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«Sie können tödlich sein» - Aktuelle Ausgabe

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Bodensee Nachrichten, 13. September 2013 Aktuell Seite 3<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Frau Jäger, wie wird man Pilzkontrolleurin?<br />

Zuerst einmal muss man ein grosses<br />

Interesse an Pilzen haben. Das<br />

allein reicht aber nicht aus, man<br />

muss sehr viel wissen. Mein Mann<br />

war Pilzkontrolleur und war viel in<br />

den Wäldern unterwegs. Dadurch<br />

habe ich natürlich viel über Pilze<br />

gelernt. Er wollte dann, dass ich den<br />

Kurs und die Prüfung auch mache,<br />

und hat mich angemeldet. Der Kurs<br />

dauert rund eine Woche, am letzten<br />

Tag findet dann die Prüfung<br />

statt.<br />

Wie viel haben Sie als Pilzkontrolleurin<br />

während der Saison zu<br />

tun?<br />

Das ist ganz unterschiedlich. Ich<br />

mache die Pilzkontrolle zu Hause,<br />

wenn ich also daheim bin, <strong>können</strong><br />

die Leute die Pilze bringen. Dieses<br />

Jahr hat es noch nicht viele Pilze,<br />

da es bisher einfach zu warm war.<br />

Die Pilze brauchen Feuchtigkeit.<br />

Seit ungefähr zwei Wochen wachsen<br />

sie vermehrt, da die Bedingungen<br />

stimmen. Und da es letztes<br />

Jahr für Schweizer Verhältnisse<br />

viele Pilze gegeben hat, wird es<br />

dieses Jahr aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach weniger geben.<br />

Gibt es einige Grundregeln oder<br />

allgemeine Tipps, die man vor der<br />

ersten Suche nach Pilzen befolgen<br />

sollte?<br />

Sammlerinnen und Sammler sollten<br />

alle Pilze, die sie gefunden haben,<br />

kontrollieren lassen –selbst<br />

wenn sie denken, sie würden genau<br />

wissen, um welchen Pilz es sich<br />

handelt. Es ist ausserdem sehr<br />

wichtig, den Pilz richtig zu pflücken.<br />

Man sollte sie vorsichtig<br />

rausdrehen, damit die Pilzwurzel<br />

–das Mycel –nicht beschädigt wird<br />

und an gleicher Stelle neue Pilzen<br />

wachsen <strong>können</strong>. Für die Kontrolle<br />

ist es sehr wichtig, dass möglichst<br />

alle Merkmale des Pilzes gut<br />

erhalten bleiben –geniessbare und<br />

giftige Pilze unterscheiden sich<br />

manchmal an sehr kleinen Merkmalen.<br />

Ganz junge oder alte Pilze<br />

und von Ungeziefer angefressene<br />

Exemplare sind als Speisepilze<br />

Bild: sr<br />

«Es ist wichtig, Pilze kontrollieren zu lassen»,<br />

sagt Gertrud Jäger.<br />

nicht geeignet, diese sollte man im<br />

Wald lassen.<br />

Bei welchen hiesigen Pilzen müssen<br />

die Sammlerinnen und Sammler<br />

besonders aufpassen?<br />

Vor allem die Grünen Knollenblätter<br />

sind sehr gefährlich. Die<br />

Grünen Knollenblätter sind sehr<br />

giftig. Wenn man sie gegessen hat,<br />

kann es zu Bauchkrämpfen, erbrechen,<br />

Schwindel, Durchfall und<br />

Kollaps führen. Diese Pilze haben<br />

eine Inkubationszeit von vier bis<br />

24 Stunden und zersetzen dann das<br />

Blut und greifen die Leber,die Galle<br />

und die ganzen Eingeweide an.<br />

Dieser Pilz ist <strong>tödlich</strong>. Alle drei Sorten<br />

der Knollenblätterpilze sind die<br />

für Todesfälle am häufigsten verantwortlichen<br />

Giftpilze. Abgesehen<br />

von der Giftigkeit sind die<br />

Knollenblätterpilze oder Wulstlinge,<br />

zu denen auch der wunderschöne<br />

Fliegenpilz gehört, eine beachtenswerte<br />

Gattung, weshalb wir<br />

in diesem Falle die Wunder nur bestaunen<br />

sollten. Es gibt auch noch<br />

die individuelle Unverträglichkeit<br />

von Pilzen –esgibt Personen, die<br />

allergisch darauf reagieren.<br />

Eine Pilzkontrolle kann also lebensrettend<br />

sein. Raten Sie auch<br />

erfahrenen Pilzsammlern, die Pilze<br />

vor dem Verzehr zur Kontrolle<br />

zu bringen?<br />

Ja, es wäre schon von Vorteil. Vor<br />

allem, wenn man das erste Mal Pilze<br />

zum Essen sammelt. Oder aber<br />

man geht mit jemandem, der sich<br />

sehr gut auskennt. Es gibt erfahrene<br />

Sammlerinnen und Sammler,<br />

die die Pilze so gut kennen, dass<br />

kaum etwas Schlimmes passieren<br />

kann.<br />

Interview: Stefanie Rohner<br />

Wichtiges:<br />

Pilze sollten nicht roh verzehrt<br />

werden. Viele Arten sind roh unbekömmlich<br />

oder giftig.<br />

Bereiten Sie die Pilze möglichst<br />

bald nach dem Sammeln zu.<br />

Pilze, die erst am nächsten Tag<br />

zubereitet werden, kühl und trocken,<br />

flach ausgebreitet auf einer<br />

Papierunterlage aufbewahren.<br />

Die Pilze sind nach der Ernte<br />

unbedingt möglichst kühl zu<br />

lagern.<br />

Pilze, die Tage und Wochen später<br />

zubereitet werden, in dünne<br />

Scheiben schneiden und trocknen.<br />

Unbekannte oder giftige Pilze<br />

nicht umtreten. Lassen Sie auch<br />

die für Menschen ungenießbaren<br />

Pilze stehen; sie sind oft<br />

Nahrung für das Wild und von<br />

großer Bedeutung für den Haushalt<br />

der Natur. Lassen Sie sehr<br />

kleine Pilze stehen. Alte und madige<br />

Pilze sind nicht mehr genießbar.<br />

Sie <strong>können</strong> aber noch<br />

Sporen abwerfen und bleiben<br />

daher am besten im Wald. Sammeln<br />

Sie nicht mehr, als Sie selber<br />

auch verwerten <strong>können</strong>.<br />

Zerstören Sie nie Pilze, die Sie<br />

nicht kennen oder nicht bestimmen<br />

<strong>können</strong>, zumal die Pilze<br />

weiteren Sammlern von Nutzen<br />

sein <strong>können</strong>.<br />

Energiekonzept genehmigt<br />

GOLDACH Energiekommission wirdbeauftragt<br />

Der Gemeinderat genehmigte<br />

das Energiekonzept für die<br />

Energie-Region Rorschach. Eine<br />

neu eingesetzte Energiekommission<br />

wirdnun mit der<br />

Umsetzung beauftragt.<br />

Gemeinden mit mehr als 7'000<br />

Einwohnern sind gesetzlich verpflichtet,<br />

ein Energiekonzept zu<br />

erstellen. Dieses dient ihnen als<br />

wesentliche Grundlage für eine<br />

ausreichende, wirtschaftliche,<br />

umweltschonende, sichere und<br />

zukunftsgerichtete Energieversorgung.<br />

Die Gemeinden Goldach,<br />

Rorschach, Rorschacherberg und<br />

Thal haben sich für ein gemeinsames<br />

Vorgehen entschieden. Zusammen<br />

mit der Amstein und<br />

Walthert AG, Zürich, erarbeitete<br />

eine regionale Arbeitsgruppe das<br />

Energiekonzept für die Energie-<br />

Region Rorschach. Dieses beschreibtaufüberhundertSeitendie<br />

Ausgangslage, die energiepolitischen<br />

Zielsetzungen, die Massnahmen,<br />

die Ziele, das Controlling<br />

und das Monitoring. Die verschiedenen<br />

Massnahmen, mit denen das<br />

Potenzial der Region ausgeschöpft<br />

werden soll, sind für die Region sowie<br />

die einbezogenen Gemeinden<br />

separat definiert. Der Bericht zeigt,<br />

dass die Gemeinden massgeblich<br />

mithelfen <strong>können</strong>, die Energieziele<br />

zu erreichen. Der Gemeinderat<br />

ist vom Nutzen des Energiekonzepts<br />

überzeugt. Er hat mit der<br />

Energiekommission ein neues<br />

Gremium ins Leben gerufen, das<br />

die Massnahmen priorisieren und<br />

umsetzen soll. Sobald die ersten<br />

Projekte bestimmt sind, wird der<br />

Gemeinderat wieder informieren.<br />

Sommerfest der Pfadi<br />

RORSCHACH Traditionelles Fest gefeiert<br />

Letztes Wochenende feierte<br />

die Pfadi Rorschach ihr traditionelles<br />

Sommerfest. Am<br />

Nachmittag nahmen fünf<br />

Mannschaften bestehend aus<br />

Eltern und Kinder an einem<br />

Postenlauf teil.<br />

Danach gab es selbstkreierte alkoholfreie<br />

Drinks an der 3. Stufen<br />

Bar. Anschliessend gab es ein feines<br />

Essen vom Pfadigrill mit Salatbuffet<br />

und Dessert. Schutz vor<br />

der Sonne bot das selbst gemachte<br />

Blachenzelt. Die Eltern wurden<br />

über die Biberstufe für Kinder ab<br />

fünf Jahren und über die neuen und<br />

sichere Wegführung welche vom<br />

Zivilschutz erstellt wird, orientiert.<br />

Am Samstag 14. September<br />

pd<br />

von 14 bis 16 Uhr findet die nächste<br />

Biberübung für Kinder ab fünf<br />

Jahren im Pfadiheim Sulzberg statt.<br />

pd<br />

Zeppelin-Projekt: IhreMeinung?<br />

Anzeige<br />

Simon Lehner,getr.inArbon<br />

Ich finde einen Zeppelin, der als<br />

Hotel genutzt werden soll, etwas<br />

sehr spezielles. Es ist endlich einmal<br />

etwas anderes als die üblichen<br />

Ideen. Geflogen bin ich in einemZeppelinnochnie,aberesreizt<br />

mich sehr. Ich habe noch nie Ferien<br />

in einem speziellen Hotel oder<br />

so gemacht. Ich finde daher die Idee<br />

des Zeppelins sehr gut.<br />

Martin Spitzenberg, getr. in Arbon<br />

Die Idee ist sehr originell. Die Frage<br />

ist, wer das bezahlen soll. Für<br />

die Bodenseeregion ist das Projekt<br />

allerdings etwas überdimensioniert<br />

–espasst nicht in die Gegend.<br />

Und wenn man Touristen anlocken<br />

will, führt dies zu Parkplatzproblemen<br />

und mehr Durchgangsverkehr.<br />

Ich denke das ist<br />

nicht realisierbar.<br />

Urs Manser,getr.inArbon<br />

Die Idee ist aussergewöhnlich, verrückt<br />

und gut. Ich fände es genial,<br />

wenn die Schweiz mal wieder so etwas<br />

wie Pioniergeist zeigen würde.<br />

Aber so wie ich die Schweizerinnen<br />

und Schweizer kenne, kommt<br />

dieses spezielle Zeppelin-Projekt<br />

nicht zustande. Aber wenn sich Investoren<br />

finden sollten: warum<br />

nicht?<br />

Jörg Gubser,getr,inArbon<br />

Ich finde das Zeppelin-Projekt ist<br />

eine gute Idee und ich denke es wäre<br />

förderlich für den Tourismus in<br />

der Region. Umsetzbar ist im Endeffekt<br />

fast alles. Wenn das Projekt<br />

umgesetzt wird, werde ich bestimmt<br />

auch einmal dahin, um zu<br />

schauen, wie es aussieht. Auch<br />

sonst würde ich sehr gerne einmal<br />

mit einem Zeppelin fliegen.<br />

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