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als PDF - Aitrach

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02.01.2013<br />

60 Sternsinger sind von heute an in <strong>Aitrach</strong> unterwegs<br />

Als Heilige drei Könige bitten sie die Menschen der Seelsorgeeinheit um Spenden für Hilfsprojekte des<br />

päpstlichen Missionswerks<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - „Segen bringen, Segen sein. Für Gesundheit in Tansania und weltweit!" So lautet das Motto<br />

der diesjährigen Aktion des Dreikönigssingens, zu der Pfarrer Martin Rist über 60 Sternsinger in der<br />

<strong>Aitrach</strong>er Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus im Rahmen eines gemeinsamen feierlichen<br />

Gottesdienstes entsandte.<br />

Bei ihren Besuchen in den fünf Gemeinden der Seelsorgeeinheit (<strong>Aitrach</strong>, Treherz, Mooshausen,<br />

Aichstetten und Altmannshofen) bitten die <strong>als</strong> Heilige drei Könige gekleideten Sternsinger um Spenden für<br />

Hilfsprojekte des päpstlichen Missionswerks. Damit werden Kinder und Jugendliche in den armen Ländern<br />

der Welt unterstützt.<br />

Die <strong>Aitrach</strong>er Sternsinger sind vom 2. bis zum 4. Januar im Gemeindegebiet unterwegs. Den Menschen,<br />

die sie einlassen, singen sie Lieder, sprechen ein Gebet oder sagen ein Gedicht auf. Dann schreiben sie an<br />

Türbalken oder Haustüren mit geweihter Kreide die traditionelle Segensbitte C+M+B (Christus segne<br />

dieses Haus) mit der Jahreszahl 2013<br />

Leider wurde in der Vergangenheit auch<br />

schon Missbrauch betrieben, deshalb sind die<br />

<strong>Aitrach</strong>er Sternsinger mit Ausweisen<br />

ausgestattet, die sie zur Sammlung der<br />

Spenden berechtigen.<br />

Pfarrer Martin Rist hat die jungen Sternsinger<br />

zu ihrer Mission entsandt.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Finnland zum Anziehen<br />

Bettina Kiebler aus <strong>Aitrach</strong> entwirft heuer Anzüge für Weltcupskifahrer aus Finnland<br />

10.01.2013<br />

Von Hagen Schönherr<br />

<strong>Aitrach</strong> - November 2012, Ski-Weltcupauftakt im finnischen Wintersportparadies Levi: Die finnische Top-<br />

Athletin Tanja Poutiainen heizt beim Slalom der Damen den Berg hinunter, lässt die Tore hinter sich<br />

flattern – und landet am Ende hinter der Deutschen Maria Höfl-Riesch auf Platz zwei des Wettbewerbs.<br />

Was die Zuschauer vor Ort oder im Fernsehen sehen, sind dabei vor allem drei Farben: Grün-Rot und<br />

Weiß.<br />

Es ist das Design des Skianzugs der Sportlerin, der heute wie kaum ein anderes Merkmal für<br />

Wiedererkennung und Aufmerksamkeit beim Publikum sorgt. Dass es den Anzug gibt, hat Poutiainen aber<br />

einer Frau zu verdanken, die hier aus der Region stammt.<br />

Die Rede ist von Bettina Kiebler. Aufgewachsen in <strong>Aitrach</strong> hat es die Allgäuerin in den vergangenen<br />

Jahren zu einer gefragten Modedesignerin für Ski- und Sportkleidung gebracht. Seit gut anderthalb<br />

Jahren steht sie unter Vertrag des finnischen Skibekleiders „Halti“, verantwortet dort die gesamte<br />

Jahreskollektion vom Weltcupteam bis zu den Produkten, die am Ende für Kunden im Laden hängen.<br />

Das Skiunternehmen versucht derzeit nicht nur auf dem skandinavischen, sondern auch auf dem<br />

zentraleuropäischen Markt Fuß zu fassen. Kiebler war da wohl zur rechten Zeit am rechten Ort: „Die<br />

suchten jemand, der in der Gegend lebt“, sagt sie und meint damit vor allem das Dreiländereck<br />

Deutschland-Österreich-Schweiz, Mekka der Skifahrer. „Außerdem kenne ich hier den Markt“, sagt die<br />

Modedesignerin weiter.


„Marken-DNA“<br />

Kiebler unterschrieb den Vertrag mit den Finnen und hält seither die Fäden für Skibekleidung in der Hand,<br />

die eigentlich so aussehen soll, <strong>als</strong> ob sie aus einem der nördlichsten europäischen Länder kommt.<br />

Finnland, das assoziieren die meisten mit weiten, fast unbewohnten Landschaften, Natur, Kälte und<br />

arktischen Gefühlen. Kieblers Kleidung soll dieses Gefühl <strong>als</strong> Skianzug, Handschuh oder Mütze<br />

rüberbringen. Wenn das funktioniert, dann hätte der Name ihres Arbeitgebers auch hierzulande eine<br />

„Marken-DNA“, sagt Kiebler. Dann hätte eine Skijacke eine Geschichte zu erzählen. Und ohne solche<br />

Geschichten, würde sich heute kaum ein Produkt verkaufen.<br />

So sitzt Kiebler, die ihr Handwerk erst in Stuttgart, später an der Fachhochschule für Gestaltung in<br />

Pforzheim gelernt hat, immer wieder an ihrem Arbeitsplatz in Seefeld-Hechendorf unweit des Ammersees.<br />

Ja, sie hat <strong>Aitrach</strong> mittlerweile den Rücken gekehrt, besucht aber immer wieder ihre dort lebende Mutter.<br />

In Seefeld macht sie sich stattdessen Gedanken, wie sie Jacken, Skihosen, Handschuhe und weitere<br />

Accessoires so gestaltet, dass der Kunde ihre Finnland-Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes „kauft“.<br />

Finnland steht für frische Farben<br />

„Ich experimentiere dann zum Beispiel mit Farben“, sagt sie und verweist auf frische, klare Farbtöne, die<br />

die Menschen eher mit Finnland assoziieren würden <strong>als</strong> etwa ein erdiges Braun. Daneben geht es um<br />

Aufdrucke, Muster, für die sie sich durchaus von den Traditionen der finnischen Lappen inspirieren lässt.<br />

Und auch der Name spielt am Ende eine Rolle. So heißt eine ihrer aktuellen Jacken „Lumikoii“ – wenn das<br />

nicht finnisch klingt.<br />

Die Verbindung ihres Berufs <strong>als</strong> Modedesignerin mit dem Sport ist für Bettina Kiebler indes kein Zufall. In<br />

<strong>Aitrach</strong> hat sie schon in Kindestagen die Islandponys der Familie geritten, lernte die Liebe zum<br />

Snowboardfahren kennen. Später kam das Surfen dazu – daher wurde etwa eine Münchner Design-<br />

Schmiede des Surflabels „Fanatic“ einer ihrer ersten Arbeitgeber.<br />

Heuer will sie dagegen vorerst dem finnischen Unternehmen treu bleiben, für das sie mittlerweile schon<br />

an der Jahreskollektion 2014/15 sitzt – lange Vorlaufzeiten seien wegen des komplizierten Ablaufs in der<br />

Gestaltung einer Modekollektion auf ihrem Gebiet unabdingbar. Im Februar nächsten Jahres wird Kiebler<br />

dann auch das erste Mal die Produktionsstätten ihrer Modekollektion in Asien besuchen. Dort wird sie<br />

auch sehen, unter welchen Bedingungen die Kleidung für Skifans in Europa hergestellt wird. Sie stimmt<br />

zu, dass viele Hersteller von Outdoor- und Sportkleidung in der Vergangenheit wegen wenig sozialer<br />

Produktionsbedingungen in Billiglohnländern ins Gespräch gekommen seien. Bei ihrem Arbeitgeber solle<br />

dieses Thema aber angeblich ernst genommen werden.<br />

Die finnische Weltklassefahrerin Tanja Poutiainen<br />

(zweite links) in Teambekleidung von Bettina Kiebler.<br />

Foto: oh<br />

Bettina Kiebler an ihrem Arbeitsplatz. Foto: OH<br />

Afrika hält Einzug in die <strong>Aitrach</strong>er Fasnet<br />

Die <strong>Aitrach</strong>er Narren bereiten die Festhalle für eine rauschende Fasnet vor<br />

12.01.2013


<strong>Aitrach</strong> (os) - Aufatmen bei den <strong>Aitrach</strong>er Narren. Nach dem Ausfall der Ballsaison im vergangenen Jahr -<br />

die Festhalle wurde saniert und umgebaut – geht es heuer in der neuen Halle in die Vollen. Dann finden<br />

vom Gumpigen Donnerstag am 7. Februar bis zum Kehraus am Fasnetsdienstag wieder die allseits<br />

beliebten Ballveranstaltungen statt, den absoluten Krachern der <strong>Aitrach</strong>er Fasnet.<br />

Insgesamt vier Wochen nehmen sich die vielen freiwilligen Helfer dieses Jahr Zeit, die Halle zum<br />

diesjährigen Thema Afrika herzurichten und auszuschmücken. Für die Verantwortlichen eine große<br />

Herausforderung, denn sowohl die räumlichen <strong>als</strong> auch die technischen Gegebenheiten haben sich<br />

gegenüber dem Altbau der Turn- und Festhalle erheblich verändert. Da musste sich der routinierte Planer<br />

Andreas Schmid ganz schön reinhängen, zum Beispiel beim Erstellen der Konstruktionspläne für das<br />

ganze Drum und Dran bei der Dekoration und der Technik. Da wurde oft und viel diskutiert im Deko-<br />

Ausschuss der Narrenzunft <strong>Aitrach</strong>. Aus der Mitte des Ausschusses um Zunftmeister Wolfgang Halder<br />

kamen auch die Vorgaben für die künstlerische Gestaltung der diesjährigen <strong>Aitrach</strong>er Fasnet zum Motto<br />

Afrika.<br />

Zeichnerisch und malerisch umgesetzt wird das ganze vom Leutkircher Kunstmaler Alexander Leising und<br />

dem Legauer Grafikdesigner Peter Ebenhoch. Die beiden sind ein eingespieltes Team und gestalten nun<br />

zum zehnten Mal die <strong>Aitrach</strong>er Festhalle, passend zu einem jährlich wechselnden Thema. Dieses Jahr<br />

schmücken Motive vom „schwarzen Kontinent“ die Seitenteile der Halle, die Bühne, das Foyer und die Bar<br />

in der neuen Festhalle und führen die Besucher in eine andere Welt. „Bei uns geht noch alles in<br />

Handarbeit“, betonen die beiden Kunstmaler, „wir bemalen ungefähr 500 Quadratmeter Fläche mit<br />

Dispersionsfarbe“. Gerade die Handbemalung mache den Reiz der <strong>Aitrach</strong>er Fasnet aus. In anderen<br />

Hallen gebe es das schon lange nicht mehr, da setze man auf Laser und Video.<br />

Üppig und farbig wird das ursprüngliche Afrika auf Holztafeln und Figuren gebannt: Die vielfältigen<br />

Landschaften, Menschen, Tiere, Pflanzen, Blumen und Früchte Afrikas werden eindrucksvoll zwei- und<br />

dreidimensional dargestellt. Allein die Bühnendekoration, ein afrikanisches Hüttendorf, versetzt die<br />

Besucher in eine andere Zeit an einen anderen Ort.<br />

Die bunte Pracht hat allerdings immer nur ein paar<br />

Tage zwischen dem Gumpigen Donnerstg und dem<br />

Kehraus Bestand. Nach der Fasnet werden die<br />

Holzbildnisse übermalt und im nächsten Jahr mit<br />

einem neuen Thema illustriert.<br />

Die Kunstmaler Peter Ebenhoch (links) und Alexander<br />

Leising setzen das diesjährige Thema „Afrika“ in der<br />

<strong>Aitrach</strong>er Festhalle großformatig und farbenfroh um.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Interview<br />

„Junge Familien beleben die Gemeinde“<br />

<strong>Aitrach</strong>s Bürgermeister Thomas Kellenberger blickt zurück und voraus<br />

15.01.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Als entscheidende Entwicklung in der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> bezeichnet Bürgermeister Thomas<br />

Kellenberger den Abschluss der Bebauung im Baugebiet <strong>Aitrach</strong> Ost im vergangenen Jahr. Herausragend<br />

sei auch die Inbetriebnahme eines Solarparks gewesen. Der 42-Jährige zeigte sich zufrieden mit der<br />

Entwicklung in der Gemeinde. Der Diplom-Verwaltungswirt leitet seit 2008 die Geschicke der Gemeinde.<br />

SZ-Mitarbeiter Olaf Schulze sprach mit ihm über seine Pläne und Wünsche für die Zukunft.<br />

SZ: Herr Kellenberger, was waren 2012 für Sie die wichtigsten Ereignisse in Ihrer Gemeinde?<br />

Thomas Kellenberger: Im Jahr 2012 hat ein Ereignis sozusagen ganz still und leise stattgefunden, das<br />

aber für die Entwicklung der Gemeinde ganz entscheidend war: Die Gemeinde hat den letzten Bauplatz<br />

im Baugebiet <strong>Aitrach</strong>-Ost vergeben! Für diesen Erfolg wurden in den vergangenen vier Jahren enorme<br />

Anstrengungen unternommen und gemeinsam mit den Fachbehörden der Bebauungsplan mehrm<strong>als</strong><br />

geändert, um für die Bauinteressenten eine zeitnahe und attraktive Bebauung zu ermöglichen. Der<br />

Zuspruch, den das Baugebiet dadurch erfahren hat, hat die Gemeinde durch den Verbleib und den Zuzug


von vielen jungen Familien belebt und dazu beigetragen, dass die Gemeinde die Erlöse wiederum in die<br />

Infrastruktur investieren konnte. Die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> konnte dadurch dem Trend des demografischen<br />

Wandels trotzen und trotz Geburtendefizit sogar Einwohner gewinnen.<br />

Des Weiteren fand ich den Kraftakt der EnBW Solar GmbH beeindruckend, die bei widrigsten<br />

Wetterverhältnissen noch rechtzeitig vor Jahresende im Gewerbegebiet An der Chaussee einen Freiland-<br />

Photovoltaikpark mit 1,5 MW in Betrieb genommen haben. Dieser von EnBW und Gemeinde gemeinsam<br />

geplante Park deckt den Energiebedarf von 450 Haushalten und vermeidet den Ausstoß von jährlich 1070<br />

Tonnen CO².Nachdem bisher alle Kraft auf die Umsetzung des Parks gelegt wurde, gilt es nun die<br />

angestrebte Bürgerbeteiligung umzusetzen.<br />

SZ: Welche wichtigen Projekte wurden 2012 auf den Weg gebracht, beziehungsweise abgeschlossen?<br />

Kellenberger: Ein Highlight im Jahr 2012 war natürlich der Abschluss der Bauarbeiten an der Sport- und<br />

Mehrzweckhalle. Die Einweihungsveranstaltungen waren rundherum gelungen, wozu unzählige<br />

Helferinnen und Helfer „einfach so" beigetragen haben. Für mich war aber am aller, aller<br />

beeindruckendsten der Tag der offenen Tür am Sonntag. Es waren so viele Menschen da, es waren so<br />

viele <strong>Aitrach</strong>erinnen und <strong>Aitrach</strong>er da, sie waren in der Sporthalle, in der Mehrzweckhalle, draußen und<br />

drinnen und das den ganzen Tag. Für mich ist es seither immer ein schöner Anblick, wenn am Abend in<br />

der Sporthalle und in der Mehrzweckhalle gleichzeitig das Licht brennt, die Kegelbahn in Betrieb ist und<br />

nebenan der Musikverein probt, der im vergangenen Jahr ebenfalls seinen Proberaum mit viel<br />

Eigenleistung, Eigenmittel und Unterstützung der Gemeinde erweitert hat.<br />

Auf den Weg gebracht haben wir im Jahr 2012 gemeinsam mit der Leutkircher Bank das mitten im Ort<br />

gelegene Baugebiet Storchengässle. Es freut mich sehr, dass bereits viele dieser Bauplätze durch junge<br />

Familien aus <strong>Aitrach</strong> reserviert sind. Auch im gewerblichen Bereich soll sich im Jahr 2013 etwas bewegen<br />

und es wurde das Planungsverfahren für die Erweiterung des Gewerbegebiets An der Chaussee für ein<br />

Betonwarenwerk der Firma Unglehrt eingeleitet. Nachdem die Gemeinde vor zwei Jahren einen<br />

erheblichen dauerhaften Gewerbesteuerrückgang hinnehmen musste, ist dies uns umso mehr Ansporn im<br />

gewerblichen Bereich wieder dazuzugewinnen.<br />

SZ: Welche Dinge nehmen Sie in das Jahr 2013 mit, die Sie unbedingt angehen wollen?<br />

Kellenberger: Wir haben im Jahr 2013 schon wieder einiges vor. Kurz vor Jahresende hat der<br />

Gemeinderat den Brandschutzbedarfsplan beschlossen, der auf der einen Seite die hervorragende<br />

Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Aitrach</strong> belegt, aber auf der anderen Seite auch den Bedarf<br />

für ein neues Löschfahrzeug mit einer Investition von deutlich über 300000 Euro aufzeigt. Ebenfalls vor<br />

einer Änderung stehen wir beim gemeindeeigenen Schulbus, der in die Jahre gekommen ist. Dabei ist die<br />

Zielvorstellung, dass wir den Sonderweg der Gemeinde <strong>Aitrach</strong>, einen eigenen Schulbus zu betreiben,<br />

weiterhin gehen können. Wir hoffen, dass wir auf dem Markt für gebrauchte Busse ein entsprechendes<br />

Angebot finden.<br />

Des Weiteren wollen wir in den Ortsteilen Mooshausen und Treherz und im Parkplatzbereich der Sportund<br />

Mehrzweckhalle die noch vorhandene alte Straßenbeleuchtung mit Glühbirnen gegen eine moderne<br />

LED-Beleuchtung austauschen und somit etwa 70 Prozent Energie gegenüber der alten Beleuchtung<br />

einsparen. Daneben müssen wir unser Hauptaugenmerk hauptsächlich auf die Unterhaltung legen, denn<br />

die Gemeinde hat in den vergangenen Jahrzehnten vieles geschaffen. Der Gemeinderat hat hierfür ein<br />

Programm für die Gemeindeeinrichtungen für die nächsten Jahre aufgestellt. Das geht von kleinen<br />

Maßnahmen, wie zum Beispiel Malerarbeiten, bis hin zu Maßnahmen im sechsstelligen Bereich, wie die<br />

Verlagerung des Rektorats der Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule in das alte Schulgebäude. Auch wollen wir die<br />

Sanierungen im Tiefbaubereich weiterführen und die Schäden an unseren Brücken und Kanälen angehen.<br />

Allerdings sind Tiefbauarbeiten sehr kostenintensiv, so dass wir dies mittelfristig „eintakten" müssen.<br />

SZ: Macht der Beruf des Bürgermeisters immer noch Spaß, und wie lange möchten Sie diesen noch<br />

ausüben?<br />

Kellenberger: Bevor ich heute Mittag mit Ihnen dieses Interview führte, habe ich ein Gespräch mit einer<br />

jungen Familie wegen einem Bauplatz geführt, einem ganz besonders freundlichen Ehepaar zur<br />

diamantenen Hochzeit gratuliert, ein Gespräch mit einem Mitbürger wegen seinem Abwasserbescheid<br />

geführt,… - diese Vielfalt der Aufgaben und vor allem der Kontakt mit den Menschen in <strong>Aitrach</strong>, mal<br />

freundlich, auch mal kritisch, aber immer konstruktiv – ja das macht Spaß. Das beantwortet wohl auch<br />

die Frage wie lange ich diesen Beruf noch ausüben will.


SZ: Wenn Sie für das Jahr 2013 drei Wünsche frei hätten, dann ...<br />

Kellenberger: Mein erster Wunsch ist, dass die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte<br />

weiterhin mit diesem Engagement dabei bleiben, das ist angesichts des enormen<br />

Programms und der Vielzahl der Termine in den vergangenen Jahren keine<br />

Selbstverständlichkeit. Mein zweiter Wunsch ist, dass im Haushalt der Gemeinde immer<br />

ein Groschen mehr ist <strong>als</strong> die Gemeinde braucht, verbunden mit dem dritten Wunsch,<br />

dass der Gemeinderat immer die richtige Entscheidung trifft, wo die Mittel am meisten<br />

gebraucht werden. Das mit dem Groschen mehr <strong>als</strong> nötig wird wohl leider ein Wunsch<br />

bleiben, aber eigentlich ist es mehr <strong>als</strong> genug, wenn die <strong>Aitrach</strong>er so weitermachen wie<br />

bisher und es gemeinsam anpacken.<br />

Thomas Kellenberger ist seit 2008 Bürgermeister von <strong>Aitrach</strong>. Er ist verheiratet und hat<br />

mit seiner Frau fünf Kinder.<br />

Foto: Schulze<br />

Zitat des Tages<br />

16.01.2013<br />

„Wenn ihn der Besitzer nicht abholt, geht der zum Alteisen.“<br />

<strong>Aitrach</strong>s Hauptamtsleiter Roland Neumaier über einen illegal aufgestellten Kleidersammelcontainer, der<br />

fortan auf dem Bauhof zwischengelagert wird.<br />

Illegale Altkleidersammler: Kreis will wachsam bleiben<br />

17.01.2013<br />

Landratsamt sieht aber keinen Anlass für ein Verfahren gegen dubiose Unternehmer nach Biberacher<br />

Vorbild<br />

Von Hagen Schönherr<br />

Leutkirch - Nachdem in Leutkirch, Wangen und <strong>Aitrach</strong> Sammelcontainer für Altkleider der umstrittenen<br />

Organisation „Familiennothilfe BNH“ aus Dortmund aufgetaucht waren, hat jetzt der Kreis Ravensburg<br />

dazu ausführlich Stellung genommen.<br />

Auf SZ-Anfrage schreibt Kreissprecher Franz Hirth, bisher sei dem Kreis nur ein Fall in der Region bekannt<br />

gewesen. Das liege daran, dass das umstrittene Sammelunternehmen „versäumt hat, uns dies<br />

mitzuteilen“. Laut Kreislaufwirtschaftsgesetz müssen Unternehmen Kleidersammlungen beim Landratsamt<br />

anzeigen und dabei unter anderem einen „Nachweis der Verwertung“ der gesammelten Altkleider<br />

erbringen. „Im konkreten Fall fehlen bis heute diese Nachweise“, schreibt Hirth. Er weist in diesem<br />

Zusammenhang darauf hin, dass Kommunen und auch Privatleute solche illegal aufgestellten<br />

Sammelcontainer entfernen lassen dürfen.<br />

Nachdem der Kreis Biberach zu Wochenbeginn ein Verfahren gegen illegale Kleidersammler eingeleitet<br />

hat, will der Kreis Ravensburg aber noch bis auf Weiteres auf ein ähnliches Vorgehen verzichten. „Wir<br />

werden die Entwicklung im Auge behalten und angemessen vorgehen, sollte es zu entsprechendem<br />

'Wildwuchs’ kommen“, schreibt Hirth stattdessen.<br />

Solange die Weltmarktpreise für Altkleider hoch seien, lohne sich für dubiose Privatfirmen das<br />

Kleidersammeln per Container. Er fürchtet, dass die Anbieter bei sinkenden Preisen wieder verschwinden<br />

und seriöse Entsorger dann wieder die Lücke decken müssten – zu Lasten der Steuerzahler. Die Container<br />

in der Region waren bekannt geworden, nachdem der DRK-Kreisverband auf illegale Sammelaktionen<br />

hingewiesen hatte. Laut DRK sind seriöse Hilfsorganisationen auf Kleiderspenden angewiesen, um ihre<br />

eigene Arbeit zu finanzieren. Die Helfer bitten daher die Bürger, unbekannte Container nicht zu nutzen.<br />

Umstrittene Sammler: Unter anderem von dieser Organisation sind in der Region Sammelcontainer<br />

aufgetaucht. Was mit den Kleiderspenden passiert, scheint ungeklärt.


SZ-Foto: Treffler<br />

„Im konkreten Fall fehlen bis heute diese Nachweise.“<br />

Kreissprecher Franz Hirth<br />

„Baden-Württemberg sollte erst mal seine Hausaufgaben machen“<br />

21.01.2013<br />

Der grüne Landtagsabgeordnete Manfred Lucha sorgt sich um die Bahnhöfe in <strong>Aitrach</strong> und<br />

Aichstetten<br />

<strong>Aitrach</strong>/Aichstetten (nin/sl) - Sind die Bahnhöfe in <strong>Aitrach</strong> und Aichstetten in Gefahr? Das zumindest<br />

befürchtet der grüne Landtagsabgeordnete Manfred Lucha. Beunruhigt hatte ihn die Antwort der badenwürttembergischen<br />

Landesregierung auf seine kleine Anfrage bezüglich der geplanten schnellen<br />

Nahverkehrsverbindung von München nach Lindau über Leutkirch und Wangen. Wie aus einer<br />

Pressemitteilung Luchas hervorgeht, überlegt Bayern offenbar, auf der Strecke zwischen München und<br />

Memmingen einen zusätzlichen Halt in Sontheim einzuplanen. Die Zeit, die dabei „verloren“ geht, könnte<br />

eingespart werden, indem drei Haltepunkte zwischen Memmingen und Leutkirch nicht mehr angefahren<br />

würden. Namentlich wären das Tannheim, <strong>Aitrach</strong> und Aichstetten.<br />

Überrascht über Gedankenspiele<br />

In seiner Pressemitteilung schreibt Lucha, er ärgere sich über den Vorschlag der Bayern, „für den<br />

Extrastopp in Sontheim drei Halte in Baden-Württemberg aufzugeben und damit den Anschluss im<br />

Stundentakt unmöglich zu machen“. Lucha weiter: „Es ist schon ärgerlich genug, dass die DB plant, die<br />

EC-Züge zwischen Zürich und München in unserer Region nicht mehr halten zu lassen. Wenn jetzt noch<br />

die bayerischen Planungen beim Nahverkehr Realität werden, haben wir von der geplanten<br />

Elektrifizierung überhaupt nichts.“<br />

Die Bürgermeister von <strong>Aitrach</strong> und Aichstetten, Thomas Kellenberger und Dietmar Lohmiller, zeigten sich<br />

am Freitag überrascht ob dieser Gedankenspiele. Wenn es so käme, wie Manfred Lucha befürchtet, habe<br />

er recht, sagte Kellenberger der Schwäbischen Zeitung. Dann wären die Bedingungen für eine<br />

Elektrifizierung nicht mehr erfüllt. Ob und welche Auswirkungen das auf den Nahverkehr hätte, vermochte<br />

Kellenberger nicht zu sagen. Auch sein Aichstettener Kollege Dietmar Lohmiller konnte darüber nur<br />

spekulieren. Er verwies auf den Schülerverkehr, der vor einigen Jahren von der Straße auf die Schiene<br />

verlegt wurde. Das bedeutet, dass in <strong>Aitrach</strong> und Aichstetten Zubringerbusse die Schüler zu den<br />

Bahnhöfen im Ort bringen. Von dort geht es weiter zur Schule nach Leutkirch. Ein System, das sich laut<br />

Lohmiller bewährt habe. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Land den Bahnverkehr bestellt und<br />

bezahlt und dann die Züge nicht halten lässt. Ich halte das für kontraproduktiv.“ Ob es so kommt, ist laut<br />

Andreas Schulz, Abteilungsleiter Planung der zuständigen Bayerischen Eisenbahngesellschaft, allerdings<br />

auch alles andere <strong>als</strong> sicher. „Wovon Manfred Lucha spricht, sind unverbindliche Ideen für eine Zeit um<br />

das Jahr 2020 herum“, sagte er auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung. Einen zusätzlichen Halt in<br />

Sontheim werde es zwar bei dem Zug um 7.07 Uhr ab Lindau (7.50 Uhr ab Leutkirch) ab dem<br />

Fahrplanwechsel im Juni 2013 geben, dieser habe aber keine Auswirkungen auf andere Haltestellen.<br />

Schulz bestätigte aber, dass es Überlegungen gebe, nach der Elektrifizierung eine zusätzliche Linie auf der<br />

Strecke Lindau-Memmingen-München einzurichten. Dafür gebe es laut Schulz zwei Möglichkeiten: „Eine<br />

schnelle, attraktive Verbindung, die München mit Leutkirch in etwa 90 Minuten verbindet und in Bayern<br />

und in Baden-Württemberg nur die großen Orte bedient. Oder eine langsame Verbindung, die dann eben<br />

alle Orte in Bayern und in Baden-Württemberg anfährt.“ Zu Luchas Kritik an Bayern sagte Andreas<br />

Schulz: „Grundsätzlich ist festzustellen, dass das Land Baden-Württemberg 2004 den Ein-Stunden-Takt<br />

auf der Linie Memmingen-Lindau gestrichen hat. Es ist ein großes Drama, dass diese Linie nur noch im<br />

Zwei-Stunden-Rhythmus verkehrt.“<br />

Der Initiative aller anliegenden Oberbürgermeister, den Stunden-Takt kurzfristig wieder einzuführen,<br />

verweigere sich die grün-rote Landesregierung in Stuttgart. „Nur dank des aus Bayern betriebenen Alex,<br />

der München und Lindau über Kempten und Hergatz verbindet, gibt es überhaupt noch eine schnelle<br />

Verbindung im Zwei-Stunden-Takt zwischen München und Wangen mit nur einem Umstieg. Also sollte<br />

erst einmal Baden-Württemberg seine Hausaufgaben machen.“


Wie lange gibt es die Haltestelle der Bahn in<br />

Marstetten-<strong>Aitrach</strong> noch?<br />

Foto: Schulze<br />

22.01.2013<br />

Lkw-Unfälle beschäftigen die <strong>Aitrach</strong>er Wehr<br />

Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr – Vize-Kreisbrandmeister Fesseler<br />

würdigt Einsätze<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Gleich fünf Mal mussten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Aitrach</strong> im vergangenen Jahr zu<br />

Lkw-Unfällen ausrücken. Darüber berichteten Kommandant Thomas Kreuzer und sein Stellvertreter<br />

Christian Adam in der Jahreshauptversammlung der <strong>Aitrach</strong>er Wehr. Sie konstatierten eine Zunahme der<br />

Einsätze bei Kraftfahrzeugunfällen - insgesamt sieben - gegenüber dem Vorjahr, und dies nicht nur auf<br />

der nahen Autobahn A 96, sondern auch auf Land- und Kreisstraßen. Weitere Hilfeleistungen wurden bei<br />

witterungsbedingten Windwürfen, Wasserrohrbrüchen, Brandmeldeanlagen, Hecken- und<br />

Containerbränden sowie einer Tierrettung erbracht, insgesamt verzeichnete man 24Einsätze im<br />

abgelaufenen Jahr.<br />

Die „sehr fleißige Arbeit“ der <strong>Aitrach</strong>er Wehr würdigten der stellvertretende Kreisbrandmeister Norbert<br />

Fesseler (Bad Wurzach) sowie <strong>Aitrach</strong>s Gemeindechef Thomas Kellenberger. Sie ehrten und beförderten<br />

verdiente Feuerwehrleute.<br />

Erfreuliches wusste auch Jugendleiter Detlef Sepp zu berichten. In der Jugendfeuerwehr dienen<br />

insgesamt 21 Jugendliche, davon fünf Mädchen. „Im letzten Jahr konnten wir uns mit fünf Neuaufnahmen<br />

verstärken, die Jugendfeuerwehr ist mit Feuereifer dabei“, verkündete er stolz. Und auch bei den 46<br />

Aktiven seien immerhin zwei Frauen dabeigeblieben, berichtete der Kommandant. Er unterstrich die<br />

familiäre Bindung innerhalb der Wehr, die auch in gemeinsamer Freizeitgestaltung gestärkt werde, so<br />

gebe es mittlerweile bei den Aktiven schon Zwei-Generationen-Teams (Väter und Söhne oder Töchter).<br />

Kritik an Feuerwehrgebühren<br />

Gut aufgestellt, ausgebildet und ausgerüstet sei sie, die <strong>Aitrach</strong>er Wehr, lobte Bürgermeister Thomas<br />

Kellenberger die Leistungsfähigkeit der Florianjünger. Die Gemeinde wisse um die Aufgabenteilung,<br />

Bereitstellung der finanziellen Mittel seitens der Verwaltung und die praktische Umsetzung der<br />

Feuerwehrmitglieder. Daher stehe im Brandschutzbedarfsplan die Beschaffung eines neuen<br />

Feuerwehrfahrzeugs im Jahr 2014 auf dem Plan, für das die Gemeinde etwa 350000 Euro bereitstellen<br />

wird. Kritisch äußerte sich der Gemeindechef zu den Feuerwehrgebühren. Diese seien für technische<br />

Hilfeleistungen viel zu gering, immerhin würden die privaten Anbieter wie die Abschleppdienste ja auch<br />

Geld kosten.<br />

Daran werde gearbeitet, derzeit fände eine Diskussion zum Thema Feuerwehrgesetz statt, sagte Fesseler.<br />

Was die Bezuschussung von 90000 Euro zum neuen Fahrzeug angehe „sieht es gut aus“, so der<br />

stellvertretende Kreisbrandmeister.<br />

Kreisbrandmeisterstellvetreter Norbert Fesseler heftet<br />

Thomas Eisele (links) das Feuerwehrehrenzeichen ans<br />

Revers. Mit einer Ehrenurkunde wird Paul Bachhofer<br />

ausgezeichnet.<br />

Fotos: Schulze


23.01.2013<br />

Kochen und etwas für die Gesundheit tun<br />

Die VHS <strong>Aitrach</strong> bietet in der ersten Jahreshälfte bewährte und neue Programmpunkte an<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Das neue Programm der Volkshochschule (VHS) <strong>Aitrach</strong> für das erste Halbjahr 2013 ist<br />

fertig. Seit einigen Tagen liegt es im Rathaus und in verschiedenen Ladengeschäften in <strong>Aitrach</strong> aus. Das<br />

Programm setzt sich zusammen aus einer Mischung bewährter Kurse und einigen neuen Angeboten für<br />

Erwachsene und für Kinder. Das geht aus einer Mitteilung der VHS hervor.<br />

Einen Schwerpunkt bildet wieder der Bereich Gesundheit, unter anderem mit mehreren Yoga-,<br />

Entspannungs- und Meditationskursen. Ein Kurs zu natürlichem Laufen und einige Gymnastikkurse bieten<br />

verschiedene Arten von körperlicher Bewegung an. Mental-Training und Gehirngymnastik sowohl für<br />

Erwachsene <strong>als</strong> auch für Kinder sollen zur Anregung der Gehirntätigkeit dienen und dadurch die<br />

Denkleistung erhöhen.<br />

Ein Vortrag über Kräuter am Wegesrand erläutert die heilende, reinigende und stärkende Wirkung<br />

heimischer Wildkräuter. Neu im Gesundheitsbereich sind zwei Kurse, in denen aus Naturmaterialien<br />

Hautpflegemittel und Kräutersalben hergestellt werden.<br />

Nicht zu kurz kommt der Ernährungsbereich mit zwei Kochkursen. Mit drei Kursen stehen Angebote zum<br />

Umgang mit dem Computer im Programmheft. Einer davon wendet sich an Kinder mit der Möglichkeit das<br />

Zehn-Finger-Computerschreiben zu erlernen. Ebenfalls für Kinder wird zum wiederholten Mal ein<br />

Vormittag auf dem Reiterhof angeboten.<br />

Im Kurs Spanisch für Anfänger können sich Interessenten an zwölf Abenden mit dieser Sprache vertraut<br />

machen. Der Kursleiter ist Muttersprachler.<br />

Zwei Exkursionen in die nähere Umgebung runden das Programm ab. Die erste führt nach Memmingen<br />

zur Martinskirche, deren 65 Meter hoher Turm bestiegen werden soll. Die zweite Exkursion ist eine<br />

Wiederauflage der Fahrradtour zu Bodendenkmälern auf <strong>Aitrach</strong>er Gemarkung vor 25 Jahren anlässlich<br />

des Gemeindejubiläums 1150 Jahre <strong>Aitrach</strong>.<br />

Treherzer Ortskern soll schöner werden<br />

Gemeinderat macht den Weg frei für die Restaurierung des Anwesens<br />

01.02.2013<br />

Treherz (os) - Das Einvernehmen der Gemeinde zur Restaurierung und zum Umbau des Guthofs in der<br />

Teilgemeinde Treherz hat der <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung erteilt. Das aus dem 16.<br />

Jahrhundert stammende Gebäude wurde im vergangenen Frühjahr von der neuen Eigentümerfamilie<br />

bezogen, nun will die fünfköpfige Familie die Sanierungs- und Umbauarbeiten in Angriff nehmen.<br />

Dabei werden die äußeren Veränderungen am Gebäude in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt<br />

realisiert, so die Auskunft des Bauherren. Die Optik des Baukörpers bleibe erhalten, lediglich auf der<br />

Vorderseite des Gutshofes wird ein vorhandenes Fenster zu einer Tür umgebaut. Dies geschehe auch auf<br />

der Rückseite, zudem werden an der Gebäuderückseite noch zwei Treppenabgänge angebaut. Auch die<br />

Farbgebung der Außenansichten werde noch je nach den verschiedenen Bauepochen abgestimmt.<br />

Familienprojekt<br />

Ein großer Teil der Umbauarbeiten sind im Innenbereich zu bewältigen. Neben der Dachstuhlsanierung<br />

wird die Verwirklichung von fünf Wohneinheiten angestrebt. Alles in allem werde bei dem Bauvorhaben<br />

jedoch wenig am alten Bestand geändert, betont der Bauherr Paul Bottos.<br />

Geschultert wird das ganze Vorhaben <strong>als</strong> Familienprojekt: „Ich und meine drei Söhne sind alle<br />

Handwerker“. Das ganze Projekt werde sich wohl auf insgesamt acht bis zehn Jahre hinziehen, zum Ende<br />

des Jahres soll sich zumindest die Wohnsituation verbessert haben. „Wir wollen uns einen Grundstock und<br />

ein Fundament für die Familie schaffen, denn die Großfamilie hat Zukunft“, so der Bauherr. Derzeit wird<br />

in Treherz auch die Pfarrkirche St. Johann umfangreich renoviert. Nach diesen Arbeiten präsentiert sich<br />

dann Treherz' historischer Ortsmittelpunkt mit dem Dorfgemeinschaftshaus, der ehemaligen Poststation,<br />

der Pfarrkirche und dem ehemaligen Gutshof <strong>als</strong> echter Hingucker.


Der historische Gutshof in Treherz wird restauriert und umgebaut.<br />

Foto: os<br />

02.02.2013<br />

Bis 2015 wird kein Holz geschlagen<br />

Hiebkontingent im <strong>Aitrach</strong>er Wald ist ausgeschöpft – Holz soll in Ruhe nachwachsen<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Im Wirtschaftsplan des Gemeindewalds <strong>Aitrach</strong> ist für das Jahr 2013 kein Holzeinschlag<br />

vorgesehen. Grund hierfür ist die außergewöhnlich große Hiebmenge aus dem Jahr 2011.<br />

Da wurde nicht der im Zehn-Jahresplan (2006 bis 2015) festgelegte Hiebsatz von 300 Festmeter/Jahr<br />

ausgeschöpft, vielmehr wurden wegen einer ungewöhnlichen finanztechnischen Situation in der <strong>Aitrach</strong>er<br />

Gemeindekasse 1000 Festmeter Holz geschlagen, um Geld in die Gemeindekasse zu spülen. Dadurch<br />

konnten einerseits starke Einnahmeverluste aus der Gewerbesteuer zumindest teilweise kompensiert<br />

werden, andererseits ist nun das Hiebkontingent bis zum Jahr 2015 völlig ausgeschöpft. Konsequenz: Ein<br />

planmäßiger Holzeinschlag ist für das Jahr 2013 nicht vorgesehen.<br />

Dadurch beschränkt sich der diesjährige Wirtschaftsplan ausschließlich auf die Aufforstung neuer<br />

Kulturen, die mit Pflanzenkauf, Pflanzung und Kulturenreinigung Kosten von 368 Euro verursachen.<br />

Weitere Kosten von 1500 Euro fallen beim Forstschutz an, und 1974 Euro schlagen für<br />

Forstverwaltungskosten zu Buche. Seit 2012 übernimmt die<br />

Forstverwaltung die Vermarktung des Rohstoffs Holz. Somit<br />

sei man heuer mit insgesamt 3842 Euro im Minus, sagt<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger. Das Defizit könne<br />

bestenfalls durch anfallendes Sturmholz reduziert werden.<br />

„Wir hoffen, das Holz wächst in Ruhe nach“, so der<br />

Gemeindechef, denn Priorität habe stets das Gebot der<br />

nachhaltigen Bewirtschaftung und Entwicklung.<br />

In Ruhe nachwachsen kann der Rohstoff Holz im <strong>Aitrach</strong>er<br />

Gemeindewald. Bis zum Jahr 2015 soll kein weiterer<br />

Holzeinschlag erfolgen.<br />

Foto: Schulze<br />

Zitat des Tages<br />

„Wir hoffen, das Holz wächst in Ruhe nach.“<br />

Der <strong>Aitrach</strong>er Bürgermeister Thomas Kellenberger während der Aussprache über den Wirtschaftsplan des<br />

Gemeindewalds. Bad Wurzach<br />

Bei Regen gibt es einen Leihschirm<br />

05.02.2013<br />

Wer in Leutkirch, Bad Wurzach, Aichstetten oder <strong>Aitrach</strong> beim Einkaufen vom Regen überrascht wird,<br />

kann sich nun in vielen Geschäften einen Regenschirm ausleihen und diesen später in einem der<br />

Partnergeschäfte der Aktion zurückgeben. Ins Leben gerufen hat die Aktion „Leihschirm“ die Leutkircher<br />

Bank. „Das ist eine weitere Optimierung der Einkaufsstädte“, sagt deren Vorstandsvorsitzende Rosemarie<br />

Miller-Weber (rechts). Gedacht ist der Service vor allem für Inhaber der „goldenen Karte“ der Leutkircher


Bank. „Aber wir werden auch Nicht-Karten-Besitzer nicht im Regen<br />

stehen lassen“, so Miller-Weber. Einer der Partnerbetriebe ist das<br />

Spielwarengeschäft von Burkhard Zorn (links) in der Leutkircher<br />

Fußgängerzone.<br />

Text und Foto: knf<br />

Beförderungskosten auf dem Prüfstand<br />

Satzungsänderung kommt für <strong>Aitrach</strong>er Schüler nicht vor den Sommerferien<br />

05.02.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Eine Änderung der Landkreissatzung über die Erstattung der notwendigen<br />

Schülerbeförderungskosten vom 15. November des vergangenen Jahres hat auch in <strong>Aitrach</strong> für Unruhe<br />

und Unmut gesorgt. Die neue Satzung sollte ursprünglich zu Beginn des Jahres in Kraft treten.<br />

Knackpunkt dabei war, dass die Fahrten von <strong>Aitrach</strong> zu Schulen ins bayerische Memmingen oder nach<br />

Buxheim teurer sind, <strong>als</strong> die nach Bad Wurzach oder Leutkirch in Baden-Württemberg und deshalb die<br />

Fahrtkosten nach Bayern laut Kreistagbeschluss nicht mehr erstattet werden. Diese Fahrtkostenstreichung<br />

würde momentan etwa 30 <strong>Aitrach</strong>er Schüler betreffen, die in Bayern weiterführende Schulen besuchen.<br />

Darüber unterrichtete Bürgermeister Thomas Kellenberger den Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.<br />

Der bayerische Standort Memmingen wäre mit 586,80 Euro jährlichen Gesamtkosten (Schiene und Bahn)<br />

gegenüber der württembergischen Verkehrsgesellschaft (bodo) mit Gesamtkosten von 584,10 Euro in<br />

Leutkirch oder Bad Wurzach aus dem Rennen. Knappe drei Euro betrage dabei der Unterschied nach<br />

Memmingen, sagt Kellenberger, „das kann’s doch nicht sein, zumal die Betroffenen ziemlich spät von dem<br />

Beschluss überrascht worden sind“. Diese Kurzfristigkeit sei problematisch, deswegen werde man<br />

nochm<strong>als</strong> beim Landratsamt Ravensburg intervenieren – gemeinsam mit der genauso betroffenen<br />

Gemeinde Achberg. In den Grenzgebieten gäbe es da auf jeden Fall Abstimmungsbedarf.<br />

Bei einer Aussprache im Landratsamt am vergangenen Dienstag konnte laut Aussage von Bürgermeister<br />

Kellenberger zumindest ein Teilerfolg erzielt werden: Die Satzung tritt nicht zum 1. Januar 2013 in Kraft,<br />

vielmehr bleibe bis zu den Sommerferien die alte Regelung der Kostenbeteiligung an den Fahrtkosten in<br />

Eigenanteil und Restbezuschussung durch den Landkreis auch für die bayerischen Schulbesucher<br />

bestehen. Die Gespräche darüber, wie es danach weitergehen soll, könnten in den nächsten vier bis sechs<br />

Wochen stattfinden. „Das wird eine enge Geschichte“, so der Gemeindechef. Schließlich sollen die Eltern<br />

rechtzeitige Planungssicherheit zum neuen Schuljahr erhalten. Dabei müsse auch der Tarifdschungel<br />

gründlich durchforstet werden, das könne nicht von heute<br />

auf morgen geschehen.<br />

Laut Satzungsänderung wären <strong>Aitrach</strong>er Schulkinder, die<br />

bayerische Schulen besuchen, seit Jahresbeginn nicht<br />

mehr finanziell unterstützt worden. Bis zu den<br />

Sommerferien gibt es einen Aufschub.<br />

Foto: Schulze<br />

06.02.2013<br />

S’goht degega – Der Countdown für die <strong>Aitrach</strong>er Fasnet läuft<br />

Bälle, Rathaussturm und großer Narrensprung: Die närrischen Veranstaltungen starten mit<br />

dem Weiberball am Gumpigen Donnerstag<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Während in einigen Illertalgemeinden nach den diversen Umzügen die Straßendekorationen<br />

schon wieder entfernt und die Gehsteige von Konfetti und Papierschnipsel befreit werden, rüsten sich die<br />

<strong>Aitrach</strong>er Narren zum Endspurt der närrischen Saison. Wochenlang wurde an der Hallendekoration<br />

gearbeitet – dieses Jahr erstm<strong>als</strong> in der neu gebauten Festhalle – und auch die Wagenbauer und<br />

Fußgruppen waren nicht untätig und sind seit einigen Wochen voll im Einsatz. Voll bepackt mit buntem


Fasnetbrauchtum will sich heuer die Narrenzunft <strong>Aitrach</strong> zum 44. Mal präsentieren. Die Roiweible,<br />

Kellaweible, die Prinzen- und Teeniegarde sowie das schmucke Prinzenpaar und der Zunftrat mit<br />

Zunftmeister Wolfgang Halder wollen im „afrikanischen Dschungel“ richtig Gas geben.<br />

„Afrika“ lautet das diesjährige Motto der <strong>Aitrach</strong>er Fasnet. Passend dazu wird auch die Festhalle dekoriert<br />

sein, in der morgen, Donnerstag, mit dem Weiberball um 20 Uhr der Auftakt zum bunten<br />

Fasnetsprogramm in der Illertalgemeinde erfolgt. Dieses Jahr gibt’s wieder Bälle<br />

Darauf haben die Narren sehnsüchtig gewartet, mussten sie doch im vergangenen Jahr wegen des<br />

Hallenneubaus auf sämtliche Ballveranstaltungen verzichten. Umso stärker lässt man es heuer krachen:<br />

Die heimischen Garden mit Prinzenpaaren sowie Showtänze und Einlagen der Roi- und Kellaweibla<br />

werden die Halle zum Beben bringen. Weitere Höhepunkte des Abends sind Auftritte von Joy of Voice mit<br />

Angelika Maier, der Showtanzgruppe Seccitos, und SaT <strong>Aitrach</strong> sowie der Taldorfer Guggamusik. Für Live-<br />

Musik und Gelegenheit zum Abtanzen sorgt die Gruppe „Calypso“.<br />

Ein Hingucker ist auch der Rathaussturm am folgenden Abend. Aus dem <strong>Aitrach</strong>er Rathaus werden am<br />

Rußigen Freitag ab 18 Uhr Bürgermeister und Gemeinderat vertrieben und der Narrenbaum aufgestellt.<br />

Nachdem die Narren die Macht für die letzten närrischen Tage an sich reißen werden, bewegt sich der<br />

Fackelzug dann zur Turn- und Festhalle, mit Narrengericht und Politikerschelte sowie buntem Programm.<br />

Narrensprung ist der Höhepunkt<br />

Höhepunkt der <strong>Aitrach</strong>er Dorffasnet ist der Narrensprung, der am Fasnetsamstag um 14 Uhr beginnt.<br />

Dabei werden mehr <strong>als</strong> 3000 Hästräger aus über 30 Zünften, etwa zehn Musikgruppen sowie diverse<br />

heimische Fußgruppen und Wagenbauer erwartet. Zuvor trifft man sich beim Zunftmeisteremfang, bei<br />

dem erfahrungsgemäß Politiker diesseits und jenseits der Iller gehörig „derbleckt“ werden. Den<br />

abendlichen Zunftball (ab 20 Uhr) gestalten neben den <strong>Aitrach</strong>er Tanzgarden die Showtanzgruppe aus<br />

Heimertingen und die Hausemer Guggenmusik, für weitere Einlagen sorgen die beiden <strong>Aitrach</strong>er<br />

Maskengruppen, die heimische Lumpenkapelle und natürlich Live-Musik mit „Sound Celebration“.<br />

Ein weiterer Höhepunkt der Ballabende ist der große Bürgerball (Sonntag ab 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr).<br />

Hier präsentieren Mitglieder des Showensembles Joy of Voice unter der Leitung von Angelika Maier und<br />

Bliems Bunter Bühne ein Programm, das die Besucher in ein Feuerwerk der Welt des Dschungelbuches<br />

nach Afrika entführen soll, passend zur Dekoration in der Festhalle.<br />

Abtanzen ist auch am Rosenmontag angesagt; dann<br />

steigt für die Jugend und Junggebliebenen die „SWR3<br />

Dance Night“ mit DJ Luk und weiteren Showeinlagen<br />

(ab 21 Uhr, Einlass 19 Uhr). Auch die ganz Jungen<br />

kriegen ihre Gaudi ab und treffen sich am<br />

Fasnetsdienstag um 13.30 Uhr zum Kinderball in der<br />

Festhalle. Den organisiert der heimische Fanfarenzug<br />

und bietet ein buntes, lustiges Programm.<br />

Die bunte Dekoration zum diesjährigen Motto „Afrika“ in<br />

der neuen <strong>Aitrach</strong>er Festhalle.<br />

Foto: Schulze<br />

Eckdaten des <strong>Aitrach</strong>er Haushalts 2013 – viel Arbeit für den Kämmerer<br />

07.02.2013<br />

Kämmerer Johannes Simmler stellte den Haushalt 2013 detailliert dem Gemeindegremium vor.<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger bescheinigte dem Fachbeamten für Finanzwesen nicht nur große<br />

Fachkenntnis, sondern auch umfangreiche Kenntnis über die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> und deren Bedürfnisse.<br />

Ebenfalls gab es Anerkennung vom Gemeindechef ob der Schnelligkeit der Haushaltsvorlage. In seiner<br />

jetzt zwölfjährigen Zugehörigkeit <strong>als</strong> Hauptamtsleiter und Bürgermeister sei noch kein Haushalt so früh,<br />

bereits im Januar, vorgelegt worden. Der Vermögenshaushalt wird auch Investitionshaushalt genannt. Er<br />

enthält alle vermögenswirksamen Einnahmen oder Ausgaben einer Gemeinde, <strong>als</strong>o alle Finanzvorfälle, die<br />

sich vermögenserhöhend oder -mindernd auswirken: zum Beispiel Ausgaben für den Straßenbau,


Einnahmen aus dem Verkauf von Grundstücken.<br />

Der Verwaltungshaushalt ist dagegen der Kern- oder Pflichthaushalt. Er umfasst alle Einnahmen und<br />

Ausgaben, die nicht dem Vermögenshaushalt zuzuordnen sind, etwa die laufenden wiederkehrenden<br />

Kosten für Energieversorgung, Versicherungsbeiträge und Personalausgaben.<br />

Der Haushalt 2013:<br />

Gesamtetat:<br />

Verwaltungshaushalt:<br />

Vermögenshaushalt:<br />

Haushaltsausgabereste:<br />

Haushaltseinnahmereste:<br />

Zuführung zum Vermögenshaushalt:<br />

Hebesätze:<br />

(Grundsteuer A)<br />

(Grundsteuer B)<br />

Gewerbesteuer<br />

5.796.911 Euro<br />

5.207.778 Euro<br />

589.133 Euro<br />

913.494 Euro<br />

186.670 Euro<br />

297.246 Euro<br />

320 v. H. für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe<br />

330 v. H. für die Grundstücke<br />

340 v.H.<br />

Kreditaufnahme:<br />

Kreditkassenermächtigung:<br />

Rücklage zum 31. Dezember 2013:<br />

Schuldenstand zum 31. Dezember 2013:<br />

Pro-Kopf-Verschuldung zum 31. Dezember 2013:<br />

500.000 Euro<br />

109.718 Euro<br />

1.196.788 Euro<br />

475,67 Euro<br />

Der Wind hat sich gedreht<br />

<strong>Aitrach</strong> verabschiedet den Haushalt 2013 – Gemeinde benötigt mehr Zuschüsse<br />

Von Olaf Schulze<br />

07.02.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - „Die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> ist von einer Geber-Gemeinde zu einer Nehmer-Gemeinde geworden.“<br />

Diese Erkenntnis stellte <strong>Aitrach</strong>s Bürgermeister Thomas Kellenberger bei seiner Haushaltsrede im<br />

<strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat voran. Oder anders formuliert: „Der Wind hat sich gedreht“, und zwar<br />

grundlegend, wie der Schultes die Situation in einigen Bereichen darstellte. Der permanente Rückgang bei<br />

den Gewerbesteuereinnahmen aus den Jahren 2011 und 2012 auf der einen Seite sowie den die<br />

Gemeinde belastenden kommunalen Finanzausgleich beschert der Illertalgemeinde seit 2011 einen<br />

wesentlich kleineren Geldbeutel. Auf Grund der Systematik des Finanzausgleichs der guten Jahre 2009<br />

und 2010 fließt für 2013 viel Geld in die Gemeindekasse der „Nehmer-Gemeinde“. Beispiel hierfür sind die<br />

Schlüsselzuweisungen in Höhe von 570000 Euro. Auch bei Einzelinvestitionen baue man künftig verstärkt<br />

auf Unterstützung aus Zuschusstöpfen. Dabei spielen die Vergabekriterien einen wichtige Rolle. So müsse<br />

der Mindeststeuersatz bei der Erhebung der Gewerbesteuer 340 Prozent betragen.<br />

Gewerbesteuersatz steigt<br />

Die Auflage, erst mal die eigenen Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen, habe nun zu einer Erhöhung<br />

des seit 2001 erhobenen Satzes von 330 Prozent geführt. Dies bedeute eine Steigerung von drei Prozent,<br />

damit gehöre <strong>Aitrach</strong> zu den 95 Prozent der Gemeinden in der Region Bodensee-Oberschwaben, die diese<br />

oder höhere Gebühren erheben. Weitere Steuern und Gebühren werden in diesem Jahr aber nicht erhöht,<br />

beruhigte Kellenberger.<br />

Gedreht habe sich der Wind auch bei den Finanzen in den beiden Teilhaushalten: In den vergangenen<br />

Jahren lag der Schwerpunkt von Ausgaben immer im Vermögenshaushalt. Hier werden die Investitionen<br />

finanziert, hin zum Verwaltungshaushalt, in dem die Unterhaltsmaßnahmen finanziert werden. Dafür sind<br />

beispielsweise für Straßen- und Brückenunterhaltung 377000 Euro vorgesehen. Heuer legt man folgende<br />

Zahlen zu Grunde: Vermögenshaushalt 589133 Euro; Verwaltungshaushalt 5207778 Euro.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten habe man viel in Hochbaumaßnahmen investiert, wie den neuen<br />

Kindergarten, das neue Bauhofgebäude, das neue Feuerwehrhaus, das neue Rathaus oder aktuell die


neue Festhalle. In den kommenden Jahren werde verstärkt in den Untergrund gehen, hier sind unter<br />

anderen kostenintensiven Kanalarbeiten in Mooshausen und in der Illerstraße geplant.<br />

Alles in allem werde man sich finanziell in den nächsten Jahren auf wesentlich niedrigerem Niveau<br />

bewegen <strong>als</strong> in den vergangenen Jahrzehnten, so der Bürgermeister weiter.<br />

Keine Kreditaufnahme nötig<br />

Positive Nachrichten gab es zur Finanzierung des Haushaltes, für die keine Kreditaufnahme notwendig sei.<br />

So habe man in diesem Jahr die Verschuldung um fast 100000 Euro auf knapp 1,2 Millionen Euro<br />

gesenkt, verkündete der Bürgermeister. Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 475,67 Euro liege man<br />

genau im Landesdurchschnitt der Gemeinden unter 3000 Einwohner.<br />

Über die mittelfristige Finanzplanung bis zum Jahr 2016 gelte der Grundsatz: „Wir müssen die Pflicht<br />

erfüllen, die Kür kann warten.“ Und zur Pflicht gehören unter anderem Tiefbaumaßnahmen (524000<br />

Euro), Umbaumaßnahmen an Bahnübergängen im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-<br />

Lindau (80000 Euro), die Restfinanzierung des Feuerwehrfahrzeugs (250000 Euro) sowie ein neues<br />

Kommunalfahrzeug für den Bauhof (110000 Euro). Auch die Erneuerung der <strong>Aitrach</strong>-Brücke im Wappental<br />

kostet richtig Geld, nämlich 300000 Euro.<br />

Der Gemeinderat stimmte der Haushaltssatzung für das<br />

Haushaltsjahr 2013 einstimmig zu.<br />

Unterhaltsmaßnahmen an Straßen, Brücken, Schulgebäuden und<br />

anderen öffentlichen Einrichtungen überwiegen im aktuellen<br />

Haushaltsjahr der Gemeinde <strong>Aitrach</strong>. Auch die marode <strong>Aitrach</strong>-Brücke<br />

in Oberhausen soll heuer saniert werden.<br />

Foto: Schulze<br />

Investitionen 2013<br />

Einer der Schwerpunkte auf der Ausgabenseite betrifft die Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule. Für Bau- und<br />

Umbaumaßnahmen sind zirka 180000 Euro vorgesehen. Weitere 70000 Euro sind für einen gebrauchten<br />

Ersatzbus eingeplant. Beim Kindergarten stehen Mehrausgaben ins Haus, die der künftigen Kinderkrippe<br />

(mit Wiedereröffnung einer fünften Gruppe) geschuldet sind und die jährlichen Betriebskosten auf 110000<br />

Euro ansteigen lassen. Diese Jahr werden 7000 Euro für mehr Ausstattung fällig. Auch bei der Feuerwehr<br />

fließt wieder viel Geld: 150000 Euro sind für die Finanzierungsrate eines neuen Fahrzeugs in diesem Jahr<br />

eingeplant, ein Jahr später ist die Restsumme des geschätzten 350000-Euro-Objekts fällig. Am<br />

Feuerwehrgebäude sind Sanierungs- und Umbaumaßnahmen fällig, die mit 21000 Euro zu Buche stehen.<br />

Eine Kan<strong>als</strong>anierung wird „Auf dem Bühl“ in Mooshausen für 79000 Euro in Angriff genommen. 150000<br />

Euro sind für Straßen- und Brückensanierung eingeplant. Begonnene Gehwegabsenkungen werden zur<br />

Bahnhofstraße fortgesetzt, Pflasterstreifen am Oberhauser Weg beseitigt und <strong>als</strong> nächste Brücke wird der<br />

marode Übergang über die <strong>Aitrach</strong> in Oberhausen saniert. Zudem schreitet die Erneuerung der<br />

Straßenbeleuchtung in Mooshausen, Treherz und an der <strong>Aitrach</strong>er Festhalle (40000 Euro) voran.<br />

Zusätzliche Änderungen in der Sport- und Mehrzweckhalle werden mit 75000 Euro nachfinanziert, 16000<br />

Euro kostet die Nachrüstung in dem angeschlossenen Versammlungsraum. 6000 Euro kostet die<br />

Modifizierung des Internetauftritts der Gemeinde und 15000 Euro Neuanschaffungen für die<br />

Datensicherung. Die Unkrautbeseitigung des Bauhofperson<strong>als</strong> soll durch einen 8000 Euro teuren<br />

Unkrautbesen erleichtert werden. In diesem Zusammenhang möchte man auch die Anlieger verstärkt in<br />

die Pflicht nehmen. Ein deutliches Zeichen soll auch heuer wieder in die Investitionsbereitschaft zum<br />

Wohn- und Gewerbebau gegeben werden. Insgesamt stehen der Gemeinde 345000 Euro für<br />

Grunderwerb zur Verfügung. (os)<br />

Showprogramm entführt in fremde Welten<br />

08.02.2013<br />

Am Sonntag, 10. Februar, gibt es in der dekorierten <strong>Aitrach</strong>er Festhalle ein großes Showprogramm mit<br />

Tanz mit dem Showensemble „Joy of Voice“ unter der Leitung von Angelika Maier. Show, Tanz und


Gesang entführen die Zuschauer in eine faszinierende fremde Welt, wie<br />

aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Karten zu zehn Euro gibt es im<br />

Vorverkauf bei Tina Miller, Telefon 0173/5496768 sowie beim<br />

Getränkemarkt Hauser in <strong>Aitrach</strong>.<br />

sz/Foto: oh<br />

Bürgermeister und Gemeinderat in <strong>Aitrach</strong> abgesetzt<br />

09.02.2013<br />

Viel Zeit zum Nichtstun lässt man der kommunalen Prominenz in <strong>Aitrach</strong> nicht. In der Illertalgemeinde<br />

werden traditionsgemäß am rußigen Freitag der Bürgermeister und sein Gemeinderat abgesetzt, dann<br />

stürmen die Narren das Rathaus, übernehmen den Schlüssel und stellen zum Zeichen ihrer<br />

Herrrschaftsübernahme den Narrenbaum auf. Diese Herrschaft hält gerade mal bis zum Aschermittwoch,<br />

so dass sich die Gegenwehr des aus dem Amt gedrängten Bürgermeisters Thomas Kellenberger (Bild) und<br />

seiner Ratsmitglieder stets in Grenzen hält. Diese wurden mit Fackelzug und musikalischer Begleitung der<br />

heimischen Lumpenkapelle in die Festhalle abgeführt. Dort wartete schon Zunftmeister Wolfgang Halder<br />

und hielt dem <strong>Aitrach</strong>er Schultes verbal den<br />

kommunal-politischen Spiegel vor über heiße<br />

Themen in der Illertalgemeinde, die die<br />

Bürgerschaft beschäftigen. Und auch beim<br />

traditionellen satirischen Meinungsaustausch<br />

zwischen Schultes Kellenberger und dem<br />

Sportvereinsvorsitzenden Manfred Saitner hatten<br />

die Besucher viel Spaß. Zudem standen die<br />

Ehrungen verdienter Mitarbeiter auf dem<br />

Programm, Lob gab es für die Hallendekoration.<br />

os/Foto: schulze<br />

2012 noch Baustelle – 2013 bebt die Halle<br />

Nach einem Jahr Pause feiern die <strong>Aitrach</strong>er wieder einen rauschenden Ball<br />

09.02.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Draußen hat Schnee die winterliche Landschaft der Illertalgemeinde geschmückt, drinnen,<br />

in der neuen Festhalle, haben die Narren bei sommerlichen Temperaturen in afrikanischer Landschaft<br />

gefeiert.<br />

Nach einem Jahr „Baustelle“ und provisorischer Fasnet lud die Narrenzunft <strong>Aitrach</strong> heuer erstm<strong>als</strong> zum<br />

Weiberball in die passend zum Thema „Afrika“ dekorierte Halle ein. Fast 700 Besucher brachten die Halle<br />

zum Beben, und die verschiedenen Darbietungen in Tanz, Musik und Gesang unterstrichen einmal mehr<br />

die hohe Qualität der <strong>Aitrach</strong>er Ballveranstaltungen. Alle Gruppierungen der Narrenzunft <strong>Aitrach</strong> waren<br />

eingebunden in das bunte Feuerwerk von fetzigen Tanzdarbietungen auf der Bühne eines afrikanischen<br />

Dorfs:<br />

Gemeinsam mit dem Prinzenpaar Stefanie und Robert eröffnete Zunftmeister Wolfang Halder den Ball,<br />

und mit lustigen Programmansagen führten „Goldie und Rosa“ durch den Abend.<br />

Die Roi- und Kellaweible hatten ihre Tanzauftritte. Absolute Hingucker waren die Nummern der<br />

heimischen Prinzengarde und der Teenies sowie der Männergarde: Die akrobatischen, tänzerischen<br />

Höchstleistungen sowie die eindrucksvollen Kostüme und Masken rissen das Publikum zu Beifallsstürmen<br />

hin. Ebenfalls viel Beifall und anerkennende Pfiffe heimste Angelika Maier mit der Gruppe „Joy of Voice“<br />

mit ihrer Travestie-Show ein. Musikalische Gastauftritte gab es von dem Fanfarenzug Seehasen und der<br />

Lumpenkapelle Taldorf, und der Tanz der Lautracher Cowgirls „Seccitos“ entführte die Besucher in den<br />

Wilden Westen. Ein Feuerwerk der guten Laune verbreitete auch die Live-Band Calypso. Sie brachte die


Besucher auf die Tanzfläche und die Bühne. Nonstop und bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt<br />

und gefeiert.<br />

Höhepunkte beim Weiberball waren die Auftritte der Prinzengarde und der Männergarde <strong>Aitrach</strong>, die das<br />

Thema „Afrika“ eindrucksvoll umsetzten.<br />

Fotos: olaf Schulze<br />

Narrensprung <strong>Aitrach</strong> beschert 7000 Zuschauern eine glückselige Fasnet<br />

Fantasievolle Einfälle zum diesjährigen Narrenmotto „Afrika“<br />

Von Olaf Schulze<br />

11.02.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Als sich die 62 Narrenzünfte, mit zehn Musikgruppen und acht Fußgruppen am Samstag auf den<br />

Umzugsweg durch die Illertalgemeinde <strong>Aitrach</strong> machten, wandelte sich der graue Schneetreiben-Himmel<br />

zu Blau-Weiß. Mehr <strong>als</strong> 3500 Mitwirkende beim Gaudiwurm marschierten, hüpften oder tanzten durch den<br />

Ort und unterhielten mehr <strong>als</strong> 7000 Zuschauer am Straßenrand mit buntem Fasnetsbrauchtum einer<br />

alemannischen Dorffasnet.<br />

Absolute Hingucker waren auch heuer wieder die Trümpfe des <strong>Aitrach</strong>er Narrensprungs, die Fußgruppen,<br />

die sich im Laufe der Jahre aus der Mitte der Bevölkerung entwickelt haben und die Umzüge bereichern.<br />

So traten dieses Jahr die Frauen der Bannwald-Narren in fantasievoller, selbst angefertigter Bekleidung<br />

auf, passend zum diesjährigen Narrenmotto „Afrika“ und mit dem Anspruch „Wir Narren sind wie Afrika,<br />

heiß, schön und immer da“. Dem stand auch die Gruppe des Fördervereins der glückseligen Fasnet nicht<br />

nach, die selbstbewusst reklamierte: „Was ist schee? Schwarze Haut und weiße Zäh!“ Mit dabei auch die<br />

<strong>Aitrach</strong>er Fußballer, die eine (S)expedition ins Bierreich unternahmen und die Kartenfrauen vom Löwen,<br />

die <strong>Aitrach</strong>er Windenergie thematisierten: „S‘ Windrad dreht – <strong>Aitrach</strong> bebt“. „Auf und ab, mach‘ nicht<br />

schlapp“, forderten die Mädels von der Einradgruppe und schlängelten sich sportlich durch die<br />

Zuschauerreihen. Die Landjugend aus dem bayerischen Volkratshofen war <strong>als</strong> „heiße Feger-Strandneger“<br />

unterwegs.<br />

Mal wild, mal lieblich<br />

Zahlreiche farbenfrohe Maskenträger mit Hexen- oder Tiermasken, mal wild, mal lieblich, diverse<br />

Musikgruppen, unter anderem die Guggenmusiker aus Kirchdorf, der Spielmannszug der Feuerwehr<br />

Memmingen, die Musikkapelle Treherz sowie Fanfaren- und Schalmeienzüge sorgten mit fetziger Musik<br />

für Stimmung. Und auch schmucke Gardemädchen mit Hofstaat und Prinzenpaaren vom Bodensee bis zur<br />

Donau verbreiteten gute Laune bei den Besuchern und animierten zum Tanzen, Schunkeln und Singen.<br />

Gar manche Zungenbrecher gab es für die Besucher bei den verschiedenen Narrenrufen zu bewältigen:<br />

Brav und eifrig intonierten sie auch die schwierigsten Ausrufe wie „Lälle raus, Lälle nei, Keazelälle muas<br />

ma sei“, um dann mit allerlei Leckerli belohnt oder mit Heu und Sroh bestraft zu werden. Vor allem die<br />

jungen Mädchen am Straßenrand rückten immer wieder ins Visier der Maskenträger, wurden geschultert<br />

mitgeschleppt, fußgefesselt oder landeten zum Karussellfahren in den Körben der Dettinger<br />

Krettenmacher. „Wir haben eine tolle Dorffasnet ohne Zwischenfälle erlebt, alles verlief friedlich“, so die<br />

Bilanz von Zunftmeister Wolfgang Halder.


Die Roiweible <strong>Aitrach</strong> verteilen Konfetti.<br />

Die Kartenfrauen sorgen für frischen Wind<br />

Die Frauen der Bannwald-Narren brachten Afrika nach <strong>Aitrach</strong>.<br />

Diesem Paar ist die Narretei<br />

wohl zu Kopf gestiegen.<br />

Olaf Schulze<br />

Narren liefern sich Schlagabtausch<br />

Beim Zunftmeisterempfang sind Politiker wenig zimperlich – Knapp 60 befreundete<br />

Narrengruppen dabei<br />

Leutkirch - Wenn sich in der Festhalle närrisch geneckt und angebrüllt wird, hat die Fasnet in Leutkirch<br />

ihren Höhepunkt erreicht. Denn jedes Jahr liefert sich die örtliche Prominenz aus Politik und<br />

Narrenzünften beim Zunftmeisterempfang kurz vor dem Narrensprung einen Schlagabtausch. Und die<br />

Politiker sind alles andere <strong>als</strong> zimperlich.<br />

Öffentliche Fehde fällt kurz aus<br />

Dabei fiel die öffentliche „Fehde“ zwischen <strong>Aitrach</strong>, Isny und Leutkirch gestern verhältnismäßig kurz aus.<br />

Der Grund: Weder die Narren aus Isny noch der Bürgermeister der Stadt waren beim<br />

Zunftmeisterempfang. „Angeblich sind die bei der Messe, aber in Wirklichkeit müssen sie doch ihren<br />

nächsten Prozess vorbereiten“, mutmaßte Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle denn auch. So<br />

blieb Henle – im Stadthexen-Häs – nichts anderes übrig, <strong>als</strong> sich auf <strong>Aitrach</strong>s Bürgermeister Thomas<br />

Kellenberger zu konzentrieren. Für den hatte der OB einen prall gefüllten Putzeimer dabei – falls der Ort<br />

für den neuen Photovoltaik-Park noch nicht sauber genug sein sollte.<br />

Und auch Thomas Kellenberger selbst sparte nicht mit Häme: „Leutkirch hat was – Azur Solar,<br />

Krankenhaus und Schwäbische Zeitung halt jetzt nicht mehr, das tut schon weh“, sagte er – und schenkte<br />

dem OB eine Pappkrankenschwester zum Trost.<br />

Narren sind netter zueinander<br />

Deutlich netter zueinander waren beim Zunftmeisterempfang die Narren. Knapp 60 Gruppen von<br />

Narrenzünften aus der näheren und weiteren Umgebung hatten die Nibelgauer um sich geschart. Viele<br />

Ständle gab es da, mal mit Blockflöte, mal mit Gesang, mal „Alle meine Entchen“, mal „Rivers of<br />

Babylon“, aber immer mit viel Unterstützung aus dem Publikum. Einige Gedichte wurden aufgesagt, mal


lauter mal leiser. Viele der Narren hatten natürlich auch Geschenke mitgebracht, „aufmunternde“ Worte,<br />

einen neidlosen Kommentar zum Wetter und ein „Hoorig, hoorig“ hatten fast alle für die Leutkircher<br />

übrig. „Das gehört halt auch dazu, das mit dem Gschrei da“, kommentierte Ehrenzunftmeister und<br />

erfahrener Nibelgauer Hans Lehnert das Spektakel lachend.<br />

Ehrenzunftmeister Hans Lehnert wurde es beim Zunftmeisterball<br />

zu laut.<br />

Foto: met<br />

Thomas Kellenberger (links) bekam von Hans-Jörg Henle einen<br />

Putzeimer geschenkt.<br />

Foto: met<br />

12.02.2013<br />

Auch die <strong>Aitrach</strong>er Roiweible sind beim<br />

Umzug dabei und treiben auf den<br />

Straßen ihr Unwesen.<br />

Rat berät erneut über Einbahn-Regelung im Schwalweg<br />

13.02.2013<br />

Einen erneuten Anlauf in Sachen Verkehrsführung am Schwalweg in <strong>Aitrach</strong>s Ortsmitte hat der<br />

Technische Ausschuss des Gemeinderats gemacht. Bereits im Jahr 2005 hatte sich das Gremium mit einer<br />

Einbahnstraßenregelung an dem 50 Meter langen kurvigen, engen Straßenstück befasst. Dam<strong>als</strong> wurde<br />

der Antrag im Gemeinderat abgelehnt. Seinerzeit hatten Polizei und Straßenverkehrsbehörde eine<br />

Sperrung des Verbindungswegs ins Auge gefasst, aber auch die Einrichtung einer Einbahnstraße wurde<br />

für möglich erachtet. Mittlerweile haben sich die<br />

verkehrstechnischen Bedingungen durch den Neubau eines<br />

Mehrfamilienhauses an der Straße auf dem angrenzenden<br />

Kirchplatz – dieser Baukörper rückt näher an den<br />

Schwalweg heran – verändert. Ein weiterer Grund war der<br />

Antrag auf Sichtschutz an einem Grundstück am<br />

Schwalweg. Jetzt wird der Gemeinderat über die veränderte<br />

Situation erneut beraten, um dann gegebenenfalls bei der<br />

Straßenverkehrsbehörde einen Antrag auf die Änderung der<br />

Verkehrsführung zu beantragen. Diese geht dann vom<br />

Schwalweg in Richtung Hauptstraße (im Vordergrund).<br />

os/Foto: Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong>er Edeka nimmt Tiefkühllasagne vorsorglich aus dem Sortiment<br />

15.02.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (win) - Der Pferdefleisch-Skandal ist auch in der Region angekommen: Nach der Supermarktkette<br />

Real hat Edeka Pferdefleisch in Fertiggerichten gefunden. Aus diesem Grund wurde auch in der Edeka-<br />

Filiale in <strong>Aitrach</strong> eine bestimmte Marke einer Tiefkühllasagne vorsorglich aus dem Sortiment genommen.


Wie die Pressestelle des Unternehmens mitteilt, seien in dem Tiefkühl-Produkt „Gut & Günstig Lasagne<br />

Bolognese“ bei Analysen in einzelnen Stichproben geringe Mengen Pferdefleisch gefunden worden. Der<br />

Artikel sei schon am Dienstag vorsorglich aus dem Verkauf genommen worden, nachdem der Lieferant<br />

eine mögliche Beimischung von Pferdefleisch nicht ausschließen konnte. „Ein gesundheitliches Risiko für<br />

die Verbraucher bestand und besteht aber zu keinem Zeitpunkt“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.<br />

Kundenreaktionen oder besorgte Nachfragen gab es nach Informationen unserer Zeitung in <strong>Aitrach</strong><br />

bislang nicht.<br />

In der Arche Noah gibt es bald eine Krippengruppe<br />

18.02.2013<br />

Nach den Sommerferien soll es mit verlängerten Öffnungszeiten losgehen – Beiträge orientieren sich an<br />

Empfehlungen der Landesverbände<br />

<strong>Aitrach</strong> - Für das Kindergartenjahr 2013/2014, das nach den Sommerferien startet und in dem erstm<strong>als</strong><br />

einjährige Kinder untergebracht werden können, wird heuer auch im <strong>Aitrach</strong>er Kindergarten eine<br />

Krippengruppe eingerichtet.<br />

Hauptamtsleiter Roland Neumaier unterrichtete den Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung über die<br />

Entwicklungen der Öffnungszeiten und der Preisgestaltung für die Unterbringung in der<br />

Betreuungseinrichtung in der Arche Noah für die Buben und Mädchen.<br />

Die endgültigen Monatsbeiträge werden laut Neumaier voraussichtlich im April/Mai vorliegen und gelten<br />

dann für zwei Kindergartenjahre (2013/2014). Dabei wolle man sich künftig an den Empfehlungen der<br />

Landesverbände (kirchliche und kommunale Träger) orientieren, so Neumaier.<br />

Dies bedeute beispielsweise für einen Krippenplatz (Kinder von einem bis Ende von zwei Jahren)<br />

voraussichtliche monatliche Beiträge von 292 Euro, die Beiträge für die altersgemischte Gruppe (Kinder<br />

von drei Jahren bis zum Eintritt in die Grundschule) betragen voraussichtlich 198Euro pro Monat. Diese<br />

Zahlen gelten für die Ein-Kind-Familie und staffeln sich entsprechend bei mehr Kindern in der Familie<br />

nach unten. Die Krippengruppe soll von 7.15 bis 13.15 Uhr betrieben werden.<br />

Erzieherin Maria Kelischowski spielt mit<br />

Sara, Andreas und Aulon (von links).<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

20.02.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> fordert strenge Lärmvorsorge vom Bahn-Netzbetreiber<br />

Gemeinderat behandelt Gutachten und Verfahren zum Lärmschutz entlang der Bahntrassen in den<br />

Wohngebieten der Gemeinde<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - In Folge der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Lindau und dem geplanten Einsatz von<br />

Neigetechnik-Zügen wird sich in <strong>Aitrach</strong> die Lärmbelastung für Anwohner und das<br />

Zugverkehrsaufkommen in Zukunft ändern. Im Rahmen der dafür nötigen Planverfahren wird dazu jetzt<br />

ein sogenanntes Scoping-Verfahren begonnen: Dabei wird unter anderem der Schallschutz in bestimmten<br />

Regionen beiderseits der Bahntrasse in Wohngebieten in und um <strong>Aitrach</strong> analysiert. Der Gemeinderat hat<br />

sich jetzt mit diesem Thema befasst.<br />

Die Gemeindeverwaltung von <strong>Aitrach</strong> geht anhand von vorläufig prognostizierten Zahlen für das Jahr<br />

2025 von einem erhöhten Verkehrsaufkommen, insbesondere im Güterverkehr mit einer prognostizierten<br />

Zugzahl von 17 Zügen täglich, die überwiegend nachts fahren werden, aus. Zudem werden durch die


Neigetechnik Geschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometer erreicht, so dass offenbar erheblich mehr<br />

Lärm auf die Bewohner an der Eisenbahntrasse zukommen wird. Diese Auswirkungen auf den Menschen<br />

müssen unbedingt überprüft werden, forderte jüngst die Stadtverwaltung <strong>Aitrach</strong> in einer Stellungnahme.<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger stellte sie dem Gemeindegremium vor.<br />

Obwohl davon ausgegangen wird, dass in einigen Siedlungsgebieten entlang der Bahnstrecke<br />

Schallschutzmaßnahmen notwendig werden, geht die Verwaltung bislang davon aus, dass noch keine<br />

Untersuchung dazu auf der Gemarkung stattgefunden hat. Die Untersuchungen sollen sich auf<br />

Wohnbereiche von jeweils 200 Meter beidseits der Trasse erstrecken, diese führt beispielsweise in <strong>Aitrach</strong><br />

im Bereich Bahnhofstraße, Köhlerweg (Bild) mit zum Teil weniger <strong>als</strong> zehn Metern Abstand an<br />

Wohnhäusern vorbei. Auch in Mooshausen im Bereich Haslacher Straße, Kronwinkler Weg herrscht Enge,<br />

so der Gemeindechef. In diesem Zusammenhang<br />

erinnerte er an die Zusage des Netzbetreibers Deutsche<br />

Bahn, in Sachen Lärmschutz besonders niedrig gelegene<br />

Werte der Lärmvorsorge anzuwenden. Das fordert<br />

<strong>Aitrach</strong> jetzt auch in einer schriftlichen Stellungnahme.<br />

Die Bahntrasse Memmingen-Leutkirch führt nah an<br />

Wohngebieten vorbei.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

22.02.2013<br />

Die neuen Glocken kommen per Kran<br />

In Mooshausen laufen die letzten Vorbereitungen für die Renovierung der Pfarrkirche St.<br />

Johann Baptist<br />

Olaf Schulze<br />

Mooshausen - Nach der Kirchenrenovierung im <strong>Aitrach</strong>er Teilort Treherz, die derzeit noch läuft, wird nun<br />

die Pfarrkirche St. Johann Baptist im Teilort Mooshausen rundum erneuert. Verschönert wird dabei auch<br />

der Glockenturm, in dem zwei neue Glocken installiert werden, die von der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> mit 25000<br />

Euro bezuschusst werden.<br />

Auch die Kirchengemeinde in Mooshausen muss zehn Prozent zu den Anfang März beginnenden Arbeiten<br />

zusteuern. Das sind rund 50000 für das insgesamt 504000 Euro teure Bauprojekt, für das derzeit die<br />

Außen- und Innengerüste angebracht werden. Wie bei vielen alten Gebäuden, im Jahre 1784 erhielt die<br />

Kirche im Zuge einer umfassenden Renovierung und eines Umbaus ihr heutiges barockes Aussehen,<br />

verursachte auch hier Feuchtigkeit Schäden, die zu faulen Stellen an den Auflageschwellen im Dach<br />

führten, was wiederum zu Rissen im Deckenbereich und den Wänden führte, so heißt es in einem<br />

Gutachten. Bereits durchgeführt wurden Arbeiten zur äußeren Sockelabdichtung am Gebäude, berichtet<br />

die Bauexpertin Cornelia Welte.<br />

Bereits fleißig vorgearbeitet haben Mitglieder der Kirchengemeinde, die den Innenraum, Figuren, Hochund<br />

Seitenaltäre sowie Bilder für den Restaurator hergerichtet haben. Auch die Holzarbeiten am<br />

Dachstuhl, bei dem die Decke durch ein Innengerüst gestützt wird, werden von einem<br />

Restaurationsexperten gemacht. An der Raumschale, der Decke und den Wänden legt ebenfalls ein<br />

Restaurator Hand an, so die Architektin. Spektakulär durfte sich die Installation der Glocken durch ein<br />

Kranfahrzeug gestalten. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Glockenweihe Anfang September stattfinden.<br />

Rundum fertig ist alles Ende September, dann feiern die Mooshauser ihr Fest der „Mutter vom guten Rat“.<br />

Der stellvertretende Kirchengemeinderatsvorsitzende, Karl-<br />

Heinz Wehnl, will bis dahin noch einige Spendengelder für<br />

das Projekt einnehmen.<br />

Architektin Cornelia Welte mit dem stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Karl-Heinz Wehnl.<br />

Foto: Schulze


26.02.2013<br />

„Helfer vor Ort“ rücken 67 Mal aus<br />

<strong>Aitrach</strong>er Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes blickt auf das Jahr 2012 zurück<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - 67 Mal hat die „Helfer vor Ort“-Gruppe des Ortsvereins <strong>Aitrach</strong> des Deutschen Roten<br />

Kreuzes (DRK) im vergangenen Jahr zu Einsätzen ausrücken müssen. Vorwiegend seien es Hausnotfälle<br />

sowie Verkehrs- und Betriebsunfälle gewesen, die die Helfer 2012 beschäftigt hätten. Das erklärte Herbert<br />

Reich bei der diesjährigen Hauptversammlung des DRK <strong>Aitrach</strong>. Der Bereitschaftsleiter berichtete<br />

außerdem von regelmäßigen Dienstabenden und Weiterbildungen, von zahlreichen Sanitätsdiensten auf<br />

Veranstaltungen sowie vom Blutspendetermin im vergangenen Jahr.<br />

Jugendgruppe zählt 24 Mitglieder<br />

„Auch Christian Zimmermann, Leiter des Jugendrotkreuzes, konnte in seinem Bericht auf ein erfolgreiches<br />

Jahr zurückblicken“, teilte Marcus Pfalzer, Schriftführer der <strong>Aitrach</strong>er DRK-Ortsgruppe, jetzt mit. Die<br />

insgesamt 24 Mitglieder des Jugendrotkreuzes hätten bei 37 Gruppenstunden viel über Erste Hilfe lernen<br />

können, außerdem standen Aktivitäten wie Basteln, Spielen und andere Veranstaltungen auf dem<br />

Programm. Höhepunkte seien zum Beispiel der DRK-Helfertag, das Kreistreffen der Jugendrotkreuzler, die<br />

Besichtigung der Rettungswache Leutkirch und ein Besuch im Seniorenzentrum gewesen. Christian<br />

Zimmermann bedankte sich außerdem bei seinem Stellvertreter Christian Müller, der sein Amt jetzt an<br />

Lisa Kretschmer übergeben hat.<br />

Vorstand großteils bestätigt<br />

Ansonsten ist die Ortsgruppe <strong>Aitrach</strong> des DRK in Sachen Vorstand eher beständig. So wurde die<br />

Vorsitzende Monika Eisele erneut einstimmig in ihrem Amt bestätigt, erklärte Schriftführer Marcus Pfalzer.<br />

Auch die stellvertretende Vorsitzende Gabi Wagner wurde von den DRK-Mitgliedern wiedergewählt.<br />

Kassiererin bleibt Siglinde Reich, neu <strong>als</strong> stellvertretende Kassiererin wurde Tanja Forster gewählt. Die<br />

bereits gewählten Bereitschaftsleiter Herbert Reich und Brigitte Depfenhart, der stellvertretende<br />

Bereitschaftsleiter Sascha Vitas und der Leiter des Jugendrotkreuzes, Christian Zimmermann, wurden<br />

durch die Versammlung in ihrem Amt bestätigt.<br />

Neben den Neuwahlen stand bei der Hauptversammlung des DRK-Ortsvereins die Ehrung zweier<br />

langjähriger Mitglieder auf der Tagesordnung. So ist Annalena Müller seit fünf Jahren Mitglied der<br />

Jugendrotkreuz-Gruppe und bekam deshalb eine entsprechende Urkunde überreicht.<br />

DRK-Mitglied seit 40 Jahren<br />

Seit bereits 40 Jahren tut Johann Wachter seinen Dienst beim DRK <strong>Aitrach</strong>. Wachter habe den<br />

Ortsverband mit seinem Einsatz <strong>als</strong> Bereitschaftsleiter über viele Jahre hinweg geprägt und damit<br />

wesentlich beeinflusst, was die Gemeinschaft heute darstellt, bestätigte Marcus Pfalzer. „Er ist dem<br />

Ortsverein auch heute noch mit voller Tatkraft und Engagement treu“, lobte der Schriftführer nach der<br />

Hauptversammlung.<br />

Überhaupt konnten die <strong>Aitrach</strong>er DRK-Mitglieder bei der Veranstaltung auf ein gutes Jahr 2012<br />

zurückblicken. So nannte die Vorsitzende Monika Eisele etwa den Jahresausflug an den Bodensee, das<br />

Hütten-Wochenende in Fontanella sowie das Blutspenden und die<br />

Altpapiersammlung <strong>als</strong> Höhepunkte des vergangenen Jahres.<br />

Neben Brigitte Depfenhart, Sascha Vitas, Siglinde<br />

Reich, Herbert Reich, Christian Zimmermann,<br />

Monika Eisele, Marcus Pfalzer und Tanja Forster<br />

(von links) gehört auch Gabi Wagner zum neu<br />

gewählten Vorstand des DRK-Ortsvereins <strong>Aitrach</strong>.<br />

Foto: oh<br />

Für fünf Jahre Einsatz in der Jugendrotkreuz-<br />

Gruppe wurde Annalena Müller geehrt, für 40<br />

Jahre DRK Johann Wachter.<br />

Foto: oh


DRK <strong>Aitrach</strong> zieht Resümee<br />

67 Einsätze mussten die Helfer des Ortsvereins 2012 absolvieren.<br />

<strong>Aitrach</strong> will Rechtsanspruch auf Krippenplätze erfüllen<br />

28.02.2013<br />

Mit rund 2,5 mehr Stellen für die Betreuung soll der Bedarf gedeckt werden - das kostet die<br />

Gemeinde rund 112000 Euro<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Die neue Regelung zur Betreuung von Kleinkindern vom ersten bis zum dritten Lebensjahr, die<br />

ab dem 1. August in Kraft tritt, kommt auch für den <strong>Aitrach</strong>er Kindergarten Arche Noah zum Tragen. Wie<br />

sich die Situation zum jetzigen Zeitpunkt darstellt, und wie die personellen und finanziellen<br />

Gegebenheiten künftig gehandhabt werden, erläuterten Bürgermeister Thomas Kellenberger und<br />

Kindergartenleiterin Hilde Wimhofer.<br />

Erfreulich sei, dass man in <strong>Aitrach</strong> den Rechtsanspruch für Einjährige – hier werden zwei Kinder für das<br />

Jahr 2013/2014 erwartet – im Gegensatz zu anderen Kommunen in der Bundesrepublik erfüllen könne.<br />

Dies ziehe allerdings eine Aufstockung im Person<strong>als</strong>chlüssel nach sich, sodass die Personalausstattung<br />

dann für die fünf zu betreuenden Gruppen insgesamt 9,36 Stellen betrage, so Kellenberger. Diese um<br />

2,66 erhöhte Stellenzahl verursache Personalkosten von rund 112000 Euro, die vollständig von der<br />

Gemeinde zu tragen seien. Bei allen Gruppen sei noch Luft nach oben, wenn man von einer<br />

Gesamtbelegung von 96 Kindern ausgehe und die Zielbelegung 107 sowie die zulässige Höchstzahl 116<br />

Kinder betrage. Zur Höhe der Elternbeiträge konnte der<br />

Gemeindechef noch keine Zahlen nennen, diese werden<br />

im April oder Mai bekannt gegeben.<br />

Kurz berichtet<br />

Müllgebühren teurer <strong>als</strong> im Unterallgäu<br />

Natürlich könne man die Bevölkerungsentwicklung<br />

niem<strong>als</strong> präzise darstellen, sagte Kellenberger. Fakt sei,<br />

dass die Geburtenzahl in den vergangenen Jahren<br />

tendenziell abgenommen habe, wobei es im vergangenen<br />

Jahr wieder eine leichte Steigerung um 23 Kinder gab.<br />

Anja, Andreas, Jona und Klara (von links) beim Arbeiten<br />

mit dem Webrahmen in <strong>Aitrach</strong>.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

04.03.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Warum sind die <strong>Aitrach</strong>er Müllgebühren um 50Prozent teurer <strong>als</strong> die im benachbarten<br />

bayerischen Landkreis Unterallgäu? Diese Frage stellte ein Zuhörer in der jüngsten Gemeinderatssitzung.<br />

Er habe herausgefunden, dass die Müllgebühren für eine 60-Liter-Tonne im Unterallgäu 60 Euro betragen,<br />

in <strong>Aitrach</strong> werden für die gleiche Menge 90Euro verlangt. Seine Frage: „Kann man da etwas tun?“<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger versprach sich im Unterallgäu schlau zu machen, im Übrigen<br />

beständen wenig Möglichkeiten an den Stellschrauben etwas zu verändern. Im Landkreis Ravensburg<br />

seien die Müllgebühren kostendeckend, wobei die Deponiegebühren und die Unternehmensvergütungen<br />

die hauptsächlichen Kostenfaktoren seien. Dabei bewege man sich bei langfristigen Abkommen im<br />

unteren Drittel im Gesamtlandkreis.


05.03.2013<br />

Hundetoilette polarisiert Räte<br />

Eine neue Hundetoilette wie in unserem Bild wird demnächst beim Parkplatz zu Tonis Tierpark in<br />

<strong>Aitrach</strong> installiert. Nachdem eine Hundebesitzerin auf eine ähnliche Toilette im Wappental<br />

aufmerksam gemacht hatte, entschloss sich die Verwaltung nun zur Installation einer solchen am<br />

Tierparkgelände. Das Gerät kostet knapp 400 Euro. Wegen Zweifeln an der künftigen Nutzung des<br />

Angebots fiel die Entscheidung für die neue Hundetoilette mit sechs zu fünf Stimmen aber denkbar<br />

knapp aus. os/Foto: Olaf Schulze<br />

05.03.2013<br />

Sanierte Wehranlagen an der Iller werden sogar hundetauglich<br />

Gemeinderat billigt Sanierungspläne des Energieversorgers EnBW - Bauarbeiten sollen den<br />

ganzen Sommer andauern<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong>-Mooshausen (sz) - Eine Großbaustelle wird im Sommer dieses Jahres auf dem Fluss- und<br />

Kanalgelände der Iller, südlich der <strong>Aitrach</strong>er Teilgemeinde Mooshausen, verwirklicht. EnBW Kraftwerke,<br />

ein Tochterunternehmen des landesweiten Energieversorgers, plant einen Ersatz des Einlaufbauwerks<br />

zum Kanal und weitere Sanierungsarbeiten.<br />

Das Einlaufbauwerk, das die Iller mit dem 22 Kilometer langen Illerkanal verbindet, in dem die EnBW drei<br />

Wasserkraftwerke betreibt, sei in einem schlechten Zustand und mache einen Neubau notwendig, sagte<br />

Josef Ammann von der EnBW bei der Vorstellung des Bauvorhabens im <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat.<br />

Der Teamleiter des Energieunternehmens erläuterte das Bauvorhaben, das sich in zwei Bauabschnitte<br />

gliedert und dessen erster Bauabschnitt vom 10. Juli bis 25. September dauern soll.<br />

Ein Stauwehr in der Iller staut dann bald das Flusswasser um etwa sechs Meter auf, und das<br />

Einlaufbauwerk leitet maximal 100 Kubikmeter pro Sekunde in den Kanal. Im Zusammenspiel der Stauund<br />

Kraftwerke soll so ein jahreszeitlich gestaffelter Wasserdurchfluss erreicht werden.<br />

Der Neubau am Kanal soll <strong>als</strong> Absperrbauwerk mit zwei getrennten Brücken hergestellt werden. Eine drei<br />

Meter breite Brücke aus Fertigteilen ist für die Befahrung durch Lkw und Rechenreinigungsmaschine<br />

vorgesehen. Die zweite Brücke soll von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden.<br />

Seitens des Regierungspräsidiums Tübingen wurden Gutachten bezüglich der Ökologie sowie<br />

Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel, der Flora und Fauna sowie des Artenschutzes angefertigt. Im<br />

Gemeinderat wurde die Metallbrücke für Fußgänger thematisiert:<br />

Hier kam die Anregung, auf dem Gitter eine hundefreundliche Lauffläche zu gestalten. An- und Abfahrten<br />

zu der Baustelle und eventuelle Schäden durch Baustellenverkehr an der Kan<strong>als</strong>traße interessierten<br />

ebenfalls. Der Gemeinderat erteilte zuletzt einstimmig das Einvernehmen der Gemeinde zum<br />

Bauvorhaben, mit dem Zusatz der Verwirklichung einer Hundelauffläche auf der Fußgängerbrücke über<br />

dem neuen Einlaufbauwerk.<br />

Das Einlaufbauwerk am Illerkanal in Mooshausen<br />

wird im Sommer dieses Jahres neu gebaut.<br />

Foto: Olaf Schulze


06.03.2013<br />

Bürger können im Solarpark Geld anlegen<br />

Energiegenossenschaft hat für <strong>Aitrach</strong>er Anlage ein Modell ähnlich dem für den Solarpark in<br />

Leutkirch-Haid erarbeitet<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Für den kürzlich ans Netz gegangenen Solarpark <strong>Aitrach</strong> hat die Energiegenossenschaft<br />

Leutkirch jetzt ein Beteiligungsmodell entwickelt. „Wer etwas übrig hat für die Energiewende und zudem<br />

noch Geld anlegen will, kann das in <strong>Aitrach</strong> tun“, sagt Berthold König, technischer Vorsitzender der<br />

Genossenschaft. Solarparks seien nach wie vor eine sichere Geldanlage. Das Modell in <strong>Aitrach</strong> ähnelt<br />

dabei in Art und Struktur dem, was auch beim Solarpark Leutkirch-Haid verwirklicht wurde.<br />

In <strong>Aitrach</strong> handelt es sich allerdings um ein endfälliges Nachrangdarlehen, teilt die Genossenschaft mit.<br />

Das heißt, die Genossenschaft stellt der EnBW <strong>als</strong> Eigentümerin des Solarparks Mittel zur Verfügung, und<br />

„sammelt“ diese wiederum bei den Bürgern ein. Eine Geldanlage sei erst ab einem Betrag von 5000 Euro<br />

möglich. Danach gehe es in 1000-Euro-Schritten aufwärts. Die Laufzeit für das Darlehen betrage dann<br />

zehn Jahre. Die Ausschüttung der Zinsen erfolge jährlich, der Anlagebetrag wird erst am Ende der<br />

Laufzeit ausbezahlt. Die Verzinsung liegt bei 2,5Prozent pro Jahr.<br />

Die Energiegenossenschaft Leutkirch stellt am Mittwoch, 13.<br />

März, um 19.30 Uhr im Rathaus in <strong>Aitrach</strong> das<br />

Bürgerbeteiligungsmodell sowie die technischen Details des<br />

Solarparks vor.<br />

Bürger können sich nun im Solarpark <strong>Aitrach</strong> Geld anlegen.<br />

Foto: OH<br />

07.03.2013<br />

Straßensanierungen werden fortgeführt<br />

<strong>Aitrach</strong> investiert weiter in barrierefreie Übergänge und ärgert sich über altes Pflaster<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Nachdem im vergangenen Jahr Arbeiten zur Verwirklichung von 21 barrierefreien Übergängen an<br />

der Ortsdurchfahrt <strong>Aitrach</strong> im Rahmen einer Barrierefreiheit zwischen dem Seniorenzentrum und dem<br />

Edeka-Markt für rund 17600 Euro vorgenommen wurden, hat der Gemeinderat nun grünes Licht für die<br />

Fortführung der Arbeiten gegeben.<br />

Dabei werden für rund 17800 Euro weitere 22 Gehwegabsenkungen an der Hauptstraße zwischen dem<br />

Seniorenzentrum und dem Bahnhof Marstetten-<strong>Aitrach</strong> durchgeführt. Dass sich gute Arbeit lohnt, wurde<br />

bei der Vergabe deutlich: Den Folgeauftrag erhielt die gleiche Firma, die bereits im letzten Jahr tätig war,<br />

und sich nach Ansicht der Verwaltung durch eine gute Ausführung der barrierefreien Gestaltung der<br />

Fußgängerüberwege auszeichnete.<br />

Ein weiteres Bauvorhaben soll am Oberhauser Weg eine Bausünde aus der Vergangenheit beseitigen.<br />

Rund 7000 Euro kostet die Gemeinde der Rückbau von drei Pflasterstreifen auf dem Oberhauser Weg.<br />

Diese waren vor vielen Jahren – von wem, ist nicht bekannt – zur Geschwindigkeitsverringerung und<br />

dadurch erhoffter Lärmminderung auf der Kreisstraße angebracht worden.<br />

Das Gegenteil wurde jedoch erreicht, die Pflastersteine verursachen beim Überfahren eine hohe<br />

Lärmentwicklung auf der viel befahrenen Straße zwischen <strong>Aitrach</strong> und Aichstetten, die vor allem<br />

Werksverkehr zu bewältigen hat. Das führte in der Vergangenheit immer wieder zu Beschwerden der<br />

Anwohner. Das wurde bereits im vergangenen Jahr im Gemeinderat thematisiert, auch in der Hoffnung,<br />

dass der Kreis für den Rückbau an der Kreisstraße zuständig sei.<br />

Gemeinde bezahlt Rückbau<br />

Dem erteilte das Straßenbauamt eine Absage, die Maßnahme sei nicht unbedingt<br />

notwendig. Laut Auskunft von Gemeindekämmerer Johannes Simmler müsse nun<br />

der Rückbau von der Gemeinde finanziert werden, „denn letztendlich ist es unser<br />

Anliegen, wir tun das zum Schutz für unsere Bürger“. Die Baumaßnahme werde zu<br />

einer Woche Vollsperrung in der Ferienzeit führen, mit Rücksicht auf den Bus- und<br />

Werksverkehr, so der Kämmerer.<br />

Die Pflasterstreifen auf dem Oberhauser Weg sollen rückgebaut werden. Foto: OS


07.03.2013<br />

Auch im Tierpark ist der Winter bald überstanden<br />

Noch herrschen winterliche Verhältnisse in Tonis Tierpark in<br />

<strong>Aitrach</strong>. Deshalb muss Anton Waibel derzeit noch kräftig zufüttern,<br />

damit die Damhirsche, Wildschweine und weitere Tiere im Park<br />

durch den Winter kommen. Unser Bild zeigt Waibel, wie er Heu<br />

zum Dammwildgehege karrt, das noch von einer dichten<br />

Schneedecke bedeckt ist. Doch der Frühling wird bald wieder Gras<br />

sprießen lassen.<br />

Text/Foto: Schulze<br />

08.03.2013<br />

In <strong>Aitrach</strong> lässt’s sich leben<br />

Das Motto der Gemeinde: „Wohlfühlen zwischen <strong>Aitrach</strong> und Iller“ stimmt – und zwar für<br />

Jung und Alt<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Das Motto der Gemeinde: „Wohlfühlen zwischen <strong>Aitrach</strong> und Iller“ stimmt – und zwar für<br />

Jung und Alt. Für dieses Wohlfühlen hat die Gemeinde in den vergangenen 25 Jahren viel getan und sich<br />

mit ganzer Kraft den Bereichen „Wohnen" und „Arbeiten“ gewidmet.<br />

Mit großem Erfolg hat die Gemeinde im Rahmen der Sanierungsmaßnahme „<strong>Aitrach</strong>-Ortsmitte“ Betriebe<br />

ausgesiedelt und Straßenumgestaltungen vorgenommen, um den Ortskern mit seinem breiten Angebot<br />

von Einzelhandel und Handwerk für die Bewohner noch attraktiver zu gestalten und neue<br />

Wohnbauflächen zu erschließen. Vor wenigen Jahren wurde die letzte „Lücke“ in der Ortsmitte mit dem<br />

neuen Seniorenzentrum geschlossen. Die neue Sport- und Mehrzweckhalle für Kultur und Sport wurde<br />

kürzlich in Betrieb genommen. Die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> ist reich an Veranstaltungen und Sportangeboten –<br />

hierauf sind wir stolz!<br />

Mit der Einweihung der sanierten Mehrzweckhalle und der neuen Sporthalle im vergangenen Jahr steht<br />

das Gemeinschaftsleben in <strong>Aitrach</strong> auf neuen Beinen. Nichts verpassen – das ist in <strong>Aitrach</strong> gar nicht so<br />

einfach – denn das Jahr über stellen die <strong>Aitrach</strong>er Vereine, das örtliche Gewerbe und verschiedene<br />

Institutionen ganz schön viel auf die Beine. Für jeden Geschmack und für jedes Alter stehen vielfältige,<br />

unterhaltsame Angebote zur Freizeitgestaltung auf dem Programm.<br />

Einen sportlichen Leckerbissen verspricht das viertägige Fürst-Georg-Pokal-Turnier, das heuer von<br />

Donnerstag, 18. bis Sonntag, 21. Juli, auf dem <strong>Aitrach</strong>er Sportgelände stattfindet.<br />

Dabei treffen die heimischen TSV-Kicker auf die Mannschaften von SC Unterzeil, SV Arnach, SV<br />

Aichstetten, SV Seibranz, SV Gebrazhofen, SV Herlazhofen und SV Hauerz. Bei dem viertägigen Turnier<br />

geht es um den Fürst-Georg-Wanderpokal, an dem der TSV <strong>Aitrach</strong> seit 1984 regelmäßig teilgenommen<br />

und die Trophäe bereits zwei Mal gewonnen hat, letztm<strong>als</strong> im Jahr 1993. Neben dem Wanderpokal für die<br />

erstplatzierte Mannschaft gibt es noch attraktive Sachpreise zu gewinnen. An den Start gehen in zwei<br />

Gruppen Mannschaften aus der Bezirksliga, der Kreisliga A sowie der Kreisliga B.<br />

Die <strong>Aitrach</strong>er, derzeit Tabellenzehnter mit 16 Punkten in der Kreisliga B, wollen mit ihrem neuen<br />

Spielertrainer Christian Beuter ihren Heimvorteil nutzen und hoffen auf ein gutes Abschneiden. Die<br />

Vorrundenspiele der beiden Gruppen finden jeweils am Donnerstag und Freitag um 18.30 und 19.40 Uhr<br />

statt.<br />

Spannend wird es auch am Samstag ab 10 Uhr zu den Spielen der Zwischenrunde. Am Sonntag um 12<br />

und um 13Uhr wird um den Einzug ins Finale gespielt, das Endspiel wird um 17.15Uhr angepfiffen.<br />

Nach den Halbfin<strong>als</strong>pielen bis zum Endspiel kommen zur Überbrückung der Spielpause die<br />

Nachwuchskicker der F-Junioren zum Einsatz und bestreiten ein Kurzturnier.<br />

Ein weiteres Highlight im diesjährigen Veranstaltungsreigen bietet der <strong>Aitrach</strong>er Musikverein mit dem<br />

zweitägigen Weinfest, das am Samstag, 21. und Sonntag, 22. September, in der <strong>Aitrach</strong>er Festhalle<br />

stattfindet und heuer zum zweiten Mal gefeiert wird. Dabei wird nicht nur zünftige Blasmusik geboten –


Dirndl und Lederhosen sind angesagt – es können auch erlesene, wohlschmeckende Weine verkostet<br />

werden, wie bereits erstm<strong>als</strong> im Vorjahr erfolgreich praktiziert.<br />

Für Gaudi und Stimmung spielen am Samstag ab 20 Uhr zwei Blasmusikgruppen auf, die die Halle<br />

erfahrungsgemäß zum Toben und Beben bringen. Am Sonntag erklimmen die Mitglieder der Musikkapelle<br />

Diepoldshofen die Bühne und spielen zum unterhaltsamen Frühschoppen auf. Für weitere Unterhaltung<br />

vor großem Publikum sorgen danach die Nachwuchsmusiker der <strong>Aitrach</strong>er Musikkapelle unter der Leitung<br />

von Hermann Übelhör, das Vororchester besteht erst seit November letzten Jahres, sowie die <strong>Aitrach</strong>er<br />

Jugendkapelle mit Dirigentin Rita Huber.<br />

Wie es sich für ein zünftiges Weinfest gehört, ist für Speis’ und Trank an beiden Tagen bestens gesorgt,<br />

und auch für Kinder gibt es ein buntes Beiprogramm, sodass Jung und Alt bestens unterhalten werden.<br />

Das Weinfest des Musikvereins ist einer der Höhepunkte im <strong>Aitrach</strong>er Veranstaltungsreigen.<br />

Fotos:<br />

Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> denkt über Wintersperrung nach<br />

Wegen Glätte soll der Winterdienst den Kapfweg vorerst früher räumen<br />

08.03.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Problematisch stellt sich Räumung durch den Bauhof bei winterlichen Verhältnissen auf dem<br />

steilen Kapfweg in <strong>Aitrach</strong> dar. Dieser wird nach Meinung einiger Anwohner zu spät geräumt, berichtete<br />

Gemeinderätin Carla Mayer jüngst in einer Ratssitzung. Das habe bereits zu einigen Rutschunfällen in der<br />

Vergangenheit geführt. Die Verwaltung wisse um die Problematik, und man habe schon an eine Sperrung<br />

der Straße in den Wintermonaten gedacht, sagte Bürgermeister<br />

Thomas Kellenberger: „Da ist immer ein Risikopotenzial, gerade<br />

unten an der Kurve zur Hauptstraße. Wir werden den<br />

Räumungsplan bei Schneefall entsprechend priorisieren“. Und<br />

auch eine grundsätzliche Sperrung im Winter werde man<br />

irgendwann auf die Tagesordnung im Gemeinderat setzen.<br />

Steil und glatt: Der Kapfweg in <strong>Aitrach</strong>.<br />

Foto: Olaf Schulze


11.03.2013<br />

Bürger können sich an Erträgen des Solarparks beteiligen<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Erneut können Bürger in der Region von den Erträgen aus erneuerbarer Energie profitieren,<br />

ohne selbst Solarmodule auf dem Dach zu haben. Möglich wird das durch ein Beteiligungsmodell der<br />

Energiegenossenschaft Leutkirch: Für den erst kürzlich ans Netz gegangenen Solarpark <strong>Aitrach</strong> habe die<br />

Genossenschaft ein Beteiligungsmodell entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung.<br />

Es ähnelt in Art und Struktur dem, was auch beim Solarpark Leutkirch-Haid verwirklicht wurde. Allerdings<br />

ist die Energiegenossenschaft dieses Mal nicht Miteigentümer und Betreiber der Anlage, sondern stellt der<br />

Eigentümerin EnBW nur Mittel zur Verfügung, die sie wiederum bei den Bürgern über Nachrangdarlehen<br />

einsammelt und dementsprechend verzinst. Für den technischen Vorstand der Energiegenossenschaft<br />

Leutkirch, Berthold König, ist Photovoltaik trotz der reduzierten Einspeisevergütung immer noch rentabel.<br />

„Wer wie wir etwas übrig hat für die Energiewende und zudem noch Geld anlegen will, kann das in<br />

<strong>Aitrach</strong> tun.“ Solarparks seien nach wie vor eine sichere Geldanlage, so König, „und eine saubere dazu“.<br />

Im Unterschied zum Beteiligungsmodell auf der Haid handele es sich in <strong>Aitrach</strong> um ein endfälliges<br />

Nachrangdarlehen. Eine Geldanlage sei erst ab einem Betrag von 5000 Euro möglich. Danach geht es in<br />

1000-Euro-Schritten aufwärts. Die Laufzeit für das von den Bürgern an die Genossenschaft gewährte<br />

Nachrangdarlehen betrage zehn Jahre.<br />

Die Energiegenossenschaft Leutkirch stellt am Mittwoch, 13. März, um 19.30 Uhr im Rathaus in <strong>Aitrach</strong><br />

das Bürgerbeteiligungsmodell sowie die technischen Details des Solarparks vor. Auf der Homepage<br />

www.eg-leutkirch.de gibt es in Kürze weitere Informationen sowie die Darlehensverträge zum Download.<br />

Auskünfte gibt es außerdem bei Jacqueline Schwärzler, Kaufmännischer Vorstand, unter Telefon<br />

07561/913638.<br />

Dirndl, Maß und Musik begeistern <strong>Aitrach</strong><br />

Musikverein feiert Bockbierfest und zählt weniger Gäste<br />

Von Olaf Schulze<br />

12.03.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Ein zünftiges, abwechslungsreiches Musikwochenende hat der Musikverein <strong>Aitrach</strong> in der neuen<br />

Festhalle veranstaltet. An drei Tagen, von Freitag bis Sonntag, traten insgesamt drei Musikkapellen und<br />

eine Gaudiband auf, für die Jungen und Junggebliebenen war Discosound bei einer Dance-Bock-Party mit<br />

DJ KM am Freitagabend angesagt.<br />

Wie es sich für ein Bockbierfest gehört, fanden sich unter den Besuchern Dirndlmädchen und gestandene<br />

Lederhosenträger. Die Besucher in der nicht immer vollen Halle ließen sich von den stimmungsvollen<br />

musikalischen und gesanglichen Darbietungen mitreißen und klatschten, schunkelten, tanzten und sangen<br />

ein um das andere Mal zu den Auftritten der Musikanten aus Württemberg und Bayern. Einziger<br />

Wermutstropfen: Heuer wurde kein Musik-Wettbewerb veranstaltet.<br />

Aus organisatorischen Gründen habe das dieses Jahr leider nicht geklappt, so Musikvereinschef Wolfgang<br />

Depfenhart. Dies habe einen leichten Besucherschwund nach sich gezogen, wie auch weitere<br />

Bockbierfeste in der Umgebung.<br />

Souverän bewältigte der Vorsitzende gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Kellenberger den Fassanstich<br />

und das Einschenken der ersten Maß. Danach eröffnete die Musikkapelle aus Haslach das Musikprogramm<br />

mit gesanglichen Einlagen bis hin zum Hingucker, dem Auftritt von fünf Dirndlträgerinnen der Haslacher<br />

Musik. Zünftig bayerisch gestalteten die Allgäu-Yetis aus dem benachbarten Illerwinkel den<br />

weiteren Abend. Zum Frühschoppen am Sonntagmorgen spielte die<br />

Musikkapelle Wuchzenhofen auf, die Besucher am Nachmittag wurden von<br />

der heimischen Kapelle mit ihrem Drigenten Thomas Wolf unterhalten.<br />

An drei Tagen wurde in <strong>Aitrach</strong> ein zünftiges Bockbierfest gefeiert. Ein<br />

Hingucker war der Auftritt der fünf Dirndlsängerinnen aus Haslach und der<br />

Auftritt des Musikvereins.<br />

Foto: Olaf Schulze


14.03.2013<br />

Die „Rössle-Wies“ führt künftig ins Neubaugebiet<br />

Mit der Vergabe der Straßennamen geht <strong>Aitrach</strong>s Ortserweiterung in die letzte Runde<br />

von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Bebauungsplan einstimmig gebilligt, Straßennamen vergeben und den Breitbandausbau in die<br />

Wege geleitet: Das alles sind Entscheidungen des <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderats aus seiner jüngsten Sitzung<br />

zum Programmpunkt des neuen Baugebiets am Storchengässle. Seitens der Bevölkerung stieß das Thema<br />

auf großes Interesse, selten sah man so viele junge Paare bei einer Gemeinderatssitzung. Ihr Interesse<br />

galt in erster Linie der künftigen Bebauung des rund ein Hektar großen Grundstücks mit 13 Wohnhäusern.<br />

Erläutert und beschrieben wurde das Vorhaben von Stadtplaner Hubert Sieber. Er und weitere Experten<br />

für das Baugebiet arbeiteten ein Mammutprogramm ab, das den Zuhörern Einblicke in das Leben eines<br />

Häuslebauers gab. Erörtert wurden die Ergebnisse vorausgegangener Stellungnahmen von Öffentlichkeit<br />

und Behörden. Passen sich die neuen Gebäude an die bestehenden an, welche Größe und Farbe, welche<br />

Dachform und Bepflanzung sind zulässig, wie groß sind Grundstücke und Straßen und wie sieht es mit der<br />

Lärmbelästigung aus? Auf diese Fragen gab Städteplaner Sieber Antworten.<br />

Auch Bürgermeister Thomas Kellenberger findet, für den „offensten Bebauungsplan der Gemeinde“ habe<br />

man ein gutes Maß gefunden, er lasse viele Freiheiten und gebe Sicherheit auch für die Nachbarschaft.<br />

Dazu gehörten auch die Gegebenheiten in Sachen Immissionsschutz eines angrenzenden Metall<br />

verarbeitenden Betriebs. Hier befinde man sich auf der sicheren Seite. „Uns liegt viel daran, diesen<br />

Betrieb zu erhalten", so der Gemeindechef.<br />

Der Entwurf wird nun nochm<strong>als</strong> für vier Wochen im <strong>Aitrach</strong>er Rathaus ausgelegt. Wenn dann keine<br />

relevanten Veränderungen vorgenommen werden müssen, soll in der zweiten Maihälfte der<br />

Satzungsbeschluss erfolgen. Auch ein Name für die neue Straße, die künftig das Baugebiet erschließen<br />

wird, war gesucht. Vier Vorschläge zur Namensgebung standen zur Diskussion. Oben auf der<br />

Vorschlagsliste stand der Name „Rössle-Wies“ nach dem ehemaligen Amthaus der Königsegg. Ein<br />

weiterer Vorschlag lautete „Fischerhofweg“ in Bezug auf einen ehemaligen Hof. An die an der Kiesgrube<br />

vorkommenden Uferschwalben könne der Name „Uferschwalbenweg“ erinnern. Ein weiterer Vorschlag<br />

aus der Mitte des Gemeinderats erinnerte an das in der Nähe stehende Johannis-Bildstöckle zum<br />

„Johannisbergweg“. Das Rennen mit einer Gegenstimme machte letztlich die „Rössle-Wies“.<br />

Auch die Planung für den Breitbandausbau im neuen<br />

Baugebiet wurde angeschoben. Der Gemeinderat<br />

vergab den Planungsauftrag für 2600 Euro. Für die<br />

Hauseigentümer geht man von etwa 300 Euro<br />

Anschlusskosten aus.<br />

Auf der grünen Wiese am „Storchengässle“ in <strong>Aitrach</strong><br />

sollen 13 Wohnhäuser gebaut werden.<br />

Foto: Schulze<br />

Ein einsamer Ort „ohne Untaten“<br />

Was das Pfarrhaus Mooshausen mit dem NS-<br />

Widerstand der „Weißen Rose“ verbindet<br />

Das Pfarrhaus Mooshausen. (Foto: oh)<br />

MOOSHAUSEN / SZ Am Samstag wird das Pfarrhaus von<br />

Mooshausen offiziell <strong>als</strong> Gedenkort am Erinnerungsweg<br />

Oberschwaben, der an Nazi-Täter, Opfer und<br />

Widerstandskämpfer erinnern soll, aufgenommen. Begleitend<br />

dazu gibt es eine Ausstellung in der alten Schule. Unser<br />

14.03.2013


Mitarbeiter Olaf Schulze sprach mit Elisabeth Prégardier vom Freundeskreis Mooshausen über die<br />

Geschichte des Hauses zur NS-Zeit und den Hintergrund der Ausstellung.<br />

SZ: Bischof Gebhard Fürst wird am Samstag nach Mooshausen kommen und eine Tafel<br />

enthüllen. Was ist der Anlass?<br />

Elisabeth Prégardier: In einer so schönen Region wie Oberschwaben hat es auch dunkle Zeiten gegeben.<br />

An vielen Orten wird schon länger an Untaten in der Zeit des Nation<strong>als</strong>ozialismus erinnert, andere sind<br />

erst kürzlich in das Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit getreten. Das Denkstättenkuratorium NS-<br />

Dokumentation Oberschwaben hat im Januar drei Broschüren veröffentlicht, in denen mehr <strong>als</strong> 60 Orte<br />

beschrieben werden, die zum Nachdenken und Gedenken einladen. Als einziger Ort, an dem keine<br />

Untaten geschehen sind, sondern von dem Impulse für den Widerstand ausgegangen sind, wird das<br />

ehemalige Pfarrhaus von Mooshausen genannt. Seit 1917 war Josef Weiger in dem kleinen Dorf Pfarrer,<br />

sein Freund Romano Guardini, Professor für katholische Weltanschauung in Berlin, wohnte nach seiner<br />

Zwangspensionierung von 1943-1945 im Pfarrhaus. Der Widerstand der Studenten im Freundeskreis der<br />

Weißen Rose in München hatte wie die sechs von ihnen verbreiteten Flugblätter seinen Grund in der<br />

Bekämpfung der terroristischen Hitlerdiktatur und bezog die Kraft seiner gefährlichen Aktionen aus<br />

christlichen Impulsen. Hier hatte vor allem Romano Guardini durch seine Schriften <strong>als</strong> Religionsphilosoph<br />

und Pädagoge entscheidenden Einfluss.<br />

SZ: Was ist der Inhalt der Ausstellung?<br />

Prégardier: Bislang war die Verknüpfung des Pfarrhauses mit dem Widerstand weithin unbekannt. Erst<br />

durch die Auseinandersetzung mit dem Nachlass von Pfarrer Weiger haben wir herausgefunden, dass er<br />

schon 1923 in einem Artikel in der Frankfurter Zeitung zur Ideologie des Nation<strong>als</strong>ozialismus Stellung<br />

bezogen hat. Ansonsten findet sich nichts aus dieser Zeit in seinem Nachlass. Es musste dam<strong>als</strong><br />

vermieden werden, dass die Gestapo bei einer Hausdurchsuchung belastendes Material gefunden hätte.<br />

Dennoch haben wir durch Querverbindungen interessante Details gefunden, die zusammen mit den<br />

Lebensläufen der Mitglieder der Weißen Rose, ihren Mentoren und ihren letzten Botschaften auf 64 Tafeln<br />

anzuschauen und zu lesen sind.<br />

SZ: Warum haben Sie sich mit dem Thema beschäftigt?<br />

Prégardier: Aus persönlichem Interesse habe ich mich seit vielen Jahren mit Edith Stein beschäftigt und<br />

damit auch mit der Verfolgung der Juden in den Niederlanden. Ich war fünfmal in Auschwitz. Ein weiteres<br />

Thema waren die Frauen- und Familienschicksale besonders in Verbindung mit dem KZ Ravensbrück. In<br />

Zusammenarbeit mit Hans Maier führten wir <strong>als</strong> Freundeskreis Mooshausen einige Historikertagungen<br />

zum Thema Widerstand durch. Auf das Umfeld zur Weißen Rose im Zusammenhang mit dem Pfarrhaus<br />

Mooshausen bin ich erst durch die Initiative von Wolfgang Marcus gestoßen. Für mich ist die<br />

Beschäftigung mit den Menschen, die an die Härtegrenzen des Evangeliums gekommen sind, ein<br />

wichtiger Bestandteil meiner Glaubensüberzeugung. Natürlich erlebe ich auch in meiner Umgebung, dass<br />

es Nichtinteressierte gibt, die diese Zeit aus der deutschen Geschichte am liebsten ausklammern und<br />

nichts davon wissen wollen. Da ich von Beruf Pädagogin bin, suche ich Wege ein Verständnis bei ihnen zu<br />

gewinnen, wenn auch ein bescheidenes.<br />

16.03.2013<br />

Bürger-Investoren für Solarpark gesucht<br />

Infoveranstaltung der Energiegenossenschaft: Fragen nach Zinsen und Sicherheit<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Wie können Bürger in der Region von den Erträgen aus erneuerbarer Energie profitieren, ohne<br />

selbst Solarmodule auf dem eigenen Hausdach zu haben? Die Antwort könnte nun auch in <strong>Aitrach</strong> ein<br />

Ende des vergangenen Jahres ans Netz gegangener Solarpark sein. Per Beteiligungsmodell sollen Bürger<br />

Teil der Leutkircher Energie-Genossenschaft werden, bei der Geldbeträge in Form eines Darlehens<br />

eingesetzt werden können, um dann aus dem Ertrag des Solarparks einen Zinsertrag zu erhalten.<br />

Gelegenheit zur Information gab es nun bei einer Veranstaltung der Energiegenossenschaft im <strong>Aitrach</strong>er<br />

Rathaus, zu der gut zwei Dutzend Bürger erschienen waren. Erläuterungen zum Themenkreis gaben Thilo<br />

Reuther vom Solarpark-Eigner EnBW sowie die kaufmännischen und technischen Vorstände der<br />

Energiegenossenschaft, Jacqueline Schwärzler und Berthold König.<br />

In <strong>Aitrach</strong> habe man in einer ehemaligen Kiesgrube das ideale Gelände für die knapp drei Hektar große<br />

Photovoltaikanlage gefunden, so Kellenberger. Thilo Reuther erläuterte die technischen Daten des im


Sommer 2012 begonnenen Bauvorhabens, das mit 1,5 Megawatt Leistung genug Strom für rund 500<br />

Haushalte produzieren kann.<br />

„Wir haben eine hochwertige Konstruktion gebaut, mit einigen Jahrzehnten Lebensdauer“, so Reuther.<br />

Berthold König schilderte die Vorzüge von Photovoltaik. „Wir im Süden haben die Sonne, die im Norden<br />

den Wind.“ Im Übrigen sei die Sonnenenergie landschaftsschonender <strong>als</strong> etwa Bioenergie aus<br />

Maisfeldern.<br />

Rendite bei 2,5 Prozent<br />

Wem die Bürger ihr Geld anvertrauen, erklärte Jacqueline Schwärzler. So habe die Energie-<br />

Genossenschaft Leutkirch derzeit 281 Mitglieder und verfüge über ein Kapital von rund 683600 Euro. Seit<br />

drei Jahren bestehe die in Leutkirch gewachsene Genossenschaft. „Wir sind überschaubar bei sieben<br />

Aufsichtsräten, erheben keine Verwaltungsgebühren und hatten bei unserem letzten Projekt in Leutkirch-<br />

Haid einen großen Zulauf.“ Auch die finanztechnischen Gegebenheiten seien unkompliziert, so die<br />

Kauffrau: Der Mindestbetrag für die Gewährung eines Darlehens betrage 5000 Euro, die Laufzeit zehn<br />

Jahre und der Festzins liege bei 2,5 Prozent pro Jahr. Die Fragen seitens des Publikums beschäftigten sich<br />

mit dem Zinssatz und der Sicherheit der Geldanlage. Der Zinssatz orientiere sich an den Gegebenheiten<br />

und sei für zehn Jahre festgeschrieben. Im Falle einer Insolvenz könne es allerdings Verluste geben, so<br />

Schwärzler.<br />

Mögliche Reformen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes könnten in Zukunft übrigens die Planbarkeit und<br />

die Rendite von Solarparks und Bürger-Energie-Projekten schmälern. Die politische Debatte zu diesem<br />

Thema ist derzeit noch aktuell.<br />

Zitat des Tages<br />

„Wir haben eine hochwertige Konstruktion gebaut, mit Jahrzehnten Lebensdauer.“<br />

Thilo Reuther von der EnBW über den Solarpark <strong>Aitrach</strong>.<br />

Buswartehäuschen soll in Eigenleistung erstellt werden<br />

18.03.2013<br />

Schon mehrfach ist der Wunsch nach einem Buswartehäuschen an der<br />

Haltestelle an der Ortsdurchfahrt in Treherz ausgesprochen worden (links im<br />

Bild). Nun zeichnet sich durch das Entgegenkommen der Eigentümer des<br />

ehemaligen Gutshofs eine Lösung ab. Auf deren Gelände wollen die<br />

Protagonisten in Eigenleistung ein Wartehäuschen errichten, wenn die<br />

Gemeinde <strong>Aitrach</strong> das Material hierfür zur Verfügung stellt. Gemeinderat und<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger begrüßten das vorbildliche Engagement<br />

der Familie Bottos für die Allgemeinheit.<br />

Text/Foto: Olaf Schulze<br />

Pachtvertrag verlängert, Abschussquote erhöht<br />

Bis März 2022 läuft die neue Vereinbarung der Gemeinde mit drei Jägern<br />

Von Olaf Schulze<br />

20.03.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Bis zum 31. März 2022 läuft der Pachtvertrag, den die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> kürzlich mit den<br />

Pächtern Ernst und Thomas Riedle sowie Maximilian Haupt abgeschlossen hat. Die drei Jäger teilen sich<br />

eine bejagbare Fläche von insgesamt 165 Hektar Wald und Feld in der Umgebung von <strong>Aitrach</strong>, wobei<br />

jeder ein bestimmtes Gebiet bejagt. Die Gesamtpacht beträgt 1250 Euro im Jahr. Der Reinertrag aus der<br />

Jagdnutzung wird zweckgebunden für die Unterhaltung von Feld- und Waldwegen der Gemeinde <strong>Aitrach</strong><br />

verwendet.


Plan zur Verringerung der Verbiss Schäden<br />

Laut Auskunft von Ernst Riedle, der über 40 Jahre das Jägerhandwerk im gemeinschaftlichen <strong>Aitrach</strong>er<br />

Jagdbezirk ausübt, habe die Jagdstrecke bisher durchschnittlich 24 Stück Rehwild und Kleinwild wie<br />

Füchse oder Hasen betragen. Dagegen tendierte die Abschussquote bei Schwarzwild im letzten Jahr<br />

gegen Null. Alles in allem zu wenig, stellte das Forstamt bei einer Waldbegehung im Mai des letzten<br />

Jahres fest und kam zu dem Ergebnis, dass der Abschuss deutlich erhöht werden müsse, um die<br />

nachwachsenden Bäume vor zu viel Verbiss zu schützen. Schäden an den Hauptholzarten Fichten,<br />

Tannen, Buchen, Eschen, und Ahorn müssen von den Pächtern ersetzt werden. Zur Verringerung der<br />

Verbissschäden wurde im Rehwildabschussplan (2013 bis 2015) nun der Abschuss von Rehwild auf 30<br />

Tiere erhöht. Für die <strong>Aitrach</strong>er Jäger kommt künftig ein Modellversuch „Rehwildbewirtschaftung ohne<br />

behördlichen Abschussplan (RobA)“ zum Tragen, dabei geht es um eine Vereinbarung zwischen Pächter<br />

und Verpächter, was die Zahl der Abschüsse anbelangt. Will heißen, die Beteiligten entscheiden selber<br />

ihre Quote, wobei man auch in <strong>Aitrach</strong> von einer vom Forstamt empfohlenen Mindestquote von 30Stück<br />

Rehwild ausgehen müsse, so Riedle.<br />

Eine landesweite Abschaffung des behördlichen Rehwild-Abschussplanes soll zum 1. April 2016 erfolgen.<br />

Der Landkreis Ravensburg ist allerdings zuvor <strong>als</strong> Versuchseinheit ausgewählt worden (ab 1. April 2013).<br />

Sorgen bereiten den Jägern die zunehmende Population der Wildschweine und die daraus resultierende<br />

Schädigung der Felder und Wiesen.<br />

Winterfütterung verursacht erhebliche Kosten<br />

Dies bedeute zunehmende Entschädigungskosten für die Waidmänner, und zudem gestaltete sich die<br />

Bejagung wegen der vergangenen milden Winter sehr schwierig. Im Übrigen bestehe die Arbeit des<br />

Jägers nicht nur aus Schießen, betonte Riedle, Hegen und Pflegen seien<br />

wichtige Bestandteile des waidmännischen Handwerks.<br />

Allein die Winterfütterung verursache erhebliche Kosten, und die<br />

Auflagen der Europäischen Union würden auch immer umfangreicher.<br />

Reich werde man nicht durch die Jagd, sagte der ehemalige<br />

Berufskraftfahrer, „aber es ist ein großartiges Hobby und eine sinnvolle<br />

Freizeitgestaltung. Immerhin mache ich das schon seit über 40 Jahren<br />

und mein Sohn Thomas und Max Haupt sind auch schon über zehn<br />

Jahre dabei.“<br />

Ihren Jagdpachtvertrag mit der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> haben Ernst Riedle<br />

(links) und Max Haupt für neun Jahre verlängert.<br />

Foto: Schulze<br />

50 Jahre lang alles zusammen gemacht<br />

Gisela und Hartwig Hofherr feiern Goldene Hochzeit<br />

27.03.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - „Wir haben alles in unserem Leben gemeinsam gemacht, und das schweißt zusammen“,<br />

erinnert sich der 72-jährige Jubilar Hartwig Hofherr in seinem Haus am Wehr in Mooshausen an der Iller.<br />

Seit 1989 wohnt er mitten in der Natur mit seiner gleichaltrigen Ehefrau Gisela, ganz in der Nähe zum<br />

<strong>Aitrach</strong>er Teilort in Mooshausen. Gisela habe er in Bad Buchau kennengelernt, dort sind beide geboren<br />

und aufgewachsen. „Wir kannten uns schon von Kindheit an“, sagt Hartwig Hofherr, richtig<br />

„geschnackelt“ habe es jedoch anlässlich eines Fasnetballs in dem oberschwäbischen Kurort.<br />

Die Wahl fiel zwischen Zwillingsschwestern<br />

Nach der standesamtlichen Trauung, am 23. März 1963, folgte eine Woche später die kirchliche Trauung<br />

in der Wallfahrtskirche auf dem Bussen. Zum Ehrentag gratulierte Bürgermeister Thomas Kellenberger mit<br />

Glückwünschen und Urkunde vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann,<br />

sowie mit Glückwünschen und einem Geschenkkorb der Gemeinde.<br />

Als sich die beiden mit 19 Jahren kennenlernten, hatte Bräutigam Hartwig „die Qual der Wahl“, denn die<br />

Braut hatte eine Zwillingsschwester die ihr absolut gleich sah. „Mir war klar, eine von den beiden“,


gesteht Hofherr. Den beruflichen Start ins gemeinsame Leben begannen die beiden in Stuttgart, er <strong>als</strong><br />

Autoverkäufer, sie <strong>als</strong> Arzthelferin. Sieben Jahre später wechselten sie nach Frankfurt. „Da waren wir eine<br />

Familie mit zwei Kindern, und ich arbeitete mit meinem Mann gemeinsam in der Fotobranche in der<br />

eigenen Firma“, erinnert sich die Jubilarin.<br />

Dam<strong>als</strong> schon war den beiden klar: „Irgendwann gehen wir zurück in die schwäbische Heimat, zurück<br />

aufs Land.“ 1989 zogen sie in Mooshausen ein, in das Haus, das sie<br />

schon zehn Jahre vorher <strong>als</strong> Ferienhaus beziehungsweise Alterssitz<br />

erworben hatten. Daraus wurde zunächst nichts, denn nun<br />

starteten sie beruflich nochm<strong>als</strong> kräftig durch und gründeten eine<br />

Großhandelsfirma die Trendsportprodukte vertreibt.<br />

Demnächst wollen sie aber in den Ruhestand gehen und das<br />

wunderschöne Allgäu mit dem Wohnmobil befahren.<br />

Seit 50 Jahren glücklich: Hartwig und Gisela Hofherr.<br />

Foto: Schulze<br />

Umbau der Alten Schule in <strong>Aitrach</strong> wird teurer<br />

Maßnahme kostet mehr <strong>als</strong> 100000 Euro<br />

27.03.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Als „eine Lösung für die Zukunft“ hat Bürgermeister Thomas Kellenberger den Umbau der<br />

ehemaligen Rektorenwohnung in der Alten Schule in <strong>Aitrach</strong>s Ortsmitte bezeichnet. Gut 100000 Euro<br />

kostet die Maßnahme, die notwendig wurde, weil das bislang genutzte Verwaltungsgebäude infolge eines<br />

Sturmschadens nur noch provisorisch genutzt werden konnte und man sich für einen Abbruch des<br />

selbigen entschied.<br />

In seiner jüngsten Sitzung vergab der Gemeinderat die Arbeiten für Heizung/Sanitär, Elektro sowie die<br />

Trockenbau- und Türarbeiten an die jeweils günstigsten Anbieter. Eigentlich sollte bereits in den<br />

Winterferien der Umzug in das umgebaute Schulstockwerk erfolgen, dies habe sich jedoch im<br />

Genehmigungsverfahren zum Brandschutz verzögert, so der Gemeindechef. „Jetzt müssen wir Gas geben,<br />

dass der Umzug im Sommer erfolgen kann“, sagte Kellenberger.<br />

Man müsse die Auflagen in Sachen Brandschutz (vernetzte Rauchmelder) erfüllen, stellte Architekt<br />

Christian Welte fest, aber nicht nur dies verteuere das Bauvorhaben um weitere 1100 Euro, auch bei den<br />

anderen Gewerken seien die Hauptangebote einiges höher <strong>als</strong> seine Kostenschätzung. Daher sei man<br />

jetzt über 100000 Euro Gesamtkosten angekommen, wobei dann noch die Kosten für die Ausstattung der<br />

Räumlichkeiten noch gesondert anfallen.<br />

Türarbeiten noch nicht vergeben<br />

Ansonsten ergäben sich keine großen Änderungen gegenüber den Planvorgaben,<br />

so der Architekt, lediglich der Boden werde mit einem Teppich ausgestaltet<br />

anstelle von Parkett. Den Auftrag für die Heizung/Sanitärarbeiten wurde der<br />

Firma Reisacher zum Angebotspreis von 9800 Euro (netto) erteilt, die<br />

Elektroarbeiten an die Firma Gallasch für 9000 Euro (netto) und die<br />

Trockenarbeiten an die Firma Rong für 6300 Euro (netto). Noch nicht vergeben<br />

wurden die Türarbeiten sowie die vielen anderen Gewerke zum Umbau der<br />

ehemaligen Rektorenwohnung im Obergeschoss der Alten Schule.<br />

Foto: Schulze<br />

Weitere Bauarbeiten an der Alten Schule sind vergeben.


27.03.2013<br />

Mehr <strong>als</strong> 200 DRK-Helfer nutzen die Möglichkeit der Fortbildung<br />

Beim 11. Rotkreuz-Helfertag in <strong>Aitrach</strong> gibt es 27 Fortbildungsangebote für die Mitglieder<br />

des DRK-Kreisverbands<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Bürgermeister Thomas Kellenberger ist sichtlich beeindruckt gewesen, <strong>als</strong> er in der<br />

vollbesetzten neuen <strong>Aitrach</strong>er Festhalle die Helfer des DRK-Kreisverbands zum 11. Helfertag begrüßte.<br />

Schon zum dritten Mal war das Rote Kreuz dafür in <strong>Aitrach</strong> zu Gast.<br />

Kellenberger betonte, wie wichtig gut ausgebildete Rotkreuzhelfer gerade in einer Randgemeinde wie<br />

<strong>Aitrach</strong> sind und bedankte sich für die immerwährende Einsatzbereitschaft des DRK-<strong>Aitrach</strong> „mit<br />

Ausrückzeiten von zwei bis drei Minuten!“<br />

Im Anschluss hatten die mehr <strong>als</strong> 200 Helfer die Möglichkeit, an 27Fortbildungen teilzunehmen. Darunter<br />

Klassiker wie „Infektionsschutz“ und „Wege- und Sonderrechte“, aber auch Themen wie „Kinderschutz im<br />

DRK“ oder die „Versorgung von Verstorbenen“. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ist<br />

immer wieder Thema beim Roten Kreuz und natürlich auch beim Helfertag: Mitarbeiter der Deutschen<br />

Bahn stellten die Betreuungsorganisation „Care-Net“ bei Schadensereignissen der Bahn vor. Auf große<br />

Resonanz stieß die Outdoor-Veranstaltung gemeinsam mit der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft<br />

(DLRG). Auf der nahe liegenden Iller wurde der Patiententransport auf Booten und damit die<br />

Zusammenarbeit zwischen DLRG und Rotem Kreuz geübt.<br />

Kreisbereitschaftsleiterin Monika Brugger <strong>als</strong> verantwortliche Organisatorin zog am Abend ein positives<br />

Resümee: „Wir hatten wieder ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm und viele<br />

neugierige Helfer.“<br />

Den Termin für den nächsten Rotkreuz-Helfertag hat sie bereits<br />

festgelegt: Er soll am 26. April 2014 in Leutkirch organisiert<br />

werden.<br />

Zusammenarbeit zwischen DLRG und DRK: Auf der Iller üben<br />

Mitglieder den Patiententransport auf Booten.<br />

Foto: oh<br />

28.03.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> gibt sich 2013 noch kulant<br />

Rat diskutiert Übernahme von Feuerwehreinsatzkosten<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Wer trägt die Kosten des Feuerwehreinsatzes in der Festhalle, die bei einer Veranstaltung<br />

des Musikvereins entstanden sind, bei der ein Alarm auf Grund einer Rauchentwicklung ausgelöst wurde?<br />

Diese Frage beschäftigte jetzt den <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.<br />

Beim Bockbierfest war es in der Küche durch einen Bedienungsfehler am Dunstabzug zu einer<br />

Rauchentwicklung von einer Fritteuse gekommen, die zu dem Alarm führte. Dabei seien Kosten von etwa<br />

200 Euro entstanden.<br />

„Wer zahlt das?“, fragte Bürgermeister Thomas Kellenberger in die Runde und erinnerte an einige Fälle<br />

von Fehlalarmen im neu erbauten Seniorenzentrum vor einigen Jahren, bei denen die Feuerwehrkosten<br />

von der Gemeinde übernommen wurden. Aus den Reihen der Gemeinderäte kam Zustimmung und<br />

Ablehnung. Einigung erzielte man mit zwei Gegenstimmen über eine Kulanz für das Jahr 2013, allerdings<br />

hafte der Veranstalter bei grundsätzlich bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.<br />

Zudem mahnte der Rat eine gezielte Einweisung des Veranstalterperson<strong>als</strong> der Hallennutzung an.


30.03.2013<br />

Auch <strong>Aitrach</strong> sagt nein zu Fracking<br />

Verwaltung und Bürgervertreter beschließen Resolution<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Als Unwort des Jahres hätte das Wort Fracking im Raum Oberschwaben heuer gute<br />

Chancen. Über das umstrittene Verfahren zur Aufsuchung und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen<br />

(Erdöl und Erdgas) diskutierte der <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Anlass war ein<br />

Antrag der Wintershall Holding GmbH auf Erteilung einer bergrechtlichen Erlaubnis, mit dem Ziel der<br />

Erkundung und späteren Förderung von Öl- oder Gasvorkommen. Dies soll im Feld Engelsberg<br />

verwirklicht werden, einem Untersuchungsgebiet zwischen Steinental und Hauerz, in dem sich zwei<br />

Wasserschutzgebiete, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie mehrere Biotope und Naturdenkmale<br />

befinden. Die Stellungnahme der Gemeinde war einstimmig: Das Fracking müsse ausgeschlossen werden,<br />

und zu dieser Thematik müsse eine Resolution verfasst werden, wie dies schon in mehreren Gemeinden<br />

der Region beschlossen wurde.<br />

Mögliche Bohrungen bereiten Bauchschmerzen<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger erläuterte das geplante Arbeitsprogramm der Wintershall in den<br />

Jahren 2013 bis 2015 bis hin zum Abteufen einer Explorationsbohrung mit einem möglichen<br />

Kostenumfang von insgesamt 3,6 Millionen Euro. Auf dem Gelände Engelsberg wurde bereits früher Erdöl<br />

gefördert und bereits vor Jahrzehnten mangels Wirtschaftlichkeit eingestellt. Da nun aufgrund der<br />

geologischen Gegebenheiten grundsätzlich Schiefergasvorkommen vorhanden sein können, sei zu<br />

befürchten, dass bereits bei Aufsuchungsbohrungen Fracking-Verfahren eingesetzt werden könnten. Und<br />

genau dies bereitet den Ratsmitgliedern Bauchschmerzen. Nicht nur, dass das Umweltbundesamt eine<br />

Änderung beziehungsweise eine Anpassung der Umweltverträglichkeitsprüfung mit<br />

Planfeststellungsverfahren und Öffentlichkeitsbeteiligung empfehle, so hat sich auch der Regionalverband<br />

Bodensee-Oberschwaben positioniert: Er fordert den Gesetzgeber im Bund auf, wendet sich an die<br />

Bundestagfraktionen und die Abgeordneten der Region, um ein Verbot auf gesetzlicher Grundlage zu<br />

erreichen.<br />

Das Bergbaurecht aus dem Jahre 1938 hinke der technischen Entwicklung hinterher, bemängelte<br />

Ratsmitglied Peter Beuter, darin sei die Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Aufsuchung und Gewinnung von<br />

Bodenschätzen nicht vorgesehen. So liege die wasserrechtliche Erlaubnis in der Zuständigkeit des<br />

Landratsamtes Ravensburg <strong>als</strong> untere Wasserbehörde.<br />

Räte und Schultes fordern Bürgerbeteiligung<br />

Auch Gemeindechef Kellenberger plädierte für eine Bürgerbeteiligung, „bei der Planung eines Baugebiets<br />

von 13 Wohnhäusern werden schließlich auch die Bürger beteiligt“, und weiter „juristisch können wir nicht<br />

die Rechte unserer Bürger wahrnehmen, nur die der Gemeinde“. Die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> könne lediglich<br />

eine Stellungnahme abgeben, habe jedoch kein Vetorecht. Die Trinkwasserversorgung über<br />

Treherz/Baniswald müsse gewährleistet sein, und er verstehe die Besorgnis der Bevölkerung.<br />

Dies kam auch in den Redebeiträgen der Ratsmitglieder zum Ausdruck. „Wir müssen nein sagen beim<br />

ersten Schritt, die Öffentlichkeit muss beteiligt werden, und wir haben eine moralische Verpflichtung.<br />

Wehret den Anfängen“, forderte Peter Beuter. „Die Bürger müssen sich wehren, nehmen sie es wahr“,<br />

appellierte Carla Mayer an die zahlreichen Zuhörer.<br />

„Man muss kämpfen“, forderte Edgar Müller, „wenn die wirklich was finden, dann versuchen die mit allen<br />

Mitteln den Abbau“, so seine Prognose. „Warum fangen die wieder an?“, fragte sich Bernhard Miorin, der<br />

„die Technologie für unser Gebiet <strong>als</strong> völlig ungeeignet“ bezeichnete. „Wir können nein sagen, man muss<br />

verstärkt in erneuerbare Energien investieren, Fracking ist pervers“, lauteten weitere Kommentare.<br />

02.04.2013<br />

Raus aus der Kapitalismusmühle<br />

Susanne Mayer aus <strong>Aitrach</strong> steigt aus ihrem bisherigen Leben aus, um benachteiligten<br />

Kindern auf Sri Lanka zu helfen<br />

Von Nina Jahnel


<strong>Aitrach</strong> – Wenn Susanne Mayer erzählt, was sie getan hat und was sie jetzt vorhat, reagieren die meisten<br />

Mitmenschen gleich: Das ist aber ganz schön mutig, sagen sie. Mutig, mit dem Begriff kann sich die 31-<br />

jährige <strong>Aitrach</strong>erin nicht so recht anfreunden. Sie verweist eher auf Mark Twain, der sinngemäß einmal<br />

gesagt hat, wenn man auf sein Leben zurückschaut, bereut man eher, was man nicht getan hat, <strong>als</strong> was<br />

man getan hat. Genau das wollte sie nicht: bereuen, dass sie nicht denen geholfen hat, die wirklich Hilfe<br />

benötigen.<br />

Am heutigen Dienstag steigt Susanne Mayer deshalb in ein Flugzeug, das sie nach Sri Lanka bringt. Dort<br />

wird sie im „Angel Home“, einem Kinderheim für Mädchen des gemeinnützigen Vereins Dry Lands,<br />

mitarbeiten. Dafür hat sie ihren sicheren Job <strong>als</strong> Finanzmanagerin in der Schweiz nicht nur auf Eis gelegt,<br />

sondern komplett an den Nagel gehängt.<br />

Gekündigt hat Susanne Mayer schon im vergangenen August. Und das ohne genau zu wissen, was<br />

konkret auf sie zukommt. Da war nur der Gedanke: „Mir geht es so gut, davon möchte ich etwas<br />

zurückgeben.“ Dieser Grundgedanke sei schon nach dem Abitur, das sie im Jahr 2000 am Salvatorkolleg<br />

abgelegt hatte, da gewesen, erzählt die heute 31-Jährige.<br />

Aber gereift ist der Entschluss erst auf den zahlreichen Reisen, die sie in den vergangenen Jahren<br />

unternommen hat. Neben Singapur, Hongkong und Thailand führte sie eine Reise mit ihrem<br />

Lebensgefährten vor rund zweieinhalb Jahren auch in Länder wie Sambia, Botswana und Indien. Vor<br />

allem letzteres hat die <strong>Aitrach</strong>erin nachhaltig geprägt, die Lebensverhältnisse der Menschen, die sichtbare<br />

und allgegenwärtige Armut. „Wenn man Kinder sieht, die mit ihren zehn Jahren schon so abgeschlagen<br />

aussehen, deren Augen leer sind, wird man schon sehr nachdenklich“, sagt sie. Und beginnt, selbst vieles<br />

mit anderen Augen zu sehen, auch die eigene Heimat. „Sicher, auch in Deutschland gibt es schwere<br />

Schicksale. Aber hier werden keine Kinder verstümmelt, damit sie beim Betteln mehr Geld einbringen.“<br />

Vor rund einem halben Jahr fasste Susanne Mayer schließlich den Entschluss zu helfen und machte Nägel<br />

mit Köpfen. Sie kündigte ihren sicheren Job, wohl auch, um für sich selbst ein Zeichen zu setzen, dass es<br />

jetzt losgeht. Raus aus der „Kapitalismusmühle“, wie sie selbst sagt, raus aus dem Trott. Dam<strong>als</strong> wusste<br />

sie noch nicht, wo und wie sie sich engagieren möchte. Nur, was es nicht werden sollte, das wusste sie<br />

genau. „Diese ,Kauf dir ein gutes Karma’-Aktionen sind nicht so mein Ding“, sagt sie mit Blick auf<br />

kurzfristige Hilfsprojekte, die man schon fast wie einen Pauschalurlaub buchen kann.<br />

Langfristiges Hilfsprojekt<br />

Schließlich stieß sie auf den gemeinnützigen Verein Dry Lands, der im Januar 2005, kurz nach dem<br />

Tsunami, von Frank Lieneke aus Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen worden war, mit dem Ziel, den<br />

Tsunami-Opfern zu helfen. Daraus entwickelte sich ein langfristiges Hilfsprojekt, das in erster Linie<br />

elternlose Mädchen unterstützt, die es in Ländern wie Indien und Sri Lanka nach wie vor sehr schwer<br />

haben. Im „Angel Home“, das der Verein Dry Lands aufgebaut hat, können die Mädchen wohnen, zur<br />

Schule gehen und erhalten eine Ausbildung. Nach eigenen Angaben finanziert sich das Hilfsprojekt allein<br />

aus Spendengeldern.<br />

Susanne Mayer wird in den kommenden Wochen den Mädchen im „Angel Home“ Englisch<br />

beibringen und sie bei Alltagstätigkeiten und auch in der Freizeit betreuen. Dabei weiß die 31-<br />

Jährige, dass bei allen guten Absichten nicht alles immer eitel Sonnenschein sein wird. „Ich<br />

weiß durch meine vielen Reisen ziemlich genau, was auf mich zukommt“, ist sie überzeugt.<br />

Auch, dass ihre Stimmung bei den ganzen Eindrücken, bei den schweren Schicksalen der<br />

Kinder, schnell mal kippen kann. Dennoch, bereuen werde sie ihre Entscheidung sicherlich<br />

nicht. Bereuen würde Susanne Mayer wohl eines Tages nur, wenn sie sich nicht dafür<br />

entschieden hätte, zu helfen.<br />

www.dry-lands.org; Susanne Mayer - foto: jahnel


03.04.2013<br />

Warum <strong>Aitrach</strong> das Unterallgäu überholt<br />

Müllgebühren sind in der Illertalgemeinde teurer<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Warum sind die <strong>Aitrach</strong>er Müllgebühren um 50 Prozent teurer <strong>als</strong> die im benachbarten<br />

bayerischen Landkreis Unterallgäu? Diese Frage stellte ein Zuhörer vor einigen Wochen in einer<br />

Ratssitzung. Er hatte herausgefunden, dass die Müllgebühren für eine 60-Liter-Tonne im Unterallgäu 60<br />

Euro betragen, in <strong>Aitrach</strong> werden 90 Euro verlangt.<br />

Nachdem Bürgermeister Thomas Kellenberger versprach, man werde sich schlau machen, nahm<br />

Gemeindekämmerer Johannes Simmler Kontakt mit dem Landkreis Unterallgäu auf und teilte das Ergebnis<br />

des Gespräches in der jüngsten Gemeinderatsitzung mit. In der Tat sei die Müllabfuhr im Unterallgäu<br />

günstiger. Allerdings lag die Müllabfuhrgebühr bis 2010 wesentlich höher <strong>als</strong> die in <strong>Aitrach</strong>, danach hatte<br />

man in etwa einen Gleichstand. Seit Beginn des Jahres hat sich das Ganze nun umgekehrt und <strong>Aitrach</strong> ist<br />

teurer. Grund für die Gebührensenkung im Unterallgäu sei die Rücklagenbildung der vergangenen Jahre,<br />

und durch die größere Anzahl der Abfallnutzer könne man die Fixkosten senken. Zudem sei man bei der<br />

Gebührenfestsetzung in einer besseren Verhandlungssituation. Ab 2015 trete im Kreis Ravensburg eine<br />

neue Abfallordnung in Kraft, da könnten auch neue Gebühren erstellt werden.<br />

04.04.2013<br />

Kriegerkameraden lehnen neuen Namen ab<br />

<strong>Aitrach</strong>er Mitglieder stimmen gegen Umbenennung – Fahne soll restauriert werden<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Die Krieger- und Soldatenkameradschaft <strong>Aitrach</strong> bleibt ihrem Namen treu: Bei der<br />

Hauptversammlung diskutierten die Mitglieder ausgiebig den Antrag, die Vereinigung in „Veteranen- und<br />

Soldatenkameradschaft <strong>Aitrach</strong>“ umzubenennen. Eine Mehrheit fand dieser Vorschlag letztlich nicht, wie<br />

einer Mitteilung zu entnehmen ist.<br />

Beschlossen hat der Vorstand hingegen, die Fahne von 1964 zu restaurieren, nachdem eine beauftragte<br />

Fachfirma erhebliche Mängel festgestellt hatte. Die Versammlung stimmte dem Vorhaben zu.<br />

Seinen Jahresbericht nutzte der Vorsitzende Helmut Eisele, um allen Teilnehmern am Volkstrauertag<br />

einen besonderen Dank auszusprechen, insbesondere den Fahnenabordnungen der <strong>Aitrach</strong>er Vereine<br />

TSV, Musikverein, DRK und Freiwilliger Feuerwehr. Eisele dankte außerdem dem VDK–Sozialverband<br />

<strong>Aitrach</strong> für die Organisation und Bewirtung des Kaffeenachmittags. Dem Dank schloss sich Bürgermeister<br />

Thomas Kellenberger an, der die geleistete Arbeit der Kriegerkameradschaft <strong>Aitrach</strong> lobte. Des Weiteren<br />

sprach er den Zustand des Kriegerdenkm<strong>als</strong> an und berichtete von dem Vorhaben der Gemeinde, das<br />

Kriegerdenkmal neu zu gestalten, was Anpflanzung und Abgrenzung betreffe.<br />

Kassier Franz Josef Gallasch konnte über eine solide Kassenlage berichten. Dieses bestätigten im<br />

Anschluss die Kassenprüfer Kurt Igel und Dieter Schilling. Ihre Ämter standen für das Geschäftsjahr 2013<br />

zur Wahl. Beide wurden erneut <strong>als</strong> Kassenprüfer gewählt.<br />

08.04.2013<br />

23 Kinder feiern in <strong>Aitrach</strong> Erstkommunion<br />

Erstkommunikanten ziehen, begleitet von der Musikkapelle <strong>Aitrach</strong>, vom Alten Pfarrhof in die<br />

Kirche ein<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Ihre heilige Erstkommunion haben am Weißen Sonntag 23 Kinder aus <strong>Aitrach</strong> und den<br />

Teilorten Mooshausen und Treherz in der <strong>Aitrach</strong>er Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus empfangen.<br />

Die 13 Buben und zehn Mädchen wurden in den vergangenen Monaten in vier Gruppen auf den Empfang<br />

der Erstkommunion vorbereitet. Pfarrer Martin Rist zelebrierte die feierliche Messe, die vom Treherzer<br />

Chor Pepone mitgestaltet wurde. Zuvor zogen die Erstkommunikanten unter großer Anteilnahme der<br />

Bevölkerung mit dem Ortspfarrer Rist und den Ministranten sowie begleitet von der Musikkapelle <strong>Aitrach</strong><br />

vom Alten Pfarrhof in die Kirche ein, um am Altar in der Mahlgesellschaft der Kirche Jesu Christi<br />

aufgenommen zu werden.


Das diesjährige Motto lautete „Du bist ein Ton in Gottes Melodie“. Gemeindereferent Bernd Schneider<br />

unterstrich, dass viele Instrumente ein wunderschönes Ganzes bilden und dies auch oft so in unserem<br />

Leben sei. „Jetzt beginnt das Konzert, und es ist euer großer Tag“, sagte er.<br />

Folgende Kinder feierten ihre Erstkommunion: Aus<br />

<strong>Aitrach</strong>: Lukas Berger, Andre Böckler, Benjamin<br />

Eisele, Till Gloger, Elias Grabowski, Viktoria<br />

Hoffmann, Mona Kiefer, Hanna Merk, Timo Riedle,<br />

Timo Schönenberger, Elisabeth Schumacher,<br />

Marina Springer und Hendrik Stache. Aus<br />

Mooshausen: Dilara Demir, Klara Kober, David<br />

Schmaus und Sarah Thebs. Aus Treherz: Eva Funk,<br />

Uli Gapp, Jonas Gleinser, Selena Kohler, Noah<br />

Sattelberger und Leon Waizenegger.<br />

Die 23 <strong>Aitrach</strong>er Kommunionkinder mit<br />

Gemeindereferent Bernd Schneider.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

11.04.2013<br />

Verschönerungsaktion in der Austraße<br />

Engagierte Anwohner kümmern sich <strong>als</strong> Blumenbeetpaten um eine Neubepflanzung<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Noch sehen die Grünflächeninseln in der <strong>Aitrach</strong>er Austraße ziemlich verrupft aus – künftig<br />

werden sie von engagierten Anwohnern, sogenannten Blumenbeetpaten, neu bepflanzt und zur<br />

Verschönerung der Straße beitragen.<br />

Ein Kahlschlag an dem Baum- und Buschbestand der Grünflächen wurde notwendig, weil sich deren<br />

Wurzeln unter den Asphalt geschoben hatten und diesen anhoben, sagt Gemeindekämmerer Johannes<br />

Simmler. Die Beete breiter zu gestalten, lehnte der<br />

Gemeinderat aus Kostengründen ab. So kam man auf die Idee<br />

mit der Blumenbeetpatenschaft, die im Ortsgebiet der<br />

Illertalgemeinde schon mehrfach praktiziert wird. Dabei<br />

betreuen Mitglieder des heimischen Gartenbauvereins<br />

verschiedene Blumenbeete im Bereich der Hauptstraße und<br />

tragen damit zur Verschönerung des Ortsbilds bei.<br />

Etwas verrupft sieht dieses Beet in der Austraße aus.<br />

Foto: Schulze<br />

„Es hat sich sehr viel getan“<br />

Die <strong>Aitrach</strong>erin Carla Mayer erzählt über die Verhältnisse in Burma<br />

13.04.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Myanmar, Burma, Birma. Drei Namen – ein Land. Seit mehr <strong>als</strong> 14 Jahren engagiert sich die<br />

<strong>Aitrach</strong>erin Carla Mayer in dem asiatischen Staat mit seiner wechselvollen Geschichte. Dam<strong>als</strong> besuchte<br />

die Reiseleiterin ein Waisenhaus und erfuhr viel von der Armut und der Not der Waisenkinder. „Da muss<br />

man was tun“, war ihr klar, und seitdem engagiert sich die 56-Jährige mit Sach- und Geldspenden für die<br />

bis vor kurzem noch von der Militärdiktatur gebeutelten Menschen. Im Rahmen der katholischen<br />

Erwachsenenbildung lädt sie zu einer Reise aus Bildern, Tatsachen und Geschichten ein. Die<br />

Veranstaltung findet am Dienstag, 16. April, um 20Uhr, im Alten Pfarrhof in <strong>Aitrach</strong> statt. Der Eintritt ist<br />

frei, Spenden kommen den Waisenkindern zugute. SZ-Mitarbeiter Olaf Schulze sprach mit Carla Mayer<br />

vorab.<br />

SZ: Frau Mayer, wie kam es zum ersten Kontakt zum Waisenhaus in Myanmar?


Carla Mayer: Auf meiner ersten Reise durch Burma, bekam ich ein Buch „Reisen im Land der Pagoden“<br />

von Klaus Schröder zum Lesen. Im Nachspann wurde erklärt, dass der Erlös vom Verkauf dieses Buches<br />

an Waisenhäuser in Burma geht. Ich habe mir gedacht, das kann ja jeder schreiben, kein Mensch kann<br />

das kontrollieren. Jetzt bin ich da, und ich fahre da hin. Und tatsächlich, <strong>als</strong> die Sprache im Waisenhaus<br />

auf Klaus Schröder kam, hat man mir versichert, dass dieser Mann dieses Waisenhaus finanziert.<br />

SZ: Wie oft waren sie mittlerweile in diesem Land, gibt es noch andere Kontakte und Hilfsprojekte?<br />

Mayer: Ich müsste die Stempel in meinen Pässen nachzählen, wie oft ich in Burma war. Grob<br />

überschlagen 15 Mal. Ja und es gibt noch weitere Projekte, die ich unterstütze. Zum einen sind es die<br />

Projekte, die Klaus Schröder mit dem Verein „Myanmar Kinderhilfe“ betreut, und zum anderen unterstütze<br />

ich den Förderverein „Kinderhilfe Birma“. Bei beiden Vereinen kenne ich die Vorsitzenden und die Projekte<br />

vor Ort.<br />

SZ: Die gesellschaftliche und politische Situation, wie haben sich die im Laufe der vergangenen Jahre<br />

entwickelt?<br />

Mayer: Nachdem 2007 die Mönche auf die Straße gegangen waren um für bessere Lebensbedingungen<br />

zu demonstrieren, und dass die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sich frei bewegen kann, ist<br />

Bewegung in die erstarrte Militärdiktatur gekommen. Die Generäle lassen es zu, dass sich das Land<br />

langsam öffnet. Burma hat den Übergang von der brutalen Militärdiktatur der vergangenen Jahrzehnte zu<br />

einem halbwegs demokratischen Land fast geschafft. Investoren kommen in das Land, es werden neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen. Ein Touristenstrom überschwemmt dieses Land, das über Jahre von der<br />

Außenwelt regelrecht abgeschottet war. Ob die einfachen Menschen tatsächlich mitgenommen werden,<br />

wird sich zeigen.<br />

SZ: Wann waren Sie das letzte Mal dort?<br />

Mayer: Im April 2012 war ich das bisher letzte Mal in Burma, zum ersten Mal habe ich nach all den Jahren<br />

Urlaub mit meiner Familie dort gemacht. Und es ist nach wie vor die Liebenswürdigkeit dieser Menschen,<br />

die mich fasziniert.<br />

SZ: Ihr aktueller Vortrag wird sich mit der aktuellen Situation des Landes beschäftigen. Was hat sich<br />

getan in diesem fast vergessenen Land?<br />

Mayer: Es hat sich sehr viel getan. Man muss unterscheiden, ob man sich auf dem Land befindet oder in<br />

den Städten. Die Straßenbilder in den Städten haben sich extrem geändert. Es fahren viele neue Autos in<br />

den Straßen und es gibt eine richtige Punk-Bewegung in Yangoon, die Männer färben sich die Haare. Es<br />

war verboten, sich <strong>als</strong> Mann die Haare zu färben. Man sieht in den Städten sehr viele westlich gekleidete<br />

Menschen.<br />

Die Hotels sind überteuert und ausgebucht. Das Klientel dort hat sich geändert. Früher waren es nur<br />

Touristengruppen, die man wahrgenommen hat. Heute sind die Lobbys voll von Geschäftsleuten. Als ich<br />

anfangs in Burma unterwegs war, hat man kaum Bettler wahrgenommen. Heute findet man überall<br />

Bettler, vor allem Kinder. Seit April gibt es in Burma wieder private Tageszeitungen, die angeblich<br />

unzensiert sind. Nach wie vor ist die Situation für Minderheiten in Burma nicht<br />

optimal.<br />

Burma ist ein Vielvölkerstaat, es leben dort 135 verschiedene ethnische Gruppen.<br />

Der Stamm der Karen wird seit vier Jahrzehnten verfolgt und vertrieben, und die<br />

neuesten Unruhen sind aus Spannungen mit den Rohingya,s die Muslime sind,<br />

entstanden. Die einfachen Menschen in Burma sind nach wie vor damit beschäftigt,<br />

satt zu werden. Sicher ist, dass die Günstlinge von gestern auch die Gewinner von<br />

morgen sein werden.<br />

Carla Mayer<br />

Foto: Schulze


16.04.2013<br />

Verhältnis „Mensch und Natur“ musikalisch thematisiert<br />

Musikkapelle <strong>Aitrach</strong> spielte in der Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Ein eindrucksvolles Konzert haben die Musiker der Musikkapelle <strong>Aitrach</strong> in der <strong>Aitrach</strong>er<br />

Pfarrkirche St.Gordian und Epimachus gestaltet. Dirigent Thomas Wolf hatte mit den Mitwirkenden ein<br />

Kirchenkonzert einstudiert, das mit Kompositionen zum Thema „Mensch und Natur“ die zahlreichen<br />

Besucher in der <strong>Aitrach</strong>er Dorfkirche begeisterte und berührte.<br />

Auf dem einstündigen Programm standen Werke, die das Verhältnis von Mensch zur Natur sowie die<br />

Auswirkungen von Fehlverhalten, Zukunftsängsten und Hoffnungen beinhalteten. Zum Nachdenken<br />

brachten die Besucher entsprechende Textbeiträge zwischen den Musikvorträgen, die von Stefanie<br />

Geromiller und Orchesterleiter Thomas Wolf einfühlsam vorgetragen wurden. Nicht nur die musikalische<br />

Qualität überzeugte die Zuhörer in der gut besuchten Pfarrkirche, allein schon die Atmosphäre – ohne<br />

zusätzliche Lichtquellen – und der passende Rahmen des sakralen Gebäudes mit ansprechender Akustik<br />

sorgten für eine harmonische Stimmung und ungeteilte Aufmerksamkeit.<br />

Die Zuhörer konnten sich zurücklehnen und genießen und sich den Applaus auf Wunsch des Dirigenten<br />

bis zum Schluss aufheben. Eröffnet wurde der Konzertabend mit dem kraftvollen, passenden Stück „A<br />

Little Opening“ von Thiemo Kraas. Bekannte Filmmusiken aus „Forrest Gump“ und „The Day After<br />

Tomorrow“ oder der Welthit „Morning Has Broken“ von Pavel Stanek weckten Erinnerungen, und der<br />

Schweizer Titel „Ewigi Liäbi“ von Padi & Mash schilderte die Liebe in verschiedenen Farben. Ergreifend<br />

das Klagelied vom „Schmelzenden Riesen“, das die Klimaerwärmung der Gletscher thematisierte.<br />

Stehende Ovationen seitens der Besucher und eine Zugabe, „Eventide Fall“, beendeten das<br />

Kirchenkonzert.<br />

Mit dem musikalischen Auftritt führten die<br />

über 40Musiker nach zwei Jahren Pause<br />

wieder eine lieb gewordene Tradition seit<br />

2003 fort, die bereits zum siebten Mal die<br />

musikalische Frühjahrssaison eröffnet.<br />

Die Musikkapelle <strong>Aitrach</strong> begeisterte beim<br />

Kirchenkonzert.<br />

Foto: Schulze<br />

18.04.2013<br />

Mit neuem Kassier in den Wahlkampf<br />

Hauptversammlung des SPD-Ortsvereins – Helmut Peter folgt auf Hermann Krause<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Eine wichtige Personalentscheidung ist im Mittelpunkt der Hauptversammlung des SPD-<br />

Ortsvereins <strong>Aitrach</strong> gestanden: Helmut Peter wurde einstimmig zum neuen Kassierer gewählt. Der<br />

langjährige Schatzmeister Hermann Krause hatte bereits bei der vorangegangenen Hauptversammlung<br />

seinen Abschied aus Altersgründen angekündigt und war zwischenzeitlich von Edgar Müller und Peter<br />

Beuter kommissarisch vertreten worden. Der Ortsvorsitzende Beuter dankte Krause nochm<strong>als</strong> für seine<br />

äußerst solide und zuverlässige Arbeit, die er bis Juni 2012 fortgeführt hatte, heißt es in einer<br />

Pressemitteilung des SPD-Ortsvereins.<br />

Bei seiner Rückschau auf die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres ging Beuter besonders auf<br />

die politischen Früh- und Dämmerschoppen ein, die sich erfolgreich etabliert hätten. Thematisch ging es<br />

dabei um die Schulentwicklung und den Gemeindehaushalt.<br />

An der Nominierungsversammlung von Martin Gerster zur Bundestagswahl in Biberach nahm eine<br />

Delegation des Ortsvereins ebenso teil wie am Politischen Aschermittwoch der Memminger SPD mit<br />

Gener<strong>als</strong>ekretärin Andrea Nahles. Der Mitgliederstand blieb stabil; nichtsdestotrotz will der Ortsverein<br />

heuer eine Mitgliederwerbeaktion starten. Aus der Arbeit des Gemeinderats berichteten die Gemeinderäte<br />

Peter Beuter und Edgar Müller sowie Bürgermeister Thomas Kellenberger.<br />

In seinem Grußwort brachte Kellenberger sein großes Bedauern zum Ausdruck, dass es auf absehbare


Zeit zusammen mit Aichstetten wohl keinen Gemeinschaftsschulstandort in <strong>Aitrach</strong> geben wird, was ein<br />

wichtiges Signal zur dauerhaften Sicherung des Schulstandorts wäre. Durch Vermittlung des Ortsvereins<br />

war es zu einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte von <strong>Aitrach</strong> und Aichstetten gekommen. Beuter<br />

dankte ausdrücklich Bürgermeister Kellenberger für die „sehr kooperative, kritisch<br />

konstruktive Zusammenarbeit“.<br />

Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Parteijubiläum der SPD im Kreis wird ein<br />

Festvortrag von Wolfgang Marcus über den „Widerstand gegen den Nation<strong>als</strong>ozialismus in<br />

Oberschwaben“ im Kornhaussaal in Weingarten am 26. Mai bilden.<br />

Helmut Peter ist neuer SPD-Kassier.<br />

Foto: oh<br />

24.04.2013<br />

Bahnübergang Pfänders bleibt und wird neu gestaltet<br />

<strong>Aitrach</strong>er Rat spricht sich mit knapper Mehrheit für die Beibehaltung des Übergangs in<br />

Mooshausen aus<br />

<strong>Aitrach</strong>-Mooshausen (os) - Der Bahnübergang Pfänders bleibt bestehen und wird neu gestaltet. In einer<br />

Grundsatzentscheidung hat sich der Gemeinderat <strong>Aitrach</strong> in seiner jüngsten Sitzung mit sieben zu fünf<br />

Stimmen für eine Beibehaltung des Bahnübergangs und dessen Neubau ausgesprochen.<br />

Im Rahmen der geplanten Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Lindau war es um die Umgestaltung<br />

der bestehenden Bahnübergänge auf <strong>Aitrach</strong>er Gemarkung gegangen. Im Juli des vergangenen Jahres<br />

war bereits über insgesamt neun infrage kommende Übergänge diskutiert worden, nun ging es speziell<br />

um den Bahnübergang Pfänders sowie um die beiden Möglichkeiten: Neubau oder Schließung, und damit<br />

verbunden der Bau eines Ersatzweges. Die Ratsmitglieder debattierten bisweilen lebhaft.<br />

Zuvor erläuterten Bernhard Blaas und Mario Heinrich von der Deutschen Bahn Netz AG dem Gremium die<br />

beiden Varianten an Hand einer Vorplanung: Die Kostenschätzung für den Neubau belaufe sich auf etwa<br />

480000 Euro, sagte Blaas. Jene für die Auflassung und den Neubau eines Ersatzweges käme auf etwa<br />

460000 Euro. Dieser würde auf eine Breite von 3,50 Meter angelegt und laufe parallel zur Bahnlinie bis<br />

zur Haslacher Straße.<br />

Für die Variante zwei (Seitenweg) seien bisher 200000 Euro veranschlagt worden, echauffierte sich<br />

Ratsmitglied Albert Gmeinder und fragte, wie es zu dieser Steigerung kommen könne. Dies seien die<br />

Kosten, die errechnet worden sind, sagte der Bahn-Angestellte. Da sei nichts schön- oder hochgerechnet,<br />

pflichtete Bürgermeister Thomas Kellenberger dem Experten bei, zumal die Bahn eher für<br />

Übergangschließungen plädiere und den Ersatzweg favorisiere. Im Übrigen sei für die Unterhaltskosten im<br />

Falle eines Neubaus die Bahn zuständig, für die Seitenstraße dagegen die Gemeinde.<br />

Für eine Beibehaltung des Übergangs sprach sich vehement Helmut Schmaus aus. Einige Ratsmitglieder<br />

wollten die Entscheidung nochm<strong>als</strong> verschieben und eine genauere Kostenaufstellung „wie wir günstiger<br />

fahren“. Im Hinblick auf die nicht weit auseinander liegenden Variantenkosten, von denen die Gemeinde<br />

ein Drittel tragen muss, das wiederum zu 75 Prozent bezuschusst wird, einigte man sich letztendlich auf<br />

einen Neubau und die Beibehaltung des Übergangs Pfänders. Eine Umsetzung des Vorhabens scheint ab<br />

2015 möglich, klärte Blaas auf.<br />

Der Bahnübergang Pfänders bei Mooshausen wird nicht geschlossen<br />

und wird im Rahmen der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-<br />

Lindau neu gebaut.<br />

Foto: Schulze


25.04.2013<br />

Der Natur auf der Spur<br />

Projekttage der Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule in <strong>Aitrach</strong><br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - „Raus in die Natur“ hieß das Motto während der Projekttage der Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule in<br />

<strong>Aitrach</strong>. Unterstützt wurden die verschiedenen Aktivitäten der Schüler unter anderem mit dem<br />

„Ökomobil“, dem rollenden Naturschutzlabor, einem Lkw aus Tübingen, der seit 1987 im Land unterwegs<br />

ist und nun auch in <strong>Aitrach</strong> an zwei Tagen Station machte. Die Idee dabei war, den Kindern die<br />

Möglichkeit zu geben, Zusammenhänge begreifbar zu machen und Eigeninitiative zu fördern, um Natur<br />

vor der Haustür zu erleben.<br />

Nachdem am ersten Tag die Dritt- und Viertklässler die Gegend im Illergries an der <strong>Aitrach</strong> erforschten,<br />

machten sich am nächsten Tag 21Erst- und Zweitklässler mit ihrer Lehrerin Simone Raich auf den Weg<br />

zum Ökomobil, um alles, was kreucht und fleucht einzusammeln und zu bestimmen. Sabine Reußink, die<br />

schon mehr <strong>als</strong> zehn Mal Kindern in <strong>Aitrach</strong> Flora und Fauna näher gebracht hat, erklärte gemeinsam mit<br />

Praktikantin Sonja Krumm die verschiedenen Gerätschaften, Schautafeln und Bestimmungsbücher im<br />

rollenden Labor. Hingucker waren auch Elektronenmikroskope mit 30-facher Vergrößerung, und noch<br />

gigantischer wirkte es, wenn ein Insekt mittels eines Beamers an die Wand projiziert wurde.<br />

Kinder haben viel Spaß<br />

Nachdem die <strong>Aitrach</strong> Hochwasser führte und die Wiesen arg aufgeweicht waren, entschloss sich die<br />

Gruppe auf die Suche nach Kleinstlebewesen zu gehen, die in Tothölzern, Büschen, im Gras und an<br />

Bäumen oder unter Steinen ihren Lebensraum haben. Welche Tiere leben im Gehölz, lautete die Frage,<br />

die es zu beantworten galt. Einiges, was da so rumkrabbelte und -kroch, wurde von den Kindern in<br />

Dreier- und Vierergruppen aufgespürt, eingesammelt und in Gefäßen verstaut: Schnecken, Würmer, Käfer<br />

und viel anderes Getier landete in den Plastikschalen der Kinder, um danach im Labor anhand von Tierund<br />

Pflanzenlexika bestimmt und unter dem Mikroskop genau betrachtet zu werden.<br />

Natur erleben – das soll das Ökomobil<br />

vermitteln. Ein Konzept, das voll aufgeht:<br />

die Kinder hatten einen Riesenspaß an<br />

der Aktion.<br />

Alles, was kreucht und fleucht, sammelten<br />

<strong>Aitrach</strong>er Schulkinder im Illergries<br />

anlässlich des Projektes „Natur auf der<br />

Spur“.<br />

Das Bild zeigt eine Gruppe mit ihrer<br />

Lehrerin Simone Raich.<br />

Foto: Schulze<br />

Fahrräder dürfen rein, Autos sollen draußen bleiben<br />

Arbeiten an der <strong>Aitrach</strong>er Sport- und Mehrzweckhalle<br />

26.04.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Um die neue Turn- und Festhalle in <strong>Aitrach</strong> herum wird es einige Ergänzungen und<br />

Nachbesserungen geben. Bei einer Ortsbesichtigung des Gemeinderats mit Hausmeister Albert Schiele<br />

sowie Vertretern von Vereinen und Institutionen, sind einige verbesserungswürdige Sachverhalte<br />

besprochen und Lösungsvorschläge erörtert worden.<br />

Diese insgesamt etwa 10000 Euro teuren Maßnahmen stellte Bauleiter Edmund Mauerer in der jüngsten<br />

Gemeinderatsitzung vor. Der Gemeinderat gab die einstimmige Genehmigung für folgende Ergänzungen,<br />

die im wesentlichen das Verhalten von Verkehrsteilnehmern disziplinieren sollen. Da werden zum einen<br />

vier Findlinge (1000 Euro) auf einer Wiese neben dem Oberhauser Weg deponiert, die die Überfahrt von


Lkw verhindern sollen. Dies gelte auch für eine Rasenfläche hinter der Halle, die mit Rasenwaben<br />

stabilisiert werden soll. Auch hier haben Zulieferfahrzeuge in der Vergangenheit deutliche Spuren<br />

hinterlassen, sagte Mauerer. Dies käme auch für die Grünfläche hinter dem Versammlungsraum zum<br />

Tragen, dort bestehe eine Zufahrt zum Außensportgeräteraum (insgesamt etwa 4000 Euro).<br />

Zusätzliche Fahrradständer<br />

Durch zwei Pfosten (800Euro) gesperrt werden soll ein Platz unter dem Vordach der Halle, der schon<br />

vielfach <strong>als</strong> Parkplatz genutzt wurde, jedoch über eine zu geringe<br />

Tragkraft verfügt, da er über einer Kegelbahn liegt. Für Radfahrer<br />

werden noch zusätzliche Fahrradständer am Versammlungsraum<br />

installiert (800 Euro).<br />

Wenn Chorleiter Riedesser rockt<br />

Stimmungsvolles Schulfest in <strong>Aitrach</strong><br />

Auch im Innenbereich der Mehrzweckhalle wurde vorab etwas für<br />

die Sicherheit beschlossen: Die Treppenstufen vom Foyer ins<br />

Obergeschoss und in die Bar werden mit Schienen (3200 Euro)<br />

versehen, damit die Tritte besser wahrnehmbar und bei Nässe<br />

griffiger sind.<br />

Die Außenanlagen der <strong>Aitrach</strong>er Turn- und Festhalle werden<br />

nachgebessert. Die Grünfläche hinter der Halle bekommt<br />

Rasenwaben, damit sie stabiler wird und Schäden durch Lkw<br />

vermieden werden.<br />

Foto: Schulze<br />

29.04.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Ganz nah an der Natur waren die Schüler der Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule <strong>Aitrach</strong>. Bei den<br />

Projekttagen befassten sich die Kinder mit dem Thema Natur, und so lautete auch heuer das Motto „Der<br />

Natur auf der Spur“. Beim Schulfest präsentierten sie den Besuchern ihre vielfältigen Arbeiten, die im<br />

Rahmen der Projekttage entstanden waren. Dabei wurde aber nicht nur in Klassenzimmern gemalt,<br />

gebastelt und gewerkelt, die Natur wurde auch authentisch vor Ort wahrgenommen, zum Beispiel bei<br />

Veranstaltungen mit dem Ökomobil zum Thema Kleinstlebewesen an der <strong>Aitrach</strong> oder beim<br />

Bärlauchsammeln im Illergries, der dann zu Kräuterbutter verarbeitet wurde. Oder bei dem Tischschmuck<br />

aus im Wald gesammeltem Moos, das mit Gänseblümchen garniert wurde.<br />

Zu dem gelungenen Nachmittag trugen nicht nur die Schulkinder bei, auch die Lehrkräfte sowie viele<br />

Eltern waren erfolgreich mit eingebunden. Dabei wurden etwa 20 verschiedene Projekte verwirklicht,<br />

unter anderem Naturkosmetik, Erdfarben herstellen und verschiedene Farbexperimente. Auch das<br />

Rahmenprogramm auf dem Schulgelände konnte sich sehen lassen: Groß und Klein hatten die Auswahl<br />

beim Minitheater der Spiel- und Theater AG, beim Kinderschminken, bei Spielen aus dem Spieleschrank<br />

oder auf der Spielstraße.<br />

Die Eltern haben tolle Ideen für die Projekttage eingebracht, bescheinigte Schulleiterin Katrin Pritzl. Das<br />

schöne Wetter und die dazu passende, tolle Gesangsdarbietung des Schülerchors „Let the<br />

Sunshine in“(Hair) hielt auch Chorleiter Erich Riedesser nicht auf dem Dirigentenstuhl, er<br />

gab körperlich den Rhythmus vor. Die Fünftklässler sangen und spielten „Im Wald von<br />

Toulouse“. Sie waren auch für die Bewirtung mit Getränken und selbst zubereitetem<br />

Obstsalat zuständig.<br />

Chorleiter Erich Riedesser rockt mit dem Schülerchor.<br />

Foto: Schulze


29.04.2013<br />

18 Jungen und Mädchen feiern Konfirmation in Aichstetten<br />

In der Pfarrkirche St. Michael in Aichstetten haben 18 Mädchen und Jungen aus <strong>Aitrach</strong>, Aichstetten,<br />

Tannheim und Haslach ihr Taufgelübde erneuert und sich innerhalb ihrer Gemeinde und Familien für den<br />

evangelischen Glauben ausgesprochen. Diesmal stand die Feier unter dem Motto „Spiel des Lebens“. „Ihr<br />

steht noch am Anfang, und ich wünsche euch einen guten Weg gemeinsam mit Gott. Er wird euch ein<br />

guter Mitspieler sein“, bemerkte Pfarrer<br />

Lennart Meißner. Er erneuerte das<br />

Glaubensbekenntnis mit: Vadim Avdeev,<br />

Maike Boerema, Robin Gerlach, Nadine<br />

Kober, Marius Lötz, Lena Riedmiller und<br />

Sabrina Strehler aus <strong>Aitrach</strong>; Alexander<br />

Kling, Lukas Kling, Benita Müller, Tamara<br />

Schuh und Charlotte Stei aus Aichstetten;<br />

Lena Gayer, Christian Klotz, Dustin<br />

Marquart und Felix Meyer aus Tannheim;<br />

Daniel und Michael Schmidt aus Haslach.<br />

os/Foto: Olaf Schulze<br />

06.05.2013<br />

Schüler bekommen ein „grünes Klassenzimmer“<br />

Die Arbeiten beginnen in den Sommerferien – Neubau soll Veranstaltungs- und Ruhezone<br />

sein<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Die Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule <strong>Aitrach</strong> bekommt ein „grünes Klassenzimmer“. Das hat der<br />

Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.<br />

Die Schule hat sich <strong>als</strong> Leitbild das Thema „gesundes Leben“ gegeben. Um die Schulkinder bei den<br />

Themen Bewegung und Ernährung, aber auch bei der Gestaltung von Ruhepausen zu unterstützen, hat<br />

der Gemeinderat vor einigen Jahren ein Konzept entworfen. Erster Schritt hierzu war im Jahr 2010 eine<br />

Kletterlandschaft. Jetzt vergab der Gemeinderat <strong>als</strong> nächsten Schritt das „grüne Klassenzimmer“, dessen<br />

Umsetzung in den Sommerferien erfolgen soll.<br />

Landschaftsarchitektin Sylvia Brack (Leutkirch), die das Gesamtprojekt begleitet, erläuterte dem Gremium<br />

das 15 000 Euro teure Vorhaben in der jüngsten Gemeinderatssitzung.<br />

Für Schulfeste und Pausen<br />

Ein bisschen erinnert das „grüne Klassenzimmer“ an ein römisches Amphitheater im Kleinformat. Das<br />

steinerne, zwölf mal 18 Meter große Oval soll künftig <strong>als</strong> Klassenzimmer im Freien Verwendung finden,<br />

bei Schulfesten genutzt werden oder einfach nur zum Relaxen und Abhängen in den Pausen dienen. Und<br />

natürlich darf es auch außerhalb der Schulzeit, zum Beispiel in Verbindung mit dem Sportplatz und der<br />

Halle, <strong>als</strong> Ruhezone genutzt werden.<br />

Platz ist auf dem 180 Quadratmeter großen Areal für bis zu 130 Personen. Diese können sich in drei<br />

Reihen auf Sitzstufen aus Muschelkalkquadern platzieren. Das auf drei Wegen zugängliche Terrain wird<br />

mit Buschreihen umrahmt, der Boden mit Kiesbelag versehen.<br />

Auch Slacklines kommen auf den Schulhof<br />

Für Bewegung sollen im Schulhofbereich zusätzlich drei Stützen für Slacklines mit den dazugehörenden<br />

Schlauchbändern eingebaut werden (250 Euro). Des Weiteren soll der defekte Basketballkorb entfernt<br />

und an Stelle des Brunnens ein neuer 900 Euro teurer Korb installiert werden, für den der Gasthof Löwen<br />

schon 450 Euro gespendet hat.


Der Abbruch des Brunnens soll gemeinsam mit dem geplanten<br />

Abbruch des sturmgeschädigten Verwaltungsgebäudes erfolgen.<br />

Auf dem Hof der Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule <strong>Aitrach</strong> soll eine Art<br />

kleines Amphitheater entstehen.<br />

Foto: Schulze<br />

Treherz setzt sichtbares Zeichen gegen Fracking<br />

Zimmerleute errichten einen sechs Meter hohen hölzernen „Anti-Fracking-Turm“<br />

Von Olaf Schulze<br />

07.05.2013<br />

Treherz - Nicht nur 26 Bürger- und Oberbürgermeister des Landkreises Ravensburg haben sich „in aller<br />

Deutlichkeit“ in einem offenen Brief an den Bundesumweltminister Peter Altmaier und an seinen Kollegen<br />

im Baden-Württemberger Landtag, Franz Untersteller, gegen Fracking ausgesprochen. Nicht nur aus der<br />

Kommunalpolitik regt sich Widerstand gegen die umstrittene Methode zur Aufsuchung und Gewinnung<br />

von Erdöl- und Erdgasvorkommen. Auch aus der Mitte der Bürgerschaft formieren sich Gruppen, die sich<br />

klar gegen Tiefbohrungen und Frackingtechnologie aussprechen. Zu diesem Personenkreis zählen auch<br />

Mitglieder und Freunde der Familie Bottos aus Treherz. Um ein Zeichen zu setzen, konstruierten und<br />

installierten die drei Söhne Sandro, Markus und Sebastian einen sechs Meter hohen hölzernen Anti-<br />

Fracking-Turm im Vorgarten des ehemaligen Gutshofs in Treherz.<br />

Anwesen aus dem 16. Jahrhundert<br />

Die drei Zimmerleute, die das aus dem 16. Jahrhundert stammende Anwesen im <strong>Aitrach</strong>er Teilort Treherz<br />

gemeinsam mit ihren Eltern im vergangenen Jahr erworben und bezogen, haben sich eine umfangreiche<br />

Restauration zum Ziel gesetzt, um gemeinsam mit ihren Eltern, den Grundstock und das Fundament einer<br />

Großfamilie zu schaffen.<br />

Parallelen zur Atomindustrie<br />

Mit dem Thema Fracking hat sich Sandro Bottos mit seiner Familie schon seit längerem beschäftigt und<br />

sieht Parallelen zur Atomindustrie. Da habe man sich auch keine Gedanken gemacht, wohin mit dem<br />

Atommüll, findet er. Genauso laufe es nun mit dem Grundwasser, da würden auch viele Verantwortliche<br />

nicht weit genug denken. Die möglichen Folgen beschreibt er so: Wenn das Wasser verseucht sei, bleibe<br />

es auch so, wie bei radioaktiver Strahlung.<br />

Interesse fürs Thema wecken<br />

Im Hinblick auf mögliche Untersuchungen im Feld Engelsberg, einem Gebiet zwischen Hauerz und<br />

Baniswald bei Treherz, beschloss der Familienrat: „Wir müssen ein Zeichen setzen, denn die Bevölkerung<br />

muss sich wehren.“ Mit dem hölzernen Bohrturm wolle man das Interesse der Menschen wecken, die oft<br />

zu wenig – durchaus gewollt – informiert werden. Es fehle an Aufklärung und „wir in Treherz sind hier ein<br />

Knotenpunkt, so kann das Interesse der Bevölkerung geweckt werden“, so die Familie. Ihre Hoffnung:<br />

Wenn die Leute lesen „Stopp Fracking“ würden sie sich vielleicht mehr über das umstrittene Thema<br />

kundig machen. „Wir müssen uns wehren“, betont Sandro Bottos, denn die Regierung wolle das seiner<br />

Meinung nach noch vor den Wahlen durchsetzen, „da stehen mächtige Interessengruppen dahinter, die<br />

diese Technologie weltweit vermarkten wollen.“<br />

„Stopp Fracking“: Einen hölzernen Anti-Fracking-Turm haben Mitglieder der Familie Bottos auf ihrem<br />

Grundstück des ehemaligen Gutshofs in Treherz gebaut.


Unser Bild zeigt die Familie mit Freunden, von links: Bernd Siegel, Brigitte und<br />

Paul Bottos, die Söhne Sebastian, Markus und Sandro sowie Theresa Gockel.<br />

Foto: Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> entscheidet sich für einen Neubau<br />

Bahnübergang bei Oberhausen kostet voraussichtlich 420.000 Euro<br />

08.05.2013<br />

<strong>Aitrach</strong>-Oberhausen (os) - Wie geht es weiter im Rahmen der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-<br />

Lindau mit dem Bahnübergang bei <strong>Aitrach</strong>-Oberhausen? Diese Frage sollte bei einer Erklärung der<br />

Vorplanung geklärt werden, die Bernhard Blaas von der Deutschen Bahn dem <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat<br />

erläuterte.<br />

Der unbeschrankte Bahnübergang, einer von insgesamt neun Übergängen auf <strong>Aitrach</strong>er Gemarkung,<br />

steht mitten in einem landwirtschaftlich genutzten Wiesengebiet und dient ausschließlich der<br />

landwirtschaftlichen Bewirtschaftung. Daher wurden auch die landwirtschaftlichen Nutzer in die<br />

Planungen mit einbezogen. Zuvor hatte die DBNetz AG die Gewährung einer Umwegeentschädigung für<br />

die Landwirtschaft geprüft, aber wegen mangelnder sinnvoller Möglichkeiten wieder verworfen. Auch über<br />

die Verwirklichung einer sogenannten „Anrufschranke“ wurde nachgedacht, und ebenso stand eine<br />

Eisenbahnüberführung zur Debatte. Beides wurde verworfen, denn allein die Anrufschranken-Version<br />

hätte 600000 Euro gekostet und die Überführung doppelt so viel, wie der letztlich einstimmig<br />

beschlossene Neubau eines beschrankten Bahnüberganges mit Fernüberwachungstechnik für etwa<br />

420000 Euro.<br />

Zugestimmt wurde auch einer Verlängerung des gemeindlichen Wirtschaftsweges zum Übergang, der von<br />

der Kreisstraße aus mit einer Brücke die<br />

Autobahn überquert. Die Straßenbreite<br />

im Schrankenbereich beträgt 5,50 Meter,<br />

dies entspricht den Vorschriften, die<br />

einen reibungslosen Gegenverkehr<br />

gewähren.<br />

Der Bahnübergang bei <strong>Aitrach</strong>-<br />

Oberhausen wird im Zuge der<br />

Streckenelektrifizierung erneuert.<br />

Foto: Schulze


10.05.2013<br />

<strong>Aitrach</strong>er Solarpark ist jetzt in Betrieb<br />

Bürger können sich noch bis Ende Mai an dem Projekt beteiligen – Planungsverfahren immer<br />

aufwendiger<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Die Energie Baden-Württmberg (EnBW) hat ihren sechsten Solarpark in Baden-Württemberg<br />

errichtet. Der Park entstand innerhalb eines Monats in <strong>Aitrach</strong> im Kreis Ravensburg. Jetzt versorgt die<br />

Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 1,5 Megawatt (MW) rund 500 Haushalte mit Strom und<br />

vermeidet damit den Ausstoß von rund 1070 Tonnen CO pro Jahr.<br />

Der Solarpark wurde in gut einem Monat auf einem 2,8 Hektar großen, stillgelegten Gelände des Sandund<br />

Kieswerks <strong>Aitrach</strong> errichtet. Für die Bauausführung beauftragte die EnBW gezielt regionale<br />

Unternehmen. Die Bürger von <strong>Aitrach</strong> haben ein Angebot erhalten, sich über die Energiegenossenschaft<br />

Leutkirch an dem neuen Solarpark zu beteiligen.<br />

Zur offiziellen Inbetriebnahme des Solarparks traf man sich auf dem Gelände der ehemaligen Kiesgrube,<br />

wo sich die Teilnehmer vor Ort im Rahmen einer Besichtigung ein Bild von der Anlage machen konnten.<br />

Der gemeinsame Startschuss erfolgte per Knopfdruck durch Dirk Güsewell (Geschäftsführer der EnBW<br />

Erneuerbare Energien GmbH), Landrat Kurt Widmaier (Ravensburg), Bürgermeister Thomas Kellenberger,<br />

Jaqueline Schwärzler (Energiegenossenschaft Leutkirch) und Bernhard Jeggle (Neckarpri GmbH Baden-<br />

Württemberg).<br />

„Eitel Sonnenschein herrscht über <strong>Aitrach</strong>“, passend zum heutigen Anlass, so begrüßte Geschäftsführer<br />

Gusewell die Gäste zur kleinen Feier im Säulensaal der <strong>Aitrach</strong>er Festhalle. Er hob die gute<br />

Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Landrat und der Energiegenossenschaft hervor. Der Solarpark<br />

sei ein wertvoller Baustein an einem idealen Standort. Landkreischef Kurt Widmaier wünschte den<br />

Betreibern viele Sonnenstrahlen: „Wir sind stolz auf unseren Pionierlandkreis, der schon mehrfach in<br />

Sachen Erneuerbare Energien ausgezeichnet wurde.“ Es gebe die einmalige Chance, die Energiewende zu<br />

meistern.<br />

Ertragreiches Energiewetter<br />

„Als die Anlage am 21. Dezember des vergangenen Jahres ans Netz ging, standen wir mit Gummistiefeln<br />

im tiefen Matsch. Heute, zur Einweihung, haben wir beste äußere Bedingungen bei ertragreichen<br />

Energiewetter“, so der <strong>Aitrach</strong>er Bürgermeister Thomas Kellenberger. Die Sonnenenergie habe in <strong>Aitrach</strong><br />

schon eine lange Geschichte, erinnerte Kellenberger. So habe es bereits im Jahr 1992 ein<br />

Gemeinderatsbeschluss zu einem kommunalen Förderprogramm zur Nutzung regenerativer Energien<br />

gegeben. Überhaupt sei die Illertalgemeinde weitestgehend „energieautark“, denn zusätzlich betreibe die<br />

EnBW seit 1923 zwei Wasserkraftwerke an der Iller. Lobenswert fand er auch die Standortwahl für den<br />

Solarpark: „Geradezu für uns geschnitzt.“<br />

Kritisch äußerte er sich zu den Verfahren, solch ein Projekt zu verwirklichen: Die Planungsverfahren<br />

würden immer aufwendiger, kostenintensiver und man brauche viele Gutachten. Da müsse man sich<br />

schon fragen, ob der Planungsaufwand im Vergleich zu den Ergebnissen gerechtfertigt sei. Die<br />

Anforderungen bei Planungsverfahren sollten gleich angesetzt werden, egal ob bei Sonnenenergie,<br />

Windkraft oder wie aktuell beim Thema Fracking. Positiv sehe er die Beteiligung der Bürger am Solarpark.<br />

Darüber informierte Jaqueline Schwärzler von der Energiegenossenschaft Leutkirch. Der <strong>Aitrach</strong>er<br />

Solarpark sei neben dem in Leutkirch-Haid ein „Puzzleteil“ in der Erneuerbaren-Energien-Landschaft. Noch<br />

bis Ende des Monats können sich die Bürger an dem Projekt beteiligen. Von der Verwirklichung des<br />

Projekts Solarparks <strong>Aitrach</strong> berichtete Thorsten Jörß, Leiter<br />

Projektentwicklung Photovoltaik bei der EnBW: 2011 fanden<br />

die ersten Gespräche statt, jetzt war die Inbetriebnahme. Die<br />

Bauzeit betrug gut einen Monat, bei äußerst schwierigen<br />

winterlichen Bedingungen.<br />

Den Startknopf zur offiziellen Inbetriebnahme des <strong>Aitrach</strong>er<br />

Solarparks drückten gemeinsam Dirk Güsewell, Kurt<br />

Widmaier, Bernhard Jeggle, Jaqueline Schwärzler und<br />

Thomas Kellenberger (von links)<br />

Foto: Schulze


14.05.2013<br />

Das Regierungspräsidium vergisst nichts<br />

Die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> muss noch fehlenden Restbetrag für Infrastruktur in Ferthofen zahlen<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Gleich zwei Gründe zum Feiern hat es vor einigen Jahren in <strong>Aitrach</strong>-Ferthofen gegeben. Im<br />

Juni des Jahres 2010 wurde der neu gebaute Kreisverkehr Ferthofen und der Geh- und Radweg<br />

freigegeben und zum anderen das Kunstwerk Illerflößer eingeweiht.<br />

Das Kunstwerk in der Mitte des Kreisels, entworfen und gestaltet vom Stuttgarter Künstler Wolfgang<br />

Thiel, gesponsert und verwirklicht von <strong>Aitrach</strong>er Firmen und die Schaffung von Parkbuchten mit<br />

Informationstafeln musste von der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> finanziell gestemmt werden, ebenso, wie auch die<br />

erforderlichen neuen Straßenbeleuchtungen am Kreisel. Jetzt flatterte die Rechnung vom<br />

Regierungspräsidium ins <strong>Aitrach</strong>er Rathaus. Wie Bürgermeister Thomas Kellenberger dem Gemeinderat<br />

mitteilte, seien noch 40000 Euro zu entrichten.<br />

40000 Euro sind ausgewiesen<br />

Die Infobuchten schlagen dabei mit 18000 Euro zu Buche, die Straßenbeleuchtung mit 16000 Euro, und<br />

für das Kunstwerk Illerflößer ergebe sich ein Restbetrag von 2400<br />

Euro, dazu berechne das Regierungspräsidium noch acht Prozent<br />

Verwaltungskosten. Die 40000 Euro seien immer im laufenden<br />

Haushalt ausgewiesen gewesen, so Hauptamtsleiter Roland<br />

Neumaier, „wir dachten schon, die hätten uns vergessen“.<br />

Den Kreisverkehr samt Kunstwerk gibt es schon seit einigen<br />

Jahren. Erst jetzt flatterte der Gemeinde die Rechnung ins Haus.<br />

Foto: Schulze<br />

Aus dem <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat<br />

<strong>Aitrach</strong>er Kinderkrippe wird ausgestattet<br />

15.05.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Einen Wäschetrockner sowie verschiedene Ausstattungsgegenstände erhält der<br />

Kindergarten Arche Noah im Rahmen der Inbetriebnahme der Kinderkrippe im kommenden<br />

Kindergartenjahr 2013/2014. Laut Auskunft von Leiterin Hilde Wimhofer wurden bislang vier einjährige<br />

Kinder angemeldet. Bei den Einrichtungsgegenständen handle es sich um Spielgeräte sowie Betten nebst<br />

Zubehör für die Kleinen, so Hauptamtsleiter Roland Neumaier. Zunächst waren dafür 7000 Euro im<br />

Haushalt eingeplant, nun habe sich der Kostenrahmen auf 11.100 Euro wegen ergänzend notwendigen<br />

Einrichtungsgegenständen erhöht. Ebenfalls angeschafft werden soll ein Wäschetrockner für 1059 Euro.<br />

Nach Rücksprache mit dem Regierungspräsidium können diese Maßnahmen bezuschusst werden, sodass<br />

man mit Zuschüssen in Höhe von 8520 Euro rechne. Der Eigenanteil der Gemeinde liege dann bei 3600<br />

Euro.<br />

15.05.2013<br />

An der Kanalbrücke begann das Glück<br />

Das Ehepaar Oswald feiert in Mooshausen seine goldene Hochzeit – Am 11. Mai den Bund<br />

fürs Leben geschlossen<br />

Mooshausen (os). Eine Fünf-Pfennig-Münze, vergraben an der Kanalbrücke in Mooshausen, hat die ewige<br />

Liebe von Aloisia und Karl-Heinz Oswald Ende der 1950er-Jahre besiegelt. „Es war eine romantische, laue<br />

Sommernacht, das Mondlicht spiegelte sich im Illerkanal und wir wollten damit ein Zeichen unserer Liebe<br />

setzen“, erinnert sich der Jubilar.<br />

Seine Liebe zu Aloisia entdeckte er während ihrer gemeinsamen Ausbildung in einem Memminger<br />

Fotogroßhandel, und nach einer Firmenfeier zur bestandenen Berufsausbildung kam es zur besagten<br />

Fünf-Pfennig-Aktion. „Dam<strong>als</strong> hatte er mich überredet, den letzten Zug nach Mooshausen sausen zu


lassen, sodass wir gemeinsam die Nachtwanderung nach Mooshausen antraten“, erzählt Aloisia Oswald.<br />

Denn dorthin hatte es die Braut nach dem Krieg von Ungarn kommend verschlagen.<br />

Am 11. Mai besiegelten die beiden in der Mooshausener Pfarrkirche den Bund fürs Leben. Die<br />

Hochzeitsreise führte sie an den Gardasee. Dabei entdeckten sie ihre große Liebe zum Reisen, einem<br />

Hobby, das sie bis zum heutigen Tag intensiv pflegen, inklusive der zweimaligen jährlichen Reisen an den<br />

Plattensee, in die ehemalige Heimat der Jubilarin.<br />

Zwischenzeitlich wurde ein Bungalow gebaut, und zwei Mädchen vervollständigten das Familienglück.<br />

„Wir sind stolz auf unsere Kinder“, sagt der Jubilar. „Wir fühlen uns rundum wohl in Mooshausen und<br />

haben viele Freundschaften, erstaunlich viele mit jungen Leuten, das hält uns jung“, sagt Karl-Heinz<br />

Oswald, der sich viele Jahre im Kirchengemeinderat engagierte. Seine sportliche Gattin ist seit 17 Jahren<br />

bei der <strong>Aitrach</strong>er Gesundheitssportgruppe aktiv. Aktiv betreiben sie auch ihre Hobbys:<br />

Er hält die gemeinsamen Urlaubserlebnisse fotografisch fest, und sie hat sich der<br />

Töpferei verschrieben, inspiriert von der Mooshauser Bildhauerin Maria Elisabeth Stapp.<br />

Zum Fest gratulierte Bürgermeister Thomas Kellenberger und überbrachte einen<br />

Geschenkkorb sowie eine Urkunde von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die<br />

Feier fand im historischen Pfarrhof statt, zu dem das Paar seit Jahrzehnten eine enge<br />

Verbindung hat. Ihre Verbundenheit demonstrierte auch eine Trachtentanzgruppe aus<br />

St.-Peter-Ording (Nordfriesland) mit dem Bruder Oswalds.<br />

Seine goldene Hochzeit hat das Ehepaar Aloisia und Karl-Heinz Oswald gefeiert.<br />

Foto: Schulze<br />

16.05.2013<br />

Notker Wolf mahnt zu mehr ethischem Bewusstsein<br />

Der Abtprimas der Benediktiner lockt mehr <strong>als</strong> 550 Interessierte in die <strong>Aitrach</strong>er Festhalle<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Höhepunkt der Mitgliederversammlung der Leutkircher Bank in der voll besetzten <strong>Aitrach</strong>er<br />

Festhalle ist die gut einstündige Rede vom Abt Notker Wolf, Oberhaupt des Benediktinerordens, zum<br />

Thema "Ist humanes Management heute noch möglich?" gewesen. Den Stein der Weisen habe er nicht<br />

gefunden, so der Kirchenmann, allerdings schrieb er den zahlreich erschienenen Krawatten- und<br />

Anzugträgern ins Buch: „Ihre Aufgabe ist es, Friede zu stiften an ihre Umgebung!“ Und vieles, was dazu<br />

beitragen könne, habe schon der Heilige Benedikt beschrieben, so der Abt. Zuvor hatte Bankdirektorin<br />

Rosemarie Miller-Weber den mehr <strong>als</strong> 550 Besuchern den Rechenschaftsbericht des Jahres 2012<br />

dargestellt und die geplante Verschmelzung mit der Bad Waldseer Bank erläutert.<br />

Miller-Weber schilderte den Werdegang von Notker Wolf, dem obersten Repräsentanten der Benediktiner,<br />

den sie vor einem Jahr anlässlich eines zweitägigen Seminars in St. Ottilien persönlich kennengelernt<br />

hatte. Da sei ihr in Gesprächen klar geworden, dieser Mann vertrete seine Meinung, geißele Maßlosigkeit<br />

und finde, es sei Zeit für einen Wandel.<br />

Dieser gratulierte und lobte zunächst einmal, es sei „bemerkenswert: eine Frau <strong>als</strong> Chefin“. Danach übte<br />

Wolf Kritik an der gescheiterten Fusion von Daimler und Chrysler sowie dem Verhalten von Managern der<br />

Deutschen Bank: „Wenn die Buße tun müssten, würde der Weg nach La Compostela nicht ausreichen.“<br />

Auch Frankreich kam nicht ungeschoren davon: „Viele Franzosen haben bis jetzt noch nicht bemerkt, dass<br />

Napoleon gestorben ist." Im Übrigen sei das duale Bildungssystem Deutschlands Stärke, dies versuche<br />

sein Orden auch in den vier Handwerkerschulen in Tansania zu verwirklichen.<br />

In diesem Zusammenhang müsse man über Führung reden. Führung sei etwas anderes <strong>als</strong> Management,<br />

dabei müssten Beziehungen aufgebaut und Vertrauen geschaffen werden . Anerkennung und<br />

Orientierung seien Grundverhaltensweisen, im Grunde bleibe der Mensch in der ganzen Welt gleich, so<br />

Wolf. Man müsse mehr ethisches Bewusstsein an den Tag legen und auf das rechte Maß in der<br />

Behandlung von Menschen achten, denn bei Menschenführung handele es sich immer um Menschen und<br />

nicht um Arbeitskapital. Und an die Adresse der Bänker richtete er seinen Rat: „Schafft Vertrauen, stärkt<br />

das Selbstwertgefühl der Anderen und tut nichts ohne Rat, dann braucht ihr hinterher nicht zu bereuen.<br />

Schaffen Sie Freude in Ihrem Unternehmen.“


Der Abtprimas verwies auf die große Gefahr für alle Menschen, die Gier. Die Finanzkrise sei schlimm<br />

gewesen, von verantwortungslosen Handeln geprägt, und viele Menschen seien f<strong>als</strong>chen Versprechen wie<br />

Lemminge gefolgt.<br />

Spontanen Beifall fand seine Einschätzung zu den Aufklärungen von Verfehlungen bei Doktorarbeiten,<br />

jetzt müsse auch mal Schluss sein. Auch für den Fall Uli Hoeneß zeigte er ein Stück Solidarität: „Ich<br />

möchte nicht den Stab über ihn brechen, sind's froh, dass sie nicht so viel Geld haben“, was für viel<br />

Applaus und Lacher sorgte.<br />

Sein Rat: Nicht immer rumnörgeln, sondern auf die Nöte der Menschen hören, ihnen Selbstbewusstsein<br />

stiften, die Schwachen integrieren und nicht nur Vorbild sein sondern den<br />

Anderen vertrauen. Dies zu verwirklichen solle laut Notker Wolf Anspruch und<br />

Aufgabe sein.<br />

Einen eindrucksvollen Vortrag hielt Abt Notker Wolf beim Mitgliederforum der<br />

Leutkircher Bank in <strong>Aitrach</strong>.<br />

Foto: Schulze<br />

„Sind’s froh, dass Sie nicht so viel Geld haben.“<br />

Notker Wolf<br />

<strong>Aitrach</strong> hofft auf günstige Angebote<br />

17.05.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Eine Beteiligung an einer Bündelausschreibung des Landkreises Ravensburg strebt die<br />

Gemeinde <strong>Aitrach</strong> für den kommunalen Gasbedarf für das kommende Jahr an. Bis 2012 war die Gemeinde<br />

an einen Gaslieferanten gebunden, bevor für 2013 ein günstigerer Vertrag mit einem anderen Anbieter<br />

geschlossen wurde. Die Verwaltung verspricht sich durch die Bündelausschreibung ein günstiges<br />

Ausschreibungsergebnis. Nachdem der Ausschuss für Umwelt und Technik des Landkreises Ravensburg<br />

beschlossen hatte, die Ausschreibung wegen der zu erwartenden Mehrkosten ohne den Biogas-Anteil zu<br />

tätigen, wolle auch <strong>Aitrach</strong> darauf verzichten. Der Rat entschloss sich dazu einstimmig.<br />

18.05.2013<br />

Bauarbeiten auf der A96 beginnen<br />

Die Brückenbauarbeiten bei <strong>Aitrach</strong> werden Mitte Juni abgeschlossen – Dann folgt ein<br />

zweiter Bauabschnitt<br />

<strong>Aitrach</strong>/Region (sz) - Das Regierungspräsidium Tübingen lässt die bei einem Lkw-Unfall in Fahrtrichtung<br />

Lindau im vergangenen Jahr schwer beschädigte Lärmschutzwand auf der Brücke der Autobahn 96 über<br />

die L 260 bei <strong>Aitrach</strong> reparieren.<br />

Da bei dem Unfall auch die Brücke beschädigt wurde, muss für die Reparatur die Lärmschutzwand<br />

komplett abgebaut und auch die Brückenkappe abgebrochen werden. Gleichzeitig lässt das<br />

Regierungspräsidium bei der Brücke über die Neue-Welt-Straße in <strong>Aitrach</strong> die schadhafte<br />

Brückenabdichtung erneuern.<br />

Für die Bauarbeiten wird der Verkehr in Fahrtrichtung Lindau ab der Pfingstwoche mit zwei<br />

Behelfsfahrspuren an den Baustellen vorbeigeführt. Die Geschwindigkeit wird dabei auf 80<br />

Stundenkilometer beschränkt. Die Fahrtrichtung München ist nicht betroffen.<br />

Nach Abschluss der Brückenbauarbeiten Mitte Juni wird in einem zweiten Bauabschnitt auf der Autobahn<br />

eine neue Mittelstreifenüberfahrt gebaut, die für Verkehrsführungen bei späteren<br />

Bauwerksinstandsetzungen benötigt wird. Diese Bauwerkssanierungen werden in Abstimmung mit der<br />

Autobahndirektion Südbayern anlässlich von Erhaltungsarbeiten an der Illerbrücke vorgenommen. Für<br />

diese etwa drei Wochen dauernden Arbeiten werden für beide Fahrtrichtungen der A96 jeweils zwei<br />

Behelfsfahrstreifen eingerichtet. Die Kosten der Bauarbeiten betragen 450000 Euro und werden bis auf<br />

die Kosten der Reparatur der Lärmschutzwand vom Bund finanziert. Wegen der Bauarbeiten lassen sich


Verkehrsbeeinträchtigungen nicht ausschließen. Das Regierungspräsidium bittet dafür um Verständnis.<br />

Infos gibt es über das Baustelleninformationssystem des Landes Baden-Württemberg unter<br />

www.baustellen-bw.de<br />

Solarstrom muss speicherbar sein<br />

Zum Solarpark in <strong>Aitrach</strong> erreichte uns folgender Leserbrief:<br />

25.05.2013<br />

Ich habe den euphorischen Bericht über den Solarpark <strong>Aitrach</strong> gelesen. Ich denke aber, das ist nur die<br />

halbe Wahrheit. Wenn ich <strong>als</strong> Kleinvoltaiker (5kWp) eine Anlage in Betrieb nehmen will, muss ich 8 (acht!)<br />

Wochen warten, bis die Anlage auf Netzverträglichkeit geprüft ist, <strong>als</strong>o zwei Monate keinen Strom! Dann<br />

muss so eine kleine Anlage auf 70 Prozent Leistung gedrosselt werden, oder durch EnBW fernabschaltbar<br />

sein. Wie geht die EnBW dann mit einer so großen Anlage um? Ich weiß, dass jede Menge Solarparks<br />

einfach abgeschaltet werden, weil der Strom nicht gebraucht wird. Meine Meinung ist, dass die EnBW da<br />

in die f<strong>als</strong>che Richtung investiert. Der Strom aus Solaranlagen muss speicherbar sein. Wenn die EnBW in<br />

Batteriespeicher investieren würde mit Bürgerbeteiligung, das wären viele Kunden. Ich habe<br />

Berechnungen angestellt. Daraus ergibt sich, dass in etwa drei Jahren mit Stromspeichern jede Menge<br />

verdient werden kann. Und für große PV-Anlagen müsste gleichzeitig ein Pumpspeicherwerk gebaut<br />

werden. Das wäre billiger, <strong>als</strong> den Strom über verlustreiche Fernleitungen in den Süden zu leiten. Darüber<br />

sollten mal schlaue Menschen recherchieren.<br />

Josef M. Wilhelm, Bad Waldsee<br />

Spielen, lachen und Seelen trösten<br />

Die Aussteigerin Susanne Mayer berichtet aus dem Kinderheim auf Sri Lanka<br />

25.05.2013<br />

<strong>Aitrach</strong>/Sri Lanka (sz/nin) - Raus aus der Kapitalismusmühle, rein in eine sinnvolle Aufgabe – dieses<br />

Gefühl, dieser Gedanke hat Susanne Mayer im April nach Sri Lanka geführt. „Mir geht es so gut, davon<br />

möchte ich gerne etwas zurückgeben“, sagt die 31-jährige <strong>Aitrach</strong>erin. 2012 hängte sie ihren Job <strong>als</strong><br />

Finanzmanagerin in der Schweiz an den Nagel, dam<strong>als</strong> noch ohne zu wissen, was kommt. Erst Anfang des<br />

Jahres stieß sie auf Dry Lands, einem gemeinnützigen Verein, der ein Kinderheim für elternlose Mädchen<br />

betreibt und versucht, ihnen den Weg für ein besseres Leben zu ebnen. Im März war alles für die<br />

Zusammenarbeit in trockenen Tüchern, am 2. April stieg Susanne Mayer ins Flugzeug nach Sri Lanka. Seit<br />

fast zwei Monaten arbeitet die 31-Jährige nun in dem Kinderheim namens Angel Home. Was sie dort in<br />

den vergangenen Wochen erlebt hat und ihre ganz persönlichen Gedanken schilderte sie nun hier:<br />

Jede Menge Herausforderungen<br />

„Ankommen – der erste Schritt eines jeden Auslandsaufenthalts. Meine Reiseerfahrung erspart mir zwar<br />

den Kulturschock, die Herausforderung ist dieses Mal die Integration in ein Kinderheim, in dem mehr <strong>als</strong><br />

50Mädchen zwischen fünf und 18Jahren leben. Die erste Hürde sind die Namen – Nawanjena, Chetana,<br />

Nadisha und Kumari. Zum Glück können sich die Mädchen meinen Namen auch nicht so gut merken und<br />

so machen wir einfach Susannjia draus. Das scheint hier einfacher zu sein <strong>als</strong> Susanne.<br />

Nach mehr <strong>als</strong> sechs Wochen in Marawila, Sri Lanka, im Angels Home for Children, einer Einrichtung des<br />

Dry Lands Projects, bin ich wirklich angekommen im Heim. Die Namen sind in Fleisch und Blut<br />

übergegangen, auch ein paar singhalesische Floskeln erleichtern den Alltag. Und mir sind die Kinder sehr<br />

ans Herz gewachsen. Es ist nicht das erste Mal für längere Zeit im Ausland, aber das erste Mal, dass ich<br />

überhaupt mit Kindern zusammenarbeite und dann gleich so intensiv. Wir leben zusammen, stehen<br />

zusammen um 5 Uhr am Morgen auf, essen zusammen und gehen zusammen ins Bett.<br />

Viel wichtiger aber ist, dass wir zusammen spielen, wahnsinnig viel lachen und auch ab und zu die Seele<br />

trösten, Bücher vorlesen, Nachhilfe geben, sie beaufsichtigen und für ein bisschen Spaß und Abwechslung<br />

sorgen. Jedes Kind hier hat sein eigenes Schicksal, kommt aus schwierigen Familienverhältnissen,<br />

Scheidungskinder, die Eltern arbeiten im Ausland oder es fehlen schlichtweg die finanziellen Mittel, um<br />

sich um das Kind zu kümmern.


Ich kenne bei weitem nicht alle Hintergründe der Mädchen. Ich denke, das ist auch gut so, so geht man<br />

viel unbedarfter auf die Kinder zu, denn die Geschichten, die ich kenne, sind mehr <strong>als</strong> dramatisch.<br />

Schicksale machen nachdenklich<br />

Oft denke ich darüber nach, wie es ist, von den Eltern abgeschoben zu werden. Übrig zu sein. Die<br />

Aufmerksamkeit der Eltern nicht zu bekommen. Nicht geliebt zu werden oder keinen Platz in der Familie<br />

zu haben. All das ist mir zum Glück nie wiederfahren. Aber es ist genau das, was mir am meisten<br />

aufstößt, ist es doch so wichtig für das gesamte Leben.<br />

Das Heim hier ist sicherlich im Vergleich zu den singhalesischen Heimen um Welten besser. Hier gibt es<br />

täglich genügend frisches Essen für alle Kinder, fließendes Wasser, Nachhilfe und noch vieles mehr. Auch<br />

Betreuer, die sich rührend um die Kinder kümmern. Und doch wollen viele Kinder einfach nur nach Hause,<br />

auch wenn dort oft schlechtere Bedingungen herrschen <strong>als</strong> im Heim. Aber ist es nicht auch in Deutschland<br />

so, dass auch das beste Heim schlechter ist <strong>als</strong> die schlechteste Familie? Die verweigerte Zugehörigkeit –<br />

aus welchem Grund auch immer – ist wohl das Schlimmste, was einem Kind widerfahren kann.<br />

Ich wollte etwas zurückgeben, denn ich bin auf der Sonnenseite der Welt großgeworden und hatte eine<br />

Bilderbuchkindheit, konnte zur Schule, studieren und viel reisen. Ich hoffe, ich kann den Kindern für die<br />

kurze Zeit meiner Anwesenheit etwas geben. Nämlich meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit und<br />

meinen Glauben an sie!“<br />

Lachen gegen den tristen Alltag: Susanne Mayer spielt mit den<br />

Kindern im Angel Home.<br />

Foto: oh<br />

Infos über das Kinderheim, den Verein und über Möglichkeiten<br />

zur Unterstützung gibt es unter www.dry-lands.org<br />

ZITAT DES TAGES<br />

„Ich wollte etwas zurückgeben, denn ich bin auf der<br />

Sonnenseite der Welt großgeworden“,<br />

sagt die <strong>Aitrach</strong>erin Susanne Mayer, die ihren Job aufgegeben<br />

hat, um in einem Kinderheim auf Sri Lanka zu arbeiten. Bad<br />

Wurzach/<strong>Aitrach</strong><br />

28.05.2013<br />

Edelkarossen logieren auf Parksystem aus <strong>Aitrach</strong><br />

Klaus Multiparking installiert 48 Parkplätze im Geschäfts- und Wohnhaus „The Shard“ in<br />

London<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - In dem weltberühmten Hochhaus „The Shard“ in London stehen teure Autos jetzt auf einem<br />

Parksystem aus <strong>Aitrach</strong>. Die Klaus Multiparking GmbH installierte 48 Parkplätze im bedeutendsten<br />

Geschäfts- und Wohnhaus Westeuropas. Der jetzt eröffnete 310 Meter hohe Glasturm über den Dächern<br />

von London ist mit seinen 95 Etagen das höchste Gebäude in Westeuropa und gleichzeitig eine besondere<br />

Referenz für das Unternehmen aus <strong>Aitrach</strong>, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.<br />

Die Firma installierte in dem Gebäudekomplex ein vollautomatisches Parksystem mit 48 Parkplätzen, auf<br />

denen in erster Linie die Gäste des Shangri-La-Luxushotels ihre Edelkarossen auf Knopfdruck parken<br />

lassen. Bevor der Anbieter aus <strong>Aitrach</strong> den Zuschlag erhielt, hätten sich die Investoren und<br />

Projektverantwortlichen der Mace Group genau informiert und sich auch bei Kunden von Klaus<br />

Multiparking umgehört, teilt das Unternehmen mit.<br />

Drei Jahre Planungsphase, dann gab’s den Zuschlag<br />

„Da kam uns natürlich sehr zugute, dass wir allein in London zuletzt gleich mehrere Projekte mit unseren<br />

automatischen Parksystemen zur vollsten Zufriedenheit unserer Auftraggeber realisiert hatten“, erklärt der<br />

Prokurist und Exportleiter Michael Groneberg. Bereits im Jahr 2006 begann die Projektplanung für das<br />

neue Parksystem, drei Jahre später bekam Klaus Multiparking den Zuschlag für den Auftrag und zum


Jahreswechsel 2012/13 war das System aus <strong>Aitrach</strong> komplett installiert und betriebsbereit.<br />

Das eigene Projektteam, das nach Firmenangaben aus Mitarbeitern aus den Bereichen Konstruktion,<br />

Marketing, Vertrieb und Service bestand, habe dann gerade mal elf Monate für die Ausarbeitung des<br />

Designs, die Fertigung sowie die Montage und Inbetriebnahme der Anlage benötigt.<br />

Sechsstöckiges Parksystem bleibt für Besucher unsichtbar<br />

Den Besuchern von „The Shard“ wird die High-Tech-Anlage aus <strong>Aitrach</strong> allerdings größtenteils verborgen<br />

bleiben. Zum einen, weil die 48Stellplätze nur den Hotelgästen des Shangri-La-Hotels vorbehalten sein<br />

werden und die Zahl der Stellplätze von den Londoner Lokalpolitikern strikt limitiert wurde. „Die<br />

Innenstadt von London soll so weit wie möglich autofrei bleiben und da wollten die Verantwortlichen auch<br />

bei diesem Projekt ein Zeichen setzen“, sagt Groneberg. Zum anderen ist der sechsstöckige MasterVario<br />

R3 aus <strong>Aitrach</strong> gut versteckt unterirdisch untergebracht. Gerade mal 24Quadratmeter groß ist die<br />

Grundfläche im Erdgeschoss, die für die<br />

Aufnahme der Fahrzeuge benötigt wird.<br />

Das prestigeträchtige Projekt habe sich für<br />

Klaus Multiparking bereits jetzt voll<br />

ausgezahlt: „,The Shard’ hat eine<br />

ungemeine Strahlkraft entwickelt, und wir<br />

haben bereits einige interessante Anfragen<br />

für weitere Projekte erhalten“, sagt Klaus-<br />

Multiparking-Geschäftsführer Wolfgang<br />

Schuckel erfreut.<br />

Das Hochhaus „The Shard“ in London zählt<br />

zu den imposantesten Bauprojekten in<br />

Europa.<br />

Foto: Sellar Property/oh<br />

Regenfälle haben die Vorbereitungen für die Großbaustelle nicht beeinträchtigt<br />

07.06.2013<br />

Mooshausen (os) - Problemlos, trotz der starken Regenfälle in den vergangenen Tagen, sind bislang die<br />

Vorarbeiten zur Großbaustelle der EnBW Kraftwerke auf dem Gelände am Illerstauwehr im <strong>Aitrach</strong>er<br />

Teilort Mooshausen verlaufen. Bereits aufgestellt wurde ein neuer Container für die neue<br />

Steuerungsanlage sowie Schächte und Führungen für Rohrleitungen und neue Schaltschränke. Das<br />

Einlaufbauwerk, das die Iller mit dem Illerkanal verbindet,<br />

soll in zwei Bauabschnitten saniert und erneuert werden (wir<br />

berichteten). Dabei wird das Absperrbauwerk mit zwei<br />

getrennten Brücken hergestellt, eine für Lastwagen und eine<br />

zweite für Radfahrer und Fußgänger. Baubeginn des ersten<br />

Abschnitts ist am 10. Juli.<br />

Die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt beginnen am 10.<br />

Juli.<br />

Foto: Schulze


08.06.2013<br />

Lärmschutzwand an A 96 bei <strong>Aitrach</strong> wird erneuert<br />

Zwei Bauwerksanierungen werden derzeit an der Autobahn<br />

96 (München-Lindau) bei <strong>Aitrach</strong> verwirklicht. Zum einen<br />

wird die Lärmschutzwand auf der Brücke über die L 260<br />

repariert, die im vergangenen Jahr bei einem LKW-Unfall in<br />

Richtung Lindau stark beschädigt wurde. Gleichzeitig wird<br />

die schadhafte Brückenabdichtung über die Neue-Welt-<br />

Straße erneuert. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Mitte<br />

Juni geplant, derzeit wird der Verkehr mit zwei<br />

Behelfsfahrspuren an den Baustellen vorbeigeführt. Unser<br />

Bild zeigt die momentane Situation an der Lärmschutzwand<br />

über die L 260.<br />

Os/Foto: Schulze<br />

10.06.2013<br />

Lagerhalle brennt vollständig aus<br />

Ein landwirtschaftliches Anwesen in Schmiddis bei <strong>Aitrach</strong> ist am Samstagmittag teilweise abgebrannt.<br />

Besonders betroffen war eine Halle, in der die Futtervorräte gelagert wurden. Sie brannte vollständig aus.<br />

Um 14.59 Uhr ging der Alarm bei der Leutkircher Feuerwehr ein. „Das war höchste Eisenbahn“, sagte<br />

Michael Klotz, Kommandant der Leutkircher Feuerwehr, gestern auf Anfrage. Neben dem kompletten<br />

Leutkircher Löschzug seien bei dem Großeinsatz auch die Feuerwehren aus Bad Wurzach, <strong>Aitrach</strong> und<br />

Aichstetten im Einsatz gewesen. Die Hauerzer Kameraden übernahmen die Nachtwache. Und weil ein<br />

Dieselgemisch aus einem Tank in der angrenzenden Belüftungsanlage in eine Rückhaltewanne gelaufen<br />

war, wurde zusätzlich die Ravensburger Feuerwehr alarmiert, die das Dieselgemisch absaugte und<br />

entsorgte. Auch ein gegenüberliegender Geräteschuppen, das mit der Lagerhalle verbundene Wohnhaus<br />

und der angrenzende Stall wurden bei dem Brand teilweise beschädigt. „Durch den Einsatz von zwei<br />

Drehleitern konnten wir aber Schlimmeres verhindern“, so Klotz weiter. Personen befanden sich zum<br />

Zeitpunkt des Brands nicht im Wohnhaus. Auch sämtliche Tiere konnten in Sicherheit gebracht werden.<br />

Der Sachschaden wird laut Polizei auf etwa 300000<br />

Euro geschätzt. Derzeit werde überprüft, ob ein<br />

technischer Defekt an der Heubelüftungsanlage<br />

vorlag und für den Brand <strong>als</strong> Ursache diente, so die<br />

Polizei weiter. Bis Sonntag wurde aus der<br />

Lagerhalle noch Heu mit dem Bagger abgetragen.<br />

Neben der Feuerwehr waren auch die<br />

Schnelleinsatzgruppe des Roten Kreuz in <strong>Aitrach</strong><br />

und das DRK Wangen beim Brandeinsatz vor Ort.<br />

Text/SZ-Foto: Teresa Winter<br />

Neue Lampen sollen 70 Prozent Energie sparen<br />

17.06.2013<br />

Abgeschlossen worden sind kürzlich die Umrüstungsarbeiten der Straßenbeleuchtungen in <strong>Aitrach</strong> sowie<br />

den Teilorten Mooshausen und Treherz. Die letzten Leuchtkörper wurden in Treherz auf dem<br />

Katzenbuckel ausgetauscht, unser Bild zeigt Elektrotechniker-Meister Alban Schad bei der Montage einer<br />

neuen LED-Lampe in luftiger Höhe. Insgesamt wurden 62 energiesparende Beleuchtungskörper installiert,<br />

die gegenüber den vorherigen HQL-Lampen eine Energieersparnis von 70 Prozent erbringen sollen. Die<br />

Kosten für die Umrüstung betragen voraussichtlich rund 48000 Euro, bezuschusst wird die Aktion mit<br />

etwa 10000 Euro. Noch vorzunehmen ist die Umstellung der Straßenbeleuchtung entlang der Hauptstraße


in <strong>Aitrach</strong> im Plug-in-Verfahren. Dabei werden lediglich die<br />

Leuchtmittel ausgetauscht. Die Anschaffungskosten der 66<br />

betroffenen Leuchten belaufen sich auf etwa 7700 Euro.<br />

os/Foto: Schulze<br />

19.06.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> frischt die Homepage auf<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Seit zehn Jahren ist die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> mit einer Homepage im Internet vertreten. In<br />

dieser Zeit habe sich technisch einiges verändert, daher wolle man den Internetauftritt erneuern, so<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger. Im Vorfeld haben sich acht Agenturen vorgestellt und ihre Angebote<br />

abgegeben. Die Agenturleistungen betrafen jeweils die Beratung, Idee<br />

und Konzeption einer neuen Homepage <strong>als</strong> Responsive Website, das heißt<br />

Anpassung der Website an verschiedene Endgeräte (wie PC, Tablets oder<br />

Smartphones), sowie die Verlinkung zu den Social Media wie Facebook,<br />

Twitter und Google pus. Die Angebote differierten zwischen 1785und<br />

17005 Euro. Vier Agenturen kamen in die engere Wahl, der<br />

Verwaltungsausschuss sprach sich nach ausgiebiger Vorstellung<br />

einstimmig für die Vergebung an die Agentur fsb/welfenburg aus<br />

Ravensburg aus. Dem folgte auch der Gemeinderat, der dem<br />

zweitgünstigsten Angebot von 7140 Euro (brutto) zustimmte.<br />

Hauptamtsleiter Roland Neumaier stelle den Entwurf der neuen<br />

Homepage vor, mit der Zusage, die Pflege der Homepage obliege der<br />

Verwaltung, sodass keine Folgekosten anfallen.<br />

Foto: Schulze<br />

TSV <strong>Aitrach</strong> und SV Tannheim bilden künftig Spielgemeinschaft<br />

Die Fußballer treten weiterhin in der Kreisliga B VI Bodensee an<br />

Von Andreas Wagner<br />

19.06.2013<br />

Tannheim/<strong>Aitrach</strong> - Der 15. Juni 2013 bedeutet für die Fußballer des SV Tannheim einen tiefen Einschnitt.<br />

Das Datum steht für Abstieg und Abschied. Nach dem 1:5 in der Relegation gegen den FV Biberach II fiel<br />

der SVT erstm<strong>als</strong> nach rund 50 Jahren in die unterste Spielklasse zurück. Dies hat zur Folge, dass die<br />

Tannheimer, die künftig bei den Männerteams mit dem TSV <strong>Aitrach</strong> eine Spielgemeinschaft bilden, den<br />

Bezirk wechseln. Die SG <strong>Aitrach</strong>-Tannheim tritt in der neuen Saison in der Kreisliga B Bodensee an.<br />

Nur etwas mehr <strong>als</strong> zehn Jahre ist es her, da spielte der SV Tannheim in der Landesliga, nun folgte sogar<br />

der Sturz in die B-Liga. „Es tut sehr weh“, sagt Ulrich Oswald, langjähriger Spieler und Trainer beim SVT.<br />

Die Tannheimer hatten schon vor den letzten Spieltagen der Saison Vorkehrungen getroffen zur Zukunft<br />

einer ersten oder zweiten Mannschaft. Denn ein Unterbau unter der „Ersten“ ist für Fakler und Oswald<br />

unverzichtbar. „Ohne Reserve in eine Runde zu gehen, kommt für mich nicht infrage“, so Fakler. Der<br />

SVTannheim klopfte beim TSV <strong>Aitrach</strong> an, dem wenige Kilometer südlich, jenseits der Kreisgrenze<br />

heimischen Nachbarverein.<br />

Gespräche über ein Zusammengehen der Kreisliga-Teams gab es auch mit dem TSV Rot/Rot und dem SV<br />

Haslach. Letztlich kamen die Tannheimer mit dem TSV <strong>Aitrach</strong> überein. „Den <strong>Aitrach</strong>ern geht es ähnlich<br />

wie uns“, sagt Fakler. Man schloss, schon vor Wochen, einen Kompromiss: Bleibt der SVT in der Kreisliga


A, spielt das neue Team <strong>als</strong> SG Tannheim-<strong>Aitrach</strong> im Bezirk Riß, steigt Tannheim ab, tritt man <strong>als</strong><br />

SG<strong>Aitrach</strong>-Tannheim in der Kreisliga B Bodensee an.<br />

Nun <strong>als</strong>o Bodensee. Gemeinsam mit Christian Beuter, derzeit Trainer des B-Ligisten TSV <strong>Aitrach</strong>, bildet<br />

Oswald das Trainergespann bei der SG <strong>Aitrach</strong>-Tannheim. Beuter ist in Tannheim bekannt, er spielte wie<br />

Jürgen Boser, Frank Wiedenmann und Alexander Adam, ebenfalls alle aus Atirach, zu Landesliga-Zeiten<br />

für den SVT. Umgekehrt ist auch Oswald kein Unbekannter in <strong>Aitrach</strong>, er trainierte einige Jahren den TSV.<br />

Trainiert wird in Tannheim und <strong>Aitrach</strong>, wo im Wechsel auch die Heimspiele<br />

ausgetragen werden. Sportliche Ziele formuliert Oswald nicht. „Eine Mannschaft zu<br />

werden, das ist das A und O.“<br />

Der Ball rollt weiter in Tannheim – aber abwechselnd auf dem SVT-Gelände und in<br />

<strong>Aitrach</strong>.<br />

Foto: Archiv<br />

Radwege werden noch lange beschäftigen<br />

<strong>Aitrach</strong> setzt neue Prioritäten für das Radwegeprogramm des Landkreises fest<br />

20.06.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Wie geht es weiter mit den Radwegen in und um <strong>Aitrach</strong> im Verbund mit dem Landkreis<br />

Ravensburg? Ausgehend von dem im Jahre 2007 erstellten fortgeschriebenen Radwegeprogramm<br />

diskutierte der <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat die künftige Entwicklung zur Radwege-Netzkonzeption für den<br />

Landkreis Ravensburg und setzte in einer Stellungnahme Prioritäten zu verschiedenen künftigen<br />

Radweganbindungen.<br />

Im Prinzip gehe es darum, das Radwegeprogramm „neu auf die Beine zu stellen“, so Bürgermeister<br />

Thomas Kellenberger. Im Hinblick auf die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> gehe es in zwei Hauptrichtungen: Einmal<br />

Richtung Norden nach Mooshausen und nach Süden Richtung Aichstetten. Auf den Wegen dorthin gebe<br />

es bereits teilweise funktionierende Radwege, die allerdings streckenweise Lücken aufwiesen. Es gelte<br />

nun, diese darzustellen und fortzuführen. Dabei müsse man Prioritäten in Form von Dringlichkeitsstufen<br />

von I bis III setzten. Das Ganze bilde dann einen Handlungsrahmen für den Ausbau und die<br />

Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur in den nächsten fünf bis zehn Jahren.<br />

In die Überlegungen zur Radwegeplanung wurde auch die <strong>Aitrach</strong>er Bevölkerung im Rahmen einer<br />

Umfrage mit einbezogen. Im Übrigen baue man auf das bestehende Radwegeprogramm aus dem Jahre<br />

2007 auf. Was die Dringlichkeit der verschiedenen Strecken betraf, wurden zum Teil neue Prioritäten<br />

gesetzt. Gemeinderat Peter Beuter fasste zusammen: „Wir brauchen eine lückenlose Anbindung an die<br />

Verbindung Ulm-Leutkirch.“ Wie sich das mit den Kosten verhalte, fragte Edgar Müller. Da sei in erster<br />

Linie das Land oder der Kreis gefordert, allerdings erwarte man auch ein Engagement der Gemeinden.<br />

Radweg nach Ferthofen selbst gestemmt<br />

So habe <strong>Aitrach</strong> den Geh- und Radweg von <strong>Aitrach</strong> (Edeka) zum Kreisverkehr Ferthofen selber gestemmt<br />

und damit eine Vorleistung der Weiterführung in Richtung Aichstetten entlang der L 260 erbracht.<br />

Insgesamt fünf zu planende, weiterführende Radwege wurden vorgestellt und entsprechend bewertet.<br />

Neue Vorschläge beinhalten eine Verbindung vom Rank in Richtung Gewerbegebiet „An der Chaussee“<br />

sowie einen Gehweg im <strong>Aitrach</strong>er Teilort Treherz, der von der Kirche zum außerhalb gelegenen Friedhof<br />

führt. Und auch über den württembergischen Tellerrand wurde geschaut: So soll überregional eine<br />

Wunschlinie ins bayerische Lautrach (Staatsstraße 2009) berücksichtigt werden, und auch das große<br />

Engagement der Stadt Memmingen zu dem kürzlich fertiggestellten Radweg von Memmingen nach<br />

Volkratshofen (Bayern) wurde lobend erwähnt, so dass nun eine durchgehende Verbindung von <strong>Aitrach</strong><br />

nach Memmingen bestehe.<br />

Diese Bemühungen müssen auf württembergischer Seite mit durchgehenden Radwegeverbindungen in<br />

Richtung Leutkirch und Tannheim zumindest weitestgehend entlang dem Verlauf der Landesstraßen<br />

fortgesetzt werden. „Ich möchte nicht unken“, so Gemeindechef Kellenberger, „aber dieses Projekt wird<br />

uns die nächsten Jahrzehnte beschäftigen“.


Die Dringlichkeitstufe I wurde dem Geh- und Radweg linksseitig entlang<br />

der L 260 zwischen dem Kreisverkehr in Ferthofen in Richtung Leutkirch<br />

zugeordnet.<br />

Foto: Schulze<br />

Holzzaun ja, Asphalt nein<br />

Umfeld des Kriegerdenkm<strong>als</strong> soll verschönert werden<br />

21.06.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Nachdem vor einiger Zeit ein maroder Kastanienbaum krankheitsbedingt gefällt werden<br />

musste, haben sich Lücken in der Einfriedung des Are<strong>als</strong> vor der <strong>Aitrach</strong>er Pfarrkirche ergeben. Und auch<br />

die noch vorhandene Hecke befinde sich in einem schlechten Zustand. Handlungsbedarf bestehe zudem<br />

hinsichtlich des Zugangs zum Friedhof neben dem Kriegerdenkmal, der nur teilweise asphaltiert sei, so die<br />

Vorstellungen der <strong>Aitrach</strong>er Verwaltung.<br />

Es gebe mehrere Überlegungen, die vom Anbringen einer Natursteinmauer oder die teilweise Errichtung<br />

eines Holzzauns bis hin zur Neuanpflanzung einer Buchenhecke reichten. Aus Gründen des<br />

Denkm<strong>als</strong>chutzes wurde die Idee Natursteinmauer verworfen. Befürchtet wurde auch, dass bei den<br />

Fundamentarbeiten das Wurzelwerk der bestehenden Buche Schaden nehmen könne. Auch mit einem<br />

Teilholzzaun, im Zusammenhang mit einer Hecke, konnte sich der Gemeinderat nicht anfreunden: „Das<br />

sieht aus, <strong>als</strong> ob uns das Geld ausgegangen sei.“ Favorisiert wurde der Vorschlag der Rundumhecke mit<br />

der Beobachtung derselben in Punkto Wachstumsentwicklung, denn es gibt die Befürchtung, dass die<br />

Hecke im Bereich der Buche beim Aufwachsen kränkeln könne. Die Verwaltung werde nun gemeinsam<br />

mit dem Bauhof die Umsetzungsmöglichkeiten prüfen und dem Gemeinderat wieder Bericht erstatten.<br />

Mittlerweile hat der technische Ausschuss erneut<br />

beraten und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass<br />

nun doch ein Holzzaun entlang des Weges errichtet<br />

werden soll und von einer Asphaltierung des<br />

ungeteerten Friedhofzugangs abzusehen sei.<br />

Es soll sich etwas tun rund um das Kriegerdenkmal<br />

in <strong>Aitrach</strong>.<br />

Foto: os<br />

Feuerwehrhaus muss saniert werden<br />

Rat diskutiert über Überwachung der Maßnahme durch Architekten<br />

22.06.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Nicht ganz glatt ist die Diskussion im <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat verlaufen, <strong>als</strong> es um den<br />

Beschluss zu Zimmer- und Malerarbeiten am <strong>Aitrach</strong>er Feuerwehrgebäude ging. Wie Gemeindekämmerer<br />

Johannes Simmler vortrug, wurde das hölzerne Vordach bereits im Jahr 2010 saniert. Nun seien auch die<br />

stark witterungsgeschädigte Holzkonstruktion und die Fenster am Lehrsaal an der Reihe. Abschleifen,<br />

Anstreichen und die Erneuerung der Fugen seien notwendig, wie ein gemeinsamer Vororttermin mit dem<br />

Gemeinderat und dem Architekturbüro Metzger+Welte (Ravensburg) ergab. Die Gesamtkosten für die<br />

Maler- und Gerüstarbeiten bezifferte Simmler auf 6435 Euro, die für die Zimmerarbeiten auf etwa 300


Euro. Das geschätzte Architektenhonorar betrage 1100 Euro für 15 Stunden.<br />

Fast reflexartig kam die Reaktion von Ratsmitglied Christian Hock. Seiner Meinung nach stehe das<br />

Architektenhonorar in keinem Verhältnis zum Aufwand der Sanierungsmaßnahme. „Muss das überhaupt<br />

sein?“, seine Frage. Mit der Planung der Maßnahme könne er sich anfreunden, die Überwachung stelle er<br />

jedoch in Zweifel. Kämmerer Simmler sieht das Einschalten von Architektur- oder Ingenieurbüros<br />

grundsätzlich vorteilhaft, gerade in Punkto eines neutralen Leistungsverzeichnisses sei dies wesentlich<br />

effektiver und zahle sich in der Regel auch für eine Gemeinde aus, „wir verwalten öffentliche Gelder".<br />

Diesen Weg mochte auch Carla Mayer gehen: „Die Gemeinde muss Rechenschaft ablegen, da sind wir auf<br />

der sicheren Seite.“ Und auch Gemeindechef Thomas Kellenberger<br />

plädierte für eine neutrale Instanz, „das ist immer besser“.<br />

Einstimmig verabschiedete der Rat die Sanierungsarbeiten,<br />

allerdings mit der Einschränkung, die Überwachung der<br />

Baumaßnahme der Gemeinde zu überlassen.<br />

Über die Sanierungsarbeiten an der Holzkonstruktion und den<br />

Fenstern des Lehrsaales am <strong>Aitrach</strong>er Feuerwehrhaus (unser Bild)<br />

diskutierte der <strong>Aitrach</strong>er Rat.<br />

Foto: Schulze/Archiv<br />

Patenschaft für Ferthofener Kreisverkehr<br />

Sachspende für die Grünpflege<br />

Von Olaf Schulze<br />

24.06.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Immer wieder beweisen Firmen, Institutionen oder engagierte Privatpersonen ihre Anteilnahme<br />

am Gemeinwohl in Form von Spenden, Schenkungen und ähnlichen Zuwendungen.<br />

Auch in <strong>Aitrach</strong> muss der Gemeinderat mehrm<strong>als</strong> im Jahr seine Zustimmung über die Annahme von Geldoder<br />

Sachspenden und deren Zuwendungen entscheiden. So erfreute Bürgermeister Thomas Kellenberger<br />

kürzlich die Ratsmitglieder über den Eingang einer Sachspende über 4500Euro seitens der Firma Bernd<br />

Kremzow HGV. Die Zuwendung der Dienstleiter und Gebäudereinigungsfirma beinhaltet die Pflege des im<br />

Jahre 2010 erstellten Kreisverkehrs in <strong>Aitrach</strong>-Ferthofen.<br />

Für die Verschönerung und gärtnerische Betreuung des Kreisverkehrhügels hat Bernd Kremzow vorerst<br />

für die nächsten drei Jahre die Patenschaft übernommen. Die Sachspende hierfür beläuft sich auf etwa<br />

1500 Euro jährlich, bei einem Aufwand von etwa 35 Stunden. Gemäht werde mit einem normalen<br />

Freimäher, so der Dienstleister, der mit der Gemeinde einen Vertrag für die Gebäudereinigung der Schule<br />

abgeschlossen hat. Seine Verbindung zum Ferthofer Kreisel vertiefte sich mit der Verwirklichung des<br />

Flößerkunstwerks, dem Hingucker auf dem <strong>Aitrach</strong>er<br />

Kreisverkehr, bei der er sich auch bereits vor drei<br />

Jahren ehrenamtlich einbrachte.<br />

Bürgermeister Kellenberger zeigte sich hocherfreut<br />

über das soziale Engagement des Grünenpflegers,<br />

dies entlaste die Mitarbeiter des Bauhofes erheblich,<br />

und äußerte die Hoffnung auf eine noch längere<br />

Patenschaft.<br />

Zur Besichtigung und zum offiziellen Dankeschön<br />

trafen sich Bürgermeister Thomas Kellenberger<br />

(rechts) und Bernd Kremzow am frisch gemähten<br />

Kreisverkehr.<br />

Foto: os


27.06.2013<br />

Vom Bebauungsplan befreit<br />

<strong>Aitrach</strong>er Firma lässt Schallschutzwand zum Nachbarn errichten<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Eine Schallschutzwand lässt die Firma Wiegel an der Grenze eines benachbarten<br />

Grundstückes im <strong>Aitrach</strong>er Gewerbegebiet „An der Chaussee“ errichten. Der Schallschutzzaun hat eine<br />

Länge von 78 Metern und soll 3,20 Meter hoch werden. Die Ausführung erfolgt mit Stahlstützen, die mit<br />

Lärchenbohlen gefüllt werden. Über dieses Vorhaben wurde der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung<br />

informiert.<br />

Da dieses Bauvorhaben außerhalb der im Bebauungsplan festgelegten Baufenster erfolgt, sei dafür eine<br />

Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans erforderlich. Dies sei nach Aussage der Verwaltung<br />

nach Rücksprache mit dem Landratsamt kein Problem. Das fand auch der Gemeinderat, der dies<br />

einstimmig bestätigte.<br />

Im Zusammenhang mit der Baumaßnahme Schallschutzwand soll die Einfahrt zum und entlang des<br />

Werksgeländes verbreitert werden, um den Lkw-Werksverkehr zu erleichtern. Da die Zufahrt teilweise<br />

über Gemeindegebiet erfolgt, wurde eine Duldungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und der Firma<br />

Wiegel geschlossen, die auch vom Gemeinderat abgesegnet wurde.<br />

Busgarage wird erneuert<br />

Die Schulbusgarage bei der <strong>Aitrach</strong>er Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule ist<br />

marode. Dies erkannte auch der Gemeinderat bei einer Besichtigung.<br />

Auch die Decke, die bereits gestützt werden muss, sollte erneuert<br />

werden. Den Auftrag vergab der Rat nun einstimmig für 4200 Euro. Das<br />

Sanieren geschieht mittels Verlegen von OSB-Platten und durch<br />

Einbauen einer Dämmung. Dazu kommen die Arbeiten des Elektrikers<br />

für Demontage und Neuinstallation der Beleuchtung. Aus<br />

Kostengründen wird die vorhandene Decke durch den Bauhof abgebaut.<br />

Und gespart wird auch beim Austausch des Garagentors und bei den<br />

anstehenden Malerarbeiten: Diese werden auf 2014 verschoben.<br />

Os/Fotos: Schulze<br />

02.07.2013<br />

Kinder lernen fleißig wie die Bienen<br />

Grund- und Werkre<strong>als</strong>chüler besuchen Lehrbienenstand des Imkervereins <strong>Aitrach</strong><br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Den Lehrbienenstand des Imkervereins <strong>Aitrach</strong> haben in der vergangenen Woche 17 Mädchen<br />

und Buben mit ihrer Lehrerin Sonja Butscher von der <strong>Aitrach</strong>er Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule besucht. Dass<br />

Schulunterricht im Freien und an lebenden Objekten mehr Spaß macht, <strong>als</strong> graue Theorie im<br />

Klassenzimmer haben die Grundschüler der Klasse 3B während eines Besuchs bei Imker Manfred<br />

Depfenhart erlebt.<br />

Der <strong>Aitrach</strong>er Imkerverein betreibt seinen im Vorjahr erbauten Lehrbienenstand mit zwei Völkern in der<br />

idyllischen Landschaft des Illergrieses. Das Thema Bienen hatten die Drittklässler bereits einige Wochen<br />

lang im MNK-Unterricht (Mensch, Natur, Kultur) behandelt.<br />

Der Naturkundeunterricht im Freien, rund um das schmucke Blockhaus des Imkervereins, sollte


Antworten geben auf die Fragen: Wie und wo leben die Honigbienen? Auf welche Blüten fliegen sie? Was<br />

haben sie mit der Obsternte zu tun? Und wie machen sie den Honig? Alles Fragen, auf die<br />

Vereinsvorsitzender Depfenhart Antworten wusste. Er widme sich seit 15 Jahren der Imkerei, erzählte er<br />

den aufmerksamen Mädchen und Buben, dabei betreue er zehn Völker, die im Schnitt 30 Kilogramm<br />

Honig im Jahr produzierten. Am Lehrbienenstand schwärmen zwei Bienenvölker, das bedeutet, dass etwa<br />

120000 Bienen in und um die beiden hölzernen Bienenstöcke sowie in der naturnahen Umgebung<br />

unterwegs sind, eingebettet in den Kreislauf der Natur.<br />

Wie die Bienen leben, zeigte der Imker auf Schautafeln in Wort und Bild vor der Blockhütte. Und wo und<br />

wie die bienenfleißigen Insekten in den hölzernen Stöcken leben und arbeiten, demonstrierte der Imker<br />

an den geschützten hölzernen Stöcken und einer gläsernen Schauwand hinter der Hütte. Er zeigte die mit<br />

Waben gefüllten hölzernen Rahmen, auf denen unzählige Bienen herumkrabbelten, die er vorher mittels<br />

Rauch ruhig gestellt hatte. Die Kinder hielten respektvollen Abstand, einige hatten sich sicherheitshalber<br />

zum Schutz eine Haube gegen mögliche Stiche gewappnet.<br />

In den Holzrahmen wurden die verschiedenen Entwicklungsstufen eines Bienenvolks sichtbar gemacht.<br />

Dazu gehören die Königin, die Arbeitsbienen und die Drohnen, erklärte Depfenhart. Sie alle treiben den<br />

Stock um und haben verschiedene Aufgaben. Letztendlich lande der Honig in den kunstvoll angefertigten<br />

Waben, der vom Imker zwei bis drei Mal pro Jahr geschleudert werde. Die Sammelbienen schwärmen in<br />

die nähere und weitere Umgebung von Blüte zu Blüte, sammeln Nektar und sorgen somit so ganz<br />

nebenbei für deren Bestäubung und deren Obstertrag. „Ohne die Bienen gäbe es keine Äpfel.“<br />

Krabbelnde Insekten auf Handtellern und Handrücken<br />

Und im Gegensatz zu den Arbeitsbienen habe man von den männlichen Drohnen nichts zu befürchten,<br />

„sie stechen nicht und sind lediglich für die Begattung der Königin zuständig“. Davon konnten sich die<br />

kleinen Besucher dann hautnah überzeugen. Sie<br />

begutachteten und transportierten die krabbelnden<br />

Insekten furchtlos auf Handtellern und Handrücken.<br />

Äußert schmackhaft und klebrig gestaltete sich die<br />

gemeinsame Honigverkostung aus den Waben und<br />

einem Glas aus der eigenen Honigproduktion. Das Glas<br />

mit der süßen Versuchung war ganz schnell<br />

leergelöffelt: „Hmmm, lecker!“ Für diese 500Gramm<br />

Honig lege ein Bienenvolk bis zu 120000 Kilometer<br />

zurück, bemerkte der Imker, und dass die Kinder gut<br />

zugehört hatten bewies die Antwort auf die Frage „Wie<br />

viel Zeit vergeht vom Ei bis zum Schlüpfen der Biene?“<br />

Da wussten viele die richtige Antwort: 21 Tage.<br />

Wie es in einem Bienenstock zugeht, demonstriert<br />

Manfred Depfenhart Drittklässlern der <strong>Aitrach</strong>er<br />

Grundschule.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong>er feiern zweigeteiltes Gemeindefest<br />

Gottesdienst wird kurzfristig ins Gemeindehaus verlegt<br />

02.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Zweigeteilt ist heuer das Sommerfest der evangelischen Kirchengemeinde <strong>Aitrach</strong> verlaufen.<br />

Wegen der unsicheren Witterungsverhältnisse verlegte Pfarrer Lennart Meißner den Gottesdienst<br />

kurzfristig in das Gemeindehaus, während danach das Fest wie gewohnt unter schattigen Apfelbäumen<br />

auf der Kirchenwiese stattfand.<br />

Auch heuer war wieder für Leib und Seele der Besucher, die auch aus Tannheim und Aichstetten kamen,<br />

gesorgt. Der Seele tat der Familiengottesdienst gut, bei dem die künftigen 14 Konfirmanden ihre Bibeln<br />

erhielten und den der Bad Wurzacher Posaunenchor mitgestaltete. Für den Leib wurden Mittagessen und<br />

diverse Getränke sowie am Nachmittag Kaffee und Kuchen geboten. Für die musikalische Unterhaltung<br />

sorgte die Musikkapelle Aichstetten unter der Leitung von Josef Möslang.


Auch für die jungen Besucher war für viel Zerstreuung und Abwechslung gesorgt: Am allseits beliebten<br />

Kletterbaum, wie immer der Renner des Kirchenfestes, formierte sich eine lange Schlange von Kindern am<br />

mit Preisen gespickten Überraschungsbaum, den es zu erklimmen galt. Dabei<br />

schnappten sich die Kids die an einem Ring befestigten, begehrten Preise. Zur<br />

Auswahl standen unter anderen Rennautos, Stofftiere, Hubschrauber, Spiele und<br />

diverse Gebrauchsgegenstände, für jeden Geschmack und jede Altersgruppe.<br />

Um diese Schätze zu ergattern, waren Kraft und Geschicklichkeit gefragt, wobei<br />

die ganz Kleinen und die nicht ganz so Sportlichen das eine oder andere Mal auf<br />

Hilfestellung von Papa oder Mama angewiesen waren.<br />

Am Schminktisch kunstvoll bemalen lassen<br />

Geschicklichkeit und Kraft waren auch beim Spiel „Schlag den Pfarrer“ gefordert.<br />

Dazu schlüpfte der Pfarrer in einen Trainingsanzug und streifte seine<br />

Torwarthandschuhe über. Nun galt es, ihn mit einem Torschuss nach einem<br />

Slalomlauf zu überwinden. Kein Wunder, dass der Geistliche eine gute Figur<br />

machte; mit der Schülergruppe Skywalkers betreibt er das Jahr über<br />

Fußballsport. Etwas ruhiger ging es am Basteltisch zu, hier fertigten die Kinder<br />

unter Anleitung unter anderem verschiedene Figuren aus Holz oder<br />

Pappschachteln, die sie dann bunt bemalten. Und wer sich verschönern wollte,<br />

konnte am Schminktisch Platz nehmen und sich kunstvoll bemalen lassen.<br />

Am Kletterbaum sind Kraft und Geschick gefragt.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Rallye aus China stoppt auf Campingplatz in <strong>Aitrach</strong><br />

Am Sonntag, 14. Juli, werden 26 Teilnehmer erwartet<br />

04.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Sie reisen 53 Tagen entlang der Seidenstraße durch zehn verschiedene Länder, überwinden<br />

dabei 16 000 Kilometer und stoppen in internationalen Luxushotels in Istanbul, Sarmakant und Venedig.<br />

Am Sonntag, 14. Juli, allerdings steht ein besonderer Stopp im Programm der chinesischen Rallye-<br />

Gruppe: der Campingplatz Park-Camping Iller in <strong>Aitrach</strong>.<br />

Insgesamt 26 Teilnehmer, darunter 24 Chinesen, ein Hongkong-Chinese und ein Deutscher, haben laut<br />

einer Pressemitteilung am 27.Mai die ostchinesische Metropole Shanghai verlassen, um sich auf ein<br />

einmaliges Abenteuer im Leben zu begeben: Die Fahrt mit dem Auto in die Partnerstadt Hamburg. Die<br />

Fahrt führt durch die Länder Kirgistan, Usbekistan, Kasachstan, Russland, Türkei, Griechenland, Italien<br />

und Österreich bis zu den letzten Stopps in Deutschland.<br />

Ein eher ungewöhnlicher Stopp erwartet die Teilnehmer dann am 14.Juli, wenn sie zum ersten Mal<br />

deutschen Boden betreten und auf dem Park-Camping Iller ihre Zelte aufschlagen. Für das<br />

Abendprogramm steht ein deutsches Grillfest mit schwäbischen Spezialitäten auf dem Programm –<br />

zubereitet von Hildegard Albrecht vom Campingplatz.<br />

Möglich macht dies Christoph Albrecht, der Sohn von Hildegard Albrecht und zugleich Betreiber des<br />

Campingplatzes Iller sowie Geschäftsführer von China Tours Hamburg, den Organisatoren der Rallye von<br />

Shanghai nach Hamburg.<br />

„Die Gruppe übernachtet während ihrer Reise meist nur in Hotels. Daher wollen wir ihnen mit dem<br />

Campingplatz einmal eine Abwechslung bieten und ihnen dadurch auch einen intensiveren Kontakt mit<br />

den Menschen vor Ort ermöglichen“, sagt Christoph Albrecht.<br />

Weiter geht es dann am nächsten Morgen nach Rothenburg ob der Tauber, bevor die Fahrer am 17. Juli<br />

in Hamburg im Rathaus und anschließend Hotel Atlantik erwartet werden – dem Ziel der Reise.


05.07.2013<br />

Seelsorge <strong>Aitrach</strong>tal auf Pilgerreise im<br />

Donautal<br />

Die Pilgerreise der Seelsorge <strong>Aitrach</strong>tal hat in<br />

diesem Jahr ins Donautal und den Schwarzwald<br />

geführt. Stationen waren Kloster Beuron,<br />

Fridingen, Titisee, Freiburg, St. Blasien,<br />

Stühlingen, der Rheinfall in Schaffhausen und<br />

zum Abschluss Heiligenberg. Die 37 Teilnehmer<br />

erlebten drei harmonische und interessante<br />

Tage in Begleitung von Pfarrer Martin Rist. Die<br />

Organisation und Leitung hatte laut einer<br />

Pressemitteilung wie immer Maria Wallner inne.<br />

sz/foto: oh<br />

Am Brunnen feiern Alt und Jung gemeinsam<br />

Freundeskreis Seniorenzentrum hat zum dritten Mal nach <strong>Aitrach</strong> eingeladen<br />

09.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Zum dritten Mal haben die <strong>Aitrach</strong>er am Dorfbrunnen beim Seniorenheim ihr Brunnenfest<br />

gefeiert. Eingeladen zum sonntäglichen Fest hatte der Freundeskreis Seniorenzentrum <strong>Aitrach</strong>. Der Verein<br />

wurde 2010 gegründet und verfügt mittlerweile über 50 ehrenamtlich tätige Mitglieder, die sich das ganze<br />

Jahr über um die Heimbewohner kümmern.<br />

Nicht nur sie, sondern auch Hausleiterin Elke Mösle und ihr Team erfüllten den Besuchern alle Wünsche<br />

rund um das Fest im Innenhof. An diesem Tag blieben die Alten nicht allein: Kinder, Enkelkinder, Freunde<br />

und Bekannte hatten sich auf den Weg gemacht, um ein paar schöne Stunden mit Oma und Opa zu<br />

erleben und die Gelegenheit zu nutzen, sich mit dem Pflegepersonal auszutauschen.<br />

Im Mittelpunkt stand das Hoigate bei der vergnüglichen Hockete, musikalisch begleitet von<br />

Alleinunterhalter Herbert Frischknecht aus Altmannshofen. Zur Kaffeetafel am Nachmittag gab es leckere<br />

Kuchen und Torten, die von Freundeskreisfrauen gebacken und gespendet wurden. „Kaffee und Kuchen<br />

gibt es bei uns zweimal die Woche“, berichtet Gretl Dolderer. Die 89-jährige Heimbewohnerin nutzt die<br />

Kaffee-und-Kuchen-Angebote auch jeweils am Sonntag- und Mittwochnachmittag, zu denen jeder die<br />

Cafeteria des Seniorenzentrums besuchen kann. „Da kommt man dann schon zum Schwätzen und lernt<br />

viele Leute kennen.“ Überhaupt ist die verschmitzte Seniorin voll des Lobes über die Sozialeinrichtung, die<br />

vor vier Jahren verwirklicht wurde. Im Rahmen des betreuten Wohnens sei sie doch nicht so nah an den<br />

anderen Bewohnern, da kämen die Besuche von Schülern und Kindergartenkindern das ganze Jahr über<br />

gerade recht. „Wir werden hier bestens betreut und haben mit den Kindern bei Spiel- oder<br />

Singnachmittagen viel<br />

Freude, ich fühle mich<br />

hier rundum wohl.“<br />

Der Brunnen vor dem<br />

Seniorenzentrum in<br />

<strong>Aitrach</strong> hat dem Fest<br />

seinen Namen gegeben.<br />

Foto: Schulze


12.07.2013<br />

Laufen, Laufen, Laufen<br />

Sponsorenlauf am Samstag in <strong>Aitrach</strong> soll Geld für Hochwasseropfer in die Kasse spülen<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Kinder laufen für Kinder: Getreu diesem Motto wird am Samstag, 13. Juli, ab 11 Uhr ein<br />

Sponsorenlauf in <strong>Aitrach</strong> veranstaltet. Die Idee dazu hatte Martina Stache aus <strong>Aitrach</strong>.<br />

Stache, selbst Mutter von drei Kindern, hatte die furchtbare Hochwasserkatastrophe der Jahrhundertflut<br />

in den vergangenen Wochen in den Medien verfolgt und erkannt: „Da muss geholfen werden.“<br />

Gemeinsam mit Freundinnen plant sie nun einen Sponsorenlauf auf dem <strong>Aitrach</strong>er Sportgelände an der<br />

Turn- und Festhalle. Veranstaltungen ähnlicher Art für einen guten Zweck wurden in den vergangenen<br />

Jahren schon einige Male von der <strong>Aitrach</strong>er Grund- und Hauptschule organisiert. Die Schule ist auch<br />

heuer wieder mit im Boot, genauso wie der Kindergarten sowie viele Spender für eine Tombola. Rund um<br />

den Sponsorenlauf ist für Speisen und Getränke gesorgt. Schirmherr des Sponsorenlaufs ist Bürgermeister<br />

Thomas Kellenberger.<br />

Die Bedingungen für den Spendenlauf sind einfach: Jeder kann mitlaufen, ob groß oder klein, Firma oder<br />

Verein; jeder Läufer wird von einem oder mehreren Sponsoren unterstützt, die er selbst ausgesucht hat.<br />

Jeder Sponsor gibt einen von ihm selbst festgelegten Betrag pro gelaufene Runde. Je mehr Runden<br />

zurückgelegt werden, desto mehr Geld fließt in die Spendenkasse. Alles wird auf Laufkarten übertragen,<br />

die in den örtlichen Geschäften ausliegen und<br />

bereits in der Schule verteilt wurden. „Der<br />

Gesamterlös geht zu 100 Prozent an die<br />

Flutopfer“, sagt Stache, „von der Jahrhundertflut<br />

sind auch viele Kinder betroffen“.<br />

Auch heuer hofft man beim <strong>Aitrach</strong>er<br />

Sponsorenlauf auf rege Teilnahme der Schüler bei<br />

der Veranstaltung „Schüler laufen für Schüler“.<br />

Foto: Schulze<br />

Wer gerne mithelfen oder sich nachmelden<br />

möchte, kann sich noch unter der Telefonnummer<br />

0162/ 2670014 melden.<br />

15.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> veranstaltet Fußball-Pokalturnier<br />

Fürst-Georg-Wanderpokal wartet auf den Sieger – SV Seibranz will seinen Titel verteidigen<br />

Ein viertägiges Pokalturnier richtet die neugegründete Spielgemeinschaft TSV <strong>Aitrach</strong>/SV Tannheim aus.<br />

Unser Bild zeigt das Trainergespann Uli Oswald (Tannheim, links) und Christian Beuter (<strong>Aitrach</strong>). (Foto:<br />

Olaf Schulze)<br />

AITRACH / OS Mit einem Pokalturnier um den Fürst-Georg-Pokal startet die neu gegründete<br />

Spielgemeinschaft TSV <strong>Aitrach</strong>/SV Tannheim in die kommende Fußball-Saison. Das viertägige Fürst-<br />

Georg-Pokal-Turnier, das heuer von Donnerstag, 18., bis Sonntag, 21. Juli, auf dem <strong>Aitrach</strong>er<br />

Sportgelände an der Turn- und Festhalle stattfindet, verspricht einige sportliche Höhepunkte.<br />

Dabei treffen die heimischen TSV/SV- Kicker auf die Mannschaften des SC Unterzeil, SV Arnach, SV<br />

Aichstetten, SV Seibranz, SV Gebrazhofen, SV Herlazhofen und SV Hauerz.<br />

Das siegreiche Team gewinnt den Fürst-Georg-Wanderpokal, an dem der TSV <strong>Aitrach</strong> seit 1984<br />

regelmäßig teilgenommen und die Trophäe bereits zwei Mal gewonnen hat, letztm<strong>als</strong> im Jahr 1993.<br />

Neben dem Wanderpokal für die erstplatzierte Mannschaft gibt es Sachpreise zu gewinnen. An den Start<br />

gehen in zwei Gruppen Mannschaften aus der Kreisliga A und der Kreisliga B. Die <strong>Aitrach</strong>er/Tannheimer<br />

spielen in der Punkterunde derzeit in der Kreisliga B, wollen mit ihren beiden Trainern Christian Beuter<br />

und Uli Oswald ihren Heimvorteil nutzen und hoffen auf ein gutes Abschneiden. Das viertägige Turnier<br />

um den vom fürstlichen Haus gestifteten wertvollen Wanderpokal wird seit der Gründungversammlung<br />

am 14. Januar 1972 in Unterzeil jährlich in einer festgelegten Reihenfolge ausgetragen.


Als Titelverteidiger geht der SV Seibranz ins Rennen. Der SV<br />

Seibranz hat den Pokal schon 14 mal gewonnen, dicht gefolgt<br />

vom SC Unterzeil mit elf Siegen. Beim Traditionsturnier hat der<br />

TSV <strong>Aitrach</strong> die Trophäe insgesamt zwei Mal gewonnen,<br />

letztm<strong>als</strong> im Jahr 1993. In diesem Jahr wird erstm<strong>als</strong> die ab der<br />

Saison 2013/2014 neu gegründete Spielgemeinschaft TSV<br />

<strong>Aitrach</strong>/SV Tannheim am Turnier teilnehmen.<br />

Gewinnt eine Mannschaft das Turnier dreimal in Folge oder<br />

fünfmal gesamt, geht der Pokal in den Besitz des Vereins über;<br />

ein neuer Pokal wird gestiftet. Zunächst nahmen nur sechs<br />

Mannschaften an dem Turnier teil; 1983 wurden der TSV<br />

<strong>Aitrach</strong> und der SV Herlazhofen zusätzlich in die Runde<br />

aufgenommen.<br />

Der kleinste Läufer ist vier Jahre alt<br />

<strong>Aitrach</strong>er Schüler erlaufen 4500 Euro – Erlös kommt Hochwasseropfern zugute<br />

Von Olaf Schulze<br />

16.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Kinder laufen für Kinder: Getreu diesem Motto fand in <strong>Aitrach</strong> ein Sponsorenlauf statt, dessen<br />

Erlös den Opfern der Hochwasserkatastrophe vor einigen Wochen zugute kommen soll. Die Idee dazu<br />

hatten Die Idee hierzu hatten die <strong>Aitrach</strong>erin Martina Stache und Karin Boser, unterstützt wurde sie von<br />

vielen freiwilligen Helfern. Der Lauf wurde von Mitgliedern des Lehrerkollegiums der Schule und<br />

Erzieherinnen des Kindergartens betreut.<br />

Mehr <strong>als</strong> 100 Teilnehmer, vom Kindergartenkind bis zum Sechstklässler, begaben sich auf den Rundkurs<br />

auf dem Sportgelände an der Turn- und Festhalle. Pünktlich um 9.15 Uhr schickte Schulleiterin Katrin<br />

Pritzl die Kleinsten auf die 400-Meter- Sandbahn, denen im Fünfzehn-Minuten-Abstand vier weitere<br />

Gruppen folgten. Die zahlreichen Zuschauer, unter ihnen Eltern, Großeltern und viele ehemalige Schüler,<br />

traten nicht nur <strong>als</strong> Sponsoren in Aktion – pro Runde spendierten sie einen bestimmten Betrag für ihren<br />

Läufer – sparten nicht mit Applaus und feuerten die Sportler permanent an. Diese brachten teilweise<br />

Höchstleistungen auf die Strecke und liefen insgesamt 1710 Runden, was einer Gesamtstrecke von 684<br />

Kilometern entspricht. Dabei wurden etwa 4000Euro erlaufen. Weitere 500 Euro erbrachten eine Tombola<br />

sowie Kaffee, Kuchen, Würstchen und Getränkeverkauf.<br />

Extraprämie für den Jüngsten<br />

Einen beachtlichen Teil legten dabei zwei Kinder aus der Gruppe des Kindergartens zurück: Leicht und<br />

locker trabte der vierjährige Noel Aumann über die Bahn, er war der Jüngste und Kleinste und wurde<br />

dafür noch mit einer 50-Euro-Prämie von Hans Katzenberger belohnt. Und die sechsjährige Sarah Sassen<br />

war mehr <strong>als</strong> zwei Stunden auf der Strecke und erlief so 161 Euro.<br />

Sensationell waren auch die Leistungen der Rundenrekordler Luthian Aumann (zweite Klasse) und Marc<br />

Kutter (fünfte Klasse), die jeweils 48Runden zurücklegten. Bei den Mädchen ragte Marlene Stache mit 37<br />

Runden heraus, dafür war sie über zweieinhalb Stunden auf der Strecke. Als Sprecherin und Motivatorin<br />

wirkte Rektorin Katrin Pritzl an der Seitenlinie: „Spitze, super, Wahnsinn, klasse, wow“, so kommentierte<br />

die Schulleiterin das Geschehen auf der Aschenbahn. „Kompliment an die Eltern, die so viele Käfer<br />

(Kindergartengruppe, Anm. d. Red.) in die Welt gesetzt haben. Die Sarah läuft, läuft und läuft.“ Auch<br />

einige Eltern begaben sich auf die Strecke: Schulsekretärin Rosemarie Sturm nutzte die Gelegenheit auch<br />

zur Vorbereitung für einen Volkslauf. Die Mütter und Väter fungierten am Streckenrand <strong>als</strong> Betreuer,<br />

reichten Getränke und verpassten Wasserduschen. Total überrascht ob der Leistung seiner Tochter zeigte<br />

sich Volker Sassen: „So einen Lauf hat die Sarah eigentlich noch nie gemacht, die ist gelaufen wie ein<br />

Uhrwerk.“ Und auf die Frage, wo die Wunderläuferin denn sei, die Antwort: „Die tobt sich noch auf dem<br />

Schulspielplatz aus.“<br />

Überwältigt und stolz über den Erfolg des Sponsorenlaufs zeigte sich Organisatorin Martina Stache:<br />

„Damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Das war eine tolle Veranstaltung, die den Zusammenhalt<br />

in der Dorfgemeinschaft unterstreicht. Da haben Viele sehr viel Gutes getan, ich bin total begeistert. Um<br />

11.30 Uhr mussten wir den Lauf stoppen, da wären einige noch ewig weitergelaufen.“


Fit wie die Profis: die jungen <strong>Aitrach</strong>er Läufer, unter<br />

ihnen der vierjährige Noel Aumann.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Zitat des Tages<br />

„Die tobt sich noch auf dem Spielplatz aus.“<br />

Das sagt Volker Sassen auf die Frage, wo seine Tochter<br />

Sarah steckt, nachdem sie beim Sponsorenlauf in<br />

<strong>Aitrach</strong> mehr <strong>als</strong> zwei Stunden mitgelaufen war.<br />

In <strong>Aitrach</strong> läuft was<br />

Drei Vereine veranstalten einen Wandertag<br />

17.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - „In <strong>Aitrach</strong> läuft was“: Getreu diesem Motto veranstalten der Gewerbeverein <strong>Aitrach</strong>, die<br />

Wanderfreunde und der TSV <strong>Aitrach</strong> einen Wandertag. Dafür haben sich die drei <strong>Aitrach</strong>er Vereine<br />

zusammengetan und dem „Fürst-Georg-Turnier“, das von 18. bis 21. Juli stattfindet, ein weiteres<br />

Highlight hinzugefügt.<br />

Denn am Wochenende wird nicht nur gekickt, was das Zeug hält, zum ersten Mal sollen auch die<br />

Wanderschuhe ausgepackt werden. Beim Wandertag am Samstag, 20. Juli, rund um die Illertalgemeinde<br />

erfolgen Anmeldungen und Start an der Mehrzweckhalle zwischen 13 und 14 Uhr. Teilnehmen kann<br />

jedermann. Zur Auswahl stehen drei Rund-Wanderstrecken.<br />

Auswählen kann man zwischen einer fünf Kilometer langen Strecke (Familienstrecke, auch für<br />

Kinderwagen geeignet), die unter anderem zu Tonis Tierpark und zur Wassertretanlage im Wappental<br />

führt, eine zweite, etwa acht Kilometer lange Strecke geht über den <strong>Aitrach</strong>er Höhenweg zur Burgruine<br />

und weiter zur Iller, und die Route drei ist zwölf Kilometer lang und führt zu bekannten <strong>Aitrach</strong>er<br />

Einrichtungen und Landschaftsformen. Die Gehzeiten betragen zwischen 1,5 bis hin zu 3,5 Stunden.<br />

Damit man sich nicht verlaufen kann, stehen an der gut beschilderten Strecke Streckenposten des<br />

Wandervereins bereit, die den Teilnehmern mit Rat und Tat<br />

zur Verfügung stehen. Zudem erhält jeder Wanderer, der<br />

sich die Streckenabschnitte seiner Wanderroute erfolgreich<br />

abzeichnen lässt, im Ziel zur Stärkung einen Verzehrbon. Im<br />

Anschluss können die Besucher noch die Fußballspiele des<br />

Pokalturniers auf dem Sportplatz verfolgen.<br />

Kirche in Treherz erstrahlt in neuem Glanz<br />

Renovationsarbeiten sind abgeschlossen<br />

Freut sich auf den Wandertag am Samstag in <strong>Aitrach</strong>: der<br />

Vorsitzende der Wanderfreunde, Helmut Peter.<br />

Foto: Schulze<br />

17.07.2013<br />

Treherz (os) - Frisch renoviert präsentiert sich seit einigen Wochen die Treherzer Pfarrkirche St. Johann<br />

Baptist. Die Arbeiten zur Sanierung und Renovierung des sakralen Gebäudes begannen im Herbst 2011<br />

und zogen sich mit einigen Unterbrechungen – die dem Winterschlaf der Fledermäuse und die Aufzucht<br />

der Jungtiere geschuldet waren – bis zum Sommerbeginn dieses Jahres hin.<br />

In der Baupause im vergangenen Jahr konnte die Treherzer Kirchengemeinde ihr Kirchenpatrozinium in<br />

der teilrenovierten Kirche feiern, bevor die Sanierungsmaßnahmen fortgeführt wurden. Dieses Jahr wurde<br />

ein Festgottesdienst gemeinsam mit dem Kirchenchor und der Musikkapelle in der rundum erneuerten


Pfarrkirche gefeiert.<br />

Anschließend festete man beim Kirchengemeindefest im Schatten des herausgeputzten Gotteshauses<br />

weiter. Die voraussichtlichen Kosten für die Gesamtrenovierung des im klassizistischen Stil zum Ende des<br />

18.Jahrhunderts erbauten Gotteshauses betragen 670000<br />

Euro. Zehn Prozent davon muss die Kirchengemeinde<br />

aufbringen. Durch Spenden, sowie mit diversen<br />

Veranstaltungen wie Musik- und Chorveranstaltungen und<br />

dem beliebten Weihnachtsmarkt hofft man dies zu<br />

stemmen. Denn dafür stehen die Bürgerinnen und Bürger<br />

der <strong>Aitrach</strong>er Teilgemeinde zusammen, dies haben sie<br />

schon in den 1960er- und 1970er-Jahren bewiesen.<br />

Umfangreich renoviert wurde die Treherzer Pfarrkirche St.<br />

Johann Baptist.<br />

Foto: Schulze<br />

Bürger klagt über Hochwasserkosten<br />

Feuerwehrsatzung sorgt für Irritationen<br />

18.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Nicht einverstanden mit der Zahlung eines Kostenersatzes der Freiwilligen Feuerwehr<br />

<strong>Aitrach</strong> hat sich ein Bürger in der Fragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung gezeigt. Dabei ging es<br />

um eine Hilfeleistung der Feuerwehr beim Hochwasser im Juni dieses Jahres, bei der die <strong>Aitrach</strong>er Wehr<br />

den Grundstückseigentümern wieder mit der Überlassung von Tauchpumpen und Schlauchmaterial Hilfe<br />

geleistet hatte.<br />

Wie schon des Öfteren in der Vergangenheit führte die Witterungslage im Mai und Juni wieder zum<br />

Eintritt von Grundwasser in einige Keller entlang des Schwalwegs in <strong>Aitrach</strong>. Der Betroffene nahm dieses<br />

Angebot an, obwohl er in seinem Keller schon eine eigene Pumpe laufen ließ. Einige Tage später wurde<br />

im <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat das Thema Kostenersatz bei Hochwassereinsatz behandelt.<br />

Dabei berichtete die Verwaltung über die Feuerwehrsatzung aus dem Jahr 2005 und die entsprechende<br />

Rechtslage: Darin sei die Feuerwehr verpflichtet, bei öffentlichen Notständen Hilfe zu leisten, wobei das<br />

Auspumpen von Kellern nach dem Feuerwehrgesetz nicht diesen Tatbestand erfülle. Die Konsequenz<br />

daraus: Die Gemeinde muss einen Kostenersatz für Hochwassereinsatz erheben. Davon habe man zwar in<br />

den vergangenen Jahren aus Kulanzgründen abgesehen, jetzt soll das jedoch konsequent umgesetzt<br />

werden.<br />

Von Zahlungspflicht nichts gewusst<br />

Für den Betroffenen stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Er argumentiert, nichts von dieser<br />

Zahlungspflicht aus dem Jahr 2005 gewusst zu haben, zumal dies ja nicht praktiziert wurde, und er habe<br />

erst im Amtsblatt vom 27. Juni erfahren, dass nun der Pumpeneinsatz im Nachhinein gebührenpflichtig<br />

sei. Dies koste ihn nun 85 Euro, und wenn er das gewusst hätte, hätte er auf den Pumpeneinsatz<br />

verzichtet: „Im Nachhinein geht nicht.“ Sein Vorwurf: Man hätte ihn zumindest über die Kosten<br />

informieren müssen.<br />

Da sei in der Kommunikation einiges schiefgelaufen, bekannten Bürgermeister Thomas Kellenberger und<br />

Kämmerer Johannes Simmler. Das sei teilweise schlecht gehandhabt worden, gleichwohl müsse man auf<br />

die Gebühr bestehen. Dies bekräftigen auch einige Gemeinderäte: „Das ist eine Dienstleistung, und da<br />

muss man halt zahlen.“ Wobei Helmut Schmaus an die Verwaltung appellierte, „nochmal über den<br />

Schatten zu springen“ und nochm<strong>als</strong> Kulanz walten zu lassen.<br />

Wie man weiter verfährt, will man im August in einer Satzungsänderung bei Hochwassereinsätzen im<br />

Gemeinderat entscheiden. Dann wird bestimmt: Noch einmal die Kosten erlassen, sie künftig<br />

grundsätzlich erheben oder künftig grundsätzlich zu erlassen.


19.07.2013<br />

Illerkanal ist trockengelegt<br />

Arbeiten werden in zwei Abschnitten ausgeführt<br />

<strong>Aitrach</strong>-Mooshausen (os) - Nahezu wasserlos präsentiert sich seit<br />

einigen Tagen der Illerkanal bei Mooshausen. Der Grund: Am Stauwehr<br />

in Mooshausen, da, wo sonst ein Teil vom Illerwasser in den Kanal<br />

geleitet wird, wurde eine Großbaustelle in Betrieb genommen. In zwei<br />

Bauabschnitten werden Neubauarbeiten und Sanierungen am<br />

Einlaufbauwerk ausgeführt, das die Iller und den 22 Kilometer langen<br />

Kanal verbindet. Auf dem Illerkanal betreiben die EnBW Kraftwerke AG<br />

drei Wasserkraftwerke. Vor einigen Tagen wurde das Illerwehr<br />

vollständig geöffnet, so dass der Wasserspiegel sinkt und in Folge der<br />

Illerkanal trocken fällt. Im ersten Bauabschnitt werden dann bis zum<br />

25. September alle Maßnahmen ausgeführt, die im Trockenen gemacht<br />

werden können, dazu gehören auch Sanierungsarbeiten am Kanal. Im<br />

zweiten Abschnitt folgen nach Flutung des Kan<strong>als</strong> die Arbeiten oberhalb<br />

des Wasserspiegels. Diese sind bis Dezember vorgesehen.<br />

Der Illerkanal bei Mooshausen führt derzeit kaum noch Wasser.<br />

Foto: os<br />

21.07.2013<br />

SC Unterzeil gewinnt Fürst-Georg-Pokal<br />

Das Kreisliga-A-Team entscheidet das Finale gegen Gastgeber SGM <strong>Aitrach</strong>/Tannheim mit<br />

4:0 für sich<br />

Die Kicker aus Unterzeil haben das viertägige Turnier in<br />

<strong>Aitrach</strong> gewonnen. (Foto: Olaf Schulze)<br />

Von Olaf Schulze<br />

AITRACH Der SC Unterzeil hat die 42. Auflage des Turniers<br />

um den Fürst-Georg-Pok<strong>als</strong> gewonnen. Die Fußballer des<br />

Kreisliga-A-Teams besiegten die gastgebende SGM<br />

<strong>Aitrach</strong>/Tannheim am späten Sonntagnachmittag in einem<br />

mitreißenden Endspiel mit 4:0 Toren.<br />

Das Finale erreichten die beiden Teams über die<br />

Halbfin<strong>als</strong>iege gegen SV Arnach (SCU, 4:0) und SV Seibranz (SGM, 1:0). Mehrere Hundert Zuschauer<br />

verfolgten bei hochsommerlichen Temperaturen das Endspiel, bei dem die Christian-Braun-Schützlinge bis<br />

zur Halbzeit bereits mit 3:0 davonzogen und in Halbzeit zwei noch ein Elfmetertor draufsetzten. Die Kicker<br />

aus der neu formierten Spielgemeinschaft (SGM) <strong>Aitrach</strong>/Tanneim hatten dem höherklassigen Gegner<br />

wenig entgegenzusetzen. <strong>Aitrach</strong>s TSV-Vorsitzender Manfred Saitner und Abteilungsleiter Manfred Bainder<br />

überreichten den gläsernen Wanderpokal an die Sieger und zur Stärkung Brotzeiten für alle anderen<br />

Mannschaften.<br />

Seit 1972 wird um den begehrten Wanderpokal gekickt, wechselweise in den Sportstätten der<br />

teilnehmenden Vereine. Acht Mannschaften, aus den Fußball-Kreisligen A und B trafen an vier<br />

Turniertagen in zwei Gruppen aufeinander. Als Favorit kamen die Kicker des SV Seibranz nach <strong>Aitrach</strong>.<br />

Der Titelverteidiger hat den Pokal bereits 14 Mal gewonnen. Weiterhin liefen die Fußballer vom SC<br />

Unterzeil, SV Gebrazhofen und SV Aichstetten sowie die SG Dietmanns/Hauerz, der SG<br />

Herlazhofen/Friesenhofen und SV Arnach im <strong>Aitrach</strong>er Sportgelände an der Turn- und Festhalle auf.<br />

Nach den Vorrundenspielen der ersten beiden Tage kam es am Samstag zu spannenden, von vielen<br />

Zuschauern verfolgten spannenden Spielen in der Zwischenrunde und am Sonntag zur Endrunde mit den<br />

Halbfin<strong>als</strong>, dem Endspiel sowie dem Elfmeterschießen um Platz drei, das Seibranz 4:2 gegen Arnach<br />

gewann.


Aufgelockert wurde das Ganze mit einem Einlage-Turnier der Jung-Kicker der F-Jugend-Mannschaften der<br />

teilnehmenden Vereine. Dabei gewannen die Jungkicker vom SV Aichstetten die Goldmedaille. Alle<br />

anderen Teilnehmer wurden mit Silber belohnt.<br />

Wanderer unterwegs<br />

22.07.2013<br />

Am Samstagnachmittag veranstaltete der heimische Wanderverein im Rahmenprogramm gemeinsam mit<br />

dem Gewerbeverein einen Wandertag zu dem weit mehr <strong>als</strong> 100 Teilnehmer in und um <strong>Aitrach</strong> unterwegs<br />

waren.<br />

Bainder zeigte sich rundum zufrieden über den Turnierverlauf. „Die zahlreichen Zuschauer sahen fairen<br />

Fußball-Sport, spannende, tolle Spiele mit guten Schiedsrichterleistungen. Der Fürst-Georg-Pokal hat<br />

einen hohen Stellenwert bei uns in der Region. Wir hatten super Wetter, da passte einfach alles.“<br />

Der Kirchenchor Treherz ist eine lebendige Gemeinschaft<br />

Zahlreiche Sänger erhalten Ehrungen für ihre langjährige Treue<br />

22.07.2013<br />

Sie halten dem Kirchenchor seit vielen Jahren die Treue<br />

(vordere Reihe von links): Alexandra Gapp, Elisabeth Abrell,<br />

Bärbel Sattelberger, Sigrid Funk, Gabriele Tobisch, Thea<br />

Sassen, (hintere Reihe von links) Robert Frener, Petra<br />

Mayer-Graf, Pfarrer Martin (Foto: Kirchenchor)<br />

TREHERZ / SZ Was macht es aus, wenn es in immer mehr<br />

Kirchengemeinden keinen Kirchenchor mehr gibt, in einer<br />

300-Seelen-Gemeinde wie Treherz aber mehr <strong>als</strong> 30 Sänger<br />

regelmäßig zur Singstunde zusammenkommen? Diese Frage<br />

stellt der Kirchenchor Treherz in einer Mitteilung an die<br />

Presse. Seien es vor 30 Jahren noch die „Liederabende“ mit<br />

Operettenmelodien, Oratorienchören und Volksliedern unter<br />

der Leitung von Monika Gapp gewesen, so seien es in jüngster Zeit „Szenische Chorandachten“ mit<br />

modernem religiösem Liedgut, gepaart mit meditativen Texten und gefälligen Melodien aus der Popmusik,<br />

mit denen der Kirchenchor Treherz auch außerhalb der Gottesdienste auftritt.<br />

Pfarrer Rist hat es bei den Ehrungen im Rahmen eines Gottesdienstes auf den Punkt gebracht, <strong>als</strong> er<br />

sagte, es sei sehr erfreulich, dass der Kirchenchor die Gottesdienste frisch und trotzdem feierlich<br />

mitgestalte. Als besonderen Glücksfall bezeichnete er Gabriele Tobisch, die den Chor seit mehr <strong>als</strong> zehn<br />

Jahren mit jugendlichem Elan leitet und die für 15 Jahre <strong>als</strong> Organistin und Chorleiterin geehrt wurde.<br />

Für ihre Treue zum Chor wurden folgende Sängerinnen und Sänger mit einer Urkunde des<br />

Cäcilienverbands geehrt: Adalbert Riether für 15 Jahre; Helmut Fieseler, Robert Frener und Thea Sassen<br />

für 20 Jahre; Sigrid Funk, Petra Mayer-Graf und Sabine Menig für 25 Jahre; Elisabeth Abrell, Alexandra<br />

Gapp, Bärbel Sattelberger und Ernst Zinser für 30 Jahre. Frau Johanna Hones erhielt für 50 Jahre Treue<br />

zur Kirchenmusik einen Ehrenbrief des Bischofs Dr. Gebhard Fürst.<br />

Die zweite Vorsitzende der Kirchengemeinde, Waltraud Menig, überreichte den Geehrten jeweils ein<br />

Geschenk <strong>als</strong> Zeichen der Wertschätzung.<br />

Beim geselligen Ausklang im Dorf-Gemeinschafts-Haus bedankte sich Helmut Fieseler <strong>als</strong> Sprecher des<br />

Leitungsteams mit weiteren Geschenken, und Walli Saitner hob mit Zitaten zum Thema „Zeit“ den<br />

Idealismus der Sänger hervor, die Woche für Woche fleißig proben. Mit dem Marsch „Alte Kameraden“<br />

wurde der offizielle Teil beendet.<br />

22.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong>er Schüler fahren künftig mit Monatskarten<br />

Ab dem neuen Schuljahr 2013/2014 wird die Abrechnung der Schülerbeförderung neu<br />

geregelt


<strong>Aitrach</strong> (os) - Ab dem neuen Schuljahr 2013/2014 wird die Abrechnung der Schülerbeförderung mit dem<br />

<strong>Aitrach</strong>er gemeindeeigenen Schulbus neu geregelt. Alle Kinder die mit dem gemeindeeigenen Schulbus im<br />

freigestellten Schülerverkehr befördert werden, erhalten künftig Monatsfahrkarten.<br />

Die Ausstellung und Abrechnung übernimmt die IGP Böblingen. Die Fahrkarten berechtigen zusätzlich<br />

zum gemeindeeigenen Schulbus, werktags von 13.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen, sowie an offiziellen<br />

Ferientagen ganztägig, den gesamten Bodo-Verbund für Bus und Bahn zu nutzen. Die Höhe der<br />

Kostenbeteiligung bleibt unverändert.<br />

Der gemeindeeigene Schulbus befährt die Strecke <strong>Aitrach</strong>-Mooshausen-Treherz. Dieser wird derzeit von<br />

60 Kindern genutzt, davon sind 28 Kindergarten-, 26 Grundschul- und sechs Hauptschüler. Die Kinder<br />

benötigen bisher dafür keine Fahrkarte und werden anhand einer Liste vom Schulbusfahrer überprüft.<br />

Rat hebt Sonderregelung auf<br />

Bislang gab es eine Regelung, dass Familien mit mehreren Kindern im Kindergarten nur für ein Kind zu<br />

zahlen hatten. Diese Sonderregelung aus dem Jahre 1993 hob der <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat in seiner<br />

jüngsten Sitzung aufgrund der Gleichbehandlung zu den Grundschülern einstimmig auf. Außerhalb der<br />

Schulzeiten, werktags ab 13.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen sowie an Ferientagen, können sie den<br />

gesamten Bodo-Tarif im Verbundgebiet für Bus und Bahn benutzen.<br />

Das „Grüne Klassenzimmer“ ist fertig<br />

<strong>Aitrach</strong>er Schule macht einen weiteren Schritt in Richtung gesundes Leben<br />

23.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Das „Grüne Klassenzimmer“ ist binnen einer Woche auf dem Gelände der <strong>Aitrach</strong>er Grundund<br />

Werkre<strong>als</strong>chule verwirklicht worden. Der Arenabau gehört zum Entwicklungskonzept, das sich die<br />

Schule zum Thema gesundes Leben gegeben und dieses bereits im Jahr 2010 mit der Kletterlandschaft<br />

umgesetzt hat.<br />

Landschaftsarchitektin Sylvia Brack (Leutkirch), verantwortlich für das Gesamtprojekt, begleitet das 15000<br />

Euro teure Vorhaben, das von der Garten- und Landschaftsbaufirma Bischoff (Leutkirch) erstellt wurde.<br />

Ein bisschen erinnert das „Grüne Klassenzimmer“ an ein römisches Amphitheater im Kleinformat. Das<br />

steinerne, zwölf mal 18 Meter große Oval soll künftig <strong>als</strong> Klassenzimmer im Freien am Schulhofgelände<br />

Verwendung finden, aber auch zur Nutzung bei diversen Schulfesten oder einfach nur zum Relaxen und<br />

Abhängen in den Pausen dienen. Und natürlich darf es auch außerhalb der Schulzeit, zum Beispiel in<br />

Verbindung mit dem Sportplatz und der Halle, <strong>als</strong> Ruhezone genutzt werden. Platz ist auf dem 180<br />

Quadratmeter großen Areal für bis zu 130 Personen.<br />

Diese können sich auf drei Reihen von Sitzstufen auf Muschelkalkquadern platzieren. Das auf drei Wegen<br />

zugängliche Terrain wurde mit<br />

Buschreihen von mehr <strong>als</strong> 100 Kugelweiden umrahmt und der Boden mit Kiesbelag und Rasenflächen<br />

versehen.<br />

Für Bewegung und sportliche Ertüchtigung sollen im Schulhofbereich zusätzlich noch drei Stützen für<br />

Slacklines mit den dazu gehörenden Schlauchbändern<br />

eingebaut werden (250 Euro). Des Weiteren soll ein defekter<br />

Basketballkorb entfernt und an Stelle eines Brunnens ein neuer<br />

900 Euro teurer Korb installiert werden, für den vom Gasthof<br />

Löwen schon 450 Euro gespendet wurden. Der Abbruch des<br />

Brunnens soll dann gemeinsam mit dem geplanten Abbruch<br />

des sturmgeschädigten Verwaltungsgebäudes erfolgen.<br />

Letzte Hand legen Vorarbeiter Klaus Kaufmann (links) und sein<br />

Kollege Michael Schwarz an das „Grüne Klassenzimmer“ an der<br />

<strong>Aitrach</strong>er Schule an.<br />

Foto: Schulze


Chinesen genießen schwäbische Gastfreundschaft<br />

Rallyeteilnehmer aus Asien machen Station auf dem Campingplatz an der Iller<br />

24.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Ein kulturelles Erlebnis der besonderen Art haben die 26Teilnehmer einer Rallye gehabt,<br />

unter ihnen 24 Chinesen, ein Hongkong-Chinese und ein Deutscher, <strong>als</strong> sie nach einer 53-tägigen Reise<br />

entlang der Seidenstraße einen Stopp auf dem Campingplatz in <strong>Aitrach</strong> einlegten. Auf ihrer Rallye, die sie<br />

auf über 16000 Kilometern von Shanghai durch zehn Länder führte, war Deutschland die letzte Station.<br />

Der Grund, warum sie gerade auf dem idyllisch gelegenen Platz an der Iller ihre Zelte aufschlugen, war<br />

die Verbindung zu Christoph Albrecht mit seiner Familie. Christoph betreibt mit seiner Mutter Hildegard<br />

den Campingplatz und ist <strong>als</strong> Geschäftsführer der China Tours Hamburg der Organisator dieser Rallye. Mit<br />

dem Zwischenstopp auf dem Campingplatz wolle er der Reisegruppe die Möglichkeit geben, einen<br />

intensiven Kontakt mit den Menschen vor Ort zu erleben. Mal weit weg von den sonst üblichen<br />

Luxusunterkünften, hin zum bodenständigen Zeltschlafplatz.<br />

Hautnah erlebten die Gäste aus Asien deutsche Gemütlichkeit und Gastfreundschaft in Form von<br />

musikalischer und kulinarischer Unterhaltung und Verköstigung. Zur Begrüßung spielte die heimische<br />

Musikkapelle, abends gab es ein deutsches Grillfest mit schwäbischen Spezialitäten.<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger begrüßte die Gäste und erzählte via Dolmetscher einiges über die<br />

Gemeinde <strong>Aitrach</strong>. Herzliche Willkommensgrüße kamen auch vom Bundestagsabgeordneten Josef Rief,<br />

der China im vergangenen Jahr besucht hatte und ganz begeistert von dem Land sprach.<br />

Willkommensgrüße überbrachten auch Kinder auf einem selbstgefertigten bunten Transparent, wie auch<br />

viele <strong>Aitrach</strong>er Bürger. Die chinesischen Besucher hielten in unnachahmlicher asiatischer Art ihre<br />

Eindrücke fotografisch fest, da klickten die Kameraverschlüsse unablässig, wobei die beliebtesten<br />

Fotomotive die in Tracht bekleideten <strong>Aitrach</strong>er Musikanten, die auch mal nach dem Taktstock einer<br />

chinesischen Besucherin agierten, und die Kinder der Camper waren. Ein weiteres beliebtes Motiv war ein<br />

gemeinsames Foto mit dem deutschen<br />

Bürgermeister und seiner Familie.<br />

Dessen fünf Kinder beschenkten die<br />

Gäste mit süßen Schmankerln des<br />

<strong>Aitrach</strong>er Imkervereins und einer<br />

Tierfigur aus Beton aus dem Betrieb<br />

von Manfred Graf.<br />

Das schwäbische<br />

Unterhaltungsprogramm hielten die<br />

asiatischen Gäste mit der Kamera fest.<br />

Foto: Schulze<br />

Retter erhalten jetzt zweiten Rettungsweg<br />

Fluchttreppe am Feuerwehrhaus kostet 7600 Euro<br />

26.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Eine Fluchttreppe ist am <strong>Aitrach</strong>er Feuerwehrhaus angebracht worden. Als das Gebäude im<br />

Jahre 1990 errichtet wurde, war das noch kein Thema. Erst, <strong>als</strong> vergangenes Jahr Umbaumaßnahmen der<br />

beiden Nutzer, DRK-Ortsverein <strong>Aitrach</strong> und Freiwillige Feuerwehr, geplant wurden, wurde die<br />

Notwendigkeit eines zweiten Rettungswegs thematisiert.<br />

Dabei muss jede Nutzungseinheit laut Paragraph 15 der Landesbauordnung um mindestens zwei<br />

voneinander unabhängige Rettungswege verfügen. Faktisch bedeute dies: Fällt in einem Brandfall der<br />

erste Rettungsweg (über die Treppe) beispielsweise durch Feuer oder Verrauchung aus, müsse ein<br />

zweiter Rettungsweg zur Verfügung stehen. Und da die Räumlichkeiten im Obergeschoss oftm<strong>als</strong> von<br />

mehr <strong>als</strong> 15 Personen genutzt würden, könne eine Rettung nicht mehr über Feuerwehrleitern erfolgen,<br />

dort müsse eine Außentreppe her.


Kostengünstigste Lösung<br />

Immer noch die kostengünstigste Lösung im Vergleich zu brandtechnischen Ein- und<br />

Ausbaumaßnahmen, fand auch der Gemeinderat. Jetzt wurde der rund 7600 Euro teure<br />

metallene Treppenbau verwirklicht. Nun müssen noch Malerarbeiten getätigt werden.<br />

Die Treppe am Feuerwehrhaus ist angebracht, jetzt fehlen noch Malerarbeiten.<br />

Foto: Schulze<br />

27.07.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> geht leer aus<br />

Trotz Kartellabsprachen bei Herstellern von Feuerwehrfahrzeugen bekommt die Gemeinde<br />

keine Entschädigungen<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Neues in Sachen Feuerwehr ist in der jüngsten Gemeinderatsitzung in <strong>Aitrach</strong> verkündet<br />

worden. Zum einen informierte die Verwaltung über die Ergebnisse der Untersuchungen des<br />

Feuerwehrautokartells.<br />

Auslöser waren Preisabsprachen von vier führenden Herstellern von Feuerwehrfahrzeugen seit Anfang des<br />

Jahres 2000. Nachdem die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> im Jahr 2005 ein neues Fahrzeug HLF 20/24 bei der mit<br />

betroffenen Firma Iveco-Magirus geordert hatte, wurde nun ein ökonomisches Gutachten zur<br />

Schadensfeststellung erstellt, an dem auch <strong>Aitrach</strong> teilgenommen hatte, um mögliche Entschädigungen zu<br />

erreichen. Die Gutachter gingen dabei von Preisabsprachen in einem Zeitraum vom 1. Januar 2000 bis<br />

zum 23. Juni 2004 aus. Der Beschaffungszeitraum der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> (Abholung des Fahrzeuges am<br />

31. März 2006, Tüv 5. Mai 2006) liege somit außerhalb des Zeitraums, in dem laut Gutachten<br />

Preisabsprachen stattgefunden haben.<br />

Keine Reaktion von Iveco<br />

„Wir haben den Versuch gemacht, schriftlich mit der Firma Iveco Kontakt aufzunehmen, um eventuell<br />

doch noch eine Entschädigung zu erreichen, so Bürgermeister Thomas Kellenberger, „allerdings bislang<br />

ohne Reaktion."<br />

Zuschüsse in Aussicht<br />

Erfreuliches konnte Gemeindekämmerer Johannes Simmler dagegen in Sachen neues Feuerwehrfahrzeug<br />

berichten: Für die Ersatzbeschaffung des Fahrzeugs TLF 8/24 aus dem Jahr 1979, das 2014 durch ein<br />

Löschfahrzeug (LF 20) ersetzt werden soll, sind Zuschüsse in Aussicht gestellt worden. Für das<br />

voraussichtliche 350000 Euro teure Fahrzeug gebe es vom Land<br />

einen Zuschuss von 40000 Euro aus dem Ausgleichstock, und<br />

91000 Euro werden über die Fachförderung gemäß dem<br />

Feuerwehrzuschusswesen geleistet, so Simmler. Abstriche müssen<br />

allerdings bei der Zahlung aus Ausgleichstock gemacht werden, dort<br />

wurden 20000 Euro mehr beantragt, und auch über einen<br />

zusätzlichen Zuschuss von 22750 Euro wegen der Zusatzbelastung<br />

Autobahn könne man momentan nicht rechnen.<br />

Keine unerlaubten Preisabsprachen gab es laut Gutachten bei der<br />

Beschaffung des HFL 20/24 im Jahr 2006. Für das LF 20 (links)<br />

bekommt die <strong>Aitrach</strong>er Wehr im nächsten Jahr ein Ersatzfahrzeug.<br />

Foto: Schulze


02.08.2013<br />

Kinder erkunden die Welt der Bienen<br />

Anlässlich des Sommerferienprogramms der Gemeinden<br />

Aichstetten und <strong>Aitrach</strong> haben neun Schulkinder an einer<br />

Veranstaltung des <strong>Aitrach</strong>er Imkervereins zum Thema: „Alles<br />

rund um die Biene“ teilgenommen. Dank verschleierter<br />

Imkerhüte gab es bei der unmittelbaren Begegnung mit Biene<br />

Maja und ihrem fleißigen Gefolge keinen Bienenstich, dafür<br />

aber zur anschließenden Stärkung und für einen süßen Start in<br />

die Sommerferien ein dick beschmiertes Zopfbrot mit Butter<br />

und Honig.<br />

Gs/Foto: Sgier<br />

Herzstillstand<br />

Zehnjährige ist nach Komplikationen in Folge einer Mandel-OP schwer behindert<br />

Von Alexandra Decker<br />

03.08.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - „Mama, wird alles wieder gut?!“ Das waren Leonies letzte Worte – bis heute – und der Beginn<br />

einer Tragödie: Die Achtjährige aus <strong>Aitrach</strong> verlor kurz danach das Bewusstsein. Der Blutverlust war zu<br />

groß. Sechs Tage nach einer Routineoperation an den Mandeln war bei Leonie eine Arterie gerissen. „Sie<br />

hat kurz gehustet und hatte einen Blutfleck am Mund.<br />

Dann ist das Blut auch schon wie bei einem Gartenschlauch herausgelaufen“, erinnert sich Mutter Sonja<br />

Fetter unter Tränen. Sie hatte nach der OP bei ihrer Tochter in der Klinik geschlafen. „Es war schrecklich.<br />

Aber ich bin froh, dass ich da war. Sonst hätte es keiner gemerkt und sie wäre verblutet.“ Leonies Herz<br />

stand 30 Minuten still, ihr Gehirn bekam zu wenig Sauerstoff.<br />

Diese grauenhaften Momente liegen zwei Jahre zurück. Leonie hat überlebt. Die heute Zehnjährige kann<br />

alleine jedoch „nichts mehr“, bringt es Vater Erwin Fetter auf den Punkt: „Nicht reden, nicht schlucken,<br />

Arme und Beine nicht bewegen und sie hat Spastiken.“ Leonie ist Pflegestufe drei – ein Härtefall.<br />

Dass eine Mandel-OP alles andere <strong>als</strong> ein lapidarer Eingriff ist, erfuhr die Familie an der Uniklinik Ulm, wo<br />

Leonie später behandelt wurde. „Dort haben die Ärzte gesagt, dass die Gefahr von Komplikationen<br />

danach hoch ist“, berichtet Erwin Fetter. Nötig war der Eingriff bei Leonie, weil ihre Mandeln zu groß und<br />

oft entzündet waren.<br />

Sie bekam schlecht Luft. Trotzdem sei sie ein lebensfrohes Mädchen gewesen, sie war eine sehr gute<br />

Schülerin, hat gern gemalt und Tiere geliebt. Sie war in der zweiten Klasse, <strong>als</strong> die Operation ihr Leben<br />

zerstörte.<br />

Wie Leonie ihre Umgebung heute wahrnimmt, weiß niemand genau. „Aber sie bekommt mit, was um sie<br />

passiert. Sie kann mit Augen, Atmung und Muskelanspannung kommunizieren“, sagt ihre Mutter und<br />

lächelt: „Wenn sie zum Beispiel nicht baden will und die Pflegekraft sagt, dass sie vorher nicht in den Rolli<br />

raus darf, ist sie plötzlich ganz willig.“ Leonie muss zu Hause rund um die Uhr betreut werden. 300<br />

Stunden im Monat übernehmen das die Eltern, 420 Stunden der Pflegedienst Pro Medita aus Füssen.<br />

Sieben Pflegekräfte sind im Einsatz, die sich mit Tag- und Nachtschichten, Krankheits- und<br />

Urlaubsvertretungen abwechseln. „Ein tolles Team“, sagt Erwin Fetter. Für Pro Medita ist <strong>Aitrach</strong> laut<br />

Geschäftsführerin Claudia Grotz der entfernteste Einsatzort. „Es gibt bei uns auch Pflegedienste, aber<br />

kaum mit intensivmedizinischer Kinderpflege zu Hause“, begründet Erwin Fetter die Wahl. Die geringe<br />

Anzahl derartiger Dienstleister liegt laut Grotz mit daran, dass diese Betreuung personalintensiv ist. Auf<br />

jede Kraft kämen maximal zwei Kinder. Man brauche spezielle Krankenschwestern. Und geeignetes<br />

Personal sei in der Region rar, sagt Harald Sailer, stellvertretender Pflegedienstleiter bei Pro Medita.<br />

Ob Leonie je wieder ein normales Leben führen kann, ist unklar. „Der Neurologe hat gesagt, dass sich<br />

viele Informationen noch im Gehirn befinden und sie die jetzt neu sortiert“, sagt Erwin Fetter. Das


Problem sei, dass Bereiche im Stammhirn kaputt sind, die sich nicht neu bilden. Die Impulse, die durch<br />

das Stammhirn zum Nervensystem müssen, können sich aber mit viel Glück und Zeit neue Wege suchen.<br />

Im Moment erhält Leonie unter anderem Physio- und Ergotherapie. „Als sie aus der Klinik kam, mussten<br />

ihr sieben Medikamente über eine Magensonde zugeführt werden, jetzt brauchen wir nur noch eins“, sagt<br />

Erwin Fetter. Er ist zuversichtlich – zumal sie die Prognose der Neurologen jetzt bereits übertroffen habe.<br />

Das Haus muss umgebaut werden<br />

Als ein nächster Schritt sollte am und im Haus einiges verändert werden, um Leonies Versorgung und<br />

Therapie zu erleichtern, sagt ihr Vater. Zum einen müssen Eingang und Badezimmer angepasst werden.<br />

Zum anderen überlegt die Familie, ein behindertengerechtes Fahrzeug anzuschaffen. Leonie könnte damit<br />

in eine Behindertengruppe am Ort gebracht werden. „Es tut ihr gut, wenn sie raus kommt und wieder<br />

mehr soziale Kontakte hat“, sagt ihre Mutter.<br />

Derzeit wird Leonie – da sie nicht selbst sitzen kann – durch einen Fahrdienst liegend transportiert. Dieser<br />

muss jedes Mal extra angefordert werden. Mit einem eigenen Fahrzeug wären für die Familie zumindest<br />

kürzere Strecken alleine zu bewältigen.<br />

Das Problem: So ein Kleinbus kostet um die 30 000 Euro – zu viel für die fünfköpfige Familie, in der<br />

wegen der gesamten Situation nur einer arbeiten kann. Deshalb<br />

bittet Familie Fetter um Spenden. Das Kemptener VW-Autohaus<br />

Seitz habe sich schon bereit erklärt, einen Teil der Kosten zu<br />

tragen, sagt Grotz von Pro Medita. Ein weiterer Schritt, damit<br />

irgendwann vielleicht alles wieder gut wird.<br />

Sonja Fetter mit ihrer schwerbehinderten Tochter Leonie in<br />

<strong>Aitrach</strong>. Das Mädchen braucht rund um die Uhr Pflege.<br />

Foto: Jörg Schollenbruch<br />

„Mama, wird alles wieder gut?!“<br />

Leonie Fetter<br />

Anteilnahme an Leonies Schicksal ist groß<br />

06.08.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (nin) - Die Anteilnahme am Schicksal der kleinen Leonie Fetter aus <strong>Aitrach</strong> ist riesengroß. Nach<br />

den Berichten in der Presse, unter anderem in der Schwäbischen Zeitung am Samstag, möchten viele<br />

Menschen dem Mädchen helfen. Die Zehnjährige ist nach Komplikationen in Folge einer Mandeloperation<br />

vor zwei Jahren schwer behindert. Die Familie muss nun am Haus einige Umbauten vornehmen.<br />

Außerdem möchte die Familie ein behindertengerechtes Auto anschaffen. Dazu hat die Gemeinde <strong>Aitrach</strong><br />

<strong>als</strong> Treuhänderin Spendenkonten eingerichtet. Bis gestern waren laut Bürgermeister Thomas Kellenberger<br />

schon rund 13200 Euro darauf eingegangen. Wer Familie Fetter helfen möchte, kann dies mit einer<br />

Überweisung auf die Spendenkonten der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> bei der Kreissparkasse Leutkirch, Konto 17<br />

400 301, BLZ 650 501 10 oder der Leutkircher Bank, Konto 40 297 004, BLZ650910 40, Stichwort:<br />

Leonie, tun.<br />

Gemeinderat bleibt hart<br />

Hochwassereinsatz der Freiwilligen Feuerwehr in <strong>Aitrach</strong> muss bezahlt werden<br />

Von Olaf Schulze<br />

08.08.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> verfährt weiterhin nach den Statuten der Feuerwehrsatzung in der<br />

Illertalgemeinde. Grund für eine erneute Behandlung des Themas „Kostenersatz der Freiwilligen<br />

Feuerwehr <strong>Aitrach</strong> wegen Hochwassereinsatz“ im Gemeinderat am Montag war die Klage eines Bürgers,<br />

der mit der Zahlung für die Überlassung und den Einsatz einer Tauchpumpe anlässlich des Hochwassers<br />

im Juni dieses Jahres den Betrag von 170 Euro (für zwei Doppelhaushälften) an die Gemeinde<br />

konfrontiert wurde (die SZ berichtete). Sein Argument: Erstens habe er nichts von den Kosten gewusst<br />

und sei auch vor Ort nicht informiert worden, und zweitens erfolgte die Umsetzung der Zahlungspflicht<br />

erst einige Wochen nach dem Hochwasser. „Die Pumpe wurde uns nahezu aufgedrängt, und im<br />

Nachhinein wird kassiert!“


Dies brachte der betroffene Bürger in der Fragestunde in einer Gemeinderatssitzung am 15. Juli vor, und<br />

nun war dies erneut Thema in der Sitzung des Gemeinderats. Bürgermeister Thomas Kellenberger<br />

schilderte nochm<strong>als</strong> den Stand der Dinge und die Rechtslage, die seit 2005 besteht. „Laut<br />

Feuerwehrgesetz muss die Gemeinde Kostenersatz für Einsätze dieser Art verlangen. Davon habe man<br />

zwar in den vergangenen Jahren aus Kulanzgründen abgesehen, jetzt soll das jedoch konsequent<br />

umgesetzt werden.“<br />

Der Gemeindechef räumte ein, dass dam<strong>als</strong>, im Jahr 2005, die Öffentlichkeit nicht genügend informiert<br />

wurde: „Das ist schlecht gelaufen, das ist Fakt.“ Und auch bei dem jüngsten Hochwassereinsatz könne<br />

man von einer möglicherweise unzureichenden Information über die Kosten ausgehen, was jedoch von<br />

Seiten der Feuerwehr bestritten wird. Grundsätzlich sei es nicht Aufgabe der Feuerwehr, betonte<br />

Kellenberger, bei einem Einsatz zu erklären, was kostenpflichtig ist und was nicht. Dies sei nicht<br />

zumutbar, die Feuerwehr müsse nicht informieren.<br />

Zwei Beschlussanträge aus der Mitte des Gemeinderats standen am Ende der lebhaften Debatte zur<br />

Abstimmung: Ingrid Schenk schlug einen Kompromiss mit 50-prozentiger Kostenteilung vor, und Helmut<br />

Schmaus forderte nochm<strong>als</strong> eine Kulanzlösung. Beide Vorschläge fanden keine Zustimmung im Gremium.<br />

Sechs Ratsmitglieder votierten dagegen: „Gesetz ist Gesetz.“<br />

„Die Kleinen lässt man zahlen“<br />

Der betroffene Bürger reagierte gefasst und sagte: „Ich bin niemandem böse, aufgrund der Rechtslage<br />

musste der Gemeinderat so handeln.“ Ein kleiner Seitenhieb war allerdings sein Schlusswort in Richtung<br />

Gremium: „Spendensammeln für die Flutopfer (anlässlich des <strong>Aitrach</strong>er Sponsorenlaufs, Anm. d. Red.)<br />

das zieht man durch, aber die Kleinen lässt man zahlen.“<br />

„Das ist schlecht gelaufen. Das ist Fakt.“<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger<br />

Straße im Gewerbegebiet wird saniert<br />

Gemeinde stellt 55000 Euro für die Maßnahme bereit<br />

10.08.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Im kommenden Frühjahr ist es soweit: Dann soll die Erschließung der Straße im <strong>Aitrach</strong>er<br />

Gewerbegebiet „An der Chaussee“ nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats über die Bühne<br />

gehen. Eine Maßnahme, die man bereits vor zwei Jahren in Angriff nehmen wollte, und die auf Grund des<br />

jetzigen Zustands der „historisch gewachsenen“ Straße unumgänglich sei, so Bürgermeister Thomas<br />

Kellenberger. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf insgesamt etwa 43000 Euro brutto, hinzu<br />

kommen Planungskosten von 10000 Euro brutto.<br />

Gemeindekämmerer Johann Simmler unterstrich und dokumentierte mit entsprechendem Bildmaterial die<br />

Notwendigkeit der Sanierung. Neben Schlaglöchern und Flickstellen weise die Straße starke Rissbildungen<br />

auf und sei daher für den gewerblichen und privaten Kraftfahrzeugverkehr nur schwer zu befahren. Daher<br />

wurden bereits im laufenden Haushalt für eine Sanierung 55000 Euro eingestellt.<br />

Engstelle soll verbreitert werden<br />

Was genau an Sanierungsarbeiten vorgesehen ist, erläuterte Dirk Theoboldt vom zuständigen<br />

Ingenieurbüro: Dabei soll eine Anhebung des Straßenniveaus die Entwässerungssituation verbessern, und<br />

neben dem öffentlichen Teil wollen zwei Betriebe die Hofflächen neu herstellen und die<br />

Grundstückentwässerung verbessern. Verbessert werde auch eine Straßenengstelle<br />

durch eine Verbreiterung, wozu die Gemeinde 68 Quadratmeter Grunderwerb tätigen<br />

müsse. Auf einer Gesamtlänge von etwa 100 Metern wird dann die Straße asphaltiert<br />

und der private und öffentliche Teil über eine Homburger Kante (Granitzweizeiler)<br />

abgetrennt.<br />

Während der Baumaßnahme sind die Zufahrten zu den Betrieben und den Privathäusern<br />

gesichert.<br />

Dringend saniert werden muss die Erschließungsstraße „An der Chaussee“ im<br />

gleichnamigen Gewerbegebiet in <strong>Aitrach</strong>.<br />

Foto: os


12.08.2013<br />

<strong>Aitrach</strong>s Jugendbeauftragte erhält neues Büro<br />

Julia Welsing ist künftig im Erdgeschoss der alten Schule zu finden<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Weil das Büro der <strong>Aitrach</strong>er Jugendbeauftragten Julia Welsing im ehemaligen Rathaus aus<br />

allen Nähten platzt, bekommt die Kinder- und Jugendbetreuerin der Gemeinden Aichstetten und <strong>Aitrach</strong><br />

einen neuen, 30 Quadratmeter großen Büroraum im Erdgeschoss der alten Schule. Im ersten Stock des<br />

alten <strong>Aitrach</strong>er Schulgebäudes entsteht derzeit ein neues Rektorat.<br />

Die Kosten für das neue Büro beziffert das zuständige Architekturbüro folgendermaßen: Die gesamten<br />

Baukosten belaufen sich auf etwa 9400 Euro, hinzu kommen für die Einrichtung knapp 6000 Euro sowie<br />

für neue EDV-Ausrüstung 1000 Euro. Hinsichtlich der Finanzierung wurde vorgeschlagen, den geplanten<br />

Abbruch des sturmgeschädigten Schul-Verwaltungsgebäudes zu verschieben und und die dafür<br />

eingeplanten 20 000 Euro für das neue Büro zu verwenden. Der Abbruch des Verwaltungsgebäudes soll in<br />

den Osterferien des nächsten Jahres über die Bühne gehen. Bei der Vergabe zur Einrichtung des Büros<br />

werden mittels Vertragserweiterungen die Firmen beauftragt, die bereits mit dem Umbau des Rektorats<br />

befasst sind.<br />

Bei der Wahl des neuen Standorts spielte die Nähe zur Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule und die damit<br />

verbundene Schulsozialarbeit eine wichtige Rolle, so Bürgermeister Thomas Kellenberger.<br />

Der Gemeindechef erinnerte an die über zehnjährige Tätigkeit von<br />

Julia Welsing <strong>als</strong> Kinder- und Jugendbeauftrage, die seit 2009<br />

zusätzlich in der Schulsozialarbeit wirkt. Die Gesamtkosten der<br />

Maßnahme werden hälftig zwischen den Gemeinden <strong>Aitrach</strong> und<br />

Aichstetten aufgeteilt. Dem Beschlussantrag stimmte der<br />

Gemeinderat einstimmig zu.<br />

Im alten Schulgebäude der <strong>Aitrach</strong>er Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule<br />

wird im Erdgeschoss ein neues Büro für die Kinder- und<br />

Jugendbeauftragte Julia Welsing eingerichtet.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Gewerbegebiet wird erweitert<br />

Wiesen im Süden sollen in gewerbliche Planungsfläche umgewandelt werden.<br />

Von Olaf Schulze<br />

15.08.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Das im Süden von <strong>Aitrach</strong> gelegene Gewerbegebiet „An der Chaussee“ soll nach Süden weiter<br />

ausgedehnt werden. Grund ist die Weiterverarbeitung von Sand- und Kiesabbau, der in unmittelbarer<br />

Nähe des Bauvorhabens betrieben wird. Bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres wurden im<br />

Gemeinderat die Weichen für eine Weiterentwicklung der vorhandenen Gewerbeflächen in der<br />

Illertalgemeinde gestellt.<br />

Dafür musste ein Bebauungsplan aufgestellt und parallel auch der Flächennutzungsplan geändert werden.<br />

Dabei soll dann anschließend an das bestehende Gewerbegebiet ein Feld- und Wiesengelände in eine<br />

gewerblich zu nutzende Planungsfläche umgeändert werden. Für das rund 2,1 Hektar große, momentan<br />

landwirtschaftlich genutzte Gelände ein idealer Standort, das Betonwarenwerk anzusiedeln, befand<br />

dam<strong>als</strong> der Gemeinderat. Zum einen sollen dort die Rohstoffe verarbeitet werden, die in dem nahen<br />

Abbaugebiet durch das Sand- und Kieswerk gewonnen werden, zum anderen sei die Nähe zur Autobahn<br />

96 ein erheblicher Standortvorteil. Der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit wurde im Rahmen einer<br />

Informationsveranstaltung Rechnung getragen, bei der Gelegenheit zur Äußerung und zur Erörterung der<br />

Planung gegeben war.<br />

Im Rahmen der Weiterentwicklung des Bauvorhabens stellte Planer Dietmar Berger die Stellungnahmen<br />

der Träger öffentlicher Belange und die daraus resultierenden Abwägungen und Stellungnahmen dem


<strong>Aitrach</strong>er Gremium vor. Dieses billigte die Resultate einstimmig. Der Plan liegt nun in der Zeit vom 16.<br />

August bis 17. September im Rathaus zu jedermanns Einsicht öffentlich aus. Dabei wird auch zusätzlich<br />

dem Umweltschutz mit der artenschutzrechtlichen Einschätzung sowie Stellungnahmen zu Eingriffen in<br />

Natur und Landschaft Rechnung getragen, die in Folge der Planung zu erwarten sind.<br />

Ebenfalls öffentlich ausgelegt wird zusätzlich auch noch der Entwurf zur Änderung eines weiteren<br />

Bebauungsplans für das Gewerbegebiet „An der Chaussee“. Dabei geht es um eine etwa elf auf 23 Meter<br />

große Grünzone an einer Stichstraße, die in ein Straßenstück umgewandelt werden soll.<br />

Das Gewerbegebiet „An der Chaussee“ südlich von <strong>Aitrach</strong> soll weiter ausgedehnt werden. Dafür soll ein<br />

Teil der momentan landwirtschaftlich genutzten Fläche einbezogen werden.<br />

Foto: Schulze<br />

Strom und Steuern erhitzen die Gemüter<br />

Vier Kandidaten der<br />

Bundestagswahl stehen im<br />

Wahlkreis Biberach Rede und<br />

Antwort<br />

Von Tanja Bosch<br />

16.08.2013<br />

BadWurzach/<strong>Aitrach</strong>/Aichstetten/Biberach (tab) - Die<br />

heiße Wahlkampfphase vor der Bundestagswahl am 22.<br />

September hat auch im Wahlkreis Biberach begonnen,<br />

zu dem auch Bad Wurzach, <strong>Aitrach</strong> und Aichstetten<br />

gehören. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung<br />

des Kreisverbands Biberach hatte daher zur<br />

Podiumsdiskussion eingeladen. „Gerade im<br />

wirtschaftsstarken und mittelständisch geprägten<br />

Wahlkreis Biberach wollen wir den Blick auf die<br />

politischen Themen lenken, die die Unternehmer bewegen“, sagt Kreisvorsitzender Armin Schneider. Rede<br />

und Antwort zum Thema „Wer kann Wirtschaft?“ haben Josef Rief (CDU), Eugen Schlachter (Grüne),<br />

Norbert Mayer (FDP) und Ralph Heidenreich (Linke) gestanden.<br />

Drei große Themen wurden diskutiert: Steuerpolitik, Energie und Verkehr. Bei Letzterem waren sich die<br />

vier Kandidaten einig. Rief hat sich jüngst für die Ortsumgehung Unlingen eingesetzt, der Spatenstich<br />

erfolgt noch vor der Wahl. „Der ländliche Raum muss unterstützt werden, denn der ist genauso wichtig<br />

wie die Städte“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete. Auch Schlachter hat sich für diese Ortsumgehung<br />

eingesetzt, auch wenn die „Grünen in Berlin“ dagegen gestimmt hätten. Er stellt klar: „Diese Straße hatte<br />

Priorität.“ Auch wenn Ralph Heidenreich für den Ausbau der B30 ist, gibt er zu bedenken: „Wir könnten<br />

das Verkehrsaufkommen, das dann herrscht, unterschätzen. Die Route zieht den Transitverkehr an.“<br />

Darüber macht sich Norbert Mayer weniger Gedanken: „Meine Priorität sind die B 312 und S21.“ Beim<br />

Thema Steuern sieht der 66-jährige FDP-Kandidat nur einen Weg: „Die Steuererhöhungspläne sind nicht<br />

notwendig. Ziel ist es, irgendwann schuldenfrei zu sein.“ Ein Stufensteuersystem wie in Österreich könne<br />

die Lösung sein.<br />

Auch Rief strebt ein nachvollziehbares Steuersystem an: „Wir brauchen auf jeden Fall ein System, das<br />

Leistung nicht bestraft.“ Denn würde die Politik zu sehr an der Steuerschraube drehen, dann gebe es<br />

vermehrt Schwarzarbeiter oder die Arbeiter würden ins Ausland abwandern, „und das wollen wir auf<br />

keinen Fall“. Das Steuerprogramm der Grünen sieht vor, Topverdiener stärker zu belasten. Der<br />

Spitzensteuersatz soll ab einem Jahreseinkommen von 80000 Euro auf 49 Prozent angehoben werden.<br />

Überdurchschnittliche Einkommen sollen ebenfalls etwas höher besteuert werden, und zwar zugunsten<br />

derer, die weniger Geld zur Verfügung haben. „Das führt dann dazu, dass 90 Prozent der Steuerzahler<br />

weniger bezahlen müssten und nur etwa zehn Prozent würden mehr bezahlen“, sagt Schlachter.<br />

Wie den Strompreis deckeln?


Mehr bezahlen müssen die Verbraucher auch weiterhin in Sachen Energie. Rief ist sich sicher, dass es da<br />

nur eine Wahrheit gibt: „Der Strompreis wird steigen. Wir haben durch die regenerative Energie gewaltige<br />

Kosten.“<br />

Alle Parteien seien gleichermaßen auf der Suche nach einer Lösung, wie es die Strompreise zu deckeln<br />

gelte. Strom an sozial schwächer gestellte Menschen zu verschenken, wie Heidenreich sich das vorstellt,<br />

ist für die drei anderen Kandidaten keine Lösung.<br />

Josef Rief (CDU) Eugen Schlachter (Grüne) Norbert Mayer (FDP) Ralph Heidenreich (Die Linke)<br />

Fotos: Tanja Bosch (4)<br />

23.08.2013<br />

Nils Schmid bricht Lanze für duale Ausbildung<br />

Finanz- und Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident besucht Firma Klaus<br />

Multiparking<br />

Aha, so läuft das <strong>als</strong>o: Die SPD-Politiker Nils Schmid (links)<br />

und Martin Gerster (Mitte) lassen sich vom Auszubildenden<br />

Tobias Einsiedler (rechts, im orangefarbenen Shirt) die<br />

Parksysteme aus <strong>Aitrach</strong> erklären. (Foto: Jahnel)<br />

Von Nina Jahnel<br />

AITRACH Vier Wochen vor der Wahl hat <strong>Aitrach</strong> am Freitag<br />

hohen Politbesuch empfangen. Nils Schmid, Finanz- und<br />

Wirtschaftsminister sowie stellvertretender<br />

Ministerpräsident von Baden-Württemberg, besuchte auf<br />

Einladung des <strong>Aitrach</strong>er SPD-Ortsvereins und des<br />

Bundestagsabgeordneten Martin Gerster die Firma Klaus Multiparking - und zeigte sich äußerst „gespannt<br />

auf dieses außergewöhnlichen Unternehmen“, wie er sagte.<br />

Hervorgegangen aus einer Wagnerei, die Kutschen und Karussells baute, zählt Klaus Multiparking heute<br />

zu den weltweit bedeutenden Anbietern für Multiparking-Systeme, die hauptsächlich in Tiefgaragen zum<br />

Einsatz kommen. Wie solche Parksysteme aussehen, wie sie entstehen und funktionieren, ließ sich<br />

Schmid bei einem Firmenrundgang zeigen und ganz genau erklären. Dabei interessierte er sich durchaus<br />

auch für technische Details.<br />

Die ließ er sich von Tobias Einsiedler anhand eines Modells erklären, das der Auszubildende zusammen<br />

mit seinen Kollegen Benedikt Limburg und Daniel Schmid entwickelt und gebaut hatte. Berührungsängste<br />

vor der Politprominenz? Die hatten die Auszubildenden nicht, „jedenfalls keine nennenswerten“, bleibt<br />

Tobias Einsiedler gelassen. Ob er am 22. September zur Wahl geht, weiß er allerdings noch nicht. Zu sehr<br />

ärgert sich der 20-Jährige über gebrochene Wahlversprechen. Die Entscheidung zum Urnengang wolle er<br />

sich aber offenhalten. Einen neuen Zugang zur Politik habe ihm der Besuch des Ministers schon beschert.<br />

Immerhin zeigte Schmid deutliches Interesse, hatte zahlreiche Fragen und hakte auch immer wieder<br />

nach, zum Beispiel <strong>als</strong> es darum ging, wie praktisch Etagen-Parkplätzen im Alltag sind: „Wie komme ich<br />

da ran, wenn meine kleine Tochter ihren Teddy im Auto vergessen hat?“<br />

Zuvor hatte Exportmanager Michael Groneberg die Unternehmenskennzahlen skizziert. Demnach sind 138<br />

Mitarbeiter am Standort <strong>Aitrach</strong> beschäftigt, zehn davon befinden sich in Ausbildung. Etwa 12000<br />

Stellplätze werden pro Jahr gefertigt, rund 600000 sind weltweit installiert. Nils Schmid zeigte sich


durchaus beeindruckt: „Mir gefällt vor allem, dass Sie im Kern ein Handwerksbetrieb sind, der sich<br />

innovativ weiterentwickelt hat und heute industriell mit individuellen Lösungen unterwegs sind“, lobte er,<br />

bevor er selbst das Thema wieder auf die Auszubildenden lenkte. Schmid sprach sich ausdrücklich für das<br />

Prinzip der dualen Ausbildung aus und dafür, schon in der Schule den Schülern die Vielfalt der<br />

Ausbildungsmöglichkeiten bekannt zu machen. „Das halte ich für ganz, ganz wichtig.“ Der<br />

Bundestagsabgeordnete Martin Gerster pflichtete ihm bei: „Wenn ich mit Jugendlichen zu tun habe,<br />

merke ich oft, dass sich viele zu wenig damit beschäftigen. Die Berufswahl ist oft ein Schnellschuss.“ Von<br />

den Klaus-Multiparking-Azubis hatten einige das Unternehmen vorher schon durch ein Praktikum<br />

kennengelernt.<br />

Die Geschäftsführer Günther Seiderer, Helmut Knittel und Wolfgang Schuckel nutzten Schmids und<br />

Gersters Besuch, einige Sorgen und Wünsche vorzutragen. Neben weniger Bürokratie, wie immer<br />

propagiert, aber praktisch kaum gelebt, und mehr Mitsprache beim Erlass von immer neuen<br />

Verordnungen gehörte ein konkretes Anliegen dazu: die Ausstattung der gewerblichen Schulen. Diese sei<br />

mancherorts, Knittel nannte Leutkirch mit 30 Jahren alten Gerätschaften <strong>als</strong> Beispiel, nicht mehr<br />

zeitgemäß zum Lernen, denn in den Betrieben seien heute ganz andere Maschinen im Einsatz. „So kann<br />

Fachkräfteausbildung nicht funktionieren.“<br />

05.09.2013<br />

Mooshausen feiert Glockenweihe<br />

Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Johann Baptist sind fast abgeschlossen<br />

Die letzten Arbeiten sind fast abgeschlossen. (Foto: Olaf Schulze)<br />

Von Olaf Schulze<br />

Arbeiten dauerten neun Monate<br />

AITRACH-MOOSHAUSEN „Wir sind auf der Zielgeraden“, kommentiert Karl-Heinz<br />

Wehnl, Vorstandsmitglied des Kirchengemeinderates Mooshausen, die mehr <strong>als</strong><br />

500000Euro teuren Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Johann Baptist,<br />

einige Tage vor dem großen Festtag in der Kirchengemeinde: Am kommenden<br />

Sonntag werden die beiden neuen Glocken der barocken Pfarrkirche aus dem<br />

18.Jahrhundert geweiht und der Abschluss der Renovierungsarbeiten mit einem<br />

Festgottesdienst gefeiert.<br />

Rundum renoviert und restauriert erstrahlt das sakrale Gebäude in neuem Glanz.<br />

Handwerker, wie Maler, Zimmerer, Funktechniker und Elektriker, sowie<br />

Gerüstbauer sind noch fleißig beim Werkeln, und auch die Orgelbauer Holger<br />

Wiedenmann und Josef Hawel bringen die aus dem Jahre 1866 stammende<br />

historische Orgel wieder zu musikalischer Qualität.<br />

Während die Orgel am Sonntag erstm<strong>als</strong> wieder zum ersten Gottesdienst nach den neun Monaten<br />

währenden Renovierungsarbeiten ertönt, müssen die Bewohner der 300-Seelen-Gemeinde Mooshausen<br />

noch einige Zeit ohne Glockengeläut auskommen.<br />

Der Grund: Die beiden Stahlglocken aus dem Jahr 1922 wurden vor zwei Jahren wegen irreparabler<br />

Schäden ausgemustert, weiterhin in Betrieb bleibt jedoch die bronzene Marienglocke aus dem Jahre 1972.<br />

Sie wird dann mit zwei im Mai dieses Jahres in Passau neu gefertigten Glocken voraussichtlich Mitte<br />

September in den Glockenturm gehievt. Die notwendigen Vorarbeiten erörterten gemeinsam mit der<br />

Architektin Cornelia Welte, Experten von der Baufirma Birk, der Glockengießer Alois Bürgermeister und<br />

der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Karl-Heinz Wehnl. Wehnl erläuterte auch die Kosten, die<br />

für die kalkulierte 504000 Euro teure Renovierung gestemmt werden müssen, nachdem bereits in den<br />

Jahren 1977 und 2004 umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche durchgeführt wurden. Auch<br />

heuer komme man nicht ohne Spenden aus, so müssen 66000 Euro in Spenden und Eigenleistungen<br />

aufgebracht werden. Dies entspräche fast der Gesamtsumme, der Kosten des Kirchturms mit den Glocken<br />

(etwa 17000 Euro), den Zifferblättern und der Kirchturmuhren mit der entsprechenden Mechanik. Seitens<br />

der Diözese Rottenburg erfolgt eine Investitionszuweisung über 248000 Euro, 125000 Euro steuert die<br />

Kirchengemeinde aus Rücklagen bei und muss zudem 40000 Euro Schulden aufnehmen, weitere 25000<br />

Euro werden von der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> bezuschusst.


Verschworene Gemeinschaft<br />

Das die Mitglieder der Kirchengemeinde Mooshausen eine verschworene Gemeinschaft sind, bewies sich<br />

auch heuer wieder. Wenn es um die Verschönerung ihrer Pfarrkirche geht, dann krempeln viele freiwillige<br />

Helferinnen und Helfer die Ärmel hoch und packen mit an. Zu tun gab es genug in den vergangenen<br />

Wochen und Monaten viel: Maler-, Elektriker- und Zimmererarbeiten wurden geleistet, und fleißige<br />

Putzfrauen sorgten für Sauberkeit in der Kirche.<br />

Und auch für den Schmuck an den neuen Glocken und dem Festwagen sorgten die Kirchenfrauen. Am<br />

Festtag wird Rudolf Geromiller mit seinem Glocken bestückten Pferdegespann die Prozession begleiten,<br />

mit dabei auch die Musikkapelle <strong>Aitrach</strong> und natürlich auch die hohe Geistlichkeit mit Erzbischof Peter<br />

Kairu, die dann die Glockenweihe und den Festgottesdienst gemeinsam mit den Gläubigen feiert. Danach<br />

übernimmt das Pfarrhausteam die Bewirtung der Gäste.<br />

„Glocken sind ein Stück Heimat“<br />

Erzbischof aus Kenia weiht die neuen Bronzeglocken<br />

der Pfarrkirche St. Johann Baptist<br />

Die Pfarrkirche St. Johann Baptist hat im Zuge der<br />

Renovierung zwei neue Glocken aus Bronze erhalten.<br />

(Foto: Schulze)<br />

MOOSHAUSEN / OS Ein großer Tag für die Gemeinde<br />

Mooshausen: Die ganze Dorfgemeinschaft feierte die<br />

erfolgreiche Renovierung und die Wiedereröffnung der<br />

Pfarrkirche St. Johann Baptist und die Weihe der zwei<br />

neuen Kirchenglocken. Erzbischof Peter J. Kairo aus Nyeri<br />

(Kenia) weihte und salbte die beiden vor einigen Monaten<br />

gegossenen Bronzeglocken unter großer Anteilnahme der<br />

Bevölkerung.<br />

10.09.2013<br />

Einige hundert Menschen versammelten sich zuvor auf dem Maxenbauernhof, wo die Glocken auf einem<br />

mit Blumen geschmückten Pferdewagen aufgebaut waren. Von da aus setzte sich dann ein langer<br />

Prozessionszug Richtung Kirche in Bewegung, angeführt vom Festwagen von Rudi und Reiner Geromiller<br />

und gezogen von zwei prächtig geschmückten Kaltblütern und musikalisch begleitet von der <strong>Aitrach</strong>er<br />

Musikkapelle, dahinter die Geistlichkeit mit dem Kirchengemeinderat und den Bürgern des 300-Seelen-<br />

Dorfs.<br />

Ortspfarrer Martin Rist erinnerte an die Bedeutung der Glocken im Laufe der Jahrhunderte: „Glocken sind<br />

ein Stück Heimat. Wo Glocken zum Schweigen verurteilt sind, hat auch der Mensch nichts mehr zu<br />

lachen. Die Glocken begleiten die Menschen durchs Leben.“ Der Ortspfarrer lobte das große Engagement<br />

der Kirchengemeindemitglieder bei den Renovierungsarbeiten, allen voran Karl-Heinz Wehnl und Sigfried<br />

Buchmann. Nach dem Gottesdienst in der total überfüllten Kirche, weihte der keniatische Erzbischof Peter<br />

Kairo die beiden Glocken auf dem Pferdegespann in einer eindrucksvollen Zeremonie. Danach hatten die<br />

vielen Besucher noch Gelegenheit zur Besichtigung der Glocken, und anschließend wurde im Pfarrhof und<br />

im alten Schulgebäude noch weiter gefeiert.<br />

11.09.2013<br />

Bei Europa sind sich (fast) alle einig<br />

Bundestagswahlkandidaten diskutieren in <strong>Aitrach</strong> über Finanzen,<br />

Arbeitsmarkt und Energiewende<br />

Eugen Schlachter, Bündnis 90/Die Grünen (Foto: Olaf Schulze)<br />

Von Nina Jahnel<br />

AITRACH Wirtschaftspolitik, Finanzpolitik, Arbeitsmarkt, Sozialpolitik,<br />

Energiewende – die Kandidaten zur Bundestagswahl des Wahlkreises Biberach, zu dem auch Bad<br />

Wurzach, <strong>Aitrach</strong> und Aichstetten gehören, haben im Rahmen einer Podiumsdiskussion ausführlich


Gelegenheit gehabt, ihre Positionen und die ihrer Parteien öffentlich darzulegen. Es war die zwölfte<br />

Podiumsdiskussion vor einer Landes- oder Bundestagswahl, die die Volkshochschule in <strong>Aitrach</strong> organisiert<br />

hat.<br />

Das Interesse der Bevölkerung an dem, was Ralph Heidenreich (Die Linke), Norbert Mayer (FDP), Josef<br />

Rief (CDU), Eugen Schlachter (Bündnis 90/Die Grünen) und Martin Gerster (SPD) vorzubringen hatten,<br />

war groß. Nicht nur aus <strong>Aitrach</strong> waren Zuhörer in den Säulensaal der Festhalle gekommen, sondern auch<br />

aus dem Kreis Biberach waren Interessierte angereist. Die Moderation übernahm Gottfried Härle.<br />

Unterteilt waren die Gesprächsbeiträge in die eingangs genannten Oberthemen.<br />

Wirtschafts- und Finanzpolitik<br />

In einem Punkt waren sich fast alle Kandidaten einig: Die vielzitierte Euro-Krise sei keine Euro-Krise,<br />

sondern vielmehr eine Staatsschuldenkrise. Der Euro selbst sei verhältnismäßig stabil, stimmte Eugen<br />

Schlachter Josef Rief zu. Aber Länder wie Irland, Portugal oder Griechenland hätten, so Rief, mehr Geld<br />

ausgegeben <strong>als</strong> eingenommen. Niedrige Zinsen hätten verführt, sagte Norbert Mayer. Deutschland selbst<br />

sei ein Beispiel für diesen Mechanismus gewesen, hätte aber den Vorteil gehabt, eine Industrienation mit<br />

hoher Innovationskraft zu sein. Der Konkurs für die in Schwierigkeiten geratenen Länder oder eine<br />

Vergemeinschaftung der Schulden seien aber schlechte Lösungsalternativen, sagte Rief.<br />

Norbert Mayer und Martin Gerster sprachen von einer notwendigen Strukturreform. Allein ein Spardiktat<br />

genüge nicht, sagte Eugen Schlachter. Es brauche angesichts der Jugendarbeitslosigkeit in den<br />

betroffenen Ländern auch Hilfen für junge Leute. Josef Rief sprach sich ebenfalls für Strukturreformen<br />

aus. So etwas wie einen Länderfinanzausgleich lehnte er allerdings ab. „Das ist schon in Deutschland ein<br />

Fehler.“<br />

Martin Gerster blieb sehr regional bezogen in seinen Ausführungen. Er berichtete von seinem kürzlichen<br />

Firmenbesuch der Klaus Multiparking in <strong>Aitrach</strong> (wir berichteten) und sagte: „Solche Unternehmen leben<br />

vom Export. Und Export braucht einen starken Euro.“<br />

Einzig Ralph Heidenreich sah das Euro-Thema komplett anders: „Es ist tatsächlich eine Euro-Krise, das<br />

wissen alle, es sagt bloß niemand.“ Den Euro nannte er einen „Konstruktionsfehler“. Eine gemeinsame<br />

Währung brauche einen gemeinsamen Haushalt, erklärte er. Wenn es den nicht gebe, würden einige<br />

Länder „hinten runterfallen“. Heidenreich ging sogar noch einen Schritt weiter: „Dass alle im Euro<br />

gefangen sind, gefährdet den Frieden in Europa.“<br />

Das sahen die anderen Redner anders. Gerster sagte: „Wir können über Europa grundsätzlich froh und<br />

dankbar sein. Deshalb ist es richtig, zusammenzuhalten und nicht einige Länder gegeneinander<br />

auszuspielen.“ Norbert Mayer ergänzte: „Europa ist mehr <strong>als</strong> ein Plus-Minus-Spiel.“<br />

Mayer sprach das Thema Finanztransaktionssteuer an, das Martin Gerster zuvor aufs Tapet gebracht<br />

hatte. Die SPD sehe darin ein probates Mittel, gewisse Kreise zur Kasse zu bitten, um notwendige<br />

Investitionen finanzieren zu können.<br />

Dem widersprach Norbert Mayer. Wenn diese Steuer nur von einem Land erhoben werde, sei sie nicht<br />

wirksam. Zudem prophezeite er, dass Banken die Kosten schlicht auf ihre Kunden abwälzen würden.<br />

Arbeitsmarkt und Sozialpolitik<br />

„Der Mindestlohn muss kommen“, forderte Ralph Heidenreich. Zehn statt fünf Euro sei zum einen für viele<br />

ein Ansporn, zum anderen hätten die Menschen mehr Geld, das in den Wirtschaftskreislauf fließen könne.<br />

„Man muss auch das Plankton füttern, wenn man Wale anlocken will“, sagte er.<br />

Sein Sitznachbar auf dem Podium, Norbert Mayer, widersprach: „Der Staat schafft keine Arbeitsplätze,<br />

sondern nur die Rahmenbedingungen dafür, dass Menschen etwas riskieren, ein Unternehmen gründen<br />

und Arbeitsplätze schaffen.“ Ein flächendeckender Mindestlohn, „der von Mecklenburg-Vorpommern bis<br />

Bayern reicht“, werde den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten nicht gerecht. Zudem sei es Aufgabe<br />

der Gewerkschaften, „solche Dinge durchzudrücken“. Das sah Martin Gerster anders: „Viele Unternehmen<br />

sind aus der Tarifpartnerschaft ausgetreten, da können die Gewerkschaften gar nichts machen.“ Dass<br />

Menschen „mit 4,51 Euro abgespeist werden, ist ein Skandal“, urteilte er. Nicht hinnehmbar sei<br />

außerdem, dass Steuerzahler den Anteil für sogenannte Aufstocker übernehmen müssten, den die<br />

Unternehmen nicht bereit seien zu zahlen.<br />

Josef Rief sprach sich für Mindestlöhne aus, „aber branchenspezifisch“, schränkte er ein.<br />

Eugen Schlachter gab sich in der Frage pragmatisch. Die Reformen unter der Regierung Schröder,<br />

Stichwort Agenda 2010, seien dam<strong>als</strong> richtig gewesen. Aber heute, zehn Jahre später, müsse vieles<br />

anders betrachtet werden, sagte er mit Blick auf die Themen Leiharbeit und Höhe der Hartz-IV-Sätze.<br />

„Wenn die Politik schludert, muss korrigiert werden.“


Als Beispiel wurde, wie so oft bei diesem Thema, die Situation vieler Friseure angesprochen. „Das ist ein<br />

Spiel, das wir <strong>als</strong> Konsumenten selbst befeuern, indem wir immer alles billiger haben wollen“, mahnte<br />

Norbert Mayer. Gerster entgegnete, dass es mit einem gesetzlichen Mindestlohn die Billigketten, die den<br />

traditionellen Handwerksbetrieben Konkurrenz machen, gar nicht geben würde. Zudem sehe er den<br />

herrschenden Facharbeitermangel <strong>als</strong> „wichtigstes und drängendstes Thema“.<br />

Energiewende<br />

Einstimmig sprachen sich die Bundestagskandidaten für die Energiewende aus, die Josef Rief eher <strong>als</strong><br />

„Energie-Weiterentwicklung“ bezeichnete. Norbert Mayer wandte ein, es dürfe nicht sein, „dass wir zu<br />

hohe Kosten dafür einsetzen“. Er befürwortete eine Reformierung der EEG-Umlage. Die „Anschubhilfe“ sei<br />

richtig gewesen, aber nun müsse geschaut werden, wie es weitergehen soll, zum Beispiel nach einem<br />

schwedischen Modell oder mengenorientiert. Mayer sagte zudem, es brauche Stromtrassen, um die<br />

Verteilung des Stroms, etwa aus Windkraft von den windreichen Gebieten in andere Landesteile, zu<br />

schaffen. Mayer sieht zudem Vorteile im Biogas gegenüber Solarstrom.<br />

Das sah Ralph Heidenreich anders. Er halte Biogas für ökologisch bedenklich, „weil wir mit rabiaten<br />

Methoden auf dem Boden rumreiten“. Eine ähnliche Meinung vertrat er zum Thema Fracking: „Das ist<br />

eine mittelschwere bis schwere Katastrophe.“ Heidenreich sprach sich zudem grundsätzlich dafür aus,<br />

dass der Grundbedarf an Strom direkt an der Strombörse gekauft werden solle und nicht über die<br />

Energieversorger.<br />

Eugen Schlachter bewertete die Energiewende nicht nur <strong>als</strong> ökologisch, sondern auch ökonomisch<br />

wichtig. „Für eine Hightech-Industrienation muss es doch möglich sein zu sagen, wir wollen nicht von Öl<br />

und Kohle abhängig sein.“ Und er verwies auf einen Punkt: „Die beste Energie ist die, die wir nicht<br />

verbrauchen.“ Josef Rief bereitete darauf vor, dass die Energiewende Geld kosten werde. Die EEG-<br />

Umlage müsse indes modifiziert und die Einspeisevergütung geändert werden.<br />

Martin Gerster verwies auf bisherige regionale Erfolge, wie die Gründung einer Energieagentur oder<br />

zahlreiche Bürgerenergiegenossenschaften. „Was jetzt fehlt, ist die Koordination auf Bundesebene“, sagte<br />

er und forderte: „Ein Energieministerium muss her.“<br />

Pomm Fritz gastieren in <strong>Aitrach</strong><br />

Schwäbische Band singt während ihrer Jubiläumstour beim Weinfest<br />

13.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (sz) - Mit ihrer Jubiläumstour macht die schwäbische Band Pomm Fritz beim Weinfest in <strong>Aitrach</strong><br />

Station. Seit mittlerweile drei Jahrzehnten touren die Schwabenrocker durchs Ländle, heißt es in einer<br />

Mitteilung der Veranstalter. Und am 12.Oktober kommen die Musiker nach <strong>Aitrach</strong>. Reisacher & Co.<br />

komponieren schwäbische Hits und Showeinlagen, die vor Selbstironie und Lebensfreude nur so strotzen,<br />

so die Organisatoren. Mit dabei seien etwa Ohrwürmer wie „Klara, du bisch so sexy“ oder „die Fischerin<br />

vom Bodensee“. Schwäbisch singt Pomm Fritz laut Gründungsmitglied Stefan Reisacher „weil mer koi<br />

Englisch kennet“. Die Band sei die oberschwäbische Antwort auf Kölns BAP und Bayerns Haindling, heißt<br />

es in einer Pressemitteilung. Mit ihrer „Ehrlich und Geil“-<br />

Tour kommen sie in die <strong>Aitrach</strong>er Festhalle.<br />

Die Schwäbische Band Pomm Fritz kommt nach <strong>Aitrach</strong>.<br />

Der Kartenvorverkauf ist bereits gestartet. Foto: pr<br />

Der Vorverkauf für das Konzert ist bereits gestartet.<br />

Tickets gibt es im Internet unter www.musikvereinaitrach.de<br />

oder bei Getränke Hauser in <strong>Aitrach</strong> und<br />

Aichstetten sowie bei der Leutkircher Bank in <strong>Aitrach</strong>.<br />

Hangwasser richtet Schaden an<br />

13.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong>/Treherz (sz) - Heftige Regenfälle haben die Landesstraße 314 zwischen <strong>Aitrach</strong> und Treherz in<br />

Mitleidenschaft gezogen. Während der Sanierungsarbeiten müssen Autofahrer nun eine Umleitung in Kauf<br />

nehmen. Wie Anita Schmid vom Landratsamt Ravensburg mitteilte, wird die Strecke deshalb am Dienstag,<br />

17. September, und Mittwoch, 18.September, gesperrt. Hangwasser vom Schloßberg habe Ausspülungen


und Setzungen der Straße zur Folge gehabt. Die Böschung wird nun gesichert und die Straße in diesem<br />

Bereich neu aufgebaut, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Umleitung erfolgt von Bad Wurzach<br />

kommend ab Baierz über Seibranz, Unterzeil, Altmannshofen sowie <strong>Aitrach</strong> und umgekehrt. Der<br />

Busverkehr wird auch während der Straßenbauarbeiten aufrechterhalten.<br />

Autobahnbrücken werden erneuert<br />

14.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong>/Memmingen (sz) - Vier Brücken auf der Autobahn 96 bei <strong>Aitrach</strong> sollen saniert werden. Das<br />

Regierungspräsidium Tübingen habe die Arbeiten, die <strong>als</strong> eine Baustelle zusammengefasst werden,<br />

gemeinsam mit der Autobahndirektion Südbayern veranlasst, heißt es in einer Pressemitteilung.<br />

Bei den mittlerweile 35Jahre alten Brücken über die Landesstraße 260 und die Neue-Welt-Straße, sowie<br />

der Grenzbrücke über die Iller wird die schadhafte Brückenabdichtung und der durch das eingedrungene<br />

Salzwasser geschädigte Brückenbeton saniert. Dazu müssen bei den Brücken über die L260 und die<br />

Neue-Welt-Straße auch die Brückenkappen abgebrochen und die Lärmschutzwände vorübergehend<br />

abgebaut werden, teilt das Regierungspräsidium mit. Bei der Grenzbrücke werden außerdem<br />

lärmgeminderte Konstruktionen eingebaut. Gleichzeitig mit den Bauwerksinstandsetzungen werden bei<br />

diesen Brücken, sowie der benachbarten Unterführung der Flößerstraße bei Ferthofen die<br />

Fahrzeugschutzeinrichtungen an den Fahrbahnrändern umgebaut und verbessert. Zum Schluss wird der<br />

Belag der Autobahn im Baustellenbereich auf 800 Metern erneuert.<br />

Während der Bauarbeiten wird der Verkehr in Richtung München auf die Gegenfahrbahn geleitet, die<br />

Geschwindigkeit wird dann auf 60Stundenkilometer beschränkt. Die Kosten betragen rund 1,3 Millionen<br />

Euro und werden vom Bund finanziert. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis zum 31. Oktober.<br />

Klaus Kleber steht dem siebenköpfigen Gutachterausschuss vor<br />

Neubestellung des Gremiums in der Sitzung des Gemeinderats <strong>Aitrach</strong><br />

18.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Die Neubestellung der Gutachter für die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> für die nächsten vier Jahre<br />

wurde in der Gemeinderatssitzung beschlossen. Neuer Vorsitzender ist der Sachverständige für<br />

Immobilienbewertung Klaus Kleber. Er löst den bisherigen Vorsitzenden Albert Gmeinder ab, der sich<br />

nicht mehr zur Wahl stellte und mit einem Geschenk von Bürgermeister Thomas Kellenberger<br />

verabschiedet wurde.<br />

Zu den Aufgaben der ehrenamtlich tätigen sieben Mitglieder des Gutachterausschusses gehört die<br />

Erstellung von Gutachten über den Verkehrswert von bebauten und unbebauten Grundstücken auch die<br />

Festlegung von Bodenrichtwerten. Die Mitglieder sollen in der Ermittlung von Grundstückswerten oder<br />

sonstigen Wertermittlungen sachkundig, unabhängig und erfahren sein. Im Ausschuss sind auch zwei<br />

Bedienstete (Beamte) der für die Einheitsbewertung örtlich zuständigen Finanzbehörde (Finanzamt<br />

Wangen) vertreten.<br />

Der neue Gutachterausschuss setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Vorsitzender ist Klaus Kleber<br />

(Sachverständiger), Gutachter sind Edmund Mauerer (Innenarchitekt), Manfred Graf (Betonwerkmeister),<br />

Thomas Eisele (Bauingenieur), Adolf Waizenegger (Landwirt) und Ralf Bublies (Finanzbeamter), Ulrike<br />

Kaltenbach ist stellvertretende Gutachterin.<br />

Teilbefreiung von Wasserversorgung verlängert<br />

Gemeinderat <strong>Aitrach</strong> beschließt Regelung für fünf Jahre<br />

19.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - In der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> beziehen zwölf Abnehmer der „Wassergenossenschaft Marstetten“<br />

ihr Brauchwasser aus Quellen im Wappental. Dieses wird seit mehr <strong>als</strong> 100Jahren auch nach Marstetten-<br />

<strong>Aitrach</strong> geleitet und dort zur Zeit von einem Dutzend Anwesen <strong>als</strong> Privatwasser zur Gartenbewässerung,<br />

zum Spülen von Aborten sowie zum Betrieb von Waschmaschinen genutzt. Die Befreiung vom


Benutzungszwang der öffentlichen Wasserversorgung für den Teilbereich des Brauchwassers wurde vom<br />

Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung erneut für die nächsten fünf Jahre einstimmig beschlossen.<br />

Dieses jedoch stets widerruflich, mit der Maßgabe, dass keine weiteren Mitglieder in die<br />

Wassergenossenschaft aufgenommen werden dürfen.<br />

Die Vorteile der Nutzer sind nicht unerheblich: Die Kosten für den Kubikmeter Brauchwasser belaufen sich<br />

auf 30 Cent Bereitstellungsgebühr gegenüber dem trinkbaren Nutzwasser, das in der Gemeinde <strong>Aitrach</strong><br />

1,65 Euro pro Kubikmeter kostet und bei dem für das Abwasser der gleiche Betrag erhoben wird.<br />

In ihrem Antrag an die Gemeinde lobten die Antragsteller unter anderem die gleichbleibend gute Qualität<br />

des Quellwassers, das bis zum Jahr 2000 noch <strong>als</strong> Trinkwasser diente, und danach aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht mehr <strong>als</strong> Trinkwasser genutzt werden durfte. Weiter heißt es im Antrag, dass die<br />

Einrichtungen zur Erfassung der Abwassermengen vorhanden seien (zwei Wasseruhren) und die<br />

Genossenschaft sämtliche Kosten für Wartung und Erhalt der Anlage trage. Zudem sei sichergestellt, dass<br />

die Eigenwasserversorgungsanlage keine Rückwirkungen auf die öffentliche Wasserversorgungsanlage<br />

habe und die gesetzlichen Auflagen erfülle.<br />

20.09.2013<br />

Die Haushaltslage in <strong>Aitrach</strong> ist stabil<br />

Kämmerer Simmler legt in der Gemeinderatssitzung einen Rechenschaftsbericht vor<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Einen Rechenschaftsbericht über die finanzielle Lage im laufenden Haushaltsjahr in <strong>Aitrach</strong> hat<br />

Kämmerer Johannes Simmler dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgelegt. Für die finanzielle<br />

Situation in der Gemeinde interessierte sich gerademal ein Zuhörer.<br />

Bereits Ende Januar beschloss das Gremium den Haushaltsplan 2013, dem die Rechtaufsichtsbehörde,<br />

das Landratsamt Ravensburg, eine stabile finanzielle Situation bescheinigte.<br />

Der Verwaltungshaushalt wies 5,2Millionen Euro aus, der Vermögenshaushalt mit 589000 Euro war der<br />

kleinste der vergangenen Jahre. Im Vorbericht zum Haushaltsplan sprach man daher von einem<br />

„Supersparhaushalt“. Die Kassenliquidität sei immer sichergestellt gewesen, betonte Kämmerer Simmler,<br />

dem derzeitigen Geldvermögen von knapp einer Million Euro stünden 1,2Millionen Euro Schulden<br />

entgegen. Und wenn die Wirtschaft in diesem Jahr ihr hohes Niveau halte, könne unter Umständen auf<br />

die Rücklagenentnahme von 170000 Euro verzichtet werden. Im Übrigen sei eine Kreditaufnahme im<br />

Haushalt ohnehin nicht vorgesehen. Untermauert wird dies durch die Entwicklung bei der Gewerbesteuer,<br />

hier erwarte die Gemeinde 400000Euro mehr <strong>als</strong> im Planansatz.<br />

Mehr Einnahmen verspricht Simmler sich auch durch die im Haushalt beschlossene Aufstockung der<br />

Gewerbesteuer um zehn Prozentpunkte. Damit sollen die notwendigen Weichen für eine solide<br />

Finanzwirtschaft in der Zukunft gestellt werden. Den bisherigen finanziellen Ablauf des Jahres<br />

bezeichneten der Kämmerer und sein Chef, Bürgermeister Thomas Kellenberger, <strong>als</strong> „durchaus<br />

zufriedenstellend, das läuft gut“. Beide verwiesen jedoch auf die erheblichen, großen finanziellen<br />

Aufwendungen für die nächsten Jahre in <strong>Aitrach</strong>. „Die künftigen Investitionen übersteigen die derzeitigen<br />

Mittel“, weiß auch der Gemeindechef, „da bleibt nicht viel Luft“, und er nennt auch die künftigen<br />

„Baustellen“: Brücken, Kanäle, Bahnübergänge und Straßen ständen zu Sanierungen heran, und auch die<br />

Unterhaltskosten am gemeindlichen Gebäudebestand „liegen uns auf der Tasche“.<br />

Ein weiterer Brocken im Vermögenshaushalt sei die geplante Ersatzbeschaffung eines neuen<br />

Feuerwehrfahrzeugs, heuer sind dafür <strong>als</strong> Anzahlung 150000 Euro eingeplant, im nächsten Jahr 200000<br />

Euro Restfinanzierung. Positiv vermerkt wurde die erhebliche Einsparung im Vermögenshaushalt in<br />

Sachen Schulbus. Die für eine Ersatzbeschaffung eingeplanten 70000 Euro wurden „bei Weitem“ nicht<br />

gebraucht, denn es erfolgte ein „Schnäppchenkauf“ für 16000 Euro. Ebenso erfreulich der Eingang der<br />

restlichen Zahlung aus dem Ausgleichstock in Höhe von 187000 Euro für die Sanierung der Turn- und<br />

Festhalle.<br />

Brückensanierung verschoben<br />

Die Situation im Verwaltungshaushalt stellte Kämmerer Simmler <strong>als</strong> relativ unproblematisch dar, jedoch


sei man nie gegen Überraschungen gefeit. Beispielsweise führen zusätzliche Brandschutzauflagen beim<br />

Kindergarten und der Turn- und Festhalle zu Mehrausgaben. Das konnte Kellenberger nicht ganz<br />

nachvollziehen, zumal die Brandschutzauflagen im Genehmigungsjahr 1996 ausreichend waren, „da sind<br />

20000 Euro schnell weg“.<br />

Finanzproblematisch dürften sich auch die künftigen Sanierungen von mehreren Brücken darstellen, die in<br />

den nächsten Jahren anstehen. Aus Kostengründen<br />

wurde die für heuer geplante Sanierung der Brücke in<br />

Oberhausen auf das nächste Jahr verschoben,<br />

Kostenpunkt; zwischen 100000 bis 120000 Euro und das<br />

sei nicht das einzige Brückenbauwerk auf <strong>Aitrach</strong>er<br />

Gemarkung.<br />

Die für dieses Jahr geplante Sanierung der maroden<br />

Brücke in <strong>Aitrach</strong>-Oberhausen wurde auf das nächste Jahr<br />

verschoben.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Zwangspause bei Erschließung der „Rössle Wies“<br />

21.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Von einer Verzögerung bei den Erschließungsarbeiten des neuen Baugebiets „Rössle Wies“<br />

in <strong>Aitrach</strong> hat Bürgermeister Kellenberger in der jüngsten Sitzung dem Gemeinderat berichtet.<br />

Bei Baggerarbeiten sei unerwartet ein sensibles Hochspannungskabel der EnBW angetroffen und teilweise<br />

freigelegt worden. Da die Abstimmungen und Schaltungen, auch mit anderen Regionen des Netzes,<br />

aufwändig seien, könnten die notwendigen Arbeiten an dem Kabel erst in der Kalenderwoche 39<br />

vorgenommen werden. Die Arbeiten müssten bis dahin ruhen, da das Kabel sehr empfindlich und damit<br />

gefährlich ist. Die Vorbereitungen würden zur Zeit von Fachkräften der EnBW vorbereitet und am<br />

Dienstag, 24. September, von der Leutkircher Bank <strong>als</strong> Erschließungsträger durchgeführt. Laut<br />

Bürgermeister Kellenberger haben sich durch den unerwarteten Kabelfund die Arbeiten um zwei Wochen<br />

verzögert. Auf dem rund einen Hektar großen Baugebiet in der Illertalgemeinde sind dreizehn<br />

Wohnhäuser geplant.<br />

„Grünes Klassenzimmer“ ist bezogen<br />

15000 Euro teurer Muschelkalkquader gehört zum Projekt Gesundes Leben<br />

21.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Ob alle 135 Schülerinnen und Schüler der sieben Klassen der Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule<br />

<strong>Aitrach</strong> in ihrem neu angelegten „Grünen Klassenzimmer“ auf dem Schulgelände Platz finden, war die<br />

spannende Frage anlässlich der ersten Sitzprobe auf den Muschelkalkquadern.<br />

Bei der ersten Sitzprobe auf dem kürzlich freigegebenen Gelände beim Schulhof ging alles diszipliniert zu.<br />

Mit dabei auch Bürgermeister Thomas Kellenberger und Landschaftsarchitektin Sylvia Brack (Leutkirch),<br />

die das Gesamtprojekt zum Thema „Gesundes Leben“ begleitet, das Schulkinder bei den Themen<br />

Bewegung und Ernährung aber auch bei der Gestaltung von Ruhepausen unterstützen soll.<br />

Das 15000 Euro teure „Grüne Klassenzimmer“ erinnert ein bisschen an ein römisches Amphitheater im<br />

Kleinformat. Etwa 135 Schulkinder können sich auf drei Rundreihen aus Muschelkalkklötzen niederlassen.<br />

Das steinerne, 12 mal 18 Meter, mit Buschreihen umrandete, 180 Quadratmeter große Oval soll künftig<br />

<strong>als</strong> Klassenzimmer im Freien Verwendung finden, bei Schulfesten genutzt werden oder einfach nur zum<br />

Relaxen, zum Abhängen, zum Vespern oder zum Ratschen in den Pausen dienen, so Rektorin Katrin Pritzl.<br />

Die Schulleiterin dankte Bürgermeister Thomas Kellenberger und den Gemeinderäten für deren<br />

Engagement für die <strong>Aitrach</strong>er Schule in den letzten Jahren. Dies sei nicht alltäglich, „es geht uns<br />

unheimlich gut hier“. „Wir haben uns Mühe gegeben“, stellte der Gemeindechef fest, und erhielt einen<br />

lang anhaltenden Applaus von den Schülern.


Das neu geschaffene Areal ist neben einer im Jahr 2010<br />

geschaffenen Kletterlandschaft Teil eines Gesamtkonzepts zum<br />

Thema Gesundheit in der Schule. Vervollständigt wird das<br />

sportliche Angebot noch durch einen Basketballkorb und eine<br />

Slackline-Anlage.<br />

Die Kinder haben das „Grüne Klassenzimmer“ in Besitz<br />

genommen.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Aichstettens Bürgermeisterbedauert FDP-Ergebnis<br />

23.09.2013<br />

Dietmar Lohmiller setzt eher auf eine große Koalition – Thomas Kellenberger freut sich über viele junge<br />

Wähler<br />

Aichstetten/<strong>Aitrach</strong> (wind) - Trotz des guten Wahlergebnisses der CDU hat sich Aichstettens<br />

Bürgermeister Dietmar Lohmiller (CDU) am Sonntagabend nicht besonders erfreut gezeigt. Grund ist das<br />

Gesamtergebnis der Bundestagswahl, bei der die FDP so schlecht abgeschnitten hat. „Die Schwäche der<br />

FDP zieht sich überall durch, auch in Aichstetten. Das bedauere ich persönlich sehr.“ Sollte eine Koalition<br />

mit CDU und FDP nicht zustande kommen (Stand der Hochrechnungen um 20.45 Uhr), lasse sich seiner<br />

Meinung nach am ehesten mit der SPD in einer großen Koalition Politik machen. Auch die absolute<br />

Mehrheit einer Partei ist für Lohmiller nicht die ideale Vorstellung für eine Regierung.<br />

Über eine Wahlbeteiligung von 75,5 Prozent freute sich <strong>Aitrach</strong>s Bürgermeister Thomas Kellenberger im<br />

Gespräch mit der SZ. „Das ist wirklich gut.“ Besonders gefreut hat ihn, dass in <strong>Aitrach</strong> viele junge Leute<br />

zur Wahl gegangen sind. Zu denken gaben ihm allerdings die Ergebnisse der Afd und der Linken. „Das ist<br />

ein gewisses Zeichen, dass man sich von der Mitte abwendet. Die kleinen Parteien schaffen es, mit einem<br />

Thema, das die Leute bewegt, zu punkten.“ Dabei sah Kellenberger immer einen Vorteil darin, dass die<br />

großen Parteien in Deutschland eine Richtung vorgegeben haben. Darüber, wie die Koalition auf<br />

Bundesebene auszusehen hat, wollte er keine Aussage treffen. „Das muss Frau Merkel entscheiden.“<br />

25.09.2013<br />

Symbolischer Spatenstich im Neubaugebiet „Rössle-Wies“<br />

13 Bauplätze stehen zur Verfügung – Bevorzugt werden einheimische Interessenten<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Zum symbolischen Spatenstich an <strong>Aitrach</strong>s innerörtlichem Neubaugebiet, an der „Rössle-Wies“<br />

haben sich Vertreter der Leutkircher Bank, der Baufirma und Bauplaner sowie Bürgermeister Thomas<br />

Kellenberger und Mitglieder des Gemeinderats getroffen.<br />

Natürlich waren auch die möglichen Bauherren dabei, die reges Interesse an den 13 angebotenen<br />

Bauplätzen zeigten, sowie viele der Nachbarn der umliegenden Anwesen rund um das Storchengässle.<br />

Hermann Müller (Leutkircher Bank) begrüßte die zahlreichen Gäste an der Baustelle, an der bereits die<br />

Erschließungsarbeiten begonnen wurden. Dies sei ein großer Tag, so Müller, man sei komplett in der Zeit<br />

und habe am heutigen Tag gemeinsam mit dem Bürgermeister bei einem Notartermin alles „in trockene<br />

Tücher“ gepackt.<br />

In vorhandene Struktur einfügen<br />

Überhaupt sei die Zusammenarbeit mit den Gemeindevertretern und den anderen Beteiligten überaus<br />

konstruktiv und vertrauensvoll gewesen. Sein Wunsch: Das Neubaugebiet soll sich in die vorhandene<br />

Struktur einfügen, und am Ende müsse Zufriedenheit bei allen Beteiligten herrschen. „Vertragt euch<br />

miteinander“, warKellenbergers Appell an die Alteingesessenen und an die künftigen Neubürger. Bei der<br />

anschließenden kleinen Feier im Säulensaal hatten die Beteiligten Gelegenheit zum Austausch und zum<br />

Kennenlernen. Mit dabei waren bereits sieben interessierte Familien aus <strong>Aitrach</strong>.


Die möglichen, künftigen Bauherren müssen einige Kriterien erfüllen: Sie sollten Einheimische sein,<br />

innerhalb von zwei Jahren müsse der Baubeginn erfolgen und innerhalb von drei Jahren abgeschlossen<br />

werden. Und erst nach fünfjähriger Wohndauer kann man das Wohnobjekt veräußern. Mit diesen<br />

Maßnahmen wolle man eventuellen Spekulationen Einhalt gebieten.<br />

Zum Spatenstich stellen sich Verantwortliche<br />

der OSB Volksbank Immobilien, Leutkircher<br />

Bank, der Baufirma, vom Planungsbüro und der<br />

Gemeinde auf der „Rössle-Wies“ (von links)<br />

auf: Klaus Kleber, Karl-Josef Fasnacht, Stephan<br />

Scheffold, Andreas Binder, Bürgermeister<br />

Thomas Kellenberger, Hermann Müller und<br />

Alois Ebert.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Gartenmarkt für Kirchenrenovation<br />

Mooshausen feiert „Aus dem Garten – Für den Garten“<br />

26.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - „Aus dem Garten - Für den Garten“ Unter diesem Motto veranstalteten Mitglieder der<br />

Kirchengemeinde Mooshausen erstm<strong>als</strong> einen Gartenmarkt auf dem Gelände des historischen, barocken<br />

Pfarrhofs. Um Geld für die derzeitige Kirchenrenovierung in die Kasse der Kirchengemeinde zu<br />

bekommen, hatten sich engagierte Frauen und Männer zur Herstellung und zum Verkauf von allerlei<br />

Nützlichem für Garten und Haus entschlossen. Anschließend planten sie ein Gartenfest. „Alles, was wir<br />

hier anbieten und spenden, haben insgesamt 15Frauen und Männer selbst hergestellt“, betont Claudia<br />

Schiele, eine der Initiatorinnen des Gartenmarkts.<br />

Bereits zur Eröffnung war der Besucheransturm riesig, da gab es viel zu Schauen und günstig zu<br />

Erwerben. Angeboten wurden Pflanzen und Blumen aller Art aus dem Garten für den Garten, dazu<br />

Kartoffeln und Kürbisse, Eingemachtes, Eingekochtes und Selbstgebranntes, Obst sowie leckere<br />

Marmelade, Sirup und Liköre, Hölzernes aus Schwemmholz und Weidenruten, Getöpfertes, Gemaltes,<br />

Gestricktes, Gefilztes, Gehäkeltes und Gesticktes sowie Genähtes, vom Dinkelkissen bis hin zu<br />

Wollsocken. Keramik, Gesägtes, Badesalz und sogar Postkarten zur Kirchenrenovation wurden teilweise<br />

geschmackvoll dekoriert dargeboten. Zur Bewirtung im alten Pfarrhof spielte die Veeh-Harfengruppe<br />

Regens Wagner aus Lautrach besinnliche<br />

Unterhaltungsmusik mit Gesang. Die Veranstaltung<br />

war laut Kirchenpfleger Siegfried Buchenein ein voller<br />

Erfolg. Nun fließen einige Tausend Euro für die<br />

Renovation der Kirche St. Johann Baptist in die Kasse<br />

der Kirchengemeinde.<br />

„Aus dem Garten – Für den Garten“. Unter diesem<br />

Motto stand der erstm<strong>als</strong> durchgeführte Gartenmarkt<br />

in Mooshausen, dessen Erlös der Renovierung der<br />

Pfarrkirche zugutekommt.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Baumstämme sollen Hangwasserschäden verhindern<br />

Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit am Schlossberg in <strong>Aitrach</strong><br />

Von Olaf Schulze<br />

28.09.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Zum Schutz vor Schäden durch abgehendes Geröll entlang der Landstraße 314 am Schlossberg<br />

in <strong>Aitrach</strong> wurden im Mai dieses Jahres bereits Betonleitwände an einem besonders gefährdeten Bereich<br />

angebracht.


Auf der stark befahrenen Verbindungsstraße zwischen <strong>Aitrach</strong> und Treherz in Richtung Bad Wurzach war<br />

es in der Vergangenheit des Öfteren zu Verkehrsbehinderungen durch Fels- und Erdabgänge gekommen,<br />

die zu Verkehrsgefährdungen führten.<br />

Als weitere Sicherheitsvorkehrungen wurde nun noch zur<br />

verstärkten Absicherung der L 314 eine längere Strecke mit<br />

Baumstämmen (unser Bild) abgesichert.<br />

So soll abgehendes Geröll aufgehalten werden.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Treherzer Holzrücker wirbt für Oberschwabenschau<br />

01.10.2013<br />

Es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand das markante Gesicht von Rudolf Geromiller für die<br />

Werbung entdeckt. Jetzt ist der 59-jährige Holzrücker und Landwirt mit einem stattlichen Kaltblüter auf<br />

Plakaten und Werbeflächen zur Oberschwabenschau zu sehen, die am 12. Oktober in Ravensburg ihre<br />

Pforten öffnet. 4000 Plakate hat der Veranstalter drucken<br />

lassen. Der Waldhofbauer aus dem <strong>Aitrach</strong>er Teilort Treherz<br />

setzt drei seiner sieben Kaltblüter zum Holzrücken im Wald ein,<br />

eine schonende Art der Holzgewinnung. Aber nicht nur zur<br />

Arbeit im Wald kommen die schweren Pferde zum Einsatz: In<br />

Memmingen ist Geromiller regelmäßig bei den Umzügen und<br />

Lagern zum Fischertag und Wallensteinfesten mit seinen<br />

prächtigen Gespannen dabei und in seiner württembergischen<br />

Heimat fährt er beim Biberacher Schützenfest und beim<br />

Ravensburger Rutenfest mit. Dann sind seine Pferde prächtig<br />

herausgeputzt und echte Hingucker, wie kürzlich bei der<br />

Glockenweihe in Mooshausen.<br />

os/Foto: Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong>er Kriegerdenkmal wird ausgebessert<br />

Renovierungskosten belaufen sich auf 2200 Euro<br />

Von Olaf Schulze<br />

02.10.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Das Kriegerdenkmal in <strong>Aitrach</strong> bei der Pfarrkirche weist starke Witterungsschäden und<br />

Abplatzungen auf. Daher sei eine Sanierung zur Verlängerung der Lebensdauer des Kalksteinbauwerks<br />

dringend notwendig, sagte Gemeindekämmerer Johannes Simmler in der jüngsten Gemeinderatssitzung.<br />

Die im Jahr 1923 erstellte Gedenkstätte, die an die Toten und Vermissten beider Weltkriege erinnert,<br />

habe zwischenzeitlich sehr starke Schäden am Kalkstein zu verbuchen, so haben sich größere Risse<br />

gebildet, die wiederum zu größeren Abplatzungen geführt haben, so der Kämmerer. Die<br />

Renovierungskosten des Kriegerdenkm<strong>als</strong> belaufen sich auf insgesamt 2200 Euro.<br />

Über den Zustand des Denkm<strong>als</strong> sagte sich Bürgermeister Thomas Kellenberger: „Erschreckend: Alle<br />

Denkmäler dieser Zeit werden so verwittern, wir müssen erkennen: Das ist nicht für die Ewigkeit.“ Dies<br />

prognostizierte auch die zuständige Steinmetzfirma Joser, sie sieht die Lebensdauer des Mahnm<strong>als</strong> für<br />

weitere zehn bis 15 Jahre. Bei der Restaurierungsmaßnahme könne nicht mehr komplett saniert werden,<br />

da die Substanz des Kalksteins schon zu stark angegriffen sei. Damit ließe sich der Verfall der Materialien<br />

lediglich verzögern. Und auch Ratsmitglied Manfred Graf fand: „Das sieht übel aus, Regenwasser und<br />

Frost haben dazu beigetragen.“


Gedenkstätte neu definieren<br />

„Was kann man tun, außer der geplanten Restaurierung und danach Ausbesserungsmaßnahmen alle zwei<br />

Jahre?“, fragte sich die Runde. Mit einer Überdachung konnte sich Kellenberger nicht anfreunden, „da tu<br />

ich mich schwer“, gleichwohl müsse man irgendwann<br />

eine Gesamtlösung ins Auge fassen.<br />

Peter Beuter konkretisierte: „In zehn Jahren müssen<br />

wir eine neue Gestaltung eines Kriegerdenkm<strong>als</strong> ins<br />

Auge fassen.“ Und auch Carla Mayer meinte, „die<br />

Gedenkstätte muss irgendwann neu definiert werden“.<br />

Noch im Herbst soll saniert werden. Dann erstrahlen<br />

Denkmal und Gedenkstätte in neuem Glanz, denn auch<br />

das Gelände am Kriegerdenkmal wurde inzwischen mit<br />

Hecke und Holzzaun neu gestaltet.<br />

Das Kriegerdenkmal in <strong>Aitrach</strong> soll restauriert werden.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

04.10.2013<br />

Raucherbereich mit Dach soll entstehen<br />

<strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat macht sich Überlegungen zu Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle<br />

<strong>Aitrach</strong> (os) - Wohin mit den Rauchern bei Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle? Überlegungen und<br />

Vorschläge hierzu machten sich der <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat sowie Vereinsvertreter anlässlich einer<br />

Ortsbegehung im Frühjahr dieses Jahres, bei der die Erfahrungen der verschiedenen<br />

Hallenveranstaltungen besprochen wurden.<br />

Aufgrund dieser Erfahrungen entschied man sich für einen Raucherbereich hinter der Festhalle. Hierbei<br />

wurde auch einer möglichen Lärmbelästigung Rechnung getragen, die durch eine<br />

Schallimmissionsprognose für das Baugenehmigungsverfahren untermauert wurde.<br />

Die Raucherüberdachung hinter der Halle mache Sinn, sagte Bürgermeister Thomas Kellenberger, da es<br />

bei verschiedenen Veranstaltungen in der Vergangenheit schon zu Beschwerden von Anwohnern<br />

gekommen sei, die sich durch „nächtliche Kommunikationsgeräusche“ gestört fühlten. An diesem Ort,<br />

zwischen Festhalle und Vereinsheim, könne mit der geringsten Lärmbelästigung gerechnet werden. Im<br />

Übrigen müsse auch hier die Nachtruhe ab 22 Uhr berücksichtigt werden.<br />

Wie das Ganze aussehen soll und was es kosten soll, erläuterte Architekt Edmund Mauerer, der die<br />

Planung der Stahl/Glaskonstruktion erstellt hat, dessen Fertigung die Firma Kunz (<strong>Aitrach</strong>) <strong>als</strong> günstigster<br />

Anbieter für 9480 Euro übernimmt. Dabei überspannt das gläserne Dach etwa eine 30 Quadratmeter<br />

große Fläche zwischen der Hallenrückwand und dem Dach des Vereinsheims, so dass insgesamt eine 45<br />

Quadratmeter große Gesamtfläche entsteht.<br />

Das leicht schräge Dach ruht auf zwei Stützpfeilern, der Zugang zur Raucherüberdachung soll über die<br />

Außentüre des Stuhllagers erfolgen. Dieses wird bei größeren Veranstaltungen erfahrungsgemäß <strong>als</strong> Bar<br />

oder Ausschank benutzt. Zu beachten sei allerdings, in der kälteren Jahreszeit könne es zu<br />

Zugerscheinungen kommen, was durch einen Luftschleier an der Türöffnung unterbunden werden soll.<br />

Bei diesem Verfahren wird warme Luft an die Türöffnung geblasen (vergleichbar, wie aus Kaufhäusern<br />

bekannt).<br />

Ob diese 2500 Euro teure Barriere wirklich funktioniert, soll an einem längeren Probelauf getestet<br />

werden, wobei Mauerer dies <strong>als</strong> einzige Chance der baulichen Gegebenheiten sieht. Der einstimmige<br />

Beschluss des Gemeinderats beinhaltete zusätzlich die Kosten für die Fundamente der Stützen (2000<br />

Euro) sowie das Architektenhonorar (1275Euro). Dies soll vor der kalten Jahreszeit verwirklicht werden.


<strong>Aitrach</strong>er Sportverein profitiert von Neuregelung<br />

Gemeinde übernimmt alle Kosten, die für Sportplatz und Vereinsheim anfallen<br />

Von Olaf Schulze<br />

07.10.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> - Eine gute Nachricht für den TSV <strong>Aitrach</strong> hat Bürgermeister Thomas Kellenberger in der jüngsten<br />

Gemeinderatsitzung verkündet. Nachdem der heimische Sportverein bisher für die Pflege auf dem<br />

Sportplatz „Auf dem Kapf“ am Oberhauser Weg verantwortlich war, übernimmt die Gemeinde nun<br />

rückwirkend zum 1. Januar 2013 alle mit dem Betrieb, der Unterhaltung und der Nutzung des<br />

Pachtobjekts verbundenen Kosten.<br />

Mit diesen Änderungen seien Pflege und Unterhalt klar geregelt, so Kellenberger. Die Gemeinde habe<br />

zudem <strong>als</strong> Eigentümerin der Sportanlagen ein großes Interesse an der fachgerechten Unterhaltung des<br />

Geländes.<br />

Das Gleiche gilt auch für den Schulungs- und<br />

Ballraum, der auch <strong>als</strong> Vereinsheim genutzt<br />

wird und bei dem eine bauliche Verbindung<br />

zur Mehrzweckhalle besteht. Dort waren in der<br />

Vergangenheit die Nebenkosten schwer<br />

abzurechnen, mit der Folge von großen<br />

Ungenauigkeiten.<br />

Die Beschlüsse hierzu wurden in einer nicht<br />

öffentlichen Sitzung gefasst.<br />

Die Gemeinde übernimmt den Unterhalt von<br />

Sportplatz (links) und Vereinsheim.<br />

Foto: Olaf Schulze<br />

Neues Rednerpult für Festhalle<br />

Die Festhalle in <strong>Aitrach</strong> bekommt ein neues Rednerpult. (Foto:<br />

Schulze)<br />

Für 950 Euro erhält die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> ein neues Rednerpult für<br />

die im vergangenen Jahr umgebaute Festhalle. Der Vorschlag für<br />

die Neuanschaffung eines Pults kam aus dem Gemeinderat, da das<br />

alte Pult immer zu verschiedenen Veranstaltungsorten transportiert<br />

werden musste. Das bis zu 1,20 Meter Höhe verstellbare Pult aus<br />

Birkenholz ist fest mit zwei Mikrofonen verbunden, gekoppelt mit<br />

der Akustik der Festhalle. Zudem ist eine Leselampe installiert. Die<br />

Frontpartie wird vom <strong>Aitrach</strong>er Gemeindelogo gestaltet, das von<br />

hinten beleuchtet wird. Für die ausführende Firma Jörg Lemmer<br />

(<strong>Aitrach</strong>) eine handwerkliche Herausforderung. Die Planung und<br />

Entwicklung erfolgte am Computer, zusammengebaut wurde das<br />

Rednerpult von Schreinergesellin Jennifer Baack (Foto). Die<br />

Premiere für das neue Pult erfolgt dann beim heutigen bunten<br />

Abend in der Festhalle.<br />

olas/Foto: Schulze<br />

18.10.2013


20.10.2013<br />

Ehepaar Münsch hält eisern zusammen<br />

Glückspfennig führt das Paar vor fast 70 Jahren zueinander<br />

Seit 65 verheiratet: Hildegard und Karl Münsch in <strong>Aitrach</strong>.<br />

(Foto: Schulze)<br />

AITRACH / OLAS „Das muss ein Glückspfennig sein“, hat sich vor fast<br />

70 Jahren ein junger Soldat in Iserlohn gedacht, <strong>als</strong> ihm ein Mädchen<br />

einen Pfennig aufhob, der ihm runtergefallen war. So lernten sich Karl<br />

und Hildegard Münsch kennen, und bis zum heutigen Tag glauben die<br />

beiden an den Glücksbringer. Seit jenem Tag sind sie zusammen, und<br />

am Wochenende feierten sie bei guter Gesundheit ihr 65.<br />

Ehejubiläum, die eiserne Hochzeit. Zum Gratulieren kam <strong>Aitrach</strong>s<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger, er überbrachte nebst einem<br />

Geschenkkorb auch die Glückwünsche der Gemeinde sowie eine<br />

Urkunde von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Zur<br />

gemeinsamen Familienfeier traf man sich nach dem<br />

Sonntagsgottesdienst im Rössle.<br />

Gleich nach der Kriegsgefangenschaft kehrte der Schwabe Münsch<br />

mit der gebürtigen Sauerländerin Hildegard in sein Heimatdorf an die<br />

Iller zurück, wo sie 1948 den Bund fürs Leben schlossen. „Das war die erste öffentliche Hochzeit nach<br />

dem Krieg in <strong>Aitrach</strong>“, erinnert sich der Jubilar. „Dam<strong>als</strong> war Frack und Zylinder angesagt, und mit<br />

Musikbegleitung und Hochzeitszug ging's zur Trauung in die Kirche.“ Das festliche Hochzeitsoutfit wurde<br />

dam<strong>als</strong> ausgeliehen. Überhaupt, die Musik und die Kirche hat die beiden nie losgelassen: vom<br />

Ministranten bis zum Organisten engagierte sich der ehemalige Schuhmacher und Postbote bei der<br />

Kirchengemeinde und war auch bei der heimischen Musikkapelle jahrzehntelang aktiv.<br />

Aktiv und umtriebig war „Münsche Karl“ schon immer, es gibt kaum eine Institution in der<br />

Illertalgemeinde, in der er sich nicht ehrenamtlich engagierte. Kein Wunder, dass dieses vorbildliche,<br />

uneigennützige Verhalten entsprechend gewürdigt wurde: Vor zwei Jahren wurde der nun fast<br />

Neunzigjährige mit der erstm<strong>als</strong> vergebenen Bürgermedaille der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> ausgezeichnet.<br />

Ruhender Pol zu seinen zahlreiche Aktivitäten war Ehefrau Hildegard, sie zeigte viel Verständnis und<br />

kümmerte sich um Haus und Familie „Ich habe ihm immer den Rücken freigehalten, wenn er seinen<br />

kreativen Hobbys nachging, oft musste er Texte für drei verschieden Theaterstücke lernen“s, erinnert sich<br />

die Jubilarin.<br />

Seine Hobbys betreibt der Jubilar nach wie vor: Malen, Dichten, Schnitzen und Musizieren gehören zu<br />

seinem kreativen Repertoire, damit hat er in den vergangenen Jahrzehnten viele kleine und große<br />

Kunstwerke geschaffen. Trotzdem kamen die gemeinsamen Unternehmungen nie zu kurz. Bis vor einigen<br />

Jahren wurde noch täglich geschwommen und wöchentlich gekegelt, und immer noch stehen<br />

ausgedehnte Spaziergänge auf dem Tagesplan. Unvergessen seien auch die vielen Ausflüge in die nähere<br />

und weitere Heimat, „da besuchten wir immer die Minigolfplätze“.<br />

„Bin mal gespannt, was bis zur Gnadenhochzeit in fünf Jahren noch für Aktivitäten hinzukommen“, meinte<br />

dann auch Bürgermeister Kellenberger und erinnerte an weitere prägende Ereignisse in den vergangenen<br />

fünf Jahren des Jubelpaars, zwischen Diamantener und Eiserner Hochzeit: Fernsehauftritt beim SWR,<br />

Ausstellung im Rathaus, Verleihung der Bürgermedaille und das Malen von Weihnachtskarten. „Münsch ist<br />

ein Aushängeschild der Gemeinde.“<br />

28.10.2013<br />

Hans Katzenberger erhält Bürgermedaille<br />

Bürgerempfang in der Festhalle – Bürgermeister Kellenberger nimmt Verleihung vor<br />

Von Olaf Schulze<br />

<strong>Aitrach</strong> - Höhepunkt beim Bürgerempfang in der gut besuchten Festhalle in <strong>Aitrach</strong> ist die Verleihung der<br />

Bürgermedaille an Hans Katzenberger gewesen. Bürgermeister Thomas Kellenberger gratulierte und<br />

übereichte die glänzende Medaille, die zugehörige Urkunde sowie eine Anstecknadel an den verdienten


Mitbürger, der sich seit 1959 ununterbrochen für das Gemeinwohl mit dem Schwerpunkt im sportlichen<br />

und kulturellen Bereich engagiert hat. „Katzenberger hat den Turn- und Sportverein <strong>Aitrach</strong> mit seinen<br />

heute konstanten 1000 Mitgliedern über vier Jahrzehnte maßgeblich gestaltet und geprägt“, sagte<br />

Kellenberger. In seiner Dankesrede blickte der Geehrte auf die Historie des Vereins zurück und erinnerte<br />

an die Gründerzeit mit den Fußballern und Turnern.<br />

Mit Turnern, nämlich den „Power-Kids“ des TSV, wurde auch das Festprogramm eröffnet. Die Mädchen<br />

und Buben im Grundschulalter zeigten sportliche Sprungübungen auf der Bühne und stimmten die<br />

Besucher auf das abwechslungsreiche Programm des Abends ein, durch das in gewohnt lockerer und<br />

charmanter Art die stellvertretende Bürgermeisterin Carla Mayer führte.<br />

Kellenberger informiert über Kommunalpolitik Neben dem Sport wurde Musikalisches, Lyrisches,<br />

Historisches und Kommunalpolitisches geboten: alles Themen, die die Zukunft, die Gegenwart und die<br />

Vergangenheit <strong>Aitrach</strong>s beinhalteten. „<strong>Aitrach</strong> – das sind wir alle zusammen“, unterstrich Moderatorin<br />

Mayer die Bedeutung der Veranstaltung, zu der neben Kellenberger auch Gemeindeheimatpfleger Peter<br />

Roth, Mundartdichterin Gisela Waibel sowie die heimische Musikapelle beitrugen.<br />

Der Gemeindechef informierte über die Kommunalpolitik. Aktuell, rückblickend und vorausschauend trug<br />

er in Wort und Bild Entwicklungen, Planungen, Aufgaben und Kosten in der Gemeinde vor. Im übrigen<br />

ständen im nächsten Jahr Gemeinderatswahlen heran: „Macht mit und engagiert Euch“, war sein Appell.<br />

Mitmachen und sich engagieren, das ist auch das Ding von Anton Waibel, der seit nun vier Jahrzehnten<br />

einen kleinen Tierpark umtreibt. In dieser Zeit habe er vielen Kindern in „Tonis Tierpark“ Freude und<br />

Wissen über die heimische Tierwelt näher gebracht. Noch zwei Jahre, dann will der „Pfunds-Kerle“<br />

aufhören. Seine außergewöhnliche Leistung, sich jeden Tag zwei Mal rund um die Tiere zu kümmern,<br />

belohnte der Gemeindechef mit der Übergabe eines Geschenkkorbes.<br />

Über einen etwas längeren Zeitraum in der <strong>Aitrach</strong>er Historie berichtete Heimatpfleger Peter Roth. Er<br />

beleuchtete ausführlich die Zusammenhänge, wie es dazu kam, dass im Jahr 1888 die führende<br />

Gemeinde Mooshausen von <strong>Aitrach</strong>, heuer 125Jahre, abgelöst wurde.<br />

Das <strong>Aitrach</strong> ein liebenswerter Ort ist, bewies auch der Vortrag von Gisela Waibel. Die Mundartdichterin<br />

trug ihren lyrischen Liebesbeweis zu ihrem Heimatort anrührig vor und berührte die Herzen des Publikums<br />

mit „Oitra“. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Musikapelle <strong>Aitrach</strong> unter der Leitung<br />

von Steffi Geromiller.<br />

Hans Katzenberger ist nach Franz Weishaupt und Karl Münsch der dritte Preisträger der<br />

Bürgermedaille in <strong>Aitrach</strong>, die vor zwei Jahren<br />

erstm<strong>als</strong> vergeben wurden.<br />

Der Geehrte engagierte sich beim TSV <strong>Aitrach</strong> in<br />

mehreren Ämtern, etwa <strong>als</strong> Vorsitzender von 1971<br />

bis 1981 sowie 1987 bis 1997. Er war Mitbegründer<br />

der Narrenzunft <strong>Aitrach</strong> und Zunftmeister bis 1981.<br />

Zusätzlich zu seinem Beruf war er im<br />

Prüfungsausschuss der Industrie- und<br />

Handelskammer Augsburg/Schwaben zeitweise <strong>als</strong><br />

Vorsitzender (1983 bis 2001) vertreten.<br />

(olas)<br />

Mit der Bürgermedaille wurde Hans Katzenberger von<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger ausgezeichnet.<br />

(Foto: Olaf Schulze)


30.10.2013<br />

Alte Schule in Mooshausen wird saniert<br />

Undichtes Dach und Garage sind aktuell die dringlichsten Maßnahmen<br />

Dringend sanierungsbedürftig ist das Dach des alten Schulhauses und die<br />

Garage in Mooshausen.<br />

(Foto: Schulze)<br />

Von Olaf Schulze<br />

MOOSHAUSEN Die alte Schule in <strong>Aitrach</strong>-Mooshausen ist dringend<br />

sanierungsbedürftig: Zu diesem Schluss kamen die Verwaltung und der<br />

technische Ausschuss bereits anlässlich einer Bauschau im Juni dieses Jahres,<br />

die gemeinsam mit dem Architekten Christian Welte gemacht wurde. Das<br />

Ergebnis dieser Besichtigung: Im gesamten Gebäude ist ein Wartungsstau<br />

vorhanden, wobei Undichtigkeiten im Dach und der Garage die momentan dringlichsten Maßnahmen sind.<br />

Diese gelte es, wenn möglich noch vor Winterbeginn <strong>als</strong> Sofortmaßnahme zu beheben, darin waren sich<br />

Verantwortlichen einig. Der Gemeinderat billigte jetzt die knapp 12000 Euro teuren Baumaßnahmen<br />

einstimmig und gab grünes Licht für eine freihändige Vergabe.<br />

Ehemalige Rektorenwohnung ist bewohnt<br />

Wo und was saniert werden muss, darüber informierte Architekt Welte das Gremium vorab. Der aus dem<br />

Jahr 1914 stammenden Altbau, in dem momentan die ehemalige Rektorenwohnung bewohnt ist und das<br />

Dach in den 1980er Jahren mit einer Aufdämmung saniert wurde, sei nun an einigen Stellen undicht und<br />

provisorisch teilweise mit Planen abgedichtet.<br />

Um weitere Schäden zu vermeiden, müsse umgehend saniert werden. Dazu muss das Dach geöffnet<br />

werden, die beschädigte Dämmung und Verblechung demontiert und eine neue Dämmung mit<br />

funktionierendem Dach eingebaut werden. Auch das Garagendach befinde sich in einem desolaten<br />

Zustand, zudem sind Wände und Decken feucht und schimmelig. Hier müsse eine neues Dach her und die<br />

Oberflächen sollten von einem Maler überarbeitet werden.<br />

Mit diesen Sofortmaßnahmen werden zwar die dringendsten Probleme gelöst, so der Experte, gleichwohl<br />

sei ein weiterer Wartungsstau unumgänglich. Mittelfristig kommen weitere kostenintensive<br />

Sanierungsmaßnahmen auf die Gemeinde zu, so seine Prognose. Dies erkannte übrigens auch der<br />

technische Ausschuss des Rates. Dann stehen auch Arbeiten an den 1963 erstellten Erweiterungsbauten<br />

an. Fenster, Dach, Verblechung, Fassaden, Elektroinstallation, Sanitär und Heizung – alles Arbeiten die in<br />

naher Zukunft notwendig werden.<br />

Da müsse man sich schon Gedanken über die Zukunft der alten Schule und deren Nutzung machen, so<br />

der einhellige Tenor des Gremiums. Momentan werde ein Teil des Schulare<strong>als</strong> <strong>als</strong> Wohnung genutzt.<br />

Weitere Räumlichkeiten stehen dem Verein Freundeskreis Mooshausen, einer Gesundheitssportgruppe<br />

und einem Fasnetsverein zur Verfügung. Bedarf sei <strong>als</strong>o vorhanden, so Ratsmitglied Edgar Müller, „da<br />

müssen sich dann die Mooshausener mal Gedanken machen“.<br />

Illerkanal ist wieder geflutet<br />

Schäden wurden ausgebessert - Brücken sind weiterhin<br />

gesperrt<br />

Wasser Marsch im Illerkanal Mooshausen: Nach Ausbesserungsarbeiten<br />

an einem fünf Kilometer langen Teilstück zwischen Mooshausen und<br />

Tannheim wurde der Kanal wieder geflutet.<br />

(Foto: Olaf Schulze)<br />

31.10.2013<br />

MOOSHAUSEN / OLAS Der Illerkanal ist während der Bauphase am<br />

Fluss- und Kanalgelände am Iller-Stauwehr in Mooshausen auf einer<br />

Länge von etwa fünf Kilometern, bis zum Kraftwerk Tannheim trocken<br />

gelegt geworden. Im Rahmen der Erneuerung des Einlaufbauwerks - die Arbeiten begannen im Juli dieses


Jahres und dauern geplant bis zum 19. Dezember - wurde der Wasserspiegel der Iller abgesenkt, sodass<br />

der Kanal trocken gelegt wurde, um schadhafte Stellen auszubessern. Mit Rücksicht auf die im Kanal<br />

lebenden Tiere wie Fische und Kleinstlebewesen geschah dies sehr langsam. Diese wurden durch<br />

Fachleute geborgen und umgesetzt.<br />

Parallel hierzu wurden im ersten Bauabschnitt die Betonarbeiten zum Brückenbau und dem<br />

Einlaufbauwerk getätigt. Inzwischen wurde der Kanal wieder geflutet und auch Strom könne wieder<br />

erzeugt werden, so die Aussage vom Teamleiter des Energieversorgungsunternehmens, das die Anlage<br />

betreibt. Allerdings sei die Rechenreinigungsanlage noch nicht in Betrieb, hierfür werden derzeit die<br />

Schienen verlegt und Antrieb sowie Steuerung und die Anlage selbst installiert.<br />

Während der jetzt laufenden Endmontage seien die Brücken der Großbaustelle weiterhin für den<br />

öffentlichen Verkehr und den Personenverkehr gesperrt, und es werden noch die entsprechenden<br />

Sicherheitszäune angebracht. Wenn das Wetter mitspiele, könne man den Termin zur Fertigstellung gut<br />

einhalten, so Teamleiter Josef Ammann. „Wir sind gut in der Zeit.“<br />

Kindergarten <strong>Aitrach</strong> bekommt zweiten Rettungsweg<br />

Zusammen mit weiteren Maßnahmen kostet der Bau etwa 62 000 Euro<br />

02.11.2013<br />

Vom Obergeschoss des Nordwestgiebels (Bildmitte) des <strong>Aitrach</strong>er<br />

Kindergartens soll eine Fluchttreppe <strong>als</strong> zweiter Rettungsweg angelegt<br />

werden. (Foto: Schulze)<br />

AITRACH / OLAS Ein zweiter Rettungsweg, wie anlässlich einer<br />

sogenannten Brandverhütungsschau im <strong>Aitrach</strong>er Kindergarten Arche<br />

Noah im Juni dieses Jahres vom Landratsamt gefordert, soll<br />

demnächst verwirklicht werden. In seiner jüngsten Sitzung stimmte<br />

der Gemeinderat einstimmig der brandschutztechnischen Maßnahme<br />

zu, wobei noch weitere Maßnahmen am und um den Gebäudetrakt in<br />

<strong>Aitrach</strong>s Ortsmitte hinzukommen. Dafür muss die Gemeinde<br />

insgesamt etwa 62 000 Euro in die Hand nehmen.<br />

Da es sich bei dem zweiten Rettungsweg um einen Fluchtweg aus den Räumlichkeiten der<br />

Kleinkindergruppe im Obergeschoss des Nordtrakts handele, könne man mit Zuschüssen in Höhe von bis<br />

zu 70 Prozent rechnen, so Gemeindekämmerer Johannes Simmler. Weitere brandschutztechnische<br />

Auflagen werden durch eine Trennung zwischen Erd- und Obergeschoss mittels Anbringen von vernetzten<br />

Rauchmeldern sowie dem Einbau einer Türe zum Keller erfüllt.<br />

Für den Rettungsweg hatte man verschiedene Fluchtvarianten ins Auge gefasst, übrig blieben der Bau<br />

einer Fluchttreppe vom Obergeschoss von den Fenstern des Nordwestgiebels hinunter in den<br />

Außenbereich, die entweder über die Toilettenräumlichkeiten der Kinder (im Bild rechts) oder über die<br />

Personaltoilette (Mitte) erreichbar werden sollte. Schließlich einigte man sich auf das mittige Fester in der<br />

Giebelwand.<br />

Architekt Christian Welte erläuterte anschließend auch die weiteren Maßnahmen an und um das<br />

Kindergartenareal, die vorab mit dem technischen Ausschuss abgestimmt wurden.<br />

Zum einen soll durch Verschattungsanlagen im Obergeschoss der Kleinkindergruppe der starken Erhitzung<br />

im Sommer entgegengewirkt werden. Ein neuer Lagerschuppen soll Platz für Kleinkindergegenstände<br />

schaffen, und ein maroder Palisadenschutz soll zurückgebaut werden. Ausführlich listete Welte auch seine<br />

Honorarkosten auf, die insgesamt 8400 Euro betragen.<br />

Bachlauf neben dem Bahnübergang Burghalde wird verlegt<br />

<strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat äußert keine Bedenken<br />

05.11.2013<br />

Das Bachbett beim Bahnübergang Burghalde (rechts neben dem Weg zum<br />

Übergang) soll verlegt werden. (Foto: Schulze)<br />

AITRACH / OLAS Gegen die von der Deutschen Bahn Netz AG geplanten<br />

Verlegung des Bachlaufes neben dem Bahnübergang Burghalde an der<br />

Bahnstrecke München-Lindau hat die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> keine Einwände.


Notwendig wird diese Bachbettverlegung auf Höhe Kilometer 18,7 bei Marstetten-<strong>Aitrach</strong>, zwischen<br />

<strong>Aitrach</strong> und Memmingen, einem von insgesamt neun Übergängen auf <strong>Aitrach</strong>er Gemarkung. An sechs<br />

davon muss sich die Gemeinde auf Grund der Eisenbahnkreuzungsvereinbarung finanziell beteiligten.<br />

Da der Bahnübergang Burghalde nicht mehr der Sicherheit, den gesetzlichen Bestimmungen an die<br />

Abwicklung des Verkehrs und den Regeln der Technik entspricht, soll dieser, im Hinblick auf die geplante<br />

Elektrifizierung der Strecke, mit Halbschranken nachgerüstet, verbreitert und die Einschaltstrecken<br />

verlängert werden.<br />

Durch die Verbreiterung der Gemeindestraße auf 5,50 Meter zum Übergang muss nun auch das<br />

nebenherlaufende Bachbett entsprechend verlegt werden, welches das Gleisbett auf einer Länge von<br />

etwa 14 Metern in einer Röhre unterquert. Der Durchlass unter der Bahn ist für einen Bach natürlichen<br />

Ursprungs angelegt, der aus Quellen des Gemeindewalds entspringt. Um im Kreuzungsbereich gefährliche<br />

Situationen mit entgegenkommenden Fahrzeugen auszuschließen, werden jeweils 25 Meter Schutzbereich<br />

angelegt, versehen mit entsprechenden Schutzplanken und Asphaltbetonbelag.<br />

<strong>Aitrach</strong>er Kriegerdenkmal wird restauriert<br />

Viele Bürger sprechen die Restauratorin während ihrer Arbeit an<br />

11.11.2013<br />

Die Leutkircher Restauratorin Petra Joser frischt derzeit<br />

das Kalksteinbauwerk aus dem Jahre 1923 gründlich auf.<br />

(Foto: olas)<br />

AITRACH / OLAS Nachdem das Areal rund um das<br />

<strong>Aitrach</strong>er Kriegerdenkmal teilweise neu angelegt und<br />

gestaltet wurde, wird nun das steinerne Denkmal gründlich<br />

restauriert. Die Leutkircher Restauratorin Petra Joser<br />

frischt derzeit das Kalksteinbauwerk aus dem Jahre 1923<br />

gründlich auf, um den Verfall, ausgelöst durch<br />

Witterungsschäden, zu verzögern.<br />

Der Zahn der Zeit habe an dem Monument genagt und man könne nicht mehr komplett sanieren, da die<br />

Substanz des Kalksteines schon zu stark angegriffen sei, so die Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin<br />

und nennt unter anderem die Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit und Moosbildung <strong>als</strong> mögliche Ursachen.<br />

Dem müsse man entgegen wirken. So habe sie auf schonende, sanfte Art die Steine gereinigt, Risse<br />

mineralisch geschlossen, Haarrisse verschlämmt und Hohlstellen verfüllt, so dass kein Wasser eindringen<br />

kann. Stoppen kann man den Prozess des Verfalls nicht, so die Expertin, und die Vergänglichkeit müsse<br />

man zugestehen, gleichwohl habe der Naturstein eine Seele. Man müsse halt danach schauen und je<br />

nach Zustand tätig werden. Ihre Hoffnung: „Vielleicht hat ja noch eine Generation etwas davon, das wäre<br />

schön für <strong>Aitrach</strong>.“ Mit der im Gemeinderat angedachten Idee, irgendwann eine Neugestaltung des<br />

Kriegerdenkm<strong>als</strong> ins Auge zu fassen, kann sie sich überhaupt nicht anfreunden, allein der Zuspruch und<br />

das Interesse an ihrer Arbeit seitens der Bevölkerung sie in <strong>Aitrach</strong> außergewöhnlich groß. „So häufig wie<br />

hier bin ich sonst nirgendwo bei meiner Arbeit angesprochen worden.“<br />

12.11.2013<br />

Leonie Fetters Schicksal rührt viele Menschen<br />

Für das schwer behinderte Mädchen aus <strong>Aitrach</strong> sind<br />

mehr <strong>als</strong> 50000 Euro zusammen gekommen<br />

Sonja Fetter mit ihrer schwerbehinderten Tochter Leonie in<br />

<strong>Aitrach</strong>. (Foto: Jörg Schollenbruch)<br />

Von Olaf Schulze<br />

AITRACH Mehrere hundert Menschen und Firmen haben<br />

insgesamt mehr <strong>als</strong> 51000 Euro bei der Spendenaktion<br />

„Leonie“ eingezahlt, die im August dieses Jahres ins Leben<br />

gerufen wurde. Anlass für die Welle der Hilfsbereitschaft war


ein Bericht der Schwäbischen Zeitung, in dem über das Schicksal der elfjährigen Leonie Fetter aus <strong>Aitrach</strong><br />

berichtet wurde. Das Mädchen ist vor zweieinhalb Jahren nach Komplikationen in Folge einer<br />

Mandeloperation schwer behindert und muss rund um die Uhr betreut werden.<br />

Die Initiative für die Spendenaktion ging vom Pflegedienst aus, so Leonies Vater Erwin Fetter, und die<br />

Gemeinde <strong>Aitrach</strong> fungiert dabei <strong>als</strong> Treuhänderin. Anlässlich der jüngsten Gemeinderatssitzung<br />

verkündete Bürgermeister Thomas Kellenberger stolz das Spendenergebnis, das innerhalb von drei<br />

Monaten eingezahlt wurde. Mit dem Geld soll nun einiges am Haus verändert werden, um Leonies<br />

Versorgung und Therapie zu erleichtern, so Vater Erwin. Weiter steht die Anschaffung eines<br />

behindertengerechten Kraftfahrzeuges ganz oben auf der Wunschliste. Als Sonja und Erwin Fetter über<br />

das Ergebnis informiert wurden, war deren Freude über die Anteilnahme der Bevölkerung riesengroß.<br />

Leonies Vater zeigte sich in einem Gespräch mit unserer Redaktion „überwältigt, unsere Erwartungen und<br />

Hoffnungen wurden weitaus erfüllt“. Er möchte den vielen Spendern persönlich danken, wenn er deren<br />

Namen kennt.<br />

Schicks<strong>als</strong>schlag hat Leben grundlegend geändert<br />

Das Leben der Fetters hat sich nach dem Schicks<strong>als</strong>schlag grundlegend verändert: Mutter Sonja ist voll in<br />

der Versorgung und Pflege von Leonie eingebunden, in ihrer Familie sind noch Sohn Lukas (7) und<br />

Tochter Luna (2), „das ist ganz schön stressig und man will ja für alle da sein“. Man funktioniere,<br />

persönliches bleibe auf der Strecke und „viele Sachen, die mal wichtig waren, sind auf einmal nicht mehr<br />

wichtig“, so Sonja Fetter. „Es hilf nicht, den Kopf in den Sand zu stecken, das Leben geht weiter, und wir<br />

können nicht nur dasitzen und weinen“, das sieht auch ihr Ehemann so.<br />

Für die Familie kommen jetzt noch ein paar Hürden. dazu. Zum einen geht es um die Planung und<br />

Umsetzung der Hausanpassung. Zum anderen muss die Beschaffung des behindertengerechten<br />

Fahrzeuges mit den Spezialfirmen abgestimmt werden und das ganze muss noch durch die zuständige<br />

Finanzbehörde freigegeben werden.<br />

<strong>Aitrach</strong> wird bei der Fasnet brasilianisch<br />

Dennis I und Katja I regieren die <strong>Aitrach</strong>er Narren in der diesjährigen Saison<br />

13.11.2013<br />

Brasilianer Ture Kiefer weckt das Kellaweible auf.<br />

(Foto: Schulze)<br />

AITRACH / OLAS Bevor die<br />

Fußballweltmeisterschaft in Brasilien stattfindet,<br />

kommt Brasilien nach <strong>Aitrach</strong>. Denn „Brasilien“<br />

lautet das Motto der diesjährigen Fasnetssaison.<br />

Dies teilte Zunftmeister Wolfgang Halder den<br />

zahlreichen Narren mit, die sich im proppenvollen<br />

Säulensaal zur Fasnetauferstehung am 11.<br />

11.getroffen hatten. Zugleich fand auch die<br />

Maskeneinschreibung sowie die Vorstellung des<br />

neuen Prinzenpaares statt. Dennis I und Katja I<br />

regieren heuer die <strong>Aitrach</strong>er Narren.<br />

„Pfarrer Ture Kiefer“ und sein „Assistent Roland<br />

Lares“ führten den Zug an, in dem der Sarg mit<br />

dem bei der letzten Fasnet begrabenen Kellaweible mitgeführt wurde. In seiner „Predigt“ erinnerte<br />

Hochwürden an die vergangene Saison, die erstm<strong>als</strong> in der neuen Festhalle gefeiert wurde. Beim<br />

letztjährigen Motto „Afrika“ seien die Narren auf den Geschmack von etwas Exotischem gekommen, daher<br />

heuer auch das Motto „Brasilien“. Beide Geistlichen bemühten sich intensiv – jedoch zunächst erfolglos –<br />

um die „Auferstehung“ des im Sarg liegenden Kellaweibles, bis Pfarrer Ture, ausstaffiert zum<br />

brasilianischen Fußballstar, den Maskenträger zum Leben erweckte. Unter der Maske verbarg sich Dennis<br />

Freudenthal, der diesjährige Fasnetprinz. Auch seine Prinzessin, Katja Foltyn, erschien ebenfalls im<br />

Kellaweiblehäs. Unter großem Jubel stellten sie sich dem närrischen Volk vor, und mit dem gemeinsam<br />

gesungenen Roiweible-Lied „No it hudle, Ofanudle“ wurde die Fasnetsauferstehung besiegelt.<br />

Zunftmeister Wolfgang Halder konnte weit mehr <strong>als</strong> hundert <strong>Aitrach</strong>er Narren begrüßen. Heuer laufen<br />

allein bei der Maskengruppe „Roiweible“ 110 Hästräger und 40 Kinder mit, bei den Kellaweible sind es mit


dem Narrensamen 55 Teilnehmer. Und auch die Tanzgruppen haben aufgestockt: In der Garde tanzen<br />

zwölf junge Damen, 19 sind bei der Teenie-Garde dabei, und auch die Männergarde ist heuer mit zwei<br />

Neuzugängen wieder mit von der Partie. Letztere feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Und auf dem<br />

Flößerwagen sind zwölf Zunfträte bei den Umzügen vertreten. Alle gehen in eine lange Fasnetsaison, die<br />

bis zum Aschermittwoch am 5. März 2014 dauert.<br />

Kunsthandwerker locken nach <strong>Aitrach</strong><br />

Beim Hobby- und Kunsthandwerkermarkt bieten 50 Künstler ihre Werke feil<br />

Von Olaf Schulze<br />

14.11.2013<br />

Die Vorbereitungen zum Hobby- und<br />

Kunsthandwerkermarkt laufen auf Hochtouren. Das<br />

Ehepaar Christel und Ernst Riedle (linkes Bild)<br />

verarbeiten Imkereiprodukte, Martina Dirlmeier<br />

und Manuela Brugger (re) fertigen<br />

Adventsschmuck und Türkränze aus Naturmateri<br />

(Foto: Schulze)<br />

AITRACH-VOLKRATSHOFEN (olas) - Zum 15. Mal findet am Samstag, 16. November, von 10 bis 17 Uhr,<br />

der <strong>Aitrach</strong>er Hobby- und Kunsthandwerkermarkt in der <strong>Aitrach</strong>er Festhalle statt. Dabei bieten über 50<br />

Hobby-Künstler ihre handgefertigten Werke an. Der Markt mit Atmosphäre bietet Vielfältig-<br />

Geschmackvolles für die Feiertage und die vorweihnachtliche Adventszeit. Rechtzeitig zum 1. Advent<br />

können sich die Besucher unter anderem mit Adventskränzen, Weihnachtschmuck und Kerzen aus<br />

Bienenwachs eindecken.<br />

Viele der Artikel werden von altbekannten aber auch neuen Künstlern präsentiert. Mit dabei auch das<br />

<strong>Aitrach</strong>er Imkerehepaar Christel und Ernst Riedle. Gemeinsam mit den Initiatoren und Gründern des<br />

Marktes, Erika und Fritz Krauß waren sie von Anfang an dabei. „Dam<strong>als</strong> waren es drei Familien des<br />

Imkervereins <strong>Aitrach</strong>“, erinnert sich Ernst Riedle. Die Idee der Hobbyimker war, ihr Produkt, nämlich<br />

wertvollen Honig, im Rahmen eines Marktes zu verkaufen.<br />

Dafür legen sich die Riedles Jahr für Jahr in den Wochen vor dem Markt ganz schön ins Zeug. Dann wird<br />

die Küche und ein Teil des Wohnzimmers zu Produktionsstätten umfunktioniert. Denn mittlerweile geht es<br />

nicht mehr nur um die Vermarktung des Honigs von derzeit 20 Bienenvölkern, vielmehr werden vielerlei<br />

verschiedene Produkte wie Kerzen, Figuren, kleine Geschenkideen und vieles mehr gegossen, abgefüllt,<br />

modelliert und arrangiert. Des Weiteren werden Honigschnaps und Honigwein (Met) sowie Honigseife und<br />

Kosmetikartikel angeboten: Produkte rund um den Honig.<br />

Auch Martina Dirlmeier ist schon lange beim Imkerverein eingebunden. Die Volkratshoferin bietet und<br />

fertigt gemeinsam mit ihrer Freundin Manuela Brugger aus Tannheim Adventgestecke,<br />

Weihnachtsschmuck und Adventskränze. Dafür treffen sich die beiden zu vielen, mehrstündigen<br />

Nachtschichten in einem Hobbykeller in Volkratshofen. Seit 2001 sind sie auf dem Kunsthandwerkermarkt<br />

in <strong>Aitrach</strong> vertreten. Zuvor hatten sie für „den normalen Alltag“ für die Familie und Verwandtschaft<br />

Advents- und Türkränze sowie weihnachtliche Gestecke hergestellt.<br />

Hängengeblieben sind sie dabei an haltbaren Naturmaterialien, die sie im Laufe des Jahres bei<br />

Waldspaziergängen sammeln. Aus Holz, Moos, Rinden, Zweige und Tannenzapfen gestalten sie<br />

anspruchsvollen Weihnachtsschmuck mit ansprechendem, geschmackvollem Dekor, nichts von der<br />

Stange. Mit der Zeit haben sie sich weiterentwickelt – „wir lernen immer dazu“ – und ihre Kreativität<br />

gesteigert. Angefangen haben sie dam<strong>als</strong> mit 47 Teilen, heuer gestalten und schmücken sie fast dreimal<br />

so viele Kränze und Gestecke.<br />

Aber nicht nur Weihnachtliches wird angeboten. Für die zahlreichen Besucher – im letzten Jahr kamen<br />

1400 Menschen, Besucherrekord – und für jeden Geschmack werden Geschenkideen aus Stoff, Wolle,<br />

Holz, Papier, Metall, Glas und Filz, dazu Schmuck, Keramik, Malerei, Seifen, Skulpturen, Bilder und mehr<br />

präsentiert. Auch die Kinder brauchen sich nicht zu langweilen, sie können sich unter fachkundiger<br />

Anleitung Kerzen aus Bienenwachs sowie Baumschmuck basteln. Und auch kulinarisch ist einiges<br />

geboten: Die beliebten Kässpätzle und Krautschupfnudeln stehen wieder auf der Speisekarte.<br />

Nachmittags warten Kaffee und Kuchen auf die Gäste. Zudem erhält jeder 50. zahlende Besucher (Eintritt<br />

ein Euro, Kinder frei) ein Glas „Echten Deutschen Honig“.


Katja und Dennis regieren die <strong>Aitrach</strong>er Fasnet<br />

15.11.2013<br />

Das <strong>Aitrach</strong>er Prinzenpaar Katja und Dennis mit Champagner und<br />

Blumen. (Foto: Olaf Schulze)<br />

Von Olaf Schulze<br />

AITRACH Katja I. und Dennis I. sind pünktlich zum Fasnetsbeginn am<br />

11. November dem närrischen Volk in <strong>Aitrach</strong> vorgestellt worden. Der<br />

23-jährige Dennis Freudenthal überredete seine Freundin Katja Foltyn<br />

problemlos zur Regentschaft bei der Narrenzunft <strong>Aitrach</strong> in dieser<br />

Fasnetsaison.<br />

Die beiden sind schon länger in der Zunft tätig, beide springen bei der<br />

Maskengruppe "Kellaweible" mit, zudem war die Prinzessin Mitglied bei<br />

der Prinzengarde. Tanzen ist nicht nur das große Hobby der Regentin,<br />

auch beruflich ist die 25jährige Memmingerin <strong>als</strong> Tanzlehrerin tätig. Der<br />

Prinz arbeitet <strong>als</strong> Elektriker und ist schon sein Leben lang bei den Kellaweible, vor 23 Jahren begann seine<br />

närrische Karriere <strong>als</strong> Narrensamen im Kinderwagen seiner Eltern. Um den beiden die Regentschaft<br />

schmackhaft zu machen, überreichte Zunftmeister Wolfgang Halder bei deren Vorstellung Blumen für die<br />

Dame und eine Flasche Champagner zum Anstoßen.<br />

Das <strong>Aitrach</strong>er Prinzenpaar wird heuer nicht nur repräsentieren, vielmehr wird man auch einige Tänze des<br />

Paares, passend zum Motto "Brasilien" bewundern können. Wäre doch gelacht, wenn die Tanzlehrerin<br />

und ihr Partner nicht einen gelungenen S<strong>als</strong>a oder Samba aufs Parkett legen können.<br />

Die Erinnerung in den Köpfen wachhalten<br />

18.11.2013<br />

Der Volkstrauertag in <strong>Aitrach</strong> wurde in und vor der Pfarrkirche<br />

gefeiert. Die Kranzniederlegung erfolgte am frisch sanierten<br />

Gefallenendenkmal durch Bürgermeister Thomas Kellenberger und<br />

dem Vorsitzenden der Krieger- und Soldatengemeinschaft, Helmut<br />

Eisele (Foto: olas)<br />

AITRACH / OLAS Wenn landauf und landab am Volkstrauertag der<br />

Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht werde, so<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger in seiner Ansprache in der<br />

<strong>Aitrach</strong>er Pfarrkirche, dann sei dies eine zutiefst emotionale<br />

Angelegenheit. Der Gottesdienst in der Kirche eröffnete die<br />

Gedenkfeier, bei der ein langer Menschenzug von der Festhalle<br />

zur Dorfkirche führte. Eskortiert von Fahnenträgern waren auch<br />

Abordnungen der Feuerwehr, des Roten Kreuzes, der Kommunalpolitik sowie zahlreiche Mitglieder der<br />

Dorfgemeinschaft. Bürgermeister Kellenberger erinnerte an die Einweihung des Kriegerdenkm<strong>als</strong> in<br />

<strong>Aitrach</strong> vor 90 Jahren durch die Veteranen- und Soldatenkameradschaft, zum Gedenken an die<br />

„europäische Urkatastrophe“ nach dem Ersten Weltkrieg. Die Musikapelle umrahmte den Gottesdienst und<br />

die Kranzniederlegung am frisch restaurierten Kriegerdenkmal. Zum „Lied vom guten Kameraden“<br />

senkten sich die Traditionsfahnen vor dem Gefallenendenkmal. Diese Stätte in der Dorfmitte, so der<br />

Gemeindechef, soll die Erinnerung und Mahnung in den Köpfen der Menschen wachhalten – nicht nur am<br />

Volkstrauertag.<br />

19.11.2013<br />

Markt stimmt auf die Weihnachtszeit ein<br />

Rund 1500 Besucher kommen zum <strong>Aitrach</strong>er Hobby- und Kunsthandwerkermarkt


Adventskränze und -gestecke stimmten in <strong>Aitrach</strong> auf die<br />

besinnliche Advents- und Weihnachtstage ein. (Foto:<br />

olas)<br />

AITRACH / OLAS Weihnachts-, Hobby- und<br />

Handwerkermärkte sprießen mittlerweile wie Pilze aus<br />

dem Boden – doch der <strong>Aitrach</strong>er Hobby- und<br />

Kunsthandwerkermarkt hat sich nach 15 Jahren etabliert.<br />

„Qualität und Authentizität setzt sich halt durch“, sagt<br />

der Vorsitzende des Imkervereins Manfred Depfenhart,<br />

dessen Verein den vorweihnachtlichen Markt gründete -<br />

und in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord feiern<br />

konnte. Mehr <strong>als</strong> 1500 Besucher tummelten sich in und<br />

um die <strong>Aitrach</strong>er Festhalle, um das eine oder andere<br />

Weihnachtsgeschenk oder etwas zum Schmücken der<br />

eigenen vier Wände zu kaufen. Gut zwei Drittel der rund<br />

50 Austeller sind von Anfang an dabei.<br />

Bei Hallenöffnung wurde es eng und die Besucher<br />

strömten in Scharen. Das Angebot der Händler - aus dem Bodenseeraum bis zur Schwäbischen Alb<br />

kommend - sowie der Künstler aus <strong>Aitrach</strong> und Umgebung ließ keine Wünsche offen. Die längste Anreise<br />

hatte Jürgen Neubauer vom Tegernsee. Er verkaufte Drechslerarbeiten aus edlen Hölzern wie Schalen,<br />

Vasen sowie Brottöpfe aus Zirbelholz und holzverkleidete Kugelschreiber.<br />

Ansprechend dekorierte Adventskränze und -gestecke stimmten auf besinnliche Advents- und<br />

Weihnachtstage ein. Mitglieder des Imkervereins präsentierten Bienenprodukte wie Kerzen, Blütenpollen,<br />

Honig, Honigschnaps oder Honigwein. Aber nicht nur die Imker bewiesen Kreativität.<br />

Holzbildhauer zeigten modellierte Bilder, Skulpturen und Krippenfiguren mit den zugehörigen Krippen.<br />

Kunstschlosser präsentierten ihre metallenen Werke, wie Musikfiguren aus Edelstahl. Seifensieder<br />

offerierten wohlriechende bunte Seifenstücke, und Handarbeiterinnen boten Strick- und Stickwaren aller<br />

Art an, von Socken und Sch<strong>als</strong> bis hin zur bunten Pudelmütze. Eine Puppenmutter sorgte für große Augen<br />

bei den jungen Besuchern. Auch Schmankerl wie Liköre, Marmeladen, Säfte, Weihnachtsgebäck und<br />

Konfekt durften probiert und gekauft werden.<br />

Erstm<strong>als</strong> dabei waren auch zwei Stände im Außenbereich, bei denen Süßigkeiten und Gewürze angeboten<br />

wurden. Langweilen brauchte sich keiner, für die Kinder waren Basteltische eingerichtet, hier konnten sie<br />

Kerzen und Baumschmuck aus Bienenwachs basteln.<br />

„Die Aussteller kommen gerne nach <strong>Aitrach</strong>“, verweist Imkerchef Depfenhart auf die positiven<br />

Rückmeldungen. Es sei alles gut organisiert und es werde sich gekümmert. Viele Besucher waren von der<br />

angenehmen Athmosphäre angetan, zudem werde Wert auf kreative Handwerkskunst gelegt. „Hier gibt<br />

es nichts von der Stange“, war von einigen zu hören.<br />

27.11.2013<br />

Aktionspläne sollen in <strong>Aitrach</strong> zu weniger Lärm beitragen<br />

Rund 400 <strong>Aitrach</strong>er bekommen zu viel auf die Ohren – Gemeinderat soll Plan aufstellen –<br />

Räte befürchten „viel Lärm um wenig Substanz“<br />

Das Verkehrsaufkommen an der A96 in <strong>Aitrach</strong><br />

beeinflusst erheblich die Lärmsituation in der<br />

Illertalgemeinde. Zur Lärmmilderung sollen nun<br />

Aktionspläne erarbeitet werden. (Foto: olas)<br />

AITRACH / OLAS Wie stellt sich die Situation in<br />

Punkto Lärmbelastung in <strong>Aitrach</strong> dar und was kann<br />

zur Minderung dieses Umweltproblems getan<br />

werden? Antworten auf solche Fragen wurden in<br />

der jüngsten Gemeinderatsitzung gesucht, und<br />

werden im Rahmen einer „Lärmklausur“ vertieft.<br />

Anfang Dezember werden dabei sowohl ein<br />

Lärmaktionsplan und die Grundlagen für eine<br />

interkommunale Zusammenarbeit diskutiert, <strong>als</strong> auch Einzelgespräche mit den Kommunalvertretern


geführt. Diese vertreten dann bis zu 16 Gemeinden, die an der Autobahn 96 und der Bundesstraße 32<br />

liegen.<br />

Bürgermeister Thomas Kellenberger erklärte, dass der Umgebungslärm in den vergangenen Jahrzehnten<br />

zur allgegenwärtigen Belastung geworden sei. Über „alles, was beim Menschen ankommt“ wurden nach<br />

der Umgebungslärmrichtlinie der EU 2007 Lärmkarten erstellt, fünf Jahre später erfolgte eine aktualisierte<br />

Kartierung; diese wurde im Gebiet der Gemeinde <strong>Aitrach</strong> von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen<br />

und Naturschutz Baden-Württemberg für die A96 vorgenommen. Demnach sind in <strong>Aitrach</strong> tagsüber 429<br />

und nachts 100 Einwohner entlang der Autobahn vom Lärm betroffen. Sie sind einer Belastung von mehr<br />

<strong>als</strong> 55 Dezibel tagsüber, beziehungsweise 50 Dezibel nachts ausgesetzt.<br />

„Schlichtweg illusorisch“<br />

Basierend darauf müssen Lärmaktionspläne mit Maßnahmen zur Lärmminderung erarbeitet werden.<br />

Zuständig dafür seien die Kommunen. Als schlichtweg illusorisch bezeichnete Kellenberger die Annahme,<br />

man könne die Lärmsituation durch die einmalige Aufstellung des Aktionsplans verbessern, „es verändern<br />

sich keine Lärmwerte, es gelten die gesetzlichen Werte“. Die Gemeinde hat etwa keine Befugnisse in<br />

Sachen Geschwindigkeitsbeschränkungen oder bei Sanierungsmaßnahmen. Mitreden könnte die<br />

Gemeinden allerdings bei der Verbesserung bei Fahrbahnerneuerungen oder Lärmschutzmaßnahmen.<br />

Ratsmitglied Albert Gmeinder äußerte sich nicht sehr zuversichtlich. Er bemängelte die unterschiedliche<br />

Handhabung von Geschwindigkeitsbegrenzungen in Baden-Württemberg und Bayern, und auch im<br />

Flugverkehr zum Airport in Memmingerberg habe sich beim Überflug über <strong>Aitrach</strong> keine<br />

Richtungsänderung ergeben. Bei der Aktion werde „viel Lärm um wenig Substanz“ veranstaltet, bemerkte<br />

Helmut Schmaus und Bernhard Miorin verwies auf die Problematik der <strong>Aitrach</strong>er Grenzlage: „an der Iller<br />

hört die Welt auf“. Peter Beuter meinte, die 500 Euro Für die Lärmklausur könne man sich leisten und<br />

somit politischen Druck machen. Dies unterstrich auch der Gemeindechef. Letztendlich stimmte der<br />

Gemeinderat einstimmig einer Beteiligung an der Lärmklausur zu.<br />

29.11.2013<br />

Ab 2014 müssen die Züge leiser sein<br />

Überschreitung der Grenzwerte ist ab dem kommenden Jahr nicht mehr zulässig<br />

Auf der Bahnstrecke München-<strong>Aitrach</strong> dürfen Züge<br />

bisher die vorgeschriebenen Lärmgrenzwerte<br />

überschreiten. Ab 2014 soll sich das ändern. Unser<br />

Bild zeigt die Trasse im Bereich Marstetten-<strong>Aitrach</strong>.<br />

(Foto: Olaf Schulze)<br />

AITRACH / OLAS Der Schienenbonus, der auf der<br />

Bahnstrecke München-<strong>Aitrach</strong> zum Tragen kommt<br />

und bei dem die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Lärmbelastung um bis zu fünf Dezibel üerschritten<br />

werden darf, entfällt ab dem kommenden Jahr.<br />

Darüber informierte Bürgermeister Thomas<br />

Kellenberger in der jüngsten Gemeinderatsitzung.<br />

Dies bedeute, im Hinblick auf die geplante<br />

Elektrifizierung der Deutschen Bahn, dass Schallreduzierungsmaßnahmen um bis zu fünf Dezibel an der<br />

Strecke (Erdwall), den Schienen oder den Zügen (Bremsen, Räder) gemacht werden müssen. Zum Tragen<br />

käme dies ab dem Jahr 2014, wobei die bestehenden Gegebenheiten Bestandschutz besäßen, so<br />

Kellenberger.<br />

In diesem Zusammenhang stehen auch die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen an<br />

Bahnübergängen auf <strong>Aitrach</strong>er Gemarkung. Hierbei muss sich die Gemeinde an sechs von insgesamt neun<br />

Übergängen aufgrund der Eisenbahnkreuzungsvereinbarung finanziell beteiligen. Dabei werde momentan<br />

der Gemeinde zu ihrem Drittel der Gesamtkosten 75 Prozent Zuschüsse gewährt. Diese sollen sich 2015<br />

auf 50 Prozent reduzieren und ab 2019 ganz wegfallen. Für die Gemeinde bedeute dies, rechtzeitig die<br />

Weichen für die Baumaßnahmen zu stellen, um noch die vollen Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent<br />

abzugreifen.


03.12.2013<br />

Muthmannshofener Musikanten sind beim Doppelkonzert dabei<br />

Musikanten aus der bayerischen Nachbarschaft und <strong>Aitrach</strong>er Musikkapelle spielen<br />

zusammen<br />

Die Musikkapelle Muthmannshofen war zu Gast in<br />

<strong>Aitrach</strong>.<br />

(Foto: privat)<br />

AITRACH / SZ Die Musikkapelle Muthmannshofen<br />

und der Musikverein <strong>Aitrach</strong> haben am<br />

vergangenen Wochenende beim<br />

Gemeinschaftskonzert in <strong>Aitrach</strong> ein<br />

abwechslungsreiches Programm geboten. Die<br />

zahlreichen Gäste honorierten dies mit lang<br />

anhaltendem Applaus und forderten mehrere<br />

Zugaben. Bereits im Mai vergangenen Jahres<br />

waren die <strong>Aitrach</strong>er Musikanten beim Konzert in<br />

Muthmannshofen zu Gast. Deshalb freute sich der<br />

<strong>Aitrach</strong>er Vorsitzende Wolfgang Depfenhart über den Gegenbesuch der Kapelle aus der bayerischen<br />

Nachbarschaft.<br />

Eröffnet wurde der Konzertabend von der Gastkapelle aus Muthmannshofen unter der Leitung von Bernd<br />

Geser mit dem Stück „Deep Space Nine“ aus der gleichnamigen TV-Serie. Die Suite „Hymn of the<br />

Highlands“ zeichnete ein beeindruckendes Bild des schottischen Hochlandes in dem die reine<br />

Blechbesetzung gut zur Geltung kam, ebenso wie beim folgenden Stück „Dark Side of the Moon“.<br />

Mit dem Titel „Star Wars“ präsentierte die Kapelle die bekannten Melodien aus den gleichnamigen Filmen.<br />

Nach dem Stück „Maraba Blue“ beendeten die Gäste ihr Programm mit dem „Astronauten-Marsch“ von<br />

Ernst Mosch. Als Zugabe stimmte die Kapelle schließlich mit weihnachtlichen Melodien auf die<br />

bevorstehende Adventszeit ein.<br />

Nach der Pause eröffnete die Musikkapelle <strong>Aitrach</strong> mit ihrem Dirigenten Thomas Wolf den zweiten Teil<br />

des Konzertes mit dem Marsch „Das Abzeichen“. Mit „The Baron of Dedem“ beschrieb die Kapelle einen<br />

Baron aus den Niederlanden, der im 19. Jahrhundert lebte. „Along the River“ von Hermann Pallhuber, das<br />

nächste Stück, zeichnete in mehreren Teilen die Impressionen des Komponisten von einem Fluss wieder.<br />

Weiter ging es traditionell mit einem Marsch, dem „Veteranen-Marsch“, und zum Abschluss des Konzertes<br />

spielten die <strong>Aitrach</strong>er Musikanten „Dance from the East“, einem feurigen tanz im orientalischen Stil. Als<br />

Zugaben hatte die Kapelle die „Bergmanns-Polka“ und den Ohrwurm „Allways look on the bright side of<br />

Life“ dabei.<br />

Weihnachtsbäume sind das Markenzeichen<br />

05.12.2013<br />

Treherzer Weihnachtsmarkt findet am Samstag, 07. Dezember, statt – Christbaumverkauf<br />

startet um 10:30 Uhr<br />

Frisch geschlagene Weihnachtsbäume sind fester Bestandteil des Treherzer Weihnachtsmarkts, den die<br />

Kirchengemeinde St. Johann Baptist in der historischen Kulisse rund um den Ortskern des <strong>Aitrach</strong>er<br />

Teilorts am Samstag, 7. Dezember, veranstaltet. Ab 10.30 Uhr beginnt der Verkauf der Christbäume.<br />

Aber nicht nur auf dem Tannenbaumgelände wird es lebhaft zugehen: Heuer werden im Pfarrhaus an<br />

verschiedenen Ständen geschmackvolle Geschenkideen für den Gabentisch angeboten.<br />

Das Besondere daran: Handarbeiten und Bastelsachen sowie Weihnachtsschmuck und leckere Süßigkeiten<br />

wurden von Mitgliedern der Kirchengemeinde selbst gefertigt. Begehrt sind auch die Holzarbeiten für<br />

Groß und Klein vom Nudelbrett bis hin zu Krippenfiguren oder Spielzeug reicht das vielfältige Angebot.<br />

Schmackhafte Gaumenfreuden versprechen traditionelles Weihnachtsgebäck, Marmeladen und andere<br />

Köstlichkeiten. Wer es musikalisch mag, kann sich in der Scheuer der Familie Jess ab 11 Uhr von den<br />

Jungmusikern der Muikkapelle „Haitai“ unterhalten lassen. Dort kann man dann später, entspannt bei<br />

Kerzenschein und Punsch, auch der besinnlichen Orgelmusik von Herbert Jess lauschen.


Erlös kommt der Kirchenrenovierung zugute<br />

Wer sich vom Einkaufstrubel erholen möchte, für den stehen im<br />

Dorfgemeinschaftshaus Mittagessen sowie und Kaffee und Kuchen<br />

bereit, wo dann auch gegen 13.30 Uhr der Nikolaus erscheinen<br />

wird, um die Kleinen zu beschenken. Der Erlös des<br />

Weihnachtsmarkts kommt auch heuer einem guten Zweck zugute.<br />

Das Geld fließt wieder in die Kirche. Für deren Renovierung muss<br />

die Kirchengemeinde 66000Euro aufbringen.<br />

Treherzer Weihnachtsmarkt ist sehr beliebt<br />

Erlös ist zugunsten der Renovierung der Pfarrkirche St. Johann Baptist<br />

09.12.2013<br />

Seit 1995 kauft das <strong>Aitrach</strong>er Ehepaar Edith und<br />

Albin Harder (rechts) seinen Christbaum in<br />

Treherz. (Foto: Olaf Schulze)<br />

Von Olaf Schulze<br />

TREHERZ Zahlreiche Besucher sind zum Treherzer<br />

Weihnachtsmarkt gekommen. Er fand zum 19. Mal<br />

am historischen Dorfmittelpunkt statt.<br />

Der <strong>Aitrach</strong>er Teilort Treherz war einmal das Dorf<br />

der Holzmacher und Bauern. Aus dieser Historie<br />

entwickelte sich, getragen von Mitgliedern der<br />

Kirchengemeinde, die Idee, selbstgeschlagene<br />

Christbäume, selbst gefertigtes Holzspielzeug und<br />

vieles mehr auf einem Weihnachtsbasar zu verkaufen und den Erlös für soziale Zwecke zu verwenden.<br />

Erstm<strong>als</strong> im Pfarrhof<br />

Der Verkauf der von den Kirchengemeindemitgliedern gefertigten Artikel erfolgte im Anfangsjahr 1995<br />

noch in einer Budenstraße, später im ehemaligen Wohntrakt des historischen Gutshofs - und heuer<br />

erstm<strong>als</strong> in den Räumen des ehemaligen Pfarrhofes.<br />

Im Laufe der Jahre wurde dabei der Weihnachtsbaumverkauf ein wahrer Renner: denn die Treherzer<br />

Christbäume sind frisch und zudem preiswert.<br />

Heuer opferten wieder fünf gestandene Treherzer Mannsbilder ihre Freizeit und schlugen im Zeiler Wald<br />

80 Fichtenbäume. Die Fichten werden traditionell vom Fürstenhaus Waldburg-Zeil gespendet. Zudem<br />

wurden 65 Nordmanntannen gekauft.<br />

Seit 19 Jahren Kunde<br />

Bereits eine halbe Stunde vor Verkaufsbeginn brachte sich die Kundschaft am Bauzaun am<br />

Verkaufsgelände in Stellung – unter anderen das <strong>Aitrach</strong>er Ehepaar Edith und Albin Harder. Die beiden<br />

erledigen ihren Christbaumkauf seit 19 Jahren auf dem Treherzer Markt. Beim Einnetzen wird selber Hand<br />

angelegt. „2,50 Meter hoch muss unser Baum sein“, sagt Albin Halder. „Und so frisch und preiswert wie<br />

hier bekomme ich ihn sonst nirgends, der hält locker bis zum 10. Januar.“<br />

Begehrt waren jedoch nicht nur die Christbäume: An drei Standorten wurden unter anderem Hölzernes<br />

wie Kinderspielzeug, Küchengeräte, Vogelhäuschen und Krippen nebst Figuren angeboten. Fleißige<br />

Frauen boten Gestricktes und Gehäkeltes an, und natürlich durften Weihnachtsgebäck, Marmeladen und<br />

andere Köstlichkeiten nicht fehlen. Hingucker waren auch Weihnachtsschmuck und geschmackvoll<br />

gebastelte Geschenkideen.<br />

Musik darf nicht fehlen<br />

Was wäre ein Weihnachtsmarkt ohne festliche Musik? Davon gab‘s grad genug: Zum einen unterhielten in<br />

der ehemaligen Holzscheune die Jugendkapelle HaitaiI sowie auf der historischen Orgel Herbert Jess, mit<br />

Cellobegleitung von Hartmut Rose. Zum zweiten verbreiteten die Bläser des Musikvereins Treherz


festliche Stimmung mit weihnachtlichen Musikstücken vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Dort trafen sich<br />

die zahlreichen Besucher zum Mittagessen oder Kaffee und Kuchen, und die Kleinen warteten auf den<br />

Nikolaus zur Bescherung.<br />

Afrikanische Lieder berühren die Zuhörer<br />

Gospelchor <strong>Aitrach</strong> veranstaltet zum 18. Mal sein Weihnachtskonzert<br />

AITRACH - Gospelsongs zur Weihnachtszeit, Lieder von Liebe,<br />

Freiheit und Sehnsucht sowie Lob und Preis auf Gott sind auf dem<br />

Programm der Gospelweihnacht in der <strong>Aitrach</strong>er Pfarrkirche St.<br />

Gordian und Epimachus gestanden. Mit „Molweni Afrika“ (Sei<br />

gegrüßt Afrika) begrüßten die mehr <strong>als</strong> 30 Sänger, die teilweise von<br />

vier Musikern begleitet wurden, die zahlreichen Besucher. Es<br />

folgten afrikanische Lieder, wie die politische Hymne „Nkosi Sikelel'<br />

i Afrika“ (Gott segne Afrika) – zum Gedenken an den verstorbenen<br />

Nelson Mandela kurzfristig ins Programm genommen – oder der<br />

Friedenssong „Singabahambayo“ und nicht zuletzt das berührende<br />

Wiegenlied „Baba Nam Kevalam“.<br />

10.12.2013<br />

Das zu Herzen gehende Schlusslied (mit den Solisten Birgit Werner,<br />

Herbert Schäffeler und Thomas Peter) beendete das fast zweistündige Konzert, das vom Publikum mit<br />

frenetischem Applaus begleitet wurde. Das Programm umfasste neben Songs aus Afrika auch Lieder und<br />

Musik von anderen Kontinenten wie Amerika oder Europa, ein breites Repertoire weihnachtlicher Gospels<br />

wie „Jingle Bells“ (Claus Dieng und Evelyn Rock) oder „Who would imagine the king“ ( Birgit Werner) oder<br />

weihnachtliche Botschaften der Liebe, bei denen Julia Huber eindrucksvoll die Kraft der Liebe in „The<br />

power of love“ beschwor. Mitreißend, gewaltig und rockig der Queen-Titel „Somebody to Love“ (Peter<br />

Barensteiner). Fetzig, rhythmisch und zum Mitklatschen preiste Bernhard Miorin Gott mit dem Titel<br />

„Higher and higher“. Auch ein ge-sungenes Gebet „Hail holy“ wurde präsentiert.<br />

Die Mischung der Gesangbeiträge und die hohe Qualität der Chormitglieder, der Dirigentinnen Andrea<br />

Baumgärtner, Julia Huber und Birgit Werner – die mit insgesamt zehn weiteren Sängern auch <strong>als</strong> Solisten<br />

auftraten – sowie die Begleitmusik machen den Erfolg des im Jahr 1992 gegründeten Chores aus.<br />

Bemerkenswert waren auch die ansprechenden Textbeiträge zum Nachdenken zwischen den Gesängen.<br />

Der Wunsch des Gospelchores, die Zuschauer auf die besinnlichen Tage der Adventszeit einzustimmen<br />

und damit den hektischen Alltagsstress hinter sich zu lassen, wurde erfüllt. Der Rat von Birgit Werner an<br />

das Publikum zum afrikanischen Wiegenlied, welches das Konzert beendete, lautete: „Lehnt Euch zurück,<br />

schließt die Augen und fangt an zu Träumen.“<br />

Auch heuer wurde kein Eintritt erhoben, dafür traditionell für soziale Zwecke gespendet. Der Erlös kommt<br />

dem Hospiz am Engelberg in Wangen zugute.<br />

16.12.2013<br />

Familie Bottos baut ein Buswartehäuschen in Treherz<br />

Materialkosten von 2500 Euro trägt die Gemeinde<br />

<strong>Aitrach</strong> – Zuschuss vom Landkreis<br />

Von Olaf Schulze<br />

TREHERZ Fleißig gewerkelt wird derzeit an der Bushaltestelle<br />

der Durchgangstraße in Treherz. In Eigenleistung erstellen<br />

die Söhne der Familie Bottos auf ihrem Grundstück des<br />

ehemaligen Gutshofes ein Buswartehäuschen für die<br />

Schulkinder und die Anwohner des <strong>Aitrach</strong>er Teilortes<br />

Treherz.<br />

Dieses vorbildliche Verhalten in Sachen Bürgersinn könne<br />

man gar nicht genug loben, sagt Hauptamtsleiter Roland<br />

Neumaier von der Gemeindeverwaltung <strong>Aitrach</strong>. Es sei ein<br />

Musterbeispiel für soziales Verhalten, ein absoluter Glücksfall für die Gemeinde, befand auch der


Gemeinderat. Das zweimal 3,6 Meter große Gebäude im Fachwerkstil wurde von den Brüdern Bottos,<br />

unter Berücksichtigung der Optik des historischen Gutshofes geplant. Die Materialkosten hierfür, etwa<br />

2500 Euro, trägt die Gemeinde, die auch die Bodenplatte anlegte (500 Euro).<br />

Bezuschusst wird das Projekt vom Landkreis mit maximal bis zu 40Prozent der Baukosten. Fachgerecht<br />

errichten die jungen Handwerker Sandro, Benjamin und Markus Bottos derweil die hölzerne<br />

Fachwerkkonstruktion, die dann nach dem Frost mit Mauerwerk ausgefüllt werden soll. Bis zum Frühjahr<br />

muss man auch witterungsbedingt mit der Deckung des Satteldaches mit Biberschwänzen warten, ein<br />

Unterdach wird jedoch noch vorher zum Schutz der Fahrgäste angebracht. Bemerkenswert auch die<br />

Uneigennützigkeit der Familie Bottos: Wie Bürgermeister Thomas Kellenberger in der damaligen<br />

Gemeinderatssitzung berichtete, zahle die Gemeinde eine kleine Anerkennungsgebühr für eine langjährige<br />

Pacht, wenn es nach den Eigentümern gegangen wär, hätten sie gar nichts verlangt.<br />

18.12.2013<br />

<strong>Aitrach</strong> bekommt ein neues Baugebiet<br />

Grundstücke „An der Kirche“ werden laut Bürgermeister „nicht billig“ - 2015 soll gebaut<br />

werden<br />

Im Baugebiet "An der Kirche" in <strong>Aitrach</strong> entstehen<br />

sieben neue Bauplätze. (Foto: Schulze)<br />

Von Olaf Schulze<br />

AITRACH In der <strong>Aitrach</strong>er Ortsmitte wird das<br />

Baugebiet „An der Kirche“ entstehen. Auf einer<br />

Gesamtfläche von 5490 Quadratmetern stehen<br />

sieben Baugrundstücke zur Verfügung, auf denen<br />

eineinhalb-geschossige Häuser mit einer<br />

Wandhöhe von vier Metern und rot eingedeckten<br />

Satteldächern gebaut werden können. Das Areal<br />

erstreckt sich neben der Pfarrkirche St. Gordian<br />

und Epimachus bis hin zur Naturlandschaft des<br />

Illergrieses. Der Bebauungsplan hierfür sei seit 2005 rechtskräftig, sagte Bürgermeister Thomas<br />

Kellenberger in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Darin sollen neben den Bauplätzen noch eine<br />

Streuobstwiese, ein Spielplatz sowie Fußwege verwirklicht werden, die Verbindungen zwischen<br />

Schwalweg, Espenweg und Landhausstraße herstellen.<br />

Seit 1995 sei man an dem Thema dran, so Kellenberger, und die Verhandlungen „eine lange Geschichte<br />

der Gemeinde“ mit einem bunten Paket von Befindlichkeiten: Viele Gespräche mit verschiedenen<br />

Eigentümern, Denkmal- und Naturschutzfragen, Altablagerungen einer Müllhalde und die<br />

Friedhoferweiterung zogen sich über einen langen Zeitraum hin. „Jetzt schlagen zwei Herzen in meiner<br />

Brust“, sagte Kellenberger. Das eine sind die Bauplätze, das andere deren relativ aufwendige<br />

Erschließung (Erschließungsstraße, Entwässerung, Streuobstwiese, Kanal und Fußwege) mit hohen<br />

Kosten. „Alle Preise liegen uns im Magen“ - und dieses Gesamtpaket werde sich auf die Grundstückpreise<br />

auswirken. „Das wird nicht billig“, so Kellenbergers Prognose. Wobei konkrete Preisangaben erst nach den<br />

Ausschreibungen erfolgen können. Wenn alles glatt läuft, sollten 2015 die Häuser gebaut werden.<br />

Abbrucharbeiten beginnen im Frühjahr<br />

Im Frühjahr erfolgen bereits vorbereitende Abbrucharbeiten am Espenweg. Hierbei werden verschiedene<br />

Gebäudeteile und Schuppen abgebrochen und Bäume entfernt. Geschätzte Kosten: knapp 22 000 Euro.<br />

Die Entwurfsplanung zu den Erschließungsarbeiten stellte Dirk Theoboldt vom Ingenieurbüro vor. Dabei<br />

ging es um die Vorstellung der Vorplanung mit den Alternativen und eine grobe Kostenschätzungen der<br />

Baumaßnahmen: Für die fünf Meter breite Erschließungsstraße mit Wendeplatte werden die Kosten auf<br />

112 000 Euro geschätzt, eine Ausweitung der Ein- und Ausfahrt sowie der Wendeplatte wäre möglich.<br />

Bei den Fußwegen erscheint eine Breite von 2,50 Meter ausreichend, die Kosten hierfür belaufen sich auf<br />

rund 40 000 Euro. Die elf Beleuchtungskörper für die Straßenbeleuchtung der Erschließungsstraße und<br />

des Fußweges kosten 24 000 Euro, die Wasserversorgung erfolgt mittels einer Stichleitung zur<br />

Hauptstraße für 32 000 Euro. Die Verlegung von Breitbandleerrohren für eine künftige<br />

Glasfaserverkabelung kostet 7500 Euro. Bei der Festlegung zur Entwässerung wurden vier Varianten<br />

vorgestellt. Dabei einigte man sich vorläufig zu einer Schmutzwasser-Entwässerung über einen<br />

Mischwasserkanal in den Espenweg für rund 83 000 Euro.


Bezüglich der Niederschlagsentwässerung wurden im Gremium hohe Grundwasserstände thematisiert, die<br />

in einem Gutachten zur Friedhofserweiterung im Jahr 1998 erstellt wurden. Über Schürfgruben soll nun<br />

im Frühjahr laut Gemeinderat der Grundwasserspiegel beobachtet und kontrolliert werden (3000 Euro).<br />

Zur Gewährung der Grundwassersicherheit trage auch die Genehmigungspflicht des Landratsamtes bei.<br />

Die Grundwasserproblematik sei diffizil und erfordere sauberes Arbeiten, erkannte Bürgermeister<br />

Kellenberger. „Wir müssen den Bauherren sagen können, was sie zu erwarten haben.“<br />

Stille im Gemeindewald<br />

Nach dem Rekordjahr 2012 wurden dieses Jahr in <strong>Aitrach</strong> keine Bäume gefällt –<br />

Auch 2014 und 2015 ist kein<br />

Holzeinschlag vorgesehen<br />

19.12.2013<br />

Von Olaf Schulze<br />

Außergewöhnliche Ruhe herrschte dieses Jahr im <strong>Aitrach</strong>er Forst. Unser Bild zeigt den Wald in Pfänders<br />

bei Mooshausen. Foto: Olaf Schulze<br />

AITRACH - Im Jahr 2012 ist außergewöhnlich viel Holz in den <strong>Aitrach</strong>er Gemeindewäldern geschlagen<br />

worden. In diesem Jahr herrscht hingegen Ruhe im <strong>Aitrach</strong>er Forst. Der Grund für die mit rund 1000<br />

Festmeter außerordentlich hohe Hiebmenge in 2012 – im Gegensatz zu 284 geplanten Festmetern – lag<br />

an der finanziell schwierigen Lage der Illertalgemeinde. Wegen starker Einnahmerückstände bei der<br />

Gewerbesteuer musste die Gemeinde finanziell gegensteuern.<br />

Der Vorgriff des umfangreichen Holzeinschlags auf den zehnjährigen Forsteinrichtungsplan wirkt sich<br />

daher bis zum Ende der Laufzeit im Jahr 2015 aus. Deshalb ist auch in den Wirtschaftsjahren 2014/2015<br />

kein planmäßiger Holzeinschlag vorgesehen, der normalerweise durchschnittlich 300 Festmeter im Jahr<br />

beträgt.<br />

Das ist die Menge, die auch wieder nachwächst. Immerhin habe man im vergangenen Jahr insgesamt 28<br />

Festmeter Sturm- und Käferholz (2175 Euro) sowie Brennholz (580 Euro) verkauft, so<br />

Gemeindekämmerer Johannes Simmler.<br />

Ausgaben in Höhe von 4252 Euro<br />

Diesen Einnahmen stünden Ausgaben von 4252 Euro entgegen, so dass das „unspektakuläre Jahr“ mit<br />

entsprechendem Verlust endete. Wenn es dann 2014 keinen Jahrhundertsturm und keine Käferplage gibt,<br />

dürfte es auch wieder ruhig in den insgesamt 30 Hektar umfassenden <strong>Aitrach</strong>er Waldstücken zugehen.<br />

Geplant sind 200 Euro für Kulturreinigungen und 600 Euro für den Fegeschutz zur Wildschaden-<br />

Verhütung.


20.12.2013<br />

Verbindung zum Schwalweg wird Einbahnstraße<br />

Schulkinder haben dadurch mehr Sicherheit -<br />

Radfahrer dürfen weiterhin in beide Richtungen<br />

fahren<br />

Auf der Verbindungsstraße von der Hauptstraße zum<br />

Schwalweg darf nur noch in eine Richtung gefahren<br />

werden. (Foto: Schulze)<br />

Von Olaf Schulze<br />

AITRACH Durch den Neubau eines Mehrfamilienhauses<br />

(links im Bild) ist die 50 Meter lange, kurvige<br />

Verbindungsstraße von der Hauptstraße zum Schwalweg<br />

in <strong>Aitrach</strong> etwas verengt worden, so dass bei<br />

Begegnungsverkehr nicht ausgewichen werden kann.<br />

Zudem fehlt ein entsprechender Gehweg bei zunehmendem Fußgängerverkehr, viele Schulkinder nehmen<br />

diesen Weg. Daher wurde die Verkehrsführung auf diesem Straßenstück Anfang Dezember in eine<br />

Einbahnstraße geändert, damit Kraftfahrzeuge nicht mehr von der Hauptstraße hinunter zum Schwalweg<br />

abbiegen können.<br />

Radfahrer hingegen werden von dem Einfahrverbot Richtung Schwalweg ausgenommen und dürfen die<br />

Straße weiterhin in beide Richtungen befahren.<br />

Erster Versuch wurde abgelehnt Bereits im Jahr 2005 machte der <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat einen Versuch zu<br />

einer Einbahnstraßenregelung, dieser wurde jedoch von Seiten der Straßenverkehrsbehörde abgelehnt.<br />

Weitere Spenden für Leonie eingegangen<br />

21.12.2013<br />

AITRACH / OLAS Weitere 6400 Euro Spenden sind für die nach einer Mandeloperation schwer behinderte<br />

elfjährige Leonie Fetter aus <strong>Aitrach</strong> bei der Gemeindeverwaltung eingegangen. Die Spendengelder, bei<br />

der die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> <strong>als</strong> Treuhänderin fungiert, so Gemeindekämmerer Johannes Simmler, sollen<br />

zweckgebunden für die Anschaffung eines behindertengerechten Kraftfahrzeuges sowie für<br />

Umbaumaßnahmen im Haus der Fetters verwendet werden. Dadurch soll die Versorgung und Pflege von<br />

Leonie erleichtert werden. Über die konkrete Verwendung der Gelder, momentaner Stand 57 500 Euro,<br />

werde der Vater Erwin Fetter in Kürze der Gemeinde berichten, so Bürgermeister Thomas Kellenberger,<br />

der den Gemeinderat über die Entscheidung über die Annahme von Spenden abstimmen ließ.<br />

Straßensanierung wird günstiger<br />

23.12.2013<br />

AITRACH / OLAS Für 78000 Euro hat die Gemeinde <strong>Aitrach</strong> die Sanierungsarbeiten der maroden Straße<br />

im Gewerbegebiet „An der Chaussee“ an die Baufirma Gräser (Ochsenhausen) vergeben. Das günstigte<br />

von zehn Angeboten unterschreite den Kostenvoranschlag des Ingenieurbüros erheblich (90800 Euro), so<br />

Gemeindekämmerer Johannes Simmler, was möglicherweise auf die nicht termingebundene<br />

Bauausführung zurückzuführen sei. Die Kosten für die Arbeiten, die einen öffentlichen und einen privaten<br />

Teil der Straße umfassen, reduzieren sich damit um knapp 8000 Euro. Die Straßenbauarbeiten sollen<br />

spätestens Anfang März beginnen und voraussichtlich bis zum 31. Mai 2014 abgeschlossen sein. Die<br />

Bauarbeiten wurden mit den Anwohnern abgestimmt, deren Grundstücke sind während der Bauphase<br />

weiterhin erreichbar. Der Gemeinderat stimmte einvernehmlich zu.


23.12.2013<br />

Wenn die Glocken hell erklingen<br />

Alte Zifferblätter der Pfarrkirche St. Johann Baptist in Mooshausen können ersteigert werden<br />

AITRACH-MOOSHAUSEN - Gut ein Jahr haben sich die Renovierungsarbeiten an der barocken Pfarrkirche<br />

St. Johann Baptist im <strong>Aitrach</strong>er Teilort Mooshausen hingezogen. Die Kosten für die umfangreiche<br />

Rundum-Sanierung belaufen sich auf 504000 Euro. Rund 66000 Euro muss die katholische<br />

Kirchengemeinde dafür aufbringen, und auch die Gemeinde steuert 25000 Euro bei. Spektakulär waren<br />

vor einigen Wochen die Installation der drei, davon zwei neu gegossenen, Glocken, am frisch renovierten<br />

Turm, deren Weihe im September gefeiert wurde. Der Turm wurde dann abschließend noch mit vier<br />

neuen Zifferblättern, frisch vergoldeten Zeigern und generalüberholten Motoren bestückt.<br />

Momentan seien bis zum Frühjahr nur noch einige Kleinigkeiten im Innenraum des Gotteshauses<br />

vorzunehmen, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Karl-Heinz Wehnl, der das<br />

Bauvorhaben intensiv begleitete. Intensiv war auch sein verbales und schriftliches Werben um finanzielle<br />

Unterstützung für die Kirchensanierung bei der Mooshausener Bevölkerung. Alles in allem habe man<br />

bislang etwa 33000 Euro bei Vereinen, Firmen und Institutionen eingesammelt, freut sich der Pensionär.<br />

Die letze Spende kam vom Männergesangverein<br />

Altmannshofen: Anlässlich eines Adventssingens spendeten die Mitwirkenden und die Besucher 812 Euro<br />

für die Kirchengemeinden Mooshausen und Treherz für deren Renovierung ihrer Pfarrkirchen. Und auch<br />

die Gesamtkosten der Kirchenrenovation laufen laut Architektin Cornelia Welte nicht davon und bleiben im<br />

Rahmen.<br />

Fertigstellung wohl zu Ostern<br />

Karl-Heinz Wehnl hofft nun auf eine endgültige Fertigstellung der Kirche zu Ostern. Im Übrigen sei er<br />

froh, dass man im Illertal wieder täglich das Glockengeläut pünktlich um 6, 12 und 20 Uhr hören und<br />

rundum erkennen kann, was die Stunde<br />

geschlagen hat. Wie wichtig die aktuelle Uhrzeit<br />

für die Menschen ist, hat Wehnl einige Male<br />

erfahren. Als der Kirchturm lange Zeit uhrenlos<br />

war, hätten einige Mooshausener schon mal<br />

gejammert.<br />

Um weiteres Geld in den Spendentopf zu<br />

bekommen, hat sich die Pfarrgemeinde etwas<br />

Besonderes ausgedacht: Die alten Zifferblätter<br />

können von Sammlern bei der Kirchengemeinde<br />

Mooshausen ersteigert werden.<br />

Die Pfarrkirche in Mooshausen erstrahlt in<br />

neuem Glanze. Auch der Kirchturm wurde mit<br />

neuen Glocken, Ziffernblättern und vergoldeten<br />

Zeigern bestückt.<br />

„Grünes Klassenzimmer“ verursacht Mehrkosten<br />

23.12.2013<br />

AITRACH - Geringfügige Mehrkosten sind laut Gemeindekämmerer Johannes Simmler bei der Fortführung<br />

des Entwicklungskonzepts auf dem <strong>Aitrach</strong>er Schulgelände entstanden. Dabei wurde ein „Grünes<br />

Klassenzimmer“ auf dem Areal der <strong>Aitrach</strong>er Grund- und Werkre<strong>als</strong>chule verwirklicht. Die Arbeiten wurden<br />

für 15117Euro vergeben, abgerechnet wurden nun insgesamt 15632 Euro, zuzüglich des<br />

Architektenhonorars in Höhe von 1220 Euro. Die Mehrkosten entstanden durch das Ausfugen der<br />

Mauersteine mit Kalkschotter sowie das Herstellen eines Fundaments für einen Basketballkorb. Der<br />

Arenabau gehört zum Entwicklungskonzept, das sich die Schule zum Thema „Gesundes Leben“ gegeben<br />

und bereits im Jahr 2010 mit der Schaffung einer Kletterlandschaft umgesetzt hat. Landschaftsarchitektin<br />

Sylvia Brack aus Leutkirch, verantwortlich für das Gesamtprojekt, begleitete das Vorhaben, das von der<br />

Garten- und Landschaftsbaufirma Bischoff in Leutkirch erstellt wurde. Ein bisschen erinnert das „Grüne<br />

Klassenzimmer“ an ein römisches Amphitheater im Kleinformat. Das steinerne zwölfmal 18 Meter große<br />

Oval soll zukünftig <strong>als</strong> Klassenzimmer im Freien am Schulhofgelände seine Verwendung finden, aber auch<br />

zur Nutzung bei diversen Schulfesten oder einfach nur zum Relaxen und Abhängen für die Schüler in den<br />

Pausen dienen.


27.12.2013<br />

Stauwehr ist fertig<br />

Brückensanierung wird verschoben<br />

Pünktlich zu Weihnachten sind die Bauarbeiten<br />

am Stauwehr in Mooshausen abgeschlossen, und<br />

der Übergang über den Fluss Iller ist wieder<br />

freigegeben worden. Seit Juli war die<br />

Wehranlage über die Iller gesperrt. Grund für die<br />

Sperrung war unter anderem die Erneuerung des<br />

Einbauwerks mit zwei getrennten Brücken, das<br />

den Wasserdurchfluss vom Fluss zum Illlerkanal<br />

regelt. Eine Brücke ist nun für LKW, die zweite<br />

(unser Bild) ist für Fußgänger und den<br />

Radfahrerverkehr vorgesehen.<br />

Text/Foto: olas<br />

27.12.2013<br />

AITRACH-OBERHAUSEN (olas)- Wann die Sanierungsarbeiten für die marode Brücke in <strong>Aitrach</strong>-<br />

Oberhausen ausgeschrieben werden, wollte Gemeinderat Albert Gmeinder in der jüngsten<br />

Gemeinderatsitzung wissen. Die Sanierung der Brücke – übrigens nicht die einzige lädierte Brücke auf<br />

<strong>Aitrach</strong>er Gemarkung – war für das nächste Jahr mit Gesamtkosten bis zu 120000 Euro geplant. Jetzt<br />

werde das Vorhaben um ein Jahr verschoben, sagte Bürgermeister Thomas Kellenberger. Denn man sei<br />

nie gegen Überraschungen gefeit, in diesem Fall habe ein Bauhoffahrzeug erhebliche Hydraulikprobleme,<br />

sodass man wohl nicht um eine Neuanschaffung umhin komme, die den Gemeindehaushalt mit<br />

geschätzten 130000 Euro belaste. Damit werde die Brückensanierungsmaßnahme zum zweiten Mal<br />

verschoben.<br />

Anwohner klagen über Lärmbelästigung<br />

27.12.2013<br />

AITRACH (olas)- Nach Möglichkeiten zur Reduzierung von Lärmbelästigungen an der Turn- und Festhalle<br />

hat sich Gemeinderätin Gabriele Merk erkundigt. Sie war von Anwohnern angesprochen worden, die sich<br />

über Raucher beklagten, die Privatfeiern in der Kellerbar der Turn- und Festhalle abhielten und sich im<br />

Außenbereich bei Raucherpausen teilweise lautstark gebärdeten. Bürgermeister Thomas Kellenberger<br />

erinnerte an eine geschützte Raucherecke, die mittlerweile hinter der Halle eingerichtet wurde, und wohl<br />

künftig von Besuchern der Festhalle und dem Säulensaal genutzt werde. Dies träfe jedoch nicht auf die<br />

Benutzer der Kellerbar zu. „Das müssen wir in den Griff kriegen“, so der Gemeindechef. Man müsse den<br />

Bedürfnissen der Anwohner nach Nachtruhe Rechnung tragen, ansonsten bleibe nur die Benachrichtigung<br />

der Polizei.<br />

Bayern geht beim Lärmschutz voran<br />

27.12.2013<br />

AITRACH (olas) - Im November hatte der <strong>Aitrach</strong>er Gemeinderat noch über das Thema Lärmschutz an der<br />

A 96 (München-Lindau) in der Illertalgemeinde diskutiert und kam zur Erkenntnis, dass die Gemeinde<br />

wenig Möglichkeiten zur Umsetzung von Geschwindigkeitsbegrenzungen habe. Vielmehr falle dies in die<br />

Zuständigkeit der Straßenverkehrsbehörde oder der Straßenbaulastträger. Bereits dam<strong>als</strong> bemängelten<br />

Ratsmitglieder die unterschiedliche Handhabung von Geschwindigkeitsbegrenzungsmaßnahmen zwischen<br />

Baden-Württemberg und dem benachbarten Bayern. Nun bezog sich Ratsmitglied Edgar Müller auf einen<br />

Bericht in der Memminger Zeitung, der besage, dass künftige Lärmschutzmaßnahmen an der A 96 an drei<br />

verschiedenen Bereichen in und um Memmingen, unter anderem auch in Volkratshofen-Ferthofen<br />

(Nachbargemeinde von <strong>Aitrach</strong>), verwirklicht werden sollen. Der ehemalige Staatsminister Josef Miller<br />

habe sich dafür jahrelang stark gemacht. „Haben wir in Württemberg eigentlich keine Abgeordneten, die<br />

sich bei uns für so etwas engagieren?“, fragte er in die Runde. „Warum geht das in Bayern und nicht<br />

auch bei uns?“ Auch Bürgermeister Thomas Kellenberger zeigte sich verwundert und möchte über den<br />

Hintergrund mehr erfahren: „Das müssen wir uns mal genau anschauen.“

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