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Dorfgeschichten

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„Ampelkleidchen“ sind einfach zu hübsch!<br />

Häkeln ist zurzeit meine große Leidenschaft.<br />

Und weil ich in kurzer Zeit viele<br />

Handarbeitsbegeisterte traf, habe ich unter<br />

dem Dach der evangelischen Kirche einen<br />

Handarbeitskreis in Uttenreuth gegründet.<br />

Mir gefällt die Idee einer „Rockenstube“.<br />

Mehrere Menschen kommen zusammen an<br />

einen Ort und fertigen ­ im geselligen<br />

Beisammensein ­ ihre Handarbeiten.<br />

Mein anderes großes Hobby ist die<br />

Buchhandlung Witthuhn. Dort arbeite<br />

ich ein paar Stunden in der Woche. Meine<br />

Kollegin hatte die Idee, die Stangen vor den<br />

Schaufenstern zu umhäkeln. Viele Kunden<br />

kamen zu uns in die Buchhandlung und<br />

haben mit ein paar Reihen zum Gelingen<br />

beigetragen. Als das vollendet war, kamen<br />

immer wieder Kundinnen und fragten: „Und,<br />

was machen wir jetzt? Gibt es nichts mehr<br />

zum Handarbeiten?“ Diese Frage stellte auch<br />

der Redakteur der Erlanger Nachrichten,<br />

nachdem die EN einen Artikel über unsere<br />

Aktion veröffentlichten.<br />

Und so kam die Idee auf, den Lichtmast<br />

vor der Tür der Buchhandlung zu verkleiden.<br />

Gesagt, getan, 12 Meter Länge waren<br />

schnell beisammen, aber leider niemand, der<br />

uns mit einem Kran nach oben befördern<br />

konnte. Also habe ich mich mit meiner<br />

Kollegin daran gemacht, die 12 Meter auf<br />

viele Stangen zu verteilen.<br />

Ja, und so kam es, dass genau zur Kirchweih,<br />

sämtliche Masten vor der Buchhandlung<br />

ein hübsches Kleid bekamen. Auch die<br />

Ampeln. Aber, das ist natürlich nicht zulässig.<br />

Und so hatten wir bald Besuch eines wirklich<br />

freundlichen Polizisten. Auf seinen Rat hin,<br />

haben wir uns mit dem Landratsamt<br />

Erlangen­Höchstadt in Verbindung gesetzt.<br />

Die zuständige Mitarbeiterin bemühte sich<br />

sehr, brauchte aber die Zustimmung eines<br />

Beamten des Regierungsbezirks und dieser<br />

war leider ein paar Tage nicht zu erreichen.<br />

Und dann meldete sich auch noch das<br />

Straßenverkehrsamt Nürnberg bei uns und<br />

wir gaben uns geschlagen. Die Ampelkleidchen<br />

kamen wieder ab. Wir haben eingesehen,<br />

dass sie einfach viel zu hübsch<br />

waren und die Autofahrer dadurch so abgelenkt<br />

wurden, dass sie eine Gefahr für den<br />

Straßenverkehr darstellten.<br />

Aber dafür hat sich ein ganz netter<br />

Mensch bereit erklärt mit einer wirklich<br />

großen Leiter, den Lichtmast vor der Tür<br />

ziemlich hoch zu umkleiden. Er wäre ja noch<br />

höher hinaus, aber da haben unsere Nerven<br />

nicht mitgemacht.<br />

Und so erfreuen wir uns nun an dem, was<br />

wir geschafft haben. Herzlichen Dank an alle,<br />

die mitgeholfen und an die, die uns so viel<br />

positive Rückmeldung gegeben haben.<br />

Sonja Stecker<br />

Seite 17

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