Dorfgeschichten
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Die Jungs und Mädels freuen sich dann<br />
immer diebisch. Sie sind im Gegenzug aber<br />
auch bereit, einen Streich mitzumachen. Als<br />
unsere Leiterin Geburtstag hatte, haben sie<br />
bei der Probe statt des vorgesehenen Kirchenliedes<br />
den Kanon „Viel Glück und viel<br />
Segen“ gespielt. Die Noten hatte ich ihnen<br />
tags zuvor zugemailt. Zunächst war die Empörung<br />
groß, weil wir alle „falsch“ gespielt<br />
haben. Sie erkannte jedoch sehr schnell, dass<br />
es ein Ständchen war und freute sich darüber.<br />
Zu ihrem runden Geburtstag durfte ich in<br />
der voll besetzten Kirche ein Geburtstagslied<br />
für sie anstimmen. Es ist schon toll, wenn alle<br />
singen: Wie schön dass Du geboren bist …<br />
Und da hat unsere Leiterin sogar einen roten<br />
Kopf bekommen.<br />
Singen macht Spaß!<br />
Winfried Grünewald<br />
Ich liebe doch meinen Rhein, meine „Kö“, meinen Tennisverein!<br />
Das war mein erster Aufschrei, als mein<br />
Mann vor 12 Jahren sagte, dass er gerne von<br />
Düsseldorf zu einem großen lokalen<br />
Arbeitgeber wechseln möchte. Ich weiß heute<br />
noch, wie ich tränenüberströmt hinter dem<br />
Möbelwagen hergefahren bin. Getreu dem<br />
Motto: „Man weint zweimal: Wenn man nach<br />
Erlangen kommt und wenn man geht“.<br />
Funktionierte bei mir prächtig.<br />
Unvergessen sind die ersten Tage: Ich<br />
habe zwar kaum den fränkischen Dialekt<br />
verstanden, aber die Hilfsbereitschaft und<br />
Herzlichkeit von Nachbarn, Erzieherinnen in<br />
Rappelkiste und Lummerland, von den<br />
ansässigen Ärzten und Geschäftsleuten<br />
inklusive Gemüsefrau, war überwältigend. Ich<br />
musste zwar immer aufpassen, dass ich nicht<br />
zu schnell mit der Tür ins Haus falle – aber –<br />
hat man Franken einmal gewonnen, bleiben<br />
sie einem in Wärme verbunden.<br />
Krönung: Der Kinderfasching im Pfarrsaal<br />
und danach eine rheinische Spontan<br />
Party mit 50 Mann und allen Kindern in<br />
unserem Wohnzimmer. Ab dem Zeitpunkt<br />
gab es kein Halten mehr: Feste mit allen<br />
Freunden, unsere Hochzeit im Schwarzen<br />
Adler bis 6 Uhr morgens, Taufe von beiden<br />
Kindern, wunderbare NaturWandertage mit<br />
den neuen Freunden, Kärwa und Saegmüllerstraßenfest<br />
und endlich auch Tennis!<br />
Der Aufstieg der 1. Herrenmannschaft des<br />
SCU in die zweite Bundesliga gegen<br />
übermächtige und finanzstarke Gegner (Tenor<br />
in der Presse: „Der Zwerg aus Franken“<br />
„Das gallische Dorf“) war eine Sensation. Der<br />
Klassenerhalt 2013/2014 ebenfalls. Der SCU<br />
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