br />
und Gefühlen dran bleibt, und an zwei phantastischen Hauptdarstellerinnen.“<br />
DIE WELT<br />
„Dieser Film hat die längsten, intimsten, explizitesten Sexszenen in der Geschichte des Mainstreamkinos.<br />
(…) er ist von großer Zärtlichkeit und Intensität, (…) ein Meilenstein filmischer Umsetzung von lesbischer<br />
Liebe und weiblicher Sexualität“<br />
THE GUARDIAN<br />
„Der Sex ist überhaupt nicht ausgestellt, sondern fügt sich ganz leicht ein in einen Film, der auch dann körperlich<br />
ist, wenn gerade niemand nackt ist. (…) Kechiches Naturalismus (…) ist alles andere als dokumentarischer<br />
Purismus, sonder eine präzise Mobilisierung filmischer Mittel, um <strong>Kino</strong> und Leben einander so nah wie<br />
möglich zu bringen.“<br />
CRITIC.DE<br />
5
&<br />
INHALT<br />
Die 15-jährige Adèle ist eine gute Schülerin, sie liest für ihr Leben gerne und hat das feste Ziel später<br />
Lehrerin zu werden. Mit ihren besten Freundinnen sitzt sie im Café, als die Mädchen bemerken, dass<br />
der gutaussehende Thomas ein Auge auf sie geworfen hat. Kurz darauf trifft sie Thomas allein im Bus,<br />
es scheint zwischen ihnen zu funken, sie verabreden sich für ein erstes Date. Doch kurz vor ihrem<br />
Treffen, passiert es: Adèle ist spät dran, als sie eilig eine Straße überquert fällt ihr Blick auf eine junge<br />
Frau, das Haar kurz und blaugefärbt, den Arm um eine Frau geschlungen. Dieser kurze Blick, diese<br />
Begegnung, wirft Adèle kurzfristig aus der Bahn, fast wäre sie auf der befahrenen Straße stehengeblieben.<br />
Verwirrt von dieser Begegnung, trifft Adèle auf Thomas. Das Date scheint gut zu laufen: Sie gehen ins<br />
<strong>Kino</strong>, sie küssen sich. Aber nach Haus geht sie alleine. In ihren Gedanken ist sie bei der jungen Frau<br />
mit den blauen Haaren. Trotzdem trifft sich Adèle zunächst weiterhin mit Thomas und sie schlafen<br />
miteinander. „Es war gut“, sagt sie danach. Doch kurz darauf beendet sie die Liaison. Ihr fehle etwas<br />
im Zusammensein mit Thomas, gesteht sie ihrem besten Freund Valentin und ein unerwarteter Kuss<br />
mit einer Mitschülerin verstärkt Adèles Gefühlschaos.<br />
Eines Abends nimmt Valentin sie mit in eine Schwulenbar. Während sich Valentin und seine Freunde<br />
amüsieren, erblickt Adèle eine Gruppe junger Frauen und folgt ihnen in eine andere Bar. Als sie sich<br />
noch unsicher umsieht, hat die junge Frau mit dem blauen Haar sie schon längst entdeckt. Sie kommen<br />
ins Gespräch. Adèle erfährt, dass sie Emma heißt, an der Akademie der schönen Künste studiert<br />
und offenkundig ein paar Jahre älter und gebildeter als die Schülerin ist. Emma zieht an diesem<br />
Abend weiter und lässt Adèle an der Bar zurück, doch holt sie die überraschte Adèle bald darauf von<br />
ihrer Schule ab. Die beiden Frauen kommen sich bei einem Spaziergang näher, auf einer verlassenen<br />
Parkbank beginnt Emma Adèle zu porträtieren. So schön der Ausflug mit Emma war, so grausam wird<br />
die nächste Begegnung mit ihren Schulfreundinnen. Sie wird von einer Gruppe von Mitschülern regelrecht<br />
verhört und als „Lesbe“ geoutet, was sie noch vehement abstreitet.<br />
Adèle und Emma haben in der Zwischenzeit zueinander gefunden, sind ein Paar geworden und bei<br />
Emmas Mutter und deren Partner zum Essen eingeladen – es gibt Austern, an den Wänden hängt<br />
Kunst. Nach dem Essen ziehen sie sich zurück, genießen die Zweisamkeit und Adèle kann sich beim<br />
Sex mit Emma erstmals voll und ganz hingeben. Auch bei Adèles Eltern werden die beiden vorstellig,<br />
allerdings nicht als Paar. Bei Spaghetti Bolognese stellt Adèle Emma als ihre Nachhilfelehrerin für<br />
Philosophie vor.<br />
Die Beziehung festigt sich, die beiden Freundinnen wohnen zusammen und entwickeln sich weiter.<br />
Emma trägt wieder ihre Naturhaarfarbe, hat die blauen Haare abgelegt. Sie führt Adèle, die mittlerweile<br />
als Lehrerin arbeitet, in ihren Freundeskreis ein. Doch langsam treten erste Spannungen auf,<br />
die sozialen und bildungsbürgerlichen Ungleichheiten treten zu Tage. Adèle fühlt sich in Emmas Welt,<br />
bestehend aus Künstlern, Galeristen und Philosophen nicht gleichwertig. Die Freunde unterhalten<br />
sich über Egon Schiele, dessen Namen sie nicht einmal kennt. Auf einer Party trifft Emma auf Lise,<br />
ihre schwangere Ex-Freundin. Gemeinsam mit der Malerin beginnt Emma an einem großen Projekt<br />
zu arbeiten. Emma und Adèle entzweien sich langsam. In dieser Zeit sucht Adèle Trost bei einem<br />
ihrer Kollegen. Schließlich kommt es zum Eklat. Unter Tränen gesteht Adèle ihrer Freundin, dass sie<br />
fremdgegangen ist. Emma wirft sie daraufhin hinaus, möchte Adèle nicht mehr sehen. Diese leidet<br />
sehr unter der Trennung, lenkt sich mit ihrer Arbeit in der Schule ab.<br />
Emma lebt mittlerweile wieder in einer Beziehung mit Lise und ihrem inzwischen drei Jahre alten<br />
Sohn Aude, als sich Emma und Adèle das nächste Mal treffen. Die Begegnung verläuft freundschaftlich,<br />
doch Adèle kann ihre Gefühle gegenüber ihrer großen Liebe nicht zurückhalten. Sie beginnt ihre<br />
Hände zu berühren, sie zu küssen, will intim mit ihr werden. Adèle möchte Emma zurück, doch diese<br />
erwidert das Verlangen ihrer Ex-Freundin nicht mehr. Dennoch lädt Emma Adèle wenig später zu<br />
ihrer ersten großen Vernissage ein. Eines der zentralen Motive in Emmas Bildern ist zwar noch immer<br />
Adéle, aber die junge Frau muss auch erkennen, dass sie sich von Emmas Lebenswelt entfremdet hat<br />
und verlässt die Vernissage allein.<br />
6
&<br />
INTERVIEW MIT ABDELLATIF KECHICHE<br />
Wie kamen Sie darauf, sich für Ihren fünften Spielfilm auf eine Adaption des Comics "Le Bleu est<br />
une couleur chaude" von Julie Maroh einzulassen?<br />
Es handelt sich dabei ja um eine sehr freie Adaption dieses Comics. Letztlich kamen zwei Faktoren<br />
zusammen, die mein Interesse weckten, <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> zu drehen: zum einen die<br />
Lektüre des Comics, und zum anderen gab es da noch ein älteres Filmprojekt, das mich schon geraume<br />
Zeit beschäftigte. Schon seit meinem Film "L'Esquive" (2003) hatte ich einen Drehbuchentwurf in<br />
der Schublade, in dem es um die Geschichte einer Lehrerin ging, die das Theater liebt. Ich wollte eine<br />
Frauenfigur porträtieren, die mit größtem Engagement ihrer Arbeit nachging und von dem Gedanken<br />
beseelt war, etwas von ihrer Leidenschaft weiterzugeben. Gleichzeitig musste diese Frau mit Ereignissen<br />
aus ihrem Privatleben klar kommen, die sich auf ihre Arbeit als Lehrerin auswirkten: Liebesgeschichten,<br />
Enttäuschungen, Brüche. Zu der Zeit, als ich "L'Esquive" drehte, hatte ich mehrere Lehrerinnen<br />
und Lehrer kennengelernt, und ich fand es bewegend, mit wie viel Hingabe sie ihrem Beruf<br />
nachgingen: Manche von ihnen waren regelrechte Künstler mit einer wahren Passion für die Literatur,<br />
die Malerei… Viele von uns haben sich ja Erinnerungen an gewisse Schlüsselerlebnisse in der<br />
Schulzeit bewahrt, wo ein besonders engagierter Lehrer uns etwa dazu animierte, einen bestimmten<br />
Film anzuschauen oder ein bestimmtes Buch zu lesen und auf diese Weise vielleicht sogar dafür sorgte,<br />
dass wir eine Berufung in uns entdeckten…<br />
Wie dem auch sei, letzten Endes hat mein Drehbuchentwurf nie zu einem fertigen Ergebnis geführt.<br />
Als ich dann aber auf den Comic "Le Bleu est une couleur chaude" stieß, der ja zum einen die Geschichte<br />
einer absoluten Liebe zwischen zwei Frauen erzählt und zum anderen von einer jungen Frau<br />
handelt, die sich anschickt, Lehrerin zu werden, da wusste ich plötzlich, wie ich die beiden Projekte<br />
zusammenbringen konnte.<br />
Wie haben Sie denn Ihre beiden Hauptdarstellerinnen Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos gefunden?<br />
Erst kam Léa Seydoux, mit der ich mich für die Rolle der Emma traf. Sie verkörperte genau jene<br />
Schönheit, Intelligenz und geistige Freiheit, die nach meinem Empfinden der Rolle entsprach. Auch<br />
ihre Stimme schien mir zu passen. Das Entscheidende bei dieser ersten Begegnung mit Léa war aber<br />
vor allem ihr Blick auf die Gesellschaft: Sie verfolgt mit größter Aufmerksamkeit, was um sie herum<br />
vorgeht, und offenbart dabei ein ausgeprägtes soziales Gewissen. Sie begegnet der Welt mit einer<br />
engagierten Haltung, die der meinen sehr entspricht. Im weiteren Verlauf konnte ich mich bestens<br />
davon überzeugen, da ich sie von dem Moment an, wo sie den Zuschlag für die Rolle erhielt, bis zum<br />
Ende der Dreharbeiten ja ein ganzes Jahr lang aus nächster Nähe erlebte.<br />
Darüber hinaus fand ich, dass Léa eine spezielle Aura verkörperte, die man vielleicht als etwas "Arabisches"<br />
bezeichnen könnte, irgendetwas, das der arabischen Seele zu entspringen schien. Erst im<br />
Nachhinein verriet sie mir, dass sie arabische Halbbrüder hat – ich hatte das gar nicht gewusst! Léa<br />
hat eine besondere Einstellung dem Leben gegenüber: Stets ist sie sich dessen bewusst, dass alles<br />
vergänglich ist. In gewisser Weise ist das eine Art, auf alle Wechselfälle gefasst zu sein, die das Leben<br />
so mit sich bringt. Das hat wohl etwas mit Nomadismus zu tun, mit der Erfahrung, immerfort auf<br />
Wanderschaft zu sein: ein Gefühl, das der Melancholie verwandt ist und das man als "Maktub" bezeichnet.<br />
Und an Léa schein diese spezielle Einstellung dem Leben gegenüber nicht spurlos vorübergegangen<br />
zu sein…<br />
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Und wie verhielt es sich mit Adèle Exarchopoulos?<br />
&<br />
Wir haben erst ein riesiges Casting veranstaltet, als dann aber Adèle auftauchte, habe ich mich sofort<br />
für sie entschieden. Ich hatte sie in ein Lokal eingeladen, wo sie sich einen Zitronenkuchen bestellte,<br />
und ich brauchte sie nur dabei zu beobachten, wie sie diesen verschlang, um gleich zu wissen: "Die<br />
ist's!" Ihre Art, den Mund zu bewegen und zu kauen, hat etwas sehr Sinnliches. Der Mund war ein<br />
sehr wichtiges Element für diesen Film, die Münder beider Protagonistinnen, und das aus sehr humanen<br />
Gründen: Münder bringen Eindrücke und Gefühlsregungen verschiedenster Art zu Ausdruck.<br />
Oft ist es ein bestimmtes Detail eines Gesichts, das einen besonders anspricht, mal eine Nase, mal ein<br />
Mund. Für mich ist das der Motor, der die Dinge ins Laufen bringt.<br />
Warum haben Sie sich dafür entschieden, den Vornamen einer der beiden Heldinnen zu ändern,<br />
sprich die Clémentine des Comics im Film in Adèle umzubenennen?<br />
Aus Clémentine wurde Adèle, weil ich einfach Lust hatte, den Vornamen meiner Darstellerin beizubehalten.<br />
Auch sie störte sich nicht daran. Ich glaube sogar, dass es ihr dabei half, mit ihrer Rolle zu<br />
verschmelzen, und auch ich fühlte mich ihr auf diese Weise näher. Letztlich war das eine Frage des<br />
Klangs: Adèle, Emma, Léa – das sind alles leichte, wohlklingende Namen. Natürlich ist das ziemlich<br />
subjektiv. Daneben spielte aber auch der Wortsinn im Arabischen eine Rolle: Adèle klingt nämlich wie<br />
das arabische Wort für Gerechtigkeit, und dieser Gedanke gefiel mir recht gut.<br />
Gerechtigkeit, zumal soziale Gerechtigkeit, ist ja ein Schlüsselbegriff bei all Ihren Filmen. Wird dies<br />
hier dadurch thematisiert, dass die beiden Heldinnen aus verschiedenen sozialen Schichten stammen?<br />
In der Tat ist das eine Thematik, die in allen meinen Filmen wiederkehrt und von der ich fast besessen<br />
bin: Wie äußern sich die sozialen Unterschiede? Vielleicht spielten dabei auch meine eigenen<br />
Beobachtungen eines Milieus eine Rolle, dem ich mich selbst zugehörig fühle: das des Proletariats,<br />
dem auch Adèle entstammt.<br />
Emma hingegen entstammt einer Schicht, die man als die geistige und künstlerische Elite bezeichnen<br />
könnte. Beide Protagonistinnen sind Gefangene ihrer sozialen Herkunft. Die ganze Problematik ihrer<br />
Beziehung, das, woran sie am Ende zerbricht – letztlich also die ganze Geschichte, die der Film erzählt<br />
–, all dies ist auf ihre unterschiedliche Schichtenzugehörigkeit zurückzuführen, die auch Unterschiede<br />
hinsichtlich ihrer persönlichen Vorstellung von Selbstverwirklichung bedingt. Die Probleme rühren<br />
überhaupt nicht von ihrer Homosexualität her, die ja von den Menschen in ihrer Umgebung mehr<br />
oder weniger toleriert oder verstanden wird.<br />
Warum haben Sie sich dafür entschieden, die Homosexualität lediglich als eine Spielart der Liebe<br />
wie jede andere auch darzustellen, ohne das mit spezifischen Forderungen bezüglich der manchmal<br />
sich doch recht intolerant gebärdenden Gesellschaft zu verbinden?<br />
Es lag mir fern, irgendeine militante Aussage zum Thema Homosexualität zu äußern. Ich versuchte<br />
nicht, ihr näher auf den Grund zu gehen, und habe mir auch während der gesamten Produktion des<br />
Films niemals große Gedanken darüber gemacht, dass da ja zwei Frauen eine Beziehung miteinander<br />
haben. Ich ließ mich eher von dem Gefühl leiten, die Geschichte eines Paares, des Liebespaares<br />
schlechthin zu erzählen. Ich wüsste nicht, aus welchen Gründen ich das Thema der Homosexualität<br />
besonders in den Vordergrund hätte rücken sollen. Und selbst wenn es mir darum gegangen wäre,<br />
eine bestimmte Ansicht zu eben diesem Thema zu vertreten, so wäre es das beste gewesen, keiner<br />
vorgefassten Ansicht zu folgen, sondern das Ganze wie eine alltägliche Liebesgeschichte zu filmen,<br />
mit all der Schönheit, die einer Liebesgeschichte eigen ist.<br />
8
&<br />
Wenn aber jemand wie Sie, ein Franzose mit arabischen Wurzeln, der somit aus einer Region<br />
stammt, in der man der Homosexualität wenig Verständnis entgegenbringt, sich dafür entscheidet,<br />
eine solche Geschichte auf die Leinwand zu bringen, dann muss das doch ein starkes Zeichen aussenden,<br />
oder nicht?<br />
Als ich den Film fertiggedreht hatte, dachte ich mir in der Tat: "Das kann für die tunesische Jugend<br />
nur von Nutzen sein." Man kann keine Revolution veranstalten, ohne dass damit auch eine sexuelle<br />
Revolution einhergehen würde.<br />
Die Sexszenen sind fundamental, um die starke Liebe zum Ausdruck zu bringen, die zwischen den<br />
beiden Hauptfiguren besteht. Wie sind Sie da vorgegangen?<br />
Als wir diese Szenen drehten, war mir vor allem daran gelegen, das zu zeigen, was mir selbst als<br />
schön erschien. Also haben wir sie so gedreht, als hätten wir es in Wahrheit mit Gemälden oder<br />
Skulpturen zu tun. Wir verwendeten viel Zeit auf die Beleuchtung, um sie auch wirklich schön zu gestalten.<br />
Was die Bewegungsabläufe bei den Liebkosungen betraf, so ergaben sich die fast von alleine,<br />
indem wir den Dingen einfach ihren natürlichen Lauf ließen. Es ging mir also vor allem darum, die<br />
Frauen visuell schön aussehen zu lassen, gleichzeitig aber auch die Dimension der "Fleischeslust" zum<br />
Ausdruck zu bringen. Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht und reichlich Arbeit damit<br />
gehabt. Es gab auch viele Diskussionen, doch diese brachten uns im Endeffekt überhaupt nicht weiter.<br />
Auf einem Set wird ja immer viel herumgeredet, am Ende aber zählt all das Gesagte gar nicht so<br />
viel, weil es meistens dem Intellekt entsprang, wohingegen die Realität sehr viel intuitiver ist.<br />
Mit dem Thema der Liebe verbindet sich fast automatisch das der Einsamkeit…<br />
Das Ende einer Beziehung, die Leere, die man danach verspürt, die Einsamkeit, die derjenige erleidet,<br />
der sich nicht mehr geliebt fühlt – kurzum: all die Trauer, die einen in einer solchen Situation überkommt,<br />
das sind Dinge, die jeder von uns irgendwann einmal erlebt hat. Jeder kennt diese Gefühle,<br />
und dennoch ist niemand in der Lage, den Schmerz zu erklären, den sie verursachen können. Mich<br />
interessierte aber vor allem die Tatsache, dass das Leben trotz dieses Schmerzes weitergeht und<br />
gelebt werden will. Und was das betrifft, so ist die Figur der Adèle für mich eine wahre Heldin: Sie<br />
nimmt alles auf sich und geht weiter den Weg, für den sie bestimmt zu sein glaubt.<br />
Die durch den Liebeskummer ausgelöste Einsamkeit erweist sich als Quelle, aus der sich neuer Mut<br />
schöpfen lässt. Auch dieser Aspekt scheint Ihnen in dem Film wichtig gewesen zu sein…<br />
Ich bin ein großer Bewunderer von Adèle, dieser unabhängigen, wahrhaft mutigen, engagierten und<br />
starken Frauenfigur. Zwar wird Adèle vom Schmerz überwältigt, aber nicht einen Augenblick lang<br />
lässt sie die Zügel schleifen, wenn es um ihren Beruf als Lehrerin geht. Irgendwie hält sie dem Schicksalsschlag<br />
stand. Wenn ich erlebe, wie ein Mensch, wer immer das sein mag, so viel Mut aufbringt,<br />
dann verwirrt mich das geradezu. Für mich persönlich habe ich nicht das Gefühl, sonderlich mutig zu<br />
sein, doch die Vorstellung davon fasziniert mich. Gerade bei jungen Frauen erlebe ich oft diese Kraft,<br />
diesen unbändigen Willen zur Selbstbehauptung.<br />
Auch ein anderes Element, das man als Markenzeichen Ihres Filmstils bezeichnen könnte, findet<br />
sich diesmal wieder: das Bemühen, größtmögliche Natürlichkeit im Spiel der Darsteller zu erreichen.<br />
Wie schaffen Sie es nur, das hinzubekommen?<br />
Es erscheint mir sehr wichtig, dass das, was visuell vermittelt wird, auch natürlich erscheint. Zwar<br />
wird auch immer ein wenig geschummelt, aber je weniger man das tut, desto besser ist es. Im Wesentlichen<br />
geht es darum, zu ergründen, wie nahe man der "Wahrheit" einer Figur kommen kann,<br />
und sich über ein bloßes Maskenspiel hinwegzusetzen, wohl wissend, dass man das niemals ganz<br />
erreichen wird.<br />
9
&<br />
Noch deutlicher tritt diese Natürlichkeit in den Szenen zutage, wo mehrere Personen auftreten – da<br />
scheinen die Wortwechsel bisweilen richtiggehend improvisiert zu sein. Wie groß war der Anteil an<br />
Improvisation?<br />
Bei den Gruppenszenen waren die Dialoge schriftlich gut ausgearbeitet. Der Text war also bereits<br />
vorgegeben. Allerdings versuche ich immer – ohne bisher eine endgültige Lösung dafür gefunden zu<br />
haben –, eine zu starre Festlegung des Rhythmus im Voraus zu vermeiden. Ich baue darauf, dass sich<br />
der Rhythmus bei den Dreharbeiten schon finden wird, denn mit dem Rhythmus des Skripts alleine,<br />
ja sogar mit der Einhaltung der Drehbuchkonstruktion, habe ich so meine liebe Not. Wenn ich auf<br />
dem Set bin, dann brauche ich meine Freiheiten, auch gegenüber den Zwängen eines Drehbuchs,<br />
dem unbedingt Folge zu leisten wäre. Ich ziehe es vor, die anderen mit meinen Dialogen zu konfrontieren,<br />
mich offen für das zu zeigen, was dann kommen mag, und mich jedenfalls nicht auf den geschriebenen<br />
Text zu versteifen. Wenn es an die Aufnahmen der fraglichen Szenen geht, ist demnach<br />
alles noch sehr offen. Manches fällt weg, ansonsten geht der Schreibprozess während der Dreharbeiten<br />
einfach weiter. Ich fühle mich wohl bei solchen Szenen. Sie erschaffen sich stetig neu und fordern<br />
Reaktionen seitens der Darsteller heraus. Mich amüsiert das.<br />
Was hat Ihnen der Film gebracht, jetzt, da er fertig ist?<br />
Nun, jedenfalls hat er mir keine Antworten gebracht, ganz im Gegenteil: Meine Zweifel und Fragen<br />
bezüglich des weiblichen Prinzips, das ja das Prinzip des Lebens, der Hoffnung und des Geheimnisses<br />
ist, sind eher noch drängender geworden. Ich habe die vage Hoffnung, dass ich eines Tages vielleicht<br />
eine Antwort darauf finden werde.<br />
Ist das der Grund, weshalb der Originaltitel "LA VIE D'ADÈLE" den Zusatz "Chapitres 1 et 2" ("Kapitel<br />
1 und 2") trägt?<br />
Kapitel 1 und 2, weil ich die anderen Kapitel noch nicht kenne. Liebend gerne würde ich mir von<br />
Adèle die Fortsetzung erzählen lassen.<br />
Adèle scheint Ihr Antoine Doinel zu sein, der Held mehrerer François-Truffaut-Filme…<br />
Antoine Doinel? Ich gebe zu, dass auch ich daran gedacht habe.<br />
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&<br />
ÜBER DIE BESETZUNG<br />
Adèle Exarchopoulos (Adèle)<br />
„Mir hat es gefallen, dass der Film so nah dran ist. Er ist so unmittelbar, dass dich jeder Gesichtszug<br />
verraten kann. Kechiche wollte jedes Detail unserer Gesichtszüge erfassen, die Tränen, den Mund, die<br />
Sinnlichkeit beim Essen oder beim Orgasmus.“<br />
„Léa und ich haben uns auf Anhieb gut verstanden. Es hat gleich bei uns gefunkt, wie im Film. Unsere<br />
Freundschaft begann wie Liebe auf den ersten Blick. Wir haben viel gemeinsam. Wenn man Intimszenen<br />
spielt und so viel teilt, kommt man sich automatisch näher. Die Liebes- und Sexszenen waren für mich<br />
einfacher mit einer Frau. Auch wenn jede ihre Komplexe hatte, gingen wir ähnlich an die Sache heran.<br />
Wir spielten auch mit unserem Schamgefühl und lachten darüber.“<br />
Die französische Schauspielerin mit<br />
griechischen Wurzeln fand früh<br />
Gefallen an der Schauspielerei. Im<br />
Alter von neun Jahren begann sie<br />
Theaterunterricht zu nehmen, mit<br />
13 war sie in der Serie R.I.S Police<br />
scientifique im französischen Fernsehen<br />
zu sehen. In Jane Birkins Regiedebüt<br />
BOXES spielte sie an der<br />
Seite von Géraldine Chaplin und<br />
Michel Piccoli, in der belgischfranzösischen<br />
Koproduktion Les<br />
enfants de Timpelbach neben Gérard<br />
Depardieu und Carole Bouquet. Einem breiteren Publikum wurde sie durch die Darstellung der<br />
jungen Jüdin Anna Traube in dem Film DIE KINDER VON PARIS (La Rafle) bekannt. 2013 war die französische<br />
Nachwuchsschauspielerin nicht nur mit <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> auf internationalen<br />
Filmfestivals vertreten. Der Thriller Carré blanc in dem Exarchopoulos mitwirkte, lief im Programm<br />
des Filmfestivals in Toronto. Außerdem wurde I USED TO BE DARKER, ein Independent-Film des Re-<br />
gisseurs Matthew Porterfield mit Exarchopoulos in einer Nebenrolle, auf dem Sundance Film Festival<br />
gezeigt.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2013 Blau ist eine warme Farbe (La vie d’Adèle, Chapitres 1 & 2)<br />
2013 I used to be darker<br />
2012 Des morceaux de moi<br />
2011 Carré blanc<br />
2010 Die Kinder von Paris (La rafle)<br />
2008 Les enfants de Timpelbach<br />
2007 Boxes<br />
Regie: Abdellatif Kechiche<br />
Regie: Matthew Porterfield<br />
Regie: Nolwenn Lemesle<br />
Regie: Jean-Baptiste Léonetti<br />
Regie: e: Rose Bosch<br />
Regie: Nicolaas Bary<br />
Regie: Jane Birkin<br />
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Léa Seydoux (Emma)<br />
„Ich wusste vorher schon, dass dieser Film mein Leben verändern würde. Ich wusste zwar nicht wie<br />
sehr, aber ich ahnte es. Und dann gewinnt der Film die Goldene Palme und auch Adèle und ich werden<br />
ausgezeichnet. So einen Erfolg hätte ich mir nie erträumt. Es scheint, als wären die Leute durch den Erfolg<br />
noch ergriffener von diesem Film. Das Thema des Filmes mag zwar universell sein, aber er hat viele<br />
Leute berührt, und vor allem eine sehr eklektische Jury überzeugt. Das ist die schönste Belohnung<br />
überhaupt, die man sich wünschen kann.“<br />
„Kechiche hat ein Talent dafür, einfache Dinge mit einer unglaublichen Größe zu erzählen. Vor allem<br />
dieses Thema. Es ist ja kein Film über Homosexualität. Es geht um viel mehr. Und diese Liebesgeschichte<br />
finde ich hochaktuell. Als ich den Film sah, war ich sehr gerührt. Für mich ist es ein sehr star-<br />
ker Film. Aus diesem Film kommt man verändert heraus.“<br />
Die Pariserin rin Léa Seydoux, Jahrgang<br />
1985, ist die Enkeltochter des ehemaligen<br />
Präsidenten von Pathé und<br />
war erstmals 2006 auf der <strong>Kino</strong>leinwand<br />
zu sehen. Nach bestandenem<br />
Abitur debütierte sie in der Komödie<br />
MES COPINES. Für ihre Darstellung<br />
der Schülerin Junie in DAS SCHÖNE<br />
MÄDCHEN wurde sie 2009 für den<br />
französischen Filmpreis César nominiert.<br />
Seit 2009 wird die Französin<br />
auch immer wieder für Hollywoodfilme<br />
besetzt, die Süddeutsche Zei-<br />
tung bezeichnete sie in einem Porträt gar schon als „Lieblingsfranzösin Hollywoods.“ ods.“ Quentin Tarantino<br />
holte sie für INGLOURIOUS BASTERDS vor die Kamera, in MISSION IMPOSSIBLE – <strong>PH</strong>ANTOM<br />
PROTOKOLL spielte sie neben Tom Cruise und Woody Allen besetzte sie für MIDNIGHT IN PARIS. Im<br />
Eröffnungsfilm der Berlinale 2012 LEB WOHL M<strong>EINE</strong> KÖNIGIN N verkörperte sie die Vorleserin Sidonie<br />
Laborde, aus deren Sicht der Film die Ereignisse se der französischen Revolution erzählt. Mit dem mit<br />
einem silbernen Bären prämierten Film WINTERDIEB war Seydoux auf der Berlinale 2012 zu sehen.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2013 Blau ist eine warme Farbe (La vie d’Adèle, Chapitres 1 & 2)<br />
2013 Grand Central<br />
2011 Mission: Impossible – Phantom Protokoll<br />
2011 Midnight in Paris<br />
2010 Robin Hood<br />
2009 Inglourious Basterds<br />
2008 Das schöne Mädchen (La belle personne)<br />
2007 Une vieille maîtresse<br />
Regie: Abdellatif Kechiche<br />
Regie: Rebecca Zlotowski<br />
Regie: Brad Bird<br />
Regie: Woody Allen<br />
Regie: Ridley Scott<br />
Regie: Quentin Tarantino<br />
Regie: Christophe Honoré<br />
Regie: Catherine Breillat<br />
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ÜBER DIE FILMEMACHER<br />
Abdellatif Kechiche (Regie)<br />
Geboren in Tunesien und aufgewachsen in Frankreich, begann Kechiche seine Künstlerlaufbahn zunächst als<br />
Schauspieler. Er wirkte erfolgreich in französischen Theater- und Filmproduktionen mit. Bereits mit seinem<br />
Regiedebüt VOLTAIRE <strong>IST</strong> SCHULD (La faute à Voltaire) ) feierte Kechiche erste internationale Erfolge: Unter<br />
anderem wurde das Drama über einen illegalen Einwanderer aus Tunesien beim Angers European First Film<br />
Festival ausgezeichnet. Immer wieder widmet sich Kechiche in seinen Filmen dem Schicksal von Menschen, die<br />
soziale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten erfahren müssen. Für seinen Spielfilm NICHT JA, NICHT NEIN<br />
(L’Esquive), der die Geschichte junger Heranwachsender aus dem Maghreb in einem französischen Banlieue<br />
erzählt, erhielt er den französischen Filmpreis César für die beste Regieleistung. Sein mit dem Großen Preis der<br />
Jury bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichneter Film COUSCOUS MIT FISCH (La graine et le mulet) be-<br />
schäftigt sich mit den Schwierigkeiten eines Einwanderers aus Nordafrika, in der französischen Gesellschaft zu<br />
bestehen. Mit seinem vierten Spielfilm VENUS NOIRE war Kechiche erneut im Wettbewerb um den Goldenen<br />
Löwen in Venedig vertreten. In VENUS NOIRE erzählt der Regisseur die wahre Lebensgeschichte der südafrika-<br />
nischen Sklavin Saartjie Baartman, die im England des 19. Jahrhunderts auf Jahrmärkten als Attraktion angeboten<br />
wurde.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2013 Blau ist eine warme Farbe (La vie d’Adèle, Chapitres 1 & 2)<br />
2010 Vénus noire<br />
2007 Couscous mit Fisch (La graine et le mulet)<br />
2003 Nicht ja, nicht nein (L’esquive)<br />
2000 Voltaire ist schuld (La faute à Voltaire)<br />
Julie Maroh (Vorlage Drehbuch)<br />
Julie Maroh, Jahrgang 1985, ist eine französische Comicautorin, die mit ihrem 2010 veröffentlichten Comic<br />
<strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> die Vorlage für den gleichnamigen Film lieferte. Geboren und aufgewachsen im<br />
Norden Frankreichs, lebt die Künstlerin heute in Brüssel. Dort studierte sie Visuelle Kunst am Institut Saint-Luc<br />
sowie Lithographie und Gravur an der königlichen Akademie der schönen Künste in Brüssel. Für <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong><br />
<strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong> wurde Maroh 2011 beim größten Comicfestival Europas in Angoulême ausgezeichnet. Ihr<br />
neuestes Werk SKANDALON erschien im September 2013 im französischen Verlag Glénat.<br />
Veröffentlichungen (Auswahl)<br />
2013 Skandalon<br />
2010 Blau ist eine warme Farbe (Le bleu est une couleur chaude)<br />
Graphic Novel <strong>BLAU</strong> <strong>IST</strong> <strong>EINE</strong> <strong>WARME</strong> <strong>FARBE</strong><br />
Die von Julie Maroh geschriebene und gezeichnete Graphic Novel-Vorlage zum Film er-<br />
scheint am 1. Dezember Splitter-Verlag.<br />
Sollten Sie Interessen an Rezensionsexemplaren haben, wenden Sie sich bitte an:<br />
Dominik Madecki, E-Mail: madecki@splitter-verlag.de, Telefon: 05 21 / 521 11 35,<br />
http://www.splitter-verlag.eu/<br />
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Ghalya Lacroix (Drehbuch)<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2013 Blau ist eine warme Farbe (La vie d’Adèle, Chapitres 1 & 2) Regie: Abdellatif Kechiche<br />
2010 Vénus noire Regie: Abdellatif Kechiche<br />
2003 Nicht ja, nicht nein (L’esquive) Regie: Abdellatif Kechiche<br />
2000 Voltaire ist schuld (La faute à Voltaire) Regie: Abdellatif Kechiche<br />
Sofian El Fani (KAMERA)<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2013 Face à la mer (Kurzfilm) Regie: Olivier Loustau<br />
2013 Blau ist eine warme Farbe (La vie d’Adèle, Chapitres 1 & 2) Regie: Abdellatif Kechiche<br />
2009 Le fil – Die Spur unserer Sehnsucht (Le fil) Regie: Mehdi Ben Attia<br />
2005 Paris la métisse Regie: v.a.<br />
Julia Lemaire (SZENENBILD)<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2013 Blau ist eine warme Farbe (La vie d’Adèle, Chapitres 1 & 2) Regie: Abdellatif Kechiche<br />
2011 Mein Stück vom Kuchen (Ma part du gâteau) Regie: Cédric Klapisch<br />
2010 Gainsbourg, der Mann, der die Frauen liebte Regie: Joann Sfar<br />
(Gainsbourg - Vie héroïque)<br />
Jérôme Chenevoy (TON)<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2013 Blau ist eine warme Farbe (La vie d’Adèle, Chapitres 1 & 2) Regie: Abdellatif Kechiche<br />
2012 Der Vorname (Le Prénom) Regie: Alexandre de La<br />
Patellière, Matthieu Delaporte<br />
2011 Der Krieg der Knöpfe (La guerre des boutons ) Regie: Yann Samuell<br />
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