Speed-Magazin World Superbike- Gentlemen start your engines! (Vorschau)
2,80 Euro EXKLUSIV KOLUMNE ALEX HOFMANN Didier grams 2014 bayerntour World superbike gentlemen start your engines! www.speed-verlag.de • www.speed-online.info März 2014 / Nr. 3 / 20. Jahrgang
- Seite 2 und 3: 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin 47
- Seite 4 und 5: HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS Lindl
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- Seite 14 und 15: Motorradmesse Leipzig Neues von der
- Seite 16 und 17: Italian Performance“ und Alltagst
- Seite 18 und 19: Motorradmesse leipzig Dr. Lutz Oese
- Seite 20 und 21: klassik trophy 2014 Mit Vollgas ins
- Seite 22: hell‘s gate hard enduro Die Golde
- Seite 27 und 28: ROAD RACING Didier grams 2014 - alt
- Seite 29 und 30: ROAD RACING möglich ist. Und wenn
- Seite 31 und 32: schen Dir und Lucy Glöckner? Eigen
- Seite 33 und 34: und musste wie auch Luca Scassa (H
- Seite 35 und 36: Das zweite Rennen dominierte Guinto
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- Seite 39 und 40: KOLUMNE ALEX HOFMANN natürlich auc
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- Seite 43 und 44: MOTOGP de Siebter mit acht Zehntel
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2,80 Euro<br />
EXKLUSIV KOLUMNE<br />
ALEX HOFMANN<br />
Didier grams 2014<br />
bayerntour<br />
<strong>World</strong> superbike<br />
gentlemen <strong>start</strong> <strong>your</strong> <strong>engines</strong>!<br />
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März 2014 / Nr. 3 / 20. Jahrgang
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
47
Auf ein Neues...<br />
VORWORT<br />
Mit dem Beginn der <strong>Superbike</strong>-Weltmeisterschaft am 23. Februar fiel in Australien der Startschuss in die neue Motorsport-Saison,<br />
die gleich für einige Überraschungen sorgte. Was viele bei den Testfahrten schon ahnten, bestätigte sich<br />
mit dem Sieg von Eugene Laverty und seinem neuen Suzuki-Team. Aber auch MV Agusta stellte als Newcomer unter<br />
Beweis, zu was man in der Lage sein kann - zumindest, was die Ergebnisse in der 600er Supersport betreffen. Aus<br />
deutscher Sicht hinterließ Kevin Wahr für sein erstes Rennen im Rahmen der Supersport-Weltmeisterschaft mit Platz<br />
sechs einen sehr soliden Eindruck und das macht Hoffnung, endlich wieder einen Spitzenfahrer nach Jörg Teuchert und<br />
Christian Kellner „Made in Germany“ in dieser Klasse zu haben. Bleibt abzuwarten, ob er‘s schafft, in die Riege der<br />
Sofuoglus und Co einzubrechen.<br />
Eine etwas größere deutsche Beteiligung gibt es in der MotoGP. Mit Philipp Öttl haben wir in der Moto3 wohl das<br />
heißeste Eisen im Feuer. Aber auch Luca Grünwald möchte mehr als nur „mitfahren“ und dem Team von Stefan und<br />
Jochen Kiefer nach einigen mageren Jahren wieder ein paar Spitzenresultate bescheren. Titelaspirant Nummer eins in dieser Klasse ist wohl<br />
der Australier Jack Miller, der nach Sandro Cortese der zweite Fahrer nach einjährigem Dienst im Racing Team Germany sein könnte, der im<br />
Folgejahr für Red Bull Ajo die Lorbeeren einfährt.<br />
In der Moto2 macht Jonas Folger bei den aktuellen Testfahrten mehr und mehr Fortschritte. Er lernt jedenfalls im Moment schneller mit der<br />
KALEX umzugehen, wie es seiner Konkurrenz lieb sein möge. Vielleicht wird er zur großen Überraschung der Saison, was ebenfalls Sandro Cortese<br />
gelingen könnte, hat er doch schon ein Jahr Vorsprung in dieser Klasse. Auch bei ihm stimmen die aktuellen Testergebnisse sehr positiv.<br />
Ein Fragezeichen bleibt bei Marcel Schrötter. Das Bike von Tech3 ist bei weitem noch nicht das, was man sich für 2014 vorgenommen hatte.<br />
Ihnen muss es vorrangig gelingen, die Lücke zu den anderen Herstellern zu verringern oder besser noch zu schließen. Die Titelvergabe geht<br />
hier aber wohl nur über Tito Rabat, Mika Kallio und Tom Lüthi.<br />
In der Königsklasse werden Stefan Bradl realistisch gesehen die gleichen Ergebnisse zuzutrauen sein, wie schon 2013. Die Ankündigung der<br />
HRC-Obrigen, das „Seamless Getriebe“ nur den Werks-Piloten zu überlassen, spricht dafür schon Bände. Spannender ist die Frage, ob es einem<br />
der anderen Spitzenpiloten gelingen wird, den jüngsten Weltmeister in der Geschichte der MotoGP wieder vom Thron zu stoßen. Das erste Bein<br />
hat sich Marc Marquez mit seinem Wadenbeinbruch im wahrsten Sinne des Wortes hier bereits selbst gestellt. Sollte er jedoch rechtzeitig fit<br />
werden, Prost-Mahlzeit. So richtig gefährlich werden ihm wohl nur wieder seine Landsleute Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa, wobei Beide auch<br />
etwas mehr Glück mit ihrer Gesundheit haben sollten, um den Titelkampf bis zum Schluss offen zu gestalten. Abwarten - Tee trinken<br />
Unsere Leser jedenfalls gehören schon jetzt wieder zu den Gewinnern!!! Wie schon im letzten Jahr verlost <strong>Speed</strong> Motorradmagazin in Zusammenarbeit<br />
mit Helmhersteller HJC zwei Replicas von Jorge Lorenzo im Gesamtwert von über 1000 Euro. Dazu müssen nur zwei Fachfragen<br />
richtig beantwortet werden und schon sind Sie im Topf der Auserwählten.<br />
Im Laufe der Saison werden wir auch noch mehr wertvolle Accessoires von Fahrern ausspielen, auf die Sie jetzt schon gespannt sein können.<br />
In diesem Sinne eine spannende Saison und viel Glück beim Gewinnen, Ihr André Birkenkampf<br />
HJC HELMVERLOSUNG ZUM GRAND PRIX AM SACHSENRING<br />
1. Replica Original: In welchem Jahr wechselte Jorge Lorenzo vom MiniCross zum<br />
Straßenrennsport?<br />
2. Replica Graffiti: 2010 gewann Jorge Lorenzo seinen ersten MotoGP-Weltmeistertitel, zudem<br />
mit einer Rekordpunktzahl. Wieviele Zähler erreichte der Spanier damals?<br />
Antworten mit Kontaktdaten bitte an bestellung@speed-verlag.de oder an unten stehende Adresse.<br />
<strong>Speed</strong>-Verlag<br />
Messe & Marketing<br />
André Birkenkampf<br />
Hüttengrundstraße 1<br />
09337 Hohenstein-Ernstthal<br />
Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />
Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />
e-mail: speed@speed-verlag.de<br />
Web: www.speed-verlag.de<br />
Verleger: André Birkenkampf<br />
Redaktionsmitarbeiter:<br />
Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />
E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />
Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />
André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />
Freie Mitarbeiter:<br />
Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />
Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />
Andrew Hartley, Peter Lange,<br />
Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />
Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />
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Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />
Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />
Jörg Klöppner, Thomas Neidhardt,<br />
Christian Bourget, Pierre Stevenin<br />
Presseagenturen:<br />
effel.media, highsidePR<br />
Motorradtest:<br />
Sebastian Brombacher<br />
Druck: Limbacher Druck GmbH<br />
Heftpreis: 2,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />
Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />
über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />
von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />
Hamburg und Berlin.<br />
Abonnement: 39,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />
an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />
gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />
Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />
Rücksendung erfolgt nicht.<br />
Inhalt 03-2014<br />
Seite 03 Vorwort<br />
Seite 04-09 Händler- und Verbrauchernews<br />
Seite 10-13 Sachsenring Ticketflyer<br />
Seite 14-19 Motorrad Messe Leipzig<br />
Seite 20-21 Klassik Trophy<br />
Seite 22 Hell‘s Gate Hard Enduro<br />
Seite 23-26 Autogrammkarten/Poster<br />
Seite 27-29 Didier Grams 2014<br />
Seite 30-31 Stefan Nebel Exklusiv<br />
Seite 32-37 <strong>World</strong> <strong>Superbike</strong> Australien<br />
Seite 38-41 Kolumne Alex Hofmann<br />
Seite 42-45 MotoGP Testfahrten<br />
Seite 46 Wie sich Zeiten ändern...<br />
Titelbild-Foto:<br />
Fotos: Sport1 (1), worldsbk.com (2), André Birkenkampf (2),<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
Lindlmaier Motortechnik<br />
Auswahl der Ersatzteile und der Materialien,<br />
denn eines ist sicher: „Nur bei guten Zutaten<br />
kommt auch ein gutes Produkt zustande“ so<br />
der Peter.<br />
Das spürbare Bestreben ist es, sich ständig<br />
weiterzuentwickeln, so dass Bearbeitungsmethoden,<br />
Bearbeitungswerkzeuge und verwendete<br />
Materialien auch dem höchsten Qualitätsanspruch<br />
genügen.<br />
Motorenbau für den historischen<br />
Motorsport und den aktuellen Motorsport<br />
Besuch bei Lindlmaier Motortechnik<br />
Text und Fotos: André Birkenkampf<br />
Nach einem herzlichen Empfang und kurzem<br />
Smalltalk in der Werkstatt waren Peter Lindlmaiers<br />
erste Worte „im Mittelpunkt steht bei<br />
uns die Zufriedenheit unserer Kundschaft“,<br />
was wir kurze Zeit später zu spüren bekamen,<br />
als ein Kunde die heiligen Hallen der Firma<br />
betrat. Es schien man kannte sich schon länger<br />
und wie wir aus dem Gespräch entnehmen<br />
konnten, war es nicht der erste Motor, den der<br />
Herr bei Lindmaier zum Restaurieren hatte. Es<br />
handelte sich um einen Jaguar-Motor älteren<br />
Baujahres, der bei mir wahrscheinlich maximal<br />
zum örtlichen Verwerter gekommen wäre,<br />
in der Hoffnung, es gibt für den Haufen Schrott<br />
noch ein Paar Euronen. Der Chef kümmerte<br />
sich jedenfalls sehr liebevoll und ausführlich<br />
um ihn und wir hatten danach ca. 5 Zigaretten<br />
weniger in der Packung und zittrige Hände<br />
vom dritten Kaffee.<br />
Die Firma Lindlmaier Motortechnik wurde<br />
1992 vom Inhaber Peter Lindlmaier gegründet<br />
und Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigen<br />
Unternehmen in der Motorenbearbeitung<br />
ausgebaut. Durch einen hochmodernen<br />
Maschinenpark ist Lindlmaier Motortechnik in<br />
der Lage, alle Arbeiten an den Triebwerken im<br />
eigenen Haus durchzuführen.<br />
Seit Beginn der Tätigkeit setzt das Unternehmen<br />
auf Qualität - nicht nur auf handwerkliche<br />
Qualität, sondern auch hohe Qualität bei der<br />
Lindlmaier Motortechnik bearbeitet Saugmotoren<br />
und aufgeladene Motoren, führt Neuaufbauten,<br />
Revisionen und Einzelteilbearbeitung<br />
durch. Egal ob Auto oder Motorrad!<br />
Für Neuaufbauten legen sie zunächst je nach<br />
Klasse und Reglement in Abstimmung mit<br />
dem Kunden ein Konzept fest, das neben den<br />
mechanischen Komponenten auch Abgasanlage,<br />
Gemischaufbereitung und Zündanlage<br />
berücksichtigt. Der Leistungsumfang ist hier<br />
variabel, sprich: Lindlmaier liefert sowohl<br />
den aufgebauten Motor ohne Anbauteile als<br />
auch ein komplettes Triebwerk mit Gemischaufbereitung,<br />
Zündanlage und Abgasanlage.<br />
Abschließend wird der Motor auf dem Motorenprüfstand<br />
eingefahren und abgestimmt,<br />
unabhängig davon, ob es sich um einen Vergaser-<br />
oder Einspritzmotor handelt.<br />
Bei Revisionen wird nach der Demontage der<br />
Umfang der notwendigen Arbeiten und Ersatzteile<br />
festgelegt. Danach wird der Motor nach<br />
erfolgter Bearbeitung wieder montiert, auf<br />
dem Prüfstand eingefahren<br />
und es werden eventuelle<br />
Abstimmungskorrekturen<br />
durchgeführt.<br />
Des Weiteren werden auch<br />
alle Motorbauteile in Hinsicht<br />
auf optimale Leistungsfähigkeit<br />
bearbeitet.<br />
Ein kurzer Auszug der Möglichkeiten:<br />
Bearbeitung der<br />
Kanäle und der Brennräume<br />
im Zylinderkopf, auch<br />
Umbau auf Titanventile,<br />
Fertigen von Schmiedekolben<br />
aus Rohlingen, Pleuel<br />
erleichtern, Kurbelwellen<br />
und Schwungscheiben erleichtern<br />
und wuchten,<br />
Anfertigen von Ventilen,<br />
Verstiften von Hauptlagergassen<br />
und vieles mehr.<br />
Bei den ADAC Sachsenring Classic im Mai<br />
wird man jedenfalls einige Teilnehmer auf der<br />
Strecke zu sehen bekommen, deren Triebwerk<br />
durch die Hände der Spezialisten aus Bayern<br />
ging.<br />
Absolute Handwerkskunst: Aus ALT mach NEU... Motorblock eines Dodge 440 nach Anlieferung und eines Borgward Isabella nach Bearbeitung. (oben)<br />
Auf dem Prüfstand testen die Mitarbeiter zur Zeit den Motor eines Camaro V8 und der des Jaguar XK 120 ist momentan in Arbeit.<br />
<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
Fahrwerk-Tuning Strassmaier<br />
Fahrwerk-Tuning Strassmaier verfügt über hochmoderne Prüf- und Messsysteme. Ob Fahrwerks-<br />
Basis-Check, Druckprobe der Dämpfungselemente, Gabel- und Federbein- Tests oder eigens angefertigte<br />
Spezialkomponenten, bei Tuner Strassmaier ist man an der richtigen Adresse.<br />
Text und Fotos: André Birkenkampf, strassmaier.de<br />
Herbert Strassmaier aus der bayrischen Ortschaft<br />
Heufeld/Bruckmühl gehört seit Jahren<br />
zu den wohl erfolgreichsten Fahrwerk-Tunern<br />
Deutschlands. Das beweisen nicht nur seine<br />
Erfolge im nationalen und internationalen<br />
Motorradrennsport (2007 Deutscher Meister<br />
- <strong>Superbike</strong> IDM mit Martin Bauer auf HON-<br />
DA CBR1000 im Holzhauer Racing Team oder<br />
die Erfolge mit dem Bolliger Kawasaki Racing<br />
Team in der FIM Endurance Weltmeisterschaft),<br />
sondern auch sein unheimlicher Erfahrungsschatz,<br />
von dem in den vielen Jahren mehr<br />
und mehr auch der Otto-Normalverbraucher<br />
profitierten. Bei unserem Besuch sahen wir in<br />
der Werkstatt Motorräder aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet, angefangen von einer Moto2<br />
Moriwaki bis hin zu ganz normalen Straßenmotorrädern<br />
und Boss Hoss Bike‘s, die perfekt<br />
auf den jeweiligen Fahrer oder Fahrerin<br />
eingestellt und optimiert werden. Zu diesem<br />
Zweck verfügt die Firma über hochmoderne<br />
Prüf- und Messsysteme, die in diesem Umfang<br />
im deutschsprachigen Raum kaum, oder nur<br />
recht selten zur Verfügung stehen.<br />
So wird beispielsweise bei einem Fahrwerks-<br />
Basis-Check mit relativ geringem Aufwand<br />
festgestellt, ob das Fahrwerk Schwächen aufweist<br />
und sich daraus resultierend mit einer<br />
korrekten Einstellung der vorhandenen Basis<br />
wesentlich bessere Fahreigenschaften erzielen<br />
lassen. Dazu gehören, Balance-Prüfung (synchrones<br />
Einfedern), Druckprobe der Dämpfungselemente<br />
(Kontrolle der Druck- und Zugdämpfung)<br />
und das Ermitteln von negativen<br />
Federwegen. In Anschluss werden Einstellfehler<br />
behoben (wenn Verstellmöglichkeiten<br />
zugänglich vorhanden sind) und zusätzlich<br />
eine Analyse der Prüfergebnisse im Hinblick<br />
auf den Einsatzzweck des Motorrades durchgeführt.<br />
Für Fahrer die sich sehr oft auf Rennstrecken<br />
bewegen, empfiehlt sich laut Chefaussagen<br />
ein zusätzlicher Gabel- und Federbein-Prüfstand-Test,<br />
bei dem die Dämpfungskräfte in<br />
Zug-und Druckstufe ermittelt und für den Einsatzzweck<br />
optimal eingestellt werden. Zudem<br />
werden Federrate, Federvorspannung und der<br />
Ölstand geprüft.<br />
Sollten verbaute Komponenten konstruktionsbedingt<br />
nicht für eine Weiterverwendung geeignet<br />
sein, können von der Firma Strassmaier<br />
maßgefertigte mit TÜV-Eintragung verbaut<br />
werden. Die Entwicklung technischer Komponenten<br />
umfasst zum Beispiel Gabelbrücken<br />
oder Federbein-Umlenkung. Außerdem Dämpfungskolben<br />
für Gabel und Federbeine, um<br />
eine gewünschte Dämpfungscharakteristik zu<br />
erhalten, sowie auch diverse Halter für Data<br />
Recording-Wegaufnehmer, Lenkungsdämpfer-<br />
Befestigungen und vieles mehr.<br />
Fahrwerksgeometrie und Boss Hoss Bike mit acht Zylindern, 6 Liter Hubraum und 425 Pferden.<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
FLEXEBU®<br />
In wenigen Minuten vom Transporter zum Weekendcamper<br />
Seit 1896 sind wir ein anerkannter Meisterbetrieb dessen Traditionen<br />
wir bis zum heutigen Tag bereits in der vierten Generation pflegen. Mit<br />
der Entwicklung unseres innovativen Campingkonzepts erweiterten wir<br />
unser Leistungsspektrum und seither entwickeln wir unsere Produkte<br />
stets weiter. Modernste CNC-Technik ermöglicht es uns alle notwendigen<br />
Arbeiten rund um die Fahrzeugausstattungen im eigenen Hause<br />
durchzuführen.<br />
Die Idee zum FLEXEBU®-System entstand auf einem unserer Kurztrips.<br />
Wie so oft fuhren wir mit unserem Lieferwagen auf die Motorradrennstrecke.<br />
Motorräder auf der Ladefläche verzurrt, Matratzen irgendwo<br />
dazwischengeklemmt, Kombis und Kleinkram in Kisten verstaut. Das<br />
ging weder schnell noch war es sonderlich komfortabel. Es musste also<br />
eine flexible Fahrzeugeinrichtung her, die nur nach Bedarf für den Wochenendausflug<br />
in den Transporter eingestellt wird und trotzdem noch<br />
genügend Stauraum für unser Hobby bietet. Der Ein- und Ausbau sollte<br />
einfach, schnell und am Besten ohne Werkzeug von Statten gehen. Mit<br />
dem Bau des ersten Prototyps im Jahr 2005 wurde der Grundstein für<br />
das System mit dem Clip gelegt.<br />
Das Herzstück des FLEXEBU®-Systems ist eine T-Schiene aus Edelstahl<br />
sowie ein speziell dafür entwickelter Befestigungsclip. Jeweils zwei dieser<br />
T-Schienen werden waagerecht an der Seitenwand im Innenraum<br />
des Transporters montiert. Das ist der einzige Montageaufwand für das<br />
gesamte System. Einzelne Möbelmodule, wie z. B. Schränke, Betten,<br />
Bänke, Wasch- und Kochmodule sowie Werkzeugregale, werden einfach<br />
nur ins Fahrzeug gestellt und mit Hilfe der Cliphalterungen an der<br />
FLEXEBU®-Schiene befestigt, fertig. Der Clou am FLEXEBU®-System<br />
ist, dass man die Möbel mit wenigen Handgriffen genauso schnell wieder<br />
ausbauen kann: Clipse öffnen, Module herausheben, fertig. Die enorme<br />
Flexibilität hinsichtlich der Innenraumgestaltung lässt keine Wünsche<br />
offen und bietet Stauraum für Motorräder, Fahrräder, Surfboards<br />
und vieles mehr.<br />
Das FLEXEBU®-System ist nichts von der Stange. Angefangen von einer<br />
umfangreichen persönlichen Beratung bis hin zur qualitativ hochwertigen<br />
Fertigung Ihrer Fahrzeugeinrichtung - unser Team unterstützt<br />
Sie gerne bei der Planung und Umsetzung Ihres Einbauwunsches. Ob<br />
flexible Möbelmodule, passende Sitzbezüge, Fenster, Markisen, Bordelektronik,<br />
Campingzubehör jeglicher Art: Bei uns bekommen Sie alles<br />
aus einer Hand.<br />
<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
TTSL RENNSPORTTECHNIK<br />
Text: Rainer Hechtl<br />
Fotos: André Birkenkampf<br />
Auf unserer Bayern-Tour durfte natürlich einer<br />
nicht ausgelassen werden: Der Lesl Franz in<br />
Essenbach, im tiefsten Niederbayern, an der<br />
A92 zwischen Landshut und Dingolfing gelegen.<br />
Das ist die Niederlassung Süd der TTSL<br />
GbR. Der Hauptsitz liegt in Linnich, das ist<br />
hinter Köln, bei Mönchengladbach. Dort ist<br />
der Partner von Franz Lesl, Rainer Tschauder<br />
zu finden. Trotz der Sprachunterschiede ein<br />
perfektes Team. Nachdem uns Franz Lesl erst<br />
mal ins benachbarte Tattoo-Studio schicken<br />
wollte, fanden wir doch noch Einlass in die<br />
TTSL-Gemächer. TTSL ist im GP-Zirkus vor<br />
allem bekannt durch die selbstentwickelten<br />
Reifenwärmer, die von einigen GP-Teams, u. a.<br />
von Sandro Cortese, verwendet werden. Pol Espargaro<br />
wurde mit TTSL-Reifenwärmern 2013<br />
Weltmeister in der Moto2. Das edle Produkt<br />
ist auf zwei Temperaturen (55 und 90 Grad<br />
einstellbar), glänzt durch hervorragende Passform,<br />
vereinfachten Verschluss zum schnellen<br />
Abzug vor dem Rennen und absolute Robustheit<br />
im täglichen Gebrauch. Das Preis/Leistungsverhältnis<br />
ließ die TTSL-Reifenwärmer<br />
zum meistverkauften Produkt dieser Art in<br />
Deutschland werden. Doch die Reifenwärmer<br />
sind nur ein Teil des Programmes<br />
von TTSL. Darüberhinaus<br />
vertreibt TTSL hochwertige Produkte<br />
aus dem Rennsportbereich,<br />
insbesondere Fahrwerke (spezielles<br />
Öhlins-Service-Center zur Durchführung<br />
sämtlicher Wartungs- und Revisionsarbeiten),<br />
Fußrasten, Lenker,<br />
Bremsen, Verkleidungen, Anbauteile<br />
und Karbonteile, Powercommander<br />
für fast alle Fabrikate. Viele der Teile<br />
sind über den Online-Shop bestellbar,<br />
beschafft werden kann aber<br />
nahezu alles aus dem Rennsportbereich,<br />
zum Testen steht ein moderner<br />
Dynojet-Prüfstand zu Verfügung.<br />
Dass dabei der enge Kundenkontakt nicht verlorengeht,<br />
bewies uns das Telefon von Franz<br />
Lesl. Kaum aufgelegt, klingelt es schon wieder.<br />
Die Probleme und Fragen der Kunden sind oft<br />
so spezifisch, dass nur der persönliche Kontakt<br />
mit dem Profi hilft. Und den hat man mit<br />
Franz Lesl in Person vor sich. Ob Motor, Fahrwerk,<br />
Verkleidung oder Luftdruck, ihn bringt<br />
man mit nichts so schnell aus der Ruhe. Dass<br />
er seine theoretischen Kenntnisse auch auf<br />
der Piste einzusetzen weiß, beweist er schon<br />
lange mit seinem Engagement bei den „Rennstreckenfreunden<br />
Schleifendes Knie“, die seit<br />
Jahren auf tschechischen Strecken Renntrainings<br />
veranstalten. 2014 in Brünn (16. bis<br />
17. Juni) und Most (04. bis 07. Juli). Beide<br />
Veranstaltungen sind mit einem Sprintrennen<br />
und Boxenfest garniert und werden natürlich<br />
von TTSL professionell betreut. Neben den eigenen<br />
Produkten vertreibt TTSL die Produkte<br />
von Akrapovic, Bos, TSS, Dynojet, YEC, Tornado,<br />
DNA und eigentlich alles was im Rennsport<br />
funktioniert. Wo fängt Tuning an und wo hört<br />
Weiterentwicklung auf? Bei TTSL verschwimmen<br />
da die Grenzen ein wenig. Denn darum<br />
geht es in erster Linie: Funktion. Da<br />
die Macher selbst aktive Rennfahrer<br />
sind, testen sie fast alles was ihnen<br />
unter die Finger kommt, und viele<br />
gute Rennfahrer tun das gleiche<br />
für sie. Dass die von TTSL komponierten<br />
Motorräder funktionieren,<br />
durften sie durch unzählige Meistertitel<br />
in den Hobbyserien und beim<br />
großen PS-Tuner GP unter Beweis<br />
stellen. Dass nicht immer alles billig<br />
ist, daran haben wir uns in unserem<br />
Hobby alle gewöhnen müssen, aber<br />
billig taugt auch meist nicht, preiswertes<br />
jedoch oft.<br />
mehr Infos unter TTSL.de<br />
Franz Lesl (im Bild) und Rainer Tschauder gehören seit<br />
Jahren zu den absoluten Spezialisten im Sektor Tuning<br />
und Veredelung. Mit Ihren speziell entwickelten Reifernwärmern<br />
trugen sie wesentlich zum Titelgewinn von<br />
Pol Espargaro in der Moto2-Weltmeisterschaft 2013 bei.<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
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Carbomoto<br />
Carbonspezialisten aus<br />
dem bayrischen Osten<br />
Text und Fotos: Rainer Hechtl<br />
Tief im Bayrischen Wald sitzt die Firma Carbomoto,<br />
Spezialist für alle Fahrzeugteile, die aus<br />
CFK (Carbon-faserverstärkter Kunststoff) hergestellt<br />
werden können. Der Familienbetrieb<br />
von Marco und Siegfried Schmid setzt dabei<br />
vor allem auf die unschlagbaren Vorteile von<br />
CFK: hohe Steifigkeit, hohe Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit,<br />
Schwingfestigkeit, geringe<br />
Wärmeausdehnung bei geringen Gewicht - das<br />
sind die Argumente, die Carbon als Werkstoff<br />
ganz oben auf die Wunschliste von Ingenieuren<br />
und Fahrzeugnutzern zaubern.<br />
Carbomoto paart diese hervorragenden Werkstoffeigenschaften<br />
mit handwerklichem Können<br />
und technischem Know-<br />
How. Absolute top Sichtqualität<br />
und Passgenauigkeit, gepaart<br />
mit Haltbarkeit bei maximaler<br />
Gewichtseinsparung - dies ist das Credo der<br />
Spezialisten.<br />
Die hohen Qualitätsansprüche und die damit<br />
verbundene aufwändige Endfertigung mit bis<br />
zu sechs Lackschichten fordern vom ambitionierten<br />
Biker natürlich auch ein bißchen Geduld.<br />
CFK-Teile von Carbomoto haben, je nach<br />
der Individualität der Kundenwünsche (hier<br />
sind kaum Grenzen gesetzt), eine gewisse Lieferzeit.<br />
Doch der aus dem Rennsport und auch<br />
dem normalen Motorradgeschehen<br />
nicht<br />
mehr wegzudenkende<br />
Werkstoff rechtfertigt<br />
diese auf jeden Fall.<br />
Die Vorfreude auf eine<br />
gewisse Einmaligkeit<br />
ist sicher genauso<br />
schön wie die Freude,<br />
sein veredeltes Bike<br />
dann anzuwerfen.<br />
Allein schon die optische<br />
Aufwertung, die<br />
das Motorrad exklusiver<br />
und sportlicher wirken lässt, entschädigt<br />
für Vieles.<br />
Die Jungs von Carbomoto bieten Carbonparts<br />
für fast alle Typen an. Sogar „Exoten“ wie Cagiva,<br />
MV Agusta, Triumph oder Aprilia lassen<br />
sich hier noch veredeln. Am breitesten ist das<br />
Angebot natürlich für die in höherer Stückzahl<br />
gebauten Typen. BMW, Kawasaki, Honda,<br />
Suzuki und Yamaha - dafür bieten Marco<br />
und Siegfried Schmid in Ihren zwei Filialen in<br />
Regen fast alles an. Und was nicht vorgesehen<br />
ist, wird natürlich trotzdem gebaut - Sonderanfertigungen<br />
aller Art (übrigens auch für<br />
PKWs) sind eine Spezialität von Carbomoto.<br />
Dabei muß nicht immer nur die Optik oder die<br />
Gewichtseinsparung im Vordergrund stehen,<br />
manchmal darf es auch die Bequemlichkeit<br />
sein. Ein in der Höhe einstellbares CFK- oder<br />
Carbon-Sitzkissen, verschraubt mit einem<br />
doppelten Moosgummi-Sitzkissen schont ein<br />
für den Biker sehr wichtiges Körperteil und<br />
erhöht den Komfort auf einer Sportmaschine<br />
ungemein – auch wenn dabei noch kein Gold<br />
Wing-Sessel daraus wird.<br />
SCHNELLER - LEICHTER - PRÄZISE<br />
Marco (Bild oben) und Siegfried Schmid produzieren nicht nur<br />
Teile aus Carbon sondern auch Sitzkissen aus Moosgummi.<br />
<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
sportvers.de - verlässlicher Partner für Jedermann<br />
sportvers.de - der optimale Schutz<br />
für Hobby- und Profiracer<br />
Text und Fotos: speed-verlag, sportvers.de<br />
Viele Motorradpiloten, die auf der Rennstrecke<br />
Ihrem Hobby nachgehen, kennen das sicherlich:<br />
Irgendwann macht man sich Gedanken<br />
zum Thema Versicherung. Bin ich korrekt<br />
versichert? Der Gang zum Hausmakler endet<br />
häufig mit einem Schulterzucken. Der Makler<br />
kann nicht weiterhelfen.<br />
Versicherungen, die im Motorsport<br />
ihre Gültigkeit behalten, sind nicht<br />
einfach beim Hausmakler zu finden.<br />
Spezialprodukte, wie eine Rennunfallversicherung,<br />
BU mit Rennrisiko,<br />
Rennstreckenhaftpflicht oder eine<br />
Veranstalterhaftpflicht für Motorsportevents<br />
werden von einem Spezialmakler<br />
angeboten.<br />
sportvers.de ist als Makler ein ausgewiesener<br />
Profi auf diesem Gebiet.<br />
Von Horst Graef, Inhaber von sportvers.de,<br />
haben wir uns einige Infos<br />
geben lassen, die den Rennstreckenfan<br />
weiterhelfen.<br />
Zunächst denken die meisten Fahrer<br />
über den Schutz Ihres Motorrads<br />
nach. Für nicht zugelassene Motorräder<br />
gibt es leider keinen Kasko-<br />
Versicherungsschutz, der den Rennbetrieb<br />
abdeckt. Was im Autobereich möglich<br />
ist, wird im Zweiradbereich von den Versicherern<br />
nicht gedeckt. Ob und inwieweit eine Kaskoversicherung<br />
für ein zugelassenes Motorrad<br />
den Rennstreckenbetrieb abdeckt, muss der<br />
Eigentümer direkt beim jeweiligen Versicherer<br />
erfragen. Um eine eindeutige Antwort zu erhalten<br />
muss der Versicherer vom Kunden auch<br />
eine eindeutige Fragestellung erhalten. Hier<br />
gilt: Reinen Wein einschenken.<br />
Die eigentlich wichtigste Sache wird oft erst<br />
als Zweites hinterfragt: Bin ich, oder besser,<br />
ist mein Körper eigentlich versichert, wenn ich<br />
auf der Rennstrecke an den letzten Zehnteln<br />
feile? Normale Unfallversicherungen schließen<br />
meist die sogenannte „Erzielung von Höchstgeschwindigkeit“<br />
aus. Das ist ein Satz, der<br />
durchaus auslegbar ist. Ab wann ist dieser<br />
Satz gültig? Wenn das Fahrzeug mit Slicks bereift<br />
ist? Oder wenn eine Rennverkleidung , ein<br />
Zeitmessgerät oder ein Transponder montiert<br />
wird? Je höher der durch die Invalidität entstandene<br />
Betrag ist, der vom Versicherungsnehmer<br />
eingefordert wird, umso genauer schaut<br />
der Versicherer verständlicherweise darauf, ob<br />
alle Bedingungen für die spätere Auszahlung<br />
erfüllt sind. Hier kann sich, durch unterschiedliche<br />
Auslegung des Satzes zur Erzielung der<br />
Höchstgeschwindigkeit, der gesamte Prozess<br />
stark in die Länge ziehen und schlimmstenfalls<br />
mit einer Leistungsablehnung enden.<br />
Rennstreckenpiloten tun an dieser Stelle gut<br />
daran, sich um eine Unfallversicherung zu<br />
kümmern, die das Risiko Motorsport in seiner<br />
Gänze versichert, ohne Wenn und Aber.<br />
Einverstanden - keiner hat wirklich Lust, sich<br />
mit der unangenehmen Seite dieses faszinierenden<br />
Sports zu beschäftigen. Dennoch<br />
- es muss sein. Ein schwerer Sturz kann unter<br />
Umständen zu einer hohen körperlichen<br />
Invalidität führen. Wenn es nur noch im Rollstuhl<br />
weitergeht, dann kommen unerwartete<br />
und hohe Kosten auf einen zu: Umbau des<br />
Hauses, ein behindertengerechtes Auto, Verlust<br />
des Arbeitsplatzes, Pflegekräfte und viele<br />
Kleinigkeiten, die von nun an erforderlich sind.<br />
Je nach Lebensstandard addieren sich so<br />
schnell hohe sechsstellige Summen auf. Die<br />
Krankheitskosten werden in der Regel von den<br />
Krankenversicherern übernommen. Die oben<br />
erwähnten Folgekosten, durch die entstandene<br />
Behinderung, nicht.<br />
Welche Möglichkeiten hat der Hobby Motorsportler<br />
nun, um sich mit einem Unfallschutz<br />
für die Rennstrecke einzudecken?<br />
Am schnellsten geht es mit einer Tagesunfallversicherung.<br />
Diese Versicherung wird von<br />
vielen Veranstaltern angeboten und kann bei<br />
Buchung abgeschlossen werden. Achten sollte<br />
man hierbei darauf, dass die Tagesunfall das<br />
Rennrisiko auch wirklich versichert. Für den<br />
Fall, dass der Veranstalter keine tageweise<br />
Unfallversicherung anbietet, kann man sich<br />
bei sportvers.de direkt eindecken. Etwas aufwendiger<br />
ist ein Jahresvertrag. Dieser ist interessant<br />
für Fahrer, die oft auf der Rennstrecke<br />
unterwegs sind und höhere Versicherungssummen<br />
benötigen. Makler Horst Graef hat hier<br />
zwei Arten im Programm: Eine Unfallversicherung,<br />
die nur das Rennrisiko abdeckt und eine,<br />
die als Ersatz zur normalen Unfallversicherung<br />
genommen werden kann, da sie<br />
auch den privaten und beruflichen<br />
Teil des Lebens abdeckt.<br />
Wir meinen, dass sich jeder Rennstreckenpilot<br />
hierzu informieren<br />
muss.<br />
Das Portfolio von Makler sportvers.de<br />
umfasst neben der Unfallversicherung<br />
mit Rennrisiko auch<br />
eine Rennstreckenhaftpflicht, die<br />
Teilnehmer an Renntrainings abschließen<br />
können, falls der Versicherungsschutz<br />
des gewählten<br />
Veranstalters unbekannt oder nicht<br />
vorhanden ist.<br />
Für Veranstalter von Trackdays, Lizenzevents<br />
und High Profile Events<br />
hält Horst Graef einen maßgeschneiderten<br />
Versicherungsschutz<br />
bereit. So stellt sportvers.de seit<br />
Jahren die Veranstalterhaftpflichtversicherung<br />
des Formel1 Grand<br />
Prix in Hockenheim, einer bekannten Tourenwagenserie,<br />
Moto Cross WM, Freestyle MX WM<br />
und viele mehr.<br />
Als leidenschaftlicher Motorsportler setzt sich<br />
Graef auch gerne mal ins Auto oder auf das<br />
Motorrad und dreht selbst ein paar flotte Runden<br />
auf der Rennstrecke.<br />
Horst Graef von sportvers.de weiß von was er spricht und ist<br />
seit vielen Jahren verlässlicher Partner im nationalen sowie<br />
internationalen Motorrad- und Automobilrennsport.<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
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Motorradmesse Leipzig<br />
Neues von der<br />
Motorrad Messe Leipzig<br />
Text: Rainer Hechtl, Fotos: Jörg Klöppner<br />
Viele Deutschlandpremieren erwartenten die Besucher<br />
der Motorrad Messe Leipzig auch in diesem Jahr. Mit<br />
knapp 290 Ausstellern bot die größte Motorrad<br />
Messe Ostdeutschlands den<br />
Besuchern die Gelegenheit, für einige<br />
Stunden den Winter zu vergessen<br />
und sich über zahlreiche Neuheiten<br />
auf dem Motorradmarkt zu informieren.<br />
BMW Motorrad präsentierte bespielsweise<br />
neben der aktuellen<br />
Modelpallette auch zahlreiche<br />
Produktneuheiten, die in der<br />
kommenden Motorradsaison<br />
an den Start gehen werden.<br />
Mit der R nineT und der S<br />
1000 R zeigte BMW Motorrad<br />
zwei Neuheiten im Roadster Segment.<br />
Als Highlight unter den<br />
Reise-Enduros war die neue<br />
R 1200 GS Adventure zu<br />
sehen, sowie die neue F<br />
800 GS Adventure als<br />
Premium-Angebot für<br />
die Mittelklasse. Darüber<br />
hinaus wurde das<br />
Nachfolgermodell der<br />
R 1200 RT präsentiert,<br />
die ebenfalls ab<br />
dem Frühjahr auf den<br />
Markt kommt, genauso<br />
wie die neue BMW<br />
K 1600 GTL Exclusive,<br />
die mit sechs Zylindern<br />
und einer besonders luxuriösen<br />
Ausstattung aufwartet. Ebenso konnten sich<br />
die Besucher auf den BMW C evolution freuen. Mit<br />
dem Elektro-Scooter schlägt BMW Motorrad 2014 ein<br />
neues Kapitel im Bereich der urbanen Mobilität auf.<br />
Der zweite bayrische Hersteller HOREX hatte die VR6<br />
Classic im Gepäck und konnte sich über reichlich Zuspruch<br />
an ihrem Stand nicht beschweren. Auch die<br />
Classic-Variante überzeugt Motorradenthusiasten<br />
durch eine herausragende Verarbeitungsqualität bis<br />
ins kleinste Detail. Ihre klassisch schöne Form orientiert<br />
sich zusammen mit der kraftvollen roten Farbgebung<br />
und den dezenten Zierlinien an den historischen<br />
Renn- und Straßenmodellen der Marke. Verstärkt wird<br />
der klassisch geprägte Charakter des neuen HOREX<br />
Modells durch fließend geformte Motordeckel und die<br />
V-förmigen Zierblenden im abgerundeten Design an<br />
den Motorseiten. Beide Elemente wurden eigens für<br />
die „Classic“ entworfen und prägen das Erscheinungsbild<br />
des neuen Motorrads aus der HOREX Manufaktur<br />
nachhaltig.<br />
Den glänzenden Gegenpart zur markanten<br />
farblichen Gestaltung der HOREX VR6 Classic<br />
markieren ihre eleganten Speichenfelgen. Sie<br />
runden das klassische Design nicht nur stillvoll<br />
ab, sondern überzeugen durch ihre innovative<br />
Speichenführung. Im aus dem Vollen gefrästen<br />
Felgenbett lagern die Speichennippel<br />
in millimetergenau definierten Bohrungen und<br />
werden ohne zusätzliche Umlenkung in Richtung<br />
Nabe gespannt. Das erlaubt die Verwendung<br />
vom Schlauchlosreifen und gewährleistet<br />
gleichzeitig eine hervorragende Stabilität der<br />
Räder. Für Fahrfreude pur mit der HOREX VR6<br />
Classic steht ihr beeindruckend schmaler VR6-<br />
Motor. Er vereint souveräne Durchzugsstärke<br />
mit herausragendem Spurtvermögen. Auf der<br />
Klaus Peter Schäfer (mi.) mit Horex Händler Jens<br />
Müller aus Leipzig (li.) und dem technischen<br />
Ansprechpartner der Firma Dirk Lütkemeier<br />
sind stolz auf ihre VR6 Classic. (Bild re.)<br />
Basis des leistungsstarken Aggregats aus der<br />
VR6 Roadster passten die HOREX Entwickler<br />
die Motorabstimmung und das Layout der<br />
Krümmerrohre an. Herausgekommen ist ein<br />
Sechszylinder, der schon ab niedrigsten Drehzahlen<br />
mit einem athletischen Antritt überzeugt<br />
und damit beste Voraussetzungen für<br />
genussvollen Fahrspaß mit der HOREX VR6<br />
Classic schafft.<br />
Bei den Italienern sorgte nach einiger Zeit<br />
Abstinenz in diesem Jahr die Mannschaft von<br />
Motorrad Scheunpflug aus Naunhof wieder<br />
14 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
Motorradmesse leipzig<br />
Motorrad Scheunpflug aus Naunhof bei Leipzig brachte sämtliche Spitzenmodelle von MV Agusta mit auf die Leipziger Motorradmesse.<br />
für MV Agusta Feeling. „Die Euphorie, welche<br />
die neuen Modelle auf der Mailänder Messe<br />
erzeugt haben, konnten wir auch auf unserem<br />
Stand deutlich spüren. Die neue<br />
Modellphilosophie von MV Agusta<br />
mit Drei- und Vierzylindermodellen<br />
überzeugten auch die Leipziger<br />
Messebesucher“, heißt es auf der<br />
Webseite der Italo-Experten aus<br />
der Nähe von Leipzig. Dafür sorgte<br />
aber in erster Linie auch die umfangreiche<br />
Modellpalette, die den<br />
Besuchern präsentiert wurde. „Bitte<br />
nehmen sie Platz“ - ob F3 oder<br />
F4, Rivale 800, Turismo Veloce oder<br />
die Brutale Serie, kein Modell wurde<br />
den begeisterten Interessenten vorenthalten.<br />
Gerade was das Preisniveau<br />
im Einsteigersegment betrifft,<br />
hat MV Agusta mit der Brutale 675<br />
und der folgenden 800er Reihe einen<br />
neuen Weg eingeschlagen. MV<br />
können heute also nicht nur die<br />
besserbetuchten fahren, sondern<br />
auch Otto-Normalverbraucher. Die agilen und<br />
optisch unübertroffenen<br />
3 Zylinder-<br />
Modelle bestechen<br />
durch die Bank mit<br />
einer perfekten Kombination<br />
von Ästhetik,<br />
Funktionalität,<br />
Design und Ergonomie.<br />
Einmalig in seiner<br />
Art ist die 800er<br />
Drei-Zylinder beispielsweise<br />
perfekt<br />
an die exzellenten<br />
Standards der Brutale<br />
675 angepasst.<br />
Brutale 800 und<br />
Brutale 675 stellen<br />
sich durch Ihre Erscheinung und Dynamik im<br />
unvergleichbaren MV Agusta-Stil dar. Ein Motorrad,<br />
dazu geeignet, höchsten Ansprüchen<br />
Mit dieser von Motorrad Scheunpflug eingesetzten MV F3 gewann<br />
Georg Fröhlich das Rennen der 600er Supersport in Frohburg.<br />
der Motorradenthusiasten gerecht zu werden.<br />
Weiterhin schiebt MV nach F3, Rivale und Brutale<br />
mit der Turismo Veloce 800 nun das vierte<br />
Motorrad mit dem kernigen 800er Dreizylinder<br />
nach. Die Italiener betreten mit diesem Modell<br />
nicht nur Neuland, sondern wollen mit der verbreiterten<br />
Angebotspalette auch ihre Absatzzahlen<br />
weiter steigern. Dem sollte schon nach<br />
den nackten Details nichts entgegensprechen.<br />
125 PS bei 11600 Touren, Trockengewicht<br />
194 Kilo und eine Höchstgeschwindigkeit von<br />
über 200 km/h lassen nicht nur die Konkurrenz<br />
aufhorchen. Mit einem Tankinhalt von 20<br />
Litern sollten sich einige Kilometer am Stück<br />
bewältigen lassen. Ein Besuch beim MV Händler<br />
lohnt sich auf alle Fälle.<br />
Ducati will mit der 899 Panigale in den Sektor<br />
der Mittelklasse-Supersportler eindringen. Der<br />
brandneue Superquadro Motor tritt mit geändertem<br />
Bohrungs-Hub-Verhältnis auf, einem<br />
weit gespreiztem Leistungsband, 148 PS<br />
(109 kW) und einem Drehmoment<br />
von 99 Nm. Der geschmeidig laufende<br />
Motor ist ein voll integriertes<br />
und tragendes Bauteil des Panigale<br />
Monocoque-Chassis. Dieses ist für<br />
ein außergewöhnliches Leistungs-<br />
Gewichts-Verhältnis verantwortlich<br />
und sorgt mit einem Trockengewicht<br />
von 169 kg für ein besseres<br />
und agileres Fahrverhalten. Die an<br />
die 1199 angelehnte Silhouette unterstreicht<br />
die Familien-DNA. Voll<br />
integrierte Riding Modes inklusive<br />
Ride-by-Wire, 3stufiges ABS, Ducati<br />
Traction Control (DTC) und Engine<br />
Brake Control (EBC) führen den hohen<br />
Level an Innovationen fort, die<br />
mit der preisgekrönten Panigale eingeführt<br />
worden sind. Ducatis ständiges<br />
Streben nach Perfektion bietet<br />
mit der 899 Panigale nun alltagstaugliche<br />
Performance für Motorradfahrer, die<br />
auf authentische und stilvolle Weise die Welt<br />
der <strong>Superbike</strong>s kennenlernen möchten. Die<br />
899 Panigale kommt im traditionellen Ducati<br />
Rot mit schwarzen Rädern oder in „Arctic<br />
White“ mit roten Rädern. Ducati setzt sich leidenschaftlich<br />
für die weitere Entwicklung des<br />
Panigale-Konzepts ein, sowohl auf der Rennstrecke<br />
als auch im Straßenverkehr. Die 899<br />
repräsentiert die neue „Super-Mittelklasse“,<br />
um einen ersten Schritt in die Welt der Premium-<strong>Superbike</strong>s<br />
zu ermöglichen. Die sorgfältig<br />
entwickelten, fahrerfreundlichen Ausstattungsmerkmale<br />
wie das höhere Sitzpolster und eine<br />
kürzere Sekundärübersetzung führt zu einem<br />
sehr unkomplizierten, hoch dynamischen Fahrverhalten.<br />
Das neue Modell ist eine erfolgsversprechende<br />
Kombination aus „Authentic<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
15
Italian Performance“ und Alltagstauglichkeit.<br />
Das Ergebnis: Das Beste aus beiden Welten<br />
in vollkommenem Design. Der innovative<br />
„Monocoque“-Rahmen und der neue 899 Superquadro<br />
L-Twin-Motor nutzen die aus dem<br />
Rennengagement abgeleitete Elektronik, um<br />
den Anspruch „Entwickelt für die Rennstrecke,<br />
Motorradmesse leipzig<br />
Dazu werden mehrere innovative Technologien<br />
kombiniert: Ein Sport-ABS der neuesten Generation,<br />
die Ducati Traktionskontrolle (DTC),<br />
der Ducati Schaltautomat (DQS), Ducatis rennerprobte,<br />
elektronische Motorbremse (EBC)<br />
sowie das Ride-by-Wire (RbW). All dies ist<br />
nahtlos miteinander in einem elektronischen<br />
Fahrerassistenzsystem verknüpft.<br />
Bei den Japanern trumpft Suzuki mit der neuen<br />
V-Strom 1000 ABS auf. Sie ist auch das<br />
erste Motorrad von Suzuki, welches mit einer<br />
Traktionskontrolle ausgestattet wurde. Sie<br />
bietet dem Fahrer eine Auswahlmöglichkeit<br />
in drei verschiedenen Modi. Modus 1 und 2<br />
unterscheiden sich in<br />
der Sensibilität des Systems.<br />
Modus 1 ist weniger<br />
sensibel und lässt<br />
etwas mehr Schlupf am<br />
Hinterrad zu. Modus<br />
2 reagiert früher und<br />
greift schneller ein als<br />
Modus 1. Der dritte Modus<br />
schaltet die Traktionskontrolle<br />
komplett<br />
ab. Die V-Strom 1000<br />
ABS folgt der Entwicklungsphilosophie<br />
der<br />
V-Strom 650 ABS, dem<br />
Sport-Enduro Tourer,<br />
der speziell in Europa<br />
und den USA besonders<br />
beliebt ist. Die V-<br />
Strom 1000 ABS ist mit<br />
einem neu entwickelten<br />
V2-Motor, Aluminiumrahmen,<br />
radial montierten<br />
Bremszangen,<br />
ABS, Traktionskontrolle<br />
und speziell dafür entwickelten<br />
Seitenkoffern<br />
und Topcase ausgestattet.<br />
Inspiration für<br />
die neue V-Strom 1000<br />
ABS kam von der legendären<br />
1988er DR750S,<br />
Suzukis erstem großen<br />
On- und Offroad Modell.<br />
Mit der Markteinführung<br />
als 2014er<br />
Modell soll die V-Strom<br />
1000 ABS auf neue<br />
Maßstäbe in Bezug auf<br />
Vielseitigkeit, Fahrspaß<br />
und Langstrecken-Reisekomfort<br />
setzen.<br />
Ein weiteres beliebtes Modell bei Suzuki war<br />
die Gladius 650 ABS, ein Motorrad, das optimalen<br />
Spaß bringt. Der kraftvolle 90-Grad-<br />
V2-Motor mit quirligen 64 Nm Drehmoment<br />
bei 6.400 Umdrehungen hängt dank elektronischer<br />
Benzineinspritzung putzmunter am<br />
16 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
Suzuki sorgte mit der Gladius 650 ABS und mit der neuen V-Strom 1000 ABS für Aufsehen bei den Besuchern.<br />
perfektioniert auf der Straße“ weiterzuführen.<br />
Dies zeigt eindrucksvoll, wie Technologie aus<br />
dem Rennsport einen direkten Beitrag zur<br />
Verbesserung der Fahrbarkeit und Sicherheit<br />
leistet. Auf Knopfdruck liefert Ducatis Riding<br />
Mode Konzept genau die Leistungsentfaltung,<br />
die der Fahrer von seiner Maschine erwartet.<br />
Gas und sorgt für fetten Fahrspaß auf jeder<br />
Strecke. On top bringt sie auch noch ein Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis mit, das einem ein Lächeln<br />
aufs Visier zaubert. Für die Gladius 650<br />
ABS bietet Suzuki außerdem eine schnelle und<br />
einfache Umrüstung auf 35kW für die Führerscheinklasse<br />
A2 an.<br />
Geburtstagskind Yamaha, die in diesem Jahr<br />
50 Jahre Yamaha Motor Deutschland feiern,<br />
hat als Highlight ist MT-07 auf dem Stand,<br />
ein völlig neues Zweizylinder Motorrad, das<br />
die Welt der Dark Side of Japan rund um die<br />
MT-09 bereichern soll. Von der gibt es 2014<br />
die Modellvariante MT-09 Street Rally, die mit<br />
einigen speziellen Komponenten aufwartet.<br />
Zur MT-09 Street Rally gehören unter anderem<br />
exklusive, neue Verkleidungsanbauteile<br />
und Fahrwerkskomponenten, mit denen das<br />
drehmomentstarke Dreizylinder-Motorrad<br />
seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellt.<br />
Die neuen Lufthutzen am Tank, die seitlichen<br />
Startnummernschilder und die Gabel-Abdeckungen<br />
verleihen dem MT-Modell einen<br />
noch sportlicheren Stil. Und mit der höheren<br />
Sitzbank kann man spielerisch die typische<br />
Supermoto-Haltung einnehmen. Neben dem<br />
aufsehenerregenden Liquid Metal Finish und<br />
neuen Graphics komplettieren die Scheinwerferverkleidung<br />
sowie Handprotektoren diese<br />
Modell-Variante. Außerdem begeistert die MT-<br />
09 Street Rally darüber hinaus mit ihrer sensationellen<br />
Leistungsentfaltung, dem geringen<br />
Gewicht und einem überragenden Handling,<br />
das sie auch dem leichten Aluminium-Rahmen<br />
zu verdanken hat. Die im September 2013<br />
hauptsächlich für den europäischen Markt<br />
präsentierte Yamaha MT-09 stellt damit ein<br />
völlig neues Sportmotorrad-Konzept dar, was<br />
mit dem zu Recht mit dem iF Product Design<br />
Award 2014 in der Kategorie „Produktdesign“<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Kawasaki stellt neben der neuen Z1000SX den<br />
in einigen Bereichen verbesserten Flaggschiff-<br />
Tourer 1400GTR zur Schau. Mit einer variablen<br />
Ventilsteuerung am Reihenvierzylinder mit<br />
1.352 cm³, der ersten in dieser Klasse, werden<br />
bei der GTR die Nockenwellen-Steuerzeiten je<br />
nach Drehzahl und Drosselklappenstellung va-
iiert. Hierdurch wird ein hohes Drehmoment<br />
im unteren und mittleren Drehzahlbereich,<br />
sowie atemberaubende Leistung im oberen<br />
Drehzahlband erzielt. Der Tetra-Lever-Kardanantrieb<br />
verhindert hier zusätzlich den Aufstellmoment<br />
am Hinterrad und ermöglicht dadurch<br />
eine sportliche Fahrweise. Die überarbeitete<br />
Multifunktionsanzeige zeigt bei der Kawa nun<br />
auch die Umgebungslufttemperatur an. Andere<br />
neue Funktionen der Instrumente sind noch<br />
die Anzeige der K-ACT (Kawasaki Advanced<br />
Coactive-braking Technology) -Betriebsart, die<br />
Anzeige für wirtschaftliche Fahrweise (Economical<br />
Riding Indicator) und die Anzeige für<br />
die Betriebsart zum Kraftstoffsparen (Fuel<br />
Economy Assistance Mode). Diese kann zusätzlich<br />
vom Fahrer ein- und ausgeschaltet<br />
werden. Wird diese Betriebsart eingeschaltet,<br />
verwendet das elektronische Steuergerät zum<br />
Spritsparen ein magereres Gemischkennfeld.<br />
Auffällig ist auch die elektrisch einstellbare<br />
Motorradmesse leipzig<br />
Frontscheibe, die nun um 70 mm höher und<br />
im oberen Bereich breiter ist, was den Fahrkomfort<br />
des Fahrers nun wesentlich verbessert.<br />
Mit dem K-ACT ABS ist hier außerdem<br />
eine ideale Bremskraftverteilung für sichere,<br />
hocheffektive Bremsmanöver in allen Situationen<br />
gewährleistet.<br />
Bei Honda wird 2014 aus CBR600F durch eine<br />
Hubraumerhöhung die CBR650F. Im Vordergrund<br />
der CBR650F steht das neu entwickelte<br />
Vierzylinder-Triebwerk mit 649 ccm Hubraum,<br />
das in Sachen Laufkultur, Drehfreude und<br />
nicht zuletzt Effizienz in diesem Segment ganz<br />
nach vorn fahren soll. Es bringt sportliche 87<br />
PS auf die Straße und liefert über den gesamten<br />
Drehzahlbereich satten Durchzug. Neben<br />
der harmonischen Laufkultur überzeugt der<br />
Motor auch durch seine Effizienz, die durch<br />
modernste Technik bei vollem Tank eine sehr<br />
hohe Reichweite ermöglicht. Ein knackiges<br />
Hondas neue CBR650F ist nicht nur optisch ein Leckerbissen.<br />
Harald Sturm (2. v.li.) und seine Mannschaft haben<br />
reichlich Spass an den neuen Modellen von KTM,<br />
denn nicht nur die 1290 Superduke wird für neue<br />
Kundschaft sorgen, sondern auch die für Einsteiger<br />
optimale RC 125. (Bild li.)<br />
Sechsganggetriebe, das dynamisch abgestimmte<br />
Fahrwerk und sichere ABS-Bremsen<br />
tun ihr Übriges, um die nur 211 kg schwere<br />
Maschine zu einem handlichen und einfach<br />
beherrschbaren Kurvenstürmer zu machen.<br />
Mit der CBR650F ist für Honda sicherlich ein<br />
starker Auftritt garantiert.<br />
Bei der Fireblade hat Honda am 2014 Modell<br />
unter anderem der Zylinderkopf optimiert.<br />
So sorgen durch andere Ein- und Auslasskanäle<br />
für mehr Leistung: 133 kW (181 PS) bei<br />
12.250 Umdrehungen pro Minute. Eine neue<br />
Programmierung der dualen sequentiellen<br />
PGM-DSFI Benzineinspritzung macht hier<br />
das Bike noch sensibler bei der Gasannahme<br />
und noch schneller auf der Rennstrecke. Dank<br />
Anti-Hopping-Kupplung wird ein blitzartiges<br />
Runterschalten z. B. beim Anbremsen vor Kurven<br />
ohne stempelndes Hinterrad möglich! Die<br />
Rennversion des Supersportlers heißt 2014<br />
Fireblade SP. Sie ist ausgerüstet mit Öhlins-<br />
Federelemente vorne und hinten, Monoblock-<br />
Bremszangen von Brembo, dazu kommen<br />
Modifikationen am Rahmen und spezielle Gabelbrücken.<br />
Außerdem wird die SP-Variante<br />
nur als Einsitzer zu erwerben sein.<br />
Unsrer österreichischen Freunde aus Mattighofen<br />
wurden von KTM Sturm mit Sitz in Zschopau<br />
präsentiert. Neben der 1290 Superduke,<br />
die wir bereits in unserer letzten Ausgabe ausführlich<br />
vorstellten, hatte man diesmal auch<br />
die neue KTM RC 125 - Modelljahr 2014 mit<br />
an Bord. Mit der Einführung der 125 Duke<br />
nahm sich KTM schon 2011 noch stärker<br />
dem Nachwuchs an und präsentierte erstmals<br />
das straßenzulassungsfähige Modell für den<br />
Einsteiger. Optisch ähnlich dem leichten und<br />
bewährten Stahlgitterrohrrahmen der Duke<br />
wurde der orange lackierte Rahmen überarbeitet,<br />
um Ergonomie und Dynamik besser an<br />
den Supersport-Einsatz anzupassen. Die Erhöhung<br />
des Lenkkopfwinkels auf 66,5 Grad führt<br />
zu weniger Nachlauf, kürzerem Radstand und<br />
größerer Bodenfreiheit. Diese Modifikationen<br />
setzen damit das volle Rennpotenzial der RC<br />
frei und garantieren ein schnelleres und agileres<br />
Handling. Die hochwertige und üppig dimensionierte<br />
Upside-Down-Gabel der KTM RC<br />
125 von WP Suspension hat mit 43 mm auch<br />
denselben Tauchrohrdurchmesser wie die der<br />
RC8 R und sorgt damit für höchste Stabilität<br />
und Präzision beim Fahren. Der hochmoderne,<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
17
Motorradmesse leipzig<br />
Dr. Lutz Oeser, Klaus Klötzner und Michael Sachse vom ADAC Sachsen<br />
bewarben die Sachsenring Classic, die erstmals in diesem Rahmen<br />
vom 16. - 18. Mai auf der Grand Prix Strecke stattfinden wird.<br />
Botschafter ist unter anderem MZ-Legende Heinz Rosner, der zur<br />
Veranstaltung selbst ebenfalls kräftig am Hebel ziehen wird.<br />
flüssigkeitsgekühlte Einzylinder-Viertaktmotor<br />
mit 125 ccm und zwei obenliegenden Nockenwellen,<br />
vier Ventilen und elektronischer<br />
Kraftstoffeinspritzung sorgt für exzellente Power<br />
und weist dank der Ausgleichswelle einen<br />
äußerst sanften Motorlauf auf. Der Motor ist<br />
mit einem E-Starter ausgestattet, der von einer<br />
Batterie mit 12 V/6 Ah gespeist wird, und<br />
erreicht mühelos seine Spitzenleistung von 11<br />
kW (15 PS). Mit dieser maximalen Leistung<br />
schöpft die RC 125 die Leistungsobergrenze<br />
für die Führerscheinklasse A1 optimal aus.<br />
Sie ist somit eine empfehlenswerte Option für<br />
Inhaber der Führerscheinklasse A1. Die komplette<br />
Überarbeitung von Bodywork, Fußrasten<br />
und Schalt-/Bremshebeln sorgt nicht nur für<br />
einen einzigartigen Supersport-Look, sondern<br />
trägt auch dazu bei, dass mit der RC extreme<br />
Schräglagen möglich sind.<br />
Neben den Herstellern bewarb der ADAC Sachsen<br />
die Sachsenring Classic, die vom 16.-18.<br />
Mai 2014 über die Bühne gehen. Dazu hatte<br />
man unter anderem mit MZ Legende Heinz<br />
Rosner reichlich Prominenz am Stand, die der<br />
Veranstaltung zur Premiere im späten Frühjahr<br />
auch den würdigen Rahmen geben werden.<br />
Motorradfans können sich beispielsweise<br />
auf ein Wiedersehen mit historischen Seitenwagengespannen,<br />
Classic <strong>Superbike</strong>s, osteuropäischen<br />
Motorrädern, der sogenannten<br />
„Schnapsglasklasse“ der 50-ccm-Motorräder,<br />
sowie einen MZ-Re–Lauf freuen. Ein Highlight<br />
dürfte darüber hinaus das erste Pro <strong>Superbike</strong><br />
Revival sein. Als Vorläufer des Motorrad Grand<br />
Prix zog die Pro <strong>Superbike</strong> Ende der 90er Jahre<br />
tausende Zuschauer an den Sachsenring.<br />
Aber auch die Autofreunde werden voll auf ihre<br />
Kosten kommen. Neben ehemaligen Supertourenwagen-<br />
und DTM-Fahrzeugen gibt es unter<br />
anderem ein Wiedersehen mit osteuropäischen<br />
Formel- und Tourenwagen. Ein Melkus-Sonderlauf<br />
und ein GT-Rennen in den samstäglichen<br />
18 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
Motorradmesse leipzig<br />
nach Leipzig. Der Battlax Hypersport S20 war<br />
2012 und 2013 der Testsieger – die größte<br />
Auszeichnung, die ein Reifen bekommen kann.<br />
Für die Ingenieure von Bridgestone war dies<br />
allerdings kein Grund, den Seriensieger nicht<br />
noch besser zu machen. Weiter optimiert wurden<br />
vor allem die Konstruktion und die Mischungen<br />
– mit dem Ziel, die Laufleistung des<br />
Hinterrades zu verbessern<br />
sowie das Handling<br />
und die Haftung<br />
noch sportlicher zu machen.<br />
Der neue Battlax<br />
Hypersport S20 EVO<br />
erreicht diese Vorgaben<br />
durch Modifikationen<br />
an der nun verstärkten<br />
Gürtelkonstruktion<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit neuen Gummimischungen.<br />
Am Hinterrad kommt die 5LC-Technologie<br />
(Five Layer Compound) zum Einsatz.<br />
Statt bisher zwei verfügt der S 20 EVO über<br />
drei Gummimischungen am Hinterrad. Eine<br />
zusätzliche verschleißarme Mischung in der<br />
Mitte der Lauffläche sorgt beim S 20 EVO jetzt<br />
für eine um 22% höhere Laufleistung.<br />
Für Show und Action sorgte, wie schon in den<br />
Jahren zuvor, Alex Ramien mit seinem Globe<br />
of <strong>Speed</strong>. Die riesige Stahlkugel ist Spannung<br />
und Nervenkitzel pur. Der Globe of <strong>Speed</strong> war<br />
wieder Ort einer atemberaubenden Motorradshow<br />
in höchster Perfektion. Innerhalb der Kugel<br />
setzten zwei bis fünf Stunt-Motorradfahrer<br />
das Gesetz der Schwerkraft außer Kraft. Bei<br />
Motorengeräuschen, wild umherkreisenden Akteuren<br />
und spektakulären Stunts verschwammen<br />
Fiktion und Wirklichkeit im Rausch der<br />
Geschwindigkeit. Wer gute Nerven bewies,<br />
Sonnenuntergang ergänzen das sportliche Programm.<br />
Autogrammstunden, Mitfahrgelegenheiten<br />
und musikalische Unterhaltung runden<br />
das Programm ab. Wochenendtickets (Freitag-<br />
Sonntag) gibt es im Vorverkauf seit Januar bei<br />
allen CTS-Vorverkaufsstellen zum Sonderpreis<br />
von 25 Euro (Tageskasse: 30 Euro). Die Tickets<br />
beinhalten einen Tribünensitzplatz (T6 gegenüber<br />
Fahrerlager soweit verfügbar), Fahrerlagerzugang<br />
und freies Parken auf dem neuen<br />
ADAC Parkplatz am Sachsenring. Jugendliche<br />
bis 16 Jahre haben am Veranstaltungswochenende<br />
freien Eintritt. Ticketgutscheine sind außerdem<br />
auf der Webseite sachsenring-classic.<br />
de erhältlich.<br />
Voller Betrieb herrschte auch am Stand von<br />
Julius Ilmberger. Ob Carbonteile für Motorrad<br />
und Autos, Auspuffanlagen von G.P.R. für<br />
Motorrad, Quads und Scooter oder Keramikbremsen<br />
– bei Ilmberger erhält man nahezu<br />
alles, was das Bikerherz begehrt. Nicht umsonst<br />
sind die Jungs aus Oberhaching inzwischen<br />
Sponsor von MotoGP-Pilot Stefan Bradl.<br />
Schon seit Ende der 90er Jahre werden alle<br />
Produkte aus dem Hause Ilmberger Carbonparts<br />
für Serienmotorräder mit ABE (Allgemeiner<br />
Betriebserlaubnis) geliefert, so dass der<br />
Käufer die Zubehörteile direkt und ohne zusätzlichen<br />
Prüfungsaufwand an seinem Motorrad<br />
nutzen kann. Die Produkte von Ilmberger<br />
Carbonparts werden ständig nach strengsten<br />
Maßstäben entwickelt und produziert. Vor der<br />
Serienfertigung durchlaufen beispielsweise<br />
alle Carbonteile, gleich ob für Rennmaschinen,<br />
Serienbikes oder Automobile, zahlreiche Prüfungen<br />
und Langzeittests. Einer der härtesten<br />
Testpiloten ist in dieser Firma immer noch der<br />
rennverrückte Chef selbst.<br />
Echte MotoGP-Technologie für professionelle<br />
Performance brachte auch Bridgestone mit<br />
traute sich als Zuschauer ins Innere der Kugel<br />
und ließ sich von den Fahrern umkreisen. Es<br />
war wie immer Adrenalin pur, was die Jungs<br />
auf engstem Raum zeigten! Wer sich diese<br />
Acts nicht entgehen lassen möchte besucht<br />
am besten die Motorradmesse Dortmund vom<br />
06. – 09. März, denn auch da gehört die Truppe<br />
seit Jahren zum festen Bestandteil.<br />
Alex Ramien und seine Truppe von Globe of <strong>Speed</strong>.<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
19
klassik trophy 2014<br />
Mit Vollgas ins Alter...<br />
Text und Fotos: Manfred John, Klassik Trophy<br />
Während im nationalen und internationalen<br />
Motorradsport die Fahrer immer jünger werden,<br />
wächst seit Jahren die Anzahl der Fahrer,<br />
die im betagteren Alter jenseits der 50 Motorsport<br />
betreiben wollen.<br />
Seit einigen Jahren bietet die Klassik Trophy<br />
diesen Piloten das Podium ihre älteren Renngeräte<br />
dem Zweck entsprechend bei Rennen<br />
auf den Rennstrecken zu bewegen. Während in<br />
den Anfangsjahren zunächst die zum Aussterben<br />
verdammten Zweitakter fuhren, kamen<br />
vor drei Jahren die Viertakt-Maschinen dazu<br />
und in diesem Jahr sind auch die Gespanne<br />
unter die Haube der Klassik-Organisatoren<br />
geschlüpft. Insgesamt 7 Veranstaltungen stehen<br />
auf dem Kalender der Saison 2014. Dabei<br />
knüpft das Organisations-Team bei der<br />
Auswahl der strecken ganz an die Historie an:<br />
Klassische Straßen-Rennstrecken, die allerdings<br />
die modernen Sicherheitsanforderungen<br />
erfüllen müssen, wechseln mit den in den 70er<br />
und 80er Jahren häufig gefahrenen Flugplatzkursen<br />
und modernen Motodroms ab. Diese<br />
interessante Mischung unterschiedlicher Strecken<br />
machen die Wettbewerbe bei den Aktiven<br />
so attraktiv.<br />
Ehemalige Grand-Prix-Piloten, nationale Meister<br />
aber auch Hobbyfahrer erleben hier ihren<br />
2. oder gar 3. Frühling oder fahren zum Spaß<br />
an der Freude mit. Noch einmal die früheren<br />
Jahre als Fahrer zu erleben, ein Wochenende<br />
unter Freunden mit all der Atmosphäre eines<br />
Rennens zu verbringen, aber ohne Druck zu<br />
fahren, das macht den Reiz der Serie aus.<br />
Zwar ziehen die alten Herren, Pardon es sind<br />
auch einige Damen mit dabei, auf der Strecke<br />
immer noch kräftig am Kabel.<br />
Verbissener Ehrgeiz ist jedoch<br />
fehl am Platz. Das abendliche<br />
Feierabend-Bier im Kreise der<br />
Gleichgesinnten mit all den Benzingesprächen<br />
ist mindestens<br />
genauso wichtig, wie der Kampf<br />
auf der Strecke.<br />
Das Reglement knüpft ganz an<br />
die Tradition an. Eingeteilt sind<br />
die Zweitakter in die Startgruppen<br />
Division 1 mit den 125ern,<br />
250ern Einzylinder und luftgekühlte<br />
Zweizylinder, Division 2<br />
mit den moderneren 250ern und<br />
die höheren Hubraumklassen: Gewertet werden<br />
die Klassen fairerweise nach Hubraum und<br />
Baujahresepochen. Das genaue Reglement ist<br />
auf der Homepage einsehbar.<br />
In der Division 2 war es in der vergangenen<br />
Saison der Niederländer Johan ten Napel auf<br />
seiner 350er Yamaha mit Bakker-Fahrgestell,<br />
der sich mit den beiden ehemaligenn DDR-<br />
Meistern Stefan Tennstädt (1985/250 cm)<br />
und Thomas Wittig (1983/250 cm) erbitterte<br />
Duelle lieferte. Während Tennstädt auf einen<br />
Rotax-Motor im Bakker-Nachbau-Rahmen vertraut,<br />
ist Wittig mit einer Yamaha TZ 250 W<br />
unterwegs.<br />
Die Viertakter teilen sich in die Klassen Klassik,<br />
Youngtimer <strong>Superbike</strong>s, Supersport sowie<br />
Twins auf. Gefahren wird in 2 oder gar 3 Startgruppen,<br />
gewertet wieder in den einzelnen<br />
Baujahre und Hubraumklassen. Bei den Klassikern<br />
bis Baujahr 1968 war es Mathias Weichel<br />
auf seiner Vierzylinder-Benelli, der gegen<br />
die Ducatis ankämpfen musste. Bei den <strong>Superbike</strong>s<br />
war es Reinhard Strack mit der Honda<br />
VTR 1000, der eigentlich nur zur Betreuung<br />
seiner beiden Söhne in der Nachwuchsklasse<br />
wieder auf die Rennmaschine stieg. Bei den<br />
großen Twins beherrschte Sacha Pfautsch die<br />
Klasse.<br />
Großen Anklang fand das Nachwuchs-Projekt<br />
Junior Klassik. Dort fahren junge Pilotinnen<br />
und Piloten bis maximal 18 Jahren auf vorwiegend<br />
400er Vierzylinder ihre Trophy-Gewinner<br />
mit relativ bescheidenem finanziellen Aufwand<br />
bei maximalem Fahrspaß der rund 70 PS<br />
starken Maschinen aus.<br />
Rennsport mit älteren Rennmaschinen und viel<br />
Fahrspaß kommt mit der Klassik Trophy zurück.<br />
Wer Interesse an den Rennen hat, schaut<br />
auf der Homepage unter www.klassik-motorsport.com<br />
nach. Dort ist alles über die Rennen,<br />
Termine 2014, das Reglement und was<br />
man sonst noch wissen sollte, beschrieben.<br />
20 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
Mathias Weichel,<br />
Thomas Wittig und<br />
Stefan Tennstädt<br />
sind auch 2014 bei<br />
der Klassik Trophy<br />
mit am Start.<br />
klassik trophy 2014<br />
Klasseneinteilung Zweitakt 2014<br />
Die Klasseneinteilung erfolgt in Anlehnung an das damalige internationale Hubraum-Reglement: Für die unterschiedlichen<br />
Baujahre/Bauepochen in den jeweiligen Hubraumklassen werden Sonderwertungen ausgeschrieben.<br />
Grand Prix 125<br />
Sonderwertungen für die Baujahre<br />
S1 bis 1987, Ein- und Zweizylindermotoren<br />
S2 ab 1988, Einzylindermotoren<br />
Grand Prix 250<br />
Sonderwertungen für die Baujahre<br />
S1 bis 1973, Ein- und luftgekühlte Zweizylindermotoren<br />
S2 ab 1983 bis 1985, Zweizylinder- Block- und Tandemmotoren, Rohrrahmen<br />
S3 1985 bis 1990, Zweizylinder- Block- und Tandemmotoren, Aluminium-Deltabox-Profilrahmen<br />
Grand Prix 350<br />
Zweizylinder bis 350 cm³, Mehrzylinder luftgekühlt bis 550cm³ Hubraum<br />
Open Grand Prix<br />
Offene Klasse ab 245 cm³ Hubraum ohne Baujahrbeschränkung<br />
KlasseneinteilungViertakt 2014<br />
Die Einteilung der Klassen erfolgt teilweise in Anlehnung an das international empfohlene Reglement für historische<br />
Motorräder bzw. für Supersport/<strong>Superbike</strong>-Motorräder. Eigenbau-Fahrwerke mit Motoren von Serienherstellern sind<br />
erlaubt, sofern sie den technischen Anforderungen und Reglement entsprechen.<br />
Für alle aufgeführten Klassen gilt das ausführliche technische Reglement im Anhang Technik.<br />
Klassik Oldtimer<br />
(Motorräder bis Baujahresgrenze 1984, Rad-/Reifengrößen 16“, 18“, 19“)<br />
Klassik 500 Hubraum: bis 500 cm³, Luftgekühlt, (geeignet z.B. für die Klassik-Klassen J, K, U, V, O)<br />
Klassik 750 Hubraum: Zweizylinder bis 750 cm³, Mehrzylinder bis 550 cm³, (geeignet z.B. für Klassik-Klasse W)<br />
Klassik Open Hubraum: Mehrzylinder über 550 cm³, (geeignet z.B. für Klassik-Klasse X, O)<br />
Klassik <strong>Superbike</strong> / Supersport<br />
Klassik Supersport: Baujahresgrenze: bis 1999 nach dem internationalen Reglement für diese Klasse der damaligen Zeitepoche<br />
<strong>Superbike</strong> Klassik: Baujahresgrenze: 1985 bis 1991<br />
<strong>Superbike</strong> 90: Baujahresgrenze: 1992 bis 1999<br />
<strong>Superbike</strong> Open: Baujahresgrenze: 1985 bis 1991<br />
Klassik Twins<br />
(Maximal Zweizylinder, keine Baujahresgrenze)<br />
Big Twins: Zweiventilmotoren, luftgekühlt, Hubraum über 990 cm³<br />
Toptwins: Zweiventilmotoren, luftgekühlt, Hubraum unter 990 cm³, Vierventilmotoren, flüssigkeitsgekühlt, Hubraum bis 650 cm³<br />
Klassik Youngtimer<br />
Klassik Junior/Youngster<br />
(Altersbeschränkung der Teilnehmer unter 18 Jahre, Stichtag 1. Veranstaltung,<br />
Nachweis über Rennstreckenerfahrung im Nachwuchsbereich Youngster-Cup, etc. erforderlich)<br />
Klassik Senior<br />
(Teilnehmer ab 18 Jahren)<br />
Für die Klassik Youngtimer (Junior, Senior) gilt folgende Basis-Regel:<br />
Motorräder müssen von Serienmaschinen abstammen und wesentliche Merkmale wie Silhouette, Rahmen und Motor enthalten:<br />
bis 400ccm, 4 Zylinder, bis Baujahr 2003<br />
(z.B. Kawasaki ZXR400, Honda VFR400R/RVF400R/CBR400, Suzuki GSXR400, Yamaha FZR400)<br />
bis 500ccm, 2 Zylinder, bis Baujahr 2003 (Ausnahme Ducati 600SS/Monster erlaubt)<br />
(z.B. Honda CB500, Kawasaki GPZ500S/ER5,Suzuki GS500E)<br />
unter 700ccm, 1 Zylinder, bis Baujahr 2003<br />
(z.B. Yamaha SRX/SZR 660, MZ Skorpion 660, KTM Duke I+II)<br />
Veranstaltungen 2014 (Änderungen möglich)<br />
17.-20. April<br />
Classico Moto, Franciacorta<br />
16.-18. Mai<br />
Sachsenring Classic, Sachsenring<br />
30. Mai-01. Juni<br />
Odenwaldring Klassik, Walldürn<br />
28.-29. Juni<br />
Motorradrennen, Dahlemer Binz<br />
26.-27. Juli<br />
Prinzenpark Revival, Oschersleben<br />
02.-03. August<br />
Sparkassen GP, Schleizer Dreieck<br />
27.-28. September<br />
Frohburger Dreieckrennen<br />
03.-05. Oktober<br />
Lausitzring Klassik, Eurospeedway<br />
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03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
21
hell‘s gate hard enduro<br />
Die GoldenTyre Werksfahrer Graham Jarvis<br />
(Husqvarna) und Jonny Walker (KTM) dominierten<br />
das Hell’s Gate Hard Enduro im toskanischen<br />
Il Ciocco (IT) und siegten beim ersten<br />
Rennen der magic7, den wichtigsten Extreme<br />
Enduro Rennen der Welt. Während sich Hard<br />
Enduro Dominator Graham Jarvis bei diesem<br />
Rennen den vierten Sieg in Folge sicherte, gelang<br />
seinem britischen Landsmann Walker der<br />
dritte Vizetitel in Folge. Beide Piloten sind damit<br />
zweifelsohne das Nonplusultra beim Gipfelsturm<br />
auf den Hell´s Pike.<br />
Ganz nach Walkers Manier gewann er den<br />
Start vor Jarvis und beanspruchte für sich bereits<br />
den Sieg im Qualifikationsrennen am Vormittag.<br />
In den ersten beiden Sonderprüfungen<br />
setzte Walker die Bestzeit, die nur von Jarvis<br />
in Runde 3 und 4 unterboten werden konnte.<br />
Mit einem komfortablen Vorsprung von 16 Sekunden<br />
auf seinen Rivalen krönte<br />
Walker seine Leistung in der Qualifikation<br />
und sicherte sich somit den<br />
ersten Startplatz für das Hauptrennen<br />
am Nachmittag.<br />
Es gilt fünf brutale Runden um<br />
den Hell‘ Gate Berg zu absolvieren.<br />
Walker gelingt der Holeshot beim<br />
MotoGP ähnlichen Start und er versucht<br />
sich umgehend von seinen<br />
Verfolgern zu lösen. Graham Jarvis<br />
der nach dem Start ins Mittelfeld<br />
zurück fiel, machte auf Walker<br />
schnell Boden gut. Der Husqvarna<br />
Werkfahrer holte den jungen KTM<br />
Werksfahrer Walker letztendlich ein<br />
und übernahm schon nach der Hälfnunmehr<br />
durch die Zeitlimits dezimierten Fahrerfeld<br />
davon. Nach Erreichen des Hell’s Gipfels<br />
war Walker der zweite Fahrer und damit<br />
der letzte Pilot, der das strapaziöse Rennen<br />
offiziell beendete.<br />
Stimmen der Fahrer:<br />
GoldenTyre-Piloten dominierten das<br />
Hell’s Gate Hard Enduro 2014<br />
GoldenTyre, Bientina<br />
te der ersten Runde die Führung.<br />
Kurz nach dem Führungswechsel sah sich Jarvis<br />
einer Attacke von Walker ausgesetzt, doch<br />
einmal an der Spitze des Feldes wuchs der<br />
Vorsprung des GoldenTyre Piloten kontinuierlich<br />
an. Dem Tempo von Jarvis hatte kein anderer<br />
Fahrer im Feld etwas entgegen setzten.<br />
Der Brite Jarvis meisterte den letzten Anstieg<br />
ebenso souverän, und erreichte den Hell’s Gipfel<br />
mit 22 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten<br />
Jonny Walker. Jarvis sicherte sich<br />
damit den vierten Sieg in Folge und trägt sich<br />
damit in die Hell’s Gate Geschichtsbücher als<br />
erfolgreichster Pilot aller Zeiten ein.<br />
Walker fand zu spät seinem Rhythmus, erst<br />
in Runde drei als bereits die Dunkelheit einsetzte,<br />
konnte Zeit gutmachen. Bei schlechter<br />
werdenden Wetterbedingungen fuhr der<br />
GoldenTyre Fahrer seinerseits dem restlichen,<br />
Graham Jarvis (Husqvarna, GoldenTyre):<br />
„Das Hell‘ Gate zum vierten Mal zu gewinnen<br />
ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin hier, in den<br />
letzten Jahren schon oft gefahren, aber dieser<br />
Sieg bedeutet mir sehr viel, weil es ein sehr<br />
hartes und kraftraubendes Rennen gewesen<br />
ist. Ich qualifizierte mich als zweiter und ging<br />
schon in der ersten Runde in Führung. Von da<br />
an fuhr ich mein eigenes Rennen und war in<br />
der Lage die Pace, in Front liegend, zu kontrollieren.<br />
Das ich ein Rennen schon zu so einem<br />
frühen Zeitpunkt in der Saison gewinnen konnte<br />
gibt mir einen großen Vertrauensschub und<br />
motiviert mich für den Rest des Jahres.<br />
Jonny Walker (KTM, GoldenTyre):<br />
„Obwohl ich als erster in das Hauptrennen ge<strong>start</strong>et<br />
war, konnte ich mich nicht absetzten.<br />
Schon in der ersten Runde fühlte ich, ich würde<br />
einen Fehler nach dem anderen machen<br />
und war nicht in der Lage, so zu fahren wie ich<br />
es eigentlich in der Lage bin zu tun. Graham<br />
überholte mich schon nach der Hälfte der ersten<br />
Runde. Ich blieb kurz an Ihm dran, doch<br />
seine Pace war zu stark und er zog davon.<br />
In der dritten Runde lief es dann besser. Ich<br />
fand meinen Rhythmus und wurde schneller.<br />
Unglücklicherweise war Graham schon viel zu<br />
weit vorne um Ihn noch einzuholen. Es war<br />
aber gut zu wissen dass ich jetzt besser unterwegs<br />
war. Im Großen und Ganzen denke ich,<br />
dass das Rennen härter als jemals zuvor war.<br />
Es ist mein dritter Vizetitel hintereinander in<br />
Hell‘ Gate – aber ich bin glücklich, einer von<br />
zwei Fahrern zu sein, die dieses Rennen beendet<br />
haben.<br />
Andreas Lettenbichler 4. Platz (KTM, Golden-<br />
Tyre):<br />
„Es war heute nicht so schlecht. Während<br />
des qualifying heute Morgen<br />
war der Boden gut und ich habe die<br />
Sonderprüfung genossen, aber das<br />
Rennen am Nachmittag war hart.<br />
Ich bin glücklich mit dem vierten<br />
Platz. Letzte Woche war noch nicht<br />
klar, ob ich überhaupt an den Start<br />
gehen könnte. Ich bin gut gefahren<br />
und das Motorrad fühlte sich gut an<br />
und das Team hat hervorragende Arbeit<br />
geleistet. Es gab diesmal viele<br />
Steigungen mit Wasser und Felsen –<br />
es war sehr hart, extremer als sonst.<br />
Für mein erstes Rennen im Red Bull<br />
KTM Team bin ich voller Zuversicht<br />
und zufrieden.<br />
Die beiden Erstplatzierten Graham Jarvis (re.) und Jonny Walker in Action.<br />
22 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
Fotos: Archiv<br />
DAMALS UND HEUTE<br />
WENN DER SACHSENRING RUFT!
ROAD RACING<br />
Didier grams 2014 - alte wege - neue wege<br />
Text und Interview: André Birkenkampf, Fotos: highsidePR T. Börner, Team<br />
Neun Siege aus zehn Rennen bei den <strong>Superbike</strong>rn<br />
in der International Road Racing Championship<br />
(IRRC) – so sieht die Bilanz von Didier<br />
Grams am Saisonende 2013 aus.<br />
Nachdem der Limbacher Jung 2012 den Titel<br />
dem Niederländer Branko Srdanov überlassen<br />
musste, war es das große Ziel von Team und<br />
Fahrer, diese Niederlage 2013 auszubügeln,<br />
was auch eindrucksvoll gelang.<br />
Das Team von W&G Motorsport, das sich<br />
2012 neu gründete und seitdem mit einer<br />
BMW S1000RR an den Start geht, sah die erste<br />
Saison 2012 auf dem neuen Motorrad und<br />
dem am Ende stehenden zweiten Gesamtrang<br />
nicht als Niederlage, sondern eindeutig auch<br />
als Lehrjahr. Der Kampf um den Titel blieb<br />
jedenfalls bis zum letzten Saisonlauf in Frohburg<br />
offen, was nicht zuletzt auch der permanenten<br />
Entwicklungsarbeit und des besseren<br />
Verständnisses von Fahrer, Team und Maschine<br />
geschuldet war.<br />
Bei Didier Grams´ Gastauftritten in der IDM<br />
2012 und 2013 am Sachsenring lagen Freud<br />
und Leid jeweils eng beieinander. Nachdem er<br />
im ersten Lauf 2012 seine Maschine im Kampf<br />
um die Top Ten im Kiesbett versenkte, sah die<br />
Prognose für Lauf zwei eher düster aus. Hier<br />
zeigte sich dann die Erfahrung der Truppe um<br />
Teamchef Albrecht Wendritsch, die es verstand,<br />
aus dem in die Box zurückkehrenden<br />
Trümmerhaufen innerhalb von drei Stunden<br />
ein einsatzfähiges Bike zu machen, mit der er<br />
im zweiten Rennen wieder ins Geschehen eingreifen<br />
konnte – am Ende stand Platz elf, den<br />
Didier in Hinblick auf das anstehende Finale<br />
der IRRC mit etwas angezogener Handbremse<br />
in der Kategorie <strong>Superbike</strong> einfuhr. Nach den<br />
Änderungen im Reglement 2013, die nun den<br />
Start in der Superstock-Klasse ermöglichte,<br />
gelang im ersten Rennen mit Platz drei sofort<br />
der Sprung aufs Podium, übrigens Didiers erstes<br />
Podium auf dem Sachsenring. Diesmal<br />
dauerte jedoch das zweite Rennen für ihn nur<br />
zwei Runden, bevor es in der gleichen Kurve<br />
wie ein Jahr zuvor erneut zu Kleinholz an der<br />
Maschine kam. Positiv fürs Team: Man hatte<br />
diesmal etwas mehr Zeit für die Reparatur!!!<br />
Didier Grams gehört außerdem seit vielen Jahren<br />
zum festen Bestandteil beim Macau Grand<br />
Prix. Auf dem Guia Circuit, der durch die Häuserschluchten<br />
der 50 Kilometer westlich von<br />
Hongkong gelegenen Sonderverwaltungszone<br />
der Volksrepublik China führt, landete er dort<br />
2013 mit Platz acht seinen bis dahin wohl<br />
größten Coup. Er kämpfte mit Jeremy Toye<br />
von Rico Penzkofers Team penz13.com und<br />
Lee Johnston von East Coast Racing sogar<br />
zeitweise um Platz sieben. Damit unterstrich<br />
er nicht nur seine Leistungen in der IRRC, sondern<br />
auch bei den ganz großen Cracks des internationalen<br />
Road Racing-Geschehens.<br />
Mit seinen Gesten auf dem Bike nach einem<br />
erfolgreich absolvierten Rennen, seiner Fanverbundenheit<br />
und seiner Loyalität gegenüber<br />
seinen Fans und Unterstützern gehört er nicht<br />
erst seit kurzem zu den deutschen Aushängeschildern<br />
in diesem Sport.<br />
So soll es auch 2014 weitergehen. An erster<br />
Stelle steht die Titelverteidigung in der IRRC<br />
und ein erneuter Auftritt in Macau. Hinzu<br />
kommt Mitte Mai der Start bei den Vauxhall<br />
International 2014 North West 200. Diese Veranstaltung<br />
zählt mit über 100.000 Besuchern<br />
nach den Rennen auf der Isle of Man zu den<br />
legendärsten Road Racing Veranstaltungen<br />
der Welt. Namen wie John McGuinness, Michael<br />
Rutter, Guy Martin, Alastair Seeley und Michael<br />
und William Dunlop gehören seit Jahren<br />
zum Programm auf der Traditionsrennstrecke<br />
in Irland. Fest steht hier die Teilnahme an den<br />
Rennen der Klassen <strong>Superbike</strong> und Superstock.<br />
Des Weiteren könnte sich Didier Grams 2014<br />
gut vorstellen, den einen oder anderen Einsatz<br />
in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zu bestreiten.<br />
Er wäre sicherlich für einige Teams<br />
eine interessante Option.<br />
Das Team 2014 v.l.: Albrecht Wendritsch (Teamchef, Leiter Technik), Didier Grams (Rider),<br />
Jens Grams (Mechaniker, Teamorganisator), Steffen Süss (Mechaniker)<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
27
ROAD RACING<br />
Interview didier grams und<br />
albrecht wendritsch<br />
Didier, wie zufrieden warst Du mit der letzten<br />
Saison?<br />
D.G.: Sehr zufrieden, die Saison ist sehr gut<br />
gelaufen, hat mir riesig Spaß gemacht, alle<br />
Sponsoren waren wieder hinter mir gestanden,<br />
auch natürlich BMW. Das Motorrad ging super,<br />
Albrecht hat es prima abgestimmt. Wir hatten<br />
viel Spaß im Team und haben am Ende gesehen,<br />
was wir alles aus uns rausholen können,<br />
nämlich wieder den Meistertitel der International<br />
Road Racing Championship.<br />
Das war jetzt das zweite Jahr auf einer BMW.<br />
Was habt ihr aus dem ersten Jahr in das zweite<br />
mitnehmen können?<br />
A.W.: Die Saison 2012 war nicht nur die erste<br />
mit BMW, sondern ganz und gar die erste<br />
mit dem neuen Team, da war ja abzusehen,<br />
dass es hier und da mal Schwierigkeiten geben<br />
wird. Hauptsächlich haben wir uns meiner<br />
Meinung nach in Sachen Fahrerksabstimmung<br />
verbessert. Wir haben das Motorrad so hinbekommen,<br />
dass es für Didier leichter zu fahren<br />
war. Das war sicher der Erfolgsgarant und das<br />
Erfolgsgeheimnis der Saison 2013.<br />
Höhen und Tiefen liegen im Motorradsport<br />
ja immer eng beieinander. Was waren denn<br />
für Dich 2013 die schönsten und die enttäuschendsten<br />
Momente?<br />
D.G.: Das schönste war natürlich, in der IRRC<br />
von zehn Rennveranstaltungen neun Stück zu<br />
gewinnen, das ist ein Riesenerfolg. Dann der<br />
Sachsenring. In der Superstock-Klasse teilzunehmen<br />
und gleich im ersten Rennen als Dritter<br />
auf dem Podium zu stehen... da hab ich<br />
die Welt nicht mehr begriffen, hab mich riesig<br />
gefreut. Doch das Enttäuschendste kam gleich<br />
in dem Rennen danach. Der Vorderradrutscher,<br />
der mich ins Aus beförderte, das war heavy.<br />
Ansonsten ist die Saison klasse gelaufen.<br />
Albrecht, 2012 ist Didier am Sachsenring<br />
im ersten Rennen gestürzt. Wie habt ihr als<br />
kleines Team mit wenigen Ressourcen die<br />
Maschine für den zweiten Lauf bei der IDM so<br />
schnell wieder hinbekommen?<br />
A.W.: Du musst dann einfach schnell und effektiv<br />
arbeiten, dann geht das schon.<br />
Didier, reden wir kurz über Macau. Wie erklärst<br />
Du Dir Deinen Riesensprung nach<br />
vorn?<br />
D.G.: Wir sind einfach locker und entspannt<br />
nach Macau gefahren und haben gesagt, wir<br />
müssen nochmal unser Bestes geben, jetzt,<br />
wo alle ihre Motorräder schon in den Winterschlaf<br />
gelegt haben und wir noch mal unterwegs<br />
sind. Ich bin die Trainings und die Rennen<br />
ganz locker angegangen, hab mich gleich<br />
wohlgefühlt. Nach ein paar kleinen Veränderungen<br />
am Fahrwerk, die Albrecht super hinbekommen<br />
hat, sind die Zeiten dann nach unten<br />
gepurzelt und es ging in der Tabelle immer<br />
weiter nach oben. Im Zeittraining gab’s dann<br />
den Startplatz neun und im Rennen konnte ich<br />
dann noch eins drauflegen und als achter in<br />
die Top Ten fahren.<br />
Albrecht, Du kanntest ja aus 2012 die Daten<br />
von Macau. Wie konnte Didierdavon profitieren?<br />
A.W.: 2012 waren wir ja das erste Mal mit der<br />
BMW dort, es lief auch nicht besonders. Die<br />
Saison 2013 hat da mehr hergegeben, hat die<br />
Erfahrungswerte gebracht, die einem sagen,<br />
was man wohin verändern kann und muss.<br />
Dadurch haben wir die Maschine ganz gut hinbekommen.<br />
Zusammen mit Didiers Erfahrung<br />
dort – er <strong>start</strong>ete zum vierten Mal – hats dann<br />
gut gepasst.<br />
Gibt es in Macau eine gewisse Zusammenarbeit<br />
mit anderen Teams – Rico Penzkofer zum<br />
Beispiel?<br />
A.W.: Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu<br />
Ricos Team, wobei es im Road Race-Bereich<br />
generell so ist, dass zwischen den Teams ein<br />
freundschaftliches Verhältnis besteht. Das ist<br />
nicht so wie in der MotoGP, wo keiner was verrät<br />
und jeder nur sein Ding macht. Trotzdem<br />
muss sich jeder selbst seine Erfahrungen erarbeiten.<br />
Natürlich gibt einem jeder gerne Ratschläge,<br />
aber ob die dann auf uns passen, ist<br />
was anderes. Man lässt sich dann schon mal<br />
verleiten, in die falsche Richtung zu arbeiten.<br />
Wir haben gesagt, wir machen unsere eigenen<br />
Erfahrungen und aus. Das machen die anderen<br />
auch nicht anders. Wenn man aber mal<br />
ein Ersatzteil braucht, wird natürlich überall<br />
geholfen.<br />
Didier, was hast Du als Fahrer denn dieses<br />
Jahr anders gemacht, um auf Platz acht in<br />
Macau zu landen?<br />
D.G.: Man muss als Fahrer dort einfach Spaß<br />
haben, entspannt auf der Maschine sitzen und<br />
Gas geben. Klar muss man mit der Strecke<br />
klar kommen. Die vier Jahre Erfahrung, die ich<br />
dort jetzt habe, sind Gold wert, man kennt die<br />
Strecke langsam, im ersten Training weißt Du<br />
gleich, wo Du bist. Und klar geht es am Ende<br />
dann um die Zehntelsekunden, die man dann<br />
erst zum Schluss hin findet. Aber generell<br />
muss man sich von Anfang an auf dem Motorrad<br />
wohlfühlen und einfach locker rumballern.<br />
Das führt dann zu Erfolg. Und natürlich zur<br />
Popularität. Die Runde, die ich gefilmt habe,<br />
haben auf YouTube bisher schon über 330000<br />
Leute angesehen, das find ich super – und das<br />
hilft natürlich auch bei der Sponsorensuche<br />
Der Name Didier Grams ist mittlerweile schon<br />
ganz schön bekannt.<br />
Hast Du denn speziell in Macau Fahrer, an denen<br />
Du Dich orientierst?<br />
D.G.: Das ist immer schwer. Die schnellen<br />
Zeiten musst du dir ganz alleine einfahren.<br />
Wenn du z. B. im Training mit einer schnelleren<br />
Gruppe mitfahren willst, bist du ruck<br />
zuck auch mal eingeklemmt und wirst ausgebremst<br />
– das bringt keine <strong>Speed</strong>.<br />
Ihr wart ja nur mit einem kleinen Rumpf-<br />
Team in Macau. Was ging Dir denn durch den<br />
Kopf, als Didier an achter Stelle liegend die<br />
Ziellinie überquert hat?<br />
A.W.: Natürlich mussten wir dort schon kleine<br />
Brötchen backen, mehr gibt unser Budget ja<br />
nicht her. Wenn man sich angeschaut hat, wie<br />
ein Michael Rutter, der mit dem kompletten<br />
Team aus der englischen <strong>Superbike</strong> und<br />
technisch voll hochgerüstet anrückte, konnte<br />
einem schon Angst werden. Aber schon in den<br />
Trainings hat sich das angekündigt, dass mit<br />
unserem Serienmotorrad ein Achtungserfolg<br />
28 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
ROAD RACING<br />
möglich ist. Und wenn sich der Fahrer auf dem<br />
Bike wohlfühlt, dann klappt das auch, gerade<br />
auf so einer Strecke, auf der kein Fehler passieren<br />
darf. Wir waren ja zusammen mit Frank<br />
Heidger und dessen Fahrer Marc Fissette und<br />
hatten dort ein gemeinsames Team, von da gab<br />
es natürlich auch ein wenig Unterstützung.<br />
Wie hoch war denn dann Dein Blutdruck, als<br />
Du als Teamchef während des Rennens an<br />
der Boxenmauer gestanden<br />
bist?<br />
A.W.: Sicher nicht ganz so<br />
hoch wie der von Jens Grams,<br />
dem Vater von Didier. Der war<br />
garantiert noch ein bisschen<br />
mehr aufgeregt als ich. Aber<br />
ich hab das Rennen ziemlich<br />
kühl mitverfolgt. Eigentlich<br />
wäre sogar noch ein wenig<br />
mehr drin gewesen. Wir hatten<br />
zum Beispiel keinen speziellen<br />
Qualyfier-Reifen mit.<br />
Ein Horst Saiger schon. Hätten<br />
wir so einen Reifen im<br />
Zeittraining fahren können,<br />
wäre Didier sicher noch ein<br />
oder zwei Plätze weiter vorne<br />
gewesen und hätte sich dann<br />
im Rennen nicht so lange mit<br />
dem Fahrer vor sich aufhalten<br />
müssen, dann wäre es noch<br />
ein oder zwei Plätze nach vorne gegangen.<br />
Aber das sind nur Gedankenspiele. Natürlich<br />
war ich an der Boxenmauer aufgeregt und<br />
froh, wenn unser Fahrer Runde für Runde vorbeikommt<br />
und am Ende heil im Ziel ist.<br />
Was steht 2014 alles an?<br />
D.G.: Natürlich die IRRC. Da erwarten wir eine<br />
schwere Saison. Die Holländer und die Belgier<br />
rüsten auf, das kommt einiges nach. Außerdem<br />
geht’s nach Irland, die Northwest 200<br />
fahren und im November fliegen wir wieder<br />
nach Macau.<br />
Welche Zielvorgaben hat Didier für die Northwest<br />
200 und für Macau?<br />
A.W.: Für unser kleines Team ist es ja schon<br />
ein Erfolg, wenn wir solche Sachen wie die<br />
200 oder Macau überhaupt stemmen können,<br />
überhaupt eingeladen werden. Wenn dann<br />
noch die Platzierung passt, ist das noch besser.<br />
Die Northwest 200 ist für uns eine völlig<br />
neue Dimension. Erstens ist es doch ziemlich<br />
weit weg von zuhause, und dann sind da ja<br />
so zwischen 100 und 150000 Zuschauer. In<br />
Großbritannien ist Road Racing ungemein populär,<br />
das ist schon nochmal eine ganz andere<br />
Hausnummer. Für uns ist es eine feine Sache.<br />
Wir wollen uns einfach gut schlagen, nichts<br />
übers Knie brechen, aber dich denke, wir werden<br />
dort nicht so schlecht aussehen.<br />
2014 die Northwest 200 – kommt danach die<br />
Ile of Man, die TT?<br />
D.G.: Ich werde die Northwest so angehen wie<br />
Macau. Hinfahren und lernen, von Jahr zu Jahr<br />
mehr. Die TT ist natürlich eine interessante Angelegenheit.<br />
Aber wir haben es letztes Jahr ja<br />
an unseren IRRC-Kollegen<br />
Branko Srdanov<br />
oder Steven Michels<br />
gesehen. Schnell mal<br />
hinfahren und schnell<br />
mal mitfahren – das<br />
geht dort überhaupt<br />
nicht. Da rennt man<br />
sich dann nur schnell<br />
mal den Kopf ein, was<br />
beide schmerzhaft lernen<br />
mussten. Wenn ich<br />
das mal angehe, dann<br />
würde ich das langsam<br />
machen. Bestes Beispiel<br />
ist da der Horst<br />
Saiger, der sich am Anfang<br />
hinten angestellt -<br />
aber die Rennen abgeschlossen hat. So würde<br />
ich das auch machen. Die Vorbereitung muss<br />
zu 100 Prozent stimmen. Ich kann Dir nicht<br />
sagen, ob ich die TT mal fahre, da muss man<br />
abwarten.<br />
Bist Du der Meinung, dass manche Fahrer die<br />
Geschichte einfach zu blauäugig angehen?<br />
D.G.: Das Gefühl hab ich schon. Zu einer TT<br />
gehört mehr, als nur ein wenig Erfahrung im<br />
Road Racing. McGuinness,<br />
Dunlop etc. – das sind alles<br />
erfahrene, gestandene und<br />
reife Leute, die schon in vielen<br />
anderen Klassen gekämpft<br />
haben, auch schon viele TT-<br />
Läufe hinter sich haben.<br />
Jetzt sind sie die Stars, aber<br />
am Anfang waren die auch<br />
nicht gleich vorne mit dabei.<br />
So muss man das angehen:<br />
langsam. Erst mal schauen,<br />
ob eine Qualifikation gelingt,<br />
wenn nicht, nächstes Jahr<br />
nochmal versuchen, das Jahr<br />
darauf nochmal. Zu sagen:<br />
Hey, ich fahr unter die Top-15<br />
und ich werde bester Newcomer<br />
– das ist sicher gefährlich.<br />
Locker und entspannt<br />
das ganze angehen, nach und<br />
nach den Kurs kennenlernen,<br />
ich glaube, das ist das bessere Rezept.<br />
Wie wird denn 2014 finanziell gestemmt?<br />
Unterstützt euch BMW weiter? Habt ihr neue<br />
Sponsoren?<br />
D.G.: Durch die IRRC-Meisterschaft und Macau<br />
ist die Aufmerksamkeit schon größer geworden,<br />
es kommen schon noch neue Sponsoren<br />
dazu, gottseidank bleiben aber auch die alten<br />
erhalten – natürlich auch BMW. Wer mich so<br />
alles unterstützt, könnt Ihr auf meiner Homepage<br />
didiergrams.de nachlesen.<br />
Gibt es Änderungen im Team?<br />
A.W.: Wir haben das Team ein wenig verkleinert.<br />
Der Fahrer bleibt (lacht), Steffen Süß,<br />
Jens Grams, Albrecht Wendritsch – das ist erst<br />
mal das Grund-Team. Dann werden wir von<br />
Rennen zu Rennen sehen, wen wir eventuell<br />
noch brauchen, wer uns noch helfen kann.<br />
Auf der Northwest – gibt es für Euch da Unterstützung<br />
von Pirelli?<br />
A.W.: Wir haben zu Pirelli einen sehr guten<br />
Kontakt, die waren sogar in Macau. Für die<br />
Northwest gibt es sogar Spezialreifen, weil die<br />
Strecke so schnell ist, da haben wir von Pirelli<br />
schon die Zusage, dass wir Unterstützung bekommen<br />
und das passende Material erhalten<br />
werden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch, viel Erfolg in<br />
2014, eine unfallfreie Saison und in Frohburg<br />
wieder den IRRC-Pokal – das wünscht euch<br />
die <strong>Speed</strong> und ihre Leserschaft.<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
29
SUPERBIKE*IDM - STEFAN NEBEL EXKLUSIV<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Text und Interview: André Birkenkampf<br />
Stefan Nebel - Vollblutracer aus<br />
Leidenschaft<br />
Der am 13. Februar 1981 geborene Stefan Nebel<br />
gehört auch 2014 zu den erfahrensten <strong>Superbike</strong>-Piloten<br />
in der IDM. Nach vier Jahren<br />
auf einer KTM wechselte er 2013 ins Team von<br />
Wilbers BMW Racing und war dort hauptsächlich<br />
mit der Entwicklungsarbeit an der neuen<br />
HP4 beschäftigt. In der kommenden Saison<br />
soll sich die Arbeit nun auch in den Ergebnissen<br />
besser wiederspiegeln und das Ziel von<br />
Stefan ist ganz klar, die Lücke zur Spitze weiter<br />
zu schließen. Nach einigen Achtungserfolgen<br />
2013 soll nun mehr Konstanz Einzug halten<br />
um das Podium vom letzten IDM-Lauf auf<br />
das auch 2014 tun.<br />
Was habt ihr während der letzten Saison konkret<br />
am Bike verbessert?<br />
Es ging in erster Linie darum, das elektronische<br />
Fahrwerk zu verstehen und die Vorteile<br />
zu nutzen. Auch war es nicht einfach auf dem<br />
richtigen Weg zu bleiben, da die vielen Möglichkeiten<br />
einen sehr schnell aus der Bahn<br />
werfen können und übers Ziel hinaus schießen<br />
lassen. Wir haben aber in dem Bereich sehr<br />
viel gelernt und es immer besser in den Griff<br />
bekommen.<br />
Gab es eine konkrete Aufgabenverteilung zwidem<br />
Lausitzring über die kommende Saison<br />
zu untermauern. Dass Stefan in der Lage ist,<br />
ein Team zum Erfolg zu führen, brauchen wir<br />
hier wohl nicht mehr besonders hervorzuheben.<br />
Was er zur den anstehenden Aufgaben zu<br />
sagen hat, lesen Sie liebe Leser bitte selbst.<br />
Stefan, Du warst im letzten Lauf der IDM-<br />
Saison 2013 mit der BMW HP4 aufs Podium<br />
gefahren. Ist die Maschine jetzt reif für ganz<br />
vorne?<br />
Ich gehe davon aus das wir in diesem Jahr konstant<br />
um Podiumsplätze fahren können. Wir<br />
haben uns 2013 stetig verbessert und werden<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Team Wilbers<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Freud und Leid liegen im Motorsport meist eng beieinander -<br />
auf dem Sachsenring krachte es zwischen Stefan Nebel, Bastien Mackels und Kevin Valk.<br />
30 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
schen Dir und Lucy Glöckner?<br />
Eigentlich nicht. Jedoch ist es schon so, dass<br />
ich aufgrund meiner Erfahrung die Entwicklung<br />
etwas klarer vorantreiben kann. Lucy war<br />
gut damit bedient, sich darauf zu konzentrieren<br />
das <strong>Superbike</strong> besser kennen zu lernen. Es<br />
war ja auch erst ihr zweites Jahr.<br />
Du warst schon dreimal IDM-Meister, zuletzt<br />
in der <strong>Superbike</strong> 2005. Wäre es nicht mal<br />
wieder Zeit für eine Meisterschaft?<br />
Natürlich. Jedoch ist seit 2005 viel passiert.<br />
Es gab einige Teamwechsel die nicht geplant<br />
waren. Und nachdem ich 2008 bereits pausiert<br />
habe und dann glücklicherweise mit KTM<br />
wieder zurückkommen konnte, haben wir inklusive<br />
einer Neuentwicklung und Vizetitel sowie<br />
2 mal Konstrukteurstitel tolle Ergebnisse<br />
eingefahren. Das Jahr 2011 war früh durch<br />
Verletzung erledigt und 2012 war ich in den<br />
USA. Na und letztes Jahr haben wir hoffentlich<br />
alles für 2014 vorbereitet!<br />
SUPERBIKE*IDM - STEFAN NEBEL EXKLUSIV<br />
nicht immer alles nach Regeln und Gesetzen<br />
durchziehen sondern sich flexibler aufstellen.<br />
Nach dem Jahr 2013 denke ich aber, dass die<br />
IDM auf einem guten Weg ist!<br />
Du fährst 2014 weiter für Wilbers in der IDM,<br />
entwickelst die HP4 weiter, bist bei Philip<br />
Hafeneger als Renntrainer unterwegs und<br />
für Dunlop als Testfahrer. Welcher Job macht<br />
denn am meisten Spaß?<br />
Das sind alles 3 ganz verschiedene Sparten.<br />
Jedoch ist und bleibt das Rennen fahren Nummer<br />
1. Bei den Hafeneger Renntrainings ist es<br />
einfach der Spaß, dass man sieht wie sich alle<br />
bemühen es täglich besser zu machen und<br />
die Leidenschaft, die man teilt. Das wird mit<br />
Sicherheit auch in Zukunft meine Arbeit bleiben.<br />
Dunlop ist sehr gut für mich und mein<br />
Verständnis was Reifen und Entwicklung angeht.<br />
Hier kann ich eigentlich bei jedem Test<br />
selber lernen, das macht mich als Fahrer noch<br />
kompletter.<br />
Es gab Mitte letzter Saison leichte Unstimmigkeiten<br />
mit Deinem Teamchef. Kannst Du<br />
uns sagen worum es da ging?<br />
Es ging dort eigentlich um nichts Spezielles.<br />
Es war mehr ein wach rütteln für uns alle. Das<br />
Jahr war für keinen einfach und dann brauchte<br />
man auch mal einen Ruck durchs Team.<br />
So wie ich Benny kenne ist er ja nicht unbedingt<br />
nachtragend, oder ist das bei Euch Fahrern<br />
anders?<br />
Es war ja positive Kritik. Dass es nach außen<br />
kam und auch Dinge gesagt wurden, die vielleicht<br />
auch keinen was angehen, ist nun mal<br />
so und kommt immer mal wieder vor. Wir<br />
verstehen uns aber bestens, sonst würde ich<br />
mit Sicherheit auch nicht mit Burkhard September<br />
und allen Beteiligten die Saison 2014<br />
angehen!<br />
Du bist mittlerweile 33 Jahre alt - wie sehen<br />
denn Deine Zukunftspläne konkret aus?<br />
Es ist ja nicht so, dass ich ans Aufhören denke.<br />
Jedoch kann man sich denken, dass ich mein<br />
Leben lang auf irgendeinem Moped fahren<br />
möchte. Die Hafeneger Renntrainings sind seit<br />
8 Jahren mein zu Hause neben den Rennen.<br />
Und das wird auch so belieben.<br />
2014 fährt Max Neukirchner wieder bei Euch.<br />
Wie schätzt Du ihn im Kampf un die Meisterschaft<br />
ein?<br />
Er ist ein Top WM Fahrer der aber auch durch<br />
harte Zeiten gegangen ist und viel Erfahrung<br />
hat. Besonders auf der Ducati mit den Backgrounds<br />
die er hat wird er überall stark sein.<br />
Und wie den Titelverteidiger Markus Reiterberger?<br />
Reiti hat sich im Jahr 2013 die Nr. 1 verdient<br />
geholt. Er wird derjenige sein, der zu schlagen<br />
sein wird.<br />
Welche Serie im internationalen Motorradrennsport<br />
interessiert Dich am meisten und<br />
warum?<br />
Das würde ich unterscheiden in Freizeit und<br />
Beruf. In meiner Freizeit und zur Entspannung<br />
liebe ich es die MX WM oder AMA Supercross<br />
zu verfolgen und bin ein Fan der ganzen Motocross<br />
Szene. Was meinen Beruf und Leidenschaft<br />
angeht ist natürlich die SBK WM und die<br />
AMA SBK ganz vorn. MotoGP ist wieder sehr<br />
interessant geworden und auch etwas, was ich<br />
mir gern anschaue und dabei mitfiebern.<br />
Hast Du gute Freunde in diesen Serien und<br />
um wen handelt es sich da genau?<br />
Ich kenne einige aus der AMA aus der WM und<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Diesen Zweikampf gegen den amtierenden deutschen Meister<br />
Markus Reiterberger (21) soll es 2014 öfter zu sehen geben.<br />
Als Du vor 12 Jahren in der IDM angefangen<br />
hast, was war denn damals anders als heute?<br />
Sehr viel. Ich bin damals SSP 600 gefahren.<br />
Das Budget war geringer, die Bikes einfacher<br />
aufgebaut (Elektronik etc.) die Rennen waren<br />
kürzer und ich habe sogar damals Doppel<strong>start</strong>s<br />
gemacht. 2002 bin ich sogar Vizemeister<br />
SSP 600 geworden und habe die 1000er<br />
Klasse gewonnen! Damals wie heut ist aber die<br />
Rolle rechts und das Motorrad hat 2 Reifen!<br />
Die Zeiten haben sich einfach etwas geändert.<br />
In Sachen Auftritt/Fahrerlager etc. würde ich<br />
sogar behaupten, sehr positiv.<br />
Die Saison 2012 bist Du in der AMA, der<br />
amerikanischen <strong>Superbike</strong>-Meisterschaft an<br />
den Start gegangen. Was sind denn die Unterschiede<br />
zur IDM?<br />
Das ist schwer zu sagen. Es gibt einige Dinge<br />
die einfach anders ablaufen. Man es aber kaum<br />
beschreiben. Also nicht in 3 Sätzen. Aber „Go<br />
Big or go home“ umschreibt es schon ganz<br />
gut. Es wird dort sehr viel für die Popularität<br />
der Meisterschaft getan! TV Präsenz und Marketing<br />
sind dort noch immer auf einem anderen<br />
Niveau.<br />
Die <strong>Superbike</strong>*IDM krankt an Fahrer- und Zuschauermangel.<br />
Was kann man denn da tun?<br />
Diese Frage müssen sich zwar auch andere<br />
stellen, aber es ist klar, dass einfach weiter<br />
hart gearbeitet werden muss und auch die<br />
einfachen Dinge erledigt werden müssen. Also<br />
auch aus dem MX Paddock. Echte Freunde,<br />
naja das ist schwer. Aber mit Sicherheit ist<br />
mein Ex-Teamkollege aus der AMA, Chris<br />
Fillmore, einer auf den ich mich verlassen<br />
könnte.<br />
Wie bei uns üblich auch die Frage an Dich.<br />
Was möchtest Du Deinen Fans und Sponsoren<br />
mitteilen, die bei jedem Rennen mit Dir mitfiebern?<br />
Denen möchte ich als aller erstes sagen, dass<br />
es toll und sehr wichtig für alle im Fahrerlager<br />
ist, Fans zu haben, die zu schätzen wissen was<br />
man dort macht. Die Begeisterung und Leidenschaft<br />
für den Sport zu teilen ist etwas Besonderes<br />
und freut mich sehr. Meinen Sponsoren<br />
kann ich nicht genug danken. Das ist in Worte<br />
nicht zu fassen, denn dies sind die Leute, die<br />
mir ermöglichen meinen Traum zu leben. Ich<br />
wünsche mir weiterhin, mit ihnen das gewisse<br />
Etwas zu teilen, dass sich jeder freut, wenn ich<br />
auf dem Podium stehe, oder sich genauso ärgert<br />
wenn einfach nichts zusammen läuft.<br />
Dann wünschen wir Dir für die anstehende<br />
Saison alles Gute und vor allem immer genug<br />
Asphalt unter den Pneus!!!<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
31
WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />
Frischer Lack und bekannte Gesichter<br />
<strong>Superbike</strong> Weltmeisterschaft<br />
Station Eins - Phillip Island/Australien<br />
Text: Bernd Lukas George<br />
Fotos: worldsbk.com<br />
Traditionell beginnt die <strong>Superbike</strong> und Supersport<br />
Weltmeisterschaft im fernen Australien<br />
mit zwei Testtagen vor den Auftaktrennen.<br />
Diese Tests sind für viele Piloten oft die letzte<br />
(manchmal sogar die erste!) Gelegenheit,<br />
das neue Material zu testen, die Zusammenarbeit<br />
im Team zu üben und die eigene<br />
Form für den bevorstehenden WM-Kampf zu<br />
zeigen. Mehr als einmal gab es dabei Überraschungen.<br />
So auch in diesem Jahr. Sicher<br />
hatte jeder mit Aprilia und Kawasaki gerechnet.<br />
Doch dass ausgerechnet dass die beiden<br />
Suzuki-Neuzugänge Vizeweltmeister Eugene<br />
Laverty und BSB-Champion Alex Lowes an<br />
Autogramme auf einer Motorradmesse in New<br />
Delhi geschrieben und sahen nun der Aufgabe<br />
ins Gesicht, die Millionen indischen Fans nicht<br />
zu enttäuschen. Gar nicht bis Australien geschafft<br />
hatten es dagegen die beiden Alstare<br />
Bimota Piloten Chris Iddon und Ayrton Badovini.<br />
Die italienische Marke, die mit einem<br />
Guintoli (50) gewinnt erste Superpole der Saison vor Giugliano und Melandri.<br />
der Spitze fahren würden, hatte im Fahrerlager<br />
niemand erwartet. Sicherlich schon eher,<br />
dass die EBR Truppe von Erik Buell sich mit<br />
ihrer amerikanischen V2 am Ende des Feldes<br />
finden würden. Auf Wunsch der DORNA wurde<br />
die Maschine für die <strong>Superbike</strong> Klasse<br />
homologiert. Das gefiel auch dem indischen<br />
Sponsor Hero, doch die Piloten wären lieber<br />
in der neuen Evo-Klasse ge<strong>start</strong>et. Geoff May<br />
verriet: „Auch zu den Evo-Bikes fehlen uns 25<br />
km/h bei der Topspeed. Zu den schnellsten<br />
<strong>Superbike</strong>-Werksraketen dürften es 40 km/h<br />
sein. Das wird hart!“ In der Woche vor dem<br />
Rennen hatten die beiden Piloten noch fleißig<br />
Yamaha Antrieb den allerersten SBK-WM lauf<br />
vor 27 Jahren gewinnen konnte, beschäftigte<br />
sich in der belgischen Teamzentrale noch mit<br />
der Präparierung der Bimota-BMW. Der dritte<br />
SBK-Neuzugang MV Agusta konnte sich etwas<br />
besser mit Claudio Corti und dem Yakhnich-<br />
Team in Szene setzen. Die F4 bewegte sich<br />
immer zwischen den Evo-Bikes. Was auch fast<br />
logisch war, da es sich zu diesem Zeitpunkt<br />
auch noch mehr um ein Evo- als ein Super-Bike<br />
gehandelt haben dürfte. Deutlich schlechter<br />
lief es für die italienische Fraktion mit BMW-<br />
Italia Pilot Sylvain Barrier. Der französische<br />
Superstock-Champion brach sich die Hüfte<br />
32 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
und musste wie auch Luca Scassa (Hüfte gebrochen)<br />
und Michel Fabrizio auf den Auftakt<br />
verzichten. Bei BMW Italia sprang dann mit<br />
Allerton ein routinierter SBK-Pilot als Ersatz<br />
ein. Pedercini verpflichtete auf die<br />
ganz schnelle den Lokalmatador Walters.<br />
Das erste Training war nass und<br />
Jonathan Rea zeigte, dass er bei solchen<br />
Bedingungen der Schnellste ist.<br />
Realistischer, weil im Trockenen, ging<br />
es dann im zweiten freien Training<br />
weiter. Alex Lowes vor Melandri, Giugliano,<br />
Sykes, Rea, Laverty, Haslam,<br />
Baz und Davies, der die Nummer 7<br />
von Carlos Checa übernommen hat.<br />
Favorit Guintoli litt noch an den Nachwirkungen<br />
seiner Schulter-Operation<br />
und rangierte lediglich als 10. vor<br />
WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />
der Positionen verloren hat. Der ehemalige<br />
Moto2-Weltmeister Toni Elias ist Zehnter vor<br />
Haslam. In der dritten Runde wird Yates dann<br />
von Pedercini-Pilot Andreozzi überholt, womit<br />
er wieder Letzter wäre, hätte nicht der Südzunächst<br />
Baz, Lowes, Guintoli, Melandri und<br />
Giugliano an der Spitze der Zeitenlisten ab,<br />
bevor der Franzose Guintoli für die letzten<br />
sechs Minuten das blaue Band in die Hand<br />
Davies zwei Plätze, rangiert aber immer noch<br />
vor Laverty, Baz, Elias, Haslam und Lowes. Auf<br />
Position 12 fährt Canepa, der einen schlechten<br />
Start ablieferte. 13. ist Foret vor Salom<br />
und Allerton, der als Ersatz für Barrier<br />
eine ordentliche Vorstellung abliefert<br />
und beste BMW ist. Canepa<br />
ist trotz seiner Kupplungsprobleme<br />
bester Evo-Pilot zu diesem frühen<br />
Zeitpunkt. MV-Einzelkämpfer Corti<br />
ist 17. vor dem 20 jährigen Franzosen<br />
Guarnoni, dem Ungarn Toth,<br />
Yates, Kawasaki-Pilot Andreozzi und<br />
seinem Markenkollegen Sheridan<br />
Morais. Zum Ende der 2. Runde hat<br />
sich Davies als 5. hinter Rea wieder in<br />
eine bessere Position gebracht. Dann<br />
folgen Laverty, Baz Lowes und Sykes,<br />
Glänzende Aufholjagd und erster Saisonsieg von Eugene Laverty (58) in seinem neuen Team von Voltcom Crescent Suzuki.<br />
Elias und dem besten Evo-Piloten Niccolo Canepa<br />
mit der Althea Ducati. Im dritten freien<br />
Training wurden dann die 10 Direkt-Tickets für<br />
die Superpole endgültig verteilt und die beiden<br />
Suzukis mit Lowes und Laverty hatten nun<br />
die Nase vorn. die Ducati-Neuerwerbung Davide<br />
Giugliano war weiter starker Dritter vor seinem<br />
Teamkollegen Chaz Davies, Weltmeister<br />
Sykes, dem besten Evo-Treiber Niccolo Canepa,<br />
Guintoli, Rea, Baz und Melandri. Wobei<br />
besonders Letzterer einen recht zerknirschten<br />
Eindruck machte. In der Superpole 1 gab es<br />
nun für zwei der Piloten mit den Bestzeiten<br />
(aus den drei „freien“ Trainings) von Position<br />
11-20 die Chance auf den Einzug in die finale<br />
Superpole. Geoff May gehörte nicht dazu, da<br />
er sich zu diesem Zeitpunkt im Medical Center<br />
verarzten ließ und für den Rest der Veranstaltung<br />
ausfiel. Haslam und Salom waren die beiden<br />
Schnellsten, womit zwei Evo-Motorräder<br />
(Canepa, Salom) den Sprung in Superpole 2<br />
schafften. Und die fünf <strong>Superbike</strong>s von Elias<br />
(der bereits „Cross-lädiert“ angereist war),<br />
Corti (MV), Toth, May und Yates diese Hürde<br />
verpassten.<br />
In den 15 Minuten der Superpole lösten sich<br />
nahm und nicht mehr ab gab. Während Guintoli<br />
seine zweite Superpole holte, lag Giugliano<br />
bei seinem Ducati-Werksdebüt lediglich eine<br />
Hundertstel hinter der Bestzeit. Melandri war<br />
Dritter vor den beiden Suzukis mit Laverty und<br />
Lowes. Sechster wurde<br />
Rea vor Loris Baz, der<br />
damit Tom Sykes auf<br />
Position 8 verdrängte.<br />
Rennen Eins<br />
Pole-Mann Sylvain<br />
Guintoli setzte sich<br />
beim Start vor seinen<br />
Teamkollegen Melandri<br />
und den, die Panigale<br />
mit viel Einsatz bewegenden,<br />
Guintoli.<br />
Mit einem guten Start<br />
folgte dann Davies vor<br />
Sykes, der noch in der<br />
ersten Runde Rea den<br />
Vortritt lassen musste.<br />
Bereits nach der ersten<br />
halben Runde verliert<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
33
WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />
Erleichterung bei Teamchef Paul Denning - die Suzi geht.<br />
Eugene Laverty gewinnt vor Marco Melandri und Sylvain Guintoli.<br />
afrikaner Sheridan Morais einen Umweg durch<br />
den Kies genommen. Und während Laverty<br />
mit seiner GSXR den Vierten Davies attackiert,<br />
verabschiedet sich SBK-Neuzugang Alex Lowes<br />
in die Wiese. Wenige Augenblicke später<br />
gibt es dann Aufregung an<br />
der Box, als in der fünften<br />
Runde Laverty mit reichlich<br />
Tempoüberschuss den<br />
vierten Platz übernehmen<br />
kann. Doch an dieser Stelle<br />
wurde nach dem Lowes-<br />
Crash (Southern Loop,<br />
lange Links am Anfang<br />
der Runde) noch die gelbe<br />
Flagge geschwenkt. Der<br />
Ire lässt den Nordiren Rea<br />
wieder ohne Gegenwehr<br />
vorbei, was ihm die Ermittlungen<br />
der Sportkommissare<br />
erspart. In Runde<br />
6 ist Laverty letztendlich<br />
ohne Probleme auf den 4.<br />
Platz vor Rea vorgefahren.<br />
Wogegen dessen Teamkollege<br />
Haslam die Fireblade<br />
SP neben die Piste wirft.<br />
Vorne bestimmen weiterhin<br />
die zwei Werks-Aprilias<br />
vor der Ducati mit der<br />
Nummer 34 das Tempo.<br />
Laverty fährt jetzt 3,5 Sekunden hinter dieser<br />
Gruppe. Loris Baz ist überraschend Sechster.<br />
Vor dem Waliser Davies und dem amtierenden<br />
Weltmeister Sykes. In Runde 7 sucht Giuliano<br />
einen Weg an Landsmann und Spezi Melandri<br />
vorbei und erschreckt den ehemaligen BMW-Piloten<br />
dabei. Eine weitere Umrundung der 4550<br />
Meter langen Strecke später gelingt es dagegen<br />
endlich Sykes an Davies vorbei zu gehen. In<br />
Runde 8 wird dann langsam deutlich, dass Laverty<br />
sich von Verfolger Rea absetzen kann und<br />
den Abstand zu Guintoli in Zehntel-Schritten<br />
Für Tom Sykes lief es im ersten Lauf noch nicht so gut, er wurde Siebter.<br />
Fabien Foret (9) wurde auf der EVO-Kawa Zwölfter.<br />
abbaut. In Runde 9 lautet die Reihenfolge des<br />
<strong>Superbike</strong>-Auftaktes Guintoli-Melandri-Giugliano-Laverty-Baz-Rea-Sykes-Davies-Salom-Canepa-<br />
Allerton-Foret-Corti-Guarnoni-Andreozzi.<br />
Ex-GP Pilot Toth fährt bei seiner <strong>Superbike</strong>-<br />
Premiere mit der BMW auf dem undankbaren<br />
16. Platz. Bei Halbzeit hat sich Morais wieder<br />
vor den 40jährigen amerikanischen Haudegen<br />
Yates gebracht und die beiden Evo-Piloten<br />
Canepa und Salom unterhalten genauso das<br />
Publikum mit sehenswerten Positionskämpfen<br />
wie weiter vorne Rea und Baz. Dabei wird der<br />
junge Franzose sich denken, dass er ja nicht<br />
hinter einer Suzuki fahren kann. Doch Laverty<br />
ist mit der GSXR längst enteilt. In Runde<br />
13 packt dann Giugliano seinen Landsmann<br />
Melandri, der sich wenige Runden später auch<br />
noch durch Laverty frustrieren lässt. Der ehemalige<br />
Aprilia-Werksfahrer macht mächtig<br />
Dampf! Zu Beginn von Runde 15 geht Laverty<br />
auf der Geraden an dem italienischen Ducati-<br />
Piloten vorbei und fährt nun im Windschatten<br />
seines letztjährigen Teamkollegen. Also noch<br />
6 Runden zu fahren sind feuert Andreozzi<br />
seine Pedercini-Evo-Kawasaki neben die sonnige<br />
Piste. Eine Umrundung später holt sich<br />
dann Laverty im Southern Loop die Führung.<br />
Sicherlich ein kleiner Reichsparteitag für den<br />
Iren aus Toomebridge. Wenig später wacht<br />
dann Melandri wieder auf und geht am jungen<br />
Ducatisti mit der Nummer 34 vorbei. Zwei<br />
Runden später kann Melandri dann auch seinen<br />
französischen Teamkollegen überrumpeln<br />
und ist damit Zweiter. Doch Laverty hat bereits<br />
mehr als 2 Sekunden Vorsprung, den er auch<br />
nach Hause fährt. Melandri kann sich beim<br />
Sprint zum Ziel vor Guintoli<br />
halten, der eine halbe<br />
Motorradlänge Rückstand<br />
auf der Ziellinie hat. Loris<br />
Baz besiegt nach einem<br />
rundenlangen Duell Rea<br />
und Salom hat das bessere<br />
Ende gegenüber Canepa.<br />
Wobei auch Allerton - direkt<br />
dahinter - mit der Barrier-S<br />
1000 RR bis zur Ziellinie<br />
in Schlagdistanz war und<br />
sich Hoffnung auf die Evo-<br />
Krone machen durfte. Corti<br />
landet als 13. mit der MV<br />
in den Punkten, wogegen<br />
die indisch-amerikanische<br />
EBR von Erik Buell noch<br />
deutlich schneller werden<br />
muss.<br />
Polesetter Guintoli hatte es<br />
im letzten Jahr noch auf<br />
die höchste Stufe des Podiums<br />
geschafft. „Es war<br />
ein aufregendes Rennen.<br />
Vor einem Monat hätte ich<br />
noch nicht an das Podium gedacht. Auf diesem<br />
Weg meine Hochzeitsgrüße an Andrew<br />
und Luise“. Sein Teamkollege Melandri sprach<br />
von einem guten Rennen. „Ich wollte das Motorrad<br />
besser verstehen. Als ich dann schneller<br />
fuhr, war es schwieriger zu fahren.<br />
Der Held war aber Eugene Laverty. Er schaffte<br />
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34 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
Das zweite Rennen dominierte<br />
Guintoli, der sich<br />
gegen Baz und Sykes durchsetzte.<br />
Für die Honda Piloten<br />
Leon Haslam (91), der<br />
im ersten Rennen ausschied<br />
und Jonathan Reas sechsten<br />
Platz, blieben in Lauf zwei<br />
die Positionen sechs und<br />
fünf.<br />
4 Jahre nach Leon Haslam<br />
in Kyalami den nächsten<br />
Suzuki-Sieg. „Ich will unbedingt<br />
Paul Denning danken,<br />
der mir die Chance<br />
gegeben hat“, sagte der<br />
der Auftaktsieger, bevor er<br />
sich eilig ins Fahrerlager<br />
verzog.<br />
WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />
nem Schlepptau wieder näher an die Führenden.<br />
In Runde 4 ist Lowes schon wieder 14.,<br />
wogegen Sykes immer noch lediglich als 9.<br />
unterwegs ist. Eine Runde später geht Laverty<br />
an seinem Nachfolger bei Aprilia vorbei – eine<br />
Übung die er sicher gerne erledigt! In Runde<br />
6 ist Lowes 10. und zeigt dem Mittelfeld, wie<br />
in der britischen Meisterschaft überholt wird.<br />
Haslam kann sich dieser Lehrstunde noch<br />
entziehen, hat aber seine bisherige Position<br />
an Sykes verloren. Und Lowes im Nacken. Beachtlich:<br />
die ersten 9 sind innerhalb von 2 Sekunden<br />
unterwegs! In Runde 7 schreibt dann<br />
Baz Kawasaki Geschichte, indem er erstmals<br />
in diesem Jahr einen WM-Lauf mit einer ZX<br />
10 R anführt. Doch von hinten kommt Laverty<br />
und nimmt keine Rücksicht auf solche Gedanken.<br />
Der Suzuki-Pilot geht in der achten an die<br />
Spitze. Damit lautet die<br />
Reihenfolge der Top Ten<br />
Laverty-Baz-Guintoli-Rea-<br />
Davies-Giugliano-Sykes-<br />
H a s l a m - L o w e s - E l i a s .<br />
Melandri ist nach einem<br />
weiteren Verbremser nur<br />
noch 14. In Runde 10<br />
geht dann Guintoli an seinem<br />
jungen Landsmann<br />
Baz vorbei, der aber nur<br />
3 Kilometer später kontert.<br />
Ähnlich verhält sich<br />
Giugliano, der an seinem<br />
Teamkollegen vorbei geht.<br />
Teaminterne Duelle sind<br />
„in“, denn Haslam verhält<br />
sich genauso gegenüber<br />
Rennen Zwei<br />
Bei herrlichen Bedingungen gingen die 21<br />
Piloten auf die Aufwärmrunde zum zweiten<br />
Lauf. Dieses Mal kam Melandri am besten weg<br />
und setzte sich vor den Römer Giugliano, der<br />
diesen Platz aber schon in der dritten Kurve<br />
an den 31 jährigen Guintoli abgeben musste.<br />
Vierter ist Honda-Pilot Rea, der vor den beiden<br />
Werks-Kawasakis und den beiden Suzukis um<br />
den Kurs rast. Doch Alex Lowes verbremst sich<br />
schon bei Halbzeit der ersten Runde und verliert<br />
einige Plätze. Dadurch ist Baz jetzt 5. vor<br />
Laverty, Sykes und Haslam. Als die erste Runde<br />
zu Ende geht ist Davies mit der Panigale 9. vor<br />
dem besten Evo-Piloten Canepa und Toni Elias,<br />
der nach einer hektischen Reparatur aus der<br />
letzten Reihe <strong>start</strong>en musste. Dahinter fahren<br />
Salom, Foret, Allerton und Guarnoni. Yates ist<br />
19. vor Toth und Lowes. In der zweiten Runde<br />
stößt Baz dann auf den dritten Platz, bevor er<br />
sich dann sogar an Melandri vorbei drücken<br />
kann und damit hinter dem jetzt Führenden<br />
Guintoli fährt, der zu Beginn der zweiten Runde<br />
die Spitze übernommen hatte. Noch in der<br />
2. Runde setzen sich die beiden Franzosen<br />
etwas ab und Melandri scheint die Verfolger<br />
aufzuhalten. Doch in der nächsten Runde kann<br />
Melandri die entstandene Lücke wieder schließen<br />
und bringt Rea und Laverty damit in sei-<br />
Rea. Bei Halbzeit führt Laverty vor Baz und<br />
Guintoli, Sykes, Giugliano und den beiden<br />
Honda-Angestellten. Davies hat den Ex-Kollegen<br />
Melandri und Elias hinter sich. Lowes war<br />
schon in dieser Gesellschaft, hat aber mit einer<br />
weiteren Offroad-Einlage seinen Vorwärtstrend<br />
beendet. Eine Runde später ist Guintoli<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
35
WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />
vor seinem jungen Landsmann, um sich kurz<br />
danach auf der Zielgeraden an Lavertys GSXR<br />
vorbei zu katapultieren. In Runde 15 kommt<br />
dann ein bitterer Moment für Auftaktsieger<br />
sprucht. Doch dann habe ich mich gut gefühlt<br />
und bin richtig froh. Jetzt gebe ich dem<br />
Team auch noch einen auf meinen Nachwuchs<br />
aus….“<br />
Nach Pole im Training folgte für Kenan Sofuoglu im Rennen ein Sturz und damit ein Nuller.<br />
dem Podium hatte seine Kollege Baz nicht gerechnet.<br />
„Ich bin ja drei Mal gestürzt und habe<br />
für meinen Arbeitgeber viel kaputt gemacht.<br />
Doch dann haben wir eine gute Abstimmung<br />
gefunden und es lief perfekt. Zweiter Platz in<br />
der WM ist einfach toll.“<br />
Sieger Guintoli: „Im ersten Lauf war ich zu<br />
stürmisch und habe die Reifen überbean-<br />
Mit Platz sechs im Rennen erreichte der Deutsche Kevin Wahr ein glänzendes Ergebnis.<br />
Eugene Laverty: seine Suzuki verteilt das gute<br />
Supersport WM<br />
Motorex Öl auf der Strecke und der Ire muss<br />
in einer riesigen Qualmwolke ausrollen. Das Die Pole ging an Kenan Sofuoglu. Es war die<br />
Rennen wird mit der roten Flagge beendet und 18. Pole für den dreifacher Weltmeister, der<br />
Guintoli kommt damit doch noch zu einem die Trainings und Testfahrten dominiert hatte.<br />
Sieg beim Auftaktrennen. Und die beiden Kawasaki-Werksfahrer<br />
dürfen mit auf das Podest van der Mark die CBR 600 vor seinem neuen<br />
Neben ihm parkte der Niederländer Michael<br />
klettern. Was auch Salom darf, da er wieder Teamkollegen Roberto Tamburini. Vierter war<br />
der beste Evo-Pilot ist. „Das war ein schwieriges<br />
Rennen an einem schwierigen Wochen-<br />
Patrick Jacobsen. Für etwas Aufregung sorgte<br />
der Brite Kev Coghlan vor dem Amerikaner<br />
ende“, erklärte der Drittplatzierte Tom Sykes. Kennedy. Der Ire <strong>start</strong>et vom Ende des Feldes<br />
„Doch wir sind jetzt auf einem guten Weg und weil er abgemeldet war, sich nach einem weiteren<br />
Gesundheitscheck aber wieder ich freue mich auf den Rest der Saison“. Mit<br />
angemeldet<br />
hatte. Starker 13. im Training und damit<br />
12. am Start war der einzige Deutsche Kevin<br />
Wahr aus Nagold. Hinter dem IDM-Champion<br />
stand mit Jules Cluzel der Vizeweltmeister<br />
2012! Dieser war mit der MV im Warm Up<br />
Vierter und stand etwas weiter hinten, da er<br />
im Qualifying nach wenigen Minuten gestürzt<br />
war.<br />
36 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
Kenan gewinnt den Start und geht vor van der Mark, Tamburini, Jacobsen<br />
und Coghlan in Führung. Ein starkes Rennen liefert McConnell mit<br />
der Smith-Triumph. Er geht an Wilairot Ratthapark vorbei, und auch MV-<br />
Pilot Cluzel verliert nach einem guten Start einen Platz an den Lokalmatador,<br />
der als 9. unterwegs ist. Kevin Wahr hat einen ordentlichen Start<br />
abgeliefert und ist als 15. unterwegs um am Ende der ersten Runde als<br />
14. auf dem Monitor zu erscheinen. Van der Mark geht zu Beginn der<br />
zweiten Runde dann in Führung, Leonov mit der MV stützt und Wahr<br />
kommt nur mit viel Glück an der wild schlingernden MV Agusta 675 des<br />
Russen vorbei. In Runde 4 geht Coghlan am Kawasaki-Piloten Jacobsen<br />
vorbei auf den dritten Platz. Der ehemalige GP-Pilot De Rosa ist Fünfter<br />
vor Tamburini und Cluzel, erbt aber eine Position, als Jacobsen dann die<br />
Kawasaki ausrollen lässt. In der gleichen Runde holt sich der schnellste<br />
Türke die Führung zurück. In Runde 6 ist der Niederländer im Ten Kate<br />
Team dann plötzlich hinter Coghlan, wogegen Cluzel sein Duell gegen<br />
Tamburini gewinnt.<br />
Coghlan kommt bestens mit der Yamaha R6 zurecht und zeigt sich an<br />
der Seite von Kenan; der Brite will ganz vorne mitfahren. In Runde 7 ist<br />
Kevin Wahr schon auf Position 10 unterwegs. Als dann aber in Runde<br />
8 der Motor von Kennedys CBR 600 platzt bricht die Rennleitung das<br />
Rennen mit der roten Flagge ab.<br />
Was eigentlich nach DORNA Wunsch schneller gehen sollte, dauerte<br />
dann (die Reinigung und der Neu<strong>start</strong>) eine kleine Ewigkeit. Doch dann<br />
rollen die 24 Piloten zum Re-<strong>start</strong>.<br />
Kenan vor Florian Marino, De Rosa, van der Mark lautet die Reihenfolge<br />
in der ersten Kurve. De Rosa kann noch in der ersten Runde an Marino<br />
vorbei gehen und Cluzel ist mit der hübschen MV bereits 5., erbt aber<br />
eine Position als van der Mark in der dritten Kurve der zweiten Runde<br />
stürzt. Nur eine Kurve später folgt ihm dann Kenan mit der Mahi-Kawasaki.<br />
Damit führt der Franzose Marino vor De Rosa und Cluzel. Doch<br />
Supersport-Rückkehrer Cluzel greift sich sofort den ehemaligen 125er<br />
Piloten De Rosa. Coghlan ist Vierter vor dem Thailänder Wilairot mit der<br />
PTR Honda und Tamburini. Der Deutsche Kevin Wahr ist sensationeller<br />
WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />
Siebter! In Runde 4 greift dann Cluzel erstmals nach der Führung, doch<br />
De Rosa attackiert und holt sich den 2. Platz vom Franzosen mit der<br />
MV zurück. In der gleichen Runde stürzt Wilairot Ratthapark und Wahr<br />
ist damit Sechster! Viel besser als der deutsche Madaillenspiegel bei<br />
der Winter-Olympiade!! Vorne hat sich eine Fünfergruppe gebildet, die<br />
kampfbereit in die letzte Runde geht. Wahr ist mit etwas Abstand auf<br />
dem 6. Platz unterwegs und hat seine Verfolger deutlich distanziert.<br />
Coghlan ist in Führung als Cluzel im Honda-Bogen in Führung geht und<br />
diese bis ins Ziel hält. Vier verschiedene Marken unter den ersten Vier.<br />
Keine Kawasaki auf dem Podest. Und fast 38 Jahre nach Ago auf dem<br />
Nürburgring gewinnt MV Agusta einen WM-Lauf! Und Kevin Wahr holt<br />
sich fette 10 Punkte für den sechsten Platz! Eine solche Supersport-<br />
Ausbeute hat es seit Jörg Teuchert (Weltmeister 2000) und Christian<br />
Kellner nicht mehr gegeben. Glückwunsch in den Schwarzwald und<br />
nimm dir Jörg als Vorbild! ,<br />
Der Italiener De Rosa erklärte: „Es lief gut, wir hatten viel Arbeit und der<br />
5 Runden Sprint war heftig.“ Und auch Coghlan war zufrieden „Es ist<br />
sensationell hier auf dem Podium zu stehen. Ich dachte es wäre noch<br />
eine Runde, mein Fehler.“ Und der Sieger freut sich grenzenlos: „Seit<br />
Ago 1976 auf dem Nürburgring ist dies der erste MV Sieg – und das<br />
bringt mir ein Lächeln ins Gesicht. Es gibt noch viel Arbeit, schließlich<br />
haben wir lediglich 20 Runden vor dem Rennen getestet. Aber wir wollen<br />
immer in die Punkte fahren.“<br />
Womit der erste WM-Lauf Geschichte wäre. Und das interessanteste<br />
bei dieser Geschichte? Die drei Sieger hatten alle in letzter Zeit einen<br />
Vertrag mit Paul Denning vom britischen Suzuki Team! Guintoli wollte<br />
seinen Vertrag im letzten Jahr nicht erfüllen als das Aprilia-Werk einen<br />
Biaggi-Ersatz suchte. Cluzel erhielt keine Verlängerung, da er wohl öfters<br />
das Team mit seinen Starallüren nervte. Und Laverty erhielt einen<br />
Vertrag für 2014 – und bestätigte seine Favoritenposition aus den ersten<br />
Testfahrten.<br />
Das kann noch spannend werden! Freuen wir uns drauf.<br />
<strong>Superbike</strong> Superpole PHILLIP ISLAND<br />
1. S. Guintoli<br />
2. D. Giugliano<br />
3. M. Melandri<br />
4. E. Laverty<br />
FRA<br />
ITA<br />
ITA<br />
IRL<br />
Aprilia Racing Team<br />
Ducati <strong>Superbike</strong> Team<br />
Aprilia Racing Team<br />
Voltcom Crescent Suzuki<br />
5. A. Lowes GBR Voltcom Crescent Suzuki<br />
Aprilia<br />
Ducati<br />
Aprilia<br />
Suzuki<br />
Suzuki<br />
<strong>Superbike</strong> rennen 1 Phillip Island - 22 Runden<br />
1. E. Laverty IRL Voltcom Crescent Suzuki<br />
2. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />
3. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />
4. D. Giugliano ITA Ducati <strong>Superbike</strong> Team<br />
5. L. Baz<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
Suzuki<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Ducati<br />
Kawasaki<br />
<strong>Superbike</strong> rennen 2 Phillip Island - 14 Runden<br />
1. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />
2. L. Baz<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
3. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
4. D. Giugliano ITA Ducati <strong>Superbike</strong> Team<br />
5. J. Rea<br />
GBR Pata Honda<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Ducati<br />
Honda<br />
1:30,038<br />
1:30,136<br />
1:30,332<br />
1:30,385<br />
1:30,421<br />
33:39,440<br />
+ 2,959<br />
+ 3,034<br />
+ 6,972<br />
+ 11,132<br />
21:34,034<br />
+ 0,283<br />
+ 1,103<br />
+ 2,052<br />
+ 4,951<br />
<strong>Superbike</strong>-WM gesamtstand<br />
1. S. Guintoli<br />
2. L. Baz<br />
3. M. Melandri<br />
4. D. Giugliano<br />
5. T. Sykes<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
ITA Aprilia Racing Team<br />
ITA Ducati <strong>Superbike</strong> Team<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Ducati<br />
Kawasaki<br />
41<br />
31<br />
28<br />
26<br />
25<br />
Supersport qualifying Phillip Island<br />
1. K. Sofuoglu<br />
2. M. v. d. Mark<br />
TUR MAHI Racing Team India<br />
NED Pata Honda<br />
3. R. Tamburini<br />
4. K. Coghlan<br />
ITA<br />
ITA<br />
San Carlo Puccetti Racing<br />
DMC Panavto-Yamaha<br />
5. P. Jacobsen USA Intermoto Ponyexpres<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Supersport rennen PhilLip Island - 5 Runden<br />
1. J. Cluzel FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />
2. K. Coghlan GBR DMC Panavto-Yamaha<br />
3. R. De Rosa<br />
4. F. Marino<br />
5. R. Tamburini<br />
ITA<br />
FRA<br />
ITA<br />
Core PTR Honda<br />
Intermoto Ponyexpres<br />
San Carlo Puccetti Racing<br />
MV Agusta<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
1:32,769<br />
1:33,021<br />
1:33,290<br />
1:33,300<br />
1:33,346<br />
7:57,585<br />
+ 0,224<br />
+ 0,317<br />
+ 0,347<br />
+ 0,822<br />
Historisches Ereignis für MV Agusta. Knapp 38 Jahre nach dem<br />
letzten Sieg von Giacomo Agostini mit einer Vierzylinder-MV auf<br />
dem Nürburgring sind die Italiener im russischen Team mit<br />
Jules Cluzel zurück an der Weltspitze.<br />
Supersport-wm gesamtstand<br />
1. J. Cluzel<br />
2. K. Coghlan<br />
3. R. De Rosa<br />
4. F. Marino<br />
5. R. Tamburini<br />
FRA<br />
GBR<br />
ITA<br />
FRA<br />
ITA<br />
MV Agusta RC-Yakhnich<br />
DMC Panavto-Yamaha<br />
Core PTR Honda<br />
Intermoto Ponyexpres<br />
San Carlo Puccetti Racing<br />
MV Agusta<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
25<br />
20<br />
16<br />
13<br />
11<br />
37
KOLUMNE ALEX HOFMANN<br />
Foto: Sport1<br />
LIEBE SPEED-LESER<br />
Ich saß selber dieses Jahr schon bei zwei Tests auf dem Motorrad, teilweise<br />
früher als unsere MotoGP-Piloten. Langeweile ist demnach keine<br />
aufgekommen, trotzdem bin ich natürlich extrem happy, dass es wieder<br />
losgeht! Denn irgendwie geht die Winterzeit auch erst zu Ende, wenn<br />
die Motoren wieder anlaufen. Schon die ganzen Tests zu beobachten,<br />
ist natürlich interessant. Und dann geht es im März mit dem Katar GP<br />
(live auf SPORT1) schon wieder los – sogar ein bisschen früher als im<br />
letzten Jahr.<br />
Bis dahin stehen noch einige Tests an, die sehr wichtig sind. Man sieht<br />
jetzt schon ein bisschen, in welche Richtung es gehen kann. Es ist für<br />
alle aber noch das Warmfahren. Umso näher es Richtung Saison<strong>start</strong><br />
geht, umso klarer wird man erkennen, was passieren wird. Der erste<br />
MotoGP-Test hat trotzdem schon gezeigt, dass es spannend wird. Marc<br />
Marquez wird gewiss derjenige sein, den man schlagen muss.<br />
Außerdem kann man schon erkennen, dass die technische Regeländerung<br />
mit der neuen Open-Klasse, die die Claiming Rule Bikes ersetzt,<br />
ein guter Schritt war – sie wird für Abwechslung sorgen. Die Open-Teams<br />
müssen eine vorgeschriebene Einheitselektronik verwenden – das ist der<br />
größte Nachteil gegenüber den Werksteams. Im Gegenzug dürfen die<br />
Open-Bikes 24 Liter anstatt 20 Liter Sprit pro Rennen nutzen. Das wird<br />
der eine oder andere Hersteller spüren, weil man mit weniger Sprit beim<br />
Motoren-Management natürlich noch effektiver sein muss. Dazu haben<br />
die Open-Teams eine zusätzliche, weiche Reifenmischung zur Verfügung,<br />
was speziell im Qualifying für Überraschungen sorgen kann. Außerdem<br />
dürfen sie zwölf anstatt fünf Motoren über die Saison hinweg einsetzen<br />
und diese auch weiterentwickeln.<br />
Das Kräfteverhältnis vorne wird zwar ähnlich wie letztes Jahr sein, aber<br />
dahinter gibt es ein paar neue Fahrer in den Satellitenteams wie zum<br />
Beispiel Pol Espargaro, die sehr interessant sind. Jorge Lorenzo und<br />
Dani Pedrosa werden Marc Marquez jagen. Valentino Rossi kommt hoffentlich<br />
auch noch dazu. Er scheint mit seinem neuen Chefmechaniker<br />
neu motiviert zu sein und will es nochmal wissen. Dazu will Stefan Bradl<br />
38 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
KOLUMNE ALEX HOFMANN<br />
natürlich auch den nächsten Schritt machen. Ganz vorne ist das Niveau<br />
sehr hoch, aber dahinter gibt es zwei, drei Fahrer, die direkt anklopfen<br />
wollen. Danach gab es im letzten Jahr aber eben eine sehr große Lücke<br />
– die wird jetzt mit der neuen Open-Klasse ein bisschen geschlossen. Aleix<br />
Espargaro hat schon gezeigt, dass er in diesem Open-Format bis auf Verkleidung<br />
und Elektronik eigentlich eine Werks-Yamaha fährt. Das war auch<br />
gleich in den Zeiten zu sehen: In Sepang war er unter den Top 5 dabei.<br />
Wenn diese Open-Klasse funktioniert, müssen ein Stefan Bradl oder ein<br />
Alvaro Bautista bei einem schlechten Tag extrem aufpassen. Das war im<br />
letzten Jahr mit der CRT-Klasse definitiv nicht der Fall. Da musste man<br />
wirklich schon komplett neben den Schuhen stehen, um da in Gefahr zu<br />
kommen. Insgesamt glaube ich, dass es mit der neuen Open-Regelung<br />
tendenziell im gesamten Feld enger zugeht und es damit eben auch spannender<br />
wird. In die Änderungen muss man sich natürlich auch reinarbeiten<br />
und den Zuschauern zu Hause erklären, was das bedeutet. Das wird<br />
bestimmt auch für uns als TV-Team am Anfang einige Zeit in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Wie gesagt, vorne ist das Niveau unglaublich. Das was Marc Marquez in<br />
der Saisonvorbereitung gezeigt hat, macht speziell den Gegner eher Angst<br />
als Mut. Er hatte Rennsimulationen in Sepang, in denen er im Rennen fast<br />
sechs bis sieben Zehntel pro Runde schneller als die Konkurrenz gewesen<br />
wäre. Auch wenn es alles nur Testfahrten waren, ist natürlich eins Fakt: Er<br />
pusht dieses Niveau vorne, das auch noch nicht komplett ausgereizt ist,<br />
extrem. Marquez ist das größte Talent der letzten zehn Jahre. Nach Rossi<br />
ist er wirklich der Mega-Coup. Auch wenn man Lorenzo, der im Vorjahr<br />
noch der bessere Fahrer war, nicht ganz vergessen darf. Dieser pure Instinkt<br />
und das natürliche Talent, das Marquez in sich hat, ist derzeit schon<br />
einmalig. Dazu scheint bei ihm einfach noch die Risikobereitschaft höher<br />
zu sein. Aber man weiß auch, dass Katzenleben begrenzt sind. Das ganz<br />
große Fragezeichen, das jetzt im Raum steht, lautet daher: Kriegt er jetzt<br />
irgendwann mal einen Dämpfer? Vielleicht durch eine Verletzung, die auf<br />
diesem Niveau einfach dazu gehört. Oder wird er sich eben genauso weiterentwickeln?<br />
Dann sieht es für die Konkurrenz natürlich bitter aus. Momentan<br />
haben speziell Lorenzo aber auch Pedrosa noch nicht aufgegeben<br />
und werden versuchen, dagegen zu halten. Aber wenn Marquez so weiter<br />
lernt, ohne sich weh zu tun, könnte das ein Selbstläufer werden.<br />
Neben den technischen Änderungen gibt es eine neue Strecke in Argentinien.<br />
Es soll eine schöne Ecke auf diesem Planeten sein, aber doch ein<br />
bisschen ab vom Schuss. Da bin ich mal gespannt. Dafür ist Laguna Seca<br />
weggefallen. Das ist natürlich schade für Bradl, denn die Strecke hatte<br />
ihm ja im letzten Jahr bei seinem Podestplatz super gepasst. Aber vielleicht<br />
kommt jetzt auch noch die eine oder andere Strecke dazu, die ihm<br />
einfach liegt. Für Stefan geht es jetzt wirklich darum, den nächsten Schritt<br />
zu machen – das hat er auch kapiert. Er hat das dritte Jahr bei Honda<br />
bekommen. Im zweiten waren sie teilweise sehr zufrieden, teilweise aber<br />
auch nicht. Ab jetzt müsste er rein theoretisch jedes Wochenende zeigen,<br />
dass er Dani Pedrosas Platz haben will. Das gilt auf der Rennstrecke und<br />
natürlich auch vor allem im Herzen. Dass alle sehen können, dass er da<br />
ran will. Er hat in diesem Winter meiner Meinung nach besser trainiert<br />
und mehr als normalerweise gemacht. Er hat sich ein paar Sachen auf<br />
dem Motorrad getraut wie Offroad-Training und im Oval zu fahren, um<br />
Drifts und Slights zu üben. Das sind bei seinen Konkurrenten eigentlich<br />
Standards – gerade bei den Spaniern, die natürlich andere Trainingsbedingungen<br />
haben. Ich hoffe, dass Stefan jetzt durchziehen kann und auch<br />
die Motivation das ganze Jahr über aufrecht erhält. Da ist das Hauptproblem:<br />
Nicht nur verletzungsfrei zu bleiben, sondern auch die Kraft und<br />
Motivation bei dieser ganzen Reiserei zu behalten. Das sind ein bisschen<br />
die Kleinigkeiten, an denen er noch arbeiten muss. Denn vom Fahrtalent<br />
her, hat er oft genug gezeigt, dass er in ein Werksteam gehört. Aber er<br />
hat es kapiert und jetzt gilt es, das umzusetzen. Wenn er dieses Paket<br />
vollkriegt, dann steht er gerade Ende des Jahres bei vielen auf der Liste:<br />
Bei den großen Motorrädern, wo es sich lohnen würde hinzugehen, laufen<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
39
Foto: Sport1<br />
fast alle Verträge aus.<br />
In dieser Saison sehe ich Bradl als Dauergegner<br />
von Rossi. Der hat sich auch nochmals<br />
gesteigert und das muss für Stefan auch drin<br />
sein. Er muss wirklich jedes dritte, vierte Wochenende<br />
die Werksfahrer wie Pedrosa oder<br />
Rossi ärgern und hinter sich lassen, wenn sie<br />
schwächeln. Das wäre das Ziel.<br />
Eine Klasse tiefer sind wir in der Moto2 mit unserem<br />
Trio gut aufgestellt. Das sind drei große<br />
Talente, keine Frage. Sandro Cortese scheint<br />
über den Winter und auch schon gegen Ende<br />
des Jahres wirklich in der Moto2 angekommen<br />
zu sein. Am Anfang war er ein bisschen geschockt<br />
vom Niveau und vor allem auch von<br />
der Härte, die dort gezeigt wurde nach seinem<br />
ersten WM-Jahr. Mittlerweile hat er sich aber<br />
darauf eingelassen und attackiert auch selbst.<br />
Er ist auch selbstbewusst genug, um zu sagen,<br />
dass er nach vorne will. Und er hat auch bei<br />
den Tests gezeigt, dass er die Zeiten fahren<br />
KOLUMNE ALEX HOFMANN<br />
kann. Die Truppe und<br />
die Struktur passen<br />
auch super, da ist er<br />
perfekt aufgehoben.<br />
Und speziell mit Jonas<br />
Folger, der mit<br />
der Kalex das gleiche<br />
Material hat, wird<br />
er auch einen neuen<br />
Konkurrenten haben.<br />
Ich will Jonas seit<br />
Jahren schon in der<br />
Moto2 sehen, weil ich<br />
einfach glaube, dass<br />
er dort sein Talent<br />
mehr zeigen kann.<br />
Foto: highsidePR T.Börner<br />
Wenn er einen guten Tag hat, wird Sandro<br />
schon merken, dass aus deutscher Sicht noch<br />
einer Druck macht. Und das gibt dann oft noch<br />
eine eigene Motivation im Land, durch die sich<br />
die Piloten gegenseitig pushen.<br />
Marcel Schrötter hat super trainiert, auch mit<br />
Jonas zusammen. Die beiden haben es spanisch<br />
gemacht und waren in der Nähe von Barcelona<br />
beim Cross und Supermoto fahren. Das<br />
war eine super Entscheidung, die ich wirklich<br />
nur unterstützen kann. Bei Marcel ist die einzige<br />
Frage nach wie vor sein Motorrad. Dieses<br />
Eigen-Chassis, diese Mistral, hat einfach über<br />
die letzten Jahre gezeigt, dass sie wirklich<br />
nicht das Wahnsinns-Bike ist. Das könnte ihm<br />
ein bisschen im Weg stehen, aber der Wille<br />
und das Talent sind da. Damit hoffe ich, dass<br />
eigentlich alle drei permanent in die Punkte<br />
fahren können. Darüber hinaus sollten die Top<br />
10 und Top 5, gerade für Sandro, wenn alles<br />
passt, das Ziel sein.<br />
Kommen wir abschließend zu unserem Duo in<br />
der Moto3. Bei Philipp Öttl hat man im letzten<br />
Jahr gesehen, dass er sich super rein gearbeitet<br />
hat. Er ist zwar kein Draufgänger, aber<br />
dafür ein extremer Arbeiter: einer der analysiert,<br />
der sich reinkniet und mit seiner Truppe,<br />
die genauso arbeitet wie er, einen super Job<br />
macht. In diese Richtung kann es weitergehen.<br />
Vor allem, weil die Moto3 wirklich jung<br />
geworden ist. Also boxen jetzt eigentlich alle<br />
in der gleichen Gewichtsklasse. Die großen<br />
Erfahrenen sind nicht mehr da. Damit gibt es<br />
alle Möglichkeiten, gut auszusehen. Ich könnte<br />
mir vorstellen, dass Philipp permanent Top<br />
10-Gast ist, mit der Perspektive auf die Top<br />
5. Das traue ich ihm absolut zu, auch wenn es<br />
bei den Kids wie immer kein Selbstläufer ist.<br />
Bei Luca Grünwald muss man abwarten, wie<br />
er sich da reinfinden kann. Er kommt aus der<br />
IDM und hat dort gezeigt, dass er ein Fahrtalent<br />
ist und den <strong>Speed</strong> hat. Aber es ist jetzt<br />
ein riesen Schritt und da ist es ganz schwierig,<br />
Prognosen abzugeben. Ich hoffe, dass er relativ<br />
schnell die ersten Punkte holt. Aber von<br />
dort, wo er herkommt, kann man das nicht<br />
erwarten.<br />
Viel Spaß mit der neuen<br />
MotoGP-Saison auf SPORT1<br />
Euer Alex<br />
40 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin
Infos und Sendezeiten zur MotoGP-Saison auf SPORT1<br />
20. Februar 2014<br />
Auch 2014 brennt auf SPORT1 der Asphalt: Bei der MotoGP ist der<br />
Sportsender an jedem Renn-Wochenende live dabei und zeigt die Freien<br />
Trainings, Qualifyings und Rennen aller drei Klassen. Ein Highlight ist dabei<br />
traditionell der Deutschland Grand Prix auf dem Sachsenring (11. bis 13. Juli)<br />
Kommentiert werden die Übertragungen wie gewohnt von Edgar Mielke und<br />
SPORT1-Experte Alex Hoffmann.<br />
Neben den Übertragungen im Free-TV ist die MotoGP nach wie vor auch<br />
regelmäßig auf dem Pay-TV-Sender SPORT1+ und im kostenlosen Livestream<br />
auf dem Online-Portal SPORT1.de zu sehen.<br />
Los geht es mit dem Großen Preis von Katar von Donnerstag, 20. März, bis<br />
Sonntag, 23. März. SPORT1 gibt zum Startschuss gleich Vollgas und berichtet<br />
vom Saisonauftakt rund 14 Stunden live im Free-TV.<br />
Die Sendezeiten des Katar GP auf SPORT1 und SPORT1.de in der Übersicht:<br />
Datum, Uhrzeit<br />
Klasse<br />
20.03., 16:00 Uhr live Moto3 1. Freies Training SPORT1<br />
20.03., 16:50 Uhr live Moto2 1. Freies Training SPORT1<br />
20.03., 17:50 Uhr live MotoGP 1. Freies Training SPORT1<br />
21.03., 15:30 Uhr Saisonvorschau 2014 SPORT1<br />
21.03., 16:00 Uhr live MotoGP 2. Freies Training SPORT1<br />
21.03., 16:55 Uhr live Moto3 3. Freies Training SPORT1<br />
21.03., 17:50 Uhr live Moto2 3. Freies Training SPORT1<br />
21.03., 21:00 Uhr MotoGP 3. Freies Training SPORT1<br />
22.03., 16:00 Uhr live Moto3 Qualifikation SPORT1<br />
22.03., 16:50 Uhr live Moto2 Qualifikation SPORT1<br />
22.03., 17:50 Uhr live MotoGP 4. Freies Training SPORT1<br />
22.03., 18:30 Uhr live MotoGP Qualifikation SPORT1<br />
23.03., 14:45 Uhr live Moto3 Warm Up SPORT1.de<br />
23.03., 15:20 Uhr live Moto2 Warm Up SPORT1.de<br />
23.03., 15:55 Uhr live MotoGP Warm Up SPORT1.de<br />
23.03., 16:45 Uhr live Moto3 Rennen SPORT1 / SPORT1.de<br />
23.03., 18:15 Uhr live Moto2 Rennen SPORT1 / SPORT1.de<br />
23.03., 19:55 Uhr live MotoGP Rennen SPORT1<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
41
MOTOGP<br />
Erste Standortbestimmungen<br />
Text: Toni Börner, Fotos: motogp.com<br />
Die ersten Standortbestimmungen für die Saison<br />
2014 sind erfolgt - mit großen und kleinen<br />
Überraschungen, aber auch mit großen<br />
und kleinen Enttäuschungen. Klar, es waren<br />
erst die ersten Tests, aber trotzdem kann man<br />
einige Prognosen wagen. Gerade in der MotoGP-Klasse<br />
war der erste Sepang-Test extrem<br />
interessant, der zweite wird die Erkenntnisse<br />
dann revidieren oder unterstreichen. Für alle<br />
drei Klassen haben sich schon Favoriten herauskristallisiert<br />
- manche erwartet, andere<br />
überraschend. 2014 könnte zu einer der spannensten<br />
Saisons der letzten Jahre werden.<br />
MotoGP: Marquez erwartungsgemäß,<br />
Rossi wiedererstarkt, Aleix Espargaro<br />
Mann der Stunde...<br />
Weltmeister Marc Marquez hat quasi dort<br />
wieder angefangen, wo er letzten November<br />
aufgehört hat: An der Spitze der MotoGP. In<br />
Sepang blieb er mit seiner Bestzeit unter dem<br />
Test-Rundenrekord von Casey Stoner und fuhr<br />
damit um zwei Zehntel schneller als - Valentino<br />
Rossi! Der Italiener grinste an allen Tagen wie<br />
42 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
lange nicht mehr, betonte, dass er beim Bremsen<br />
zu alter Stärke zurückgefunden habe.<br />
Vor ein paar Jahren noch hätte kein Hahn danach<br />
gekräht, dass sich Rossi beim Testen auf<br />
dem zweiten Platz befunden hat. Und wenn,<br />
dann eher wie „schlecht“ es für den neunfachen<br />
Weltmeister gelaufen sein muss. Doch<br />
nach drei harten Jahren - darunter zwei sieglosen<br />
bei Ducati - war es ein Lebenszeichen<br />
des Altmeisters. Kann der seit Januar 35-Jährige<br />
doch noch mal die Jungen aufmischen,<br />
vielleicht sogar den im Februar 21 gewordenen<br />
Marquez? Möglich ist alles, zumal sich der<br />
Spanier zwei Tage nach seinem Geburtstag bei<br />
einem DirtTrack-Unfall das Wadenbein brach<br />
und möglicherweise bis zum Saison<strong>start</strong> pausieren<br />
muss.<br />
Jorge Lorenzo schloss den Test auf dem dritten<br />
Gesamtrang ab und war mit 0,333 Sekunden<br />
Rückstand vorn dabei und zwar da, wo er<br />
mindestens hingehört.<br />
Die wahre Test-Überraschung lieferte Aleix<br />
Espargaro auf der FTR-Yamaha nach Open-Reglement.<br />
Für das NGM Mobile Forward Racing<br />
Team war der Spanier immer unter den besten<br />
zu finden und am Ende schloss er den Test auf<br />
dem vierten Gesamtrang ab. Nur er, Lorenzo,<br />
Rossi und Marquez schafften es, die 2-Minuten-Schallmauer<br />
zu durchbrechen. Espargaro<br />
watschte damit den Großteil des MotoGP-<br />
Feldes gehörig ab.<br />
Stefan Bradl verpasste den Sprung unter zwei<br />
Minuten um 0,112 Sekunden und blieb zwei<br />
weitere Tausendstel hinter Espargaro. „Wir reisen<br />
mit einem guten Basis-Setup hier ab und<br />
ich bin insgesamt ziemlich zufrieden“, so der<br />
Zahlinger. „Es gibt natürlich noch Bereiche,<br />
wo wir uns verbessern können“, mahnte er<br />
vor allem die Bremsstabilität seiner Honda<br />
RC213V an. Und trotzdem klassierte sich der<br />
Moto2-Ex-Weltmeister vor Werks-Pilot Dani Pedrosa<br />
auf dem sechsten Rang.<br />
Umdenken bei Ducati: Mit der Ankunft des<br />
Aprilia-Technik-Gurus Gigi Dall’Igna soll im<br />
Rennsportprogramm der Roten aus Borgo<br />
Panigale mächtig aufgeräumt werden. Der<br />
Italiener überlegt daher drastische Schritte<br />
im MotoGP-Programm, der erste Sepang-Test<br />
dürfte Dall’Igna in diesen Überlegungen nur<br />
noch bekräftigt haben. Andrea Dovizioso wur-
MOTOGP<br />
de Siebter mit acht Zehntel Rückstand, sein<br />
neuer Teamkollege Cal Crutchlow nur Zwölfter.<br />
Satelliten-Pilot Andrea Iannone holte den zehnten<br />
Rang. Bei Ducati konzentrierte man sich<br />
in der Nachbereitung aber vor allem auf den<br />
vierten Mann im Bunde: Yonny Hernandez. Der<br />
Kolumbianer fuhr im Pramac-Team mit einer<br />
Maschine nach Open-Regularien. Ducati will<br />
sich bis zum zweiten Sepang-Test überlegen,<br />
ob man nicht sogar alle Maschinen unter diesem<br />
Reglement an den Start bringen will.<br />
Das italienische Werk würde damit klare Vorteile<br />
bekommen: Neben 4 Litern mehr Sprit<br />
dürfte man auch 12 Motoren im Jahr verwenden<br />
- und die auch noch weiterentwickeln. Die<br />
Werke dürften dies nicht. Allerdings müsste<br />
Ducati dann die komplette Hard- und Software<br />
Einheitselektronik von Magneti Marelli verwenden<br />
- die Teams mit Werksstatus müssen<br />
zwar auch die Zündboxen der Dorna verbauen,<br />
allerdings dürfen die ihre Programme dafür<br />
selbst schreiben. Fakt ist: Es wäre ein cleverer<br />
Schachzug. Es sah in Sepang nicht gerade<br />
danach aus, als sei mit der Desmosedici der<br />
ganz große Schritt nach vorn gelungen. Man<br />
darf gespannt sein, wie sich Gigi Dall’Igna entscheiden<br />
wird.<br />
Das Monster Yamaha Tech 3 Team mit Bradley<br />
Smith und Pol Espargaro belegte die Ränge<br />
acht und neun. Was den meisten nicht auffiel<br />
- oder im Trubel anderer Überraschungen unterging<br />
- war, dass der jüngere Espargaro eigentlich<br />
richtig stark unterwegs war. Er blieb<br />
mit seiner Bestzeit von 2:00,655 Minuten<br />
rund 1,1 Sekunden hinter seinem ehemaligen<br />
Moto2-Kontrahenten Marquez - und war genau<br />
so schnell wie der jetzige Weltmeister bei seinem<br />
ersten Sepang-Test ein Jahr zuvor.<br />
Enttäuschung bei den Honda-Kunden-Teams<br />
über den Production-Racer RCV1000R: Nicky<br />
Hayden verlor als bester 1,981 Sekunden auf<br />
die Spitze und musste sich mit Rang 13 zufrieden<br />
geben. Vor<br />
allem klagte der<br />
US-Amerikaner<br />
auf der 5,543<br />
Kilometer langen<br />
S e p a n g - P i s t e<br />
über mangelnde<br />
Power.<br />
Moto2: Marc VDS nimmt Titel ins Visier<br />
Im Vorjahr hat die belgische Marc VDS Truppe<br />
unter der Leitung von Michael Bartholemy den<br />
WM-Titel in der Moto2-Klasse knapp verpasst.<br />
Scott Redding verletzte sich auf Phillip Island<br />
und musste die WM-Krone fast kampflos dem<br />
Spanier Pol Espargaro überlassen. Bei Marc<br />
VDS hat man die Pace nun angezogen - und<br />
den Test in Jerez mit Mika Kallio an der Spitze<br />
und Esteve Rabat auf Rang zwei abgeschlossen.<br />
Kallio ist allerdings für schwankende<br />
Leistungen bekannt, Rabat hingegen seit letztem<br />
Jahr auf dem aufsteigenden Ast.<br />
Starke Leistung von Tom Lüthi, der in Jerez<br />
mit nur 0,085 Sekunden Rückstand auf Kallio<br />
den dritten Platz belegte. Der erwartete große<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
43
MOTOGP<br />
Sprung nach vorn bei Sandro Cortese ist derweil<br />
ebenfalls erfolgt. Sowohl in Jerez, als auch<br />
in Valencia fuhr er stark und holte sich den<br />
fünften und sechsten Test-Platz. Schwer beeindruckt<br />
hat auch Supersport-Weltmeister Sam<br />
44 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
Lowes, der mit seiner <strong>Speed</strong> Up in den Top<br />
Ten munter mitmischte. Probleme hatte Dominique<br />
Aegerter: Er klagte noch über Schulterschmerzen.<br />
Jonas Folger legte eine Marathondistanz<br />
von rund 200 Runden zurück und hatte<br />
am Ende nur weniger als<br />
neun Zehntelsekunden<br />
Rückstand auf die Bestzeit<br />
des routinierten<br />
Finnen Mika Kallio von<br />
Marc VDS. Der Oberbayer<br />
Marcel Schrötter zog<br />
ebenfalls eine positive<br />
Bilanz. Ein Grund dafür<br />
war sicherlich seine<br />
persönliche Bestzeit, die<br />
nur eine Sekunde über<br />
der absoluten Bestmarke<br />
dieses Tests lag und<br />
sogar sagenhafte acht<br />
Zehntelsekunden schneller<br />
als Marcel Schrötter<br />
im Qualifying beim Grand<br />
Prix 2013 auf der gleichen<br />
Rennstrecke war.<br />
Moto3: Jack Miller mausert<br />
sich zum Titelaspirant<br />
Dass in der Moto3-Klasse Piloten aus dem Red<br />
Bull KTM Ajo Team immer ganz vorn anzufinden<br />
sind, ist ja nichts Neues. Und nach den<br />
extrem starken Leistungen auf einer Honda im<br />
Vorjahr war es prinzipiell auch keine Überraschung,<br />
dass der Australier Jack Miller sowohl<br />
in Jerez, als auch in Valencia ganz vorn anzufinden<br />
war. Beide Male blieb der KTM-Pilot über<br />
zwei Zehntelsekunden vor der Konkurrenz.<br />
Starke Leistungen auch vom Tschechen und<br />
Rookies-Cup-Sieger Karel Hanika. Der Ex-Freudenberg-Pilot<br />
ist ebenfalls bei Red Bull KTM<br />
Ajo untergekommen und wurde in Jerez Fünfter:<br />
Als Rookie, wohlgemerkt. In der Vorwoche<br />
in Valencia war er noch schwer gestürzt, hatte<br />
sich aber wenig später trotzdem wieder in den<br />
Sattel geschwungen. Der Deutsche Philipp Öttl<br />
setzte seinen Aufwärtstrend fort und klassierte<br />
sich auf Rang zehn. Umstiegsprobleme gab<br />
es hingegen noch bei Luca Grünwald: Der Neuzugang<br />
im Kiefer Racing Team blieb in Jerez<br />
3,3 Sekunden hinter der Spitze.
MOTOGP<br />
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
45
Der hübsche<br />
Background der<br />
MotoGP<br />
Text: Marie-Luise Wintermantel<br />
Fotos: motogp.com<br />
Unter einem Grid Girl - oder auch Paddock Girl<br />
- verstehen viele von Ihnen, sehr geehrte Leser,<br />
meistens nur die Mädchen, die im Starting Grid<br />
hübsch neben einem Fahrer lächeln und ihn mit<br />
einem Schirm schützen. Doch gehört zu diesem<br />
scheinbar entspannten Leben weitaus mehr<br />
dazu als nur zu lächeln und weil das nur die wenigsten<br />
wissen wurde ich angefragt, ein wenig<br />
davon zu erzählen.<br />
Ich, Marie-Luise Wintermantel, bin seit ich 18<br />
bin in dem heiß begehrten Job des Grid Girls<br />
in der MotoGP tätig. Angefangen hat meine Begeisterung<br />
für den Rennsport allerdings schon<br />
viel früher. Mein Opa hat bei MZ gearbeitet und<br />
ist selbst Motorradrennen gefahren, von ihm<br />
muss ich es wohl geerbt haben, dass mir ohne<br />
diese lauten Motorengeräusche etwas fehlt. Als<br />
kleines Kind saß ich jeden Rennsonntag mit<br />
ihm vor dem Fernseher und habe gespannt die<br />
MotoGP geschaut, ich habe mit 15 auch selbst<br />
den Führerschein für die 125ccm-Motorräder<br />
gemacht.<br />
Seit ich 14 bin arbeite ich auch als Model,<br />
Promoterin und Hostess, auch das ist erblich<br />
bedingt, diesmal ist meine Mama schuld, die<br />
selbst jahrelang in der Modebranche gearbeitet<br />
hat. Als ich nun endlich 18 war und mein Abitur<br />
geschafft hatte, hielt ich mich mit diversen Modeljobs<br />
über Wasser und bin zufällig auf eine<br />
vollkommen unscheinbare Seite im Internet<br />
gestoßen, welche für den Grandprix am Sachsenring<br />
2012 Grid Girls suchte. Ich schmunzelte<br />
über mich selbst, dass ich noch nie auf die Idee<br />
gekommen bin, in der Branche nach einem Job<br />
zu suchen, obwohl ich es seit klein auf jedes<br />
Wochenende verfolgt habe. Auf dem Sachsenring<br />
arbeitete ich schließlich für das MotoGP<br />
Team Avintia Bluesens, mit dem Fahrer Yonnie<br />
Hernandez und ich erahnte noch lange nicht,<br />
was dieser Job für eine riesige Auswirkung auf<br />
meine Zukunft haben würde. Von da an fuhr ich<br />
zu fast allen Grand Prix in Europa und arbeitete<br />
für diverse andere Teams. Das Ganze ist<br />
allerdings nicht ganz so einfach gewesen wie<br />
es sich anhört, ich hatte im September 2012<br />
angefangen Immobilienmanagement und Facility<br />
Management in Chemnitz zu studieren und<br />
organisiere seit dem zwei Vollzeitjobs parallel.<br />
Außerdem herrscht ein großer Konkurrenzkampf<br />
zwischen den Damen und solange man<br />
keine festen Jahresverträge hat, weiß man lange<br />
nicht, ob einem ein Job wirklich sicher ist.<br />
Umso mehr bedanke ich mich bei Automobile<br />
Weise, welche mich stets als Person gesponsert<br />
und immer unterstützt haben, übrigens helfe<br />
ich auch hier oft aus, sofern ich zeitlich in der<br />
Lage und ausnahmsweise in Deutschland bin.<br />
46 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
Saisonbeginn 2013 in Qatar kam dann endlich<br />
mein großer und wirklich hart erarbeiteter<br />
Durchbruch in der Welt der GP: Das Management<br />
von Repsol-Honda fragte bei mir an, ob ich<br />
als Grid Girl für Marc Marquez arbeiten möchte<br />
- natürlich sagte ich sofort zu. Parallel stand<br />
ich trotzdem noch für diverse andere Fahrer im<br />
Starting Grid, wie z. B. John McPhee, Louis Rossi<br />
oder Maverick Vinales. Und so begann mein<br />
stressiges Wochenende komplett zu werden.<br />
Ich reiste meist am Donnerstag an, bekam meinen<br />
Zeitplan, meine Klamotten und besprach<br />
mit meinem Chef alle wichtigen Dinge. Mein<br />
Wochenende wurde nunmehr viel stressiger<br />
als meine normale Woche in der Uni. Ich muss<br />
jeden Tag um 6 aufstehen (ja, auch sonntags)<br />
und versuchen, irgendwie vor dem Ansturm von<br />
Tausenden von Menschen im Paddock zu sein.<br />
Das ist gar nicht so einfach, wenn man bedenkt,<br />
dass ich im Vergleich zu den Mechanikern oder<br />
Fahrern auch noch gut aussehen muss. D. h.<br />
ausgeschlafen, geschminkt, mit einer tollen Frisur<br />
und einem Lächeln im Gesicht. Auch das ist<br />
wirklich nicht einfach, wenn wir uns den Konkurrenzkampf<br />
der vielen Mädchen zurück ins<br />
Gedächtnis rufen, weil meine Haare und mein<br />
Make Up muss jeden Tag perfekt sein und vor<br />
allem jeden Tag anders, um nicht langweilig für<br />
die Fotografen zu werden. Ich gebe zu, an dem<br />
ein oder anderen Tag war mir meine Sonnenbrille<br />
der größte Freund.<br />
Wenn ich das alles ohne Probleme geschafft<br />
habe - jede Frau wird mich verstehen, wenn ich<br />
schreibe, dass es nahezu unmöglich ist - das<br />
wirklich jeden Tag perfekt hinzubekommen, beginnt<br />
mein Wettlauf gegen meinen Zeitplan.<br />
Lächeln, High Heels an, Schirm aufspannen<br />
und ab durchs Paddock. Ich bin immer präsent<br />
für Fans, Fotografen, Kameras und für mein<br />
Team. Ich bin stets zu verschiedenen Presseveranstaltungen<br />
dabei, stehe bei jedem Training<br />
des Teams vor der Box und mache im Paddock<br />
Fotos mit Fans. Ich weiß, das klingt alles super<br />
entspannend und einfach. Man bedenke allerdings<br />
meine 14cm (!!!) hohen Absätze, auf denen<br />
ich Freitag bis Sonntag, mindestens 8 h am<br />
Tag, stehen muss. Menschliche Dinge werden<br />
manchmal zu Herausforderungen, wie z. B. In<br />
Misano. Es ist nicht einfach, in einer 15-Minuten-Pause<br />
durch 10.000 Menschen zu einer Toilette<br />
zu gelangen vor der ungefähr 20 Frauen<br />
anstehen und ich schon längst zurück in der Box<br />
sein müsste. 10.000 Menschen war in diesem<br />
Fall nicht einmal übertrieben, weil tatsächlich so<br />
viele Leute in Misano durchs Paddock spaziert<br />
sind und ein Foto mit mir, dem Mädchen neben<br />
dem Wunder Marc Marquez, haben wollten. Neben<br />
einem Lächeln im Gesicht, muss man also<br />
als Paddock Girl gewappnet sein gegen Erdrü-<br />
cken, Erquetschen, und doch teilweise aufdringliche<br />
Fans. Oft auf Toilette sollte man auch nicht<br />
müssen und ‚mal schnell eine SMS beantworten‘<br />
kann man auch nicht. Zudem sollte man furchtbar<br />
wetterunempfindlich sein. Gearbeitet werden<br />
muss bei jedem Wetter, ob bei 40 Grad in<br />
Sepang oder bei 4 Grad und Regen in Le Mans.<br />
Auch mich hat es hier schon oft erwischt, eine<br />
Erkältung nach Silverstone ist wohl das kleinste<br />
Übel, aber im kurzen Kleid bei laufenden Kameras<br />
vor der Box von Marquez in Barcelona bei<br />
knalliger Sonne umkippen schon das Größere.<br />
Ein was Gutes hatte es, ich durfte in Barcelona<br />
2 Stunden Pause machen und musste erst zum<br />
Qualifying wieder arbeiten. Samstags und sonntags<br />
wird die Boxengasse für Fans zum Pit Lane-<br />
Walk geöffnet, bei dem ich, manchmal mit einer<br />
Kollegin, vor der Box arbeite und Poster an die<br />
Fans verteile. Auch das wird manchmal lebensgefährlich,<br />
zumindest wenn die Security überfordert<br />
ist und 500 Menschen über dich drüber<br />
rennen um Dani Pedrosa oder Marc Marquez von<br />
Nahem zu sehen. In den hohen Schuhen ist es<br />
auch nicht ganz so einfach, schnell mal zur Seite<br />
zu rennen. Manchmal habe ich bei meinem<br />
Team eine Kollegin zur Seite bekommen, die<br />
mir geholfen hat - einige davon waren tollen Bekanntschaften<br />
und ich pflege immer noch den<br />
Kontakt zu ihnen.<br />
Viel Schlaf darfst du als Paddock Girl übrigens<br />
auch nicht benötigen, weil es nahezu unmöglich<br />
ist, an einem Rennwochenende mehr als 3 bis 5<br />
Stunden am Tag zu schlafen. Sei die Zeitumstellung<br />
in Australien das Problem oder das reichhaltige<br />
Partyangebot in Barcelona. Aber meine<br />
Kosmetikerin hat mir neulich hervorragende Augenpads<br />
verkauft, in Verbindung mit Make Up<br />
und einer Sonnenbrille wird man dann schon<br />
kameratauglich.<br />
Ich liebe diesen Job und weiß wie begehrt er<br />
ist, trotzdem glaube ich, dass es nur wenige<br />
Mädels auf dieser Welt gibt, die damit wirklich<br />
umgehen können. Montags heim zu kommen,<br />
seinen Koffer hinzuschmeißen, Dienstag und<br />
Mittwoch in die Uni zu gehen und donnerstags<br />
mit dem nächsten Koffer wieder loszuziehen.<br />
Davon mal abgesehen, dass am Ende der Saison<br />
deine Wohnung eine komplette Grundsortierung<br />
braucht, verlierst du auch jegliche Übersicht<br />
über deine Tausend Dinge, die nur von dem einen<br />
in den anderen Koffer fliegen. Nebenbei manage<br />
ich immer noch meine Uni. Im Sommersemester,<br />
welches sich großteils mit der Saison<br />
überschneidet, schaffe ich es immerhin, 4 - 6<br />
Prüfungen zu schreiben, im Winter dafür dann<br />
10 - 12. Dazu kommen diverse Diskussionen mit<br />
Dozenten und Kommilitonen, die denken, dass<br />
du nur entspannt durch die Welt jettest. Auch<br />
wenn es alles super stressig ist, liebe ich diese<br />
MotoGP-Welt, ich freue mich jedes Wochenende<br />
zu meiner zweiten Familie zu kommen, habe viele<br />
neue Freunde gefunden, welche um den Kontinent<br />
verteilt sind und will das Leben nie missen.<br />
Im Winter ist mir regelrecht langweilig, wenn ich<br />
meine Jeans früh aus einem Schrank und nicht<br />
aus einem Koffer nehme, wenn ich nur Deutsch<br />
sprechen muss und nicht zum Flughafen rennen<br />
muss. (Ich bin chronisch immer zu spät!)<br />
Auch für diese Saison 2014 habe ich wieder ein<br />
super Team gefunden, ich werde bei allen 18<br />
Rennen für das MarcVDS Racing-Team arbeiten<br />
und die Moto2-Fahrer Mika Kallio und Tito Rabat<br />
und den Moto3 Fahrer Livio Loi unterstützen. Mir<br />
fiel es wirklich schwer, Marc Marquez und dem<br />
Team von Honda Repsol den Rücken zu kehren,<br />
aber umso mehr freue ich mich, in eine neue<br />
kleine Rennfamilie zu kommen. Wir haben gleiche<br />
Intentionen und hatten viel Spaß in Jerez,<br />
als ich für Verhandlungen zum Test dort war. Ich<br />
denke auf dieser Sympathiebasis können wir ein<br />
tolles MotoGP-Jahr erleben und Erfolge für das<br />
Team und mich erzielen.<br />
So, das soll es mal gewesen sein - vielleicht sieht<br />
man sich ja mal auf der Start- und Zielgeraden.
03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />
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