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Dorfgeschichten

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Der Reichswald tut dem Menschen gut<br />

Bei meiner Suche nach sportlicher<br />

Aktivität nahm ich an einem Kurs<br />

„Laufen lernen“ des UFF teil. Nicht lachen!<br />

Gehen bzw. laufen konnte ich natürlich. In<br />

dem Kurs ging es darum zu lernen, dass man<br />

eine halbe Stunde am Stück Joggen kann –<br />

ohne zwischendurch langsamer werden zu<br />

müssen oder gar am Ende vor Anstrengung<br />

zusammenzubrechen. Am Ende des Kurses<br />

hielten alle Kursteilnehmer die halbe Stunde<br />

durch und beschlossen, sich weiter zu den<br />

bisherigen Trainingszeiten zum Laufen zu<br />

treffen.<br />

Nachdem ich diejenige war, die am regelmäßigsten<br />

teilnahm, lag es nahe, dass<br />

ich die Gruppenleitung übernahm. Diese<br />

Aufgabe bestand im Wesentlichen darin, dass<br />

ich die Telefonate annahm, mit denen sich<br />

einzelne Teilnehmer kurzfristig abmeldeten<br />

oder erkundigten, ob denn heute jemand<br />

läuft. Da ich viel von dem Motto halte: „Es<br />

gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte<br />

Kleidung!“, fand das Laufen natürlich nicht<br />

nur bei Sonnenschein, sondern auch bei Regen,<br />

Kälte und im Winter auch bei Dunkelheit<br />

statt. Eine Stirnlampe gehört auch zu „guter<br />

Kleidung“.<br />

A<br />

n<br />

einem regnerischen, ungemütlichen<br />

Herbstnachmittag rief mich eine Teil­<br />

nehmerin an und fragte: „Wollt ihr heute<br />

wirklich laufen?“ Ich antwortete: „Ja klar!<br />

Eine andere hat gesagt, dass sie auch<br />

kommt!“ Was ich verschwieg war, dass sie das<br />

beim letzten Laufen gesagt hatte, als noch<br />

nicht klar war wie das Wetter sein würde. Als<br />

Antwort bekam ich dann ein zögerliches:<br />

„Also gut, wenn ihr lauft, dann komm ich<br />

auch.“<br />

Kurze Zeit später klingelte wieder das<br />

Telefon, diesmal war die andere dran und<br />

fragte: „Wollt ihr heute wirklich laufen?“ Ich<br />

antwortete: „Ja klar! Wir haben gerade telefoniert.<br />

Wir laufen!“ Wieder kam die zöger<br />

liche Antwort: „Also gut, wenn ihr lauft, dann<br />

komm ich auch.“<br />

Natürlich sind die beiden mir während<br />

des Laufens auf die Schliche gekommen und<br />

haben zunächst „sauer“ reagiert, weil ich sie<br />

so ausgetrickst hatte. Als wir am Ende<br />

unserer Laufstrecke waren, stimmten sie aber<br />

beide überein: „Das hat jetzt gut getan. Gut,<br />

dass du uns überredet hast.“<br />

So ist es mittlerweile oft gewesen: Wenn<br />

man sich durchgerungen hat zum Waldparkplatz<br />

zu kommen, ist das „schlechte“<br />

Wetter nicht mehr problematisch, und nach<br />

einer Runde durch den Wald fühlt sich jeder<br />

gut. Ich kann daher jedem nur empfehlen, hin<br />

und wieder eine Runde im Wald zu drehen,<br />

egal in welchem Tempo, denn: Der Reichswald<br />

tut dem Menschen gut!<br />

P.S. Wer nicht alleine laufen mag,<br />

kann gerne mit uns am Dienstag<br />

oder Freitag um 18 Uhr am Waldparkplatz<br />

starten.<br />

Gertrud Trabold<br />

Laufe so, dass du am Ziel nicht am Ende bist.<br />

Gerhard Uhlenbruck<br />

Seite 12

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