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Psychiatrie<br />

eines neuen Medikaments hat. Neu<br />

ist die Zulassung der tiefen Hirnstimulation<br />

im anterioren Thalamus<br />

beidseits. Die tiefe Hirnstimulation<br />

an unterschiedlichen Hirnarealen ist<br />

seit den 70-er Jahren bekannt. Nach<br />

der SANTE Studie wurde eine für<br />

die Zulassung zumindest in Europa<br />

hinreichende Wirksamkeit belegt<br />

(bei 50% der Patienten kam es zu<br />

einer über 50%-igen Anfallsreduktion).<br />

Die früher idiopathisch generalisiert<br />

genannten Epilepsien sind nun<br />

nicht zu unrecht in genetische umbenannt<br />

worden. Auch wenn nur<br />

wenige Epilepsiesyndrome einen<br />

monogenetischen Erbgang aufweisen,<br />

konnte deren Erforschung deutlich<br />

zum Verständnis der Pathophysiologie<br />

vieler Epilepsieformen<br />

beitragen. Daraus wurden bereits<br />

klinische, therapeutische und prognostische<br />

Konsequenzen abgeleitet.<br />

Beispielsweise ist eine gute<br />

Wirksamkeit einer ketogenen Diät<br />

bei nachgewiesener Mutation im<br />

Glut1 bei einigen Syndromen (wie<br />

das Doose Syndrom oder kindliche<br />

Absence Epilepsie) zu erwarten.<br />

Literatur:<br />

Als Grundlage verwendet wurde der<br />

Artikel von Dihne M et al aus der Aktuellen<br />

Neurologie 2012, 39; 412-419<br />

1 Revidierte Terminologie und Konzepte<br />

zur Einteilung von epileptischen<br />

Anfällen und Epilepsien; Autorisierte<br />

Übersetzung von Dr. med. G. Krämer,<br />

Epilepsia 2010;<br />

2 P.Kwan Definition of Drug Resistant<br />

Epilepsy, Epilepsia 2010; 51:1069-1077<br />

Epilepsie-Ambulanzen<br />

In unseren Fachklinika werden<br />

Epilepsie-Patienten auch<br />

ambulant behandelt.<br />

Lübben:<br />

Mittwochs 12.30 bis 14.30 Uhr<br />

Haus 1, Funktionsdiagnostik<br />

Tel. (03546) 29-498<br />

Teupitz<br />

Montags 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Haus 1, Neurophysiologie/<br />

EEG-Labor<br />

Tel. (033766) 66-485<br />

Spezielle Therapie bei Psychosen<br />

und Persönlichkeitsstörungen<br />

Neues Haus für zwei Spezialstationen wird im Frühjahr übergeben<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Naturgemäß nimmt die Psychopharmakotherapie<br />

einen großen Raum ein,<br />

aber genauso die Psychoedukation im<br />

fortgeschrittenen Behandlungsstadium.<br />

Die neue Psychotherapiestation trägt<br />

dem Krankheitsbild, aber auch den besonderen<br />

Bedürfnissen dieser Patienten<br />

Rechnung und wir sind froh, in diesen<br />

neuen Räumlichkeiten die erfolgreiche<br />

Arbeit, die langjährig auf der Station<br />

H I durchgeführt wurde, nunmehr auf<br />

der Station 3.1<br />

fortsetzen zu<br />

können.<br />

Auf der Station<br />

3.2, Station<br />

für Persönlichkeitsstörungen,<br />

bieten wir ein<br />

spezifisches Behandlungsangebot<br />

für Patienten<br />

Prof. Dr. Stefan<br />

mit Ich-strukturellen<br />

Störungen Klinik für Allgemein-<br />

Kropp, Chefarzt der<br />

auf Borderline- psychiatrie<br />

Strukturniveau<br />

an, wobei auch Patienten mit komorbiden<br />

Erkrankungen, wie stoff- und nicht<br />

stoffgebundenen Suchterkrankungen,<br />

Essstörungen, Impulskontrollstörungen<br />

mit selbstverletzendem und/<br />

oder fremdaggressivem Verhalten Teil<br />

unseres Behandlungskonzeptes sind.<br />

Wichtige Kennzeichen schwerer<br />

Persönlichkeitsstörungen sind u. a die<br />

Identitätsdiffusion, Spaltungsphänomene<br />

und ungeeignete Abwehrmechanismen.<br />

Dies führt oft dazu, das Beziehungen,<br />

Gefühle und der Umgang mit<br />

sich und anderen Menschen als schwer<br />

erträglich erlebt werden und es immer<br />

wieder zu sozialen, beruflichen und<br />

partnerschaftlichen Abbrüchen kommt.<br />

Patienten, die hier zu uns kommen,<br />

leiden meistens unter einer mangelnden<br />

Alltagsbewältigung bei geringer<br />

Angsttoleranz, Autoaggressivität, Essstörungen<br />

sowie innerer Konfusion einschließlich<br />

psychotischer Symptome.<br />

Möglich sind auch chaotische Beziehungsmuster<br />

und der Verlust der sozialen<br />

Integration bis hin zu antisozialem<br />

Verhalten.<br />

Ziel ist es, die mangelnde Selbststeuerung<br />

und Kontrolle wieder zu stärken,<br />

aber auch eine Entlassung aus einem<br />

möglicherweise destruktiven Umfeld<br />

zu erreichen und einer Chronifizierung<br />

der Störung entgegenzuwirken. Idealerweise<br />

erreichen Patienten im Rahmen<br />

der Therapie ein Durchhaltevermögen<br />

und brechen die Therapie nicht ab, entwickeln<br />

für sich in Zusammenarbeit mit<br />

den Therapeuten ein Krankheitskonzept,<br />

verstehen die Funktionen schädigende<br />

Einflüsse und verbessern ihre<br />

Gefühlsregulation und Selbststeuerung,<br />

entwickeln ein stabileres Ich-Gefühl<br />

und verbessern ebenso ihre zwischenmenschlichen<br />

Fertigkeiten und Alltagsfertigkeiten.<br />

Die Behandlungsmaßnahmen sind<br />

vielfältig, wobei die Gruppenpsychotherapie<br />

in Groß- und Kleingruppe im<br />

Vordergrund steht und ergänzt wird<br />

durch Einzeltherapie, Ergotherapie,<br />

Gestaltungstherapie und weitere Therapieformen,<br />

die langjährig erprobt sind.<br />

Oft ist bei schweren Persönlichkeitsstörungen<br />

auch eine sogenannte Intervalltherapie<br />

indiziert, die stationäre<br />

und ambulante Elemente in Zusammenarbeit<br />

mit unseren niedergelassenen<br />

Fachärzten einschließt. Die neuen<br />

Möglichkeiten der Station werden dazu<br />

beitragen, die immer weiter ausgefeilten<br />

und ausgebauten Therapiekonzepte<br />

auch durch die bauliche Seite voll zu<br />

unterstützen, um Patienten mit Persönlichkeitsstörungen<br />

wieder Hoffnung in<br />

die eigene Zukunft und ihre erweiterten<br />

Möglichkeiten zu geben.<br />

Kontakt:<br />

Chefarzt Prof. Dr. Stefan Kropp<br />

s.kropp@asklepios.com<br />

(033766) 66-276<br />

Für den Terminkalender: Am 7.09.<br />

2013 findet in Teupitz eine psychiatrische<br />

Fachveranstaltung zum Thema<br />

Persönlichkeitsstörungen statt.<br />

<strong>konsil</strong> 1/2013 3

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