5 disput - Die Linke
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Bezahlbares Wohnen – ohne Fluglärm<br />
Mit welchen Themen DIE LINKE zur Oberbürgermeister/in-Wahl in Frankfurt am Main<br />
antritt Von OB-Kandidatin Janine Wissler<br />
Eigentlich hatten wir 2012 mit einem<br />
wahlkampffreien Jahr in Hessen gerechnet.<br />
Aber im November hat die<br />
Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra<br />
Roth ihr vorzeitiges Ausscheiden aus<br />
dem Amt erklärt und deshalb fi nden<br />
am 11. März Oberbürgermeisterwahlen<br />
statt.<br />
DIE LINKE Frankfurt hat sich entschlossen,<br />
eine eigene Kandidatin aufzustellen,<br />
und hat mich im Dezember<br />
als Kandidatin gewählt. Zur Wahl stehen<br />
zehn Kandidaten – so viele wie<br />
noch nie. Nur die FDP hat aus nachvollziehbaren<br />
Gründen auf eine Kandidatur<br />
verzichtet.<br />
Wir wollen den Wahlkampf nutzen,<br />
um unsere Alternativen für die Stadtpolitik<br />
aufzuzeigen, die Partei stärker<br />
zu verankern und möglichst viele neue<br />
Mitglieder zu gewinnen.<br />
Wir wollen soziale Alternativen aufzeigen<br />
zu einer schwarz-grünen Stadtregierung,<br />
die auf Privatisierungen<br />
setzt, Steuergeschenke an Unternehmen<br />
macht und keine Antwort auf die<br />
drängenden sozialen Probleme der<br />
Stadt hat. Frankfurt ist eine reiche<br />
Stadt, aber im Schatten der Frankfurter<br />
Bankentürme leben immer mehr<br />
Menschen in Armut. In einer teuren<br />
Stadt sind sie deshalb von vielen Bereichen<br />
des öffentlichen Lebens ausgeschlossen.<br />
Um gesellschaftliche Teilhabe<br />
für alle zu ermöglichen, fordern wir<br />
die Halbierung der viel zu hohen Fahrpreise,<br />
eine wohnortnahe soziale Infrastruktur<br />
und einen besseren Zugang<br />
zu Bildung und Kulturangeboten. Das<br />
ist fi nanzierbar, aber Steuersenkungen<br />
auf Bundesebene und der Wettlauf zwischen<br />
den Kommunen um die niedrigste<br />
Gewerbesteuer führen dazu, dass<br />
den Haushalten immer weniger Mittel<br />
zur Verfügung stehen. Deshalb setzen<br />
wir uns dafür ein, als ersten Schritt die<br />
Gewerbesteuer in Frankfurt wieder zu<br />
erhöhen.<br />
Ein wichtiges Thema wird die Wohnungspolitik<br />
sein, denn Frankfurt hat<br />
nach München die höchsten Mieten.<br />
Es gibt geschätzt zwei Millionen Quadratmeter<br />
leer stehende Büroräume,<br />
doch es gibt immer weniger bezahlbaren<br />
Wohnraum für Familien, Studierende<br />
und Geringverdiener. Immer wieder<br />
kommt es zu Zwangsräumungen, statt<br />
dass der Leerstand in Wohnraum um-<br />
KOMMUNE<br />
© <strong>Die</strong>tmar Treber (3)<br />
gewandelt wird. Es gibt zu wenig sozialen<br />
Wohnungsbau, und die Landesregierung<br />
erwägt auch noch, die<br />
landeseigene Wohnungsbaugesellschaft<br />
zu privatisieren. <strong>Die</strong> Nassauische<br />
Heimstätte hat allein in Frankfurt<br />
über 16.000 Wohnungen, ein Großteil<br />
der Mieter sind Rentner und Geringverdiener.<br />
<strong>Die</strong> Versorgung mit Wohnraum<br />
darf nicht allein dem Markt überlassen<br />
werden, der Verkauf der Nassauischen<br />
Heimstätte würde die Situation<br />
auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärfen.<br />
In den letzten Monaten ist es wiederholt<br />
zu symbolischen Besetzungen<br />
von leer stehenden Gebäuden gekommen,<br />
womit Studierende auf die zu-<br />
DISPUT Februar 2012 16