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Universalmuseum Joanneum Presse Matheliebe

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<strong>Universalmuseum</strong><br />

<strong>Joanneum</strong><br />

<strong>Presse</strong><br />

<strong>Universalmuseum</strong> <strong>Joanneum</strong><br />

presse@museum-joanneum.at<br />

Mariahilferstraße 4, 8020 Graz, Austria Telefon +43-316/8017-9211<br />

www.museum-joanneum.at<br />

<strong>Matheliebe</strong><br />

Naturkundemuseum, <strong>Joanneum</strong>sviertel, 8010 Graz<br />

Eröffnung: 04. September 2013, 19 Uhr<br />

Laufzeit: 05.09.2013 – 29.06.2014<br />

Kuratoren: Georg Schierscher (Schaan, LI), Kurt Zernig (Graz, AUT)<br />

Information: +43-316/8017-9100<br />

Mathematik ist langweilig? Mathematik ist wenig anschaulich? Die vom Liechtensteinischen<br />

Landesmuseum konzipierte Wanderausstellung, die von 05. September bis 29. Juni 2014 im<br />

Grazer Naturkundemuseum zu sehen ist, liefert den Gegenbeweis und zeigt, dass Mathematik<br />

nicht nur praxisnahe Rechenkunst, sondern auch eine lebendige Wissenschaft ist.<br />

Die Ausstellung <strong>Matheliebe</strong> macht die Faszination der Zahlen, Formeln und Ordnungen<br />

begreifbar. Klar wird: Mathe fasst die Welt in abstrakte Präzision.<br />

Viele Wurzeln der Mathematik liegen in den Naturwissenschaften, basieren auf Beobachtungen<br />

und Erfahrungen. Doch Mathematik ist eine eigenständige Geisteswissenschaft mit uralter<br />

Tradition, die inzwischen Werkzeug aller Wissenschaften ist. Mathematik beherrscht uns, sie<br />

begleitet uns im gesamten Alltag – ob in den Chips unserer Smartphones oder in den<br />

Steuermodulen unserer Autos. Aber wir nehmen sie immer weniger wahr. Und vielen wird<br />

mulmig, wenn ihnen die Macht bewusst wird, die hinter Rechenoperationen steckt. Wer also<br />

Mathematik beherrscht, versteht die Welt – zumindest ein bisschen besser. Oft sind es<br />

allerdings die Lehrmethoden, die verhindern, dass der „Mathefunke“ überspringt.<br />

Spaß an Mathematik zu wecken, das ist die Mission des liechtensteinischen Mathematiklehrers<br />

Georg Schierscher. „Leider ist das Angebot an anschaulichem Lehrmaterial jedoch dürftig“,<br />

erklärt der Pädagoge. Deshalb beschaffte er für seinen Unterricht am Liechtensteinischen<br />

Gymnasium in Vaduz eigene Modelle, in denen sich Mathematik materialisiert. Zum Teil baute er<br />

diese selbst, erhielt Hilfe von Lehrlingswerkstätten regionaler Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

oder entdeckte seine Objekte im Alltag. Da entpuppte sich der Fußball als abgestumpfter<br />

Ikosaeder und der Autoscheinwerfer als Parabolspiegel. „Die Sinne sind Futter für das Denken,<br />

daher sollten die Schüler Mathematik möglichst sinnlich erfahren können. Verstehen beginnt,<br />

wenn man die gesamte Wirklichkeit vor Augen hat“, betont Schierscher. Und auch die Wirtschaft<br />

profitiere von mathematikbegeisterten Absolventen. Inzwischen in Pension, möchte Schierscher<br />

seine Sammlung deshalb für künftige Schüler/innen-Generationen erfahrbar machen.<br />

Auf 400 Quadratmetern wird Schierschers eindrucksvolle Welt der Mathematik gezeigt. Darunter<br />

sind rund 100 physische Modelle, Gegenstände aus Natur und Alltag, Computergrafiken und -<br />

animationen sowie Briefmarken, Münzen und Medaillen mit mathematischen Motiven.


Seite 2<br />

Die Exponate sind in sieben Themenschwerpunkte geordnet: Wachstum und Form<br />

(Wachstumsprozesse), Goldgrube (Geometrie rund um den Goldenen Schnitt), Typen mit Ecken<br />

und Kanten (Vielflächner und deren geometrische Eigenschaften), Und nochmals Archimedes<br />

(geniale Ideen zu Kreis und Kugel), Ingenieuren auf der Spur (Mathematik in der Technik, im<br />

Straßen- und Hochbau), Spieglein, Spieglein an der Wand (Spiegelungen, Symmetrie), Filigran,<br />

fraktal, dynamisch (von Blumenkohl, Wolken und Börsenkursen inspirierte Mathematik).<br />

Weil die Sinne Nahrung für das Denken liefern, wurde auf Formeln möglichst verzichtet. Dafür<br />

sind die Besucher/innen zum Mitmachen eingeladen, zum Entdecken mathematischer Gesetze<br />

hinter Alltagsphänomenen. So zeigt das „Spiegelkabinett der Unendlichkeit“ eindrucksvoll eine<br />

berechenbare Illusion des vielfachen Ichs. Die Autorennbahn veranschaulicht, warum elegante<br />

Übergangsbögen – Klothoidenkurven – den Verkehr sicherer machen. Es gilt zu erkunden, warum<br />

Mathematiker seit 3.000 Jahren von Polyedern fasziniert sind, wie Archimedes sich an die<br />

geheimnisvolle, „funkensprühende Zahl“ Pi (Jean-Paul Delahaye, französischer Mathematiker<br />

und Informatiker) herantastete und wie Pi mit der Monte-Carlo-Methode „erwürfelt“ wird. Die<br />

Ausstellung verrät zudem, warum es quadratische Bohrlöcher und „paradoxe Monstergebilde“<br />

mit endlicher Fläche und unendlichem Umfang gibt oder weshalb das Romanesco-Gemüse ein<br />

Fraktal ist.<br />

App zur Ausstellung<br />

Eine eigens programmierte Smartphone-App begleitet die Besucher/innen durch die Ausstellung.<br />

Sie hält die Antworten für die vielen spannenden, als „Selbsttätigkeit“ gekennzeichneten Fragen<br />

bereit.<br />

Zu allen Bereichen gibt es „Selbsttätigkeitsblätter“, auf denen QR-Codes zu jeder Frage<br />

abgedruckt sind: Scannen die Besucher/innen den Code mit ihrem Smartphone, bekommen sie<br />

die Lösung angezeigt.<br />

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