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PRESSESPIEGEL<br />
So schreibt die Presse über <strong>Honda</strong><br />
motorrad<br />
freizeit<br />
FAHRBERICHT<br />
01-2014<br />
TEST <strong>Honda</strong> CB1100<br />
TEXT: Matthias Hirsch<br />
FOTOS: Buenos Dias/Matthias Hirsch<br />
CB-Funker<br />
Die <strong>Honda</strong> CB1100 ist zwar neu auf dem hiesigen Markt, allerdings<br />
ist sie tatsächlich kein neues Motorrad. <strong>Honda</strong> hielt es bis dato aber<br />
nicht für notwendig diese Schönheit auch in Europa anzubieten.<br />
Nach 2 Jahren konsequentem Motzen hatten die Herren dann doch<br />
eine Einsicht. Jetzt gibt es die Retro-CB auch für uns.<br />
G<br />
efallen hat sie ja schon immer. Im<br />
Gegensatz zu Triumph Bonneville<br />
oder Kawasakis W800 gibt sich die<br />
CB1100 als aktuelles Motorrad mit ei -<br />
nem hohen Anteil klassischer Stilelementen<br />
zu erkennen. Die <strong>Honda</strong> geriet für<br />
eine 1100er erstaunlich zierlich. Die Sitzposition<br />
ist ausgesprochen entspannt.<br />
Der Lenker ist hoch, der Beinwinkel ent -<br />
spannt. Die Sitzbank ist komfortabel und<br />
sitzt sich auf längeren Etappen nicht<br />
durch. Bedienung und Instrumente sind<br />
<strong>Honda</strong>-typisch verständlich und im Falle<br />
der Instrumente endlich mal wieder wunderschön.<br />
In der Vergangenheit überzeugten<br />
die rein digitalen Anzeigen nicht immer.<br />
Die Kombination von analogen Instrumenten<br />
und kleinem Display gefällt<br />
und überzeugt. Eine Wucht ist der luftgekühlte<br />
Reihenvierzylinder. Endlich mal<br />
wieder ein Motor, der die Augen erfreut.<br />
Was man sich jetzt noch wünschen könnte?<br />
Speichenräder wären nicht schlecht.<br />
Ein flacherer Lenker stünde der CB1100<br />
bestimmt auch gut. Und eine schlanke<br />
4-in-4-Anlage erst...<br />
Dann sprengt man allerdings sicher<br />
den Preisrahmen. 10.990 Euro ruft <strong>Honda</strong><br />
für die CB1100 aus. Der Vergleich zu an -<br />
de ren Motorrädern fällt schwer. Eine<br />
Z1000 oder Speed Triple passen nicht.<br />
Bonneville und W800 sind günstiger,<br />
haben aber auch deutlich weniger Leistung.<br />
Und eine BMW R1200R ist deutlich<br />
teurer.<br />
Motor CB1100<br />
Luftgekühlter Reihenvierer, 1.140 Kubik,<br />
89 PS bei 7.500 und 93 NM bei gerade<br />
einmal 5.000 Umdrehungen. Liest sich<br />
gut. Und fährt sich noch besser. Zumal<br />
es <strong>Honda</strong> bei 5 Gängen belässt. Wer mit<br />
diesem Bike mit Höchstgeschwindigkeit<br />
auf der Autobahn blasen will, hat eh etwas<br />
falsch verstanden. Da kann man sich den<br />
6. getrost sparen. Den Großteil der Arbeit<br />
erledigt der Vierzylinder dank ordentlich<br />
Drehmoment im großen Gang. Schnell<br />
steppt man die Gänge durch und lässt<br />
vom Druck aus dem Keller sanft aber bestimmt<br />
anschieben. Sanft, weil der Motor<br />
tatsächlich seidenweich und akustisch<br />
zurückhaltend läuft. Bestimmt, weil der<br />
Schub durchaus ansehnlich ist. Für uns<br />
könnte der Reihenvierer gerne etwas<br />
knurriger sein und den Vorwärtsdrang vor<br />
allem für die Ohren deutlicher kundtun.<br />
So ist die Performance in Ordnung aber<br />
etwas zu brav. Das Getriebe verdient ein<br />
Extra-Lob! Die Schaltung funktionier te<br />
an unserem Testmotorrad perfekt. We nig<br />
Kraftaufwand, stets zuverlässig mit guter<br />
Rückmeldung und in diesem Fall dankbarerweise<br />
ohne jedes lästige Geräusch.<br />
Fahreindruck<br />
Es sitzt sich wie in der guten alten Zeit.<br />
Niedrige Sitzhöhe und schmale Taille<br />
sorgen für sicheren Stand. Der Knie -<br />
schluss passt für alle Beinlängen, da der<br />
schmale Tank auch langen Latschen Platz<br />
lässt. Wo keine Kante da keine Probleme.<br />
Grundsätzlich gilt: draufsetzen, losfah -<br />
ren und wohlfühlen. Dank der kompakten<br />
Abmessungen lässt sich die CB1100 trotz<br />
248 kg vollgetankt einfach rangieren.<br />
Vom Gewicht ist auch in Fahrt wenig zu<br />
spüren. Das Handling ist dank schmaler<br />
Bereifung vorne und hinten fast spielerisch.<br />
Es gibt in dieser Hubraumliga wohl<br />
kein anderes Motorrad, was sich so<br />
einfach bewegen lässt. Stets gut kon -<br />
trollierbar und auch mal den einen oder<br />
anderen Fahrfehler verzeihend, zieht<br />
die <strong>Honda</strong> ihre Bahnen. Die Fahrwerks -<br />
abstimmung tendiert deutlich in Rich -<br />
tung Komfort. Sportliche Ambitionen<br />
sollte man sich daher verkneifen. Dann<br />
schaukelt sich das Fahrwerk auf und bringt<br />
Unruhe ins Geschehen. Dennoch ist man<br />
innerhalb des Wohlfühlbereichs der CB<br />
recht flott unterwegs. Dank einfachem<br />
Handling und guter Beherrschbarkeit ge -<br />
rät man früher an die Schräglagenfreiheit<br />
als gedacht. Aber auch das verkraftet die<br />
CB1100 ohne Murren. Wer also nicht unbedingt<br />
ständig auf der letzten Rille unterwegs<br />
ist, wird mit der Performance mehr<br />
als zufrieden sein. Die Bremsen versehen<br />
ihren Dienst ähnlich zuverlässig. Das<br />
Combined-ABS bremst immer vorne und<br />
hinten, braucht wenig Handkraft und lässt<br />
sich gut dosieren.<br />
Fahrzit <strong>Honda</strong> CB1100<br />
Selten passte der Begriff Modern Classic<br />
besser. Die Optik der CB1100 ist klas -<br />
sisch, hat allerdings auch moderne Li -<br />
nien. Wer es noch klassischer mag, kann<br />
zu Bonneville oder W800 greifen. Die<br />
sind in Sachen Leistung der <strong>Honda</strong> allerdings<br />
deutlich unterlegen. Der Motor hat<br />
ordentlich Power und verwöhnt mit kräftigem<br />
Drehmoment. Das Fahrwerk ist<br />
kom fortabel ohne zügiger Fortbewegung<br />
im Wege zu stehen. Ergo: Freunde klassischer<br />
Naked Bikes kommen voll auf<br />
ihre Kosten.<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
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Ausgabe 1 | Februar 2014