DA - Österreichische Apothekerkammer
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„Das Gute liegt so nah …“<br />
Ihr Apotheker informiert<br />
und berät<br />
Dezember 2013<br />
Kennen Sie Ihren Blutdruck?<br />
Richtig messen mit dem<br />
passenden Gerät<br />
Gute<br />
Nacht!<br />
Besser<br />
schlafen<br />
mit Heilpflanzen<br />
Weihnachtszeit<br />
© Goodluz<br />
ohne Stress!<br />
Gesund durch die Feiertage<br />
Bei Fieber und Schmerz:<br />
Mexa-Vit C. Und der Tag ist gerettet!<br />
e
INHALT DEZEMBER 2013<br />
HAUPTARTIKEL<br />
19 Kampf der Schnupfennase. Kaum wird es kälter, beginnt die Nase zu rinnen. Ein Schnupfen<br />
stellt sich ein. Nur jeder Fünfte bleibt bei einer Erkältung zu Hause, eine Ansteckung ist deshalb<br />
vorprogrammiert. So unterstützen Sie Ihren Körper dabei, kursierende Viren abzuwehren.<br />
22 Prostatakrebs – Vorbeugung und Früherkennung können Leben retten. Für<br />
Männer zählt Prostatakrebs zu den am häufigsten auftretenden Krebserkrankungen. Aufgrund der<br />
besonders vielversprechenden Operations- bzw. Bestrahlungsmöglichkeiten bei frühzeitiger Erkennung,<br />
sollte der Besuch beim Urologen für jeden Mann ab 45 zum jährlichen Pflichttermin<br />
gehören.<br />
27 Asthma bei Kindern und Jugendlichen. Das aus dem Griechischen stammende Wort<br />
»Asthma« bedeutet »Keuchen«. Asthma ist die häufigste chronische Krankheit bei Kindern. Das<br />
kindliche Asthma ist eine Erkrankung der kleinen Atemwege, die sich durch eine entzündliche<br />
Reaktion verengen und somit die Atmung behindern.<br />
32 »Gute Nacht« – Phytotherapie und Melatonin bei Schlafstörungen. Viele der bekannten<br />
Nebenwirkungen von Schlafmitteln wie Tagesmüdigkeit und Abhängigkeitspotenzial<br />
lassen sich durch den Einsatz von pflanzlichen Präparaten vermeiden.<br />
39 Harnwegsinfekte. Das hilft, wenn’s brennt und schmerzt.<br />
SERIEN<br />
4 STANDPUNKTE. Apotheken: 24 Stunden, 365 Tage im Jahr erreichbar.<br />
5 APORAMA. Warum Schlafmangel Übergewicht begünstigt ● Schnupfen-Knigge ●<br />
Impfung gegen Rotaviren: Schutz für’s Baby<br />
9 APORAMA. Fliegen macht Bauchweh ● Wenn Impfungen nicht ansprechen ●<br />
Kinderlähmung ● Krampfadern verdoppeln das Thromboserisiko<br />
12 <strong>DA</strong>-GEWINNSPIEL. Achensee in Tirol<br />
13 APORAMA. Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
14 TIPPS VOM APOTHEKER. Ist die »Pille« sicher? ● Schnupfenmittel nichts für<br />
Säuglinge ● Versandhandel von Arzneimitteln und seine Tücken<br />
16 APORAMA. Kennen Sie Ihren Blutdruck.<br />
40 RICHTIGE MEDIKAMENTEINNAHME – LEICHT GEMACHT.<br />
Arzneimittel für die Haut.<br />
42 MUTTER UND KIND. Postpartale Depression ● <strong>DA</strong> Gewinnspiel ● Impfungen:<br />
Schutz in der Schwangerschaft.<br />
44 AUF REZEPT. Medikamentöse Therapie beim metastasierenden Dickdarmkarzinom ●<br />
Erste Gentherapie gegen tödliche Fettstoffwechselstörung<br />
44 DIABETES-NEWS. Diabetes – Eine Familienangelegenheit ● Weihnachtlich schlemmen<br />
– auch mit Diabetes ● Vorbeugen ist die beste Therapie<br />
46 KOCHREZEPTE. Rahmsüppchen vom Kürbis mit Ingwergarnelen ● Schweinsfilet<br />
mit Käsehaube und gebratenen Birnen<br />
47 FÜR KIDS. <strong>DA</strong>-Gewinnspiel ● Comic<br />
PROMOTION<br />
8 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND. Das Gute liegt so nah<br />
26 DUNGL TIPP. Erkältung oder Grippe<br />
30 SCHÜSSLER SALZE. Schach dem Rückenschmerz<br />
36 HOMÖOPATHIE. Hömöopathie – und die Stimmung bessert sich<br />
48 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER<br />
6 IMPRESSUM<br />
© racorn<br />
19<br />
Kampf der<br />
Schnupfennase<br />
22<br />
Männer -<br />
gesundheit:<br />
Vorbeugung<br />
und Früherkennung<br />
© Alexander Raths<br />
© Africa Studio<br />
32<br />
Gute Nacht:<br />
Schlafstörungen<br />
vermeiden<br />
Mehr dazu auf Seite 7.<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
3
STANDPUNKTE<br />
APOTHEKERBERUF, POLITIK & GESUNDHEIT<br />
Apotheken:<br />
24 Stunden,<br />
365 Tage im<br />
Jahr erreichbar<br />
Die Weihnachtsfeiertage bringen nicht immer Freude und Besinnung.<br />
Häufig bekommt gerade während der Feiertage das<br />
Kind Fieber oder man hat selbst plötzlich akute Beschwerden<br />
und kein passendes Medikament zu Hause. Krankheiten halten<br />
sich eben nicht an Öffnungszeiten. Umso wichtiger sind in solchen<br />
Notfällen die Nacht- und Bereitschaftsdienste der Apothekerinnen<br />
und Apotheker!<br />
In Österreich bieten die Apotheken neben ihren normalen Öffnungszeiten<br />
von rund 48 Stunden pro Woche noch zusätzlich<br />
Bereitschaftsdienste an, die intensiv in Anspruch genommen<br />
werden. Jede Nacht, an jedem Wochenende und an jedem Feiertag<br />
haben rund 400 Apotheken in Österreich – verteilt über<br />
alle Bundesländer – Dienst. Die wichtigste Aufgabe der Apothekerinnen<br />
und Apotheker im Bereitschaftsdienst ist die unbürokratische<br />
und rasche Versorgung der Notfälle. Die Bereitschaftsdienste<br />
der österreichischen Apotheken sind weltweit<br />
einzigartig. In Wien haben beispielsweise jede Nacht 35 Apotheken<br />
Bereitschaftsdienst. In vielen anderen europäischen<br />
Hauptstädten erreichen Sie – wenn überhaupt – nur eine einzige.<br />
Dies wäre in Österreich nicht vorstellbar, wenn man bedenkt,<br />
dass in manchen Apotheken an einem Sonntag bis zu<br />
300 Patienten versorgt werden.<br />
Um in Notfällen die nächstgelegene dienstbereite Apotheke<br />
rasch zu finden, bieten die Apotheken in Österreich mit dem<br />
Apothekenruf 1455 einen umfassenden und praktischen Informationsservice<br />
zum Ortstarif an – rund um die Uhr, 24 Stunden<br />
am Tag, 365 Tage im Jahr. Unter der Telefonnummer<br />
1455 erhält jeder Anrufer sofort und unbürokratisch Auskunft<br />
zu Apothekendiensten (Öffnungszeiten, Nacht- und Bereitschaftsdienste)<br />
sowie zu Arzneimitteln. Immer wieder kommt<br />
es auch vor, dass Patienten bei akuten Beschwerden in der<br />
Hausapotheke nach geeigneten Medikamenten suchen, aber<br />
der Beipackzettel fehlt. Hier ist die schnelle Hilfe einer Apothekerin,<br />
eines Apothekers gefragt. Die Apotheker können<br />
dem Patienten telefonisch eine genaue Auskunft geben, ob<br />
das Medikament für die vorhandenen Symptome geeignet ist<br />
und wie er es korrekt einnimmt. Personen mit einer Sehbeeinträchtigung<br />
ermöglicht der Apothekenruf einen barrierefreien<br />
Zugang zur Medikamenteninformation.<br />
Smartphone-Besitzer können auch über die kostenlose Apotheken-App<br />
– kurz Apo-App – erfahren, wo sich die nächste<br />
Apotheke befindet und welche Apotheke gerade Nachtdienst<br />
hat. Die Apo-App ist eine Serviceleistung der österreichischen<br />
Apothekerschaft. Achten Sie aber auf das Original mit dem roten<br />
Apotheken-A! Nur die offizielle App der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Apothekerkammer</strong> kann die Richtigkeit der Daten garantieren<br />
und ist immer am aktuellen Stand.<br />
Mag. pharm. Max Wellan,<br />
Präsident der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Apothekerkammer</strong><br />
4 <strong>DA</strong> Dezember 2013
APORAMA<br />
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Veränderte Aktivität des Gehirns?<br />
Warum Schlafmangel<br />
Übergewicht<br />
begünstigt<br />
Eine veränderte Gehirn-Aktivität könnte ein Grund dafür<br />
sein, dass Menschen bei Schlafmangel viel essen und zunehmen.<br />
Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschafter der<br />
University of California in den USA in einer vor kurzem veröffentlichten<br />
Studie. So wurde bei Probanden nach einer schlaflosen<br />
Nacht eine verringerte Aktivität in dem Bereich der Großhirnrinde<br />
beobachtet, der für die Einschätzung der Sättigung zuständig<br />
ist. Zonen, die mit heftigem Verlangen in Verbindung stehen, waren<br />
dagegen besonders stimuliert.<br />
Die Wissenschaft sieht schon seit geraumer Zeit eine Verbindung<br />
zwischen der Zunahme der Fettleibigkeit in Industriestaaten und<br />
dem Rückgang der Schlafdauer. Wie genau beide Phänomene<br />
aber im Zusammenhang stehen, war bisher unklar.<br />
Die Wissenschafter nahmen nun die Gehirne von 23 Versuchspersonen<br />
mit Hilfe einer Magnetresonanztomographie (MRT) zweimal<br />
unter die Lupe: Einmal nach einer durchschlafenen Nacht und<br />
einmal nach einer durchwachten Nacht. Sie maßen dann die Hirn-<br />
Aktivität der Probanden, während diese Bilder mit 80 verschiedenen<br />
Nahrungsmitteln gezeigt wurden. Dabei entdeckten die Forscher<br />
die veränderte Hirnaktivität.<br />
„Es gab noch eine weitere interessante Entdeckung: Lebensmittel<br />
mit vielen Kalorien waren für die Probanden nach Schlafentzug<br />
begehrenswerter“, so der Psychologe und Studien- Mitautor<br />
Matthew Walker. All diese Erkenntnisse „könnten den Zusammenhang<br />
zwischen Schlafmangel, Gewichtszunahme und Fettleibigkeit<br />
erklären“. Auf ausreichend Schlaf zu achten sei daher<br />
womöglich ein wichtiger Faktor, um sein Gewicht zu kontrollieren.<br />
●<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
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<strong>DA</strong>4913
APORAMA<br />
Erkältungszeit<br />
Schnupfen-Knigge<br />
© Accord<br />
Während der kalten Jahreszeit leiden Tausende Österreicher<br />
unter Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung.<br />
Wie wichtig die Nase für das Riechen und Schmecken<br />
ist, wird uns meist erst bewusst, wenn sie verstopft ist. Auch in<br />
der schnupfenfreien Zeit produziert sie täglich fast einen Liter Sekret.<br />
Mit einer gesunden Lebensweise lassen sich aber Schnupfnasen<br />
vermeiden. Wichtig ist:<br />
● Niesen sollte nicht unterdrückt werden! Der entstandene Druck<br />
schiebt die Erreger in die Nasennebenhöhlen und kann dort eine<br />
Entzündung verursachen.<br />
● Benutzte Taschentücher sofort entsorgen.<br />
● Nicht in die Hand niesen. Sie geben sonst leicht Ihre Viren<br />
über Türklinken etc. weiter. Besser: in die Armbeuge.<br />
● Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, vor allem wenn Sie<br />
unterwegs waren.<br />
● Hat es Sie doch erwischt? Nasensprays und -tropfen lassen die<br />
Schleimhäute abschwellen und erleichtern das Atmen.<br />
Tipps zur Nasenpflege<br />
Mit meersalzhaltigen Nasensprays können Sie die Schleimhaut<br />
vor dem Austrocknen bewahren. Pflegende Sprays mit dem Wirkstoff<br />
Dexpanthenol oder verschiedenen Ölen schützen ebenfalls<br />
die Schleimhäute. Abschwellende Nasensprays sollten hingegen<br />
immer nur kurzzeitig angewendet werden. Bei trockenen Nasenschleimhäuten<br />
empfehlen sich zudem Nasenduschen. Sie befreien<br />
die Nasenwege von überschüssigem Schleim, Pollen und Erreger<br />
und Schadstoffe werden ausgeschwemmt.<br />
●<br />
Impfung gegen Rotaviren<br />
Schutz für Österreichs<br />
Babys<br />
RRotaviren sind eine häufige Ursache schwerer Durch -<br />
fallerkrankungen bei Kindern. Oft ist eine Spitals -<br />
aufnahme notwendig. Die in Österreich 2007/2008<br />
etablierte kostenlose Rotavirus-Impfung für Babys reduziert die<br />
Zahl dieser Krankenhausaufenthalte um rund 80 Prozent. Das<br />
berichteten jetzt Wissenschafter vom Institut für Spezifische Prophylaxe<br />
und Tropenmedizin der MedUni Wien.<br />
Vor Einführung der Impfung in Österreich wurden pro Jahr rund<br />
5.000 Krankenhausaufnahmen von Kindern wegen solcher Infektionen<br />
registriert.<br />
Interessant ist dabei, dass die Zahl der Rotavirus-Infektionen in<br />
Österreich auch insgesamt - also nicht nur bei den immunisierten<br />
Kindern – zurückgeht, was auf einen protektiven Herden-Effekt<br />
der Impfung hindeutet. Das bedeutet, dass die hohe Durchimpfungsrate<br />
zu einer geringeren Zirkulation der Krankheitserreger<br />
führt.<br />
●<br />
© Oksana Kuzmina<br />
6 <strong>DA</strong> Dezember 2013
Achtung!<br />
Nasen-Klima<br />
in Gefahr!<br />
SCHNUPFENZEIT<br />
Nun ist sie wieder da: die Schnupfenzeit.<br />
In der nass-kalten Jahreszeit stehen Erkältungskrankheiten<br />
an der Tagesordnung.<br />
Auch unsere Nase wird dabei nicht verschont.<br />
Häufig ist sie gereizt und trocken. Daher<br />
ist es im Winter besonders wichtig, auf ein<br />
gutes und gesundes „Nasen-Klima“ zu achten.<br />
Die gesunde Nasenschleimhaut erfüllt wichtige Funktionen:<br />
Sie erwärmt und befeuchtet die eingeatmete Luft und<br />
transportiert mit ihren ganz feinen Flimmerhärchen Verunreinigungen<br />
nach außen. Ist die Schleimhaut ausgetrocknet,<br />
kann sie diese Aufgabe nicht mehr voll erfüllen. Die Folge<br />
ist eine verminderte Widerstandsfähigkeit für Bakterien und<br />
Viren und somit eine erhöhte Infektanfälligkeit.<br />
Seit langem ist bekannt, dass Spaziergänge an der frischen,<br />
salzhaltigen Seeluft eine befreiende und feuchtigkeits -<br />
spendende Wirkung auf die Schleimhäute haben. Das Salz<br />
des toten Meeres enthält eine<br />
wesentlich höhere Kon -<br />
zentration an Mineralsalzen<br />
– besonders Magnesium,<br />
Kalium und Calcium – als<br />
das Salz anderer Meere.<br />
Nasmer ® 3plus befeuchtet,<br />
pflegt und schützt dank seiner<br />
3 aktiven Substanzen.<br />
+1: Mineralsalz aus dem toten Meer<br />
Therapeutisch wertvolles Salz versorgt die Nasenschleimhaut<br />
mit funktionellen Mineralien wie Kalium, Magnesium<br />
und Calcium. Diese fördern die natürliche Nasenfunktion<br />
und unterstützen die Regeneration.<br />
+2: Hautvitamin Dexpanthenol<br />
Es lindert Reizungen und Wunden, unterstützt<br />
den Wiederaufbau der beeinträchtigen<br />
Schleimhaut und erhöht den Feuchtigkeitshaushalt.<br />
© altafulla<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Vorbeugende<br />
Wirkung & Pflege<br />
Doch leider liegt Österreich<br />
nicht in einer begünstigten<br />
geografischen Zone. Gegen<br />
trockene Heizungsluft hilft<br />
auch ein Luftbefeuchter, besser<br />
ist jedoch die regelmäßige<br />
Anwendung von meersalzhaltigen<br />
Nasensprays wie z. B.<br />
Nasmer ® 3plus.<br />
So wird die Nasenschleimhaut<br />
nicht nur angenehm<br />
befeuchtet, sondern Bakte -<br />
rien, Viren und andere<br />
Krankheits erreger werden<br />
„weggespült“.<br />
+3: Hyaluronat<br />
Es bildet einen anhaltenden Schutzfilm und<br />
dient aufgrund seines hohen Wasserbindungsvermögens<br />
als osmotischer Puffer. Damit wird<br />
die Nase vor Austrocknung geschützt. Weiters<br />
fördert Hyaluronat die Wundheilung.<br />
Gönnen Sie Ihrer Nase etwas<br />
Gutes und trotzen Sie der<br />
Erkältungszeit!<br />
Nasmer ® 3plus ist für Erwachsene & Kinder<br />
und auch während der Schwangerschaft und<br />
Stillzeit anwendbar. Dieses Medizinprodukt<br />
kann auch begleitend zu „Abschwellern“ angewendet<br />
werden. Ohne Konservierungsstoffe<br />
und für die tägliche Anwendung über einen<br />
langen Zeitraum geeignet.<br />
Über Wirkung und möglicherweise unerwünschte Wirkung dieses Medizinproduktes<br />
informieren Packungsbeilage, Arzt oder Apotheker.<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
7
ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />
Der Apothekerverband startet große Informationsoffensive<br />
Das Gute liegt so nah<br />
Die Apotheke ist die erste Anlaufstelle für sichere, schnelle und unabhängige Beratung, wenn es<br />
um Gesundheit geht. Nach dem Motto „Das Gute liegt so nah“ informiert der <strong>Österreichische</strong><br />
Apothekerverband über die vielen Leistungen der Apothekerschaft.<br />
Dr. Christian Müller-Uri<br />
Präsident des <strong>Österreichische</strong>n<br />
Apothekerverbandes<br />
Die Apotheke ist immer<br />
da, wenn man sie<br />
braucht. Mehr als<br />
1.300 öffentlichen Apotheken<br />
gibt es in ganz Österreich.<br />
Im Durchschnitt hält<br />
jede Apotheke 48 Stunden<br />
pro Woche offen. In ländlichen<br />
Regionen sogar länger,<br />
weil die Apotheker dort<br />
»Dauerdienst« haben. Zusätzlich<br />
bieten rund 290<br />
Apotheken Nacht für Nacht,<br />
an jedem Wochenende sowie<br />
sonn- und feiertags einen<br />
Notdienst. Weil sich Erkrankungen<br />
nicht an Öffnungszeiten<br />
halten.<br />
Um die vielen Leistungen der heimischen Apotheker noch besser<br />
vermitteln zu können, startete der <strong>Österreichische</strong> Apothekerverband<br />
als Interessensvertretung der selbständigen Apotheker eine<br />
große Info-Offensive. Im Radio, im Internet, auf Plakaten und in<br />
Zeitungen wird darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass die<br />
öffentlichen Apotheken in<br />
Österreich rund um die Uhr<br />
für die Gesundheit der Bevölkerung<br />
im Einsatz sind.<br />
Persönliche Beratung, schnelle<br />
Hilfe, 24 Stunden Versorgung<br />
und geprüfte Qualität<br />
von Arzneimitteln sind die<br />
Schwerpunkte der neuen Info-<br />
Offensive.<br />
Wir Apotheker sind ein wichtiger<br />
Bestandteil des Gesundheitssystems<br />
in Österreich. Im<br />
Vergleich zu anderen Indus -<br />
triestaaten liegen wir sehr gut.<br />
Viele Leistungen kosten aber<br />
auch (viel) Geld.<br />
Wir Apotheker helfen dem<br />
Staat, Geld zu sparen. Wir<br />
© Franz Neumayr<br />
Apotheker kontrollieren und motivieren unsere Patienten, ihre<br />
Therapien einzuhalten und die Medikamente auch einzunehmen.<br />
Das spart mitunter langwierige und teure Spitalsaufenthalte ein.<br />
Wir beraten unabhängig und individuell über Wirkung und unerwünschte<br />
Wirkungen von Arzneimitteln. Vor allem chronisch<br />
Kranke, die viele Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen,<br />
brauchen unsere Unterstützung.<br />
Wir sind nah & sicher<br />
Prävention ist für uns kein Schlagwort, sondern täglich gelebte<br />
Praxis. Regelmäßige Aktionen in allen Bundesländern und mit<br />
den verschiedenen Sozialversicherungsträgern zeigen, wie effektiv<br />
wir Apotheker mithelfen können, dass Herr und Frau Österreicher<br />
gesund wird und bleibt.<br />
Das waren für uns Gründe genug, um die vielen Leistungen der<br />
öffentlichen Apotheke einmal in der Öffentlichkeit groß und positiv<br />
darzustellen. „Das Gute liegt so nah“ lautet unser Motto. Bitte<br />
machen Sie sich selbst ein Bild und stimmen Sie unter<br />
www.liebingsapotheke.at ab.<br />
Ihr<br />
Dr. Christian Müller-Uri<br />
Präsident des <strong>Österreichische</strong>n Apothekerverbandes<br />
Das Präsidium des <strong>Österreichische</strong>n Apothekerverbandes präsentierte die neue<br />
Info-Offensive. Im Bild: Mag. Dr. Christian Müller-Uri (Mitte), Präsident des<br />
<strong>Österreichische</strong>n Apothekerverbandes, und seine beiden Vizepräsidenten<br />
Mag.pharm. Paul Hauser (rechts) und Mag.pharm. Thomas Veitschegger (links).<br />
© <strong>Österreichische</strong>r Apothekerverband/APA-Fotoservice/Rossboth<br />
8 <strong>DA</strong> Dezember 2013
APORAMA<br />
Fliegen macht Bauchweh<br />
Sauerstoff -<br />
mangel löst<br />
Entzündungs -<br />
schübe aus<br />
© l i g h t p o e t<br />
Sauerstoffmangel in den Bergen oder im<br />
Flugzeug kann bei Menschen mit entsprechender<br />
Veranlagung zu chronisch entzündlichen<br />
Darmerkrankungen Entzündungen im<br />
Verdauungstrakt auslösen. Sowohl nach einem<br />
Aufenthalt in den Bergen wie nach einer Flugreise<br />
traten bei Morbus Crohn-Patienten im Monat danach<br />
Entzündungs schübe deutlich häufiger auf,<br />
berichtet das Team um Dr. Stephan Vavricka vom<br />
Triemlispital in Zürich. Eine Flug reise entspricht<br />
in punkto Sauerstoff einem Aufenthalt in etwa<br />
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<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
9
APORAMA<br />
© Photographee.eu<br />
Unterschiedliche Ursachen eines Impfversagens<br />
Wenn Impfungen nicht ansprechen<br />
Die meisten Menschen sprechen auf Impfungen gut an und<br />
bilden eine ausreichende Immunantwort gegen die jeweiligen<br />
Krankheitserreger. Das Nicht-Ansprechen auf Impfstoffe,<br />
das so genannte Impf-Versagen, betrifft zwischen ein und<br />
10 Prozent. Die Gründe für die Unfähigkeit des Geimpften, eine<br />
schützende Immunantwort zu entwickeln, sind bisher unbekannt.<br />
Forscher der MedUni Wien vom Institut für Spezifische Prophylaxe<br />
und Tropenmedizin haben nun festgestellt, dass es kein einheitliches<br />
Muster dafür gibt, sondern dass die Ursachen je nach<br />
Impfung und Personengruppen verschieden und dementsprechend<br />
die jeweilige Impfstrategie zu überdenken ist.<br />
Untersucht wurde der Grund für das Nichtansprechen von gesunden<br />
Personen auf die FSME- und die Influenza-Impfung. Die Wissenschafter<br />
rund um Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt,<br />
Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin,<br />
konnten dabei nachweisen, dass das Versagen der Impfung auf<br />
unterschiedlichen Ursachen und Mustern basiert.<br />
Alterungsprozess im Immunsystem<br />
Bei Menschen, die auf die FSME-Impfung nicht mit der Bildung<br />
von Antikörpern reagierten (»Non-Responder«), blieb das auch<br />
bei einer neuerlichen FSME-Impfung so. „Bei diesen Non-Respondern<br />
handelt es sich um vorwiegend ältere Menschen. Sie<br />
bilden auf das injizierte Antigen keine Antikörper und keine zelluläre<br />
Immunität, das spricht dafür, dass daran ein Alterungsprozess<br />
im Immunsystem beteiligt ist“, erklärt Prof. Wiedermann-<br />
Schmidt.<br />
Das Nichtansprechen dieser Personen ist aber auf FSME beschränkt,<br />
denn sie reagieren auf eine Influenza-Impfung. „Das<br />
mag unter anderem dadurch erklärt werden, dass sie im Laufe ihres<br />
Lebens immer wieder in Kontakt mit Influenza-Viren kommen.<br />
Das Immunsystem erinnert sich an die Viren und reagiert<br />
darauf.“<br />
Impfversagen durch genetische<br />
Veranlagung<br />
Ein anderes Muster war bei jenen Personen zu sehen, die nach<br />
einer Hepatitis B-Impfung als Non-Responder eingestuft wurden,<br />
also gar nicht auf eine Hepatitis B-Impfung angesprochen<br />
hatten und deren Immunantwort auf eine FSME- und Influenzaimpfung<br />
untersucht wurde. Diese Impf-Versager zeigten<br />
schon vor der Immunisierung hohe Werte eines bestimmten Immunbotenstoffes,<br />
der die Immunantwort bremst. „Bei dieser<br />
Gruppe liegt das Impfversagen eher in einer bestimmten genetischen<br />
Veranlagung begründet“, so Prof. Wiedermann-Schmidt.<br />
Dennoch zeigten diese Personen ausreichende Antikörper gegen<br />
die Impfstoffe.<br />
Das sei auf durch frühere FSME- und Influenzaimpfungen erworbene<br />
Gedächtniszellen zurückzuführen. Die Frage ist, wie diese Personen<br />
auf neue bzw. erstmalige Impfungen reagieren. Diese und ähnliche<br />
Fragestellungen bei Allergikern, stark Übergewichtigen oder<br />
anderen Risikopersonen wie z.B. Tumorpatienten etc. werden nun<br />
untersucht, um die Impfstrategien für diese Personen optimieren zu<br />
können.<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H., 1090 Wien, Spitalgasse 31A, Tel. 01/402 35 88, Fax<br />
01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler. Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion:<br />
Camilla Burstein, Mag. pharm. Claudia Dungl, Mag. pharm. Dr. Alfred Klement (<strong>DA</strong>-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Mag.<br />
pharm. Irina Schwabegger-Wager, Alexandra Springler (BSc.), DDr. Peter Voitl, Petra Zacherl (<strong>DA</strong> Mutter & Kind, <strong>DA</strong> Diabetes- News,<br />
<strong>DA</strong> Kids, Kochrezepte), Dr. Inge Ziegler. Anzeigen: Alexander Fauland, 0664 33 88 600. Wissenschaftlicher Fachbeirat: Univ.-Prof.<br />
Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr. Gernot Fischer, Univ.-Prof.<br />
Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka,<br />
Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr.<br />
Max Wichtl. Anzeigen verkauf, Grafik & Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication, Tel. 01/402 35 55,<br />
alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />
Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />
sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />
gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion über einstimmen muss.<br />
Die 3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl die weibliche<br />
als auch die männliche Form. Preise ohne Gewähr.
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Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine hoch ansteckende Krankheit. Sie trifft nach<br />
Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor allem Kinder unter fünf<br />
Jahren. Eine von 200 Infektionen mit dem Poliovirus führt zu dauerhaften Läh -<br />
mungen. Etwa fünf bis 10 Prozent der Gelähmten sterben, weil ihre Atemmuskeln un -<br />
beweglich werden. Die Krankheit ist unheilbar. Einer Ansteckung kann aber mit Impfungen<br />
vorgebeugt werden.<br />
1988 startete die WHO ein globales Programm zur Ausrottung der Kinderlähmung. Die<br />
Zahl der Infektionen ist seither um mehr als 99 Prozent zurückgegangen – von geschätzt<br />
350.000 im Jahr 1988 auf 223 im Jahr 2012. In diesem Jahr trat die Krankheit nur noch in<br />
drei Ländern gehäuft auf: Afghanistan, Nigeria und Pakistan. 1988 waren noch 125 Länder<br />
betroffen.<br />
●<br />
Bei Krebs<br />
Krampfadern verdoppeln das<br />
Thromboserisiko<br />
Krebspatienten haben an sich schon ein stark erhöhtes Risiko, eine Thrombo embolie<br />
zu bekommen. Bei Menschen mit bösartigen Erkrankungen und Krampfadern verdoppelt<br />
sich die Gefährdung noch einmal.<br />
Die entsprechende Studie wurde mit dem Ziel gestartet, Risikofaktoren für das Auftreten<br />
von Thrombosen bei Krebspatienten zu identifizieren. In manchen Fällen treten tiefe<br />
Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien erst im Rahmen von diagnostizierten<br />
Krebserkrankungen auf, manchmal stellen sie auch erste Anzeichen einer bösartigen Erkrankung<br />
dar. Vor allem Lungenembolien können zu einer tödlichen Gefahr werden.<br />
Die Wissenschafter fanden heraus, dass Patienten, die zum Zeitpunkt der Diagnose ihrer<br />
Krebserkrankung bzw. bei Studieneinschluss an Krampfadern litten, ein zweifach erhöhtes<br />
Risiko für das Auftreten einer venösen Thromboembolie im weiteren Krankheitsverlauf<br />
haben. Diese Erkenntnis könnte helfen, bei Krebspatienten eine bessere Thrombose-<br />
Vorsorge durchzuführen und die dafür in Frage kommenden Patienten genauer zu identifizieren.<br />
●<br />
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zu dürfen.<br />
Dem gesamten Sonnalpteam liegt das Wohl aller Gäste ganz besonders<br />
am Herzen. Angefangen von allergikerfreundlichen Zimmern<br />
bis hin zu speziellen Ernährungsformen werden hier individuelle<br />
Wünsche jederzeit erfüllt. Um kulinarischen Hochgenuss zu garantieren,<br />
verwendet das Küchenteam fast ausschließlich Produkte<br />
aus Tirol, und wurde deswegen mit dem AMA Gütesiegel ausgezeichnet.<br />
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größten privaten Hallenbäder Tirols mit Wasserfall und genießen<br />
Sie den einmaligen Panoramablick auf die verschneite Tiroler<br />
Bergwelt. Die Saunaoase des Hotels ist ausgestattet mit einer finnischen<br />
Stubensauna, Altholz- Biosauna, Aroma- Dampfbad und<br />
Kneipp- Fußbecken. Besonders die Infrarot- Wärmekabine erfreut<br />
sich großer Beliebtheit bei Menschen mit Verspannungen,<br />
Gefäßkrankheiten, Arthritis und Muskelschmerzen. Das umfangreiche<br />
Angebot an Massagen und Beautyanwendungen sorgt für<br />
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Sonnalp für Gäste frei zugänglich. Der Aufenthalt darin<br />
kann individuell viel Positives bewirken. In der Kabine findet eine<br />
besondere Entspannung des Gehirn-Nervensystems statt, die<br />
verschiedene Krankheitsbilder wie Tinnitus, Rheuma, Arthrose,<br />
Artritis oder chronische Schmerzen lindern oder gar verbessern<br />
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ist der 31. Dezember 2013. Vergessen Sie nicht, Namen und<br />
Adresse auf die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />
12 <strong>DA</strong> Dezember 2013
APORAMA<br />
Wohlbefinden durch geeignete<br />
Lebensmittel<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
Etwa 25% der Österreicher leiden an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
(Intoleranz). Unverträglichkeiten haben viele Gesichter: Zum Beispiel Übelkeit,<br />
Blähungen, Bauchschmerzen, Sodbrennen, Völlegefühl, Durchfall oder<br />
Verstopfung.<br />
Gibt es Gewissheit, was genau der Körper nicht optimal verarbeiten kann, ist der Betroffene<br />
zwar zunächst erleichtert, aber auch mit Verboten konfrontiert.<br />
Wichtig ist, die grundlegende Unterscheidung zwischen einer Nahrungsmittelallergie<br />
und einer Nahrungsmittelunverträglichkeit bewusst zu machen. Eine Intoleranz<br />
beruht auf einem Enzymdefekt. Für Betroffene einer Unverträglichkeit ist je nach<br />
Empfindlichkeit ein „lockerer“ Umgang möglich und wird sogar empfohlen, damit<br />
die eigene Toleranzschwelle herausgefunden wird. Um Klarheit über Unverträglichkeiten<br />
zu schaffen, macht man heute einen H2-Atemtest oder auch einen Gen-Test.<br />
Bei einer echten Allergie hingegen reagiert das Immunsystem übermäßig auf eine an<br />
sich harmlose Substanz und produziert Antikörper. Die Diagnose erfolgt meist in<br />
Kombination mit einem Hauttest. Im Gegensatz zur Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
ist bei allergischen Beschwerden wichtig, auf die betroffenen Lebensmittel völlig zu<br />
verzichten.<br />
Eine Einheitslösung gibt es jedoch nicht. Univ.-Prof. Rainer Schöfl vom Krankenhaus<br />
der Elisabethinen Linz dazu: „Die Komplexität der Problematik verlangt die<br />
Ausarbeitung individueller Empfehlungen. Medizin und Diätologie arbeiten hier<br />
eng zusammen.“<br />
●<br />
Die Schlemmerzeit<br />
hat begonnen!<br />
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<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
13
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Ist die »Pille« sicher?<br />
Schon seit längerer Zeit ist das Thromboembolie-Risiko im<br />
Rahmen der hormonellen Schwangerschaftsverhütung im<br />
Gespräch. Im Februar 2013 wurde das Thema von Frankreich<br />
neuerlich angestoßen, weil die dortige Gesundheitsbehörde<br />
ein Risiko bei der Gruppe der Gestagene der 3. Generation<br />
vermutete. Gestagene sind mit dem Progesteron verwandt, dem<br />
eigentlichen Schwangerschaftsschutzhormon. Progesterone sind<br />
der, für die verhütende Wirkung verantwortliche Bestandteil der<br />
»Pillen«. Auf europäischer Ebene wurde vom zuständigen<br />
Ausschuss für Arzneimittelsicherheit die Datenlage geprüft und<br />
der Nutzen der oralen kombinierten Kontrazeptiva größer als ihr<br />
Risiko eingestuft. Zwischen den verschiedenen Gestagenen gibt<br />
es kleine Unterschiede, die vom Arzt zu berücksichtigen sind.<br />
TIPP: Die Experten des Ausschusses bewerteten das Thrombo -<br />
embolie-Risiko von Östrogen-Gestagenkombinationen wie folgt:<br />
● Levonorgestrel, Norgestimat, Norethisteron: 5 bis 7 Fälle/<br />
10.000 Frauen/Jahr<br />
● Etonorgestrel, Norelgestromin: 6 bis 12 Fälle/10.000 Frauen/<br />
Jahr<br />
● Gestoden, Desogestrel, Drospirenon über 12 Fälle/<br />
10.000 Frauen/Jahr<br />
Für Chlormenadion, Dienogest, Nomegestrol fehlen ausreichende<br />
Daten zur Bewertung.<br />
© lithian<br />
Der Bericht des Ausschusses muss noch den Ausschuss für Hu -<br />
manarzneimittel in einer Sitzung vor Jahresende passieren. Dann<br />
liegt die rechtlich bindende Entscheidung bei der europäischen<br />
Kommission. Frauen, die zu Risikogruppen für Thrombo -<br />
embolien gehören – z.B. Raucherinnen, Alter über 35 Jahre,<br />
Krampfadern, Übergewicht – sollten sich bis dahin mit ihrem<br />
Arzt besprechen, welche »Pille« für sie am geeignetsten ist. <br />
Schnupfenmittel nichts für Säuglinge<br />
Eine der unangenehmsten Begleiterscheinungen einer banalen Erkältung ist wohl die verstopfe Nase mit Atembehinderung. Sie<br />
ist eine Folge der virusbedingten Schleimhautschwellung. Mit den so genannten »abschwellenden Nasentropfen« gelingt es die<br />
Schwellung für mehrere Stunden abklingen zu lassen, bevor sie wiederkehrt. Eine zu oftmalige Anwendung kann jedoch die<br />
Nasenschleimhaut schädigen und deshalb wird der Gebrauch laut Packungsbeilage auf maximal 3- bis 6mal täglich und etwa eine<br />
Woche Dauer beschränkt. Besondere Vorsicht erfordert die Anwendung von Medikamenten mit den Inhaltstoffen »Xylometazolin«<br />
und »Oxymetazolin« bei Säuglingen und Kleinkindern, weil Berichte vorliegen, dass sie komaähnliche Zustände auslösen können.<br />
Selbst für stark verdünnte (0,01%-ig) Nasentropfen, die eigens für Säuglinge zugelassen wurden, existieren derartige Effekte! Man<br />
erklärt sich diese unerwünschten Wirkungen mit dem raschen Eindringen der Wirkstoffe in das kindliche Gehirn, wodurch die<br />
Herzfrequenz abfallen und die Atmung gedämpft werden kann.<br />
TIPP: Wir empfehlen grundsätzlich Arzneimittel aus der Hausapotheke bei Kleinkindern nur dann anzuwenden, wenn sie laut<br />
Gebrauchs information für die entsprechende Altersstufe auch zugelassen sind. Bei den Schnupfentropfen und -sprays kommt noch<br />
erschwerend hinzu, dass die Dosiervorrichtungen für die Anwendung bei Kindern ungeeignet sind und Fehldosierungen drohen.<br />
Deshalb enthalten die Gebrauchsinformationen von Schnupfenmitteln einschränkende Angaben wie z.B. „Anwendung bei Kindern<br />
unter 6 Jahre nur auf ärztliche Verschreibung“, oder „nicht für Schulkinder“. Aus Gründen der Vorsicht sollte auf abschwellende<br />
Nasentropfen bei Säuglingen und Kleinkindern überhaupt verzichtet werden. Für Jugendliche und Erwachsene ist die Anwendung im<br />
Rahmen der Gebrauchsanleitung hingegen ohne Risiko.<br />
<br />
14 <strong>DA</strong> Dezember 2013
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
KOPFZEILE<br />
Versandhandel von<br />
Arzneimitteln und seine<br />
Tücken<br />
Die riskanten Seiten beim Bezug von Arzneimitteln über das Internet wurden vom Zoll,<br />
der Konsumentenvereinigung, der Arbeiterkammer und vom Gesundheitsministerium<br />
zur Genüge erläutert. Ein Urteil aus Deutschland zeigt, dass darüber hinaus im Falle der<br />
Arzneimittel das sonst gesetzlich bestehende Rückgaberecht der Käufer im Fernabsatz nicht<br />
gilt. In der Begründung des Landesgerichtes Halle wird festgehalten, dass eine fachgerechte<br />
Behandlung und Lagerung gelieferter Arzneimittel beim Verbraucher nicht vorauszusetzen ist.<br />
Mit diesem Urteil wird der Besonderheit von Arzneimitteln Rechnung getragen.<br />
TIPP: Die Flut der Arzneimittelfälschungen beim Versandhandel nimmt weiter zu. Mit Glück<br />
erhält man ein wirkungsloses, weil wirkstofffreies Medikament. Wer Pech hat, kann schwere<br />
gesundheitliche Schäden davon tragen. Die Homepage von Händlern lässt nicht mit Sicherheit<br />
erkennen, wer sie betreibt, von wo die Ware her kommt und ob das Angebot seriös ist. Zu dem<br />
gesundheitlichen Risiko einer Internetbestellung kommt noch das finanzielle dazu, wenn das<br />
Rückgaberecht, so wie in Deutschland bei einer offiziellen Versandapotheke, juristisch<br />
ausgeschlossen wird. Umgekehrt gefragt: Möchten Sie ein »Second-Hand«-Arzneimittel<br />
geliefert bekommen?<br />
<br />
© Ribah
BLUTDRUCKMESSUNG<br />
Oft messen – richtig messen<br />
Kennen Sie Ihren<br />
Blutdruck?<br />
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Gebrauch ist.<br />
Mehr als 9 Mio. Menschen sterben jährlich an den Folgen eines überhöhten Blutdrucks wie<br />
Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen. In Österreich geht man von einer Erkrankungs -<br />
häufigkeit von mindestens einem Viertel der Bevölkerung aus, bei den über 60-Jährigen sogar von<br />
etwa der Hälfte, wobei hier nur 50 % der Fälle überhaupt diagnostiziert und nur etwa ein Drittel der<br />
Betroffenen behandelt werden. Deshalb: Kennen Sie Ihren Blutdruck?<br />
Die typischen Symptome des Bluthochdrucks wie Herz -<br />
klopfen, Kopfschmerzen, Luftnot, Hitzegefühl oder ein<br />
pulsierendes Geräusch im Ohr treten meist sehr spät und<br />
um Jahre verzögert auf. Viele Menschen leiden jahrelang an<br />
Hypertonie, wie der Bluthochdruck in der Fachsprache heißt, ohne<br />
es zu wissen oder in ihrer ganzen Tragweite auch wirklich zu<br />
erkennen. Die Früherkennung ist daher einer der wichtigsten Bausteine<br />
für eine sinnvolle Therapie. Ihr Apotheker hilft Ihnen gerne<br />
dabei: Er empfiehlt Ihnen das passende Gerät, übt mit Ihnen dessen<br />
Handhabung und gibt Tipps, was sonst noch zu beachten ist.<br />
Zur Überprüfung können Sie auch in der Apotheke Ihren Blutdruck<br />
messen lassen.<br />
Der optimale Blutdruckwert für einen Erwachsenen liegt bei<br />
120/80 mmHG, wobei die erste Zahl – der systolische Wert –<br />
dem Druck der Anspannungsphase des Herzens entspricht und der<br />
zweite Wert – die Diastole – den Druck in der Entspannungsphase<br />
des Herzens beschreibt.<br />
Richtig und oft messen!<br />
Arzt und Apotheker sprechen dann von Bluthochdruck oder auch<br />
»arterieller Hypertonie«, wenn von 30 Messungen mehr als 7 bei<br />
oder über 140/90 mm HG bei Arztmessung oder über 135/85 mm<br />
HG bei Selbstmessung liegen. Dieser kleine Unterschied in den<br />
Grenzwerten erklärt sich aus dem so genannten »Weißkitteleffekt«,<br />
der durch die kleine Aufregung beim Arztbesuch hervorgerufen<br />
wird. Selbstmessungen können wesentlich häufiger vom Patienten<br />
selbst durchgeführt werden, und zwar bestenfalls immer zur<br />
gleichen Zeit. Schreiben Sie die Ergebnisse immer auf, kann ein<br />
aussagekräftiges Blutdruckprotokoll, aus dem auch der Tagesverlauf<br />
gut ersichtlich ist, erstellt werden, das für die Wahl einer<br />
geeigneten Therapie sehr wertvoll ist.<br />
Hand auf’s Herz: So messen Sie richtig!<br />
Regelmäßige Blutdruckkontrollen vor allem zuhause unter vergleichbaren<br />
Bedingungen sind besonders aussagekräftig und<br />
wichtig für Ihren Arzt, wenn er die weitere Vorgehensweise mit<br />
Ihnen bespricht. Üben Sie deshalb in der Apotheke mit Ihrem<br />
Apotheker die Selbstmessung des Blutdrucks – wobei Sie dort<br />
auch unterschiedliche Geräte ausprobieren können. So können<br />
Sie sicher gehen, dass die Messung auch zu Hause richtig erfolgt.<br />
● Die bevorzugten Geräte für die Selbstmessung sind<br />
elektronische Blutdruckmesser, die entweder am Oberarm<br />
oder am Handgelenk verwendet werden können. Ihre<br />
Hauptvorteile liegen in der einfachen Handhabung, raschen<br />
Erlernbarkeit und der automatischen Registrierung von Druck<br />
und Pulsfrequenz. Viele haben auch noch zusätzlich einen<br />
Speicher für die letzten 30 Messwerte, was die Dokumen -<br />
tation vereinfacht. Bei bestimmten Patienten mit ausgeprägten<br />
Arrhythmien oder Durchblutungsstörungen sind sie jedoch<br />
nur bedingt geeignet, hier muss auf das konventionelle Gerät<br />
ausgewichen werden.<br />
● Die Messung immer vor Einnahme von blutdrucksenkenden<br />
Medikamenten und im Ruhezustand im Sitzen vornehmen.<br />
Auch wird sie immer am unbekleideten Handgelenk bzw. Oberarm<br />
durchgeführt. Während der Messung nicht sprechen.<br />
● Da der Blutdruck im Laufe des Tages schwankt, soll stets zur<br />
gleichen Tageszeit gemessen werden: anfangs morgens und<br />
abends, bei stabiler Blutdruckeinstellung reichen 2 bis 3 Selbstmessungen<br />
pro Woche.<br />
● Mindestens 30 min. vorher kein Alkohol-, Kaffee- oder Tee -<br />
konsum, kein Zigarettenkonsum.<br />
● Auf die Verwendung einer korrekt dimensionierten Manschette<br />
achten: 80 bis 100 % des Armumfangs lang, und halb so<br />
breit, fest angelegt 2 cm über der Armbeuge des entblößten<br />
Oberarms.<br />
● Auch die richtige Position des Armes ist entscheidend: Vor allem<br />
bei der Handgelenksmessung auf Haltung in Herzhöhe –<br />
Hand auf’s Herz – achten, das Handgelenk soll sich in Mittelstellung<br />
befinden. Eine tiefere Manschettenposition zeigt höhere<br />
Werte an.<br />
● Die Beine nicht übereinanderschlagen, da durch Anspannung<br />
der Muskulatur der Blutdruck steigt.<br />
● Nach einer Wiederholung der Messung nach 1 bis 2 min. sollte<br />
der niedrigere Wert notiert werden.<br />
● Da der Druck an beiden Armen oft unterschiedlich ist, sollte beim<br />
ersten Mal eine Kontrollmessung an beiden Armen durchgeführt<br />
und bei Unterschieden an jenem Arm mit dem höheren Druck gemessen<br />
werden. In der Regel ist dies der linke Arm.<br />
●<br />
16 <strong>DA</strong> Dezember 2013
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Die Geschichte von der Entfesselung des Ersten<br />
Weltkriegs, von der Rolle Kaiser Franz Josephs, vom<br />
Verhalten der Nationalitäten der Habsburgermonarchie<br />
bis zum Zerfall des über 600 Jahre währenden Reiches<br />
hat bis heute nichts an Dramatik verloren. Viele<br />
Zusammenhänge werden aber erst jetzt klar. Es geht um<br />
Politik und Krieg, das Bündnis mit Deutschland, Krieg<br />
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In »Traumsammler« erzählt Khaled Hosseini die<br />
bewegende Geschichte zweier Geschwister aus einem<br />
kleinen afghanischen Dorf. Pari ist drei Jahre alt, ihr<br />
Bruder Abdullah zehn, als der Vater sie auf einen<br />
Fußmarsch quer durch die Wüste nach Kabul bringt.<br />
Doch am Ende der Reise wartet nicht das Paradies,<br />
sondern die herzzerreißende Trennung der beiden<br />
Geschwister, die ihr Leben für immer verändern wird.<br />
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Väter, die Kinderwägen schieben, der modebewusste<br />
Großstadtmann, der Maniküre mag und mehr Schuhe<br />
hat als seine Frau – und der zuhört, reflektiert und<br />
einfühlsam ist, gerne auch mal schwach – hat er den<br />
»traditionellen« Mann ins Abseits verbannt?<br />
Christoph Koch stellt sind seinem Rolenbild und wirft die<br />
Frage auf „Wann ist ein Mann ein Mann?“<br />
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Charlotta ist das Kind, das aus dem Nebel kam. Die<br />
Dreizehnjährige selbst weiß nichts von den geheimnisvollen<br />
Umständen ihrer Herkunft. Sie weiß nur, dass sie ein<br />
Findelkind ist und nach dem Tod ihrer Pflegeeltern<br />
kreuzunglücklich. Nirgends zugehörig befindet sie sich auf<br />
einer Odyssee von Kinderheim zur nächsten Pflegefamilie<br />
und zurück. Eines Tages hält sie das Gefühl ihres<br />
Andersseins nicht mehr aus, bricht ins Jugendamt ein und<br />
entwendet ihre eigene Akte. In dieser liest sie erstmals von<br />
den verwirrenden Umständen ihrer Herkunft und findet ein<br />
geheimnisvolles, fremdartiges Amulett, welches ihr zu<br />
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Tipps und Tricks gegen<br />
den lästigen Schnupfen<br />
GRIPPEZEIT<br />
Kampf der<br />
Schnupfennase!<br />
Jeder kennt das Phänomen: Kaum wird es kälter,<br />
beginnt die Nase zu rinnen. Ein Schnupfen stellt<br />
sich ein. Nur jeder Fünfte bleibt bei einer Er -<br />
kältung zu Hause, eine Ansteckung ist deshalb<br />
vorprogrammiert. So unterstützen Sie Ihren<br />
Körper dabei, kursierende Viren abzuwehren.<br />
AUTORIN: CAMILLA BURSTEIN<br />
Dass uns der Schnupfen (Rhinitis) meist in den kühleren<br />
Monaten heimsucht, liegt einerseits – heizungsbedingt – an<br />
der trockeneren Raumluft, andererseits am Kontakt mit<br />
zahlreichen, bereits infizierten Menschen. Außerdem verringert<br />
Kälte die Durchblutung, was unsere Schleimhäute massiv belas -<br />
tet. Ist die Luft trocken, trocknen die Schleimhäute, die sonst vor<br />
schädlichen Einflüssen schützen, aus. Viren können sich so<br />
bequem einnisten. Die Schleimhäute entzünden sich und sondern<br />
Schleim ab. Eine Virusrhinitis beginnt zunächst als Fließschnupfen,<br />
der nach einigen Tagen in den Stockschnupfen übergeht. Das<br />
Sekret ist erst dünnflüssig, später zäh. Leiden Sie unter Nies -<br />
attacken, liegt das daran, dass Ihr Körper versucht, die<br />
Schleimhäute zu reinigen. Bleiben diese »Reinigungsversuche«<br />
erfolglos, schwillt die Nase an, was Atmen und Riechen<br />
erschwert. Spätestens jetzt sollte die Heilung unterstützt werden,<br />
denn ein nicht behandelter Schnupfen kann leicht zu Nebenhöhlen-<br />
oder Mittelohrentzündungen führen.<br />
Ein gewöhnlicher Schnupfen dauert meist acht bis 10 Tage an.<br />
Mühsame Tage, vor allem wenn die Rhinitis den Schlaf<br />
beeinträchtigt. Dagegen gibt es Hilfe und Unterstützung Ihres<br />
Apothekers!<br />
Die Nasenhaut abschwellen<br />
So genannte alpha-Sympathomimetika dienen dazu, die Nasenschleimhaut<br />
abschwellen zu lassen, um so den Sekretabfluss zu<br />
ermöglichen. Sie werden in Form von Tropfen, Sprays, Salben<br />
oder Gelen angeboten und sollten maximal 5 bis 7 Tage angewendet<br />
werden, da bei einem Dauergebrauch die Schnupfenbeschwerden<br />
chronisch werden können. Zu den abschwellenden Wirk -<br />
stoffen zählen Oxymetazolin und Xylometazolin.<br />
Nasennebenhöhlenentzündungen vorbeugen<br />
Sekretolytika bewirken, dass sich das Sekret löst und beugen einer<br />
Nasennebenhöhlenentzündung vor. Zu den Sekretolytika<br />
zählen die Wirkstoffe Myrtol, Cineol sowie Acetylcystein. Wichtig<br />
ist, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, nur so können sich die<br />
Wirkstoffe voll entfalten.<br />
© Alexander Raths<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
19
GRIPPEZEIT ERNÄHRUNG<br />
Pflanzliche Schleimlöser<br />
Neben Wirkstoffen wie Acetylcystein haben sich hier auch pflanzliche<br />
Schleimlöser bewährt. Pflanzliche Extrakte aus Anis,<br />
Thymian, Primel oder Eukalyptus beziehungsweise Sauerampfer,<br />
Holunderblüten, Enzian, Schlüsselblume und Eisenkraut erleichtern<br />
das Ausscheiden des Sekrets. Vor allem Holunderblüten,<br />
Primeln und Eukalyptus haben eine abschwellende Wirkung.<br />
Hilfreiche Tipps zur Behandlung<br />
Nasenspülungen auf Salzbasis verflüssigen den festsitzenden<br />
Schleim und reduzieren Entzündungen. Das Salzwasser wird<br />
mit einem Nasenloch aufgezogen und wieder ausgeblasen.<br />
Nicht nur bei Husten, auch bei Schnupfen ist Inhalieren eine altbewährte<br />
Wohltat. Salz, eventuell Thymiankraut und Salbeiblätter<br />
mit kochendem Wasser übergießen, ziehen lassen und an -<br />
schließend mit Handtuch über dem Kopf die Dämpfe inhalieren.<br />
Dexpanthenolhaltige Salben pflegen wunde Nasenflügel.<br />
Vorbeugend helfen Saunabesuche, Sport, vitaminreiche<br />
Ernährung und gegebenenfalls Mikronährstoffpräperate aus Ihrer<br />
Apotheke sowie Wechselbäder, Spaziergänge an der frischen Luft<br />
und häufiges Händewaschen. Schlafen Sie ausreichend und halten<br />
Sie Ihre Füße warm.<br />
Bei Kindern sollte auf ausreichend warme Kleidung geachtet und<br />
kontrolliert werden, dass die Haube auch wirklich aufgesetzt wird<br />
– sonst ist die Erkältung vorprogrammiert. Erkältungen sind vor<br />
allem für Babys sehr unangenehm, da sie ausschließlich durch die<br />
Nase atmen. Diese Beeinträchtigung führt dazu, dass die Kleinen<br />
weniger trinken. Keinesfalls darf ein Erwachsenenspray bei einem<br />
Kleinkind angewendet werden, diese enthalten zu viel Wirkstoff.<br />
In der Apotheke gibt es entsprechend leichtere Nasensprays für<br />
Kinder mit schmäleren Sprühaufsätzen. Kochsalzlösungen sind<br />
für sie unbedenklich.<br />
Sanftes Schnäuzen<br />
Beim kräftigen Schnäuzen wird der infizierte Schleim nicht nur<br />
aus der Nase befördert, er wird auch durch den entstehenden<br />
Überdruck in die Nebenhöhlen gepresst. Wichtig ist also, sich nur<br />
gelegentlich und leicht zu schnäuzen. Ein Taschentuch sollte<br />
außerdem nur einmal verwendet werden, da ansonsten die Gefahr<br />
einer Reinfektion besteht.<br />
●<br />
Mit adäquater Hygiene durch die Erkältungszeit und Grippesaison<br />
Händewaschen, aber richtig!<br />
Mit der kalten Jahreszeit melden sich auch wieder die Erkältungsund<br />
Influenzaviren zurück. Rund einer von 10 Erwachsenen erkrankt<br />
pro Jahr an Influenza. Die saisonale Grippe führt jährlich<br />
zu einer Zunahme der Arztbesuche in der medizinischen Grundversorgung<br />
um 30 bis 50 Prozent 1 . Wann die Grippewelle in der diesjährigen<br />
Saison startet, kann derzeit noch nicht genau prognostiziert werden, aber<br />
sicher ist, dass sie kommt. Gerade jetzt ist es wichtig, sich mit einfachen<br />
Hygiene- und Verhaltensregeln gut gegen die Übertragung von Grippeund<br />
Erkältungsviren zu schützen.<br />
„Obwohl die Vorbeugemaßnahmen relativ simpel sind, stellen wir immer<br />
wieder fest, dass diese in weiten Teilen der Bevölkerung nicht bekannt<br />
oder zumindest nicht umgesetzt werden. Die diesjährige Studie des European<br />
Hygiene Council brachte z.B. ein mangelndes Wissen über die Ansteckungswege viraler Infekte zutage. Fast 23 Prozent der<br />
Österreicher glauben beispielsweise, dass ein Influenza-Virus im Haushalt nur eine Stunde überleben kann und nur eine geringe<br />
Mehrheit von 56,5 Prozent wäscht sich öfter die Hände, wenn sie erkältet oder an Grippe erkrankt ist“, berichtet Univ.- Doz. Dr.<br />
Christoph Wenisch, Facharzt für Innere Medizin, Infektiologie und Tropenmedizin und Abteilungsvorstand der 4. Med. Abteilung mit<br />
Infektions- und Tropenmedizin im SMZ-Süd – Kaiser Franz Josef Spital.<br />
Tipps zum Schutz vor Erkältung & Co.<br />
Dr. Wenisch empfiehlt folgende Maßnahmen für die kalte Jahreszeit: „Für Risikogruppen wie chronisch Kranke, ältere Menschen,<br />
Kinder sowie Personen mit häufigem Publikumskontakt ist die Impfung gegen die saisonale Influenza sinnvoll. Darüber hinaus können<br />
simple Maßnahmen die Verbreitung von Erregern verhindern.“ Dazu gehören das regelmäßige Desinfizieren von Oberflächen<br />
und adäquate Handhygiene. Richtiges Händewaschen heißt mehr als nur Einseifen und Abspülen. „Wichtig ist, dass der Handrücken<br />
jeweils mit der anderen Handfläche gut eingerieben wird und die Fingerzwischenräume nicht vergessen werden. Wenn möglich, sollte<br />
eine antibakterielle Seife verwendet werden“, so Dr. Wenisch weiter.<br />
Besonders wichtig ist adäquate Händehygiene für Personen, die erkrankte Angehörige pflegen sowie generell für Menschen, die in<br />
sozialen Berufen tätig sind. Händeschütteln oder Begrüßungsküsse sollten während der Erkältungs- und Grippezeit reduziert werden.<br />
Weiters wird dazu geraten, die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase nicht mit ungewaschenen Händen zu berühren. Ein gesundheitsorientierter<br />
Lebensstil mit ausreichend Schlaf, ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und das Vermeiden von<br />
Stress faktoren tragen ebenfalls dazu bei, das Immunsystem zu stärken.<br />
© Africa Studio<br />
20 <strong>DA</strong> Dezember 2013
Rezeptfrei Meditonsin ®<br />
unter der Lupe<br />
Die homöopathische<br />
Heilkraft von Meditonsin ®<br />
Meditonsin ® wirkt schon ab den 1. Anzeichen einer<br />
Erkältung mit homöopathischer Heilkraft.<br />
Für Erwachsene & Kinder ab 2 Jahren.<br />
FACTBOX<br />
Meditonsin ® – wirkt schon<br />
ab den 1. Anzeichen einer<br />
Erkältung<br />
●Bekämpft die Entzündung<br />
●Lindert die Beschwerden<br />
●Fördert die Heilung<br />
●Homöopathische Heilkraft<br />
●Für Erwachsene & Kinder<br />
ab 2 Jahren<br />
Wenn der Winter vor der Türe steht, die Temperaturen<br />
sinken und uns das nass-kalte<br />
Wetter fest im Griff hat, lässt auch die alljährliche<br />
Erkältung nicht mehr lange auf sich warten.<br />
Um auch diese Jahreszeit gesund zu überstehen sollte<br />
man schon bei den allerersten Anzeichen einer Erkältung<br />
zur richtigen Medizin greifen. Die homöopathische<br />
Arzneispezialität Meditonsin ® wirkt schon ab den 1. Anzeichen<br />
einer Erkältung bzw. eines grippalen Infektes.<br />
Bei grippalen Infekten greifen viele Betroffene gerne zu<br />
einer schonenden ganzheitlichen Therapie. Die Ergebnisse<br />
einer nicht interventionellen klinischen Studie 1 bei<br />
928 Erwachsenen mit dem Ziel, Erkenntnisse über die<br />
Besserung der für einen grippalen Infekt typischen Leitsymptome<br />
zu erhalten, geben ihnen dabei recht. Hier<br />
konnte eine deutliche Besserung der Leitsymptome bei<br />
Infekten der oberen Atemwege unter Therapie mit<br />
Meditonsin ® gezeigt werden.<br />
Die in Meditonsin ® enthaltenen homöopathischen Zubereitungen<br />
aus der Tollkirsche (Atropinum sulfuricum),<br />
dem blauen Eisenhut (Aconitinum) sowie einem hochpotenten<br />
Salz (Hydrargyrum bicyanatum) konnten in<br />
einer Untersuchung 1 bei allen Symptomen, wie Ent -<br />
zündung und Schwellung in Rachen und Nase, Husten<br />
sowie erhöhter Temperatur eine deutliche Besserung<br />
bewirken. Der Schwerpunkt lag dabei vor allem auf den<br />
entzündlichen Veränderungen der Schleimhäute. Ergebnisse<br />
aus Patiententagebüchern zeigten, dass die unterschiedlichen<br />
Erkältungssymptome unter Meditonsin ®<br />
um durchschnittliche 92 Prozent zurückgingen. In<br />
dieser Untersuchung wurden sowohl die Verträglichkeit<br />
als auch die Wirksamkeit vom Arzt sowie den Patienten<br />
überwiegend als „sehr gut“ bis „gut“ bezeichnet.<br />
Für das Komplexhomöopathikum Meditonsin ® liegen<br />
sowohl für Erwachsene als auch für Kinder Daten vor,<br />
welche Wirksamkeit sowie Verträglichkeit belegen 2,3 .<br />
Entgeltliche Einschaltung. Med_2013_015<br />
Präparate, die wie Meditonsin ® verschiedene homöopathische<br />
Einzelmittel kombinieren, nennt man Komplex -<br />
homöopathika. Die Zusammensetzung wird so gewählt,<br />
dass sich Einzelmittel mit gleicher Wirkungsrichtung<br />
ergänzen. Solche Komplexmittel werden indikations -<br />
bezogen meist als Niedrigpotenzen zusammengestellt<br />
und nehmen im Rahmen der Selbstmedikation einen<br />
hohen Stellenwert ein.<br />
Über Wirkung und möglicherweise unerwünschte<br />
Wirkungen informieren Gebrauchsinformation,<br />
Arzt oder Apotheker.<br />
1 Kergl A.: Komplexhomöopathikum bewährt sich in Anwendungsbeobachtung.<br />
PZ-Sonderdruck 14/2011<br />
2 Gnann A.: Wirksame Therapie bei akuter Entzündung des Hals-,<br />
Nasen- und Rachenraumes. Kinder- und Jugendmedizin 05/2005<br />
3 Fischer R.: Meditonsin® bei Kindern mit akuten Entzündungen des<br />
Hals-. Nasen- und Rachenraumes. Päd(4) 1998<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
21
MÄNNERGESUNDHEIT<br />
Prostatakrebs<br />
© racorn<br />
Vorbeugung<br />
und Früherkennung<br />
können<br />
Leben<br />
retten<br />
Für Männer zählt Prostatakrebs zu den am häufigsten auftretenden Krebserkrankungen –<br />
besonders tückisch, da in einem oftmals über Jahre andauernden Anfangsstadium nicht<br />
wahrnehmbare Symptome das Krankheitsbild verstecken. Erst im fortgeschrittenen Stadium<br />
klagen Betroffene über Beschwerden beim Wasserlassen, Blut im Urin oder Probleme bei der<br />
Darmentleerung. Aufgrund der besonders vielversprechenden Operations- bzw. Bestrahlungsmöglichkeiten<br />
bei frühzeitiger Erkennung, sollte der Besuch beim Urologen für jeden Mann ab 45<br />
zum jährlichen Pflichttermin gehören. Aber auch in Sachen Ernährung und Nahrungsergänzung<br />
kann »Mann« gezielt vorbeugen – so bewirken diverse Vitamine, Spurenelemente und sekundäre<br />
Pflanzenstoffe mit antioxidativen Eigenschaften eine vielversprechende Vorbeugemaßnahme um<br />
das Krebsrisiko zu senken.<br />
AUTORIN: ALEXANDRA SPRINGLER (BSC.)<br />
Einseitige und vor allem ungesunde Ernährung stellen die<br />
Ursache für 30 bis 70 % aller Krebserkrankungen dar – weitere<br />
30 % werden starkem Nikotinkonsum, 3 % einem erhöhten<br />
Alkoholkonsum zugeschrieben. Dabei sind Übergewicht sowie<br />
der Verzehr von zu viel fettem, rotem Fleisch bei einer ansonsten<br />
auch noch ballaststoffarmen Kost vordergründige Risikofaktoren<br />
bei der Entstehung von Prostatakrebs. Besonders interessant<br />
sind die durch diverse Studien erwiesenen Unterschiede in<br />
punkto Prostatakrebsrisiko, die in erster Linie auf unterschiedliche<br />
Nahrungsgewohnheiten zurückzuführen sind – so leiden beispielsweise<br />
in europäischen Regionen wesentlich mehr Männer<br />
an Prostatakrebs als in Japan oder China. Maßgeblich sind dabei<br />
so genannte sekundäre Pflanzenstoffe, die in der ansonsten fettund<br />
fleischarmen südostasiatischen Kost eine große Rolle spielen,<br />
wichtige antioxidative Eigenschaften besitzen und der Entstehung<br />
von Krebs entgegenwirken.<br />
Prostatakrebsrisiko nimmt mit dem Alter zu<br />
Unter dem Begriff Prostatakarzinom verstehen Mediziner einen<br />
bösartigen Tumor der männlichen Vorsteherdrüse, auch Prostata<br />
genannt, dessen Vorkommnis eher die ältere Generation betrifft.<br />
Dabei liegt der Häufigkeitsgipfel um das 70. Lebensjahr – aufgrund<br />
der immer stärker propagierten Vorsorgeuntersuchungen<br />
wird Prostatakrebs und dessen Vorstufen jedoch auch bei Männern<br />
im jüngeren Alter immer häufiger festgestellt. Prostatakrebs<br />
entsteht in den meisten Fällen in der äußeren Zone der zu den<br />
männlichen Geschlechtsorganen gehörenden Prostata. Das etwa<br />
walnussgroße Organ liegt unterhalb der Harnblase und besteht<br />
22 <strong>DA</strong> Dezember 2013
MÄNNERGESUNDHEIT<br />
zum Teil aus Bindegewebe und Muskelfasern. In erster Linie jedoch<br />
besitzt die Prostata sogenannte Drüsenzellen, die eine Flüssigkeit<br />
ausschütten, dessen Aufgabe es ist, als Transport- und Aktivierungsmedium<br />
den in den Hoden hergestellten Samenzellen zu<br />
dienen.<br />
Welche Ursachen hat Prostatakrebs?<br />
Warum Mann so häufig mit dieser Krebsart zu kämpfen hat, sorgt<br />
nach wie vor für Diskussion – die genauen Ursachen sind teilweise<br />
unklar. Jedoch ist es der Forschung gelungen, bestimmte Faktoren<br />
zu identifizieren – in erster Linie das Alter – die die Entstehung<br />
von Prostatakrebs stark begünstigen. So ist der Mann ab 50<br />
einem wesentlich größeren Erkrankungsrisiko ausgesetzt. Aber<br />
auch der Einfluss erblich bedingter Faktoren darf nicht außer<br />
Acht gelassen werden und sollte als Anlass für regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />
dienen. Eine erbliche Vorbelastung, d.h.<br />
wenn ein männlicher Blutsverwandter bereits an Prostatakrebs erkrankt<br />
ist, führt zu erhöhtem Risiko selbst zu erkranken, wobei<br />
das Auftreten des Tumors in diesem Fall oftmals bereits im vergleichsweise<br />
jüngeren Alter stattfindet.<br />
Darüber hinaus nahm man lange an, dass erhöhte Blutspiegel des<br />
männlichen Geschlechtshormons Testosteron die Krebsentstehung<br />
vorantreibt. Neuere Untersuchungen konnten diese Annahme<br />
jedoch nicht bestätigen – so gilt der Testosteronspiegel eines<br />
Mannes nicht als Risikofaktor für Prostatakrebs. Jedoch kann das<br />
Hormon bei bereits vorhandenen Tumoren das Wachstum des<br />
Tumors noch weiter begünstigen – eine besonders unerwünschte<br />
Wirkung. Letztlich spielt auch der tägliche Speiseplan eine tragende<br />
Rolle – so sorgt eine ausgewogene Ernährung sowie ein gesunder<br />
Lebensstil für die Funktions- und Gesunderhaltung der<br />
Prostata.<br />
Beschwerden treten spät auf<br />
Leider gibt es in punkto Prostatakrebs keine frühzeitigen und für<br />
Mann spürbare Warnsignale, die in weiterer Folge zu einer gesicherten<br />
Früherkennung und guten Heilungsschancen führen könnten.<br />
Erst wenn der Tumor eine gefährliche Größe erreicht hat beginnt<br />
Mann zu klagen – erschwerte Blasen- und Darmentleerung,<br />
Blut im Harn, Gewichtsabnahme, Abgeschlagenheit sowie<br />
Schmerzen in Rücken und Knochen. In dieser Phase seiner Entwicklung<br />
hat der Tumor bereits das ihn umgebene Gewebe angegriffen,<br />
d.h. es haben sich so genannte Metastasen gebildet. Diese<br />
Tochtergeschwülste betreffen beispielsweise Knochen oder<br />
Lymph knoten und sorgen so für eine Verbreitung der Krebserkrankung<br />
auf weitere Organe. Oberstes Gebot ist es also, regelmäßigen<br />
Vorsorgeuntersuchungen nachzugehen, denn nur so kann<br />
Prostatakrebs im heilbaren Frühstadium entdeckt werden.<br />
Vorsorgeuntersuchung: Was Mann erwartet<br />
Auch wenn es für viele Männer ein Tabuthema ist, welches lieber<br />
Rückenschmerzen?<br />
Nicht mit mir!<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Nr. . 1in<br />
1 Deutschland<br />
*<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
23
MÄNNERGESUNDHEIT<br />
gemieden als angesprochen wird, sollte die Vorsorgeuntersuchung<br />
ab dem 45. Lebensjahr zum jährlichen Pflichttermin werden,<br />
so der Rat vieler Experten. Als Basisuntersuchung dient eine<br />
Abtastung der Prostata an der Innenwand des Mastdarms sowie<br />
eine Ultraschalluntersuchung, um Form, Größe und Konsis -<br />
tenz der Prostata beurteilen zu können. Stellt der Arzt eine Verhärtung<br />
oder Schwellung des Gewebes fest, kann dies auf einen<br />
Tumor hinweisen. „Was zunächst vielleicht unangenehm klingt,<br />
dauert nicht einmal 5 Minuten, verläuft völlig schmerzlos und<br />
kann in vielen Fällen Leben retten“, betont Dr. Reinhold Schaefer,<br />
Urologe. Weiters dient der so genannte PSA-Test (Prostata<br />
spezifisches Antigen) als wichtiger Faktor in der Früherkennung.<br />
Gerade dieses Krankheitsbild verlangt daher neben vollwertiger<br />
Kost, die reich an sekundären Pflanzenstoffe ist, diverse anti -<br />
oxidativ wirkende Vitamine und Spurenelemente, die dazu beitragen,<br />
den durch freie Radikale verursachten Schäden entgegenzuwirken.<br />
Gesunde Ernährung, eine vernünftige Lebensführung sowie<br />
regelmäßige sportliche Ausdauerbetätigung kann das Risiko an<br />
Prostatakrebs zu erkranken wesentlich senken.<br />
Es handelt sich dabei um ein Eiweißmolekül, welches in der<br />
Prostata gebildet wird, dessen Messung im Blut möglich ist.<br />
„Bei Prostatakrebs erhöht sich der Wert eines bestimmten Eiweißstoffs,<br />
auch Prostata-Spezifisches-Antigen – kurz PSA –<br />
genannt“, erklärt Schaefer. Dabei muss der Arzt jedoch beachten,<br />
dass auch eine gesunde Prostata unter bestimmten Umständen<br />
vermehrt diesen Stoff bildet. Trotz alledem wurde gezeigt, dass<br />
eine routinemäßige Durchführung des PSA-Tests die Sterblichkeit<br />
an Prostatakrebs um mehr als 20 Prozent senken kann.<br />
»Mann« kann vorbeugen<br />
Nun zur guten Nachricht: Gesunde Ernährung, eine vernünftige<br />
Lebensführung sowie regelmäßige sportliche Ausdauerbetätigung<br />
kann das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken wesentlich<br />
senken. Eine wirkungsvolle Prophylaxe in Hinblick auf Prostatakrebs<br />
umfasst nicht nur die Einhaltung des Normalgewichtes,<br />
sondern auch bestimmte Regeln in punkto Ernährung. Gemieden<br />
werden sollte rotes Fleisch, tierische Fettquellen sowie überdurchschnittlich<br />
hohe Mengen an Zucker und Salz. Weiters sollten<br />
pflanzliche Öle, frisches Obst und Gemüse sowie stärkeund<br />
ballaststoffreiche Lebensmittel den Speiseplan schmücken.<br />
Auch der Verzicht auf Nikotin sowie ein weitgehend eingeschränkter<br />
Alkoholkonsum, d.h. 1 Glas Wein oder 2 Gläser Bier<br />
pro Tag, können zur Risikominimierung beitragen. Damit sind jedoch<br />
bei weitem nicht alle Möglichkeiten der Vorbeugung abgedeckt<br />
– so kann eine ausreichende Zufuhr sinnvoll ausgewählter<br />
Mikronährstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe mit stark antioxidativer<br />
Wirkung das Krebsrisiko um 50 % senken.<br />
Möglichkeiten aus der orthomolekularen<br />
Medizin<br />
Eine der bedeutendsten Begleiterscheinungen in der Krebsentstehung<br />
ist die Bildung so genannter freier Radikale, die Eiweißkörper<br />
sowie menschliche Erbsubstanz erheblich schädigen. Zusätzlich<br />
führen Faktoren wie zunehmendes Alter, Übergewicht,<br />
Nikotin- sowie Alkoholkonsum, Medikamente, Infektionen oder<br />
Luftverschmutzung zu einer erhöhten Bildung unerwünschter<br />
freier Radikale. Sowohl aufgrund der Krebserkrankung, aber<br />
auch bedingt durch die dadurch unerlässliche Therapie – d.h.<br />
Chemotherapie, Operation oder Bestrahlung – kommt es bei<br />
Krebspatienten zu einem starken Überschuss freier Radikale.<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
als Radikalfänger<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe stehen längst auf einer Stufe mit<br />
Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen – aber was genau<br />
versteht man unter diesem mittlerweile sehr geläufigen Begriff?<br />
Der Begriff »sekundäre Pflanzenstoffe« ist darauf zurückzuführen,<br />
dass diese ursprünglich der Pflanze dienlichen Stoffe<br />
nicht im primären, sondern im sekundären Stoffwechsel produziert<br />
werden. Während der primäre Stoffwechsel mehr oder weniger<br />
primitive Substanzen produziert, die für das Wachstum<br />
und daher für das Überleben der Pflanze unabkömmlich sind,<br />
dient der sekundäre Stoffwechsel nicht direkt dem Wachstum der<br />
Pflanze, sondern produziert komplexe Stoffe, deren Aufgabe es<br />
ist, die Pflanze vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung<br />
zu schützen. Und längst ist das vielschichtige Wirkungsspektrum<br />
dieser Pflanzenstoffe und die sich daraus ergebenden<br />
Vorteile für die Humanmedizin bekannt. Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
verfügen über anticanzerogene, d.h. eine Krebsrisiko senkende<br />
Wirkung sowie antibakterielle, antioxidative und immunstärkende<br />
Eigenschaften. Zu den Vertretern sekundärer Pflanzenstoffe<br />
zählen beispielsweise Carotinoide und Flavonoide, die unter<br />
anderem in grünem Tee oder Weintrauben vorkommen. Aber<br />
auch so genannte Phytoöstrogene (z.B. Isoflavone) zählen zur<br />
Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, die in ihrem Aufbau dem<br />
weiblichen Sexualhormon Östrogen ähnlich sind und besonders<br />
in Sojabohnen und Tofu aber auch in Hülsenfrüchten, Leinsamen,<br />
Rotklee, Obst und Gemüse vorkommen. Auch wenn ihre<br />
hormonelle Wirkung nur einen Bruchteil der Östrogenwirkung<br />
ausmacht, verfügen sie über schützende Wirkung für eine gesunde<br />
Prostata.<br />
Granatapfelextrakt<br />
In der Vielfalt der Ernährungsempfehlungen und Studienergebnisse<br />
zählt der Granatapfel und dessen besondere Inhaltsstoffe zu den<br />
am besten erforschten Früchten. Er enthält eine große Menge an<br />
sekundären Pflanzenstoffen, unter anderem z.B. Polyphenole und<br />
Anthocyane. So bewährte sich der aus Granatapfel gewonnene<br />
Extrakt bereits bei Prostatakrebspatienten, die nach einer Therapie<br />
wieder ein Fortschreiten der Krebserkrankung erleben mussten. In<br />
einer über mehrere Jahre durchgeführte klinischen Studie verlängerte<br />
die tägliche Verabreichung von 1 Glas Granatapfelsaft den<br />
Zeitraum, in dem sich der Spiegel des Prostata-spezifischen Antigens<br />
(PSA), verdoppelte, von 15 auf 55 Monate – d.h. auf die fast<br />
vierfache Zeit. Der PSA-Wert zählt zu den wichtigsten Indikatoren<br />
des Prostatakrebs – je langsamer der PSA-Wert steigt, desto<br />
vielversprechender sind die Prognose und Lebenserwartung. So<br />
kann die regelmäßige Zufuhr der im Granatapfelsaft enthaltenen<br />
24 <strong>DA</strong> Dezember 2013
MÄNNERGESUNDHEIT<br />
Gesundheitsstoffe einerseits vorbeugen, aber auch bei Prostatakrebs-Patienten<br />
einen Gewinn an wertvollen zusätzlichen Lebensjahren<br />
bedeuten.<br />
Kürbis<br />
Als Arzneipflanze des Jahres 2005 verrichtet der Kürbis sowohl<br />
im Bereich der Naturheilkunde als auch in der Schulmedizin seine<br />
Dienste. Seine antioxidativen Inhaltsstoffe unterstützen die<br />
Abwehrkräfte und mindern die Entstehung freier Radikale. Bereits<br />
in Form von hochwertigem Öl hat der Kürbis positive Auswirkungen<br />
auf Blase und Prostata. Das Haupteinsatzgebiet des<br />
Kürbis betrifft allerdings die Vergrößerung der Postata, wobei<br />
die Prostata direkt unterhalb der Blase auf die Harnröhre drückt –<br />
folglich leiden Betroffene unter besonders häufigem Harndrang,<br />
mit schwachem bzw. unterbrochenem Urinstrahl und Nachtropfen<br />
des Harns. Es kommt nicht mehr zur vollständigen Entleerung der<br />
Blase. Je nach Ausprägung der Krankheit werden drei Schwere -<br />
grade unterschieden, wobei wissenschaftliche Studien über die<br />
heilsame Wirkung der Kürbiskerne insbesondere in den Stadien I<br />
und II berichten.<br />
Entgegen den vielen positiven Berichten über die gute Wirkung<br />
des Kürbis hinsichtlich der Prostata existieren aber auch kritische<br />
Einwände, die eine abschwellende Wirkung von Kürbiskernextrakten<br />
auf die Prostata in Frage stellen. Laut Wolfgang Bühman<br />
vom Berufsverband Deutscher Urologen, müsste ein erwachsener<br />
Mann gut 1,5 Kilogramm Kürbiskerne pro Tag zu sich nehmen,<br />
um die gewünschteWirkung zu erreichen. Deshalb gibt es auch,<br />
entsprechende Präparate in der Apotheke. In jedem Fall sollte<br />
Mann bei Problemen und Schmerzen beim Wasserlassen einen<br />
Arzt aufsuchen – durch eine genaue Abklärung der Ursachen<br />
können die passenden Maßnahmen gesetzt werden.<br />
Mikronährstoffe<br />
Auch diverse Vitamine und Spurenelemente können dazu beitragen,<br />
das Risiko einer Prostatakrebserkrankung zu minimieren.<br />
Dabei wird Vitamine A, C und E sowie den Spurenelementen Selen,<br />
Magnesium und Zink die größte Bedeutung zugeschrieben.<br />
Sowohl Selen als auch Zink wirken stark antioxidativ und machen<br />
auf diese Weise freie Radikale unschädlich. Studien haben gezeigt,<br />
dass im Prostatakrebsgewebe ein deutliches Ungleichgewicht<br />
zwischen Krebs fördernden und Krebs bremsenden Spurenelementen<br />
vorliegt. Gewinnen die fördernden Überhand, können<br />
diese den Verlauf des Prostatakrebs begünstigen. Um so wichtiger<br />
ist es also, sinnvoll auszugleichen, d.h. zu ergänzen, was tatsächlich<br />
fehlt, um den oxidativen Stress im Prostatagewebe abzubauen.<br />
In diesem Sinne sollte vermieden werden, die fördernden<br />
Spurenelemente Nickel, Chrom, Eisen und Kupfer noch weiter in<br />
die Höhe zu treiben und so das Krebsrisiko weiter zu erhöhen.<br />
Hingegen sollten Krebs hemmende Spurenelemente wie Zink,<br />
Magnesium und Selen langfristig zugeführt werden.<br />
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<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
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Schach dem<br />
Rückenschmerz<br />
Ob langes Stehen, Sitzen oder auch schweres Tragen – häufig<br />
sind die Anforderungen des Alltags Auslöser für<br />
Rückenschmerzen. Dennoch müssen Sie sich nicht Ihrem<br />
Schicksal ergeben, denn oft können bereits kleine Veränderungen<br />
viel bewegen.<br />
Rückenschmerzen vorbeugen<br />
Nützen Sie jede Gelegenheit zur Haltungskorrektur! Wenn Sie<br />
beim Spiegel vorbeigehen und einen Blick auf die Haltung werfen,<br />
nutzen Sie dies für eine Übung, die Ihr Aussehen verbessert:<br />
Bauch und Gesäß anspannen, zehn Sekunden halten und wieder<br />
loslassen.<br />
Achten Sie beim Heben und Tragen schwerer Lasten, dies immer<br />
körpernah zu tun. Dadurch entlasten Sie Ihren Rücken maximal.<br />
Beim Heben nicht nach vorne beugen, sondern einfach kurz in die<br />
Knie gehen.<br />
Überprüfen Sie Ihren Arbeitsplatz am Schreibtisch – Tischhöhe,<br />
Sesselhöhe, Platzierung des Bildschirmes, Lichteinfall. Die Tischund<br />
Sitzhöhe sollten aufeinander abgestimmt sein. Fünf rechte<br />
Winkel (Ellbogen – Hüfte – Knie – Sprunggelenk – Augenhöhe)<br />
sichern eine positive Arbeits haltung.<br />
Übrigens, auch jede noch so kleine Unterbrechung der starren<br />
Haltung kann helfen schwerwiegende Probleme (ausstrahlende<br />
Schmerzen in Hände oder Beine, Taubheit in Fingern oder Zehen,<br />
…) zu vermeiden. Folgende einfache Übungen lassen sich auch<br />
zwischendurch umsetzen.<br />
Rasche Hilfe<br />
1.Ziehen Sie zwischendurch Ihre Schultern bis an die Ohren<br />
hoch, atmen Sie dabei tief ein und halten Sie die Spannung 10 Sekunden,<br />
danach die Schultern mit einem kräftigen Ausatmen wieder<br />
fallen lassen und 20 Sekunden entspannt im Sessel<br />
zurücklehnen.<br />
2.Drehen Sie Ihren Kopf so weit wie möglich nach rechts, halten<br />
Sie die Spannung kurze Zeit, dann wieder loslassen zur Mitte,<br />
nach einem kurzen Atemzug den Kopf nach links drehen, wieder<br />
Spannung halten und zurück in die Ausgangsstellung. Nun<br />
berühren Sie mit dem Kinn die rechte Schulter und kreisen mit<br />
dem Kinn nun über die Brust zur linken Schulter und wieder<br />
zurück.<br />
3.Dehnungsübung: Heben Sie die Arme so, dass die Oberarme<br />
waagrecht in Schulterhöhe und die Unterarme senkrecht nach<br />
oben zeigen. Schieben Sie nun den Brustkorb nach vorne und<br />
ziehen gleichzeitig die Schulterblätter nach rückwärts zusammen.<br />
Wenn Sie es richtig machen, müssen Sie vorne im Brustmuskel<br />
Dehnung und in der Rückenmuskulatur Spannung spüren. Halten<br />
Sie die Spannung drei Atemzüge lang und lassen Sie dann die<br />
Arme locker fallen. Je öfter Sie die Übung machen, umso besser<br />
wird es Ihnen gehen.<br />
Massage für Ihren Rücken<br />
Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl (li.) und<br />
Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />
Wenn Sie bereits unter Rückenschmerz leiden, gibt es trotzdem<br />
eine gute Nachricht: Eine (immerhin im renommierten Journal<br />
Archives of Internal Medicine) publizierte Studie hat gezeigt,<br />
dass Massage bei anhaltenden Rückenschmerzen eine effektive<br />
Behandlungsmöglichkeit ist, die auch langfristig Erfolg verspricht.<br />
26 <strong>DA</strong> Dezember 2013
KINDER UND JUGENDLICHE<br />
Asthma bei Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
Das aus dem Griechischen stammende Wort »Asthma« bedeutet »Keuchen«.<br />
Asthma ist die häufigste chronische Krankheit bei Kindern. Asthma im Kindesalter ist durch Atemnot<br />
und einen pfeifenden Ton bei der Ausatmung, die auch verlängert sein kann, gekennzeichnet.<br />
Die Erkrankung kann sich aber auch als lange andauernder Husten äußern, der auf Hustensäfte<br />
keine Besserung zeigt und vor allem nachts auftritt. Das kindliche Asthma ist eine Erkrankung der<br />
kleinen Atemwege, die sich durch eine entzündliche Reaktion verengen und somit die Atmung behindern.<br />
AUTOR: DDR. PETER VOITL<br />
Etwa jedes vierte Kind leidet während der Kindheit zeitweise<br />
an asthmaähnlichen Beschwerden und etwa 10 Prozent<br />
aller Kinder entwickeln auch tatsächlich Asthma. Am häufigsten<br />
entwickelt sich Asthma zwischen dem vierten und fünften<br />
Lebensjahr. Eine neue Studie hat ergeben, dass Asthma bei Kindern<br />
oft zu spät erkannt und behandelt wird. Das kann sowohl<br />
Langzeitschäden an der Lunge als auch Störungen in der allgemeinen<br />
Entwicklung zur Folge haben.<br />
Asthma muss von einem Facharzt behandelt<br />
werden.<br />
Die Inhalationsgeräte<br />
Asthma wird häufig mit Inhalationen behandelt,<br />
da das Medikament in diesem<br />
Fall direkt in der Lunge wirken kann. Die<br />
meisten modernen Inhalationsgeräte bringen<br />
etwa die gleiche Menge des Medikaments<br />
in die Lunge: etwa 10 bis 20 Pro-<br />
DDr. Peter Voitl<br />
zent.<br />
Dampfvernebler sind gut für kleine Kinder oder die Behandlung<br />
schwerer Fälle geeignet. Die Inhalation dauert etwa acht bis 10<br />
Minuten.<br />
Pulverinhalatoren stellen gegenwärtig das modernste Prinzip<br />
dar. Leider hat jede Firma ein eigenes System entwickelt. Sie sind<br />
technisch einfach zu handhaben – schon für Kinder ab dem fünften<br />
Lebensjahr.<br />
Ein klassisches System stellen Dosieraerosole dar, die sich aber<br />
nur mit Vorschaltkammer für Kinder eignen. Vorschaltkammern<br />
erleichtern die Verwendung der Geräte bedeutend und sind auch<br />
für Babys geeignet. Ihr Apotheker berät Sie gerne dazu.<br />
Medikamente bei Asthma<br />
Bronchienerweiternde Inhalationen mit umgehend einsetzender<br />
Wirkung führen zu einer sofortigen Erleichterung durch eine<br />
Erweiterung der Atemwege durch Entspannung der Muskulatur.<br />
Diese kurz wirksamen Beta-2-Mimetika wirken innerhalb von<br />
Minuten gegen Atemnot, indem sie die verkrampfte Bronchialmuskulatur<br />
lösen. Die Wirkdauer endet nach etwa zwei bis sechs<br />
Stunden. Die Substanz hat Ähnlichkeit mit dem körpereigenen<br />
Stoff Adrenalin.<br />
Kurz wirksame Beta-2-Mimetika sind die wichtigsten Substanzen<br />
bei akuter Atemnot – sie können lebensrettend sein und sind auch<br />
als »Notfallspray« bekannt. Das Spray sollte immer mitgeführt<br />
werden! Kurz wirksame Beta-2-Mimetika werden überwiegend<br />
inhalativ eingesetzt, hauptsächlich als Spray oder Tropfen für die<br />
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W E<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
27
KINDER UND JUGENDLICHE<br />
Vorbeugende Inhalationen ohne Kortison<br />
Cromoglycinsäure und Nedocromil bewirken, dass die Bronchien<br />
weniger empfindlich sind. Es handelt sich dabei um milde Medikamente,<br />
ein sofortiger Effekt ist nicht zu erwarten.<br />
Beide Wirkstoffe werden bevorzugt bei leichtem<br />
Asthma des Kindes allein oder in Kombination<br />
mit anderen Medikamenten eingesetzt.<br />
Die Wirkung ist entzündungshemmend und<br />
wird als Dauertherapie in Form von Pulverinhalationen<br />
beziehungsweise als Spray dreibis<br />
viermal täglich verwendet.<br />
Nur eine regelmäßige mehrwöchige Therapie<br />
lässt die Entzündung abklingen. Dementsprechend<br />
muss auch mindestens sechs Wochen<br />
inhaliert werden, bevor der Erfolg der Therapie<br />
beurteilt werden kann. Die Nebenwirkungen<br />
sind äußerst minimal, es gilt als sehr gut<br />
verträglicher Wirkstoff, ist aber nicht für die<br />
Notfallbehandlung geeignet.<br />
© Ilike<br />
Feuchtinhalation. Sie liegen auch als Tabletten oder Saft vor.<br />
Generell treten sehr selten unerwünschte Wirkungen auf. Ein<br />
leichtes, vorübergehendes Muskelzittern kann sich manchmal<br />
einstellen. Alle Beta-2-Mimetika helfen bei Atemnot, wirken aber<br />
nicht auf die vorhandene chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut.<br />
Bei Belastungsasthma setzt man die Beta-2-Mimetika auch zur<br />
Vorbeugung gegen Atemnot, beispielsweise im Sportunterricht,<br />
ein. Es wird circa zehn Minuten vor der Belastung inhaliert und so<br />
eine uneingeschränkte Sportstunde ermöglicht. Diese Medikamente<br />
müssen bei Wettkampfsport gemeldet werden, da sie teilweise<br />
auf der Dopingliste stehen.<br />
Bronchienerweiternde Inhalationen mit lang dauernder Wirkung<br />
werden meist als zusätzliches Medikament eingesetzt.<br />
Die Wirkung der lang wirksamen Beta-2-Mimetika setzt etwas<br />
später ein als die der kurzwirksamen. Die bronchialerweiternde<br />
Wirkung hält bis zu zwölf Stunden an. Sie werden meist in<br />
Verbindung mit antientzündlich wirksamen Medikamenten<br />
eingesetzt. Lang wirksame Beta-2-Mimetika dienen nicht als Notfallmedikation.<br />
Besonders bei mittelschwerem bis schwerem Asthma und bei<br />
nächtlichen Beschwerden wird diese Medikamentengruppe zweimal<br />
täglich in Form von Spray oder Pulver inhaliert.<br />
Kortisonhaltige Sprays bremsen<br />
die Entzündung und somit die<br />
allergische Reaktion.<br />
Vorbeugende Inhalationen mit<br />
Kortison<br />
Kortisonhaltige Sprays bremsen die Entzündung<br />
und somit die allergische Reaktion; sie<br />
hemmen die Schwellung und Entzündung der<br />
Bronchialschleimhaut und verbessern die<br />
Wirkungen der bronchienerweiternden Medikamente.<br />
Je nach Dosis ist die antientzündliche<br />
Wirkung unterschiedlich stark und wird<br />
als Dauer therapie zweimal täglich bei eher<br />
schweren Asthmaformen verabreicht.<br />
Erst nach einigen Wochen regelmäßiger Inhalation<br />
ist der volle Schutz gegen die Entzündung<br />
gewährleistet. Auch inhalative Kortikosteroide<br />
sind nicht für die Notfallbehandlung<br />
geeignet.<br />
Die unerwünschten Nebenwirkungen bei inhalativen Kortiko -<br />
steroiden sind eher gering, da nur minimale Mengen in die Blutbahn<br />
gelangen. Nebenwirkungen werden daher oft überschätzt<br />
(Kortisonangst).<br />
Tabletten zur Entzündungshemmung der Bronchien<br />
Leukotrienantagonisten hemmen die Entzündung und die<br />
allergische Reaktion; diese Wirkung ist nicht sofort spürbar. Sie<br />
werden als Dauertherapie einmal täglich in Tablettenform bei<br />
leichtem bis mittelschwerem Asthma verabreicht. Für die Notfallbehandlung<br />
ist diese Substanz nicht geeignet.<br />
Weitere Arzneimittel<br />
Theophyllin: Theophyllin wirkt bronchienerweiternd mit<br />
Langzeitwirkung, jedoch nicht so stark wie die 2-Mimetika.<br />
Außerdem regt diese Substanz die Atmung an und wirkt in geringem<br />
Maß entzündungshemmend. Als Dauermedikation wird<br />
Theophyllin in Form von Tabletten oder Kapseln verabreicht. Eine<br />
Überdosierung muss auf jeden Fall vermieden werden, aus diesem<br />
Grund muss der Wirkspiegel im Blut regelmäßig kontrolliert<br />
werden. Theophyllin hat heute in der Behandlung des kindlichen<br />
Asthmas seinen Stellenwert verloren.<br />
Kortisonhaltige Tabletten: Kortison kann auch als Tablette<br />
oder Zäpfchen verabreicht werden. Diese Darreichungsform wird<br />
bei besonders schweren Krankheitsverläufen genutzt. In Abhängigkeit<br />
von der Dosis kann die systemische Gabe von Kortiko -<br />
steroiden zu Nebenwirkungen führen. In Notfallsituationen ist<br />
eine höhere Dosierung erforderlich.<br />
28 <strong>DA</strong> Dezember 2013
Maßnahmen zur Behandlung einer Allergie<br />
Hyposensibilisierung: Zur Behandlung der Allergie ist es<br />
unter bestimmten Voraussetzungen möglich, eine Hyposensibilisierung<br />
durchzuführen. Die allergischen Auslöser müssen eindeutig<br />
nachgewiesen werden und es dürfen nicht zu viele unterschiedliche<br />
Allergene für das Asthma verantwortlich sein. Das<br />
KINDER UND JUGENDLICHE<br />
bekommen. Beim Zufüttern sollte man auf Hühnerei, Nüsse,<br />
Banane, Fisch, Tomate und Zitrusfrüchte im ersten Lebensjahr<br />
verzichten. Ein versuchsweises Weglassen von Milch kann die<br />
Situation manchmal bessern.<br />
Haustiere: Ebenso kann das Entfernen von asthmaauslösenden<br />
Haustieren den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Dabei ist<br />
Asthma wird häufig mit Inhalationen behandelt,<br />
da das Medikament in diesem Fall direkt in der Lunge<br />
wirken kann.<br />
Ziel der Hyposensibilisierung besteht darin, die allergische<br />
Reaktionsbereitschaft herabzusetzen. Die Therapie verläuft über<br />
etwa drei Jahre.<br />
Wohnungssanierung bei Hausstaubmilbenallergie: Im Kinderzimmer<br />
sollte es kühl, gelüftet und trocken (Luftfeuchtigkeit<br />
möglichst unter 50 Prozent) sein. Auf Teppiche sollte verzichtet<br />
werden, über die Matratzen sollten Matratzenüberzüge gezogen<br />
werden. Man kann Matratze und Bettzeug zweimal im Abstand<br />
von einem Monat mit dem biologischen Öl des Niembaumes einsprühen.<br />
Die Wirkung hält ein Jahr lang. Stofftiere sollten jeden<br />
Monat einen ganzen Tag in die Tiefkühltruhe.<br />
Ernährung: Stillen Sie Ihr Baby mindestens sechs Monate.<br />
Damit vermindern Sie das Risiko, allergische Erkrankungen zu<br />
aber zu berücksichtigen, dass Haustierallergene auch nach Entfernen<br />
des Haustieres noch monatelang in der Wohnung nachgewiesen<br />
werden können und entsprechend keine schlagartige Besserung<br />
der Symptome erwartet werden kann.<br />
Rauchverbot in der Wohnung ist wesentlich!<br />
Zukünftige Therapieoptionen<br />
Für Patienten mit mittelschwerem bis schwerem allergischem<br />
Asthma steht mit der Anti-IgE Behandlung ein neues Therapieprinzip<br />
zur Verfügung. Hier wird die allergische Reaktion durch<br />
Blockierung von bestimmten Molekülen (IgE) verhindert. Derzeit<br />
ist dieses Medikament (Omalizumab) nur speziellen Verlaufsformen<br />
vorbehalten.
Schüßler Salze und<br />
vorweihnachtlicher<br />
Stress – Zell Calmin<br />
Stress ist eines der Hauptprobleme unseres<br />
modernen Lebensstils. Die Vorweihnachtszeit<br />
hat sich zu einer Haupt-Stress-Zeit im Jahresablauf<br />
entwickelt, sowohl im Beruf als privat.<br />
Schade eigentlich, denn sie sollte eine Zeit des<br />
Innehaltens und der Stille sein! Dieser Aspekt<br />
ist uns leider großteils verlorengegangen.<br />
Zell Calmin<br />
Zell Calmin, eine komplexe Mischung von Schüßler Salzen bringt Ruhe<br />
in den Alltag. Es wird bei leichten Schlafstörungen und Unruhezuständen<br />
wie z.B. Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Stress und Unruhe eingenommen.<br />
Lassen Sie Zell Calmin Tabletten über den Tag verteilt einzeln im Mund<br />
zergehen, das bringt innerliche Entspannung und beruhigt das Stress-Geschehen.<br />
Am Abend 2 bis 3 Stunden vor dem Zubettgehen eingenommen,<br />
hilft Zell Calmin zur Ruhe zu kommen und dadurch leichter einzuschlafen.<br />
Die enthaltenen Schüßler Salze helfen auch Kindern z.B. im Schulstress,<br />
beim Einschlafen vor Prüfungen oder bei Unruhe generell. Das gilt auch<br />
für Zell Calmin, welches seine Wirkungen direkt aus den Einsatzgebieten<br />
der Biochemie nach Dr. Schüßler ableitet.<br />
Die enthaltenen Mineralstoffe und ihre Funktionen:<br />
Nr. 2 Calcium phosphoricum wird traditionell zum Einschlafen und zur<br />
Lockerung angespannter Muskulatur eingesetzt. Ebenso wird es bei durch<br />
Stress verursachten Verspannungen der Nackenmuskulatur und Spannungskopfschmerz<br />
empfohlen.<br />
Nr. 7 Magnesium phosphoricum ist Schwerpunkt dieser Schüßler-Mischung.<br />
Nr. 7 Magnesium phosphoricum wird in der Biochmie nach Dr. Schüßler<br />
zur Entspannung der Nerven genommen, es ist dadurch beim Einschlafen<br />
hilfreich. Nr. 7 ist das Hauptmittel bei Stressgeschehen jeder Art. Bei Aufregung<br />
vor bevorstehenden Ereignissen trägt es zur Stabilisierung und<br />
Ausgeglichenheit bei.<br />
Nr. 12 Calcium sulfuricum beruhigt die Nerven und fördert das Ein -<br />
schlafen. Es ist das Funktionsmittel, welches nach jeder Art von Schock<br />
eingesetzt wird. Vor allem auch aus dem Zusammenhang der geistigen Ermüdung<br />
von überarbeiteten und gestressten Menschen ist die Einnahme<br />
hilfreich.<br />
© Maridav<br />
Nr. 19 Cuprum arsenicosum beruhigt die Nerven und wird bei Stress und<br />
Schlafstörungen empfohlen. Es hat eine beruhigende Wirkung auf un -<br />
ruhige Kinder und wird bei Magen-Darmkoliken, die auch als Folge von<br />
Stress auftreten, angewendet.<br />
30 <strong>DA</strong> Dezember 2013
SCHÜSSLER SALZE<br />
Nr. 21 Zincum chloratum beruhigt das Nervensystem. Es wird<br />
bei Antriebslosigkeit, bestimmten Neuralgien, Zahnschmerzen,<br />
Unruhe und Schlaflosigkeit eingenommen.<br />
Nr. 25 Aurum chloratum natronatum ist das Mittel der Steuerung<br />
des Schlaf-Wach-Rhythmus. Aus dem Rhythmus zu sein, ist<br />
ein wichtiger Aspekt jedes Stressgeschehens. Ein- und Durchschlafprobleme<br />
sind die Folge, da der innere Rhythmus gestört ist.<br />
Die Anwendung von Zell Calmin ist einfach und Zeit sparend:<br />
Sie haben die fertige Mischung in jeder Tablette vorliegen und<br />
brauchen sich Ihre Tagesmischung nicht mehr aus den einzelnen<br />
Dosen herauszuzählen.<br />
Einnahme von Zell Calmin:<br />
Die Tabletten einzeln aus der Dose nehmen und in den angegebenen<br />
Abständen im Mund zergehen lassen.<br />
Im Vergleich zur Einzelempfehlung wird pro Tag eine geringere<br />
Tablettenanzahl empfohlen. Die genaue Dosierung entnehmen<br />
Sie bitte dem Beipacktext.<br />
Die Herstellung von Zell Calmin erfolgt gemäß den Vorschriften<br />
des Homöopathischen Arzneibuches.<br />
Zell<br />
Biochemie nach Dr. Schüßler<br />
Natürlich mehr Wirkung!<br />
Wintersport – Vorbereitung mit<br />
Schüßler Salzen<br />
1 bis 2 Wochen vor dem Urlaubsantritt sollten täglich jeweils 7<br />
Stück Nr. 3 Ferrum phosphoricum und Nr. 7 Magnesium phosphoricum<br />
eingenommen werden. Durchblutung und Leistungsfähigkeit<br />
der Muskulatur werden auf diese Weise unterstützt.<br />
Pre Sportgel Regidol stärkt Muskulatur und Gelenke mit hoch<br />
verdünnten Mineralstoffen. Empfehlenswert ist es, das Sportgel<br />
vor allem kurzfristig vor der sportlichen Betätigung aufzutragen.<br />
Muskelkater? Nein Danke!<br />
Wenn Sie einem Muskelkater vorbeugen wollen, lassen Sie über<br />
den Tag verteilt immer wieder eine Tablette Nr. 3 Ferrum phosphoricum<br />
im Mund zergehen, bis zu 20 Stück pro Tag. Die Tabletten<br />
einfach in eine kleine Dose geben, im Anorak einstecken und<br />
mitnehmen.<br />
After Sport Lotion Regidol –<br />
der Geheimtipp danach<br />
Die After Sport Lotion versorgt den Bewegungsapparat mit hoch<br />
verdünnten Mineralstoffen nach dem Sport. Die Regeneration<br />
der Muskulatur wird unterstützt, beanspruchte Knorpel werden<br />
mit hoch verdünnten Mineralstoffen versorgt, Durchblutung und<br />
Entspannung der Muskulatur werden gefördert. Die dünnflüssige<br />
Lotion ist angenehm aufzutragen und zieht rasch ein. So können<br />
Sie sich wieder auf den nächsten Sporttag freuen.<br />
BEI STRESS,<br />
SCHLAFSTÖRUNGEN<br />
& UNRUHE<br />
Bei leichten Schlafstörungen und<br />
Unruhezuständen wie z.B.:<br />
Einschlaf- und Durchschlafstörungen<br />
Stress und Unruhe<br />
Störungen im biologischen Rhythmus, wie Jetlag<br />
Rezeptfrei. Erhältlich in Ihrer Apotheke.<br />
Über Wirkungen und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />
informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
Nach dem Sport – der Muskelkater schmerzt<br />
Wenn sich trotzdem ein Muskelkater einstellt, hilft die Einnahme<br />
folgender Mischung rasch:<br />
Mineralstoff<br />
Stk/Tag<br />
Nr. 6 Kalium sulfuricum 15<br />
Nr. 7 Magnesium phosphoricum 15<br />
Nr. 10 Natrium sulfuricum 10<br />
Die After Sport Lotion sollte immer nach dem Duschen einmassiert<br />
werden, das bringt zusätzliche Hilfe. Der Muskelkater wird sich<br />
rasch verabschieden!<br />
<br />
www.adler-pharma.at<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
31
SCHLAF<br />
Phytotherapie und Melatonin bei Schlafstörungen<br />
»Gute Nacht«…<br />
Viele der bekannten Nebenwirkungen wie Tagesmüdigkeit und Abhängigkeitspotenzial<br />
lassen sich durch den Einsatz von pflanzlichen<br />
Präparaten vermeiden. Besonders zu empfehlen sind bestimmte<br />
Baldriantrockenextrakte sowie Kombinationspräparate mit Hopfen,<br />
die nachweislich den Schlaf verbessern können. Daneben kommt<br />
für ältere Patienten eine Therapie mit Melatonin in Frage.<br />
32 <strong>DA</strong> Dezember 2013
SCHLAF<br />
20 bis 30 % aller Österreicher – insbesondere Frauen – leiden unter Schlafstörungen (Insomnie).<br />
Doch nur etwa 5 % der Betroffenen suchen deswegen einen Arzt auf. Häufig wird der<br />
Krankheitswert der Insomnie unterschätzt. Dabei ist ein erholsamer Schlaf Grundvoraussetzung<br />
für Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Schlafstörungen beeinträchtigen nicht nur die<br />
Alltagssicherheit, sie können auch chronisch krank machen.<br />
30 % der Insomnien werden auf organische Ursachen zurückgeführt. Diese gilt es zu eruieren und<br />
zu behandeln. Anderen wiederum liegen psychische oder umweltbedingte Ursachen zu Grunde.<br />
AUTORIN: DR. INGE ZIEGLER<br />
„Zu wenig Schlaf macht krank,<br />
dumm und dick.“, so Prof. Dr.<br />
Jürgen Zulley aus Regensburg.<br />
Darüber hinaus ließe uns zu wenig Schlaf<br />
früher sterben und mache uns hässlicher.<br />
Wie kommt Prof. Zulley zu diesen plakativen<br />
Aussagen zu den Folgen chronischer<br />
Schlafstörungen? Anders als meist vermutet<br />
ist Schlaf kein Ruhezustand. Nicht<br />
ohne Grund verbrauchen wir nachts nur<br />
Dr. Inge Ziegler<br />
unwesentlich weniger Energie als am Tag.<br />
Verantwortlich hierfür sind die traumintensiven REM-Phasen, in<br />
denen der Organismus sogar mehr Energie als im Wachzustand<br />
verbraucht. Zudem werden im Schlaf zahlreiche Erholungsfunktionen<br />
aktiviert. Schlafmangel stört nicht nur die nächtliche Ausschüttung<br />
des Wachstumshormons HGH und damit das Wachstum,<br />
sondern auch die Zellregeneration. Schlafstörungen begünstigen<br />
daher die Faltenbildung und die Entstehung dünnerer Haut.<br />
Der Hinweis auf den »Schönheitsschlaf« ist also durchaus berechtigt.<br />
Auch die Figur leidet unter Schlafstörungen: Weniger Muskelmasse<br />
und mehr Fettgewebe sind die Folge. Verantwortlich<br />
dafür dürfte eine verringerte nächtliche Ausschüttung des Sättigungshormons<br />
Leptin sein. Schlafen wir zu wenig, kann dies zu<br />
Übergewicht führen.<br />
Bei Schlafstörungen lässt zudem die Gedächtnisleistung nach:<br />
Gemäß der »Replay-Theorie« wiederholt das Gehirn Gelerntes im<br />
Halstablette mit Hyaluronsäure gegen<br />
Heiserkeit, Kratzen im Hals, Hustenreiz<br />
Mund- und Rachenschleimhaut sind vielfältigen schädigenden Einflüssen ausgesetzt: sei es eine Verkühlung mit<br />
eingeschränkter Nasenatmung, eine hohe Beanspruchung der Stimme oder trockene Luft durch Klimaanlagen. Eine<br />
altbekannte biologische Substanz, die Hyaluronsäure, kann diese Beschwerden lindern!<br />
Hyaluronsäure wird sogar vom Körper selber produziert, in der Medizin wird diese Substanz als Arzneimittel schon<br />
seit längerem sehr erfolgreich eingesetzt. Sei es bei Gelenksabnutzung, als Bestandteil von Augentropfen oder in<br />
Wundheilsalben, Hyaluronsäure entfaltet bei all diesen Anwendungen als natürliches »Schmiermittel« seine positiven<br />
Wirkeigenschaften. »Schmiermittel« deswegen, weil dieses langkettige Zuckermolekül sehr gut Wasser speichern<br />
kann.<br />
Relativ neu ist der Einsatz von Hyaluronsäure für den Schutz der Mund- und Rachenschleimhaut, um Beschwerden<br />
wie Heiserkeit, Kratzen im Hals und Hustenreiz zu lindern!<br />
In den Gelo ® Revoice Halstabletten wird Hyaluronsäure durch das Lutschen freigesetzt, haftet sehr gut auf der<br />
Schleimhaut und legt sich wie ein Schutzfilm über die gereizten Bereiche. Ein leichter Brauseeffekt regt den<br />
Speichelfluss intensiv an und sorgt damit für eine gleichmäßige Verteilung des Komplexes aus Hyaluronsäure,<br />
Mineralien und Speichel (»Hydrogel-Komplex«). Gereizte Bereiche können sich so wieder regenerieren. Die<br />
Wirksamkeit von Gelo ® Revoice Halstabletten wurde in klinischen Untersuchungen bestätigt!<br />
Zu Wirkungen und<br />
unerwünschten<br />
Wirkungen dieses<br />
Medizinproduktes<br />
informieren<br />
Gebrauchsanweisung,<br />
Arzt oder Apotheker.<br />
GCB.GER 131004<br />
Entgeltliche EInschaltung<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
33
SCHLAF<br />
Schlaf. So steigert Schlaf die Lernfähigkeit. Fehlt diese Verfestigung<br />
der Lernerfahrungen, lernen wir schlechter. Daneben verbessert<br />
guter Schlaf unser Einsichtsvermögen, das Lernen motorischer<br />
Fähigkeiten und das Lösen von Problemen.<br />
Die Alltagssicherheit wird also erheblich durch Schlafmangel beeinträchtigt:<br />
Insomnie reduziert signifikant die Arbeitsleistung<br />
und die Verkehrssicherheit. Sie führt zu Erinnerungslücken und<br />
spontanem Einschlafen am Tag. Die Wahrscheinlichkeit ermüdungsbedingter<br />
Unfälle und Verletzungen steigt durch chronische<br />
Schlafstörungen um das Siebenfache. Ein 24-stündiger<br />
Schlafentzug beeinträchtigt das Verhalten wie ein Alkoholgehalt<br />
des Blutes von einem Promille.<br />
Chronische Insomnie kann chronisch krank machen. Mögliche<br />
Folgen sind u.a.:<br />
vermehrte Gereiztheit<br />
vierfach erhöhte Depressionsrate<br />
verringerte Leistungsfähigkeit, verlangsamte<br />
Reaktionsgeschwindigkeit<br />
verschlechterte Konzentrations- und Merkfähigkeit<br />
reduzierte Entscheidungsstärke<br />
schlechteres räumliches Verständnis<br />
frühere Alterung<br />
erhöhtes Risiko für Frühdiabetes, Herz-Kreislauf- und<br />
Magen-Darmstörungen, Hypertonie (Bluthochdruck)<br />
beeinträchtigte Schilddrüsenfunktion<br />
Beeinträchtigung des Immunsystems.<br />
Problemschläfer entwickeln z.B. nach einer Impfung nur halb so<br />
viele Antikörper wie jemand ohne Schlafstörungen. Auch Wunden<br />
heilen langsamer.<br />
Die Entwicklung zusätzlicher Begleiterscheinungen bei nicht-organischen<br />
Schlafstörungen ist hoch: 67 % der Patienten haben eine<br />
organische Zusatzdiagnose. Auf der anderen Seite tragen 77 %<br />
aller Patienten mit organisch bedingter Insomnie psychiatrische<br />
Begleiterscheinungen. Solche sind naturgemäß besonders häufig<br />
bei älteren Patienten vorzufinden.<br />
Empfehlungen zur Schlafhygiene<br />
Gerade bei nicht-organisch bedingter Insomnie lässt sich durch<br />
Beachtung folgender Hinweise oft viel erreichen:<br />
Nicht zu spät essen<br />
Schweres, reichliches Essen beeinträchtigt den Schlaf: Daher die<br />
letzte Hauptmahlzeit mindestens vier Stunden vor dem Zubettgehen<br />
einnehmen!<br />
Schlafzeit begrenzen<br />
Entscheidend für die Erholungsfunktion des Schlafes ist vor allem<br />
die Schlafqualität und weniger die Schlafdauer. Tatsächlich können<br />
verlängerte Bettzeiten sogar die Schlafeffizienz und damit die<br />
Tagesbefindlichkeit verschlechtern. Entsprechend lässt sich durch<br />
Schlafrestriktion gezielt die Schlafqualität verbessern. Die Empfehlung<br />
hierzu lautet: etwas später zu Bett gehen und früher aufstehen.<br />
Die Schlafbegrenzung gilt auch für den Mittagsschlaf.<br />
Zwar steigert ein kurzer Mittagsschlaf die Leistungsfähigkeit um<br />
35 % und regelmäßiger Mittagschlaf senkt das Herzinfarktrisiko<br />
um mehr als 30 %, doch ist ein Schlaf am Tag niemals so erholsam<br />
wie Schlaf in der Nacht. Daher den Mittagsschlaf auf maximal<br />
30 Minuten begrenzen und nicht nach 14 Uhr schlafen!<br />
Auf den Rhythmus achten<br />
Die innere Uhr gibt den optimalen Zeitraum für einen erholsamen<br />
Schlaf vor. Regelmäßige Zubettgeh- und Aufstehzeiten fördern einen<br />
erholsamen Schlaf.<br />
Aktivität und Schlafen trennen<br />
Das Bett nur zum Schlafen nutzen – nicht zum Essen, Fernsehen<br />
usw. Ruhige Einschlafrituale können helfen.<br />
Nicht aus der Ruhe bringen lassen<br />
Durchschlafen ist nicht normal! Im Gegenteil: Ein guter Schläfer<br />
wacht im Durchschnitt 28mal auf – in der Regel ohne es zu merken.<br />
Erst wenn das Einschlafen nach diesen kurzen Unterbrechungen<br />
nicht wie gewünscht funktioniert, werden die Wachphasen<br />
bewusst wahrgenommen. So gesehen sind »Durchschlafstörungen«<br />
eher »Einschlafstörungen«. Wer gelassen auf das<br />
nächtliche Aufwachen reagiert, erhöht seine Chancen, wieder einzuschlafen.<br />
Was leisten gute Schlafmittel?<br />
Ideale Schlafmittel unterstützen das Ein- und Durchschlafen und<br />
verbessern die Schlafqualität, so dass man sich am nächsten Tag<br />
ausgeruht und leistungsfähig fühlt. So gesehen machen gute<br />
Schlafmittel wach statt müde – nämlich am nächsten Tag! Chemisch-synthetische<br />
Arzneimittel wie die so genannten Benzodiazepine<br />
erfüllen diese Forderungen nur bedingt. Einer in der Regel<br />
schnellen und zuverlässigen Verbesserung der Schlafkontinuität<br />
stehen unerwünschte Wirkungen wie Tagesmüdigkeit, Abhängigkeitspotenzial,<br />
Einschränkungen des Reaktionsvermögens und<br />
der Verkehrssicherheit gegenüber. Bei älteren Patienten muss der<br />
Einsatz von Benzodiazepinen wegen des erhöhten Sturzrisikos<br />
und kognitiver Beeinträchtigungen besonders sorgfältig abgewogen<br />
werden.<br />
Was können<br />
Phytotherapeutika?<br />
Extrakte aus Baldrian, Hopfen und Melisse ziehen weder geistige<br />
noch psychomotorische Beeinträchtigungen am Tag nach sich.<br />
Demnach lässt sich eine Schlafstörung mit pflanzlichen Präparaten,<br />
also Phytotherapeutika, ohne negative Auswirkungen am<br />
nächsten Tag behandeln. Auch Abhängigkeiten sind nicht zu erwarten.<br />
Somit bieten Arzneipflanzen eine wirksame und verträgliche<br />
therapeutische Alternative bei Schlaflosigkeit.<br />
Empfohlen wird die Einnahme von Phytopharmaka meist eine<br />
halbe bis eine Stunde vor dem Schlafengehen. In der Regel ist eine<br />
mehrwöchige Einnahme für eine spürbare Besserung erforderlich.<br />
Verbreitet sind Kombinationspräparate mit mehreren Wirkstoffen.<br />
Bei der Auswahl geeigneter Produkte sollte auf eine hohe<br />
Qualität geachtet werden.<br />
Baldrian<br />
Baldrian ist die am besten dokumentierte und am häufigsten bei<br />
Schlafstörungen eingesetzte Heilpflanze. Bei älteren Patienten,<br />
die wenig und unregelmäßig schlafen, scheint Baldrian besonders<br />
wirksam zu sein. Durch klinische Daten unterstützt wird die Anwendung<br />
von Extrakten der Baldrianwurzel bei Unruhezuständen<br />
und nervös bedingten Einschlafstörungen. Zu empfehlen ist eine<br />
fixe Kombination aus Baldrian- und Hopfen-Extrakt. Dieser wurde<br />
in Studien eine höhere schlaffördernde Wirkung als Baldrian-<br />
Extrakt allein zugeschrieben, wobei sowohl die Schlafdauer als<br />
auch die Schlafqualität verbessert werden konnten.<br />
Auf jeden Fall sollte darauf geachtet werden, dass Baldrian ausreichend<br />
dosiert – 500 mg pro Tag – und über einen längeren Zeitraum<br />
eingenommen wird. Die einmalige Gabe kann zwar subjek-<br />
34 <strong>DA</strong> Dezember 2013
tiv den Schlaf verbessern, Studien lassen jedoch eine Besserung<br />
der Symptome erst nach zwei bis vier Wochen erwarten. Baldrian<br />
wird im Allgemeinen gut vertragen. Basierend auf langjähriger<br />
Erfahrung gilt er heute als weitgehend sicher. Im Gegensatz zu<br />
Benzodiazepinen beeinträchtigt Baldrian nicht die Befindlichkeit<br />
am Folgetag.<br />
AUCH IN ÖSTERREICH ERHÄLTLICH:<br />
Hopfen<br />
Es gibt verschiedene Zubereitungen der Hopfenzapfen zur traditionellen<br />
Anwendung bei leichten Schlafstörungen. Hopfen wird<br />
meist in Kombination mit anderen pflanzlichen Beruhigungsmitteln<br />
wie Baldrian eingesetzt.<br />
Melisse<br />
Für Melissenblätter sind eine beruhigende Wirkung und ein Einsatz<br />
bei nervös bedingten Einschlafstörungen bekannt. Die Dosierung<br />
sollte in der Regel 300 mg Melisse pro Tag nicht unterschreiten.<br />
Weitere Phytotherapeutika<br />
Auch Haferkraut und die Passionsblume sind als traditionelle<br />
Schlafmittel anerkannt. Gelegentlich kommt auch Lavendel innerlich<br />
oder äußerlich, z.B. als Badezusatz, zur Schlafförderung zum<br />
Einsatz.<br />
Melatonin<br />
Das in Abhängigkeit von der Lichteinstrahlung von unserem Körper<br />
hergestellte Melatonin ist ein wichtiger Regulator des Schlaf-<br />
Wach-Rhythmus. Es erhöht die Schlafneigung und fördert den<br />
Schlaf. Die Melatoninausschüttung steigt kurz nach Einsetzen<br />
der Dunkelheit bis zur Mitte der Nacht und sinkt dann wieder in<br />
der zweiten Nachthälfte. Aufgrund seiner Wirkung auf den Tagesrhythmus<br />
ist der Einsatz von Melatonin bei Störungen im Schlaf-<br />
Wach-Rhythmus zu empfehlen, wie sie z.B. von Blinden bekannt<br />
sind. Bei total Erblindeten kann die fehlende Tageslichtinformation<br />
über das Auge zu Störungen im Melatoninspiegel und damit zu<br />
Schlafstörungen führen. Auch Schichtarbeit stört den Tag-Nacht-<br />
Rhythmus. Dass das langfristig krank macht, ist längst bekannt.<br />
Die WHO hält sie sogar für eine mögliche Ursache von Krebserkrankungen.<br />
Dabei spielt auch die Art der Schicht eine Rolle:<br />
Dauernachtschicht wird besser vertragen als Wechselschicht. Am<br />
kritischsten ist der unmittelbare Wechsel von Spät- zu Früh- zu<br />
Nachtschicht. Auch bei Jetlag, bei dem die rasche Zeitverschiebung<br />
den Rhythmus verschiebt, wird der Einsatz von Melatonin<br />
diskutiert. Demnach eignet sich Melatonin, wenn es zum richtigen<br />
Zeitpunkt gegeben wird, zur Behandlung einer Schlaf-Wach-<br />
Rhythmusstörung, jedoch nicht als normales Schlafmittel.<br />
Mit zunehmendem Alter sinkt die natürliche Melatoninproduktion.<br />
Zugleich verschiebt sich meist der Schlafrhythmus und die<br />
Schlafstörungen nehmen zu. In diesen Fällen kann Melatonin die<br />
Zeit bis zum Einschlafen, die Schlafqualität, die morgendliche<br />
Wachheit und die Leistungsfähigkeit verbessern.<br />
Es sollte bedacht werden, dass auch Medikamente, wie z.B. Betablocker,<br />
den Melatoninhaushalt beeinflussen und Schlafstörungen<br />
begünstigen können. Ein mögliches Einsatzgebiet von Melatonin<br />
ist auch das »Sundown-Syndrom«, bei dem Demenzkranke<br />
nachts umher irren und die circadiane Rhythmik gestört ist.<br />
Der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum und<br />
allzu üppige Mahlzeiten sowie mäßige Bewegung am Abend helfen,<br />
die körpereigene Melatoninproduktion direkt anzuregen.<br />
Autorin: Dr. Inge Ziegler<br />
Naturheilkunde, www.naturheilmagazin.de<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
35
HOMÖOPATHIE<br />
Hömöopathie –<br />
und die Stimmung<br />
bessert sich<br />
Es ist zum Glück meist nur eine<br />
vorübergehende Erscheinung: Mit<br />
dem herannahenden dunkel-kalten<br />
Winter setzt bei so Manchem eine<br />
niedergeschlagene Stimmung ein.<br />
Allerdings muss niemand still vor sich<br />
hin leiden! So kann etwa die<br />
Homöopathie eine sanfte, aber doch<br />
wirksame Möglichkeit sein, wieder<br />
mehr Sonnenschein in die Seele zu<br />
zaubern. Eigens darauf abgestimmte<br />
Präparate aus der Apotheke leisten<br />
hier gute Dienste!<br />
© Tatiana Volgutova<br />
Die Homöopathie gibt es schon lange. Ende des 18. Jahrhunderts<br />
veröffentlichte der deutsche Arzt Samuel Hahnemann<br />
seine Erkenntnisse, wonach pflanzliche, tierische und<br />
mineralische Naturstoffe besonders wirkungsvoll in hoher<br />
Verdünnung zur Stärkung der körpereigenen Selbstheilungskräfte<br />
verwendet werden können. In Österreich zählt die Homöopathie<br />
heute, wie etwa auch die Akupunktur, zu den beliebtesten<br />
komplementärmedizinischen Methoden und wird auch von vielen<br />
Ärzten erfolgreich angewendet. In Apotheken greifen Kunden<br />
gerne zu homöopathischen Komplexmitteln, weil darin auf die jeweilige<br />
Erkrankung zugeschnittene Inhaltsstoffe sinnvoll kombiniert<br />
werden.<br />
Pflanzlich-homöopathisch<br />
gegen Verstimmung<br />
In homöopathischen Komplexmitteln kommt eine breite Palette<br />
von wohltuenden Pflanzen gegen schlechte Laune und Depressionen<br />
zum Einsatz: So etwa das Johanniskraut. Es ist dafür bekannt,<br />
die Stimmung deutlich zu verbessern. Schon Paracelsus<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
36 <strong>DA</strong> Dezember 2013
HOMÖOPATHIE<br />
hat erkannt, dass Johanniskraut hilft, wenn »Schatten auf die Seele«<br />
gefallen sind. Das ist kein Zufall, denn das Johanniskraut öffnet<br />
in den Tagen um die Sommersonnenwende seine leuchtend<br />
gelben Blüten.<br />
Eine andere nützliche Pflanze ist die Traubensilberkerze. Sie ist in<br />
Nordamerika und Kanada beheimatet, kommt aber auch in Europa<br />
und Nordasien vor. Der Blütenstand der Traubensilber kerze besteht<br />
aus einer überhängenden 30 bis 90 cm langen Traube aus weißen<br />
Blüten, welche an Kerzen erinnern – daher der Name. In der<br />
Homöopathie wird die Traubensilberkerze unter anderem gegen<br />
Niedergeschlagenheit eingesetzt. Sie hat sich aber auch in der<br />
Schulmedizin einen Namen bei verschiedenen Beschwerden in den<br />
Wechseljahren gemacht und ist generell ein sehr gutes Mittel für<br />
Frauen. Gegen Schwermut und Unlustgefühle wird in der Homöopathie<br />
auch die Alraune eingesetzt. Direkt im Zentralnervensystem<br />
wirkt die Ignatiusbohne gegen Traurigkeit und Schwermut.<br />
Stabilisierende Mineralstoffe<br />
Eine Reihe von anorganischen Stoffen ist besonders geeignet,<br />
die Stimmung zu verbessern: Die Phosphorsäure in homöopathischer<br />
Dosierung hat eine sehr günstige Wirkung auf das Zentralnervensystem,<br />
das aber auch von den Edelmetallen Gold und<br />
Platin unterstützt wird. Mit gestärktem Nervensystem bessern<br />
sich Gemütsschwankungen und Kopfschmerzen.<br />
Mehr Elan, weniger Müdigkeit<br />
Manche Menschen bemerken in der dunklen Jahreszeit einen richtigen<br />
Leistungsknick bei sich. Die Arbeit geht schwerer von der<br />
Hand, alles strengt an. Auch hier bietet die Homöopathie Unterstützung<br />
und neuen Schwung. Aus dem Pflanzenreich liefern etwa der<br />
Chinarindenbaum oder der so genannte Amerikanische Frauenschuh<br />
wertvolle lnhaltsstoffe, die beleben und aufbauen. Sie stellen<br />
auch in der Erholungsphase nach einer Erkrankung, wie etwa einer<br />
Verkühlung, eine willkommene Hilfe bei der Regeneration dar.<br />
Gutes kommt auch aus der anorganischen Welt: Gelber<br />
Phosphor bekämpft Erschöpfungszustände und wirkt allgemeiner<br />
Nervenschwäche entgegen. Weißes Arsenik hat eine enge<br />
Beziehung zum unwillkürlichen Nervensystem und den<br />
peripheren Nerven. Es wird in der Homöopathie bei Schwäche -<br />
zuständen verschie dener Ursachen erfolgreich angewandt.<br />
Fazit<br />
Die Homöopathie ist vielfältig und kann auch gegen Verstimmungszustände,<br />
Antriebslosigkeit und Erschöpfung hervorragend<br />
eingesetzt werden. Nebenwirkungen sind übrigens so gut wie<br />
kein Thema. Ein großer Vorteil: Die vielen in diesem Artikel erwähnten<br />
Stoffe braucht man sich nicht einzeln zu besorgen – es<br />
gibt genau für Ihr Problem fertig zusammengestellte Komplexpräparate.<br />
Fragen Sie dazu Ihren Apotheker!<br />
Homöopathie<br />
für<br />
die Seele<br />
helfen bei<br />
depressiven oder ängstlichen Verstimmungen,<br />
Melancholie sowie geistiger Erschöpfung und<br />
enthalten unter anderem:<br />
(Ignatiusbohne)<br />
(Wanzenkraut)<br />
(Johanniskraut)<br />
<br />
(Phosphorsäure)<br />
Nr. 14: Erschöpfungs-Tropfen helfen bei<br />
körperlicher und geistiger Erschöpfung, allgemeiner<br />
Leistungs- und Antriebsschwäche<br />
und enthalten unter anderem:<br />
(Gelber Phosphor)<br />
(Weißes Arsenik)<br />
(Chinarinde)<br />
<br />
(Amerikanischer Frauenschuh)<br />
Die sanfte Medizin für die ganze Familie<br />
Mehr Infos auf: www.apozema.at<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
nachlese<br />
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„ORF nachlese“<br />
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HARNWEGE<br />
Rasche Hilfe aus Ihrer Apotheke<br />
Harnwegsinfekte:<br />
Wenn’s brennt und schmerzt<br />
Harnwegsinfektionen sind jetzt in der kalten Jahreszeit wieder weit verbreitet. Sie betreffen vor<br />
allem Frauen jeden Alters, aber auch Senioren mit Blasenentleerungsstörungen. Ihr Apotheker hält<br />
für Sie Tipps bereit, was Sie sonst noch dagegen tun können.<br />
Harnwegsinfekte haben derzeit wieder Hochsaison. Durch<br />
Kälte und Heizungsluft wird unser Immunsystem »heruntergefahren«<br />
und eindringende Keime haben leichtes Spiel.<br />
Begünstigt werden solche, oft schmerzhaften Infektionskrankheiten<br />
aber auch durch mangelnde, falsche, aber auch zu intensive<br />
Hygiene. Wenn z.B. bei der Reinigung nach dem Stuhlgang<br />
Stuhl in die Scheide bzw. in die Region des Harnleiterausganges<br />
gewischt wird, kann dies zu rezidivierenden, d.h. immer wiederkehrenden<br />
Harnwegsinfektionen führen.<br />
Weiters ist bekannt, dass Seifen- und Badezusätze die »gute«<br />
Bakterienflora des kurzen weiblichen Harnleiters auflösen und dadurch<br />
das mit verschiedenen Keimen belastete Badewasser in die<br />
Blase eindringen kann. Auch auf Schaumbäder sollte verzichtet<br />
werden.<br />
Bei einer banalen Infektion kann Ihnen Ihr Apotheker weiterhelfen;<br />
er sagt Ihnen aber auch, wann ein Arztbesuch notwendig ist.<br />
In beiden Fällen helfen – neben einer möglicherweise antibiotischen<br />
Therapie, die Ihnen Ihr Arzt verschrieben hat – die nach folgenden<br />
Tipps, um rascher wieder beschwerdefrei zu<br />
sein.<br />
Vitamin C<br />
Ein bis zwei Gramm Vitamin C täglich<br />
säuern den Urin an und hemmen<br />
so das Bakterienwachstum;<br />
es ist als ein Mittel gegen<br />
Rückfälle zu empfehlen. Bei<br />
chronischen Infekten ist es<br />
auch als Infusion durch den<br />
Arzt anwendbar. Antibiotika<br />
begünstigen das Wachstum<br />
des Keims Candida albicans,<br />
auch hier kann Vitamin<br />
C dagegen wirken.<br />
Vit amin C bei rezidivierenden<br />
Harnwegsinfektionen<br />
hingegen konnte kein klinisch<br />
signifikanter Effekt nachgewiesen<br />
werden.<br />
Vitamin D<br />
Ein Mangel an Vitamin D bewirkt ein gestörtes<br />
Immunsystem und führt damit zu einer<br />
höheren Infektanfälligkeit. Bei Menschen mit Nierenleiden ist<br />
die Umwandlung von Vitamin D in die benötigten Formen vermindert,<br />
weshalb zusätzlich zur Nahrungsaufnahme Vitamin D<br />
zugeführt werden sollte.<br />
Methionin<br />
Auch der Wirkstoff L-Methionin bewirkt eine Ansäuerung des<br />
Harns und eine Hemmung der Anheftung von krankmachenden<br />
Keimen an die Blasenschleimhaut.<br />
Arzneipflanzen zur Durchspültherapie<br />
Birkenblätter, Hauhechelwurzel, Orthosiphonblätter, Petersilienwurzel/kraut,<br />
Goldrutenkraut und Löwenzahnwurzel mit Kraut –<br />
Ihr Apotheker hält alle Zutaten in der erforderlichen Arzneipflanzenqualität<br />
bereit und mischt auch gerne einen Blasentee für Sie;<br />
einfacher geht es mit den Fertigtees in Pulverform, die einfach in<br />
heißem Wasser gelöst werden.<br />
Cranberry in Kapsel- oder Saftform ist ebenfalls zur Durchspültherapie<br />
zu empfehlen; vor allem aber haben<br />
diese Präparate einen fixen Platz in der Vorbeugung,<br />
wenn Sie für Harnwegsinfekte<br />
besonders anfällig sind.<br />
Bei Harnwegsinfekten ist eine<br />
Flüssigkeitszufuhr von mindes -<br />
tens 2 l zu empfehlen. Da verschiedene<br />
Arzneipflanzen<br />
zusätzlich zu ihrer durchspülenden<br />
Wirkung antibakterielle,<br />
entzündungshemmende<br />
und krampf -<br />
lösende Eigenschaften haben,<br />
bieten sich diese<br />
Arzneipflanzen bei ausreichender<br />
Flüssigkeitszufuhr<br />
zu einer Durchspültherapie<br />
bei dysuretischen<br />
Beschwerden, bei Blasenirritationen,<br />
Reizblase, bei<br />
leichten Harnwegsinfekten und<br />
zur Vorbeugung wiederkehrender<br />
Infekte bzw. zur Begleitung und<br />
Nachbehandlung von Antibiotikatherapien<br />
an.<br />
mh<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
39
MEDIKAMENTENEINNAHME<br />
Richtige Medikamenteneinnahme – leicht gemacht<br />
Arzneimittel für die Haut –<br />
Salben, Cremen, Gele<br />
Teil 12. Medikamente zum Auftragen auf die Haut – kutane Arzneiformen – erfreuen sich gerade in<br />
der Selbstmedikation großer Beliebtheit. Allein das Ritual des Auftragen und Eincremens trägt<br />
maßgeblich dazu bei, sich gut betreut und gepflegt zu fühlen.<br />
AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER-WAGER<br />
Für die lokale Behandlung der Haut<br />
selbst wie z.B. bei Verletzungen, Ekzemen<br />
oder Akne sehr gut geeignet,<br />
sind topischen Arzneimitteln jedoch in ihrer<br />
Wirkung Grenzen gesetzt, wenn es um<br />
tiefere Körperareale geht wie bei der<br />
Schmerzstillung. Hier wird es bei starken<br />
Beschwerden meist notwendig sein, denselben<br />
oder einen ähnlichen Wirkstoff<br />
auch oral einzunehmen, da sich eine Wirkungsverstärkung<br />
durch dickeres oder<br />
häufigeres Auftragen in der Regel nicht<br />
erzielen lässt.<br />
Mag. pharm. Irina<br />
Schwabegger-Wager<br />
Hindernisse überwinden<br />
Damit ein Arzneistoff in der Haut wirken bzw. durch die Haut eindringen<br />
kann, muss er verschiedene Schranken überwinden. Das<br />
erste Hindernis dafür stellt unsere Hornschicht aufgrund ihres<br />
geringen Wassergehaltes dar. Zugesetzte Substanzen – in der<br />
Fachsprache auch »Enhancer« genannt – können diese Barrierestruktur<br />
der Hornschicht verändern und damit die Durchlässigkeit<br />
steigern. Einen ähnlichen Effekt erreicht man auch bei Okklusionsverbänden,<br />
bei denen eine wasserdampfundurchlässige Folie<br />
den Effekt der aufgetragenen Salbe oder Creme verstärkt. Diese<br />
sollten jedoch nur nach ärztlicher Anordnung durchgeführt werden.<br />
Auch die richtige Salbengrundlage und der Emulsionstyp haben<br />
entscheidenden Einfluss darauf, ob und wie der Wirkstoff aufgenommen<br />
werden kann.<br />
Die richtige Menge<br />
Nicht zuletzt nehmen auch unsere verschiedenen Hautareale<br />
Wirkstoffe in unterschiedlichem Ausmaß auf: Auf behaarten<br />
Arealen, Bereichen hinter dem Ohr oder auf der Stirn können<br />
Wirkstoffe am besten eindringen, an der Handinnenfläche und<br />
Fußsohle wegen der meist dickeren Hornschicht wesentlich<br />
schlechter. Daraus ergibt sich, dass für unterschiedliche Körperstellen<br />
meist unterschiedliche Mengen notwendig sind, die aufgetragen<br />
werden sollten.<br />
Wichtig! Ist die Haut verletzt, abgeschürft oder verbrannt und damit<br />
die Hornschicht »geöffnet«, dringen Wirkstoffe wesentlich<br />
schneller und auch leichter ein. Hier reicht meist eine kleinere<br />
Menge an Arzneimitteln aus. Auch bei kleinen Kindern werden<br />
Salben und Cremen dünner aufgetragen, um eine eventuelle Überdosierung<br />
zu vermeiden.<br />
Tube, Tiegel oder Spray?<br />
Tuben sind zwar vom Hygienestandard her besser und meist praktischer,<br />
machen jedoch gar nicht so selten Schwierigkeiten beim<br />
Öffnen durch festsitzende oder schwer zu greifende Verschlüsse.<br />
Auch das vollständige Entleeren ist nicht so einfach, besonders<br />
für manuell behinderte Personen, deren Fingerfertigkeit durch<br />
Erkrankungen wie Rheuma oder Arthritis eingeschränkt ist. So<br />
genannte Öffnungs- und Entleerungshilfen – »Tubenquetscher« –<br />
können hier unterstützen. Ein hygienisches Entnehmen aus Tiegeln<br />
ermöglichen Salbenspatel aus Holz oder Kunststoff, die auch<br />
für die tägliche Gesichtspflege zu empfehlen sind. Bei infektiösen<br />
Hautarealen wie z.B. bei Ulcus cruris-Wunden ist das Verstreichen<br />
des Arzneimittels mit einem Einmalspatel ebenso empfehlenswert<br />
wie das Tragen von Einmalhandschuhen. Zum Auftragen<br />
von gut streichfähige Salben oder Cremen an schwer zugänglichen<br />
Körperstellen werden ca. 1m lange, waschbare und wieder<br />
verwendbare Eincremebänder mit Grifflöchern angeboten.<br />
Salben- und Pudersprays erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie<br />
ein sauberes und berührungsloses Auftragen ohne Schmerzen erlauben.<br />
Der Sprühstrahl sollte niemals länger auf einen Punkt<br />
gerichtet werden, besser in kreisenden Bewegungen die zu behandelnde<br />
Fläche einsprühen. Um ein Einatmen des Arzneimittels zu<br />
verhindern, sollten bei Anwendung im Hals- oder Gesichtsbereich<br />
die Augen geschlossen und die Nase bedeckt werden.<br />
So wie alle Spraydosen stehen sie unter Druck und müssen daher<br />
vor Sonne und Hitze geschützt werden. Bereits bei einer Außentemperatur<br />
von 30° im Schatten können im Inneren eines PKW<br />
Temperaturen bis zu 75°C gemessen werden – das tut nicht nur<br />
Spraydosen nicht gut … Praktisch: immer mehr Treibgasdosen<br />
werden mit so genannten Über-Kopf-Ventilen ausgestattet und<br />
sprühen dadurch in jeder Stellung.<br />
40 <strong>DA</strong> Dezember 2013
MEDIKAMENTENEINNAHME<br />
© Christo<br />
Salben – Cremen – Gele<br />
Salben besitzen mit Abstand den höchsten Fettanteil und zeichnen<br />
sich durch eine festere Konsistenz aus. Sie werden gerne als<br />
Wund- und Heilsalben verwendet, ziehen nicht so schnell ein<br />
und bilden dadurch eine Schutzschicht. In die fette Grundmasse<br />
(z.B. Vaseline) wird der gelöste Arzneistoff und bei Bedarf eine<br />
begrenzte Menge Wasser eingearbeitet, der fettige Charakter steht<br />
aber immer im Vordergrund. Dadurch eignen sich Salben am bes -<br />
ten für trockene Haut bzw. trockene Wunden, aber auch als Schutz<br />
vor Kälte oder Wasser /Feuchtigkeit bei der Arbeit oder im Windelbereich.<br />
Im Gegensatz dazu liegt bei Cremen der Wasseranteil höher. Dies<br />
macht sie geschmeidiger beim Auftragen und lässt sie<br />
wesentlich schneller einziehen. Auch das Auf -<br />
tragen auf größere Hautareale geht mit<br />
Cremen besser, daher werden sie auch<br />
gerne zur medizinischen Hautpflege<br />
verwendet. Auch für nässende<br />
Wunden oder Verbrennungen<br />
sollte man eher Wundcremen<br />
verwenden. Durch ihren<br />
höheren Wasseranteil sind<br />
sie jedoch anfälliger für<br />
Keime, was sich oft in einer<br />
kürzeren Haltbarkeit<br />
niederschlägt.<br />
Völlig ohne Fettanteil<br />
kommen Gele aus. Dafür<br />
wird der gelöste Arzneistoff<br />
mit Hilfe eines Quellmittels<br />
wie Zellulose oder<br />
Gelatine verfestigt. Dies verleiht<br />
ihnen ihr glasiges bis<br />
durchsichtiges Aussehen. An Gelen<br />
schätzt man vor allem ihren<br />
kühlenden Effekt und ihr einfaches<br />
Auftragen; in Kombination mit schmerzstillenden<br />
und durchblutungsfördernden Wirk-<br />
stoffen werden sie gerne bei Schwellungen, Blutergüssen und<br />
Schmerzen bei Sportverletzungen, Entzündungen und Venenproblemen,<br />
aber auch bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Insektenstichen<br />
oder allergischen Reaktionen verwendet. Allerdings macht<br />
eine längerfristige Anwendung die Haut trocken und spröde und<br />
hinterlässt ein unangenehmes Spannungsgefühl.<br />
Praxistipps<br />
● Vor und nach dem Auftragen von Arzneimitteln auf die Haut<br />
keine kosmetischen Pflegeprodukte auf die betreffende Hautstelle<br />
auftragen, Auftragen nur mit sauberen Händen.<br />
● Arzneimittel für die Haut, welche individuell für den Patienten<br />
in der Apotheke angefertigt werden, haben meist eine kurze<br />
Haltbarkeit, welche unbedingt beachtet werden<br />
muss, ebenso spezielle Lagerungsvorschriften.<br />
● Gele kühlen noch besser, wenn man<br />
sie im Kühlschrank aufbewahrt.<br />
● Bei manchen Arzneimitteln<br />
kann es notwendig sein, das betreffende<br />
Hautareal vor Sonneneinstrahlung<br />
zu schützen<br />
– Ihr Apotheker gibt Ihnen<br />
gern Auskunft darüber.<br />
● Schaum-, Salben- oder<br />
Pudersprays müssen vor<br />
der Anwendung kräftig geschüttelt<br />
werden. Auf die<br />
richtige Sprühhaltung der<br />
Dose und auf einen ausreichenden<br />
Abstand zwischen<br />
Sprühkopf und Haut – 20 bis<br />
30 cm – achten.<br />
● Treibgasdosen vor Temperaturen<br />
über 50°C schützen.<br />
Literatur bei der Verfasserin.<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
41
<strong>DA</strong> MUTTER UND KIND<br />
Nägel -<br />
kauen?<br />
Daumen -<br />
lutschen?<br />
© Monkey Business Images<br />
Postpartale Depression bezeichnen psychische Krisen, die<br />
innerhalb der Zeit der Schwangerschaft und der Phase nach<br />
der Geburt auftreten. Das Gesundheitsministerium macht nun<br />
mit einer Broschüre auf mögliche psychische Veränderungen rund<br />
um die Schwangerschaft und Geburt aufmerksam. Gesundheits -<br />
minister Alois Stöger erklärt: „Die Lebensumstellung während der<br />
Schwangerschaft und nach der Geburt bringt viele Herausforderungen<br />
mit sich. So kann die Geburt auch unerwartet mit schwermütigen<br />
und psychisch belastenden Gedanken und Gefühlen verbunden<br />
sein. Für Frauen mit postportalen Depressionen und deren Angehörige<br />
ist es wichtig, rasch professionelle Hilfe und Unterstützung<br />
zu bekommen.“<br />
Neben der psychischen Belastung können auch körperliche<br />
Beschwerden wie Herzrasen, Schwindel und Zittern auftreten. Die<br />
postpartale Depression unterscheidet sich grundlegend vom bekannten<br />
»Baby Blues«, der zwar ebenfalls mit heftigen Gefühlen<br />
einhergehen kann, aber keine weitere Behandlung erfordert. Eine<br />
solche ist jedenfalls nötig, wenn der Alltag nicht mehr alleine bewältigt<br />
werden kann.<br />
Für Gesundheitsminister Stöger darf postpartale Depression kein gesellschaftliches Tabu mehr<br />
sein und er appelliert, die Anzeichen nicht zu ignorieren: „Die betroffenen Frauen sind nicht alleine.<br />
Postpartale Depressionen kommen relativ häufig vor, etwa jede sechste Frau ist nach der<br />
Geburt davon betroffen. Bei anhaltender Müdigkeit, Ängsten, Zweifel oder Mutlosigkeit suchen<br />
Sie bitte rasch Hilfe bei einer Beratungsstelle.“<br />
Umfassende Information bietet die Broschüre „eigentlich sollte ich glücklich sein“. Der Ratgeber<br />
für Mütter, Väter und An gehörige listet anhand von vielen Beispielen mögliche Symptome<br />
einer postpartalen Depression auf, bietet vorbeugende Tipps und gibt einen Überblick über<br />
sämtliche Beratungsstellen in ganz Österreich.<br />
<br />
<strong>DA</strong> Gewinnspiel<br />
Das Geheimnis<br />
zufriedener Babys<br />
Ratgeber des Bundes -<br />
ministeriums für Gesundheit<br />
Postpartale<br />
Depression<br />
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zum Aufpinseln auf Fingernägel<br />
und Nagelhaut. Bei regelmäßiger<br />
Anwendung werden die Nägel und<br />
Hände wieder schön und gepflegt.<br />
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geruchlos und unsichtbar.<br />
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Babys haben ein tiefes Bedürfnis nach Nähe, Bindung und<br />
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42 <strong>DA</strong> Dezember 2013
<strong>DA</strong> MUTTER UND KIND<br />
© kaarsten<br />
Wichtige Impfungen<br />
Schutz in der<br />
Schwangerschaft<br />
Ein Kinderwunsch beziehungsweise die Planung einer<br />
Schwangerschaft veranlasst Frauen meist dazu, ihrem<br />
Gesundheitszustand vermehrt Aufmerksamkeit zu<br />
schenken. Vor allem ein ausreichender Impfschutz ist vor und<br />
während der Schwangerschaft von großer Bedeutung. Masern,<br />
Mumps und Röteln sind nicht bloß harmlose Kinderkrankheiten<br />
– sie sind hochansteckende Infektionskrankheiten,<br />
die in der Schwangerschaft mit ernsten Komplikationen<br />
einhergehen können. Röteln bringen ein hohes Risiko für<br />
schwere kindliche Missbildungen in der Frühschwangerschaft<br />
mit sich. Auch eine Masernerkrankung in der Schwangerschaft,<br />
beziehungsweise zum Zeitpunkt der Geburt kann gefährlich<br />
werden. Aber auch die landläufig bezeichnete »Grippe«<br />
– die Influenza – birgt ein hohes Risiko für Mutter und<br />
Kind. Während dem zweiten und dritten Trimenon (4.-6. Monat<br />
und 7. Monat bis zur Geburt) kann eine Influenza-Infektion<br />
besonders schwere Verläufe annehmen. Frauen haben<br />
während einer Schwangerschaft einen wesentlich höheren<br />
Sauerstoffverbrauch, aber gleichzeitig ein reduziertes Atemvolumen.<br />
Wenn, wie in den meisten Fällen, die Influenza<br />
durch eine Bronchitis und eine Lungenentzündung kompliziert<br />
wird, wird die Situation gefährlich. Die schwere Allgemeinerkrankung<br />
der Schwangeren kann zu vorzeitigen Wehen<br />
und zu einer Frühgeburt führen.<br />
Bei Impfungen in der Schwangerschaft gilt: So wenig wie<br />
möglich, aber so viel wie nötig. So genannte Totimpfstoffe<br />
können problemlos bei Schwangeren Frauen angewendet<br />
werden. „Wegen der besonderen Gefährdung von infizierten<br />
Schwangeren wird die gut verträgliche Influenza-Impfung<br />
sowohl schwangeren Frauen als auch Frauen mit Kinderwunsch<br />
zum eigenen Schutz und zum Schutz des Kindes<br />
empfohlen, “ so Univ.-Prof. Dr. Herbert Kiss, Bereichsleiter<br />
Geburtshilfe AKH Wien.<br />
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Zähnchen kriegen ohne Qual<br />
Bei den ersten Anzeichen der Zahnung sollten Sie Dentinox-Gel<br />
Zahnungshilfe vorsorglich auf die Zahndurchbruchstelle auftragen.<br />
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PHZNR<br />
1325951<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation,<br />
Arzt oder Apotheker.<br />
Hersteller: Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate Lenk & Schuppan KG,<br />
12277 Berlin, www.dentinox.de<br />
Vertrieb Österreich: Takeda Pharma Ges.m.b.H., 1120 Wien<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
43
<strong>DA</strong> AUF REZEPT<br />
Medikamentöse Therapie beim<br />
metastasierenden Dickdarmkarzinom<br />
Das Dickdarmkarzinom ist eine weit verbreitete Krebsart in den<br />
Industrienationen. In mehr als 60 % der Fälle erfolgt die Erstdiagnose<br />
im lokal fortgeschrittenen oder metastasiertem Stadium.<br />
Dementsprechend niedrig ist die Überlebensrate nach 5 Jahren<br />
mit 12 %.<br />
Wer denkt bei Flatulenz, Bauchkrämpfen, Änderung der Stuhlgewohnheiten<br />
schon an ein Karzinom? Auffälliger sind Blut im Stuhl<br />
oder Blässe und Müdigkeit als Zeichen von Blutarmut. Die Erkrankungshäufigkeit<br />
verdoppelt sich ab dem 40. Lebensjahr alle 10 Jahre.<br />
Trotz aller Fortschritte in der Behandlung bleibt die Prognose für<br />
Patienten im fortgeschrittenen Stadium schlecht.<br />
Ein Präparat mit dem Wirkstoff »Aflibercept« wurde im April 2013 in<br />
Österreich auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um einen<br />
löslichen Eiweißstoff, der nach der Infusion im Kreislauf zirkuliert.<br />
Dort bindet er an Wachstumsfaktoren für den Tumor und zieht diese<br />
aus dem Verkehr. Man kann die Wirkung von »Aflibercept« als eine<br />
Art Fallgrube beschreiben, weil es die krebseigenen Wachstumsfaktoren<br />
einfängt und daran hindert, sich an ihre Kopplungsstellen an<br />
den Krebszellen anzulagern. Damit fehlt das Wachstumssignal. Zur<br />
Behandlung sind alle 2 Wochen eine einstündige intravenöse Infusion<br />
von 4 mg »Aflibercept« pro kg Körpergewicht notwendig, gefolgt<br />
von drei weiteren Krebsmitteln. Die geringe, aber signifikante lebensverlängernde<br />
Wirkung um 6 Wochen scheint nicht viel zu sein.<br />
Doch immerhin leben von den Patienten nach 2 bis 2,5 Jahren numerisch<br />
noch rund 10 bis 15 %. Das sind mehr als in vergleichbaren<br />
Studien. Die Nebenwirkungen führten bei 26,8 % der Patienten (Placebo<br />
12,8 %) zum Behandlungsabbruch.<br />
<br />
<strong>DA</strong> DIABETES NEWS<br />
Diabetes<br />
Eine Familien -<br />
angelegenheit<br />
Bis zu 50.000 Österreicher leiden an Typ 1-Diabetes, rund<br />
500.000 an Diabetes Typ 2. Eine nun veröffentlichte Studie –<br />
»<strong>DA</strong>WN2« – bezieht Einstellungen, Wünsche und Bedürfnisse<br />
von Diabetikern mit ein und zeigt erstmals auch die psycho -<br />
sozialen Belastungen der Angehörigen.<br />
Die <strong>DA</strong>WN2-Studie belegt, dass ein Leben mit Diabetes einen<br />
negativen Einfluss auf viele Aspekte des täglichen Lebens hat.<br />
62 Prozent der Menschen mit Diabetes berichten von einem negativen<br />
Einfluss auf die psychische, 46 Prozent auf die emotionale<br />
Gesundheit. 39 Prozent geben an, dass die Therapie ihre Fähigkeit<br />
ein normales Leben zu führen, beeinträchtigt. 44 Prozent klagen<br />
über einen negativen Einfluss auf die finanzielle Situation, 35 Prozent<br />
über einen negativen Einfluss auf Schule oder Arbeit. Die<br />
Prognose des Diabetes hängt zu einem großen Teil davon ab,<br />
inwieweit es Menschen mit Diabetes gelingt, eine dauerhafte<br />
Behandlungsmotivation zu entwickeln.<br />
Erste Gentherapie gegen tödliche<br />
Fettstoffwechselstörung<br />
Fettspaltende Enzyme sorgen im Blutstrom für den Abbau von<br />
Nahrungsfetten und dafür, dass nach ihrer Aufnahme aus dem<br />
Darm der nun folgende Fettanstieg innerhalb weniger Stunden<br />
wieder zurückgeht. Bis heute kennt man 70 Genmutationen, von denen<br />
die meisten zum Verlust der Enzymaktivität führen. Eine massive<br />
Anhäufung von Fetten im Blutstrom auf das 50- bis 100-Fache ist<br />
dann die Folge. Schon in der Jugend zeigen sich Beschwerden wie<br />
Bauchschmerz, Milzschwellung und Fetteinlagerung in die Haut und<br />
Netzhaut der Augen. Wiederholte Bauchspeicheldrüsenentzündungen<br />
haben Diabetes, lebensbedrohliche Zwischenfälle und schließlich<br />
den Tod zur Folge. Medikamente gibt es bislang nicht. Strenge<br />
fettarme Diät bleibt die einzige Behandlung.<br />
Das Medikament mit dem Wirkstoff »Alipogentiparvovec« ist nichts<br />
anderes als die genetische Bauanleitung für das fehlende, oder fehlerhafte<br />
fettspaltende Enzym. Der »Bauplan« wird mittels eines<br />
Transporters in Muskelzellen eingeschleust und veranlasst die Zellen<br />
zur Produktion des fehlenden Enzyms. Man stellt »Alipogentiparvovec«<br />
in Insektenzellen mit einem gentechnologischen Prozess her. Je<br />
nach Körpergewicht sind zwischen 27 bis 60 Injektionen in die Beinmuskulatur<br />
nötig! Muskelbiopsien nach 6 und 12 Monaten zeigten<br />
eine langfristige Funktionalität des eingepflanzten Genabschnittes<br />
und das Vorhandensein von aktivem fettspaltendem Enzym. Die<br />
Nebenwirkungen beschränken sich auf vorübergehende Beschwerden<br />
durch die zahlreichen Injektionen. Muskelnekrosen und biochemische<br />
Schäden an der Muskulatur ließen sich innerhalb von 3 bis 5<br />
Jahren nicht nachweisen. Wegen der Seltenheit dieser Fettstoffwechselstörung<br />
– erwartbar sind 12 Fälle in Österreich – und der<br />
Neuartigkeit der Behandlung dürfte der Preis außergewöhnlich hoch<br />
sein. Im Gespräch sind bis zu 1,2 Mio. Euro!<br />
<br />
Was die Studie deutlich zeigt: Die Belastung wird von der ganzen<br />
Familie mitgetragen. 40 Prozent der Familienmitglieder fühlen<br />
sich durch die Sorgen um ihren Angehörigen stark gestresst.<br />
37 Prozent der Familienangehörigen sind frustriert, weil sie gerne<br />
mehr Unterstützung geben würden, aber nicht wissen wie. „Wissensvermittlung<br />
allein genügt nicht. Diabetiker brauchen verstärkt<br />
Hilfe bei der Umsetzung von Therapieempfehlungen und<br />
Schulungen von Angehörigen für ein besseres Verständnis und<br />
mehr Unterstützung in den Familien.“, empfiehlt Elsa Perneczky,<br />
DGKS und Stellvertretende Bundesvorsitzende der <strong>Österreichische</strong>n<br />
Diabetes Vereinigung.<br />
Monkey Business Images<br />
44 <strong>DA</strong> Dezember 2013
<strong>DA</strong> DIABETES NEWS<br />
Kekse, Punsch & Co.<br />
Weihnachtlich<br />
schlemmen –<br />
auch mit<br />
Diabetes<br />
Ingrid Balabanova<br />
Ob selbstgebackener Christstollen, Nikoläuse<br />
aus Schokolade Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt:<br />
Den derzeit überall angebotenen<br />
Verlockungen zu widerstehen, fällt gerade in der Adventszeit<br />
nicht leicht. „Menschen mit der Stoffwechselerkrankung<br />
Diabetes Typ 1 oder Typ 2 müssen besonders<br />
auf ihre Ernährung achten. Dennoch dürfen auch<br />
sie der ein oder anderen Versuchung nachgeben, wenn<br />
sie einige Dinge berücksichtigen“, sagt Prof. Dr. med.<br />
Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetes-<br />
DE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Kinderkrankenhaus<br />
auf der Bult in Hannover.<br />
Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt sollte nie mit<br />
leerem Magen beginnen. Wer hungrig den Duft von<br />
Süßem und Herzhaftem wahrnimmt, verzehrt häufig<br />
viel mehr von den überwiegend sehr kalorienreichen<br />
Leckereien als eigentlich geplant. Bratwurst enthält viel Fett, gebrannte<br />
Mandeln enthalten viel Fett und Zucker. Eine wahre Kalorienbombe<br />
ist Glühwein. Schon ein Becher mit 200 Millilitern<br />
enthält im Durchschnitt 200 Kalorien. „Außerdem senkt Alkohol<br />
den Blutzuckerspiegel, daher ist es notwendig, auch bei Alkoholgenuss<br />
während des Weihnachtsmarktbesuchs den Blutzucker öfter<br />
zu kontrollieren“, so Prof. Danne. Geröstete Maroni als Zwischenmahlzeit<br />
haben nur rund halb soviel Kalorien wie gebrannte<br />
Mandeln. Sie enthalten etwa 240 Kalorien pro 100 Gramm,<br />
letztere hingegen etwa 590 Kalorien.<br />
Auch bei Selbstgebackenem sollten Menschen mit Diabetes auf<br />
die Verzehrmenge und die enthaltenen Zutaten achten: Viele<br />
Sorten sind kohlenhydrat- und energiereich und lassen den Blutzuckerspiegel<br />
sehr schnell ansteigen. Das gilt zum Beispiel für<br />
Christstollen und Lebkuchen. Eine ebenso leckere Alternative<br />
hierzu sind zum Beispiel Haferflockenkekse, wenn Fett und<br />
Zucker maßvoll dosiert werden.<br />
An Heiligabend und während der Feiertage steht meist ein Festessen<br />
auf dem Speiseplan. Die Weihnachtsgans ist eines der beliebtesten<br />
Gerichte, allerdings auch eines der fett- und kalorienreichsten.<br />
Würzige Braten, cremige Soßen und sahnige Torten verlangen<br />
Verdauungssystem und Stoffwechsel schwere Arbeit ab. Manche<br />
Gerichte lassen sich jedoch so abwandeln, dass sie weniger<br />
Kalorien und Fett enthalten, aber dennoch gut schmecken. <br />
Gewichtsreduktion<br />
Vorbeugen ist die<br />
beste Therapie<br />
Die Ursache von Diabetes liegt unter anderem in Bewegungsarmut<br />
und Übergewicht. Dass dem Entstehen von<br />
Diabetes durch Lebensstilmaßnahmen entgegengewirkt<br />
werden kann, ist klar bewiesen.<br />
Bei übergewichtigen Patienten mit hohem Diabetes-Risiko<br />
konnten die finnische Diabetes Prevention Study und das<br />
Amerikanische Diabetes Prevention Programme eine über<br />
50%ige Reduktion von Diabetes-Fällen durch Bewegung und<br />
moderate Gewichtsabnahme von 3 bis 7 kg zeigen. <br />
Univ.-Prof.<br />
Dr. Michael Roden,<br />
Past Präsident der<br />
<strong>Österreichische</strong>n<br />
Diabetesgesellschaft und<br />
wissenschaftlicher<br />
Berater unserer<br />
Diabetes-News.<br />
„Gewichtsreduktion bei Diabetes ist wichtig, aber<br />
gleichzeitig muss durch Bewegung der Muskelabbau<br />
verhindert werden!“<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
45
<strong>DA</strong> KOCHREZEPTE<br />
Das weihnachtliche<br />
Festtagsmenü<br />
für Allergiker<br />
Schweinsfilet mit<br />
Käsehaube und<br />
gebratenen Birnen<br />
Zubereitungszeit: ca. 30 min.<br />
Nährwert pro Person: 623 kcal ● 23 g Fett ●<br />
56 g Eiweiß ● 47 g Kohlenhydrate ● 4 BE<br />
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />
8 Schweinsmedaillons à 80 g ● 2 Stangen Porree ● 120 g Blauschimmelkäse,<br />
halb fest ● 2 Birnen (Williams) ● 1 Chilischote ●<br />
1 EL Sonnenblumenöl ● 1 TL Butterschmalz ● 2 Zweige Zitronenthymian<br />
● 600 g Fertigkloßteig ● 60 g gekochte Schinkenwürfel<br />
● ¼ l Kalbsfond ● 1 EL Tomatenmark ● 1 TL Kartoffelstärke<br />
● 2 EL Schnittlauchröllchen ● Salz, Pfeffer, Muskat<br />
Rahmsüppchen vom Kürbis<br />
mit Ingwergarnelen<br />
Zubereitungszeit: ca. 30 min.<br />
Nährwert pro Person: 199 kcal ● 9 g Eiweiß ●<br />
13 g Fett ● 11 g Kohlenhydrate ● 1 BE<br />
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />
12 geschälte Garnelen ● 2 EL Olivenöl ● 400 g Hokaido-Kürbis<br />
● 120 g Süßkartoffelwürfel ● 1 l Gemüsebrühe ● 8 cl Obers<br />
(lactosefrei) ● 2 Nelken ● Mark einer Vanilleschote ● ½ Zimtstange<br />
● 6 Zweige Thymian ● 2 Msp. Ingwerpulver ● Salz, Pfeffer<br />
● Zesten von 2 Zitronen<br />
ZUBEREITUNG:<br />
● Kürbis schälen, entkernen, würfelig schneiden.<br />
● Von den Garnelen den Darm entfernen und säubern.<br />
● Etwas Brühe mit Nelke, Vanillemark, Zimtstange aufkochen,<br />
Kürbis-und Kartoffelwürfel zugeben, weich kochen, Ingredienzen<br />
entfernen, alles mit dem Mixstab fein pürieren.<br />
● Restliche Gemüsebrühe zum Kürbispüree geben und gut verrühren,<br />
aufkochen, mit Salz und Pfeffer würzen, Obers zufügen<br />
und erneut leicht schaumig aufmixen.<br />
● Pfanne mit etwas Olivenöl erhitzen, Garnelen zart und kurz anbraten<br />
und zum Schluss mit etwas Ingwerpulver bestreuen.<br />
● Suppe in Tellern anrichten, Garnelen als einlag dazugeben, mit<br />
Thymian und Zitronenzesten bestreuen.<br />
ZUBEREITUNG:<br />
● Porree putzen, seitlich einschneiden, Blätter ablösen, gut waschen,<br />
kurz blanchieren, Birnen waschen, in Spalten zerteilen,<br />
Kernhaus entfernen, Chilischoten in Ringe schneiden.<br />
● Schweinsfilet dezent mit Salz und Pfeffer würzen, je mit einem<br />
Lauchband umwickeln und mit einem Zahnstocher fixieren.<br />
Im heißen Öl in der Pfanne von beiden Seiten kross anbraten.<br />
Gekrümelten Blauschimmelkäse darauf verteilen. Chilischoten<br />
einstecken und im Backofen bei ca. 140° C in etwa 15 min.<br />
durchziehen lassen.<br />
● Kloßteig mit Schinken und Schnittlauch vermengen. Mit Salz,<br />
Pfeffer und Muskat abschmecken, kleine Dukaten formen und<br />
im Butterschmalz beidseitig goldgelb braten, herausnehmen,<br />
warm stellen und in der Pfanne die Birnenspalten braten.<br />
● Tomatenmark leicht anrösten, mit Kalbsfond aufgießen, kurz<br />
köcheln und mit angerührter Kartoffelstärke leicht binden,<br />
durchköcheln und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
»Genießerküche für Allergiker«<br />
Vom Einkauf bis zum gedeckten Tisch.<br />
Mit Nährwertangaben und BE. ISBN<br />
978-3-99005-001-9, € 24,90, Krenn<br />
Verlag.<br />
Zu beziehen auch bei Buchaktuell,<br />
Spitalgasse 31, A-1090 Wien, Tel.:<br />
01/406 68 75,<br />
E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at,<br />
Homepage: www.buchaktuell.at<br />
Wir liefern ohne Versandkosten!<br />
Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!<br />
46 <strong>DA</strong> Dezember 2013
<strong>DA</strong>-Gewinnspiel<br />
Mein Schatz bist du!<br />
<strong>DA</strong> KIDS<br />
Woher weiß man, wann man seinen Schatz<br />
gefunden hat?, fragt sich der Hase. Die<br />
Maus weiß es, denn sie hat ihren Schatz<br />
schon gefunden. Es fühlt sich an wie Sonnenschein<br />
auf dem Pelz und ein wohliges<br />
Kribbeln unter den Pfoten. Das möchte ich<br />
auch fühlen!, denkt der Hase, verlässt<br />
kurzentschlossen seine Wiese und<br />
zieht in die Welt hinaus. Aber vielleicht<br />
ist sein Schatz ja gar nicht<br />
so weit weg, wie er glaubt?<br />
@ Vitaly Korovin<br />
Möchtest du den Hasen auf<br />
seiner »Schatzsuche« begleiten?<br />
So mach’ doch<br />
mit bei unserem Gewinnspiel!<br />
<strong>DA</strong> KIDS GEWINNSPIEL<br />
»<strong>DA</strong> – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von „Mein Schatz bist du!“. Um am Gewinnspiel teilzunehmen,<br />
sende eine E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff „Kids-Dezember“ an gewinnspiel@<br />
apoverlag.at oder an den <strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag, Spitalgasse 31 A, 1090 Wien. Einsendeschluss<br />
ist der 31. Dezember 2013. Vergiss nicht, deinen Namen und deine Adresse auf die<br />
Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />
„Mein Schatz bist du!“. Von Lucy Scharenberg und Judith Loske. Verlag Thienemann, ISBN 978-<br />
3-522-43748-6, € 13,40. Zu beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse 31 A, 1090 Wien, Tel.:<br />
01/406 68 75, E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at, Homepage: www.buchaktuell.at.<br />
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Bleib gesund mit Bonbo<br />
Heute ist Heiliger Abend und um sich die Zeit, bis das<br />
Christkind kommt, zu vertreiben, macht Bonbo mit Papa<br />
und Bella einen Spaziergang im tief verschneiten Wald…<br />
In „Die Apotheke“ könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />
Geschichten viel Wissenswertes zum Thema Gesundheit erfahren ...<br />
„War<br />
das<br />
Christkind<br />
schon<br />
da?“<br />
„Leider<br />
nein, ein biss -<br />
chen musst du<br />
dich schon noch<br />
gedulden.“<br />
Endlich ist es soweit…<br />
„Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum…“<br />
Auch Bella scheint ihr erstes<br />
Weihnachtsfest sehr zu gefallen…<br />
© Christoph Kienzl<br />
<strong>DA</strong> Dezember 2013<br />
47
Ich B meine<br />
Apotheke, weil<br />
ich dort immer<br />
exklusive Beratung<br />
inklusive einem<br />
netten Lächeln<br />
kriege!<br />
Die Apotheke<br />
bietet Beratung bei der<br />
Einnahme von Medikamenten<br />
und kann so den Therapieerfolg<br />
optimieren.