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Klausur Aerodynamik II 27. 08. 2013 MUSTERL¨OSUNG ...

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1<br />

AERODYNAMISCHES INSTITUT<br />

der Rheinisch - Westfälischen<br />

Technischen Hochschule Aachen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. W. Schröder<br />

<strong>Klausur</strong><br />

<strong>Aerodynamik</strong> <strong>II</strong><br />

<strong>27.</strong> <strong>08.</strong> <strong>2013</strong><br />

M U S T E R L Ö S U N G<br />

E I N S IC H T N A H M E<br />

Hinweis:<br />

Achten Sie darauf, ob Sie alle Aufgaben erhalten haben:<br />

<strong>Klausur</strong> <strong>Aerodynamik</strong> <strong>II</strong><br />

Fragenteil, Skelett-Theorie und linearisierte Potentialtheorie, Traglinientheorie


2<br />

Integrale und Additionstheoreme<br />

Additionstheoreme<br />

• sin(x±y) = sin(x)·cos(y)±sin(y)·cos(x)<br />

• cos(x±y) = cos(x)·cos(y)∓sin(x)·sin(y)<br />

• sin 2 (x)+cos 2 (x) = 1<br />

• sin(2x) = 2·sin(x)·cos(x)<br />

• sin(x) = 2·sin(x/2)·cos(x/2)<br />

• sin 2 (x) = 1 2 (1−cos(2x))<br />

• cos 2 (x) = 1 2 (1+cos(2x))<br />

• cos(2x) = cos 2 (x)−sin 2 (x)<br />

• tan( x 2 ) = √<br />

1−cosx<br />

1+cosx<br />

• tan( x )·sin(x) = 1−cos(x)<br />

2<br />

• sin(x)·sin(nx) = − 1 2 (cos[(n+1)x]−cos[(n−1)x])<br />

• sin[(n+1)x]−sin[(n−1)x] = 2·cos(nx)·sin(x)<br />

∞∑ 1<br />

•<br />

n sin(nϕ p)·sin(nϕ) = 1 (<br />

4 ln 1−cos(ϕp +ϕ)<br />

)<br />

1−cos(ϕ p −ϕ)<br />

n=1<br />

Integrale<br />

∫<br />

1<br />

•<br />

ax+b dx = 1 a ·ln(ax+b)<br />

∫<br />

•<br />

x<br />

ax+b dx = x a − b a 2 ·ln(ax+b)<br />

∫ x<br />

2<br />

•<br />

X dx = 1 [ 1<br />

]<br />

a 3 2 (X)−2b(X)+b2 ln(X)<br />

mit X = ax+b<br />

∫<br />

• sin(ax)dx = − cos(ax)<br />

a<br />

∫<br />

• cos(ax)dx = + sin(ax)<br />

a<br />

∫<br />

• sin 2 (ax)dx = x 2 − 1<br />

4a sin(2ax)<br />

∫<br />

• cos 2 (ax)dx = x 2 + 1<br />

4a sin(2ax)<br />

∫<br />

• sin 3 (ax)dx = cos3 (ax)<br />

− cos(ax)<br />

3a a<br />

∫<br />

•<br />

cos 3 (ax)dx = − sin3 (ax)<br />

3a<br />

+ sin(ax)<br />

a<br />

∫<br />

• cos 4 (ax)dx = 3 sin(2ax)<br />

x+ + sin(4ax)<br />

8 4a 32a<br />

∫<br />

• sin(ax)cos(ax)dx = sin2 (ax)<br />

2a<br />

∫ π<br />

• sin(n·ϕ)·cos(p·ϕ)dϕ =<br />

0<br />

∫ π<br />

• cos(n·ϕ)·cos(p·ϕ)dϕ =<br />

0<br />

∫ π<br />

• sin(n·ϕ)·sin(p·ϕ)dϕ =<br />

0<br />

• Glauert-Integral<br />

∫ π<br />

0<br />

{ π/2 n = p<br />

0 n ≠ p<br />

{ π/2 n = p<br />

0 n ≠ p<br />

{ π/2 n = p<br />

0 n ≠ p<br />

cos(n·ϕ ′ )<br />

cos(ϕ)−cos(ϕ ′ ) dϕ′ = −π · sin(n·ϕ)<br />

sin(ϕ)<br />

∫<br />

• cos(ax)·cos(bx)dx =<br />

sin[(a−b)x]<br />

2(a−b)<br />

+ sin[(a+b)x]<br />

2(a+b)<br />

∀ |a| ≠ |b|<br />

}<br />

}<br />

}


3<br />

1. Aufgabe: Fragenteil (15 Punkte)<br />

1. Ein Radfahrer fährt mit der Geschwindigkeit v = 36km/h.<br />

Wie groß ist die zur Überwindungdes Luftwiderstandeserforderliche Leistung in W, wenn die gesamte<br />

Querschnittsfläche des Radfahrers A = 0.5m 2 und der Widerstandsbeiwert der Strömung c w = 0.8<br />

betragen? (ρ Luft = 1.2kg/m 3 ).<br />

Welche Art des Strömungswiderstandes dominiert beim Radfahrer?<br />

2. (a) Erläutern Sie kurz die Unterschiede in der Strömung um ein konventionelles Profil bei der kritischen<br />

Machzahl M krit und der Divergenz-Machzahl M div (alternativ mit Skizze).<br />

(b) Nennen Sie zwei Maßnahmen zur Erhöhung von M krit und M div , die bei Flugzeugen angewandt<br />

werden.<br />

3. (a) Skizzieren Sie in den Lösungsblättern sorgfältig das Strömungsfeld um das NACA 2412 Profil,<br />

das mit der in Abb. 1.1 dargestellten c p Verteilung gemessen bei M ∞ = 0.4 in Verbindung steht.<br />

MarkierenSieimStrömungsfeldIhrerSkizzeundbenennenSiestichwortartigdieaufderSaugseite<br />

dieser c p Verteilung herausragenden Merkmale, die auf Reibungseffekte zurückzuführen sind.<br />

(b) Übertragen Sie die in Abb. 1.1 dargestellte c p Verteilung in Ihre Lösungsblätter und zeichnen<br />

Sie sorgfältig im gleichen Diagramm eine neue c p,2 Verteilung, die Sie bei einer Reynoldszahl<br />

von 3·10 6 erwarten würden. Die Machzahl bleibt unverändert. Achten Sie auf die Relation der<br />

Verläufe zueinander.<br />

Abbildung 1.1: Druckbeiwertsverlauf eines NACA2412 Profils bei M ∞ = 0.4<br />

4. Diskretisieren Sie zur Bestimmung der numerischen Lösung die folgende Gleichung:<br />

∂u<br />

∂t +u∂u ∂x + 1̺<br />

∂p<br />

∂x = 0<br />

Benutzen Sie für die Zeitableitung eine Vorwärtsdifferenz und für die räumlichen Ableitungen eine<br />

Rückwärtsdifferenz. Verwenden Sie eine Genauigkeit erster Ordnung und gehen Sie von äquidistanten<br />

Schrittweiten in Zeit- (∆t) und in Raumrichtung (∆x) aus.<br />

Hinweis:<br />

Falls nötig, übertragen Sie die Skizzen in Ihre Lösungsblätter und zeichnen Sie die Lösung dort ein!


4<br />

2. Aufgabe: Skelett-Theorie und linearisierte Potentialtheorie<br />

(20 Punkte)<br />

Im Folgenden soll das dargestellte Profil angenähert durch ein Parabelskelett für verschiedene Machzahlen<br />

untersucht werden (je nach Aufgabenteil).<br />

Z=z/l<br />

f/l<br />

αM ∞<br />

0.5 1.0<br />

X=x/l<br />

Abbildung 2.1: Parabelskelett<br />

1. Unter Anwendung der Skelett-Theorie für einen inkompressiblen Fall:<br />

(a) Berechnen Sie die Zirkulationsverteilung γ(ϕ) nach Birnbaum-Ackermann in Abhängigkeit vom<br />

Anstellwinkel α und der relativen Profilwölbung f/l.<br />

(b) Leiten Sie die Formel zur Berechnung des Auftriebskoeffizienten c l = (2πA 0 +πA 1 ) her.<br />

(c) Der Momementenbeiwert um die Profilnase kann nach der Formel c m = − π 2 (A 0 +A 1 ) berechnet<br />

werden.<br />

Bestimmen Sie die Lage des Druckpunktes in Abhängigkeit vom Auftriebskoeffizienten c l und der<br />

relativen Profilwölbung f/l.<br />

Skizzieren Sie in einem Diagramm diese Abhängigkeit (X Druckpunkt (c l )) mit Angabe des Grenzwertes<br />

für c l → ∞.<br />

2. Nun wird dasselbe Profil bei Machzahlen Ma 1 = 0.6 und Ma 2 = 3 unter Anwendung linearisierter<br />

Potentialtheorie untersucht.<br />

(a) Berechnen Sie die zugehörigen Auftriebsbeiwerte c l1 und c l2 für die Machzahlen Ma 1 = 0.6 und<br />

Ma 2 = 3 entsprechend.<br />

(b) Berechnen Sie die zugehörigen Widerstandsbeiwerte c w1 und c w2 für die Machzahlen Ma 1 = 0.6<br />

und Ma 2 = 3 entsprechend, wenn das Profil ohne Anstellwinkel angeströmt wird.<br />

Gegeben: Anstellwinkel α, Sehnenlänge l, Wölbung f, Ma 1 = 0.6 und Ma 2 = 3<br />

Hinweise:<br />

γ(ϕ) = 2V ∞ ·<br />

(<br />

A 0 ·tan<br />

( ϕ<br />

2)<br />

+<br />

−w a (ϕ) = − w<br />

V ∞<br />

= A 0 +<br />

− w<br />

V ∞<br />

= α− dZ<br />

dX<br />

)<br />

N∑<br />

A n ·sin(nϕ)<br />

n=1<br />

N∑<br />

A n ·cos(nϕ)<br />

n=1<br />

u<br />

V ∞<br />

= ± γ(X)<br />

V ∞<br />

2β<br />

c p | Ma∞>1.2 = ± √<br />

Ma 2 ∞ −1


5<br />

3. Aufgabe: Traglinientheorie (15 Punkte)<br />

ω<br />

R<br />

r 0<br />

r<br />

u ∞ = 0<br />

x<br />

b<br />

Eine Windenergieanlage soll bei Windstille auf ihre axialen Lasten F x am Getriebekopf getestet werden.<br />

Der Rotor hat drei Blätter mit konstanter Breite b, bei denen nur der Anteil r 0 ≤ r ≤ R aerodynamisch als<br />

relevantangesehenwird.InersterNäherungkanndieDreidimensionalitätdesStrömungsfeldesvernachlässigt<br />

und von einer stationären Anströmung jedes Rotorblattes ausgegangen werden.<br />

1. Ein Generator lässt nun die Blätter mit der Rotationsgeschwindigkeit ω rotieren. Geben Sie die Gleichung<br />

für die lokale Anströmgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Radius r eines Rotorblattes an und<br />

skizzieren Sie diese für den tragenden Teil des Blattes. Tragen Sie in Ihre Skizze die Randwerte der<br />

Geschwindigkeitsverteilung ein.<br />

2. Berechnen Sie mit Hilfe des Satzes von Kutta-Zhukhovski die Auftriebsverteilung l Blatt (r) entlang<br />

eines Rotorblattes.<br />

3. Welche maximale Rotationsgeschwindigkeit ω max ist erlaubt, wenn eine Kraft F x,max am Getriebekopf<br />

nicht überschritten werden darf? Welche Aussage lässt sich über den Einfluss von r 0 /R auf errechnete<br />

Rotationsgeschwindigkeit ω treffen?<br />

4. Bestimmen Sie die Verteilung des Auftriebsbeiwertes in Abhängigkeit vom Radius c L (r), die sich für<br />

diesen Fall ergibt. Geben Sie die verwendeten Referenzgrößen explizit an!<br />

5. Erläutern Sie ausführlich die Unterschiede zwischen dem hier betrachteten Fall und den realen Strömungsverhälnissen<br />

eines solchen Testfalls.<br />

Gegeben: Maximalkraft am Getriebekopf F x,max , Anzahl der Rotorblätter s, Sehne der Rotorblätter b,<br />

Radius R, Radius r 0 = 0.1 R, Zirkulation Γ 0 , Freie Anströmung u ∞ = 0<br />

Hinweis:<br />

(<br />

Zirkulationsverteilung: Γ(r) = Γ 0<br />

[3 1− r ) 3 (<br />

−6 1− r ) 2 (<br />

+3 1− r ) ]<br />

R R R


6<br />

1. Aufgabe: (LÖSUNG) Fragenteil (15 Punkte)<br />

1.<br />

ρ<br />

F w = c w<br />

2 v2 A<br />

ρ<br />

P = F w ·v = c w<br />

2 v3 A<br />

= 0.8· 1.2<br />

2 ·103 ·0.5W<br />

= 0.8·0.6·1000·0.5W<br />

= 8<br />

10 · 6<br />

10 ·1000· 1<br />

2 W = 240W<br />

Beim Radfahrer dominiert der Druckwiderstand.<br />

2. (a) Bei M krit : Lokale erstmalige Entstehung des Überschallgebietes auf dem Profil.<br />

Bei M div : Entstehung eines Verdichtungsstoßes am Ende des Überschallgebietes auf dem Profil.<br />

(b) 1. Pfeilung<br />

2. Reduzierung der rel. Profildicke<br />

3. Minderung der Saugspitzen durch moderate Beschleunigung der Strömung (z.B. durch Verschiebung<br />

der Dickenrücklage nach hinten)<br />

3. (a) 1. Ablösung der laminaren Grenzschicht.<br />

2. Umschlag der Strömung an der Ablöseblase<br />

3. Wiederanliegen der turbulenten Grenzschicht.<br />

1 2 3<br />

(b)


7<br />

4. Vorwärtsdifferenz:<br />

∂f<br />

∂x | i = f i+1 −f i<br />

− ∂2 f<br />

h 2 ∂x 2| i · h2<br />

2 − ∂3 f<br />

∂x 3| i · h2 2<br />

6 +...<br />

Rückwärtsdifferenz:<br />

∂f<br />

∂x | i = f i −f i−1<br />

+ ∂2 f<br />

h 1 ∂x 2| i · h1<br />

2 − ∂3 f<br />

∂x 3| i · h2 1<br />

6 +...<br />

⇒ un+1 i<br />

∆t<br />

−u n i<br />

+u i<br />

u i −u i−1<br />

∆x<br />

+ 1 ρ · pi −p i−1<br />

∆x<br />

= 0


8<br />

2. Aufgabe: (LÖSUNG) Skelett-Theorie und linearisierte Potentialtheorie<br />

(20 Punkte)<br />

1. (a) Das angestellte Parabelskelett wird bei inkompressibler Strömung durch die ersten beiden Birnbaum’schenNormalverteilungenbeschrieben,dieausderkinematischenRandbedingungbestimmt<br />

werden:<br />

Integration zur Bestimmung von A 1 :<br />

α− dZ(s)<br />

dX = A 0 +A 1 ·cosϕ, ∀(A n ) = 0 für n 2<br />

⇒ A 0 = α und dZ(s)<br />

dX = −A 1 ·cosϕ<br />

dZ (s)<br />

dX = −A 1 ·cosϕ ⇒ dZ (s) = −A 1 ·cosϕ·dX<br />

Aus der Substitution X = 1 2<br />

(1+cosϕ) folgt cosϕ = 2X −1<br />

dZ (s) = −A 1 (2X −1)dX ⇒ Z (s) (X) = −A 1 (X 2 −X)+C<br />

Z (s) (X = 0) = 0 ⇒ C = 0<br />

Z (s) (X = 1 2 ) = f l<br />

⇒ A 1 = 4 f l<br />

Somit lautet die Zirkulationsverteilung nach Birnbaum-Ackermann für das untersuchte Profil:<br />

( ( ϕ<br />

) ( ( ϕ<br />

γ(ϕ) = 2V ∞ · A 0 ·tan +A 1 ·sinϕ = 2V ∞ · α·tan<br />

2)<br />

2)+4 f )<br />

l ·sinϕ<br />

(b) Aus dem Satz von Kutta-Zhukhovski folgt für die zweidimensionale Auftriebskraft<br />

∫ l<br />

ˆL = ̺V ∞ Γ = ̺V ∞ γ(x)dx = ̺V ∞ l<br />

Für den Auftriebskoeffizienten c l ergibt sich:<br />

Eingesetzt γ(ϕ) mit dX = − 1 2sinϕdϕ ergibt<br />

0<br />

c l = ˆL<br />

̺<br />

2 V ∞ 2l = 2∫ 1<br />

0 γ(X)dX<br />

V ∞<br />

∫ 1<br />

0<br />

γ(X)dX<br />

c l = 4V ∫ π<br />

∞<br />

(α·tan ϕ 2V ∞ 2 sinϕ+4f l sinϕsinϕ)dϕ<br />

= 2(<br />

∫ π<br />

0<br />

0<br />

α·(1−cosϕ)dϕ+4 f l<br />

∫ π<br />

0<br />

sinϕsinϕdϕ)<br />

= 2(α(ϕ−sinϕ)| π 0 +2π f l )<br />

= 2πα+4π f l<br />

(= 2πA 0 +πA 1 )


9<br />

(c) Aus dem Hinweis folgt für den Momentenbeiwert um die Profilnase:<br />

c m = − π 2 (A 0 +A 1 ) = − π 2 (α+4f l )<br />

Für den Druckpunkt (X A ) ergibt sich aus der Betrachtung des Momentengleichgewichts um die<br />

Profilnase:<br />

X A = x A<br />

l<br />

= − c m<br />

c l<br />

=<br />

π<br />

2 (α+4f l )<br />

c l<br />

Für den Anstellwinkel α ergibt sich aus (b):<br />

c l = 2απ +4π f l<br />

⇒ α = −2 f l + c l<br />

2π<br />

Eingesetzt in die Formel für den Druckpunkt ergibt sich:<br />

x A<br />

l<br />

=<br />

π<br />

2 (−2f l + c l<br />

2π +4f l ) = 1 c l 4 +πf l<br />

1<br />

c l<br />

X A=x A/l<br />

0.25<br />

c l<br />

2. Nun wird dasselbe Profil bei Machzahlen Ma 1 = 0.6 und Ma 2 = 3 unter Anwendung linearisierter<br />

Potentialtheorie untersucht.<br />

(a) Für den Fall mit Ma 1 = 0.6 ergibt sich der Auftriebsbeiwert aus der Prandtl-Glauert-Regel und<br />

dem in Teil 1 bestimmten Wert für den inkompressiblen Fall zu:<br />

c l | Ma1 =0.6 =<br />

1<br />

√<br />

1−Ma<br />

2<br />

1<br />

c l | Ma1 =0 =<br />

1<br />

√<br />

1−0.6 2 (2πα+4πf l )<br />

Im Rahmen der linearisierten Potentialtheorie ist für den Auftriebsbeiwert bei Ma 2 = 3 nur die<br />

Anstellung Profilsehne relevant. Aus dem Hinweis ergibt sich dann:


10<br />

2β<br />

c p | Ma∞>1.2 = ± √<br />

Ma 2 ∞ −1 ⇒ ∆c p =<br />

4α<br />

√<br />

Ma 2 ∞ −1<br />

c l | Ma2 =3.0 =<br />

∫ 1<br />

0<br />

∆c p dX =<br />

4α<br />

√<br />

Ma<br />

2<br />

2 −1 = 4α √<br />

8<br />

(b) Berechnen Sie die zugehörigen Widerstandsbeiwerte c w1 und c w2 für die Machzahlen Ma 1 = 0.6<br />

und Ma 2 = 3 entsprechend, wenn das Profil ohne Anstellwinkel angeströmt wird.<br />

Für den Fall mit Ma 1 = 0.6 besitzt das Profil keinen Widerstandsbeiwert (D’Alembert’sches<br />

Paradoxon):<br />

c w | Ma1 =0.6 = 0<br />

Im Rahmen der linearisierten Potentialtheorie ergibt sich der Widerstandsbeiwert bei Ma 2 = 3<br />

zu:<br />

c w | Ma2 =3.0 =<br />

∫ 1<br />

0<br />

∆c p · dZ<br />

dX dX<br />

Mit dem Hinweis c p | Ma∞>1.2 = ±<br />

√<br />

2β<br />

Ma 2 ∞ −1<br />

und βˆ=<br />

dZ<br />

dX<br />

ergibt sich:<br />

c w | Ma2 =3.0 =<br />

∫ 1<br />

0<br />

( )<br />

4 dZ 2<br />

√<br />

Ma<br />

2<br />

2 −1 · dX<br />

dX<br />

Z = 4 f dZ<br />

X(1−X) ⇒<br />

l dX = (1−2X)4f l<br />

64 f 2 ∫ 1<br />

c w | Ma2 =3.0 = √<br />

3 2 −1 l 2 (1−2X) 2 dX<br />

0<br />

= 64<br />

3 √ f 2<br />

8 l 2


11<br />

3. Aufgabe: (LÖSUNG) Traglinientheorie (15 Punkte)<br />

1.<br />

ωR<br />

u<br />

Geschwindigkeit : u(r) = ω r<br />

Steigung :<br />

du(r)<br />

dr<br />

= ω<br />

ωr 0<br />

r 0<br />

R<br />

r<br />

2. Bestimmung der Auftriebskraft bezogen auf einen Schnitt in radialer Richtung Kutta-Zhukhovski:<br />

l = ρ u(r) Γ(r)<br />

⇒ dL<br />

dr = l Blatt(r) = ρ u(r) Γ(r)<br />

= ρ ωr Γ 0<br />

[3<br />

(<br />

1− r R<br />

(<br />

= ρωΓ 0 r 1−<br />

R) r [ 3<br />

(<br />

= 3ρωΓ 0 r 1− r )( r 2<br />

R R)<br />

) 3 (<br />

−6 1− r R<br />

(<br />

1−2 r ( r<br />

) 2<br />

)−6+6<br />

R + r ]<br />

R R +3<br />

) 2 (<br />

+3 1− r ) ]<br />

R


12<br />

3. Integrale Auftriebskraft eines Blattes:<br />

∫ R<br />

⇒ L Blatt = ρ u(r) Γ(r)dr<br />

r 0<br />

∫ R<br />

[ (<br />

= ρ ωr Γ 0 3 1− r<br />

r 0<br />

R<br />

∫ R<br />

= ρωΓ 0<br />

r 0<br />

r<br />

= ρωΓ 0<br />

∫ R<br />

r 0<br />

r<br />

= ρωΓ 0<br />

∫ R<br />

r 0<br />

r<br />

) 3 (<br />

−6 1− r ) 2 (<br />

+3 1− r R R) ] dr<br />

(<br />

1−<br />

R) r [ (<br />

3 1−2 r ( r<br />

) 2<br />

)−6+6<br />

R + r ]<br />

R R +3 dr<br />

(<br />

1− r ) [ 3−6 r ]<br />

R R +3r 2 r −6+6<br />

R R +3 dr<br />

(<br />

1−<br />

R) r ( ( ) r 2<br />

3 dr<br />

R)<br />

(5R−4r) r 4 ∣ ∣∣∣<br />

R<br />

= 3ρωΓ 0<br />

20 R 3 r<br />

[<br />

0<br />

(5R−4R) R<br />

4<br />

= 3ρωΓ 0<br />

20 R 3 − (5R−4r 0) r0<br />

4 ]<br />

20 R 3<br />

⎡<br />

= 3ρωΓ 0<br />

⎢<br />

1<br />

⎣<br />

= 3 20 ρωΓ 0R 2<br />

20 R2<br />

} {{ }<br />

K1<br />

− 4,6R 10−4 R 4<br />

20 R 3<br />

} {{ }<br />

K2<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎦<br />

F x,max = L ges = s L Blatt = s 3 20 ρω maxΓ 0 R 2<br />

⇒ ω max = F x,max<br />

s 3<br />

20 ρΓ 0R 2<br />

Da K2/K1 ∝ O −3 , folgt daraus, dass das Verhältnis r 0 /R einen vernachlässigbaren Einfluss auf die<br />

zu ermittelnde Rotationsgeschwindigkeit besitzt.<br />

4. Referenzgrößen:<br />

Fläche eines Rotorblattes: A = b (R−r 0 )<br />

Staudruck, z.B bei r=R: q(r = R) = 1 2 ρ u2 (r = R) = 1 2 ρ ω2 R 2<br />

Allgemeine Definition des Auftriebsbeiwerts in Abhängigkeit von r (pro Länge):<br />

c L (r) = l(r)<br />

A q =<br />

ρ u(r) Γ(r)<br />

b (R−r 0 ) 1 2 ρ ω2 R 2<br />

(<br />

2 r Γ 0<br />

[3 1− r ) 3 (<br />

−6 1− r ) 2 (<br />

+3 1− r ) ]<br />

R R R<br />

=<br />

b(R−r 0 ) ω R 2<br />

5. Die Berechnung des Auftriebs mit Kutta-Zhukhovski vernachlässigt die Dreidimensionalität und die<br />

Reibung, die in der Realität einen Widerstand erzeugen wird. Außerdem werden die Einflüsse des<br />

Flügelrandwirbels, der induzierten Abwärtsgeschwindigkeit und des Nachlauf eines Blattes auf das<br />

nachfolgende Blatt vernachlässigt. Dies führt dazu, dass die hier bestimmte Tragkraft des Rotors<br />

höher ist als sie in der Realität wäre.

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