Asklepios Konsil 1-2013 - SciVal
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konsil<br />
Für ärztliche Kollegen und niedergelassene Ärzte in Brandenburg<br />
Newsletter Nr. 01-<strong>2013</strong><br />
Sehr geehrte Kolleginnen<br />
und Kollegen,<br />
gleich zum Beginn des neuen Jahres ist<br />
unser Fachklinikum wieder ein Stück gewachsen:<br />
In Werder konnten wir unsere<br />
mittlerweile vierte erwachsenenpsychiatrische<br />
Tagesklinik mit Instituts-ambulanz<br />
in Betrieb nehmen. Dass die volle<br />
Belegung der 16 Plätze innerhalb kurzer<br />
Zeit erreicht war, bestätigt uns einmal<br />
mehr, wie dringend Menschen mit seelischen<br />
Erkrankungen auf diese wohnortnahen<br />
Angebote warten. Am 17. Mai<br />
um 13.30 Uhr stellen wir die neue Einrichtung<br />
und ihr therapeutisches Konzept<br />
im Rahmen einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung<br />
vor. Dazu laden<br />
wir Sie an dieser Stelle bereits herzlich<br />
ein! Einen ersten Eindruck von der neuen<br />
Tagesklinik gibt Ihnen der Bericht auf<br />
den Seiten 1 und 3.<br />
Weiter gewachsen sind auch die therapeutischen<br />
Möglichkeiten unseres Fachklinikums.<br />
Auf der Psychotherapiestation<br />
unserer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
-psychotherapie und -psychosomatik<br />
bieten wir 13- bis 18-jährigen<br />
Patienten die Dialektisch-Behaviorale<br />
Therapie (DBT) an (Seiten 4 und 5).<br />
Bei der Behandlung von Traumafolgestörungen<br />
haben wir das Angebot unserer<br />
Klinik für Allgemeinpsychiatrie bereichsübergreifend<br />
realisiert und bauen es in<br />
enger Zusammenarbeit mit ambulanten<br />
und stationären psychotraumatologischen<br />
Einrichtungen aus der Region Berlin-<br />
Brandenburg weiter aus. Über Entstehung,<br />
Folgen und Therapieoptionen von<br />
Psychotraumata informieren wir Sie auf<br />
den Seiten 8 bis 10.<br />
Und last but not least: Zuwachs gibt es<br />
auch im Ärzteteam unseres Hauses - siehe<br />
Seite 2.<br />
In der Hoffnung, das Informationsangebot<br />
unseres Newsletters „<strong>Asklepios</strong><br />
konsil“ möge für Sie interessant und<br />
hilfreich sein, verbleibe ich mit kollegialen<br />
Grüßen<br />
Ihr<br />
Dr. Felix Hohl-Radke<br />
Ärztlicher Direktor des <strong>Asklepios</strong><br />
Fachklinikums Brandenburg<br />
Das Team von Tagesklinik und Institutsambulanz in Werder (v. l.): Andrea Wähner, Psychologin,<br />
Dr. Felix Hohl-Radke, Chefarzt, Natalia Schibel, Fachärztin, Carola Schmidt, Arzthelferin,<br />
Luise Heydenreich, Ergotherapeutin, Kathrin Rocke, Sozialarbeiterin und Ramona Riedel,<br />
Krankenschwester. Nicht im Bild: Oberärztin Katharina Campbell, Krankenschwester Andrea<br />
Meyer und Ergotherapeutin Anna Sigesmund.<br />
Neue Tagesklinik in Werder<br />
mit Blick auf die Havel<br />
Volle Belegung bereits nach kurzer Anlaufphase erreicht<br />
Das <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg<br />
hat Mitte Januar in Werder (Havel)<br />
eine Psychiatrische Tagesklinik und eine<br />
Psychiatrische Institutsambulanz für Erwachsene<br />
eröffnet. Die Einrichtung befindet<br />
sich im Praxis- und Bürogebäude<br />
„Altes Brauhaus“ im Zentrum der Stadt<br />
(Unter den Linden 1). Sie ist nach Brandenburg,<br />
Rathenow und Teltow die vierte<br />
teilstationäre und ambulante Außenstelle<br />
der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik<br />
und Psychotherapie. Bereits nach kurzer<br />
Anlaufphase war die volle Belegung der 16<br />
Plätze erreicht.<br />
„Wir freuen uns über die Möglichkeit, damit<br />
einen Teil unserer Patienten viel wohnortnäher<br />
als bisher versorgen zu können. In<br />
der neuen Tagesklinik in Werder werden<br />
wir einerseits Menschen behandeln, die<br />
zuvor in unserer Klinik in Brandenburg<br />
vollstationär behandelt wurden und sich<br />
nun wieder in ihrem Wohnumfeld zurechtfinden<br />
wollen. Andererseits behandeln wir<br />
dort Patienten, deren Erkrankungsbild in<br />
einer Tagesklinik besser zu behandeln ist<br />
als im vollstationären Setting“, sagt Dr.<br />
Felix Hohl-Radke, Chefarzt der Klinik für<br />
Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.<br />
Die neue Tagesklinik ist in wohnlich<br />
eingerichtete, helle Räume mit großen<br />
Fenstern und Blick zur Havel eingezogen.<br />
Das Behandlungsangebot wendet sich an<br />
Erwachsene mit Depressionen, Angst- und<br />
Zwangsstörungen, Burn-out-Syndromen,<br />
Psychosen, psychosomatischen Störungen,<br />
seelischen Krisen bei akuten Belastungen,<br />
Traumafolgestörungen und Persönlichkeitsstörungen.<br />
Einweisungen können<br />
durch niedergelassene Ärzte, Institutsambulanzen<br />
psychiatrischer Kliniken und<br />
Krankenhäuser erfolgen.<br />
Fortsetzung auf Seite 3
Personalia<br />
Kurz vorgestellt<br />
Oberarzt Dr. med.<br />
Romanowski<br />
Seit dem 1. Oktober 2012 gehört<br />
Oberarzt Dr. med. Alexander Romanowski<br />
zum Team der Klinik<br />
für Gerontopsychiatrie. Der Facharzt<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
sowie für Neurologie betreut<br />
die Stationen G 2 und G 3. Dort<br />
werden ältere Menschen (ab ca. 60<br />
Jahren) mit Depressionen, Angstund<br />
Anpassungsstörungen sowie<br />
psychosomatischen Erkrankungen<br />
vollstationär<br />
und tagesklinisch<br />
behandelt<br />
(s. auch<br />
S. 6). Bereits<br />
während des<br />
Studiums<br />
an der Medizinischen<br />
Hochschule<br />
in Gdansk<br />
widmete sich Alexander Romanowski<br />
Depressionen bei älteren<br />
Menschen. Affektiven Erkrankungen<br />
und Psychotherapie im<br />
Alter gilt bis heute sein besonderes<br />
Interesse, ebenso wie der Beteiligung<br />
des Kleinhirns an kognitiven<br />
Prozessen.<br />
Bevor er ans <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum<br />
Brandenburg kam, war Dr.<br />
Romanowski u. a. in der Neurologischen<br />
Klinik der Universität Heidelberg<br />
und der Psychiatrischen<br />
Klinik der Charité im St. Hedwig<br />
Krankenhaus Berlin u. a. in der<br />
Gerontopsychiatrischen Institutsambulanz<br />
sowie in der Gedächtnissprechstunde<br />
tätig und betreute<br />
konsiliarisch Pflegeheime. Sein<br />
Credo: „Eine Zivilisation, die nicht<br />
für die eigenen Eltern und Großeltern<br />
sorgen kann, hat diesen Namen<br />
nicht verdient.“<br />
Kontakt:<br />
Dr. Alexander Romanowski<br />
Tel.: (03381) 78-1853<br />
a.romanowski@asklepios.com<br />
Patricia Michaela Proske<br />
neue Leitende Oberärztin<br />
Erik Freimark<br />
ist mit Wirkung<br />
zum 1. Februar<br />
dieses Jahres<br />
zum Oberarzt<br />
befördert<br />
worden und<br />
übernahm die<br />
oberärztliche<br />
Leitung der Station<br />
N 3. Erik<br />
Freimark gehört seit neun Jahren zum<br />
Team der Klinik für Neurologie im <strong>Asklepios</strong><br />
Fachklinikum Brandenburg.<br />
Er begann dort 2004 als Arzt in Weiterbildung,<br />
seit 2011 ist er als Facharzt für<br />
Neurologie tätig.<br />
Patricia Michaela Proske hat am<br />
1. Februar <strong>2013</strong> die Position der Leitenden<br />
Oberärztin in der Klinik für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie, -psychotherapie<br />
und -psychosomatik übernommen.<br />
Frau Proske ist unser Fachklinikum<br />
nicht unbekannt. Ab 1998 absolvierte<br />
sie in der damaligen Landesklinik Brandenburg<br />
den Großteil ihrer Facharztausbildung<br />
zur Kinder- und Jugendpsychiaterin<br />
und Psychotherapeutin.<br />
2002 setzte sie ihre Ausbildung an der<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
und Psychotherapie des Vivantes<br />
Humboldt-Klinikums, Berlin fort. Dort<br />
war sie viele Jahre als Fachärztin und<br />
Funktionsoberärztin im Jugend- und<br />
jugendforensischen Bereich tätig. In<br />
einem Expertenkreis wirkte Patricia<br />
Michaela Proske am Konzept und der<br />
Realisierung der 2009 gegründeten<br />
„Klinik für Forensische Psychiatrie des<br />
Jugendalters und der Adoleszenz“ der<br />
Vivantes Netzwerk für Gesundheit<br />
GmbH Berlin mit und wurde dessen<br />
stellvertretende Chefärztin.<br />
Als Verantwortliche für den Jugendbereich<br />
kann die Leitende Oberärztin<br />
ihre langjährigen Erfahrungen im <strong>Asklepios</strong><br />
Fachklinikum Brandenburg einbringen.<br />
Im Rahmen der Facharztweiterbildung<br />
absolvierte sie die Weiterbildung<br />
zur Verhaltenstherapeutin sowie, im<br />
Zweitverfahren, zur klinischen Hypnotherapeutin.<br />
Des Weiteren ist sie<br />
zertifizierte, wissenschaftlich fundierte<br />
kinder- und jugendpsychiatrische Gutachterin<br />
der BAG, BKJPP und DGKP.<br />
Sie hat erfolgreich die therapeutische<br />
Weiterbildung in Dialektisch-Behavioraler<br />
Therapie (DBT) der Arbeitsgemeinschaft<br />
Wissenschaftliche Psychotherapie<br />
(AWP) Berlin abgeschlossen.<br />
Dieses besondere Therapiekonzept<br />
wird nun auch in unserer Klinik für<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie angewendet.<br />
(Lesen Sie dazu den Beitrag von Frau<br />
Proske auf den Seiten 4 und 5.)<br />
Kontakt:<br />
Patricia Michaela Proske<br />
Leitende Oberärztin<br />
Tel.: (03381) 78-1836 o. 78-2412<br />
p.proske@asklepios.com<br />
Neurologe Erik Freimark<br />
zum Oberarzt befördert<br />
Einer seiner fachlichen Schwerpunkte<br />
ist die Neuroonkologie. Auf<br />
diesem Gebiet bietet er jeweils dienstags<br />
von 10 bis 14.30 Uhr eine ambulante<br />
Spezialsprechstunde an.<br />
Kontakt: Erik Freimark, Tel. (03381)<br />
78-2100, e.freimark@asklepios.com<br />
Anmeldung zur Sprechstunde:<br />
(03381) 78-1762<br />
Weitere Neurologie-Ambulanzen:<br />
Multiple Sklerose, Mo.: 11.00-15.00,<br />
Oberarzt Dr. med. S. Hirsemann<br />
Muskelkrankheiten, Mi.: 9.00-15.00,<br />
Ltd. Oberarzt Dr. med. V. Heinsius<br />
Epilepsie, Do.: 11.00-15.00, Oberarzt<br />
T. Riederer<br />
2<br />
konsil 1/<strong>2013</strong>
Neu eröffnet<br />
Sport ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Neben Freiluftangeboten steht in Werder ein Fitness-Raum zur Verfügung.<br />
Neue Tagesklinik in Werder<br />
Bei saisonalen Depressionen kann zusätzlich zum Aufenthalt<br />
im Freien eine Lichttherapie helfen.<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Eine Besonderheit der Tagesklinik in<br />
Werder ist der bestens ausgestattete Fitnessraum.<br />
„Die Verbindung von Körper<br />
und Seele spielt eine wichtige Rolle<br />
bei der Therapie. Daher unterbreiten<br />
wir generell viele sportliche Angebote,<br />
die auch soviel wie möglich im Freien<br />
stattfinden“, sagt Dr. Felix Hohl-Radke.<br />
Zum Angebot in Werder gehört beispielsweise<br />
auch eine Nordic Walking-<br />
Gruppe. Es sei erwiesen, dass regelmäßige<br />
ausdauernde sportliche Betätigung<br />
denselben Effekt haben kann wie<br />
Antidepressiva, so Dr. Hohl-Radke.<br />
Alle 14 Tage findet in der Tagesklinik<br />
ein Infocafé statt, bei dem potenzielle<br />
Patientinnen und Patienten Gelegenheit<br />
haben, in ungezwungener Runde<br />
die Räume und das Team kennenzulernen<br />
und sich über den Therapieablauf<br />
zu informieren. Interessenten können<br />
sich dazu unter der Telefonnummer<br />
(03327) 73 172-10 anmelden.<br />
Ebenfalls Unter den Linden 1 befindet<br />
sich die Psychiatrische Institutsambulanz<br />
Werder.<br />
Das komplexe ambulante<br />
Angebot<br />
ist auf Erwachsene<br />
mit schweren<br />
psychischen Erkrankungen<br />
ausgerichtet.<br />
Es wendet<br />
sich insbesondere<br />
an Menschen, denen<br />
es aufgrund<br />
ihrer Erkrankung<br />
schwerfällt, lange<br />
im Wartezimmer<br />
zu sitzen, Termine<br />
einzuhalten, die<br />
Medikamente zuverlässig einzunehmen<br />
oder bei denen eine sehr komplexe<br />
psychiatrische Erkrankung vorliegt.<br />
Die Überweisung erfolgt üblicherweise<br />
durch den behandelnden Arzt, ein<br />
ortsansässiges Krankenhaus oder den<br />
sozialpsychiatrischen Dienst.<br />
Anmeldung Psychiatrische<br />
Institutsambulanz:<br />
Tel.: (03327) 73 172-20<br />
Fax: (03327) 73 172-29<br />
piaw.brandenburg@asklepios.com<br />
Anmeldung Tagesklinik:<br />
Tel.: (03327) 73 172-10<br />
Fax: (03327) 73 172-19<br />
tkw.brandenburg@asklepios.com<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Dr. Natalia Schibel<br />
n.schibel@asklepios.com<br />
(Die Kontaktdaten aller unserer<br />
Psychiatrischen Tageskliniken<br />
und Ambulanzen finden Sie auf<br />
Seite 11).<br />
konsil 1/<strong>2013</strong> 3
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Die Regulation der Emotionen<br />
wieder in den Griff bekommen<br />
Dialektisch-Behaviorale Therapie auf der Psychotherapie-Station für Jugendliche<br />
Auf der Psychotherapiestation unserer<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
-psychotherapie und -psychosomatik (K 3)<br />
steht seit Jahresbeginn ein besonderes Behandlungsprogramm<br />
zur Verfügung: die<br />
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT).<br />
Die Leitende Oberärztin Patricia Michaela<br />
Proske stellt Ihnen dieses Konzept im Folgenden<br />
vor.<br />
In Stress- und Konfliktsituationen<br />
reagiert jeder Mensch mit einer Erhöhung<br />
der inneren Anspannung. Um<br />
der zumeist als unangenehm empfundenen<br />
Anspannungssteigerung entgegen<br />
zu wirken, sie erträglicher und<br />
aushaltbarer zu machen, stehen uns allen<br />
sehr individuelle Möglichkeiten der<br />
Regulierung zur Verfügung.<br />
Menschen, die an einer psychischen<br />
Störung leiden, stehen derartige Fertigkeiten<br />
oft nicht in ausreichendem Maß<br />
zur Verfügung. Sie reagieren mit selbstund/oder<br />
fremdschädigenden Verhaltensweisen.<br />
Diese führen langfristig<br />
ihrerseits zu negativen Folgen wie dem<br />
Verlust von vertrauensvollen Beziehungen,<br />
Leistungseinbußen in Schule/<br />
Ausbildung/Arbeit oder zu juristischen<br />
Konsequenzen.<br />
Aus dem resultierenden Leidensdruck<br />
kann oftmals eine Veränderungsmotivation<br />
abgeleitet werden, die<br />
jedoch in den meisten Fällen einer Unterstützung<br />
bedarf. Wesentlich ist dabei<br />
die therapeutische Überzeugung, dass<br />
alle Strategien der Betroffenen Selbstregulationsversuche<br />
sind, die grundsätzlich<br />
wertzuschätzen sind. Sie zeigen<br />
aber langfristig keine hilfreiche Veränderung.<br />
Es kann sowohl expansives<br />
(fremdgefährdendes) wie selbstgefährdendes<br />
Verhalten verändert werden.<br />
Ein Therapiemanual, das erfolgreich<br />
die Anspannungsregulation unterstützt,<br />
ist die Dialektisch-Behaviorale<br />
Therapie. Sie wurde Mitte der 80-er Jahre<br />
von der US-amerikanischen Psychologie-Professorin<br />
Marsha M. Linehan<br />
ursprünglich zur ambulanten Behandlung<br />
von chronisch suizidalen Patientinnen<br />
mit einer emotional-instabilen<br />
Persönlichkeitsstörung vom Borderline-<br />
Typus entwickelt.<br />
Studien weisen<br />
Wirksamkeit nach<br />
Der zentrale Problembereich dieser<br />
Erkrankung ist eine tiefgreifende Störung<br />
der Emotionsregulation, zum Beispiel<br />
durch Traumatisierungen und/<br />
oder emotionale Vernachlässigungen,<br />
die letztlich die Entstehung einer hohen<br />
emotionalen Verletzbarkeit („Vulnerabilität“)<br />
fördern. Daraus resultiert<br />
in letzter Konsequenz eine erhöhte<br />
Anspannung, die schwer oder kaum<br />
auszuhalten ist.<br />
Inzwischen wurde das Manual vielfach<br />
modifiziert, so für spezifische Erkrankungen<br />
(Abhängigkeitssyndrome,<br />
Essstörungen), bestimmte Patientengruppen<br />
(Jugendliche, forensische Patienten)<br />
oder Behandlungsbedingungen<br />
(ambulant, teilstationär, stationär).<br />
Mehrere kontrolliert–randomisierte<br />
Studien weisen die Wirksamkeit dieses<br />
4<br />
Manuals nach (Übersicht: Bohus &<br />
Schmahl 2006).<br />
Dialektisch bedeutet, dass es keine<br />
starren Positionen, also kein Richtig<br />
oder Falsch, kein Recht oder Unrecht,<br />
kein Entweder-Oder gibt. Es geht vielmehr<br />
um gangbare Mittelwege.<br />
So werden in diesem Manual die<br />
Schwierigkeiten und Probleme von PatientInnen<br />
einerseits validiert, also der<br />
aktuellen Sichtweise der PatientInnen<br />
vor dem Hintergrund der individuellen<br />
Gedanken und Gefühle Verständnis<br />
entgegengebracht. Andererseits wird<br />
gemeinsam mit den PatientInnen auf<br />
eine Veränderung hingearbeitet.<br />
Behavioral steht für die Zielsetzung<br />
dieses Therapiemanuals: Die Veränderung<br />
von Verhaltensweisen, auch die<br />
Veränderung gedanklicher Verhaltensweisen.<br />
Das oberste Ziel der Behandlung ist<br />
die Reduktion selbst- und fremdgefährdender<br />
Verhaltensmuster bei erhöhter<br />
innerer Anspannung. An erster Stelle<br />
soll dem Patienten Kontrolle über seine<br />
Verhaltensmuster vermittelt werden. Im<br />
Anschluss werden störungsspezifische<br />
Fertigkeiten, so genannte Skills gelehrt.<br />
Danach erfolgt eine gezielte (langfrikonsil<br />
1/<strong>2013</strong>
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
stige) Verbesserung des emotionalen<br />
Erlebens und der Emotions-Regulation.<br />
Dabei werden die (früheren) extremen<br />
Reaktionen durch ausgeglichenere/<br />
„integrative“ Reaktionen ersetzt.<br />
Am Anfang steht<br />
die Achtsamkeit<br />
Therapiemodul 1 ist eine Technik<br />
des Zen-Buddhismus: die (innere)<br />
Achtsamkeit. Sie macht die urteilslose<br />
(„bewertungsfreie“) sinnliche Wahrnehmung<br />
der unmittelbaren Gegenwart<br />
zum Inhalt, also die Bewusstheit im Alltag.<br />
Dabei versuchen die PatientInnen,<br />
sich sinnlich auf den Augenblick zu konzentrieren<br />
ohne in Gedanken über das<br />
Wahrgenommene nachzudenken (es zu<br />
bewerten). Der Sinn ist die Schulung des<br />
Innehaltens, des Beruhigens, denn innere<br />
Ruhe ist immer die Grundlage für<br />
Verständnis, Einsicht und Stärke.<br />
Im Therapiemodul 2 „Umgang mit<br />
Gefühlen – Emotionsregulation“ geht<br />
es zunächst einmal um die grundsätzliche<br />
Wahrnehmung und Benennung<br />
von Gefühlen. Bei vielen psychischen<br />
Erkrankungen sind Intensität und/oder<br />
Regulationsfähigkeit von Gefühlen gestört.<br />
Dies gilt in besonderem Maße für<br />
die Persönlichkeitsentwicklungs- und<br />
Persönlichkeitsstörungen. Gefühle können<br />
bei diesen Störungen „zu intensiv“<br />
oder „zu schwach“, zu langanhaltend<br />
oder zu kurz sein. Sind Gefühle zu intensiv,<br />
zu negativ, zu spannungsgeladen,<br />
lenken ausschließlich sie das Verhalten,<br />
machen unter Umständen den<br />
Betroffenen hilflos oder führen ihn in<br />
risikobehaftete Strategien.<br />
Das Modul der Emotionsregulation<br />
unterstützt das Erlernen neuer und<br />
hilfreicherer Verhaltensmuster zum<br />
Umgang mit Gefühlen. Dazu nutzt es<br />
folgende Grundannahmen:<br />
- Ich bin nicht mein Gefühl, sondern<br />
ich habe ein Gefühl.<br />
- Ich beschreibe dieses Gefühl, gebe<br />
ihm einen Namen.<br />
- Ich suche nach dem Auslöser für<br />
dieses Gefühl.<br />
- Ich stelle mir die Frage, ob dieses Gefühl<br />
in diesem Augenblick angemessen<br />
ist. Würden andere Menschen genau<br />
so empfinden und reagieren? Wenn ja,<br />
wie kann ich entsprechend meinem Gefühl<br />
handeln ohne mir oder anderen zu<br />
schaden? Wenn nein, wie kann ich mein<br />
Gefühl verändern, dem Gefühl entgegengesetzt<br />
handeln?<br />
Als Unterstützung dieses Wahrnehmungs-<br />
und Veränderungsprozesses<br />
werden von den PatientInnen Verhaltensanalysen<br />
erstellt.<br />
Auf der Grundlage des Moduls 2<br />
wird im Modul 3 „Beziehungsgestaltung“<br />
der besondere Schwerpunkt<br />
auf die Gestaltung sozialer, zwischenmenschlicher<br />
Kontakte gelegt, was für<br />
Menschen mit psychischen Störungen<br />
häufig schwieriger ist. Dazu werden Videodokumentationen<br />
und Rollenspiele,<br />
Elemente des Sozialen Kompetenztrainings,<br />
genutzt.<br />
Auf folgende Fertigkeiten wird Bezug<br />
genommen:<br />
- angemessenes Äußern von Wünschen,<br />
Fragen oder Forderungen<br />
- angemessenes Äußern eigener Grenzen<br />
(„Nein“-Sagen)<br />
- Akzeptanz eines „Neins“, Wunschverschiebung<br />
- Umgang mit Konflikten (Führen<br />
von Auseinandersetzungen, Schlichten<br />
eines Streites u. ä.)<br />
Im Therapiemodul 4, der Stresstoleranz,<br />
geht es darum, mit Hilfe der<br />
erlernten Fertigkeiten (Skills) äußerste<br />
Anspannungen zu überstehen, ohne Situationen<br />
zu verschlimmern oder so zu<br />
handeln, dass man sich selbst kurz- oder<br />
langfristig schadet. Die Skills sollen helfen,<br />
die Situation der Anspannung zu<br />
ertragen bzw. die Zeit zu überbrücken,<br />
bis die Anspannung nachlässt.<br />
Zu Beginn muss man die Skills häufig<br />
üben (trainieren), sich dazu überwinden,<br />
in Momenten der Anspannung seine<br />
Skills anzuwenden, auch wenn diese<br />
zunächst einmal keine direkte Hilfe darzustellen<br />
scheinen.<br />
Je häufiger man sie jedoch anwendet,<br />
desto automatischer gelingt deren<br />
Anwendung, wird der Sinn und Nutzen<br />
deutlich. Je häufiger man nämlich<br />
mittels eingesetzter Skills Momente der<br />
Anspannung aushält, desto schwächer<br />
und seltener werden sie im weiteren<br />
Verlauf.<br />
Der erste Schritt der Stresstoleranz ist<br />
die Radikale Akzeptanz: Ich stehe unter<br />
hoher Anspannung. Zweitens: Ich<br />
beobachte und skaliere meine Anspannung<br />
(1 – 10). Drittens: Ich konzentriere<br />
mich auf das Ziel, nämlich die nächsten<br />
15 Minuten, und wähle eine Strategie.<br />
Das können starke Sinnesreize sein<br />
(Schmerz, Kälte, Geruch, Geschmack,<br />
Geräusche, Bilder etc.), Motorische Aktivitäten<br />
wie joggen, tanzen, trommeln,<br />
jonglieren oder die Konzentration auf<br />
den Atem (Atem zählen), eine gedankliche<br />
Veränderung des Augenblicks<br />
z. B. durch Gebet, Rechen- oder Konzentrationsaufgaben<br />
oder Ablenkung<br />
durch Handeln (Aufräumen, Spülen,<br />
Nägel lackieren). In der abschließenden<br />
Realitätsorientierung wird hinterfragt,<br />
was die Anspannung ausgelöst hat.<br />
Ein Angebot für<br />
13- bis 18-Jährige<br />
In einem 12-wöchigen Behandlungsintervall<br />
wird die Dialektisch-Behaviorale<br />
Therapie in der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie des <strong>Asklepios</strong> Fachklinikums<br />
Brandenburg 13- bis 18-jährigen<br />
Patientinnen und Patienten angeboten.<br />
Sie ist eine erfolgversprechende<br />
Behandlungsmethode bereits bei leichten<br />
und mittelgradig ausgeprägten<br />
Symptomen. Sie kann damit einer Symptomchronifizierung<br />
effektiv entgegen<br />
wirken und die Lebensqualität der betroffenen<br />
Jugendlichen und ihrer Angehörigen<br />
steigern. In Einzellfällen kann<br />
es sinnvoll sein, dieses Modul mehrfach<br />
zu durchlaufen. Die leitende Oberärztin<br />
Patricia Michaela Proske und die<br />
Psychologin Nadja Dolezych haben die<br />
entsprechende Ausbildung erfolgreich<br />
absolviert, Mitarbeiter des Pflege- und<br />
Erziehungsdienstes befinden sich derzeit<br />
im Abschluss der Qualifikation.<br />
Ansprechpartnerin für Fragen:<br />
Patricia Michaela Proske<br />
Leitende Oberärztin<br />
Tel.: (03381) 78-1836 o. 78-2412<br />
p.proske@asklepios.com<br />
Anmeldung von Patienten:<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Tel.: (03381) 78-2383<br />
pia1.brandenburg@asklepios.com<br />
sowie über die Leitende<br />
Oberärztin, Kontakt s. oben<br />
konsil 1/<strong>2013</strong> 5
Kurz berichtet<br />
Termine<br />
Aktionen im „Jahr<br />
der Gesundheit“<br />
Auf den Stationen G 2 und G 3 werden ältere Menschen mit Depressionen auch<br />
tagesklinisch behandelt. Ein Team aus Ärzten, Psychologen, Therapeuten und Krankenpfl<br />
egerinnen bzw. -pfl egern umsorgt die Patientinnen und Patienten.<br />
Tagesklinik für Menschen<br />
mit Altersdepressionen<br />
Einzugsgebiet reicht über Stadt Brandenburg hinaus<br />
Seit Juni 2012 versorgen die Teams<br />
der Stationen G2 und G3 ältere Patienten<br />
(ab etwa dem 60. Lebensjahr)<br />
mit Depressionen und Angststörungen<br />
tagesklinisch (und bei Bedarf auch vollstationär).<br />
Dieses Angebot der Klinik<br />
für Gerontopsychiatrie des <strong>Asklepios</strong><br />
Fachklinikums wird insbesondere von<br />
der Bevölkerung der Stadt Brandenburg<br />
a. d. Havel sehr gut angenommen.<br />
Der Einzugsbereich erstreckt sich darüber<br />
hinaus von Rathenow bis Belzig<br />
und von Groß Kreutz bis Genthin. Die<br />
Fahrtkosten können bei medizinischer<br />
Notwendigkeit übernommen werden;<br />
ein Fahrdienst wird von den Stationen<br />
organisiert.<br />
Patienten mit Anpassungsstörungen<br />
und leichteren oder mittelschweren Depressionen<br />
oder Angststörungen werden<br />
auf den Stationen wochentags von<br />
8.30 Uhr bis 15.30 Uhr behandelt und<br />
leben sonst wie gewohnt zu Hause. In<br />
der Tagesklinik stehen neben der medikamentösen<br />
Therapie psychotherapeutische,<br />
ergotherapeutische und soziotherapeutische<br />
Angebote einzeln und in<br />
Gruppen zur Verfügung.<br />
Altersdepression und Angststörungen<br />
sind zwar im Alter nicht häufiger<br />
als bei jungen Erwachsenen, es<br />
gibt jedoch wichtige Unterschiede. Zum<br />
einen leiden ältere Menschen häufig<br />
an so genannten leichten oder „unterschwelligen“<br />
Depressionen. Zum anderen<br />
sind Gemütserkrankungen im Alter<br />
oftmals mit körperlichen Erkrankungen<br />
vergesellschaftet, was ihre Behandlung<br />
besonders im ambulanten Bereich erschweren<br />
kann.<br />
Bei rechtzeitiger Behandlung können<br />
Altersdepressionen bei bis zu 90 Prozent<br />
der Patienten sehr gut behandelt<br />
werden. Kommt es zu einer Chronifizierung,<br />
sinken jedoch die Möglichkeiten<br />
der Gesundung und es steigt das Risiko,<br />
neben der Depression zusätzlich an<br />
einer Demenz zu erkranken.<br />
Anmeldungen nimmt Schwester<br />
Peggy (oder Vertretung) unter Tel.<br />
(03381) 78-2960 entgegen.<br />
Anlässlich des „Jahres der Gesundheit“<br />
in der Stadt Brandenburg lädt<br />
das <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg<br />
die Öffentlichkeit zu zwei Aktionstagen<br />
ein. Am 10. Mai, dem bundesweiten<br />
Tag gegen den Schlaganfall,<br />
bietet die Klinik für Neurologie ab<br />
14.00 Uhr Vorträge, Informationsangebote<br />
rund um Symptome, Prävention<br />
und Behandlung des Schlaganfalls sowie<br />
Führungen durch die Neuroradiologie<br />
an. Am 10. Oktober nehmen die<br />
Kliniken für Allgemein- und Gerontopsychiatrie<br />
den Welttag der seelischen<br />
Gesundheit zum Anlass für einen Tag<br />
der offenen Tür.<br />
Wissen am<br />
Hauptbahnhof<br />
Der Verein „Gesund in Brandenburg“<br />
und unser Fachklinikum veranstalten<br />
monatlich laienverständliche<br />
Vorträge im Gesundheitszentrum<br />
am Hauptbahnhof, Konferenzraum<br />
(3. Etage). Die nächsten Termine und<br />
Themen:<br />
16.05.<strong>2013</strong>, 16.00–17.30 Uhr, Unruhige<br />
Kinder – verträumte Kinder –<br />
Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen,<br />
Chefarzt Dr. Dr. Ulrich<br />
Preuß<br />
27.06.<strong>2013</strong>, 16.00 –17.30 Uhr, Psychiatrische<br />
Hilfen in der Stadt Brandenburg<br />
an der Havel, Oberarzt Dr.<br />
Jürgen Henschel<br />
25.07.<strong>2013</strong>, 15.00–16.30 Uhr, „Da<br />
kann man doch eh‘ nichts machen!...???<br />
– Geistig behinderte Menschen<br />
in der Psychiatrie“, Oberärztin<br />
Dr. Angela Enzmann<br />
15.08.<strong>2013</strong>, 16.00– 17.30 Uhr, Die<br />
Modediagnosen ADHS und Autismus<br />
bei Kindern – Was steht dahinter?!,<br />
Chefarzt Dr. Dr. Ulrich Preuß<br />
26.09.<strong>2013</strong>, 16.30 –18.00 Uhr, Chancen<br />
nutzen – Diagnostik von Gedächtnisstörungen<br />
im Alter, Chefarzt Prof.<br />
Dr. med. Dr. phil. Michael A. Rapp<br />
6<br />
konsil 1/<strong>2013</strong>
Termine<br />
Fortbildungstermine <strong>2013</strong> - <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken Brandenburg GmbH<br />
Öffentliche Fortbildungsveranstaltungen<br />
im <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum<br />
Brandenburg, Klubhaus (Haus 38),<br />
Saal<br />
Mittwoch, 15.05.<strong>2013</strong>, 17.00 –19.00<br />
Informationsabend „Die bipolare<br />
Störung – Manie und Depression,<br />
Symptome und Ursachen“<br />
Veranstalter: Klinik für Psychiatrie in<br />
Zusammenarbeit mit dem Verein Bipolaris<br />
Berlin-Brandenburg e. V.<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Mittwoch, 29.05.<strong>2013</strong>, 15.00 –16.30<br />
Stellenwert der Verhaltenstherapie<br />
in der Suchttherapie: praktische Ansätze,<br />
Referent: Dr. Lindenmeyer, Direktor<br />
der Salus Klinik Lindow<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Sonnabend, 1. Juni <strong>2013</strong>, 10.00 –15.30<br />
5. Brandenburger Psychopathologiesymposium<br />
Die Paraphrenien aus Sicht einer differenzierten<br />
Psychopathologie, Filmbeispiele<br />
und Diskussion<br />
Referenten: Prof. Dr. Gerald Stöber,<br />
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie,<br />
Psychosomatik und Psychotherapie<br />
der Julius-Maximilians-Universität<br />
Würzburg; Präsident der Internationalen<br />
Wernicke-Kleist-Leonhard Gesellschaft,<br />
Prof. Dr. Burkhard Jabs, Klinik<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
des Städtischen Krankenhauses Dresden-Neustadt;<br />
Zweiter Schriftführer<br />
der Internationalen Wernicke-Kleist-<br />
Leonhard Gesellschaft<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Dienstag, 11.06.<strong>2013</strong>, 13.00–14.30<br />
Behandlungsansätze bei Posttraumatischer<br />
Belastungsstörung<br />
Referentin: Dipl.-Psych. Barbara Kalinowski,<br />
Traumazentrum Berlin<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Dienstag, 10.09.<strong>2013</strong>, 13.00 –14.30<br />
Mentalisierung und mentalisierungsbasierte<br />
Therapie bei Psychosen<br />
Referentin: OÄ Dr. med. Christiane<br />
Montag, Psychiatrische Universitätsklinik<br />
der Charité im St. Hedwig Krankenhaus<br />
Berlin<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Dienstag, 22.10.<strong>2013</strong>, 13.00–14.30<br />
Delirbehandlung<br />
Referent: Prof. Dr. med. Jürgen Gallinat,<br />
Chefarzt der Psychiatrischen Universität<br />
der Charité im St. Hedwig<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Mittwoch, 23.10.<strong>2013</strong>, 15.00–16.30<br />
Ist das, was ich sehe, auch das Tatsächliche?<br />
Referent: Joachim Engel, Institut für<br />
interkulturelle Kommunikation und<br />
Konfliktbearbeitung Bonn<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Dienstag, 05.11.<strong>2013</strong>, 13.00–14.30<br />
Neuroradiologie Update<br />
Referent: Prof. Dr. med. Clemens Fitzek,<br />
Chefarzt der Neuradiologie<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Dienstag, 19.11.<strong>2013</strong>, 13.00–14.30<br />
Das Suchthilfesystem im Land Brandenburg,<br />
Referentin: Kathrin Rocke<br />
Dipl.-Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03381) 78-2156<br />
Veranstaltungen in den <strong>Asklepios</strong><br />
Fachklinika Teupitz und Lübben:<br />
Fortbildung Arzneimittelsicherheit<br />
in der Psychiatrie (AMSP)<br />
Mittwoch, 22.05.<strong>2013</strong>, 14.30–15.30<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz,<br />
Hörsaal Haus 1<br />
Information & Anmeldung:<br />
(033766) 66-276<br />
14. MS-Symposium<br />
Samstag, 15.06.<strong>2013</strong>, 9.00–17.00<br />
Technische Hochschule Wildau,<br />
Bahnhofstraße<br />
Information & Anmeldung:<br />
(033766) 66-336<br />
Mittwoch, 26.06.<strong>2013</strong>, 15.00–16.30<br />
Liebe, Sexualität und Partnerschaft<br />
in der Psychotherapie – sexuelle Beziehungsgesundheit<br />
als salutogenes<br />
Potential<br />
Referent: Dr. rer. med. Dipl.-Psych.<br />
Ahlers, Institut für Sexualpsychologie<br />
ISP, <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum<br />
Teupitz, Hörsaal Haus 1<br />
Information & Anmeldung:<br />
(033766) 66-276<br />
Mittwoch, 25.09.<strong>2013</strong>, 15.00–16.30<br />
Zwangsstörung<br />
Referentin: PD Dr. Jockers-Scherübl<br />
Oberhavel-Kliniken Henningsdorf<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz<br />
Hörsaal Haus 1<br />
Information & Anmeldung:<br />
(033766) 66-276<br />
Symposium Parkinson/<br />
Bewegungsstörungen<br />
Samstag, 09.11.<strong>2013</strong>, 9.30–16.30<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben<br />
Konferenzraum Haus 1<br />
Information & Anmeldung:<br />
(03546) 29-277<br />
Fortbildung Arzneimittelsicherheit<br />
in der Psychiatrie (AMSP)<br />
Mittwoch, 28.08.<strong>2013</strong>, 14.30–15.30<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben<br />
Hörsaal Haus 1<br />
Information & Anmeldung:<br />
(033766) 66-276<br />
konsil 1/<strong>2013</strong> 7
Allgemeinpsychiatrie<br />
Psychotrauma – Entstehung,<br />
Folgen und Therapieoptionen<br />
Vollstationäre, tagesklinische und ambulante Angebote im <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum<br />
Trauma ist „in“. In den Medien tauchen<br />
Berichte über psychische Traumatisierungen<br />
in der letzten Zeit immer wieder an<br />
exponierter Stelle auf. Im <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum<br />
Brandenburg werden Traumafolgestörungen<br />
therapiert. Dr. med. Felix<br />
Hohl-Radke, Ärztlicher Direktor und Chefarzt<br />
der Klinik für Allgemeinpsychiatrie,<br />
gibt einen Einblick in die Entstehung der<br />
Krankheit, ihre Historie und moderne Therapiemöglichkeiten.<br />
Ob es sich um die Folgen psychischer<br />
Traumatisierungen von Feuerwehrleuten,<br />
die in die katastrophalen Ereignisse<br />
um „9-11“ involviert waren, oder um<br />
psychische Folgeschäden bei Helfern<br />
des Tsunamis von 2004 handelt – in<br />
der Berichterstattung über psychisch<br />
traumatisierte Soldaten des Afghanistaneinsatzes<br />
oder in der Diskussion<br />
um kindliche Missbrauchsopfer von<br />
katholischen Geistlichen – den Begriff<br />
„Psychotrauma“ liest, sieht und hört<br />
man derzeit sehr oft.<br />
Dabei reicht die Spanne der Diskussion<br />
von der Frage, ob es sich nun bereits<br />
um eine psychische Traumatisierung<br />
handelt, wenn der Chef mit dem Mitarbeiter<br />
schimpft, bis hin zur Berichterstattung<br />
über schwerste, dramatische<br />
Gewalterlebnisse in der Kindheit.<br />
Traumatisierung<br />
und Krieg<br />
Ein relativ neuer Krankheitsbegriff?<br />
Erste ernstzunehmende wissenschaftliche<br />
Diskussionen um die Folgen psychischer<br />
Traumatisierungen wurden<br />
in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
vor allem in der Folge einer<br />
flächendeckenden Versorgung der<br />
deutschen Bevölkerung mit Sozialversicherungssystemen<br />
geführt.<br />
Einen frühen Höhepunkt in der<br />
wissenschaftlichen Diskussion stellte<br />
die massenhaft auftauchende Frage<br />
Dr. Felix Hohl-Radke, Ärztlicher Direktor<br />
und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie,<br />
Psychosomatik und Psychotherapie.<br />
nach der möglichen Entschädigung<br />
der sogenannten „Kriegszitterer“ des<br />
ersten Weltkrieges dar: Insbesondere<br />
in den Kriegsgebieten mit zähem<br />
Stellungskrieg, etwa an der deutschen<br />
Westfront, traten bei den eingesetzten<br />
Soldaten merkwürdig erscheinende<br />
„pseudoneurologische“ Symptome auf:<br />
grobschlägige Tremores, Dystonien,<br />
Lähmungen, Taubheit oder vorübergehende<br />
Blindheit (wie in dem bekannten<br />
Beispiel des Gefreiten Adolf Hitler).<br />
Zunächst wurde, der Theorie der<br />
„traumatischen Neurose“ (Oppenheim)<br />
folgend, in der deutschen Psychiatrie<br />
ebenso wie in den anderen<br />
kriegsbeteiligten Nationen eine biologisch-organische<br />
Ursache durch die<br />
Erschütterung in der Nähe von Granatexplosionen<br />
oder durch Verschütten<br />
im Schützengraben angenommen<br />
(sogenanntes „Shell-shock-Syndrom“,<br />
vgl. unter Youtube verfügbare Filmaufnahmen<br />
aus dem Netley Hospital<br />
in England, 1917). Später wurde in<br />
Deutschland, den Erkenntnissen des<br />
Nervenarztes Max Nonne folgend,<br />
eher eine zugrundeliegende Charakterschwäche<br />
als Ursache angenommen.<br />
Erste Therapieversuche mit Hypnose<br />
zeitigten teilweise gute, wenn auch nur<br />
vorübergehende Erfolge. Jedoch wurde<br />
in der deutschen Militärpsychiatrie<br />
im ersten und zweiten Weltkrieg auch<br />
die (heute als menschenunwürdig eingeordnete)<br />
aversive Strombehandlung<br />
mit dem „Faraday’schen Pinsel“ eingesetzt.<br />
In den 50-er und 60-er Jahren wurde<br />
das Thema trotz (oder gerade wegen)<br />
des eben überstandenen Weltkrieges<br />
wenig thematisiert. Erst infolge der in<br />
Amerika nach dem Vietnamkrieg zunehmenden<br />
Probleme mit psychisch<br />
auffälligen Veteranen wurde die Diagnose<br />
„Posttraumatic Stress Disorder“<br />
(PTSD) im Jahr 1980 erstmals explizit in<br />
die offizielle Klassifikation psychischer<br />
Störungen aufgenommen. Seither entwickelte<br />
sich das innerhalb der Psychiatrie<br />
und Psychotherapie recht neue<br />
Gebiet „Psychotraumatologie“ sehr intensiv<br />
weiter.<br />
Hohe Belastung,<br />
tiefe Verzweiflung<br />
Was ist ein „Psychotrauma“ und welche<br />
Therapiemöglichkeiten bestehen<br />
heute?<br />
Für die Entstehung einer posttraumatischen<br />
Belastungsstörung (PTBS)<br />
definiert das Klassifikationssystem<br />
ICD-10, dass es sich dabei um „eine<br />
verzögerte oder protrahierte Reaktion“<br />
handele, die in der Folge „auf ein belastendes<br />
Ereignis oder eine Situation<br />
kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher<br />
Bedrohung oder katastrophenartigem<br />
Ausmaß“ auftrete,<br />
die so schwer ausgeprägt sei, dass sie<br />
„bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung<br />
hervorrufen würde“.<br />
Man unterscheidet heute das Typ-I-<br />
Trauma (singuläre Traumatisierung,<br />
z. B. als Opfer eines Banküberfalls) von<br />
8<br />
konsil 1/<strong>2013</strong>
Allgemeinpsychiatrie<br />
einem durch eine fortgesetzte Traumatisierung<br />
verursachten Typ-II-Trauma<br />
(z. B. infolge längerfristig erfolgter<br />
Misshandlung in der Kindheit). Aktuell<br />
wird über die Einführung einer<br />
Kategorie von Traumafolgestörungen<br />
diskutiert, die der Reaktion auf anhaltenden<br />
extremen Stress, versetzt mit<br />
kumulativen „kleineren“ Traumata gerecht<br />
werden soll („Typ-III-Trauma“,<br />
z. B. bei langfristigen Einsätzen von Soldaten<br />
oder Helfern in sehr unsicheren<br />
Gebieten mit andauernd bestehender<br />
erheblicher Gefährdungslage).<br />
Psychische Traumafolgestörungen<br />
können nach initialer depressiver Verstimmung<br />
spontan abklingen oder<br />
das traumatische Erleben kann zu anhaltender<br />
Depression oder Angststörungen<br />
führen, Schlafstörungen oder<br />
eine Suchterkrankung auslösen oder<br />
auch das Vollbild der posttraumatischen<br />
Belastungsstörung (gekennzeichnet<br />
z. B. durch Hyperarousal,<br />
Nachhallerinnerungen und Flashbacks,<br />
Vermeidungsverhalten, von Dritten<br />
beobachtete deutliche Verhaltensänderungen,<br />
emotionale Abstumpfung,<br />
Alpträume und Schlafstörungen) evozieren.<br />
Die in den letzten Jahren zu beobachtende<br />
Tendenz, den Traumabegriff<br />
auszuweiten (z. B. durch den Versuch,<br />
eine „Posttraumatische Verbitterungsstörung“<br />
zu etablieren) wird in Fachkreisen<br />
sehr kontrovers diskutiert.<br />
„Überschreiben“<br />
durch Ablenkung<br />
Die Behandlung einer psychischen<br />
Traumatisierung beginnt unter Umständen<br />
direkt nach dem traumatischen<br />
Ereignis. Auch wenn das vom Betroffenen<br />
gerade Erlebte den Mediziner<br />
dazu verleiten würde: Das „intensiv<br />
über das Trauma reden“ ist in den ersten<br />
Stunden nach einem psychischen<br />
Trauma ebenso schädlich wie das zügige<br />
Sedieren der traumatisierten Person.<br />
Neueren Erkenntnissen zufolge<br />
sollten Betroffene mindestens 10 bis<br />
12 Stunden nach einem durchlebten<br />
psychischen Trauma nicht schlafen;<br />
die Gabe von Benzodiazepinen in der<br />
Akutphase steht im Verdacht, der Ausbildung<br />
von Traumafolgestörungen<br />
Vorschub zu leisten und sollte daher in<br />
den Stunden nach dem traumatischen<br />
Ereignis relativ kontraindiziert sein. Es<br />
gibt Hinweise darauf, dass insbesondere<br />
nach vorwiegend visuell erlebten<br />
psychischen Traumatisierungen (Suizident<br />
springt dem Bahnfahrer vor die<br />
Lok) ein „Überschreiben“ der traumatischen<br />
Erlebnisse durch den Einsatz<br />
von anregenden Videospielen in den<br />
ersten Stunden nach dem Trauma das<br />
Auftreten von Traumafolgestörungen<br />
mindert.<br />
In den ersten Tagen und Wochen<br />
nach einem psychischen Trauma sind<br />
Schlaf- und Konzentrationsstörungen,<br />
Stimmungsschwankungen und gedrückte<br />
Stimmung im Rahmen einer<br />
„nicht-pathologischen“ Verarbeitung<br />
ebenso normal wie Alpträume und<br />
wiederholtes Erinnern und innerliches<br />
Durchleben der traumatischen Situation.<br />
In dieser Phase ist es von Wichtigkeit,<br />
das Gefühl des Betroffenen zu<br />
stärken, (wieder) Teil einer im Kern<br />
guten Welt zu sein. Denn oft genug<br />
fühlen sich Traumatisierte „der Welt<br />
entfremdet“. Hier können Stabilisierungsübungen<br />
aus dem Bereich der<br />
Imaginativen Psychotherapie wie der<br />
„gute innere Ort“ ebenso hilfreich sein<br />
wie stützende, in die Zukunft orientierende<br />
Gespräche. Psychoedukativ gestaltete<br />
Informationen im Sinne einer<br />
Aufklärung über den Ablauf normaler<br />
Anpassungsreaktionen auf schweren<br />
Stress und über die dabei auftretenden<br />
Symptome und deren biologische Ursache,<br />
aber auch über die Symptome und<br />
die Behandlungsmöglichkeiten von<br />
Traumafolgestörungen sollten die Betroffenen<br />
möglichst bereits zu diesem<br />
frühen Zeitpunkt erreichen.<br />
PTBS frühzeitig<br />
behandeln<br />
Eine Therapie von Schlafstörungen<br />
(mit Antidepressiva wie Trimipramin<br />
oder Mirtazapin, bei reinen Einschlafstörungen<br />
kurzfristig auch mit Benzodiazepinanaloga<br />
wie Zolpidem oder<br />
Zopiclon) kann nun hilfreich sein, um<br />
der Ausbildung von Erschöpfungsreaktionen<br />
vorzubeugen. Im besten Falle<br />
klingt die vorstehend geschilderte<br />
„normale“ Anpassungsreaktion dann<br />
im Verlauf ohne größere Folgen ab.<br />
Sollte die Anpassungsstörung aber<br />
nach einigen Wochen oder Monaten<br />
nicht abgeklungen sein, sondern in<br />
eine Angststörung, eine relevante Depression,<br />
eine Suchterkrankung oder<br />
in das Vollbild der oben angerissenen<br />
PTBS münden, ist eine spezifische Behandlung<br />
zu einem möglichst frühen<br />
Zeitpunkt angezeigt. Bezüglich der<br />
erstgenannten Störungen sollten neben<br />
der spezifischen Therapie dieser Krank-<br />
Fortsetzung auf Seite 10<br />
konsil 1/<strong>2013</strong> 9
Allgemeinpsychiatrie<br />
Fortsetzung von Seite 9<br />
heitsbilder Stabilisierungsübungen wie<br />
z. B. der „gute innere Ort“, die „Tresorübung“<br />
und psychoedukative Elemente<br />
eingesetzt werden.<br />
In der Behandlung der PTBS haben<br />
sich in den letzten Jahren verschiedene<br />
spezifische Psychotherapieverfahren als<br />
sehr erfolgreich erwiesen. Bekanntere<br />
Verfahren mit einem guten Evidenzgrad<br />
in der Behandlung von Traumafolgestörungen<br />
sind die Kognitiv-Behaviorale<br />
Therapie (CBT) und das Eye Movement<br />
Desensitization and Reprozessing<br />
(EMDR). Andere Verfahren wie die<br />
Ego-State-Therapie, das Somatic Experiencing<br />
oder die Imagery Rescripting<br />
and Reprocessing Therapy (IRRT) sind<br />
ebenfalls vielversprechende Ansätze.<br />
Insbesondere in der stationären Behandlung<br />
von Traumafolgestörungen<br />
hat sich ein eklektischer Ansatz mit einer<br />
gewissen Methodenvielfalt bewährt.<br />
Eine voll- oder teilstationäre Behandlung<br />
von Traumafolgestörungen sollte<br />
idealerweise immer mit einer längerfristigen<br />
ambulanten Behandlung verknüpft<br />
werden.<br />
Bei einem frühen Behandlungsbeginn<br />
sind die Erfolge hinsichtlich der<br />
Symptomreduktion mittlerweile sehr<br />
gut. Allerdings ist trotz der Diskussion<br />
in den Medien die Zeit bis zum Beginn<br />
einer spezifischen Therapie derzeit für<br />
viele Betroffene (aus unterschiedlichen<br />
Gründen wie persönlichem Schamgefühl,<br />
aber auch mangelnder Erreichbarkeit<br />
von professioneller Hilfe) immer<br />
noch so lange, dass es zu Chronifizierungen<br />
kommt.<br />
Trauma-Therapie<br />
in unserer Klinik<br />
Die Behandlung von Traumafolgestörungen<br />
ist in unserer Klinik und in unserem<br />
Fachklinikum bereichsübergreifend<br />
realisiert und das Angebot wird<br />
derzeit kontinuierlich ergänzt und weiter<br />
ausgebaut. In den letzten Jahren haben<br />
wir über eine enge Zusammenarbeit<br />
mit ambulanten und stationären psychotraumatologischen<br />
Einrichtungen<br />
aus der Region Berlin-Brandenburg<br />
eine Reihe von Fortbildungen durchgeführt,<br />
die allen Mitarbeitern der Klinik<br />
die Möglichkeit eröffnete, ein psycho-<br />
traumatologisches Basiswissen zu<br />
erwerben. Einzelne Bereiche und<br />
Mitarbeiter haben darüber hinaus<br />
besondere Qualifikationen erworben<br />
und halten weitere traumaspezifische<br />
Angebote wie besondere Stabilisierungstechniken<br />
und Expositionstechniken<br />
vor.<br />
Spezifische<br />
Therapieangebote<br />
Ein Schwerpunkt in der vollstationären<br />
Behandlung von Patienten mit<br />
Traumafolgestörungen liegt bei uns<br />
auf denjenigen Stationen, die Patienten<br />
mit depressiven Spektrumserkrankungen<br />
behandeln. Aus unserer<br />
Sicht war es aber ebenso erforderlich,<br />
ein traumaspezifisches Angebot<br />
auch für betroffene Patienten mit<br />
z. B. psychotischen Erkrankungen<br />
oder Suchterkrankungen zur Verfügung<br />
zu stellen. Daher können z. B.<br />
für unsere curriculare Psychoedukationsgruppe<br />
zu Traumafolgestörungen<br />
sowohl vollstationär und<br />
teilstationär behandelte Patienten,<br />
als auch Patienten unserer psychiatrischen<br />
Institutsambulanz angemeldet<br />
werden.<br />
Anmeldung und<br />
Information<br />
Anmeldung stationär zu behandelnder<br />
Patienten mit Traumafolgestörungen:<br />
Oberärztin Annette Schulze<br />
Tel. über Sekretariat des Chefarztes:<br />
(03381) 78-2156<br />
a.schulze@asklepios.com<br />
Anmeldung zur Überweisung<br />
ambulanter Patienten mit<br />
Traumafolgestörungen:<br />
Psychiatrische Institutsambulanz,<br />
Tel. (03381) 78-2218<br />
Oberarzt Dr. Jürgen Henschel<br />
j.henschel@asklepios.com<br />
Kontakt zum Chefarzt:<br />
Dr. med. Felix Hohl-Radke<br />
Tel. : (03381) 78-2156<br />
f.hohl@asklepios.com<br />
Kurz berichtet<br />
Hohe Transparenz auf<br />
Qualitätskliniken.de<br />
Das <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg<br />
ist seit dem vergangenen<br />
Jahr Mitglied bei Qualitätskliniken.de<br />
und stellt dafür seine Leistungsdaten<br />
umfassend und transparent zur Verfügung.<br />
Das trägerunabhängige Internetportal<br />
hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
Patienten und ihren Angehörigen,<br />
aber auch einweisenden Ärzten die<br />
fundierte Wahl der richtigen Klinik<br />
leichter und schneller als bisher zu ermöglichen<br />
und diese hinsichtlich ihrer<br />
Qualität zu vergleichen. Bewertungsbasis<br />
sind ca. 400 Qualitätsindikatoren<br />
mit harten Fakten je Klinik zur medizinischen<br />
Behandlungsqualität, Patientensicherheit,<br />
Patientenzufriedenheit<br />
und Einweiserzufriedenheit. Damit<br />
bildet Qualitätskliniken.de mehr Ergebnisse<br />
ab als jedes vergleichbare Internetportal<br />
in Deutschland.<br />
<strong>2013</strong> wieder Seminar<br />
für Führungskräfte<br />
Nach der erfolgreichen Pilotveranstaltung<br />
im vergangenen Jahr haben<br />
das <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg<br />
und der Verein „Gesund in Brandenburg“<br />
wieder ein Training für Führungskräfte<br />
konzipiert. Das zweitägige<br />
Seminar findet am 22. und 23. Mai statt.<br />
Führungskräfte nehmen eine Schlüsselposition<br />
bei der Früherkennung,<br />
Begleitung in der Krankheitsphase<br />
und der Wiedereingliederung in das<br />
Erwerbsleben des erkrankten Beschäftigten<br />
ein. Im Umgang mit psychischen<br />
Erkrankungen herrscht jedoch<br />
viel Unsicherheit. Das Führungskräftetraining,<br />
gestaltet von Experten des<br />
Fachklinikums, bietet Unterstützung<br />
an. Dieses Mal geht es u. a. um Burnout,<br />
Depression und Sucht, aber auch<br />
um das Führen eines Mitarbeitergespräches<br />
sowie Möglichkeiten der<br />
Prävention und Wiedereingliederung.<br />
Vorträge, Workshops und praktische<br />
Übungen wechseln sich ab. Mehr Information:<br />
(03381) 78-2156.<br />
10<br />
konsil 1/<strong>2013</strong>
Kontakte<br />
Ambulanzen/Spezialsprechstunden<br />
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik<br />
und Psychotherapie und<br />
Klinik für Gerontopsychiatrie<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
(PIA) Brandenburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg,<br />
Haus 1<br />
Spezielles Angebot:<br />
Gedächtnissprechstunde<br />
Anmeldung:<br />
(03381) 78-2218<br />
pia4.brandenburg@asklepios.com<br />
Oberarzt: Dr. Jürgen Henschel<br />
(03381) 78-1857<br />
j.henschel@asklepios.com<br />
PIA Rathenow<br />
Forststraße 45, 14712 Rathenow<br />
Spezielles Angebot:<br />
Sprechstunde Gerontopsychiatrie<br />
Anmeldung:<br />
(03385) 555 80 70<br />
b.krumrey@asklepios.com<br />
Oberarzt: Dr. Wolfram Strupp<br />
(03385) 555 80 81<br />
w.strupp@asklepios.com<br />
PIA Teltow<br />
Neißestraße 2, 14513 Teltow<br />
Anmeldung:<br />
(03328) 93 60 60-2<br />
piat.brandenburg@asklepios.com<br />
Oberärztin: Katharina Campbell<br />
(03328) 93 60 60-46<br />
k.campbell@asklepios.com<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
(PIA) für Kinder und Jugendliche<br />
in Brandenburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg,<br />
Haus 1<br />
Anmeldung:<br />
Tel. (03381) 78-23 83 und 78-11 11<br />
brandenburg.pia1@asklepios.com<br />
Leitung:<br />
Chefarzt Dr. Dr. U. Preuß<br />
Tel. (03381) 78-2412<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
(PIA) für Kinder und Jugendliche<br />
in Rathenow<br />
Forststraße 45, 14712 Rathenow<br />
Anmeldung:<br />
Tel.: (03385) 555 8070<br />
b.krumrey@asklepios.com<br />
Oberärztin: H. Kramann<br />
(03385) 555 8071<br />
h.kramann@asklepios.com<br />
Psychiatrische Institutsambulanz<br />
(PIA) für Kinder und Jugendliche<br />
in Potsdam<br />
Behlertstraße 14 a, 14467 Potsdam<br />
Spezielle Angebote:<br />
Traumasprechstunde, Fex-Gruppe<br />
(Bewegungsangebot bei ADHS)<br />
Anmeldung:<br />
Tel. (0331) 60 15 06 10<br />
piap.brandenburg@asklepios.com<br />
Oberarzt: Dr. Markus Karr<br />
Tel. (0331) 60 15 06 13<br />
m.karr@asklepios.com<br />
Klinik für Neurologie und Neurologische<br />
Intensivmedizin,<br />
Zentrum für Hirngefäßerkrankungen<br />
Anmeldung für alle folgenden<br />
neurologischen Sprechstunden:<br />
Madlen Thomas<br />
8.00 Uhr - 15.30 Uhr<br />
Tel. (03381) 78-1762<br />
m.thomas@asklepios.com<br />
MS-Ambulanz<br />
Montags, 11.00 Uhr-15.00 Uhr<br />
Oberarzt Dr. Stefan Hirsemann<br />
Tel. (03381) 78-1822<br />
s.hirsemann@asklepois.com<br />
Neuroonkologische Ambulanz<br />
Dienstags, 10.00 Uhr-14.30 Uhr<br />
Oberarzt Erik Freimark<br />
Tel. (03381) 78-1792<br />
e.freimark@asklepois.com<br />
Neuromuskuläre Ambulanz<br />
Mittwochs, 9.00 Uhr-14.30 Uhr<br />
Leitender Oberarzt Dr. Valentin<br />
Heinsius<br />
Tel. (03381) 78-1910<br />
v.heinsius@asklepios.com<br />
Epilepsie-Ambulanz<br />
Donnerstags, 11.00 Uhr–15.00 Uhr<br />
Oberarzt Thoralf Riederer<br />
Tel. (03381) 78-1912<br />
t.riederer@asklepois.com<br />
PIA Werder<br />
Unter den Linden 1, 14542 Werder<br />
Anmeldung:<br />
(03327) 73 172-20<br />
piaw.brandenburg@asklepios.com<br />
Oberärztin: Katharina Campbell<br />
AP vor Ort: Dr. Natalia Schibel<br />
n.schibel@asklepios.com<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Psychotherapie und<br />
Psychosomatik<br />
Hotline (24 h) zu allen kinderund<br />
jugendpsychiatrischen Ambulanzen:<br />
(03381) 78-1111<br />
Ermächtigung für ambulante MRT<br />
wurde nicht verlängert<br />
Die Ermächtigung zur Durchführung<br />
ambulanter Magnetresonanztomografie<br />
(MRT) im Neuroradiologischen<br />
Zentrum des <strong>Asklepios</strong><br />
Fachklinikums Brandenburg ist nicht<br />
verlängert worden. Daher können wir<br />
die ambulante MRT-Diagnostik leider<br />
nur noch unseren stationären Patientinnen<br />
und Patienten, selbstzahlenden<br />
bzw. privat versicherten Patientinnen<br />
und Patienten zukommen lassen. Notfälle<br />
werden bei entsprechender Indikation<br />
jederzeit (auch am Wochenende<br />
und nachts) über die Vorstellung<br />
in der Rettungsstelle untersucht. Dringende<br />
Patienten mit einer Einweisung<br />
in die Neurologie werden im Rahmen<br />
ihres stationären Aufenthaltes oder<br />
ggf. vorstationär untersucht.<br />
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:<br />
Prof. Dr. med. Clemens Fitzek<br />
Tel. (03381) 78-2336<br />
c.fitzek@asklepios.com<br />
konsil 1/<strong>2013</strong> 11
Wichtige Kontakte<br />
Dienstarzt Psychiatrie (24 h) (03381) 78-2501<br />
Dienstarzt Neurologie (24 h) (03381) 78-1808<br />
Kinder- und jugendpsychiatrische PIA-Hotline (24 h) (03381) 78-1111<br />
Zentrale Information (03381) 78-0 brandenburg@asklepios.com<br />
Patientenaufnahme<br />
Frau Teichert/Frau Marks (03381) 78-2212/2553 aufnahme.brandenburg@asklepios.com<br />
Ärztl. Direktor<br />
Dr. med. Felix Hohl-Radke (03381) 78-2102 f.hohl@asklepios.com<br />
Klinik für Allgemeine Psychiatrie (inklusive Schwerpunkt Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen)<br />
Chefarzt Dr. med. Felix Hohl-Radke (03381) 78-2156 f.hohl@asklepios.com<br />
Tagesklinik Brandenburg (03381) 303 202 tkk.brandenburg@asklepios.com<br />
Institutsambulanz Brandenburg (03381) 78-2218 pia4.brandenburg@asklepios.com<br />
Tagesklinik Rathenow (03385) 555-8080 tkr.brandenburg@asklepios.com<br />
Institutsambulanz Rathenow (03385) 555-8070 b.krumrey@asklepios.com<br />
Tagesklinik Teltow (03328) 936060-0 tkt.brandenburg@asklepios.com<br />
Institutsambulanz Teltow (03328) 936060-2 piat.brandenburg@asklepios.com<br />
Tagesklinik Werder (03327) 73 172-10 tkw.brandenburg@asklepios.com<br />
Institutsambulanz Werder (03327) 73 172-20 piaw.brandenburg@asklepios.com<br />
Klinik für Gerontopsychiatrie<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Rapp (03381) 78-2974 m.rapp@asklepios.com<br />
Klinik für Forensische Psychiatrie<br />
Chefarzt Ingolf Piezka (03381) 78-1160 i.piezka@asklepios.com<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Chefarzt Dr. med. Dr. rer. nat. Ulrich Preuß (03381) 78-2412 u.preuss@asklepios.com<br />
Institutsambulanz Brandenburg (03381) 78-2383 pia1.brandenburg@asklepios.com<br />
Tagesklinik Potsdam (0331) 60 15 06-12 tkp.brandenburg@asklepios.com<br />
Institutsambulanz Potsdam (0331) 60 15 06-0 piap.brandenburg@asklepios.com<br />
Institutsambulanz Rathenow (03385) 555-8070 b.krumrey@asklepios.com<br />
Ambulanter Psychiatrischer Pflegedienst (03381) 78-2234 a.gutstein@asklepios.com<br />
Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin - Zentrum für Hirngefäßerkrankungen<br />
Chefärztin PD Dr. med. habil Sabine Fitzek (03381) 78-2100 s.fitzek@asklepios.com<br />
Institut für Radiologie und Neuroradiologie - Neuroradiologisches Zentrum (Nerz)<br />
Chefarzt Prof. Dr. med. Clemens Fitzek (03381) 78-2336 c.fitzek@asklepios.com<br />
Bitte senden Sie mir Flyer aus folgenden Bereichen:<br />
Klinik für Neurologie<br />
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen<br />
Klinik für Gerontopsychiatrie<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Ambulanter Psychiatrischer Pflegedienst<br />
Physiotherapie/Ergotherapie<br />
Patientenratgeber<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Charité<br />
Anton-Saefkow-Allee 2<br />
14772 Brandenburg an der Havel<br />
Tel.: (03381) 78-0<br />
www.asklepios.com<br />
Redaktion:<br />
Edda Gehrmann, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tel.: (03381) 78-2106<br />
Fax: (03381) 78-2272<br />
e.gehrmann@asklepios.com<br />
Bitte per Post, Fax oder e-mail an<br />
die Redaktion/Öffentlichkeitsarbeit<br />
senden, s. Kontaktdaten rechts.<br />
Arzt-/Praxisstempel<br />
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urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck,<br />
auch auszugsweise, bedarf der<br />
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