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«Sie können tödlich sein» - Aktuelle Ausgabe

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Seite 4 Gesehen und Gehört Bodensee Nachrichten, 13. September 2013<br />

Ein Luftschiff, kein Luftschloss<br />

BODENSEERAUM Architekt Fredy Iseli will den Tourismus in der Region ankurbeln<br />

Brücke am<br />

Eichenbach saniert<br />

WOLFHALDEN Rechtzeitig auf die<br />

herbstliche Wandersaison wurde<br />

die in den Weilern Högli (Wolfhalden)<br />

/Hostet(Walzenhausen)<br />

über den Eichenbach führende<br />

Witzwanderweg-Brücke erneuert<br />

und beidseitig mit Geländern ausgerüstet.<br />

Gleichzeitig wurde der<br />

Bach tiefer gelegt und der Durchlass<br />

erweitert. Von den Neuerungen<br />

profitiert auch der anliegende<br />

Spielplatz mit Feuerstelle, der<br />

künftig von Überschwemmungen<br />

verschont bleibt.<br />

pd<br />

Feuerwehrtag in der<br />

Primarschule Berg<br />

BERG Alle drei Jahre führt die Feuerwehr<br />

Berg in der Primarschule<br />

jeweils einen Feuerwehrtag durch.<br />

Den Schülern werden den ganzen<br />

Tag an verschiedenen Posten, die<br />

Aufgaben und Tätigkeiten der Feuerwehr<br />

näher gebracht. Jedes kann<br />

an diesem Tag einmal richtig Feuerwehrfrau<br />

oder Feuerwehrmann<br />

sein. Sie bekommen einen Eindruck,<br />

mit welchem Material und<br />

welcher Ausrüstung den Gefahren<br />

und Risiken des Feuers begegnet<br />

wird. Ziel ist es, die Angst vor dem<br />

Feuer zu nehmen und den Respekt<br />

zu stärken, sowie das richtige<br />

Verhalten im Brandfall und anderen<br />

Notfällen zu vermitteln. Wir laden<br />

die Eltern und alle Interessierten<br />

ein, am Freitag 20. September<br />

ab 9 Uhr, auf einen Augenschein<br />

vorbeizukommen, um<br />

sich vom Leuchten der begeisterten<br />

Kinderaugen anstecken zu lassen.<br />

pd<br />

Letzte Woche machte der Uttwiler<br />

Architekt Fredy Iseli mit<br />

grossen Plänen auf sich aufmerksam:<br />

Nichts weniger als<br />

ein stationäres Kreuzfahrtschiff<br />

für bis zu 1000 Menschen<br />

will er in der Bodenseeregion<br />

erstellen in einem über 240<br />

Meter langen Zeppelin auf<br />

Säulen.<br />

Platz für bis zu 1000 Menschen, ein<br />

Kino, ein Theater und Shoppingmöglichkeiten:<br />

All das möchte der<br />

Architekt Fredy Iseli mit einem<br />

Nachbau des Luftschiffes LZ127<br />

«Graf Zeppelin» in luftiger Höhe erstellen.<br />

Geschätzte 250 Millionen<br />

Franken stehen zwischen der Idee<br />

und der Realisation.<br />

Bild: bg<br />

Fredy Iseli mit der von ihm und der ETH<br />

entwickelten Altpapier-Wabenstruktur:<br />

«Günstiger und leichter als Beton.»<br />

Gesucht: Geldgeber<br />

«Als Geldgeber könnte ich mir eine<br />

Reederei vorstellen, die sich<br />

Zeppelin als neues Kreuzfahrt-<br />

Konzept vorstellen könnte», sagt<br />

Iseli. Doch der Reihe nach: Letzte<br />

Woche erregte der Uttwiler Architekt<br />

mit seinem Zeppelin-Projekt<br />

bis über die Landesgrenzen hinaus<br />

Aufsehen. Sein Plan: Der über<br />

240 Meter lange Zeppelin LZ127<br />

soll nachgebaut werden und irgendwo<br />

im Bodenseeraum auf fünf<br />

Säulen als fest installierter Tourismus-Ausgangspunkt<br />

für Ausflüge<br />

in die Ostschweiz dienen. Der<br />

Aufenthalt im Zeppelin soll den<br />

Touristen dann alles an Komfort<br />

bieten, was man sich von einem<br />

Kreuzfahrtschiff gewohnt ist Unterhaltung,<br />

Essen, Shopping und<br />

Betten. «Im Zeppelin soll es alles<br />

geben, was es braucht auch ein<br />

Schwimmbad ist beispielsweise<br />

geplant», so Fredy Iseli. Der Uttwiler<br />

Architekt interessiert sich<br />

beim Zeppelin für den historischen<br />

Aspekt. «Der Zeppelin, der<br />

heute über den Bodensee fliegt, ist<br />

im Vergleich zur LZ127 ja nichts<br />

weiter als Spielzeug», sagt Iseli. Das<br />

Original sei jedoch ein Symbol für<br />

Innovation und moderne Technik<br />

gewesen.«DerältesteUttwilerkann<br />

sich noch erinnern, wie der Zeppelin<br />

über die Gemeinde geflogen<br />

ist das waren ganz andere Dimensionen<br />

damals», so der Architekt.<br />

Ein Gespräch über die LZ127 «Graf<br />

Zeppelin» hat schlussendlich bei<br />

Iseli zum Gedanken geführt, dass<br />

man ja einen Zeppelin auch als<br />

Haus aufstellen könne. «Diese Idee<br />

ist vor ziemlich genau einem Jahr<br />

zum ersten Mal aufgekommen», so<br />

Iseli.<br />

Am Samstag, 14. September,steht<br />

um 20 Uhr im Kursaal Heiden ein<br />

Klavierabend zu vier Händen auf<br />

dem Programm. Die beiden Pianistinnen<br />

Andrea Wiesli und Simone<br />

Keller interpretieren Werke von<br />

Schubert, Herzogenberg, Brahms,<br />

Huber und Liszt.<br />

Neuer Baustoff soll's richten<br />

Aus der ersten Idee ist in der Zwischenzeit<br />

ein ausgereiftes Projekt<br />

geworden. Die fünf Betonpfeiler mit<br />

den Liften, die als Sockel für den<br />

Zeppelin dienen sollen, seien bereits<br />

vollständig geplant. Im Inneren<br />

des Zeppelins will Iseli einen<br />

Baustoff verwenden, den er gemeinsam<br />

mit der ETH Zürich entwickelt<br />

hat: «Dabei handelt es sich<br />

um eine Wabenstruktur, die zu<br />

hundert Prozent aus Altpapier hergestellt<br />

wird. Die Wabe wird durch<br />

eine mineralische Beschichtung<br />

feuer- und wasserfest gemacht»,<br />

erklärt Iseli. Laut dem Uttwiler Architekten<br />

soll dieser Verbundwerkstoff<br />

günstiger und leichter als<br />

Beton sein ideal für ein stationiertes<br />

Luftschiff also. In der Gebäudehülle<br />

soll das «vertikal farming»<br />

zur Anwendung kommen,<br />

also eine Art vertikales Gewächshaus.<br />

Klavierabend zu vier Händen<br />

HEIDEN Die Pianistinnen Andrea Wiesli und Simone Keller im Kursaal<br />

Visualisierung: z.V.g.<br />

Gigantomanie oder Ankurbelung des Tourismus? Im Bodenseeraum soll ein Zeppelin-Hotel<br />

entstehen.<br />

Auf der Suche nach Reederei<br />

Die Grobplanung des Projektes ist<br />

abgeschlossen, nun geht es laut<br />

dem Architekten darum, Geldgeber<br />

für das Tourismusprojekt zu<br />

finden. «Dabei denke ich an Reedereien,<br />

die ihr Kreuzfahrt-Angebot<br />

nicht nur auf dem Meer, sondern<br />

auch in der Luft anbieten wollen<br />

nur ohne teure Hafengebühren<br />

und umweltschädliches Schweröl»,<br />

so Iseli. Insbesondere hinsichtlich<br />

der geplanten Expo 2027<br />

in der Ostschweiz, hofft Iseli auf einen<br />

Geldgeber,der den Zeppelin als<br />

zukunftsweisendes Tourismusprojekt<br />

sieht. An möglichen Standorten<br />

hat sich der Uttwiler Architekt<br />

bereits umgesehen: «Die Autobahnraststätten<br />

in Goldach und<br />

Rorschacherberg wären ideal für<br />

das Projekt», so Iseli. Dies nicht nur<br />

wegen der wunderbaren Sicht auf<br />

den Bodensee: «In einer Gemeinde<br />

wird es schwierig, eine passende<br />

Bauzone für ein solches Projekt<br />

zu finden. Bei Autobahnraststätten<br />

ist es um einiges einfacher, da<br />

die Baugesetze weniger stark reguliert<br />

sind», so Iseli.<br />

Asien oder Bodensee?<br />

Doch hat ein solches Projekt überhaupt<br />

eine Chance, in der Schweiz<br />

realisiert zu werden oder droht sich<br />

das Luftschiff in ein Luftschloss zu<br />

verwandeln? «Wenn wir innerhalb<br />

der nächsten fünf Jahre mit dem<br />

Bau beginnen <strong>können</strong>, dann ist eine<br />

Umsetzung meiner Meinung<br />

nach realistisch», sagt Iseli. Vielleicht<br />

bleibe das Projekt aber zumindest<br />

in der Schweiz eine Utopie.<br />

«Vielleicht wird der Zeppelin<br />

irgendwann auch im asiatischen<br />

Raum stehen in Singapur und<br />

Thailand beispielsweise bin ich mit<br />

dieser Idee auf grosse Begeisterung<br />

gestossen», so der Uttwiler Architekt.<br />

Solche Projekt seien in den<br />

sogenannten neuen Ländern leichter<br />

zu realisieren.<br />

Benjamin Gahlinger<br />

Anzeige<br />

Samstag, 14. September 2013, 20 Uhr, Kursaal Heiden<br />

Klavierabend zu vier Händen<br />

Andrea Wiesli und Simone Keller<br />

Schubert, Herzogenberg, Brahms<br />

Hans Huber, Liszt/Bendel<br />

Eintritt: Fr.25.− Vorverk.: Ermässigung 50% !<br />

Reservation: info@herzogenberg.ch /071 891 14 22<br />

www.herzogenberg.ch/billette2013.htm<br />

Schuberts Fantasie in f-Moll op. 103, mit<br />

der das Konzert eröffnet wird, stellt den<br />

Höhepunkt seines Klavierduo-Schaffens<br />

dar und ist vielleicht die bedeutendste<br />

Komposition dieser Gattung. Der Komponist<br />

Heinrich von Herzogenberg (1843<br />

bis 1900), der 1891 seine Sommerresidenz<br />

in Heiden errichtete, ist vertreten<br />

mit seinen augenzwinkernden «Allotria.<br />

Sechs Stücke für das Pianoforte zu vier<br />

Händen». Sein Freund, Johannes Brahms<br />

folgt sodann mit einem seiner unsterblichen<br />

Ungarischen Tänze (fis-Moll Nr.<br />

17). Locker geht es auch zu in den 10<br />

Ländlern op. 47 «Vom Luzernersee» des<br />

Schweizer Komponisten Hans Huber<br />

(1852-1921). Feuriger-virtuoser Abschluss<br />

bildet die Ungarische Rhapsodie<br />

Nr. 2incis-Moll von Franz Liszt, raffiniert<br />

bearbeitet für vier Hände durch seinen<br />

Schüler Franz Bendel. Organisiert<br />

wird das Konzert von der Herzogenberg-<br />

Gesellschaft Heiden. Diese gewährt im<br />

Vorverkauf eine Eintrittsermässigung<br />

von 50 Prozent. Platzreservationen sind<br />

möglich unter Tel. 071 891 14 22 oder<br />

über Internet www.herzogenberg.ch/billette2013.htm.<br />

pd

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