Speed-Magazin World Superbike- Gentlemen start your engines! (Vorschau)

2,80 Euro<br />

EXKLUSIV KOLUMNE<br />

ALEX HOFMANN<br />

Didier grams 2014<br />

bayerntour<br />

<strong>World</strong> superbike<br />

gentlemen <strong>start</strong> <strong>your</strong> <strong>engines</strong>!<br />

www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />

März 2014 / Nr. 3 / 20. Jahrgang


03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

47


Auf ein Neues...<br />

VORWORT<br />

Mit dem Beginn der <strong>Superbike</strong>-Weltmeisterschaft am 23. Februar fiel in Australien der Startschuss in die neue Motorsport-Saison,<br />

die gleich für einige Überraschungen sorgte. Was viele bei den Testfahrten schon ahnten, bestätigte sich<br />

mit dem Sieg von Eugene Laverty und seinem neuen Suzuki-Team. Aber auch MV Agusta stellte als Newcomer unter<br />

Beweis, zu was man in der Lage sein kann - zumindest, was die Ergebnisse in der 600er Supersport betreffen. Aus<br />

deutscher Sicht hinterließ Kevin Wahr für sein erstes Rennen im Rahmen der Supersport-Weltmeisterschaft mit Platz<br />

sechs einen sehr soliden Eindruck und das macht Hoffnung, endlich wieder einen Spitzenfahrer nach Jörg Teuchert und<br />

Christian Kellner „Made in Germany“ in dieser Klasse zu haben. Bleibt abzuwarten, ob er‘s schafft, in die Riege der<br />

Sofuoglus und Co einzubrechen.<br />

Eine etwas größere deutsche Beteiligung gibt es in der MotoGP. Mit Philipp Öttl haben wir in der Moto3 wohl das<br />

heißeste Eisen im Feuer. Aber auch Luca Grünwald möchte mehr als nur „mitfahren“ und dem Team von Stefan und<br />

Jochen Kiefer nach einigen mageren Jahren wieder ein paar Spitzenresultate bescheren. Titelaspirant Nummer eins in dieser Klasse ist wohl<br />

der Australier Jack Miller, der nach Sandro Cortese der zweite Fahrer nach einjährigem Dienst im Racing Team Germany sein könnte, der im<br />

Folgejahr für Red Bull Ajo die Lorbeeren einfährt.<br />

In der Moto2 macht Jonas Folger bei den aktuellen Testfahrten mehr und mehr Fortschritte. Er lernt jedenfalls im Moment schneller mit der<br />

KALEX umzugehen, wie es seiner Konkurrenz lieb sein möge. Vielleicht wird er zur großen Überraschung der Saison, was ebenfalls Sandro Cortese<br />

gelingen könnte, hat er doch schon ein Jahr Vorsprung in dieser Klasse. Auch bei ihm stimmen die aktuellen Testergebnisse sehr positiv.<br />

Ein Fragezeichen bleibt bei Marcel Schrötter. Das Bike von Tech3 ist bei weitem noch nicht das, was man sich für 2014 vorgenommen hatte.<br />

Ihnen muss es vorrangig gelingen, die Lücke zu den anderen Herstellern zu verringern oder besser noch zu schließen. Die Titelvergabe geht<br />

hier aber wohl nur über Tito Rabat, Mika Kallio und Tom Lüthi.<br />

In der Königsklasse werden Stefan Bradl realistisch gesehen die gleichen Ergebnisse zuzutrauen sein, wie schon 2013. Die Ankündigung der<br />

HRC-Obrigen, das „Seamless Getriebe“ nur den Werks-Piloten zu überlassen, spricht dafür schon Bände. Spannender ist die Frage, ob es einem<br />

der anderen Spitzenpiloten gelingen wird, den jüngsten Weltmeister in der Geschichte der MotoGP wieder vom Thron zu stoßen. Das erste Bein<br />

hat sich Marc Marquez mit seinem Wadenbeinbruch im wahrsten Sinne des Wortes hier bereits selbst gestellt. Sollte er jedoch rechtzeitig fit<br />

werden, Prost-Mahlzeit. So richtig gefährlich werden ihm wohl nur wieder seine Landsleute Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa, wobei Beide auch<br />

etwas mehr Glück mit ihrer Gesundheit haben sollten, um den Titelkampf bis zum Schluss offen zu gestalten. Abwarten - Tee trinken<br />

Unsere Leser jedenfalls gehören schon jetzt wieder zu den Gewinnern!!! Wie schon im letzten Jahr verlost <strong>Speed</strong> Motorradmagazin in Zusammenarbeit<br />

mit Helmhersteller HJC zwei Replicas von Jorge Lorenzo im Gesamtwert von über 1000 Euro. Dazu müssen nur zwei Fachfragen<br />

richtig beantwortet werden und schon sind Sie im Topf der Auserwählten.<br />

Im Laufe der Saison werden wir auch noch mehr wertvolle Accessoires von Fahrern ausspielen, auf die Sie jetzt schon gespannt sein können.<br />

In diesem Sinne eine spannende Saison und viel Glück beim Gewinnen, Ihr André Birkenkampf<br />

HJC HELMVERLOSUNG ZUM GRAND PRIX AM SACHSENRING<br />

1. Replica Original: In welchem Jahr wechselte Jorge Lorenzo vom MiniCross zum<br />

Straßenrennsport?<br />

2. Replica Graffiti: 2010 gewann Jorge Lorenzo seinen ersten MotoGP-Weltmeistertitel, zudem<br />

mit einer Rekordpunktzahl. Wieviele Zähler erreichte der Spanier damals?<br />

Antworten mit Kontaktdaten bitte an bestellung@speed-verlag.de oder an unten stehende Adresse.<br />

<strong>Speed</strong>-Verlag<br />

Messe & Marketing<br />

André Birkenkampf<br />

Hüttengrundstraße 1<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />

Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />

e-mail: speed@speed-verlag.de<br />

Web: www.speed-verlag.de<br />

Verleger: André Birkenkampf<br />

Redaktionsmitarbeiter:<br />

Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />

E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />

Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />

André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />

Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />

Andrew Hartley, Peter Lange,<br />

Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />

Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />

Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />

Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />

Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />

Jörg Klöppner, Thomas Neidhardt,<br />

Christian Bourget, Pierre Stevenin<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Motorradtest:<br />

Sebastian Brombacher<br />

Druck: Limbacher Druck GmbH<br />

Heftpreis: 2,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />

über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />

von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />

Hamburg und Berlin.<br />

Abonnement: 39,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />

an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />

gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />

Rücksendung erfolgt nicht.<br />

Inhalt 03-2014<br />

Seite 03 Vorwort<br />

Seite 04-09 Händler- und Verbrauchernews<br />

Seite 10-13 Sachsenring Ticketflyer<br />

Seite 14-19 Motorrad Messe Leipzig<br />

Seite 20-21 Klassik Trophy<br />

Seite 22 Hell‘s Gate Hard Enduro<br />

Seite 23-26 Autogrammkarten/Poster<br />

Seite 27-29 Didier Grams 2014<br />

Seite 30-31 Stefan Nebel Exklusiv<br />

Seite 32-37 <strong>World</strong> <strong>Superbike</strong> Australien<br />

Seite 38-41 Kolumne Alex Hofmann<br />

Seite 42-45 MotoGP Testfahrten<br />

Seite 46 Wie sich Zeiten ändern...<br />

Titelbild-Foto:<br />

Fotos: Sport1 (1), worldsbk.com (2), André Birkenkampf (2),<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

Lindlmaier Motortechnik<br />

Auswahl der Ersatzteile und der Materialien,<br />

denn eines ist sicher: „Nur bei guten Zutaten<br />

kommt auch ein gutes Produkt zustande“ so<br />

der Peter.<br />

Das spürbare Bestreben ist es, sich ständig<br />

weiterzuentwickeln, so dass Bearbeitungsmethoden,<br />

Bearbeitungswerkzeuge und verwendete<br />

Materialien auch dem höchsten Qualitätsanspruch<br />

genügen.<br />

Motorenbau für den historischen<br />

Motorsport und den aktuellen Motorsport<br />

Besuch bei Lindlmaier Motortechnik<br />

Text und Fotos: André Birkenkampf<br />

Nach einem herzlichen Empfang und kurzem<br />

Smalltalk in der Werkstatt waren Peter Lindlmaiers<br />

erste Worte „im Mittelpunkt steht bei<br />

uns die Zufriedenheit unserer Kundschaft“,<br />

was wir kurze Zeit später zu spüren bekamen,<br />

als ein Kunde die heiligen Hallen der Firma<br />

betrat. Es schien man kannte sich schon länger<br />

und wie wir aus dem Gespräch entnehmen<br />

konnten, war es nicht der erste Motor, den der<br />

Herr bei Lindmaier zum Restaurieren hatte. Es<br />

handelte sich um einen Jaguar-Motor älteren<br />

Baujahres, der bei mir wahrscheinlich maximal<br />

zum örtlichen Verwerter gekommen wäre,<br />

in der Hoffnung, es gibt für den Haufen Schrott<br />

noch ein Paar Euronen. Der Chef kümmerte<br />

sich jedenfalls sehr liebevoll und ausführlich<br />

um ihn und wir hatten danach ca. 5 Zigaretten<br />

weniger in der Packung und zittrige Hände<br />

vom dritten Kaffee.<br />

Die Firma Lindlmaier Motortechnik wurde<br />

1992 vom Inhaber Peter Lindlmaier gegründet<br />

und Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigen<br />

Unternehmen in der Motorenbearbeitung<br />

ausgebaut. Durch einen hochmodernen<br />

Maschinenpark ist Lindlmaier Motortechnik in<br />

der Lage, alle Arbeiten an den Triebwerken im<br />

eigenen Haus durchzuführen.<br />

Seit Beginn der Tätigkeit setzt das Unternehmen<br />

auf Qualität - nicht nur auf handwerkliche<br />

Qualität, sondern auch hohe Qualität bei der<br />

Lindlmaier Motortechnik bearbeitet Saugmotoren<br />

und aufgeladene Motoren, führt Neuaufbauten,<br />

Revisionen und Einzelteilbearbeitung<br />

durch. Egal ob Auto oder Motorrad!<br />

Für Neuaufbauten legen sie zunächst je nach<br />

Klasse und Reglement in Abstimmung mit<br />

dem Kunden ein Konzept fest, das neben den<br />

mechanischen Komponenten auch Abgasanlage,<br />

Gemischaufbereitung und Zündanlage<br />

berücksichtigt. Der Leistungsumfang ist hier<br />

variabel, sprich: Lindlmaier liefert sowohl<br />

den aufgebauten Motor ohne Anbauteile als<br />

auch ein komplettes Triebwerk mit Gemischaufbereitung,<br />

Zündanlage und Abgasanlage.<br />

Abschließend wird der Motor auf dem Motorenprüfstand<br />

eingefahren und abgestimmt,<br />

unabhängig davon, ob es sich um einen Vergaser-<br />

oder Einspritzmotor handelt.<br />

Bei Revisionen wird nach der Demontage der<br />

Umfang der notwendigen Arbeiten und Ersatzteile<br />

festgelegt. Danach wird der Motor nach<br />

erfolgter Bearbeitung wieder montiert, auf<br />

dem Prüfstand eingefahren<br />

und es werden eventuelle<br />

Abstimmungskorrekturen<br />

durchgeführt.<br />

Des Weiteren werden auch<br />

alle Motorbauteile in Hinsicht<br />

auf optimale Leistungsfähigkeit<br />

bearbeitet.<br />

Ein kurzer Auszug der Möglichkeiten:<br />

Bearbeitung der<br />

Kanäle und der Brennräume<br />

im Zylinderkopf, auch<br />

Umbau auf Titanventile,<br />

Fertigen von Schmiedekolben<br />

aus Rohlingen, Pleuel<br />

erleichtern, Kurbelwellen<br />

und Schwungscheiben erleichtern<br />

und wuchten,<br />

Anfertigen von Ventilen,<br />

Verstiften von Hauptlagergassen<br />

und vieles mehr.<br />

Bei den ADAC Sachsenring Classic im Mai<br />

wird man jedenfalls einige Teilnehmer auf der<br />

Strecke zu sehen bekommen, deren Triebwerk<br />

durch die Hände der Spezialisten aus Bayern<br />

ging.<br />

Absolute Handwerkskunst: Aus ALT mach NEU... Motorblock eines Dodge 440 nach Anlieferung und eines Borgward Isabella nach Bearbeitung. (oben)<br />

Auf dem Prüfstand testen die Mitarbeiter zur Zeit den Motor eines Camaro V8 und der des Jaguar XK 120 ist momentan in Arbeit.<br />

<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

Fahrwerk-Tuning Strassmaier<br />

Fahrwerk-Tuning Strassmaier verfügt über hochmoderne Prüf- und Messsysteme. Ob Fahrwerks-<br />

Basis-Check, Druckprobe der Dämpfungselemente, Gabel- und Federbein- Tests oder eigens angefertigte<br />

Spezialkomponenten, bei Tuner Strassmaier ist man an der richtigen Adresse.<br />

Text und Fotos: André Birkenkampf, strassmaier.de<br />

Herbert Strassmaier aus der bayrischen Ortschaft<br />

Heufeld/Bruckmühl gehört seit Jahren<br />

zu den wohl erfolgreichsten Fahrwerk-Tunern<br />

Deutschlands. Das beweisen nicht nur seine<br />

Erfolge im nationalen und internationalen<br />

Motorradrennsport (2007 Deutscher Meister<br />

- <strong>Superbike</strong> IDM mit Martin Bauer auf HON-<br />

DA CBR1000 im Holzhauer Racing Team oder<br />

die Erfolge mit dem Bolliger Kawasaki Racing<br />

Team in der FIM Endurance Weltmeisterschaft),<br />

sondern auch sein unheimlicher Erfahrungsschatz,<br />

von dem in den vielen Jahren mehr<br />

und mehr auch der Otto-Normalverbraucher<br />

profitierten. Bei unserem Besuch sahen wir in<br />

der Werkstatt Motorräder aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet, angefangen von einer Moto2<br />

Moriwaki bis hin zu ganz normalen Straßenmotorrädern<br />

und Boss Hoss Bike‘s, die perfekt<br />

auf den jeweiligen Fahrer oder Fahrerin<br />

eingestellt und optimiert werden. Zu diesem<br />

Zweck verfügt die Firma über hochmoderne<br />

Prüf- und Messsysteme, die in diesem Umfang<br />

im deutschsprachigen Raum kaum, oder nur<br />

recht selten zur Verfügung stehen.<br />

So wird beispielsweise bei einem Fahrwerks-<br />

Basis-Check mit relativ geringem Aufwand<br />

festgestellt, ob das Fahrwerk Schwächen aufweist<br />

und sich daraus resultierend mit einer<br />

korrekten Einstellung der vorhandenen Basis<br />

wesentlich bessere Fahreigenschaften erzielen<br />

lassen. Dazu gehören, Balance-Prüfung (synchrones<br />

Einfedern), Druckprobe der Dämpfungselemente<br />

(Kontrolle der Druck- und Zugdämpfung)<br />

und das Ermitteln von negativen<br />

Federwegen. In Anschluss werden Einstellfehler<br />

behoben (wenn Verstellmöglichkeiten<br />

zugänglich vorhanden sind) und zusätzlich<br />

eine Analyse der Prüfergebnisse im Hinblick<br />

auf den Einsatzzweck des Motorrades durchgeführt.<br />

Für Fahrer die sich sehr oft auf Rennstrecken<br />

bewegen, empfiehlt sich laut Chefaussagen<br />

ein zusätzlicher Gabel- und Federbein-Prüfstand-Test,<br />

bei dem die Dämpfungskräfte in<br />

Zug-und Druckstufe ermittelt und für den Einsatzzweck<br />

optimal eingestellt werden. Zudem<br />

werden Federrate, Federvorspannung und der<br />

Ölstand geprüft.<br />

Sollten verbaute Komponenten konstruktionsbedingt<br />

nicht für eine Weiterverwendung geeignet<br />

sein, können von der Firma Strassmaier<br />

maßgefertigte mit TÜV-Eintragung verbaut<br />

werden. Die Entwicklung technischer Komponenten<br />

umfasst zum Beispiel Gabelbrücken<br />

oder Federbein-Umlenkung. Außerdem Dämpfungskolben<br />

für Gabel und Federbeine, um<br />

eine gewünschte Dämpfungscharakteristik zu<br />

erhalten, sowie auch diverse Halter für Data<br />

Recording-Wegaufnehmer, Lenkungsdämpfer-<br />

Befestigungen und vieles mehr.<br />

Fahrwerksgeometrie und Boss Hoss Bike mit acht Zylindern, 6 Liter Hubraum und 425 Pferden.<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

FLEXEBU®<br />

In wenigen Minuten vom Transporter zum Weekendcamper<br />

Seit 1896 sind wir ein anerkannter Meisterbetrieb dessen Traditionen<br />

wir bis zum heutigen Tag bereits in der vierten Generation pflegen. Mit<br />

der Entwicklung unseres innovativen Campingkonzepts erweiterten wir<br />

unser Leistungsspektrum und seither entwickeln wir unsere Produkte<br />

stets weiter. Modernste CNC-Technik ermöglicht es uns alle notwendigen<br />

Arbeiten rund um die Fahrzeugausstattungen im eigenen Hause<br />

durchzuführen.<br />

Die Idee zum FLEXEBU®-System entstand auf einem unserer Kurztrips.<br />

Wie so oft fuhren wir mit unserem Lieferwagen auf die Motorradrennstrecke.<br />

Motorräder auf der Ladefläche verzurrt, Matratzen irgendwo<br />

dazwischengeklemmt, Kombis und Kleinkram in Kisten verstaut. Das<br />

ging weder schnell noch war es sonderlich komfortabel. Es musste also<br />

eine flexible Fahrzeugeinrichtung her, die nur nach Bedarf für den Wochenendausflug<br />

in den Transporter eingestellt wird und trotzdem noch<br />

genügend Stauraum für unser Hobby bietet. Der Ein- und Ausbau sollte<br />

einfach, schnell und am Besten ohne Werkzeug von Statten gehen. Mit<br />

dem Bau des ersten Prototyps im Jahr 2005 wurde der Grundstein für<br />

das System mit dem Clip gelegt.<br />

Das Herzstück des FLEXEBU®-Systems ist eine T-Schiene aus Edelstahl<br />

sowie ein speziell dafür entwickelter Befestigungsclip. Jeweils zwei dieser<br />

T-Schienen werden waagerecht an der Seitenwand im Innenraum<br />

des Transporters montiert. Das ist der einzige Montageaufwand für das<br />

gesamte System. Einzelne Möbelmodule, wie z. B. Schränke, Betten,<br />

Bänke, Wasch- und Kochmodule sowie Werkzeugregale, werden einfach<br />

nur ins Fahrzeug gestellt und mit Hilfe der Cliphalterungen an der<br />

FLEXEBU®-Schiene befestigt, fertig. Der Clou am FLEXEBU®-System<br />

ist, dass man die Möbel mit wenigen Handgriffen genauso schnell wieder<br />

ausbauen kann: Clipse öffnen, Module herausheben, fertig. Die enorme<br />

Flexibilität hinsichtlich der Innenraumgestaltung lässt keine Wünsche<br />

offen und bietet Stauraum für Motorräder, Fahrräder, Surfboards<br />

und vieles mehr.<br />

Das FLEXEBU®-System ist nichts von der Stange. Angefangen von einer<br />

umfangreichen persönlichen Beratung bis hin zur qualitativ hochwertigen<br />

Fertigung Ihrer Fahrzeugeinrichtung - unser Team unterstützt<br />

Sie gerne bei der Planung und Umsetzung Ihres Einbauwunsches. Ob<br />

flexible Möbelmodule, passende Sitzbezüge, Fenster, Markisen, Bordelektronik,<br />

Campingzubehör jeglicher Art: Bei uns bekommen Sie alles<br />

aus einer Hand.<br />

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03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

TTSL RENNSPORTTECHNIK<br />

Text: Rainer Hechtl<br />

Fotos: André Birkenkampf<br />

Auf unserer Bayern-Tour durfte natürlich einer<br />

nicht ausgelassen werden: Der Lesl Franz in<br />

Essenbach, im tiefsten Niederbayern, an der<br />

A92 zwischen Landshut und Dingolfing gelegen.<br />

Das ist die Niederlassung Süd der TTSL<br />

GbR. Der Hauptsitz liegt in Linnich, das ist<br />

hinter Köln, bei Mönchengladbach. Dort ist<br />

der Partner von Franz Lesl, Rainer Tschauder<br />

zu finden. Trotz der Sprachunterschiede ein<br />

perfektes Team. Nachdem uns Franz Lesl erst<br />

mal ins benachbarte Tattoo-Studio schicken<br />

wollte, fanden wir doch noch Einlass in die<br />

TTSL-Gemächer. TTSL ist im GP-Zirkus vor<br />

allem bekannt durch die selbstentwickelten<br />

Reifenwärmer, die von einigen GP-Teams, u. a.<br />

von Sandro Cortese, verwendet werden. Pol Espargaro<br />

wurde mit TTSL-Reifenwärmern 2013<br />

Weltmeister in der Moto2. Das edle Produkt<br />

ist auf zwei Temperaturen (55 und 90 Grad<br />

einstellbar), glänzt durch hervorragende Passform,<br />

vereinfachten Verschluss zum schnellen<br />

Abzug vor dem Rennen und absolute Robustheit<br />

im täglichen Gebrauch. Das Preis/Leistungsverhältnis<br />

ließ die TTSL-Reifenwärmer<br />

zum meistverkauften Produkt dieser Art in<br />

Deutschland werden. Doch die Reifenwärmer<br />

sind nur ein Teil des Programmes<br />

von TTSL. Darüberhinaus<br />

vertreibt TTSL hochwertige Produkte<br />

aus dem Rennsportbereich,<br />

insbesondere Fahrwerke (spezielles<br />

Öhlins-Service-Center zur Durchführung<br />

sämtlicher Wartungs- und Revisionsarbeiten),<br />

Fußrasten, Lenker,<br />

Bremsen, Verkleidungen, Anbauteile<br />

und Karbonteile, Powercommander<br />

für fast alle Fabrikate. Viele der Teile<br />

sind über den Online-Shop bestellbar,<br />

beschafft werden kann aber<br />

nahezu alles aus dem Rennsportbereich,<br />

zum Testen steht ein moderner<br />

Dynojet-Prüfstand zu Verfügung.<br />

Dass dabei der enge Kundenkontakt nicht verlorengeht,<br />

bewies uns das Telefon von Franz<br />

Lesl. Kaum aufgelegt, klingelt es schon wieder.<br />

Die Probleme und Fragen der Kunden sind oft<br />

so spezifisch, dass nur der persönliche Kontakt<br />

mit dem Profi hilft. Und den hat man mit<br />

Franz Lesl in Person vor sich. Ob Motor, Fahrwerk,<br />

Verkleidung oder Luftdruck, ihn bringt<br />

man mit nichts so schnell aus der Ruhe. Dass<br />

er seine theoretischen Kenntnisse auch auf<br />

der Piste einzusetzen weiß, beweist er schon<br />

lange mit seinem Engagement bei den „Rennstreckenfreunden<br />

Schleifendes Knie“, die seit<br />

Jahren auf tschechischen Strecken Renntrainings<br />

veranstalten. 2014 in Brünn (16. bis<br />

17. Juni) und Most (04. bis 07. Juli). Beide<br />

Veranstaltungen sind mit einem Sprintrennen<br />

und Boxenfest garniert und werden natürlich<br />

von TTSL professionell betreut. Neben den eigenen<br />

Produkten vertreibt TTSL die Produkte<br />

von Akrapovic, Bos, TSS, Dynojet, YEC, Tornado,<br />

DNA und eigentlich alles was im Rennsport<br />

funktioniert. Wo fängt Tuning an und wo hört<br />

Weiterentwicklung auf? Bei TTSL verschwimmen<br />

da die Grenzen ein wenig. Denn darum<br />

geht es in erster Linie: Funktion. Da<br />

die Macher selbst aktive Rennfahrer<br />

sind, testen sie fast alles was ihnen<br />

unter die Finger kommt, und viele<br />

gute Rennfahrer tun das gleiche<br />

für sie. Dass die von TTSL komponierten<br />

Motorräder funktionieren,<br />

durften sie durch unzählige Meistertitel<br />

in den Hobbyserien und beim<br />

großen PS-Tuner GP unter Beweis<br />

stellen. Dass nicht immer alles billig<br />

ist, daran haben wir uns in unserem<br />

Hobby alle gewöhnen müssen, aber<br />

billig taugt auch meist nicht, preiswertes<br />

jedoch oft.<br />

mehr Infos unter TTSL.de<br />

Franz Lesl (im Bild) und Rainer Tschauder gehören seit<br />

Jahren zu den absoluten Spezialisten im Sektor Tuning<br />

und Veredelung. Mit Ihren speziell entwickelten Reifernwärmern<br />

trugen sie wesentlich zum Titelgewinn von<br />

Pol Espargaro in der Moto2-Weltmeisterschaft 2013 bei.<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

Carbomoto<br />

Carbonspezialisten aus<br />

dem bayrischen Osten<br />

Text und Fotos: Rainer Hechtl<br />

Tief im Bayrischen Wald sitzt die Firma Carbomoto,<br />

Spezialist für alle Fahrzeugteile, die aus<br />

CFK (Carbon-faserverstärkter Kunststoff) hergestellt<br />

werden können. Der Familienbetrieb<br />

von Marco und Siegfried Schmid setzt dabei<br />

vor allem auf die unschlagbaren Vorteile von<br />

CFK: hohe Steifigkeit, hohe Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit,<br />

Schwingfestigkeit, geringe<br />

Wärmeausdehnung bei geringen Gewicht - das<br />

sind die Argumente, die Carbon als Werkstoff<br />

ganz oben auf die Wunschliste von Ingenieuren<br />

und Fahrzeugnutzern zaubern.<br />

Carbomoto paart diese hervorragenden Werkstoffeigenschaften<br />

mit handwerklichem Können<br />

und technischem Know-<br />

How. Absolute top Sichtqualität<br />

und Passgenauigkeit, gepaart<br />

mit Haltbarkeit bei maximaler<br />

Gewichtseinsparung - dies ist das Credo der<br />

Spezialisten.<br />

Die hohen Qualitätsansprüche und die damit<br />

verbundene aufwändige Endfertigung mit bis<br />

zu sechs Lackschichten fordern vom ambitionierten<br />

Biker natürlich auch ein bißchen Geduld.<br />

CFK-Teile von Carbomoto haben, je nach<br />

der Individualität der Kundenwünsche (hier<br />

sind kaum Grenzen gesetzt), eine gewisse Lieferzeit.<br />

Doch der aus dem Rennsport und auch<br />

dem normalen Motorradgeschehen<br />

nicht<br />

mehr wegzudenkende<br />

Werkstoff rechtfertigt<br />

diese auf jeden Fall.<br />

Die Vorfreude auf eine<br />

gewisse Einmaligkeit<br />

ist sicher genauso<br />

schön wie die Freude,<br />

sein veredeltes Bike<br />

dann anzuwerfen.<br />

Allein schon die optische<br />

Aufwertung, die<br />

das Motorrad exklusiver<br />

und sportlicher wirken lässt, entschädigt<br />

für Vieles.<br />

Die Jungs von Carbomoto bieten Carbonparts<br />

für fast alle Typen an. Sogar „Exoten“ wie Cagiva,<br />

MV Agusta, Triumph oder Aprilia lassen<br />

sich hier noch veredeln. Am breitesten ist das<br />

Angebot natürlich für die in höherer Stückzahl<br />

gebauten Typen. BMW, Kawasaki, Honda,<br />

Suzuki und Yamaha - dafür bieten Marco<br />

und Siegfried Schmid in Ihren zwei Filialen in<br />

Regen fast alles an. Und was nicht vorgesehen<br />

ist, wird natürlich trotzdem gebaut - Sonderanfertigungen<br />

aller Art (übrigens auch für<br />

PKWs) sind eine Spezialität von Carbomoto.<br />

Dabei muß nicht immer nur die Optik oder die<br />

Gewichtseinsparung im Vordergrund stehen,<br />

manchmal darf es auch die Bequemlichkeit<br />

sein. Ein in der Höhe einstellbares CFK- oder<br />

Carbon-Sitzkissen, verschraubt mit einem<br />

doppelten Moosgummi-Sitzkissen schont ein<br />

für den Biker sehr wichtiges Körperteil und<br />

erhöht den Komfort auf einer Sportmaschine<br />

ungemein – auch wenn dabei noch kein Gold<br />

Wing-Sessel daraus wird.<br />

SCHNELLER - LEICHTER - PRÄZISE<br />

Marco (Bild oben) und Siegfried Schmid produzieren nicht nur<br />

Teile aus Carbon sondern auch Sitzkissen aus Moosgummi.<br />

<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

sportvers.de - verlässlicher Partner für Jedermann<br />

sportvers.de - der optimale Schutz<br />

für Hobby- und Profiracer<br />

Text und Fotos: speed-verlag, sportvers.de<br />

Viele Motorradpiloten, die auf der Rennstrecke<br />

Ihrem Hobby nachgehen, kennen das sicherlich:<br />

Irgendwann macht man sich Gedanken<br />

zum Thema Versicherung. Bin ich korrekt<br />

versichert? Der Gang zum Hausmakler endet<br />

häufig mit einem Schulterzucken. Der Makler<br />

kann nicht weiterhelfen.<br />

Versicherungen, die im Motorsport<br />

ihre Gültigkeit behalten, sind nicht<br />

einfach beim Hausmakler zu finden.<br />

Spezialprodukte, wie eine Rennunfallversicherung,<br />

BU mit Rennrisiko,<br />

Rennstreckenhaftpflicht oder eine<br />

Veranstalterhaftpflicht für Motorsportevents<br />

werden von einem Spezialmakler<br />

angeboten.<br />

sportvers.de ist als Makler ein ausgewiesener<br />

Profi auf diesem Gebiet.<br />

Von Horst Graef, Inhaber von sportvers.de,<br />

haben wir uns einige Infos<br />

geben lassen, die den Rennstreckenfan<br />

weiterhelfen.<br />

Zunächst denken die meisten Fahrer<br />

über den Schutz Ihres Motorrads<br />

nach. Für nicht zugelassene Motorräder<br />

gibt es leider keinen Kasko-<br />

Versicherungsschutz, der den Rennbetrieb<br />

abdeckt. Was im Autobereich möglich<br />

ist, wird im Zweiradbereich von den Versicherern<br />

nicht gedeckt. Ob und inwieweit eine Kaskoversicherung<br />

für ein zugelassenes Motorrad<br />

den Rennstreckenbetrieb abdeckt, muss der<br />

Eigentümer direkt beim jeweiligen Versicherer<br />

erfragen. Um eine eindeutige Antwort zu erhalten<br />

muss der Versicherer vom Kunden auch<br />

eine eindeutige Fragestellung erhalten. Hier<br />

gilt: Reinen Wein einschenken.<br />

Die eigentlich wichtigste Sache wird oft erst<br />

als Zweites hinterfragt: Bin ich, oder besser,<br />

ist mein Körper eigentlich versichert, wenn ich<br />

auf der Rennstrecke an den letzten Zehnteln<br />

feile? Normale Unfallversicherungen schließen<br />

meist die sogenannte „Erzielung von Höchstgeschwindigkeit“<br />

aus. Das ist ein Satz, der<br />

durchaus auslegbar ist. Ab wann ist dieser<br />

Satz gültig? Wenn das Fahrzeug mit Slicks bereift<br />

ist? Oder wenn eine Rennverkleidung , ein<br />

Zeitmessgerät oder ein Transponder montiert<br />

wird? Je höher der durch die Invalidität entstandene<br />

Betrag ist, der vom Versicherungsnehmer<br />

eingefordert wird, umso genauer schaut<br />

der Versicherer verständlicherweise darauf, ob<br />

alle Bedingungen für die spätere Auszahlung<br />

erfüllt sind. Hier kann sich, durch unterschiedliche<br />

Auslegung des Satzes zur Erzielung der<br />

Höchstgeschwindigkeit, der gesamte Prozess<br />

stark in die Länge ziehen und schlimmstenfalls<br />

mit einer Leistungsablehnung enden.<br />

Rennstreckenpiloten tun an dieser Stelle gut<br />

daran, sich um eine Unfallversicherung zu<br />

kümmern, die das Risiko Motorsport in seiner<br />

Gänze versichert, ohne Wenn und Aber.<br />

Einverstanden - keiner hat wirklich Lust, sich<br />

mit der unangenehmen Seite dieses faszinierenden<br />

Sports zu beschäftigen. Dennoch<br />

- es muss sein. Ein schwerer Sturz kann unter<br />

Umständen zu einer hohen körperlichen<br />

Invalidität führen. Wenn es nur noch im Rollstuhl<br />

weitergeht, dann kommen unerwartete<br />

und hohe Kosten auf einen zu: Umbau des<br />

Hauses, ein behindertengerechtes Auto, Verlust<br />

des Arbeitsplatzes, Pflegekräfte und viele<br />

Kleinigkeiten, die von nun an erforderlich sind.<br />

Je nach Lebensstandard addieren sich so<br />

schnell hohe sechsstellige Summen auf. Die<br />

Krankheitskosten werden in der Regel von den<br />

Krankenversicherern übernommen. Die oben<br />

erwähnten Folgekosten, durch die entstandene<br />

Behinderung, nicht.<br />

Welche Möglichkeiten hat der Hobby Motorsportler<br />

nun, um sich mit einem Unfallschutz<br />

für die Rennstrecke einzudecken?<br />

Am schnellsten geht es mit einer Tagesunfallversicherung.<br />

Diese Versicherung wird von<br />

vielen Veranstaltern angeboten und kann bei<br />

Buchung abgeschlossen werden. Achten sollte<br />

man hierbei darauf, dass die Tagesunfall das<br />

Rennrisiko auch wirklich versichert. Für den<br />

Fall, dass der Veranstalter keine tageweise<br />

Unfallversicherung anbietet, kann man sich<br />

bei sportvers.de direkt eindecken. Etwas aufwendiger<br />

ist ein Jahresvertrag. Dieser ist interessant<br />

für Fahrer, die oft auf der Rennstrecke<br />

unterwegs sind und höhere Versicherungssummen<br />

benötigen. Makler Horst Graef hat hier<br />

zwei Arten im Programm: Eine Unfallversicherung,<br />

die nur das Rennrisiko abdeckt und eine,<br />

die als Ersatz zur normalen Unfallversicherung<br />

genommen werden kann, da sie<br />

auch den privaten und beruflichen<br />

Teil des Lebens abdeckt.<br />

Wir meinen, dass sich jeder Rennstreckenpilot<br />

hierzu informieren<br />

muss.<br />

Das Portfolio von Makler sportvers.de<br />

umfasst neben der Unfallversicherung<br />

mit Rennrisiko auch<br />

eine Rennstreckenhaftpflicht, die<br />

Teilnehmer an Renntrainings abschließen<br />

können, falls der Versicherungsschutz<br />

des gewählten<br />

Veranstalters unbekannt oder nicht<br />

vorhanden ist.<br />

Für Veranstalter von Trackdays, Lizenzevents<br />

und High Profile Events<br />

hält Horst Graef einen maßgeschneiderten<br />

Versicherungsschutz<br />

bereit. So stellt sportvers.de seit<br />

Jahren die Veranstalterhaftpflichtversicherung<br />

des Formel1 Grand<br />

Prix in Hockenheim, einer bekannten Tourenwagenserie,<br />

Moto Cross WM, Freestyle MX WM<br />

und viele mehr.<br />

Als leidenschaftlicher Motorsportler setzt sich<br />

Graef auch gerne mal ins Auto oder auf das<br />

Motorrad und dreht selbst ein paar flotte Runden<br />

auf der Rennstrecke.<br />

Horst Graef von sportvers.de weiß von was er spricht und ist<br />

seit vielen Jahren verlässlicher Partner im nationalen sowie<br />

internationalen Motorrad- und Automobilrennsport.<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


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Motorradmesse Leipzig<br />

Neues von der<br />

Motorrad Messe Leipzig<br />

Text: Rainer Hechtl, Fotos: Jörg Klöppner<br />

Viele Deutschlandpremieren erwartenten die Besucher<br />

der Motorrad Messe Leipzig auch in diesem Jahr. Mit<br />

knapp 290 Ausstellern bot die größte Motorrad<br />

Messe Ostdeutschlands den<br />

Besuchern die Gelegenheit, für einige<br />

Stunden den Winter zu vergessen<br />

und sich über zahlreiche Neuheiten<br />

auf dem Motorradmarkt zu informieren.<br />

BMW Motorrad präsentierte bespielsweise<br />

neben der aktuellen<br />

Modelpallette auch zahlreiche<br />

Produktneuheiten, die in der<br />

kommenden Motorradsaison<br />

an den Start gehen werden.<br />

Mit der R nineT und der S<br />

1000 R zeigte BMW Motorrad<br />

zwei Neuheiten im Roadster Segment.<br />

Als Highlight unter den<br />

Reise-Enduros war die neue<br />

R 1200 GS Adventure zu<br />

sehen, sowie die neue F<br />

800 GS Adventure als<br />

Premium-Angebot für<br />

die Mittelklasse. Darüber<br />

hinaus wurde das<br />

Nachfolgermodell der<br />

R 1200 RT präsentiert,<br />

die ebenfalls ab<br />

dem Frühjahr auf den<br />

Markt kommt, genauso<br />

wie die neue BMW<br />

K 1600 GTL Exclusive,<br />

die mit sechs Zylindern<br />

und einer besonders luxuriösen<br />

Ausstattung aufwartet. Ebenso konnten sich<br />

die Besucher auf den BMW C evolution freuen. Mit<br />

dem Elektro-Scooter schlägt BMW Motorrad 2014 ein<br />

neues Kapitel im Bereich der urbanen Mobilität auf.<br />

Der zweite bayrische Hersteller HOREX hatte die VR6<br />

Classic im Gepäck und konnte sich über reichlich Zuspruch<br />

an ihrem Stand nicht beschweren. Auch die<br />

Classic-Variante überzeugt Motorradenthusiasten<br />

durch eine herausragende Verarbeitungsqualität bis<br />

ins kleinste Detail. Ihre klassisch schöne Form orientiert<br />

sich zusammen mit der kraftvollen roten Farbgebung<br />

und den dezenten Zierlinien an den historischen<br />

Renn- und Straßenmodellen der Marke. Verstärkt wird<br />

der klassisch geprägte Charakter des neuen HOREX<br />

Modells durch fließend geformte Motordeckel und die<br />

V-förmigen Zierblenden im abgerundeten Design an<br />

den Motorseiten. Beide Elemente wurden eigens für<br />

die „Classic“ entworfen und prägen das Erscheinungsbild<br />

des neuen Motorrads aus der HOREX Manufaktur<br />

nachhaltig.<br />

Den glänzenden Gegenpart zur markanten<br />

farblichen Gestaltung der HOREX VR6 Classic<br />

markieren ihre eleganten Speichenfelgen. Sie<br />

runden das klassische Design nicht nur stillvoll<br />

ab, sondern überzeugen durch ihre innovative<br />

Speichenführung. Im aus dem Vollen gefrästen<br />

Felgenbett lagern die Speichennippel<br />

in millimetergenau definierten Bohrungen und<br />

werden ohne zusätzliche Umlenkung in Richtung<br />

Nabe gespannt. Das erlaubt die Verwendung<br />

vom Schlauchlosreifen und gewährleistet<br />

gleichzeitig eine hervorragende Stabilität der<br />

Räder. Für Fahrfreude pur mit der HOREX VR6<br />

Classic steht ihr beeindruckend schmaler VR6-<br />

Motor. Er vereint souveräne Durchzugsstärke<br />

mit herausragendem Spurtvermögen. Auf der<br />

Klaus Peter Schäfer (mi.) mit Horex Händler Jens<br />

Müller aus Leipzig (li.) und dem technischen<br />

Ansprechpartner der Firma Dirk Lütkemeier<br />

sind stolz auf ihre VR6 Classic. (Bild re.)<br />

Basis des leistungsstarken Aggregats aus der<br />

VR6 Roadster passten die HOREX Entwickler<br />

die Motorabstimmung und das Layout der<br />

Krümmerrohre an. Herausgekommen ist ein<br />

Sechszylinder, der schon ab niedrigsten Drehzahlen<br />

mit einem athletischen Antritt überzeugt<br />

und damit beste Voraussetzungen für<br />

genussvollen Fahrspaß mit der HOREX VR6<br />

Classic schafft.<br />

Bei den Italienern sorgte nach einiger Zeit<br />

Abstinenz in diesem Jahr die Mannschaft von<br />

Motorrad Scheunpflug aus Naunhof wieder<br />

14 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Motorradmesse leipzig<br />

Motorrad Scheunpflug aus Naunhof bei Leipzig brachte sämtliche Spitzenmodelle von MV Agusta mit auf die Leipziger Motorradmesse.<br />

für MV Agusta Feeling. „Die Euphorie, welche<br />

die neuen Modelle auf der Mailänder Messe<br />

erzeugt haben, konnten wir auch auf unserem<br />

Stand deutlich spüren. Die neue<br />

Modellphilosophie von MV Agusta<br />

mit Drei- und Vierzylindermodellen<br />

überzeugten auch die Leipziger<br />

Messebesucher“, heißt es auf der<br />

Webseite der Italo-Experten aus<br />

der Nähe von Leipzig. Dafür sorgte<br />

aber in erster Linie auch die umfangreiche<br />

Modellpalette, die den<br />

Besuchern präsentiert wurde. „Bitte<br />

nehmen sie Platz“ - ob F3 oder<br />

F4, Rivale 800, Turismo Veloce oder<br />

die Brutale Serie, kein Modell wurde<br />

den begeisterten Interessenten vorenthalten.<br />

Gerade was das Preisniveau<br />

im Einsteigersegment betrifft,<br />

hat MV Agusta mit der Brutale 675<br />

und der folgenden 800er Reihe einen<br />

neuen Weg eingeschlagen. MV<br />

können heute also nicht nur die<br />

besserbetuchten fahren, sondern<br />

auch Otto-Normalverbraucher. Die agilen und<br />

optisch unübertroffenen<br />

3 Zylinder-<br />

Modelle bestechen<br />

durch die Bank mit<br />

einer perfekten Kombination<br />

von Ästhetik,<br />

Funktionalität,<br />

Design und Ergonomie.<br />

Einmalig in seiner<br />

Art ist die 800er<br />

Drei-Zylinder beispielsweise<br />

perfekt<br />

an die exzellenten<br />

Standards der Brutale<br />

675 angepasst.<br />

Brutale 800 und<br />

Brutale 675 stellen<br />

sich durch Ihre Erscheinung und Dynamik im<br />

unvergleichbaren MV Agusta-Stil dar. Ein Motorrad,<br />

dazu geeignet, höchsten Ansprüchen<br />

Mit dieser von Motorrad Scheunpflug eingesetzten MV F3 gewann<br />

Georg Fröhlich das Rennen der 600er Supersport in Frohburg.<br />

der Motorradenthusiasten gerecht zu werden.<br />

Weiterhin schiebt MV nach F3, Rivale und Brutale<br />

mit der Turismo Veloce 800 nun das vierte<br />

Motorrad mit dem kernigen 800er Dreizylinder<br />

nach. Die Italiener betreten mit diesem Modell<br />

nicht nur Neuland, sondern wollen mit der verbreiterten<br />

Angebotspalette auch ihre Absatzzahlen<br />

weiter steigern. Dem sollte schon nach<br />

den nackten Details nichts entgegensprechen.<br />

125 PS bei 11600 Touren, Trockengewicht<br />

194 Kilo und eine Höchstgeschwindigkeit von<br />

über 200 km/h lassen nicht nur die Konkurrenz<br />

aufhorchen. Mit einem Tankinhalt von 20<br />

Litern sollten sich einige Kilometer am Stück<br />

bewältigen lassen. Ein Besuch beim MV Händler<br />

lohnt sich auf alle Fälle.<br />

Ducati will mit der 899 Panigale in den Sektor<br />

der Mittelklasse-Supersportler eindringen. Der<br />

brandneue Superquadro Motor tritt mit geändertem<br />

Bohrungs-Hub-Verhältnis auf, einem<br />

weit gespreiztem Leistungsband, 148 PS<br />

(109 kW) und einem Drehmoment<br />

von 99 Nm. Der geschmeidig laufende<br />

Motor ist ein voll integriertes<br />

und tragendes Bauteil des Panigale<br />

Monocoque-Chassis. Dieses ist für<br />

ein außergewöhnliches Leistungs-<br />

Gewichts-Verhältnis verantwortlich<br />

und sorgt mit einem Trockengewicht<br />

von 169 kg für ein besseres<br />

und agileres Fahrverhalten. Die an<br />

die 1199 angelehnte Silhouette unterstreicht<br />

die Familien-DNA. Voll<br />

integrierte Riding Modes inklusive<br />

Ride-by-Wire, 3stufiges ABS, Ducati<br />

Traction Control (DTC) und Engine<br />

Brake Control (EBC) führen den hohen<br />

Level an Innovationen fort, die<br />

mit der preisgekrönten Panigale eingeführt<br />

worden sind. Ducatis ständiges<br />

Streben nach Perfektion bietet<br />

mit der 899 Panigale nun alltagstaugliche<br />

Performance für Motorradfahrer, die<br />

auf authentische und stilvolle Weise die Welt<br />

der <strong>Superbike</strong>s kennenlernen möchten. Die<br />

899 Panigale kommt im traditionellen Ducati<br />

Rot mit schwarzen Rädern oder in „Arctic<br />

White“ mit roten Rädern. Ducati setzt sich leidenschaftlich<br />

für die weitere Entwicklung des<br />

Panigale-Konzepts ein, sowohl auf der Rennstrecke<br />

als auch im Straßenverkehr. Die 899<br />

repräsentiert die neue „Super-Mittelklasse“,<br />

um einen ersten Schritt in die Welt der Premium-<strong>Superbike</strong>s<br />

zu ermöglichen. Die sorgfältig<br />

entwickelten, fahrerfreundlichen Ausstattungsmerkmale<br />

wie das höhere Sitzpolster und eine<br />

kürzere Sekundärübersetzung führt zu einem<br />

sehr unkomplizierten, hoch dynamischen Fahrverhalten.<br />

Das neue Modell ist eine erfolgsversprechende<br />

Kombination aus „Authentic<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

15


Italian Performance“ und Alltagstauglichkeit.<br />

Das Ergebnis: Das Beste aus beiden Welten<br />

in vollkommenem Design. Der innovative<br />

„Monocoque“-Rahmen und der neue 899 Superquadro<br />

L-Twin-Motor nutzen die aus dem<br />

Rennengagement abgeleitete Elektronik, um<br />

den Anspruch „Entwickelt für die Rennstrecke,<br />

Motorradmesse leipzig<br />

Dazu werden mehrere innovative Technologien<br />

kombiniert: Ein Sport-ABS der neuesten Generation,<br />

die Ducati Traktionskontrolle (DTC),<br />

der Ducati Schaltautomat (DQS), Ducatis rennerprobte,<br />

elektronische Motorbremse (EBC)<br />

sowie das Ride-by-Wire (RbW). All dies ist<br />

nahtlos miteinander in einem elektronischen<br />

Fahrerassistenzsystem verknüpft.<br />

Bei den Japanern trumpft Suzuki mit der neuen<br />

V-Strom 1000 ABS auf. Sie ist auch das<br />

erste Motorrad von Suzuki, welches mit einer<br />

Traktionskontrolle ausgestattet wurde. Sie<br />

bietet dem Fahrer eine Auswahlmöglichkeit<br />

in drei verschiedenen Modi. Modus 1 und 2<br />

unterscheiden sich in<br />

der Sensibilität des Systems.<br />

Modus 1 ist weniger<br />

sensibel und lässt<br />

etwas mehr Schlupf am<br />

Hinterrad zu. Modus<br />

2 reagiert früher und<br />

greift schneller ein als<br />

Modus 1. Der dritte Modus<br />

schaltet die Traktionskontrolle<br />

komplett<br />

ab. Die V-Strom 1000<br />

ABS folgt der Entwicklungsphilosophie<br />

der<br />

V-Strom 650 ABS, dem<br />

Sport-Enduro Tourer,<br />

der speziell in Europa<br />

und den USA besonders<br />

beliebt ist. Die V-<br />

Strom 1000 ABS ist mit<br />

einem neu entwickelten<br />

V2-Motor, Aluminiumrahmen,<br />

radial montierten<br />

Bremszangen,<br />

ABS, Traktionskontrolle<br />

und speziell dafür entwickelten<br />

Seitenkoffern<br />

und Topcase ausgestattet.<br />

Inspiration für<br />

die neue V-Strom 1000<br />

ABS kam von der legendären<br />

1988er DR750S,<br />

Suzukis erstem großen<br />

On- und Offroad Modell.<br />

Mit der Markteinführung<br />

als 2014er<br />

Modell soll die V-Strom<br />

1000 ABS auf neue<br />

Maßstäbe in Bezug auf<br />

Vielseitigkeit, Fahrspaß<br />

und Langstrecken-Reisekomfort<br />

setzen.<br />

Ein weiteres beliebtes Modell bei Suzuki war<br />

die Gladius 650 ABS, ein Motorrad, das optimalen<br />

Spaß bringt. Der kraftvolle 90-Grad-<br />

V2-Motor mit quirligen 64 Nm Drehmoment<br />

bei 6.400 Umdrehungen hängt dank elektronischer<br />

Benzineinspritzung putzmunter am<br />

16 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

Suzuki sorgte mit der Gladius 650 ABS und mit der neuen V-Strom 1000 ABS für Aufsehen bei den Besuchern.<br />

perfektioniert auf der Straße“ weiterzuführen.<br />

Dies zeigt eindrucksvoll, wie Technologie aus<br />

dem Rennsport einen direkten Beitrag zur<br />

Verbesserung der Fahrbarkeit und Sicherheit<br />

leistet. Auf Knopfdruck liefert Ducatis Riding<br />

Mode Konzept genau die Leistungsentfaltung,<br />

die der Fahrer von seiner Maschine erwartet.<br />

Gas und sorgt für fetten Fahrspaß auf jeder<br />

Strecke. On top bringt sie auch noch ein Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis mit, das einem ein Lächeln<br />

aufs Visier zaubert. Für die Gladius 650<br />

ABS bietet Suzuki außerdem eine schnelle und<br />

einfache Umrüstung auf 35kW für die Führerscheinklasse<br />

A2 an.<br />

Geburtstagskind Yamaha, die in diesem Jahr<br />

50 Jahre Yamaha Motor Deutschland feiern,<br />

hat als Highlight ist MT-07 auf dem Stand,<br />

ein völlig neues Zweizylinder Motorrad, das<br />

die Welt der Dark Side of Japan rund um die<br />

MT-09 bereichern soll. Von der gibt es 2014<br />

die Modellvariante MT-09 Street Rally, die mit<br />

einigen speziellen Komponenten aufwartet.<br />

Zur MT-09 Street Rally gehören unter anderem<br />

exklusive, neue Verkleidungsanbauteile<br />

und Fahrwerkskomponenten, mit denen das<br />

drehmomentstarke Dreizylinder-Motorrad<br />

seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellt.<br />

Die neuen Lufthutzen am Tank, die seitlichen<br />

Startnummernschilder und die Gabel-Abdeckungen<br />

verleihen dem MT-Modell einen<br />

noch sportlicheren Stil. Und mit der höheren<br />

Sitzbank kann man spielerisch die typische<br />

Supermoto-Haltung einnehmen. Neben dem<br />

aufsehenerregenden Liquid Metal Finish und<br />

neuen Graphics komplettieren die Scheinwerferverkleidung<br />

sowie Handprotektoren diese<br />

Modell-Variante. Außerdem begeistert die MT-<br />

09 Street Rally darüber hinaus mit ihrer sensationellen<br />

Leistungsentfaltung, dem geringen<br />

Gewicht und einem überragenden Handling,<br />

das sie auch dem leichten Aluminium-Rahmen<br />

zu verdanken hat. Die im September 2013<br />

hauptsächlich für den europäischen Markt<br />

präsentierte Yamaha MT-09 stellt damit ein<br />

völlig neues Sportmotorrad-Konzept dar, was<br />

mit dem zu Recht mit dem iF Product Design<br />

Award 2014 in der Kategorie „Produktdesign“<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

Kawasaki stellt neben der neuen Z1000SX den<br />

in einigen Bereichen verbesserten Flaggschiff-<br />

Tourer 1400GTR zur Schau. Mit einer variablen<br />

Ventilsteuerung am Reihenvierzylinder mit<br />

1.352 cm³, der ersten in dieser Klasse, werden<br />

bei der GTR die Nockenwellen-Steuerzeiten je<br />

nach Drehzahl und Drosselklappenstellung va-


iiert. Hierdurch wird ein hohes Drehmoment<br />

im unteren und mittleren Drehzahlbereich,<br />

sowie atemberaubende Leistung im oberen<br />

Drehzahlband erzielt. Der Tetra-Lever-Kardanantrieb<br />

verhindert hier zusätzlich den Aufstellmoment<br />

am Hinterrad und ermöglicht dadurch<br />

eine sportliche Fahrweise. Die überarbeitete<br />

Multifunktionsanzeige zeigt bei der Kawa nun<br />

auch die Umgebungslufttemperatur an. Andere<br />

neue Funktionen der Instrumente sind noch<br />

die Anzeige der K-ACT (Kawasaki Advanced<br />

Coactive-braking Technology) -Betriebsart, die<br />

Anzeige für wirtschaftliche Fahrweise (Economical<br />

Riding Indicator) und die Anzeige für<br />

die Betriebsart zum Kraftstoffsparen (Fuel<br />

Economy Assistance Mode). Diese kann zusätzlich<br />

vom Fahrer ein- und ausgeschaltet<br />

werden. Wird diese Betriebsart eingeschaltet,<br />

verwendet das elektronische Steuergerät zum<br />

Spritsparen ein magereres Gemischkennfeld.<br />

Auffällig ist auch die elektrisch einstellbare<br />

Motorradmesse leipzig<br />

Frontscheibe, die nun um 70 mm höher und<br />

im oberen Bereich breiter ist, was den Fahrkomfort<br />

des Fahrers nun wesentlich verbessert.<br />

Mit dem K-ACT ABS ist hier außerdem<br />

eine ideale Bremskraftverteilung für sichere,<br />

hocheffektive Bremsmanöver in allen Situationen<br />

gewährleistet.<br />

Bei Honda wird 2014 aus CBR600F durch eine<br />

Hubraumerhöhung die CBR650F. Im Vordergrund<br />

der CBR650F steht das neu entwickelte<br />

Vierzylinder-Triebwerk mit 649 ccm Hubraum,<br />

das in Sachen Laufkultur, Drehfreude und<br />

nicht zuletzt Effizienz in diesem Segment ganz<br />

nach vorn fahren soll. Es bringt sportliche 87<br />

PS auf die Straße und liefert über den gesamten<br />

Drehzahlbereich satten Durchzug. Neben<br />

der harmonischen Laufkultur überzeugt der<br />

Motor auch durch seine Effizienz, die durch<br />

modernste Technik bei vollem Tank eine sehr<br />

hohe Reichweite ermöglicht. Ein knackiges<br />

Hondas neue CBR650F ist nicht nur optisch ein Leckerbissen.<br />

Harald Sturm (2. v.li.) und seine Mannschaft haben<br />

reichlich Spass an den neuen Modellen von KTM,<br />

denn nicht nur die 1290 Superduke wird für neue<br />

Kundschaft sorgen, sondern auch die für Einsteiger<br />

optimale RC 125. (Bild li.)<br />

Sechsganggetriebe, das dynamisch abgestimmte<br />

Fahrwerk und sichere ABS-Bremsen<br />

tun ihr Übriges, um die nur 211 kg schwere<br />

Maschine zu einem handlichen und einfach<br />

beherrschbaren Kurvenstürmer zu machen.<br />

Mit der CBR650F ist für Honda sicherlich ein<br />

starker Auftritt garantiert.<br />

Bei der Fireblade hat Honda am 2014 Modell<br />

unter anderem der Zylinderkopf optimiert.<br />

So sorgen durch andere Ein- und Auslasskanäle<br />

für mehr Leistung: 133 kW (181 PS) bei<br />

12.250 Umdrehungen pro Minute. Eine neue<br />

Programmierung der dualen sequentiellen<br />

PGM-DSFI Benzineinspritzung macht hier<br />

das Bike noch sensibler bei der Gasannahme<br />

und noch schneller auf der Rennstrecke. Dank<br />

Anti-Hopping-Kupplung wird ein blitzartiges<br />

Runterschalten z. B. beim Anbremsen vor Kurven<br />

ohne stempelndes Hinterrad möglich! Die<br />

Rennversion des Supersportlers heißt 2014<br />

Fireblade SP. Sie ist ausgerüstet mit Öhlins-<br />

Federelemente vorne und hinten, Monoblock-<br />

Bremszangen von Brembo, dazu kommen<br />

Modifikationen am Rahmen und spezielle Gabelbrücken.<br />

Außerdem wird die SP-Variante<br />

nur als Einsitzer zu erwerben sein.<br />

Unsrer österreichischen Freunde aus Mattighofen<br />

wurden von KTM Sturm mit Sitz in Zschopau<br />

präsentiert. Neben der 1290 Superduke,<br />

die wir bereits in unserer letzten Ausgabe ausführlich<br />

vorstellten, hatte man diesmal auch<br />

die neue KTM RC 125 - Modelljahr 2014 mit<br />

an Bord. Mit der Einführung der 125 Duke<br />

nahm sich KTM schon 2011 noch stärker<br />

dem Nachwuchs an und präsentierte erstmals<br />

das straßenzulassungsfähige Modell für den<br />

Einsteiger. Optisch ähnlich dem leichten und<br />

bewährten Stahlgitterrohrrahmen der Duke<br />

wurde der orange lackierte Rahmen überarbeitet,<br />

um Ergonomie und Dynamik besser an<br />

den Supersport-Einsatz anzupassen. Die Erhöhung<br />

des Lenkkopfwinkels auf 66,5 Grad führt<br />

zu weniger Nachlauf, kürzerem Radstand und<br />

größerer Bodenfreiheit. Diese Modifikationen<br />

setzen damit das volle Rennpotenzial der RC<br />

frei und garantieren ein schnelleres und agileres<br />

Handling. Die hochwertige und üppig dimensionierte<br />

Upside-Down-Gabel der KTM RC<br />

125 von WP Suspension hat mit 43 mm auch<br />

denselben Tauchrohrdurchmesser wie die der<br />

RC8 R und sorgt damit für höchste Stabilität<br />

und Präzision beim Fahren. Der hochmoderne,<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

17


Motorradmesse leipzig<br />

Dr. Lutz Oeser, Klaus Klötzner und Michael Sachse vom ADAC Sachsen<br />

bewarben die Sachsenring Classic, die erstmals in diesem Rahmen<br />

vom 16. - 18. Mai auf der Grand Prix Strecke stattfinden wird.<br />

Botschafter ist unter anderem MZ-Legende Heinz Rosner, der zur<br />

Veranstaltung selbst ebenfalls kräftig am Hebel ziehen wird.<br />

flüssigkeitsgekühlte Einzylinder-Viertaktmotor<br />

mit 125 ccm und zwei obenliegenden Nockenwellen,<br />

vier Ventilen und elektronischer<br />

Kraftstoffeinspritzung sorgt für exzellente Power<br />

und weist dank der Ausgleichswelle einen<br />

äußerst sanften Motorlauf auf. Der Motor ist<br />

mit einem E-Starter ausgestattet, der von einer<br />

Batterie mit 12 V/6 Ah gespeist wird, und<br />

erreicht mühelos seine Spitzenleistung von 11<br />

kW (15 PS). Mit dieser maximalen Leistung<br />

schöpft die RC 125 die Leistungsobergrenze<br />

für die Führerscheinklasse A1 optimal aus.<br />

Sie ist somit eine empfehlenswerte Option für<br />

Inhaber der Führerscheinklasse A1. Die komplette<br />

Überarbeitung von Bodywork, Fußrasten<br />

und Schalt-/Bremshebeln sorgt nicht nur für<br />

einen einzigartigen Supersport-Look, sondern<br />

trägt auch dazu bei, dass mit der RC extreme<br />

Schräglagen möglich sind.<br />

Neben den Herstellern bewarb der ADAC Sachsen<br />

die Sachsenring Classic, die vom 16.-18.<br />

Mai 2014 über die Bühne gehen. Dazu hatte<br />

man unter anderem mit MZ Legende Heinz<br />

Rosner reichlich Prominenz am Stand, die der<br />

Veranstaltung zur Premiere im späten Frühjahr<br />

auch den würdigen Rahmen geben werden.<br />

Motorradfans können sich beispielsweise<br />

auf ein Wiedersehen mit historischen Seitenwagengespannen,<br />

Classic <strong>Superbike</strong>s, osteuropäischen<br />

Motorrädern, der sogenannten<br />

„Schnapsglasklasse“ der 50-ccm-Motorräder,<br />

sowie einen MZ-Re–Lauf freuen. Ein Highlight<br />

dürfte darüber hinaus das erste Pro <strong>Superbike</strong><br />

Revival sein. Als Vorläufer des Motorrad Grand<br />

Prix zog die Pro <strong>Superbike</strong> Ende der 90er Jahre<br />

tausende Zuschauer an den Sachsenring.<br />

Aber auch die Autofreunde werden voll auf ihre<br />

Kosten kommen. Neben ehemaligen Supertourenwagen-<br />

und DTM-Fahrzeugen gibt es unter<br />

anderem ein Wiedersehen mit osteuropäischen<br />

Formel- und Tourenwagen. Ein Melkus-Sonderlauf<br />

und ein GT-Rennen in den samstäglichen<br />

18 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Motorradmesse leipzig<br />

nach Leipzig. Der Battlax Hypersport S20 war<br />

2012 und 2013 der Testsieger – die größte<br />

Auszeichnung, die ein Reifen bekommen kann.<br />

Für die Ingenieure von Bridgestone war dies<br />

allerdings kein Grund, den Seriensieger nicht<br />

noch besser zu machen. Weiter optimiert wurden<br />

vor allem die Konstruktion und die Mischungen<br />

– mit dem Ziel, die Laufleistung des<br />

Hinterrades zu verbessern<br />

sowie das Handling<br />

und die Haftung<br />

noch sportlicher zu machen.<br />

Der neue Battlax<br />

Hypersport S20 EVO<br />

erreicht diese Vorgaben<br />

durch Modifikationen<br />

an der nun verstärkten<br />

Gürtelkonstruktion<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit neuen Gummimischungen.<br />

Am Hinterrad kommt die 5LC-Technologie<br />

(Five Layer Compound) zum Einsatz.<br />

Statt bisher zwei verfügt der S 20 EVO über<br />

drei Gummimischungen am Hinterrad. Eine<br />

zusätzliche verschleißarme Mischung in der<br />

Mitte der Lauffläche sorgt beim S 20 EVO jetzt<br />

für eine um 22% höhere Laufleistung.<br />

Für Show und Action sorgte, wie schon in den<br />

Jahren zuvor, Alex Ramien mit seinem Globe<br />

of <strong>Speed</strong>. Die riesige Stahlkugel ist Spannung<br />

und Nervenkitzel pur. Der Globe of <strong>Speed</strong> war<br />

wieder Ort einer atemberaubenden Motorradshow<br />

in höchster Perfektion. Innerhalb der Kugel<br />

setzten zwei bis fünf Stunt-Motorradfahrer<br />

das Gesetz der Schwerkraft außer Kraft. Bei<br />

Motorengeräuschen, wild umherkreisenden Akteuren<br />

und spektakulären Stunts verschwammen<br />

Fiktion und Wirklichkeit im Rausch der<br />

Geschwindigkeit. Wer gute Nerven bewies,<br />

Sonnenuntergang ergänzen das sportliche Programm.<br />

Autogrammstunden, Mitfahrgelegenheiten<br />

und musikalische Unterhaltung runden<br />

das Programm ab. Wochenendtickets (Freitag-<br />

Sonntag) gibt es im Vorverkauf seit Januar bei<br />

allen CTS-Vorverkaufsstellen zum Sonderpreis<br />

von 25 Euro (Tageskasse: 30 Euro). Die Tickets<br />

beinhalten einen Tribünensitzplatz (T6 gegenüber<br />

Fahrerlager soweit verfügbar), Fahrerlagerzugang<br />

und freies Parken auf dem neuen<br />

ADAC Parkplatz am Sachsenring. Jugendliche<br />

bis 16 Jahre haben am Veranstaltungswochenende<br />

freien Eintritt. Ticketgutscheine sind außerdem<br />

auf der Webseite sachsenring-classic.<br />

de erhältlich.<br />

Voller Betrieb herrschte auch am Stand von<br />

Julius Ilmberger. Ob Carbonteile für Motorrad<br />

und Autos, Auspuffanlagen von G.P.R. für<br />

Motorrad, Quads und Scooter oder Keramikbremsen<br />

– bei Ilmberger erhält man nahezu<br />

alles, was das Bikerherz begehrt. Nicht umsonst<br />

sind die Jungs aus Oberhaching inzwischen<br />

Sponsor von MotoGP-Pilot Stefan Bradl.<br />

Schon seit Ende der 90er Jahre werden alle<br />

Produkte aus dem Hause Ilmberger Carbonparts<br />

für Serienmotorräder mit ABE (Allgemeiner<br />

Betriebserlaubnis) geliefert, so dass der<br />

Käufer die Zubehörteile direkt und ohne zusätzlichen<br />

Prüfungsaufwand an seinem Motorrad<br />

nutzen kann. Die Produkte von Ilmberger<br />

Carbonparts werden ständig nach strengsten<br />

Maßstäben entwickelt und produziert. Vor der<br />

Serienfertigung durchlaufen beispielsweise<br />

alle Carbonteile, gleich ob für Rennmaschinen,<br />

Serienbikes oder Automobile, zahlreiche Prüfungen<br />

und Langzeittests. Einer der härtesten<br />

Testpiloten ist in dieser Firma immer noch der<br />

rennverrückte Chef selbst.<br />

Echte MotoGP-Technologie für professionelle<br />

Performance brachte auch Bridgestone mit<br />

traute sich als Zuschauer ins Innere der Kugel<br />

und ließ sich von den Fahrern umkreisen. Es<br />

war wie immer Adrenalin pur, was die Jungs<br />

auf engstem Raum zeigten! Wer sich diese<br />

Acts nicht entgehen lassen möchte besucht<br />

am besten die Motorradmesse Dortmund vom<br />

06. – 09. März, denn auch da gehört die Truppe<br />

seit Jahren zum festen Bestandteil.<br />

Alex Ramien und seine Truppe von Globe of <strong>Speed</strong>.<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

19


klassik trophy 2014<br />

Mit Vollgas ins Alter...<br />

Text und Fotos: Manfred John, Klassik Trophy<br />

Während im nationalen und internationalen<br />

Motorradsport die Fahrer immer jünger werden,<br />

wächst seit Jahren die Anzahl der Fahrer,<br />

die im betagteren Alter jenseits der 50 Motorsport<br />

betreiben wollen.<br />

Seit einigen Jahren bietet die Klassik Trophy<br />

diesen Piloten das Podium ihre älteren Renngeräte<br />

dem Zweck entsprechend bei Rennen<br />

auf den Rennstrecken zu bewegen. Während in<br />

den Anfangsjahren zunächst die zum Aussterben<br />

verdammten Zweitakter fuhren, kamen<br />

vor drei Jahren die Viertakt-Maschinen dazu<br />

und in diesem Jahr sind auch die Gespanne<br />

unter die Haube der Klassik-Organisatoren<br />

geschlüpft. Insgesamt 7 Veranstaltungen stehen<br />

auf dem Kalender der Saison 2014. Dabei<br />

knüpft das Organisations-Team bei der<br />

Auswahl der strecken ganz an die Historie an:<br />

Klassische Straßen-Rennstrecken, die allerdings<br />

die modernen Sicherheitsanforderungen<br />

erfüllen müssen, wechseln mit den in den 70er<br />

und 80er Jahren häufig gefahrenen Flugplatzkursen<br />

und modernen Motodroms ab. Diese<br />

interessante Mischung unterschiedlicher Strecken<br />

machen die Wettbewerbe bei den Aktiven<br />

so attraktiv.<br />

Ehemalige Grand-Prix-Piloten, nationale Meister<br />

aber auch Hobbyfahrer erleben hier ihren<br />

2. oder gar 3. Frühling oder fahren zum Spaß<br />

an der Freude mit. Noch einmal die früheren<br />

Jahre als Fahrer zu erleben, ein Wochenende<br />

unter Freunden mit all der Atmosphäre eines<br />

Rennens zu verbringen, aber ohne Druck zu<br />

fahren, das macht den Reiz der Serie aus.<br />

Zwar ziehen die alten Herren, Pardon es sind<br />

auch einige Damen mit dabei, auf der Strecke<br />

immer noch kräftig am Kabel.<br />

Verbissener Ehrgeiz ist jedoch<br />

fehl am Platz. Das abendliche<br />

Feierabend-Bier im Kreise der<br />

Gleichgesinnten mit all den Benzingesprächen<br />

ist mindestens<br />

genauso wichtig, wie der Kampf<br />

auf der Strecke.<br />

Das Reglement knüpft ganz an<br />

die Tradition an. Eingeteilt sind<br />

die Zweitakter in die Startgruppen<br />

Division 1 mit den 125ern,<br />

250ern Einzylinder und luftgekühlte<br />

Zweizylinder, Division 2<br />

mit den moderneren 250ern und<br />

die höheren Hubraumklassen: Gewertet werden<br />

die Klassen fairerweise nach Hubraum und<br />

Baujahresepochen. Das genaue Reglement ist<br />

auf der Homepage einsehbar.<br />

In der Division 2 war es in der vergangenen<br />

Saison der Niederländer Johan ten Napel auf<br />

seiner 350er Yamaha mit Bakker-Fahrgestell,<br />

der sich mit den beiden ehemaligenn DDR-<br />

Meistern Stefan Tennstädt (1985/250 cm)<br />

und Thomas Wittig (1983/250 cm) erbitterte<br />

Duelle lieferte. Während Tennstädt auf einen<br />

Rotax-Motor im Bakker-Nachbau-Rahmen vertraut,<br />

ist Wittig mit einer Yamaha TZ 250 W<br />

unterwegs.<br />

Die Viertakter teilen sich in die Klassen Klassik,<br />

Youngtimer <strong>Superbike</strong>s, Supersport sowie<br />

Twins auf. Gefahren wird in 2 oder gar 3 Startgruppen,<br />

gewertet wieder in den einzelnen<br />

Baujahre und Hubraumklassen. Bei den Klassikern<br />

bis Baujahr 1968 war es Mathias Weichel<br />

auf seiner Vierzylinder-Benelli, der gegen<br />

die Ducatis ankämpfen musste. Bei den <strong>Superbike</strong>s<br />

war es Reinhard Strack mit der Honda<br />

VTR 1000, der eigentlich nur zur Betreuung<br />

seiner beiden Söhne in der Nachwuchsklasse<br />

wieder auf die Rennmaschine stieg. Bei den<br />

großen Twins beherrschte Sacha Pfautsch die<br />

Klasse.<br />

Großen Anklang fand das Nachwuchs-Projekt<br />

Junior Klassik. Dort fahren junge Pilotinnen<br />

und Piloten bis maximal 18 Jahren auf vorwiegend<br />

400er Vierzylinder ihre Trophy-Gewinner<br />

mit relativ bescheidenem finanziellen Aufwand<br />

bei maximalem Fahrspaß der rund 70 PS<br />

starken Maschinen aus.<br />

Rennsport mit älteren Rennmaschinen und viel<br />

Fahrspaß kommt mit der Klassik Trophy zurück.<br />

Wer Interesse an den Rennen hat, schaut<br />

auf der Homepage unter www.klassik-motorsport.com<br />

nach. Dort ist alles über die Rennen,<br />

Termine 2014, das Reglement und was<br />

man sonst noch wissen sollte, beschrieben.<br />

20 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Mathias Weichel,<br />

Thomas Wittig und<br />

Stefan Tennstädt<br />

sind auch 2014 bei<br />

der Klassik Trophy<br />

mit am Start.<br />

klassik trophy 2014<br />

Klasseneinteilung Zweitakt 2014<br />

Die Klasseneinteilung erfolgt in Anlehnung an das damalige internationale Hubraum-Reglement: Für die unterschiedlichen<br />

Baujahre/Bauepochen in den jeweiligen Hubraumklassen werden Sonderwertungen ausgeschrieben.<br />

Grand Prix 125<br />

Sonderwertungen für die Baujahre<br />

S1 bis 1987, Ein- und Zweizylindermotoren<br />

S2 ab 1988, Einzylindermotoren<br />

Grand Prix 250<br />

Sonderwertungen für die Baujahre<br />

S1 bis 1973, Ein- und luftgekühlte Zweizylindermotoren<br />

S2 ab 1983 bis 1985, Zweizylinder- Block- und Tandemmotoren, Rohrrahmen<br />

S3 1985 bis 1990, Zweizylinder- Block- und Tandemmotoren, Aluminium-Deltabox-Profilrahmen<br />

Grand Prix 350<br />

Zweizylinder bis 350 cm³, Mehrzylinder luftgekühlt bis 550cm³ Hubraum<br />

Open Grand Prix<br />

Offene Klasse ab 245 cm³ Hubraum ohne Baujahrbeschränkung<br />

KlasseneinteilungViertakt 2014<br />

Die Einteilung der Klassen erfolgt teilweise in Anlehnung an das international empfohlene Reglement für historische<br />

Motorräder bzw. für Supersport/<strong>Superbike</strong>-Motorräder. Eigenbau-Fahrwerke mit Motoren von Serienherstellern sind<br />

erlaubt, sofern sie den technischen Anforderungen und Reglement entsprechen.<br />

Für alle aufgeführten Klassen gilt das ausführliche technische Reglement im Anhang Technik.<br />

Klassik Oldtimer<br />

(Motorräder bis Baujahresgrenze 1984, Rad-/Reifengrößen 16“, 18“, 19“)<br />

Klassik 500 Hubraum: bis 500 cm³, Luftgekühlt, (geeignet z.B. für die Klassik-Klassen J, K, U, V, O)<br />

Klassik 750 Hubraum: Zweizylinder bis 750 cm³, Mehrzylinder bis 550 cm³, (geeignet z.B. für Klassik-Klasse W)<br />

Klassik Open Hubraum: Mehrzylinder über 550 cm³, (geeignet z.B. für Klassik-Klasse X, O)<br />

Klassik <strong>Superbike</strong> / Supersport<br />

Klassik Supersport: Baujahresgrenze: bis 1999 nach dem internationalen Reglement für diese Klasse der damaligen Zeitepoche<br />

<strong>Superbike</strong> Klassik: Baujahresgrenze: 1985 bis 1991<br />

<strong>Superbike</strong> 90: Baujahresgrenze: 1992 bis 1999<br />

<strong>Superbike</strong> Open: Baujahresgrenze: 1985 bis 1991<br />

Klassik Twins<br />

(Maximal Zweizylinder, keine Baujahresgrenze)<br />

Big Twins: Zweiventilmotoren, luftgekühlt, Hubraum über 990 cm³<br />

Toptwins: Zweiventilmotoren, luftgekühlt, Hubraum unter 990 cm³, Vierventilmotoren, flüssigkeitsgekühlt, Hubraum bis 650 cm³<br />

Klassik Youngtimer<br />

Klassik Junior/Youngster<br />

(Altersbeschränkung der Teilnehmer unter 18 Jahre, Stichtag 1. Veranstaltung,<br />

Nachweis über Rennstreckenerfahrung im Nachwuchsbereich Youngster-Cup, etc. erforderlich)<br />

Klassik Senior<br />

(Teilnehmer ab 18 Jahren)<br />

Für die Klassik Youngtimer (Junior, Senior) gilt folgende Basis-Regel:<br />

Motorräder müssen von Serienmaschinen abstammen und wesentliche Merkmale wie Silhouette, Rahmen und Motor enthalten:<br />

bis 400ccm, 4 Zylinder, bis Baujahr 2003<br />

(z.B. Kawasaki ZXR400, Honda VFR400R/RVF400R/CBR400, Suzuki GSXR400, Yamaha FZR400)<br />

bis 500ccm, 2 Zylinder, bis Baujahr 2003 (Ausnahme Ducati 600SS/Monster erlaubt)<br />

(z.B. Honda CB500, Kawasaki GPZ500S/ER5,Suzuki GS500E)<br />

unter 700ccm, 1 Zylinder, bis Baujahr 2003<br />

(z.B. Yamaha SRX/SZR 660, MZ Skorpion 660, KTM Duke I+II)<br />

Veranstaltungen 2014 (Änderungen möglich)<br />

17.-20. April<br />

Classico Moto, Franciacorta<br />

16.-18. Mai<br />

Sachsenring Classic, Sachsenring<br />

30. Mai-01. Juni<br />

Odenwaldring Klassik, Walldürn<br />

28.-29. Juni<br />

Motorradrennen, Dahlemer Binz<br />

26.-27. Juli<br />

Prinzenpark Revival, Oschersleben<br />

02.-03. August<br />

Sparkassen GP, Schleizer Dreieck<br />

27.-28. September<br />

Frohburger Dreieckrennen<br />

03.-05. Oktober<br />

Lausitzring Klassik, Eurospeedway<br />

Motoren wollen…<br />

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03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

21


hell‘s gate hard enduro<br />

Die GoldenTyre Werksfahrer Graham Jarvis<br />

(Husqvarna) und Jonny Walker (KTM) dominierten<br />

das Hell’s Gate Hard Enduro im toskanischen<br />

Il Ciocco (IT) und siegten beim ersten<br />

Rennen der magic7, den wichtigsten Extreme<br />

Enduro Rennen der Welt. Während sich Hard<br />

Enduro Dominator Graham Jarvis bei diesem<br />

Rennen den vierten Sieg in Folge sicherte, gelang<br />

seinem britischen Landsmann Walker der<br />

dritte Vizetitel in Folge. Beide Piloten sind damit<br />

zweifelsohne das Nonplusultra beim Gipfelsturm<br />

auf den Hell´s Pike.<br />

Ganz nach Walkers Manier gewann er den<br />

Start vor Jarvis und beanspruchte für sich bereits<br />

den Sieg im Qualifikationsrennen am Vormittag.<br />

In den ersten beiden Sonderprüfungen<br />

setzte Walker die Bestzeit, die nur von Jarvis<br />

in Runde 3 und 4 unterboten werden konnte.<br />

Mit einem komfortablen Vorsprung von 16 Sekunden<br />

auf seinen Rivalen krönte<br />

Walker seine Leistung in der Qualifikation<br />

und sicherte sich somit den<br />

ersten Startplatz für das Hauptrennen<br />

am Nachmittag.<br />

Es gilt fünf brutale Runden um<br />

den Hell‘ Gate Berg zu absolvieren.<br />

Walker gelingt der Holeshot beim<br />

MotoGP ähnlichen Start und er versucht<br />

sich umgehend von seinen<br />

Verfolgern zu lösen. Graham Jarvis<br />

der nach dem Start ins Mittelfeld<br />

zurück fiel, machte auf Walker<br />

schnell Boden gut. Der Husqvarna<br />

Werkfahrer holte den jungen KTM<br />

Werksfahrer Walker letztendlich ein<br />

und übernahm schon nach der Hälfnunmehr<br />

durch die Zeitlimits dezimierten Fahrerfeld<br />

davon. Nach Erreichen des Hell’s Gipfels<br />

war Walker der zweite Fahrer und damit<br />

der letzte Pilot, der das strapaziöse Rennen<br />

offiziell beendete.<br />

Stimmen der Fahrer:<br />

GoldenTyre-Piloten dominierten das<br />

Hell’s Gate Hard Enduro 2014<br />

GoldenTyre, Bientina<br />

te der ersten Runde die Führung.<br />

Kurz nach dem Führungswechsel sah sich Jarvis<br />

einer Attacke von Walker ausgesetzt, doch<br />

einmal an der Spitze des Feldes wuchs der<br />

Vorsprung des GoldenTyre Piloten kontinuierlich<br />

an. Dem Tempo von Jarvis hatte kein anderer<br />

Fahrer im Feld etwas entgegen setzten.<br />

Der Brite Jarvis meisterte den letzten Anstieg<br />

ebenso souverän, und erreichte den Hell’s Gipfel<br />

mit 22 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten<br />

Jonny Walker. Jarvis sicherte sich<br />

damit den vierten Sieg in Folge und trägt sich<br />

damit in die Hell’s Gate Geschichtsbücher als<br />

erfolgreichster Pilot aller Zeiten ein.<br />

Walker fand zu spät seinem Rhythmus, erst<br />

in Runde drei als bereits die Dunkelheit einsetzte,<br />

konnte Zeit gutmachen. Bei schlechter<br />

werdenden Wetterbedingungen fuhr der<br />

GoldenTyre Fahrer seinerseits dem restlichen,<br />

Graham Jarvis (Husqvarna, GoldenTyre):<br />

„Das Hell‘ Gate zum vierten Mal zu gewinnen<br />

ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin hier, in den<br />

letzten Jahren schon oft gefahren, aber dieser<br />

Sieg bedeutet mir sehr viel, weil es ein sehr<br />

hartes und kraftraubendes Rennen gewesen<br />

ist. Ich qualifizierte mich als zweiter und ging<br />

schon in der ersten Runde in Führung. Von da<br />

an fuhr ich mein eigenes Rennen und war in<br />

der Lage die Pace, in Front liegend, zu kontrollieren.<br />

Das ich ein Rennen schon zu so einem<br />

frühen Zeitpunkt in der Saison gewinnen konnte<br />

gibt mir einen großen Vertrauensschub und<br />

motiviert mich für den Rest des Jahres.<br />

Jonny Walker (KTM, GoldenTyre):<br />

„Obwohl ich als erster in das Hauptrennen ge<strong>start</strong>et<br />

war, konnte ich mich nicht absetzten.<br />

Schon in der ersten Runde fühlte ich, ich würde<br />

einen Fehler nach dem anderen machen<br />

und war nicht in der Lage, so zu fahren wie ich<br />

es eigentlich in der Lage bin zu tun. Graham<br />

überholte mich schon nach der Hälfte der ersten<br />

Runde. Ich blieb kurz an Ihm dran, doch<br />

seine Pace war zu stark und er zog davon.<br />

In der dritten Runde lief es dann besser. Ich<br />

fand meinen Rhythmus und wurde schneller.<br />

Unglücklicherweise war Graham schon viel zu<br />

weit vorne um Ihn noch einzuholen. Es war<br />

aber gut zu wissen dass ich jetzt besser unterwegs<br />

war. Im Großen und Ganzen denke ich,<br />

dass das Rennen härter als jemals zuvor war.<br />

Es ist mein dritter Vizetitel hintereinander in<br />

Hell‘ Gate – aber ich bin glücklich, einer von<br />

zwei Fahrern zu sein, die dieses Rennen beendet<br />

haben.<br />

Andreas Lettenbichler 4. Platz (KTM, Golden-<br />

Tyre):<br />

„Es war heute nicht so schlecht. Während<br />

des qualifying heute Morgen<br />

war der Boden gut und ich habe die<br />

Sonderprüfung genossen, aber das<br />

Rennen am Nachmittag war hart.<br />

Ich bin glücklich mit dem vierten<br />

Platz. Letzte Woche war noch nicht<br />

klar, ob ich überhaupt an den Start<br />

gehen könnte. Ich bin gut gefahren<br />

und das Motorrad fühlte sich gut an<br />

und das Team hat hervorragende Arbeit<br />

geleistet. Es gab diesmal viele<br />

Steigungen mit Wasser und Felsen –<br />

es war sehr hart, extremer als sonst.<br />

Für mein erstes Rennen im Red Bull<br />

KTM Team bin ich voller Zuversicht<br />

und zufrieden.<br />

Die beiden Erstplatzierten Graham Jarvis (re.) und Jonny Walker in Action.<br />

22 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Fotos: Archiv<br />

DAMALS UND HEUTE<br />

WENN DER SACHSENRING RUFT!


ROAD RACING<br />

Didier grams 2014 - alte wege - neue wege<br />

Text und Interview: André Birkenkampf, Fotos: highsidePR T. Börner, Team<br />

Neun Siege aus zehn Rennen bei den <strong>Superbike</strong>rn<br />

in der International Road Racing Championship<br />

(IRRC) – so sieht die Bilanz von Didier<br />

Grams am Saisonende 2013 aus.<br />

Nachdem der Limbacher Jung 2012 den Titel<br />

dem Niederländer Branko Srdanov überlassen<br />

musste, war es das große Ziel von Team und<br />

Fahrer, diese Niederlage 2013 auszubügeln,<br />

was auch eindrucksvoll gelang.<br />

Das Team von W&G Motorsport, das sich<br />

2012 neu gründete und seitdem mit einer<br />

BMW S1000RR an den Start geht, sah die erste<br />

Saison 2012 auf dem neuen Motorrad und<br />

dem am Ende stehenden zweiten Gesamtrang<br />

nicht als Niederlage, sondern eindeutig auch<br />

als Lehrjahr. Der Kampf um den Titel blieb<br />

jedenfalls bis zum letzten Saisonlauf in Frohburg<br />

offen, was nicht zuletzt auch der permanenten<br />

Entwicklungsarbeit und des besseren<br />

Verständnisses von Fahrer, Team und Maschine<br />

geschuldet war.<br />

Bei Didier Grams´ Gastauftritten in der IDM<br />

2012 und 2013 am Sachsenring lagen Freud<br />

und Leid jeweils eng beieinander. Nachdem er<br />

im ersten Lauf 2012 seine Maschine im Kampf<br />

um die Top Ten im Kiesbett versenkte, sah die<br />

Prognose für Lauf zwei eher düster aus. Hier<br />

zeigte sich dann die Erfahrung der Truppe um<br />

Teamchef Albrecht Wendritsch, die es verstand,<br />

aus dem in die Box zurückkehrenden<br />

Trümmerhaufen innerhalb von drei Stunden<br />

ein einsatzfähiges Bike zu machen, mit der er<br />

im zweiten Rennen wieder ins Geschehen eingreifen<br />

konnte – am Ende stand Platz elf, den<br />

Didier in Hinblick auf das anstehende Finale<br />

der IRRC mit etwas angezogener Handbremse<br />

in der Kategorie <strong>Superbike</strong> einfuhr. Nach den<br />

Änderungen im Reglement 2013, die nun den<br />

Start in der Superstock-Klasse ermöglichte,<br />

gelang im ersten Rennen mit Platz drei sofort<br />

der Sprung aufs Podium, übrigens Didiers erstes<br />

Podium auf dem Sachsenring. Diesmal<br />

dauerte jedoch das zweite Rennen für ihn nur<br />

zwei Runden, bevor es in der gleichen Kurve<br />

wie ein Jahr zuvor erneut zu Kleinholz an der<br />

Maschine kam. Positiv fürs Team: Man hatte<br />

diesmal etwas mehr Zeit für die Reparatur!!!<br />

Didier Grams gehört außerdem seit vielen Jahren<br />

zum festen Bestandteil beim Macau Grand<br />

Prix. Auf dem Guia Circuit, der durch die Häuserschluchten<br />

der 50 Kilometer westlich von<br />

Hongkong gelegenen Sonderverwaltungszone<br />

der Volksrepublik China führt, landete er dort<br />

2013 mit Platz acht seinen bis dahin wohl<br />

größten Coup. Er kämpfte mit Jeremy Toye<br />

von Rico Penzkofers Team penz13.com und<br />

Lee Johnston von East Coast Racing sogar<br />

zeitweise um Platz sieben. Damit unterstrich<br />

er nicht nur seine Leistungen in der IRRC, sondern<br />

auch bei den ganz großen Cracks des internationalen<br />

Road Racing-Geschehens.<br />

Mit seinen Gesten auf dem Bike nach einem<br />

erfolgreich absolvierten Rennen, seiner Fanverbundenheit<br />

und seiner Loyalität gegenüber<br />

seinen Fans und Unterstützern gehört er nicht<br />

erst seit kurzem zu den deutschen Aushängeschildern<br />

in diesem Sport.<br />

So soll es auch 2014 weitergehen. An erster<br />

Stelle steht die Titelverteidigung in der IRRC<br />

und ein erneuter Auftritt in Macau. Hinzu<br />

kommt Mitte Mai der Start bei den Vauxhall<br />

International 2014 North West 200. Diese Veranstaltung<br />

zählt mit über 100.000 Besuchern<br />

nach den Rennen auf der Isle of Man zu den<br />

legendärsten Road Racing Veranstaltungen<br />

der Welt. Namen wie John McGuinness, Michael<br />

Rutter, Guy Martin, Alastair Seeley und Michael<br />

und William Dunlop gehören seit Jahren<br />

zum Programm auf der Traditionsrennstrecke<br />

in Irland. Fest steht hier die Teilnahme an den<br />

Rennen der Klassen <strong>Superbike</strong> und Superstock.<br />

Des Weiteren könnte sich Didier Grams 2014<br />

gut vorstellen, den einen oder anderen Einsatz<br />

in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zu bestreiten.<br />

Er wäre sicherlich für einige Teams<br />

eine interessante Option.<br />

Das Team 2014 v.l.: Albrecht Wendritsch (Teamchef, Leiter Technik), Didier Grams (Rider),<br />

Jens Grams (Mechaniker, Teamorganisator), Steffen Süss (Mechaniker)<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

27


ROAD RACING<br />

Interview didier grams und<br />

albrecht wendritsch<br />

Didier, wie zufrieden warst Du mit der letzten<br />

Saison?<br />

D.G.: Sehr zufrieden, die Saison ist sehr gut<br />

gelaufen, hat mir riesig Spaß gemacht, alle<br />

Sponsoren waren wieder hinter mir gestanden,<br />

auch natürlich BMW. Das Motorrad ging super,<br />

Albrecht hat es prima abgestimmt. Wir hatten<br />

viel Spaß im Team und haben am Ende gesehen,<br />

was wir alles aus uns rausholen können,<br />

nämlich wieder den Meistertitel der International<br />

Road Racing Championship.<br />

Das war jetzt das zweite Jahr auf einer BMW.<br />

Was habt ihr aus dem ersten Jahr in das zweite<br />

mitnehmen können?<br />

A.W.: Die Saison 2012 war nicht nur die erste<br />

mit BMW, sondern ganz und gar die erste<br />

mit dem neuen Team, da war ja abzusehen,<br />

dass es hier und da mal Schwierigkeiten geben<br />

wird. Hauptsächlich haben wir uns meiner<br />

Meinung nach in Sachen Fahrerksabstimmung<br />

verbessert. Wir haben das Motorrad so hinbekommen,<br />

dass es für Didier leichter zu fahren<br />

war. Das war sicher der Erfolgsgarant und das<br />

Erfolgsgeheimnis der Saison 2013.<br />

Höhen und Tiefen liegen im Motorradsport<br />

ja immer eng beieinander. Was waren denn<br />

für Dich 2013 die schönsten und die enttäuschendsten<br />

Momente?<br />

D.G.: Das schönste war natürlich, in der IRRC<br />

von zehn Rennveranstaltungen neun Stück zu<br />

gewinnen, das ist ein Riesenerfolg. Dann der<br />

Sachsenring. In der Superstock-Klasse teilzunehmen<br />

und gleich im ersten Rennen als Dritter<br />

auf dem Podium zu stehen... da hab ich<br />

die Welt nicht mehr begriffen, hab mich riesig<br />

gefreut. Doch das Enttäuschendste kam gleich<br />

in dem Rennen danach. Der Vorderradrutscher,<br />

der mich ins Aus beförderte, das war heavy.<br />

Ansonsten ist die Saison klasse gelaufen.<br />

Albrecht, 2012 ist Didier am Sachsenring<br />

im ersten Rennen gestürzt. Wie habt ihr als<br />

kleines Team mit wenigen Ressourcen die<br />

Maschine für den zweiten Lauf bei der IDM so<br />

schnell wieder hinbekommen?<br />

A.W.: Du musst dann einfach schnell und effektiv<br />

arbeiten, dann geht das schon.<br />

Didier, reden wir kurz über Macau. Wie erklärst<br />

Du Dir Deinen Riesensprung nach<br />

vorn?<br />

D.G.: Wir sind einfach locker und entspannt<br />

nach Macau gefahren und haben gesagt, wir<br />

müssen nochmal unser Bestes geben, jetzt,<br />

wo alle ihre Motorräder schon in den Winterschlaf<br />

gelegt haben und wir noch mal unterwegs<br />

sind. Ich bin die Trainings und die Rennen<br />

ganz locker angegangen, hab mich gleich<br />

wohlgefühlt. Nach ein paar kleinen Veränderungen<br />

am Fahrwerk, die Albrecht super hinbekommen<br />

hat, sind die Zeiten dann nach unten<br />

gepurzelt und es ging in der Tabelle immer<br />

weiter nach oben. Im Zeittraining gab’s dann<br />

den Startplatz neun und im Rennen konnte ich<br />

dann noch eins drauflegen und als achter in<br />

die Top Ten fahren.<br />

Albrecht, Du kanntest ja aus 2012 die Daten<br />

von Macau. Wie konnte Didierdavon profitieren?<br />

A.W.: 2012 waren wir ja das erste Mal mit der<br />

BMW dort, es lief auch nicht besonders. Die<br />

Saison 2013 hat da mehr hergegeben, hat die<br />

Erfahrungswerte gebracht, die einem sagen,<br />

was man wohin verändern kann und muss.<br />

Dadurch haben wir die Maschine ganz gut hinbekommen.<br />

Zusammen mit Didiers Erfahrung<br />

dort – er <strong>start</strong>ete zum vierten Mal – hats dann<br />

gut gepasst.<br />

Gibt es in Macau eine gewisse Zusammenarbeit<br />

mit anderen Teams – Rico Penzkofer zum<br />

Beispiel?<br />

A.W.: Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu<br />

Ricos Team, wobei es im Road Race-Bereich<br />

generell so ist, dass zwischen den Teams ein<br />

freundschaftliches Verhältnis besteht. Das ist<br />

nicht so wie in der MotoGP, wo keiner was verrät<br />

und jeder nur sein Ding macht. Trotzdem<br />

muss sich jeder selbst seine Erfahrungen erarbeiten.<br />

Natürlich gibt einem jeder gerne Ratschläge,<br />

aber ob die dann auf uns passen, ist<br />

was anderes. Man lässt sich dann schon mal<br />

verleiten, in die falsche Richtung zu arbeiten.<br />

Wir haben gesagt, wir machen unsere eigenen<br />

Erfahrungen und aus. Das machen die anderen<br />

auch nicht anders. Wenn man aber mal<br />

ein Ersatzteil braucht, wird natürlich überall<br />

geholfen.<br />

Didier, was hast Du als Fahrer denn dieses<br />

Jahr anders gemacht, um auf Platz acht in<br />

Macau zu landen?<br />

D.G.: Man muss als Fahrer dort einfach Spaß<br />

haben, entspannt auf der Maschine sitzen und<br />

Gas geben. Klar muss man mit der Strecke<br />

klar kommen. Die vier Jahre Erfahrung, die ich<br />

dort jetzt habe, sind Gold wert, man kennt die<br />

Strecke langsam, im ersten Training weißt Du<br />

gleich, wo Du bist. Und klar geht es am Ende<br />

dann um die Zehntelsekunden, die man dann<br />

erst zum Schluss hin findet. Aber generell<br />

muss man sich von Anfang an auf dem Motorrad<br />

wohlfühlen und einfach locker rumballern.<br />

Das führt dann zu Erfolg. Und natürlich zur<br />

Popularität. Die Runde, die ich gefilmt habe,<br />

haben auf YouTube bisher schon über 330000<br />

Leute angesehen, das find ich super – und das<br />

hilft natürlich auch bei der Sponsorensuche<br />

Der Name Didier Grams ist mittlerweile schon<br />

ganz schön bekannt.<br />

Hast Du denn speziell in Macau Fahrer, an denen<br />

Du Dich orientierst?<br />

D.G.: Das ist immer schwer. Die schnellen<br />

Zeiten musst du dir ganz alleine einfahren.<br />

Wenn du z. B. im Training mit einer schnelleren<br />

Gruppe mitfahren willst, bist du ruck<br />

zuck auch mal eingeklemmt und wirst ausgebremst<br />

– das bringt keine <strong>Speed</strong>.<br />

Ihr wart ja nur mit einem kleinen Rumpf-<br />

Team in Macau. Was ging Dir denn durch den<br />

Kopf, als Didier an achter Stelle liegend die<br />

Ziellinie überquert hat?<br />

A.W.: Natürlich mussten wir dort schon kleine<br />

Brötchen backen, mehr gibt unser Budget ja<br />

nicht her. Wenn man sich angeschaut hat, wie<br />

ein Michael Rutter, der mit dem kompletten<br />

Team aus der englischen <strong>Superbike</strong> und<br />

technisch voll hochgerüstet anrückte, konnte<br />

einem schon Angst werden. Aber schon in den<br />

Trainings hat sich das angekündigt, dass mit<br />

unserem Serienmotorrad ein Achtungserfolg<br />

28 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


ROAD RACING<br />

möglich ist. Und wenn sich der Fahrer auf dem<br />

Bike wohlfühlt, dann klappt das auch, gerade<br />

auf so einer Strecke, auf der kein Fehler passieren<br />

darf. Wir waren ja zusammen mit Frank<br />

Heidger und dessen Fahrer Marc Fissette und<br />

hatten dort ein gemeinsames Team, von da gab<br />

es natürlich auch ein wenig Unterstützung.<br />

Wie hoch war denn dann Dein Blutdruck, als<br />

Du als Teamchef während des Rennens an<br />

der Boxenmauer gestanden<br />

bist?<br />

A.W.: Sicher nicht ganz so<br />

hoch wie der von Jens Grams,<br />

dem Vater von Didier. Der war<br />

garantiert noch ein bisschen<br />

mehr aufgeregt als ich. Aber<br />

ich hab das Rennen ziemlich<br />

kühl mitverfolgt. Eigentlich<br />

wäre sogar noch ein wenig<br />

mehr drin gewesen. Wir hatten<br />

zum Beispiel keinen speziellen<br />

Qualyfier-Reifen mit.<br />

Ein Horst Saiger schon. Hätten<br />

wir so einen Reifen im<br />

Zeittraining fahren können,<br />

wäre Didier sicher noch ein<br />

oder zwei Plätze weiter vorne<br />

gewesen und hätte sich dann<br />

im Rennen nicht so lange mit<br />

dem Fahrer vor sich aufhalten<br />

müssen, dann wäre es noch<br />

ein oder zwei Plätze nach vorne gegangen.<br />

Aber das sind nur Gedankenspiele. Natürlich<br />

war ich an der Boxenmauer aufgeregt und<br />

froh, wenn unser Fahrer Runde für Runde vorbeikommt<br />

und am Ende heil im Ziel ist.<br />

Was steht 2014 alles an?<br />

D.G.: Natürlich die IRRC. Da erwarten wir eine<br />

schwere Saison. Die Holländer und die Belgier<br />

rüsten auf, das kommt einiges nach. Außerdem<br />

geht’s nach Irland, die Northwest 200<br />

fahren und im November fliegen wir wieder<br />

nach Macau.<br />

Welche Zielvorgaben hat Didier für die Northwest<br />

200 und für Macau?<br />

A.W.: Für unser kleines Team ist es ja schon<br />

ein Erfolg, wenn wir solche Sachen wie die<br />

200 oder Macau überhaupt stemmen können,<br />

überhaupt eingeladen werden. Wenn dann<br />

noch die Platzierung passt, ist das noch besser.<br />

Die Northwest 200 ist für uns eine völlig<br />

neue Dimension. Erstens ist es doch ziemlich<br />

weit weg von zuhause, und dann sind da ja<br />

so zwischen 100 und 150000 Zuschauer. In<br />

Großbritannien ist Road Racing ungemein populär,<br />

das ist schon nochmal eine ganz andere<br />

Hausnummer. Für uns ist es eine feine Sache.<br />

Wir wollen uns einfach gut schlagen, nichts<br />

übers Knie brechen, aber dich denke, wir werden<br />

dort nicht so schlecht aussehen.<br />

2014 die Northwest 200 – kommt danach die<br />

Ile of Man, die TT?<br />

D.G.: Ich werde die Northwest so angehen wie<br />

Macau. Hinfahren und lernen, von Jahr zu Jahr<br />

mehr. Die TT ist natürlich eine interessante Angelegenheit.<br />

Aber wir haben es letztes Jahr ja<br />

an unseren IRRC-Kollegen<br />

Branko Srdanov<br />

oder Steven Michels<br />

gesehen. Schnell mal<br />

hinfahren und schnell<br />

mal mitfahren – das<br />

geht dort überhaupt<br />

nicht. Da rennt man<br />

sich dann nur schnell<br />

mal den Kopf ein, was<br />

beide schmerzhaft lernen<br />

mussten. Wenn ich<br />

das mal angehe, dann<br />

würde ich das langsam<br />

machen. Bestes Beispiel<br />

ist da der Horst<br />

Saiger, der sich am Anfang<br />

hinten angestellt -<br />

aber die Rennen abgeschlossen hat. So würde<br />

ich das auch machen. Die Vorbereitung muss<br />

zu 100 Prozent stimmen. Ich kann Dir nicht<br />

sagen, ob ich die TT mal fahre, da muss man<br />

abwarten.<br />

Bist Du der Meinung, dass manche Fahrer die<br />

Geschichte einfach zu blauäugig angehen?<br />

D.G.: Das Gefühl hab ich schon. Zu einer TT<br />

gehört mehr, als nur ein wenig Erfahrung im<br />

Road Racing. McGuinness,<br />

Dunlop etc. – das sind alles<br />

erfahrene, gestandene und<br />

reife Leute, die schon in vielen<br />

anderen Klassen gekämpft<br />

haben, auch schon viele TT-<br />

Läufe hinter sich haben.<br />

Jetzt sind sie die Stars, aber<br />

am Anfang waren die auch<br />

nicht gleich vorne mit dabei.<br />

So muss man das angehen:<br />

langsam. Erst mal schauen,<br />

ob eine Qualifikation gelingt,<br />

wenn nicht, nächstes Jahr<br />

nochmal versuchen, das Jahr<br />

darauf nochmal. Zu sagen:<br />

Hey, ich fahr unter die Top-15<br />

und ich werde bester Newcomer<br />

– das ist sicher gefährlich.<br />

Locker und entspannt<br />

das ganze angehen, nach und<br />

nach den Kurs kennenlernen,<br />

ich glaube, das ist das bessere Rezept.<br />

Wie wird denn 2014 finanziell gestemmt?<br />

Unterstützt euch BMW weiter? Habt ihr neue<br />

Sponsoren?<br />

D.G.: Durch die IRRC-Meisterschaft und Macau<br />

ist die Aufmerksamkeit schon größer geworden,<br />

es kommen schon noch neue Sponsoren<br />

dazu, gottseidank bleiben aber auch die alten<br />

erhalten – natürlich auch BMW. Wer mich so<br />

alles unterstützt, könnt Ihr auf meiner Homepage<br />

didiergrams.de nachlesen.<br />

Gibt es Änderungen im Team?<br />

A.W.: Wir haben das Team ein wenig verkleinert.<br />

Der Fahrer bleibt (lacht), Steffen Süß,<br />

Jens Grams, Albrecht Wendritsch – das ist erst<br />

mal das Grund-Team. Dann werden wir von<br />

Rennen zu Rennen sehen, wen wir eventuell<br />

noch brauchen, wer uns noch helfen kann.<br />

Auf der Northwest – gibt es für Euch da Unterstützung<br />

von Pirelli?<br />

A.W.: Wir haben zu Pirelli einen sehr guten<br />

Kontakt, die waren sogar in Macau. Für die<br />

Northwest gibt es sogar Spezialreifen, weil die<br />

Strecke so schnell ist, da haben wir von Pirelli<br />

schon die Zusage, dass wir Unterstützung bekommen<br />

und das passende Material erhalten<br />

werden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch, viel Erfolg in<br />

2014, eine unfallfreie Saison und in Frohburg<br />

wieder den IRRC-Pokal – das wünscht euch<br />

die <strong>Speed</strong> und ihre Leserschaft.<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

29


SUPERBIKE*IDM - STEFAN NEBEL EXKLUSIV<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Text und Interview: André Birkenkampf<br />

Stefan Nebel - Vollblutracer aus<br />

Leidenschaft<br />

Der am 13. Februar 1981 geborene Stefan Nebel<br />

gehört auch 2014 zu den erfahrensten <strong>Superbike</strong>-Piloten<br />

in der IDM. Nach vier Jahren<br />

auf einer KTM wechselte er 2013 ins Team von<br />

Wilbers BMW Racing und war dort hauptsächlich<br />

mit der Entwicklungsarbeit an der neuen<br />

HP4 beschäftigt. In der kommenden Saison<br />

soll sich die Arbeit nun auch in den Ergebnissen<br />

besser wiederspiegeln und das Ziel von<br />

Stefan ist ganz klar, die Lücke zur Spitze weiter<br />

zu schließen. Nach einigen Achtungserfolgen<br />

2013 soll nun mehr Konstanz Einzug halten<br />

um das Podium vom letzten IDM-Lauf auf<br />

das auch 2014 tun.<br />

Was habt ihr während der letzten Saison konkret<br />

am Bike verbessert?<br />

Es ging in erster Linie darum, das elektronische<br />

Fahrwerk zu verstehen und die Vorteile<br />

zu nutzen. Auch war es nicht einfach auf dem<br />

richtigen Weg zu bleiben, da die vielen Möglichkeiten<br />

einen sehr schnell aus der Bahn<br />

werfen können und übers Ziel hinaus schießen<br />

lassen. Wir haben aber in dem Bereich sehr<br />

viel gelernt und es immer besser in den Griff<br />

bekommen.<br />

Gab es eine konkrete Aufgabenverteilung zwidem<br />

Lausitzring über die kommende Saison<br />

zu untermauern. Dass Stefan in der Lage ist,<br />

ein Team zum Erfolg zu führen, brauchen wir<br />

hier wohl nicht mehr besonders hervorzuheben.<br />

Was er zur den anstehenden Aufgaben zu<br />

sagen hat, lesen Sie liebe Leser bitte selbst.<br />

Stefan, Du warst im letzten Lauf der IDM-<br />

Saison 2013 mit der BMW HP4 aufs Podium<br />

gefahren. Ist die Maschine jetzt reif für ganz<br />

vorne?<br />

Ich gehe davon aus das wir in diesem Jahr konstant<br />

um Podiumsplätze fahren können. Wir<br />

haben uns 2013 stetig verbessert und werden<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Foto: Team Wilbers<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Freud und Leid liegen im Motorsport meist eng beieinander -<br />

auf dem Sachsenring krachte es zwischen Stefan Nebel, Bastien Mackels und Kevin Valk.<br />

30 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


schen Dir und Lucy Glöckner?<br />

Eigentlich nicht. Jedoch ist es schon so, dass<br />

ich aufgrund meiner Erfahrung die Entwicklung<br />

etwas klarer vorantreiben kann. Lucy war<br />

gut damit bedient, sich darauf zu konzentrieren<br />

das <strong>Superbike</strong> besser kennen zu lernen. Es<br />

war ja auch erst ihr zweites Jahr.<br />

Du warst schon dreimal IDM-Meister, zuletzt<br />

in der <strong>Superbike</strong> 2005. Wäre es nicht mal<br />

wieder Zeit für eine Meisterschaft?<br />

Natürlich. Jedoch ist seit 2005 viel passiert.<br />

Es gab einige Teamwechsel die nicht geplant<br />

waren. Und nachdem ich 2008 bereits pausiert<br />

habe und dann glücklicherweise mit KTM<br />

wieder zurückkommen konnte, haben wir inklusive<br />

einer Neuentwicklung und Vizetitel sowie<br />

2 mal Konstrukteurstitel tolle Ergebnisse<br />

eingefahren. Das Jahr 2011 war früh durch<br />

Verletzung erledigt und 2012 war ich in den<br />

USA. Na und letztes Jahr haben wir hoffentlich<br />

alles für 2014 vorbereitet!<br />

SUPERBIKE*IDM - STEFAN NEBEL EXKLUSIV<br />

nicht immer alles nach Regeln und Gesetzen<br />

durchziehen sondern sich flexibler aufstellen.<br />

Nach dem Jahr 2013 denke ich aber, dass die<br />

IDM auf einem guten Weg ist!<br />

Du fährst 2014 weiter für Wilbers in der IDM,<br />

entwickelst die HP4 weiter, bist bei Philip<br />

Hafeneger als Renntrainer unterwegs und<br />

für Dunlop als Testfahrer. Welcher Job macht<br />

denn am meisten Spaß?<br />

Das sind alles 3 ganz verschiedene Sparten.<br />

Jedoch ist und bleibt das Rennen fahren Nummer<br />

1. Bei den Hafeneger Renntrainings ist es<br />

einfach der Spaß, dass man sieht wie sich alle<br />

bemühen es täglich besser zu machen und<br />

die Leidenschaft, die man teilt. Das wird mit<br />

Sicherheit auch in Zukunft meine Arbeit bleiben.<br />

Dunlop ist sehr gut für mich und mein<br />

Verständnis was Reifen und Entwicklung angeht.<br />

Hier kann ich eigentlich bei jedem Test<br />

selber lernen, das macht mich als Fahrer noch<br />

kompletter.<br />

Es gab Mitte letzter Saison leichte Unstimmigkeiten<br />

mit Deinem Teamchef. Kannst Du<br />

uns sagen worum es da ging?<br />

Es ging dort eigentlich um nichts Spezielles.<br />

Es war mehr ein wach rütteln für uns alle. Das<br />

Jahr war für keinen einfach und dann brauchte<br />

man auch mal einen Ruck durchs Team.<br />

So wie ich Benny kenne ist er ja nicht unbedingt<br />

nachtragend, oder ist das bei Euch Fahrern<br />

anders?<br />

Es war ja positive Kritik. Dass es nach außen<br />

kam und auch Dinge gesagt wurden, die vielleicht<br />

auch keinen was angehen, ist nun mal<br />

so und kommt immer mal wieder vor. Wir<br />

verstehen uns aber bestens, sonst würde ich<br />

mit Sicherheit auch nicht mit Burkhard September<br />

und allen Beteiligten die Saison 2014<br />

angehen!<br />

Du bist mittlerweile 33 Jahre alt - wie sehen<br />

denn Deine Zukunftspläne konkret aus?<br />

Es ist ja nicht so, dass ich ans Aufhören denke.<br />

Jedoch kann man sich denken, dass ich mein<br />

Leben lang auf irgendeinem Moped fahren<br />

möchte. Die Hafeneger Renntrainings sind seit<br />

8 Jahren mein zu Hause neben den Rennen.<br />

Und das wird auch so belieben.<br />

2014 fährt Max Neukirchner wieder bei Euch.<br />

Wie schätzt Du ihn im Kampf un die Meisterschaft<br />

ein?<br />

Er ist ein Top WM Fahrer der aber auch durch<br />

harte Zeiten gegangen ist und viel Erfahrung<br />

hat. Besonders auf der Ducati mit den Backgrounds<br />

die er hat wird er überall stark sein.<br />

Und wie den Titelverteidiger Markus Reiterberger?<br />

Reiti hat sich im Jahr 2013 die Nr. 1 verdient<br />

geholt. Er wird derjenige sein, der zu schlagen<br />

sein wird.<br />

Welche Serie im internationalen Motorradrennsport<br />

interessiert Dich am meisten und<br />

warum?<br />

Das würde ich unterscheiden in Freizeit und<br />

Beruf. In meiner Freizeit und zur Entspannung<br />

liebe ich es die MX WM oder AMA Supercross<br />

zu verfolgen und bin ein Fan der ganzen Motocross<br />

Szene. Was meinen Beruf und Leidenschaft<br />

angeht ist natürlich die SBK WM und die<br />

AMA SBK ganz vorn. MotoGP ist wieder sehr<br />

interessant geworden und auch etwas, was ich<br />

mir gern anschaue und dabei mitfiebern.<br />

Hast Du gute Freunde in diesen Serien und<br />

um wen handelt es sich da genau?<br />

Ich kenne einige aus der AMA aus der WM und<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Diesen Zweikampf gegen den amtierenden deutschen Meister<br />

Markus Reiterberger (21) soll es 2014 öfter zu sehen geben.<br />

Als Du vor 12 Jahren in der IDM angefangen<br />

hast, was war denn damals anders als heute?<br />

Sehr viel. Ich bin damals SSP 600 gefahren.<br />

Das Budget war geringer, die Bikes einfacher<br />

aufgebaut (Elektronik etc.) die Rennen waren<br />

kürzer und ich habe sogar damals Doppel<strong>start</strong>s<br />

gemacht. 2002 bin ich sogar Vizemeister<br />

SSP 600 geworden und habe die 1000er<br />

Klasse gewonnen! Damals wie heut ist aber die<br />

Rolle rechts und das Motorrad hat 2 Reifen!<br />

Die Zeiten haben sich einfach etwas geändert.<br />

In Sachen Auftritt/Fahrerlager etc. würde ich<br />

sogar behaupten, sehr positiv.<br />

Die Saison 2012 bist Du in der AMA, der<br />

amerikanischen <strong>Superbike</strong>-Meisterschaft an<br />

den Start gegangen. Was sind denn die Unterschiede<br />

zur IDM?<br />

Das ist schwer zu sagen. Es gibt einige Dinge<br />

die einfach anders ablaufen. Man es aber kaum<br />

beschreiben. Also nicht in 3 Sätzen. Aber „Go<br />

Big or go home“ umschreibt es schon ganz<br />

gut. Es wird dort sehr viel für die Popularität<br />

der Meisterschaft getan! TV Präsenz und Marketing<br />

sind dort noch immer auf einem anderen<br />

Niveau.<br />

Die <strong>Superbike</strong>*IDM krankt an Fahrer- und Zuschauermangel.<br />

Was kann man denn da tun?<br />

Diese Frage müssen sich zwar auch andere<br />

stellen, aber es ist klar, dass einfach weiter<br />

hart gearbeitet werden muss und auch die<br />

einfachen Dinge erledigt werden müssen. Also<br />

auch aus dem MX Paddock. Echte Freunde,<br />

naja das ist schwer. Aber mit Sicherheit ist<br />

mein Ex-Teamkollege aus der AMA, Chris<br />

Fillmore, einer auf den ich mich verlassen<br />

könnte.<br />

Wie bei uns üblich auch die Frage an Dich.<br />

Was möchtest Du Deinen Fans und Sponsoren<br />

mitteilen, die bei jedem Rennen mit Dir mitfiebern?<br />

Denen möchte ich als aller erstes sagen, dass<br />

es toll und sehr wichtig für alle im Fahrerlager<br />

ist, Fans zu haben, die zu schätzen wissen was<br />

man dort macht. Die Begeisterung und Leidenschaft<br />

für den Sport zu teilen ist etwas Besonderes<br />

und freut mich sehr. Meinen Sponsoren<br />

kann ich nicht genug danken. Das ist in Worte<br />

nicht zu fassen, denn dies sind die Leute, die<br />

mir ermöglichen meinen Traum zu leben. Ich<br />

wünsche mir weiterhin, mit ihnen das gewisse<br />

Etwas zu teilen, dass sich jeder freut, wenn ich<br />

auf dem Podium stehe, oder sich genauso ärgert<br />

wenn einfach nichts zusammen läuft.<br />

Dann wünschen wir Dir für die anstehende<br />

Saison alles Gute und vor allem immer genug<br />

Asphalt unter den Pneus!!!<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

31


WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />

Frischer Lack und bekannte Gesichter<br />

<strong>Superbike</strong> Weltmeisterschaft<br />

Station Eins - Phillip Island/Australien<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Fotos: worldsbk.com<br />

Traditionell beginnt die <strong>Superbike</strong> und Supersport<br />

Weltmeisterschaft im fernen Australien<br />

mit zwei Testtagen vor den Auftaktrennen.<br />

Diese Tests sind für viele Piloten oft die letzte<br />

(manchmal sogar die erste!) Gelegenheit,<br />

das neue Material zu testen, die Zusammenarbeit<br />

im Team zu üben und die eigene<br />

Form für den bevorstehenden WM-Kampf zu<br />

zeigen. Mehr als einmal gab es dabei Überraschungen.<br />

So auch in diesem Jahr. Sicher<br />

hatte jeder mit Aprilia und Kawasaki gerechnet.<br />

Doch dass ausgerechnet dass die beiden<br />

Suzuki-Neuzugänge Vizeweltmeister Eugene<br />

Laverty und BSB-Champion Alex Lowes an<br />

Autogramme auf einer Motorradmesse in New<br />

Delhi geschrieben und sahen nun der Aufgabe<br />

ins Gesicht, die Millionen indischen Fans nicht<br />

zu enttäuschen. Gar nicht bis Australien geschafft<br />

hatten es dagegen die beiden Alstare<br />

Bimota Piloten Chris Iddon und Ayrton Badovini.<br />

Die italienische Marke, die mit einem<br />

Guintoli (50) gewinnt erste Superpole der Saison vor Giugliano und Melandri.<br />

der Spitze fahren würden, hatte im Fahrerlager<br />

niemand erwartet. Sicherlich schon eher,<br />

dass die EBR Truppe von Erik Buell sich mit<br />

ihrer amerikanischen V2 am Ende des Feldes<br />

finden würden. Auf Wunsch der DORNA wurde<br />

die Maschine für die <strong>Superbike</strong> Klasse<br />

homologiert. Das gefiel auch dem indischen<br />

Sponsor Hero, doch die Piloten wären lieber<br />

in der neuen Evo-Klasse ge<strong>start</strong>et. Geoff May<br />

verriet: „Auch zu den Evo-Bikes fehlen uns 25<br />

km/h bei der Topspeed. Zu den schnellsten<br />

<strong>Superbike</strong>-Werksraketen dürften es 40 km/h<br />

sein. Das wird hart!“ In der Woche vor dem<br />

Rennen hatten die beiden Piloten noch fleißig<br />

Yamaha Antrieb den allerersten SBK-WM lauf<br />

vor 27 Jahren gewinnen konnte, beschäftigte<br />

sich in der belgischen Teamzentrale noch mit<br />

der Präparierung der Bimota-BMW. Der dritte<br />

SBK-Neuzugang MV Agusta konnte sich etwas<br />

besser mit Claudio Corti und dem Yakhnich-<br />

Team in Szene setzen. Die F4 bewegte sich<br />

immer zwischen den Evo-Bikes. Was auch fast<br />

logisch war, da es sich zu diesem Zeitpunkt<br />

auch noch mehr um ein Evo- als ein Super-Bike<br />

gehandelt haben dürfte. Deutlich schlechter<br />

lief es für die italienische Fraktion mit BMW-<br />

Italia Pilot Sylvain Barrier. Der französische<br />

Superstock-Champion brach sich die Hüfte<br />

32 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


und musste wie auch Luca Scassa (Hüfte gebrochen)<br />

und Michel Fabrizio auf den Auftakt<br />

verzichten. Bei BMW Italia sprang dann mit<br />

Allerton ein routinierter SBK-Pilot als Ersatz<br />

ein. Pedercini verpflichtete auf die<br />

ganz schnelle den Lokalmatador Walters.<br />

Das erste Training war nass und<br />

Jonathan Rea zeigte, dass er bei solchen<br />

Bedingungen der Schnellste ist.<br />

Realistischer, weil im Trockenen, ging<br />

es dann im zweiten freien Training<br />

weiter. Alex Lowes vor Melandri, Giugliano,<br />

Sykes, Rea, Laverty, Haslam,<br />

Baz und Davies, der die Nummer 7<br />

von Carlos Checa übernommen hat.<br />

Favorit Guintoli litt noch an den Nachwirkungen<br />

seiner Schulter-Operation<br />

und rangierte lediglich als 10. vor<br />

WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />

der Positionen verloren hat. Der ehemalige<br />

Moto2-Weltmeister Toni Elias ist Zehnter vor<br />

Haslam. In der dritten Runde wird Yates dann<br />

von Pedercini-Pilot Andreozzi überholt, womit<br />

er wieder Letzter wäre, hätte nicht der Südzunächst<br />

Baz, Lowes, Guintoli, Melandri und<br />

Giugliano an der Spitze der Zeitenlisten ab,<br />

bevor der Franzose Guintoli für die letzten<br />

sechs Minuten das blaue Band in die Hand<br />

Davies zwei Plätze, rangiert aber immer noch<br />

vor Laverty, Baz, Elias, Haslam und Lowes. Auf<br />

Position 12 fährt Canepa, der einen schlechten<br />

Start ablieferte. 13. ist Foret vor Salom<br />

und Allerton, der als Ersatz für Barrier<br />

eine ordentliche Vorstellung abliefert<br />

und beste BMW ist. Canepa<br />

ist trotz seiner Kupplungsprobleme<br />

bester Evo-Pilot zu diesem frühen<br />

Zeitpunkt. MV-Einzelkämpfer Corti<br />

ist 17. vor dem 20 jährigen Franzosen<br />

Guarnoni, dem Ungarn Toth,<br />

Yates, Kawasaki-Pilot Andreozzi und<br />

seinem Markenkollegen Sheridan<br />

Morais. Zum Ende der 2. Runde hat<br />

sich Davies als 5. hinter Rea wieder in<br />

eine bessere Position gebracht. Dann<br />

folgen Laverty, Baz Lowes und Sykes,<br />

Glänzende Aufholjagd und erster Saisonsieg von Eugene Laverty (58) in seinem neuen Team von Voltcom Crescent Suzuki.<br />

Elias und dem besten Evo-Piloten Niccolo Canepa<br />

mit der Althea Ducati. Im dritten freien<br />

Training wurden dann die 10 Direkt-Tickets für<br />

die Superpole endgültig verteilt und die beiden<br />

Suzukis mit Lowes und Laverty hatten nun<br />

die Nase vorn. die Ducati-Neuerwerbung Davide<br />

Giugliano war weiter starker Dritter vor seinem<br />

Teamkollegen Chaz Davies, Weltmeister<br />

Sykes, dem besten Evo-Treiber Niccolo Canepa,<br />

Guintoli, Rea, Baz und Melandri. Wobei<br />

besonders Letzterer einen recht zerknirschten<br />

Eindruck machte. In der Superpole 1 gab es<br />

nun für zwei der Piloten mit den Bestzeiten<br />

(aus den drei „freien“ Trainings) von Position<br />

11-20 die Chance auf den Einzug in die finale<br />

Superpole. Geoff May gehörte nicht dazu, da<br />

er sich zu diesem Zeitpunkt im Medical Center<br />

verarzten ließ und für den Rest der Veranstaltung<br />

ausfiel. Haslam und Salom waren die beiden<br />

Schnellsten, womit zwei Evo-Motorräder<br />

(Canepa, Salom) den Sprung in Superpole 2<br />

schafften. Und die fünf <strong>Superbike</strong>s von Elias<br />

(der bereits „Cross-lädiert“ angereist war),<br />

Corti (MV), Toth, May und Yates diese Hürde<br />

verpassten.<br />

In den 15 Minuten der Superpole lösten sich<br />

nahm und nicht mehr ab gab. Während Guintoli<br />

seine zweite Superpole holte, lag Giugliano<br />

bei seinem Ducati-Werksdebüt lediglich eine<br />

Hundertstel hinter der Bestzeit. Melandri war<br />

Dritter vor den beiden Suzukis mit Laverty und<br />

Lowes. Sechster wurde<br />

Rea vor Loris Baz, der<br />

damit Tom Sykes auf<br />

Position 8 verdrängte.<br />

Rennen Eins<br />

Pole-Mann Sylvain<br />

Guintoli setzte sich<br />

beim Start vor seinen<br />

Teamkollegen Melandri<br />

und den, die Panigale<br />

mit viel Einsatz bewegenden,<br />

Guintoli.<br />

Mit einem guten Start<br />

folgte dann Davies vor<br />

Sykes, der noch in der<br />

ersten Runde Rea den<br />

Vortritt lassen musste.<br />

Bereits nach der ersten<br />

halben Runde verliert<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

33


WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />

Erleichterung bei Teamchef Paul Denning - die Suzi geht.<br />

Eugene Laverty gewinnt vor Marco Melandri und Sylvain Guintoli.<br />

afrikaner Sheridan Morais einen Umweg durch<br />

den Kies genommen. Und während Laverty<br />

mit seiner GSXR den Vierten Davies attackiert,<br />

verabschiedet sich SBK-Neuzugang Alex Lowes<br />

in die Wiese. Wenige Augenblicke später<br />

gibt es dann Aufregung an<br />

der Box, als in der fünften<br />

Runde Laverty mit reichlich<br />

Tempoüberschuss den<br />

vierten Platz übernehmen<br />

kann. Doch an dieser Stelle<br />

wurde nach dem Lowes-<br />

Crash (Southern Loop,<br />

lange Links am Anfang<br />

der Runde) noch die gelbe<br />

Flagge geschwenkt. Der<br />

Ire lässt den Nordiren Rea<br />

wieder ohne Gegenwehr<br />

vorbei, was ihm die Ermittlungen<br />

der Sportkommissare<br />

erspart. In Runde<br />

6 ist Laverty letztendlich<br />

ohne Probleme auf den 4.<br />

Platz vor Rea vorgefahren.<br />

Wogegen dessen Teamkollege<br />

Haslam die Fireblade<br />

SP neben die Piste wirft.<br />

Vorne bestimmen weiterhin<br />

die zwei Werks-Aprilias<br />

vor der Ducati mit der<br />

Nummer 34 das Tempo.<br />

Laverty fährt jetzt 3,5 Sekunden hinter dieser<br />

Gruppe. Loris Baz ist überraschend Sechster.<br />

Vor dem Waliser Davies und dem amtierenden<br />

Weltmeister Sykes. In Runde 7 sucht Giuliano<br />

einen Weg an Landsmann und Spezi Melandri<br />

vorbei und erschreckt den ehemaligen BMW-Piloten<br />

dabei. Eine weitere Umrundung der 4550<br />

Meter langen Strecke später gelingt es dagegen<br />

endlich Sykes an Davies vorbei zu gehen. In<br />

Runde 8 wird dann langsam deutlich, dass Laverty<br />

sich von Verfolger Rea absetzen kann und<br />

den Abstand zu Guintoli in Zehntel-Schritten<br />

Für Tom Sykes lief es im ersten Lauf noch nicht so gut, er wurde Siebter.<br />

Fabien Foret (9) wurde auf der EVO-Kawa Zwölfter.<br />

abbaut. In Runde 9 lautet die Reihenfolge des<br />

<strong>Superbike</strong>-Auftaktes Guintoli-Melandri-Giugliano-Laverty-Baz-Rea-Sykes-Davies-Salom-Canepa-<br />

Allerton-Foret-Corti-Guarnoni-Andreozzi.<br />

Ex-GP Pilot Toth fährt bei seiner <strong>Superbike</strong>-<br />

Premiere mit der BMW auf dem undankbaren<br />

16. Platz. Bei Halbzeit hat sich Morais wieder<br />

vor den 40jährigen amerikanischen Haudegen<br />

Yates gebracht und die beiden Evo-Piloten<br />

Canepa und Salom unterhalten genauso das<br />

Publikum mit sehenswerten Positionskämpfen<br />

wie weiter vorne Rea und Baz. Dabei wird der<br />

junge Franzose sich denken, dass er ja nicht<br />

hinter einer Suzuki fahren kann. Doch Laverty<br />

ist mit der GSXR längst enteilt. In Runde<br />

13 packt dann Giugliano seinen Landsmann<br />

Melandri, der sich wenige Runden später auch<br />

noch durch Laverty frustrieren lässt. Der ehemalige<br />

Aprilia-Werksfahrer macht mächtig<br />

Dampf! Zu Beginn von Runde 15 geht Laverty<br />

auf der Geraden an dem italienischen Ducati-<br />

Piloten vorbei und fährt nun im Windschatten<br />

seines letztjährigen Teamkollegen. Also noch<br />

6 Runden zu fahren sind feuert Andreozzi<br />

seine Pedercini-Evo-Kawasaki neben die sonnige<br />

Piste. Eine Umrundung später holt sich<br />

dann Laverty im Southern Loop die Führung.<br />

Sicherlich ein kleiner Reichsparteitag für den<br />

Iren aus Toomebridge. Wenig später wacht<br />

dann Melandri wieder auf und geht am jungen<br />

Ducatisti mit der Nummer 34 vorbei. Zwei<br />

Runden später kann Melandri dann auch seinen<br />

französischen Teamkollegen überrumpeln<br />

und ist damit Zweiter. Doch Laverty hat bereits<br />

mehr als 2 Sekunden Vorsprung, den er auch<br />

nach Hause fährt. Melandri kann sich beim<br />

Sprint zum Ziel vor Guintoli<br />

halten, der eine halbe<br />

Motorradlänge Rückstand<br />

auf der Ziellinie hat. Loris<br />

Baz besiegt nach einem<br />

rundenlangen Duell Rea<br />

und Salom hat das bessere<br />

Ende gegenüber Canepa.<br />

Wobei auch Allerton - direkt<br />

dahinter - mit der Barrier-S<br />

1000 RR bis zur Ziellinie<br />

in Schlagdistanz war und<br />

sich Hoffnung auf die Evo-<br />

Krone machen durfte. Corti<br />

landet als 13. mit der MV<br />

in den Punkten, wogegen<br />

die indisch-amerikanische<br />

EBR von Erik Buell noch<br />

deutlich schneller werden<br />

muss.<br />

Polesetter Guintoli hatte es<br />

im letzten Jahr noch auf<br />

die höchste Stufe des Podiums<br />

geschafft. „Es war<br />

ein aufregendes Rennen.<br />

Vor einem Monat hätte ich<br />

noch nicht an das Podium gedacht. Auf diesem<br />

Weg meine Hochzeitsgrüße an Andrew<br />

und Luise“. Sein Teamkollege Melandri sprach<br />

von einem guten Rennen. „Ich wollte das Motorrad<br />

besser verstehen. Als ich dann schneller<br />

fuhr, war es schwieriger zu fahren.<br />

Der Held war aber Eugene Laverty. Er schaffte<br />

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34 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Das zweite Rennen dominierte<br />

Guintoli, der sich<br />

gegen Baz und Sykes durchsetzte.<br />

Für die Honda Piloten<br />

Leon Haslam (91), der<br />

im ersten Rennen ausschied<br />

und Jonathan Reas sechsten<br />

Platz, blieben in Lauf zwei<br />

die Positionen sechs und<br />

fünf.<br />

4 Jahre nach Leon Haslam<br />

in Kyalami den nächsten<br />

Suzuki-Sieg. „Ich will unbedingt<br />

Paul Denning danken,<br />

der mir die Chance<br />

gegeben hat“, sagte der<br />

der Auftaktsieger, bevor er<br />

sich eilig ins Fahrerlager<br />

verzog.<br />

WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />

nem Schlepptau wieder näher an die Führenden.<br />

In Runde 4 ist Lowes schon wieder 14.,<br />

wogegen Sykes immer noch lediglich als 9.<br />

unterwegs ist. Eine Runde später geht Laverty<br />

an seinem Nachfolger bei Aprilia vorbei – eine<br />

Übung die er sicher gerne erledigt! In Runde<br />

6 ist Lowes 10. und zeigt dem Mittelfeld, wie<br />

in der britischen Meisterschaft überholt wird.<br />

Haslam kann sich dieser Lehrstunde noch<br />

entziehen, hat aber seine bisherige Position<br />

an Sykes verloren. Und Lowes im Nacken. Beachtlich:<br />

die ersten 9 sind innerhalb von 2 Sekunden<br />

unterwegs! In Runde 7 schreibt dann<br />

Baz Kawasaki Geschichte, indem er erstmals<br />

in diesem Jahr einen WM-Lauf mit einer ZX<br />

10 R anführt. Doch von hinten kommt Laverty<br />

und nimmt keine Rücksicht auf solche Gedanken.<br />

Der Suzuki-Pilot geht in der achten an die<br />

Spitze. Damit lautet die<br />

Reihenfolge der Top Ten<br />

Laverty-Baz-Guintoli-Rea-<br />

Davies-Giugliano-Sykes-<br />

H a s l a m - L o w e s - E l i a s .<br />

Melandri ist nach einem<br />

weiteren Verbremser nur<br />

noch 14. In Runde 10<br />

geht dann Guintoli an seinem<br />

jungen Landsmann<br />

Baz vorbei, der aber nur<br />

3 Kilometer später kontert.<br />

Ähnlich verhält sich<br />

Giugliano, der an seinem<br />

Teamkollegen vorbei geht.<br />

Teaminterne Duelle sind<br />

„in“, denn Haslam verhält<br />

sich genauso gegenüber<br />

Rennen Zwei<br />

Bei herrlichen Bedingungen gingen die 21<br />

Piloten auf die Aufwärmrunde zum zweiten<br />

Lauf. Dieses Mal kam Melandri am besten weg<br />

und setzte sich vor den Römer Giugliano, der<br />

diesen Platz aber schon in der dritten Kurve<br />

an den 31 jährigen Guintoli abgeben musste.<br />

Vierter ist Honda-Pilot Rea, der vor den beiden<br />

Werks-Kawasakis und den beiden Suzukis um<br />

den Kurs rast. Doch Alex Lowes verbremst sich<br />

schon bei Halbzeit der ersten Runde und verliert<br />

einige Plätze. Dadurch ist Baz jetzt 5. vor<br />

Laverty, Sykes und Haslam. Als die erste Runde<br />

zu Ende geht ist Davies mit der Panigale 9. vor<br />

dem besten Evo-Piloten Canepa und Toni Elias,<br />

der nach einer hektischen Reparatur aus der<br />

letzten Reihe <strong>start</strong>en musste. Dahinter fahren<br />

Salom, Foret, Allerton und Guarnoni. Yates ist<br />

19. vor Toth und Lowes. In der zweiten Runde<br />

stößt Baz dann auf den dritten Platz, bevor er<br />

sich dann sogar an Melandri vorbei drücken<br />

kann und damit hinter dem jetzt Führenden<br />

Guintoli fährt, der zu Beginn der zweiten Runde<br />

die Spitze übernommen hatte. Noch in der<br />

2. Runde setzen sich die beiden Franzosen<br />

etwas ab und Melandri scheint die Verfolger<br />

aufzuhalten. Doch in der nächsten Runde kann<br />

Melandri die entstandene Lücke wieder schließen<br />

und bringt Rea und Laverty damit in sei-<br />

Rea. Bei Halbzeit führt Laverty vor Baz und<br />

Guintoli, Sykes, Giugliano und den beiden<br />

Honda-Angestellten. Davies hat den Ex-Kollegen<br />

Melandri und Elias hinter sich. Lowes war<br />

schon in dieser Gesellschaft, hat aber mit einer<br />

weiteren Offroad-Einlage seinen Vorwärtstrend<br />

beendet. Eine Runde später ist Guintoli<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

35


WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />

vor seinem jungen Landsmann, um sich kurz<br />

danach auf der Zielgeraden an Lavertys GSXR<br />

vorbei zu katapultieren. In Runde 15 kommt<br />

dann ein bitterer Moment für Auftaktsieger<br />

sprucht. Doch dann habe ich mich gut gefühlt<br />

und bin richtig froh. Jetzt gebe ich dem<br />

Team auch noch einen auf meinen Nachwuchs<br />

aus….“<br />

Nach Pole im Training folgte für Kenan Sofuoglu im Rennen ein Sturz und damit ein Nuller.<br />

dem Podium hatte seine Kollege Baz nicht gerechnet.<br />

„Ich bin ja drei Mal gestürzt und habe<br />

für meinen Arbeitgeber viel kaputt gemacht.<br />

Doch dann haben wir eine gute Abstimmung<br />

gefunden und es lief perfekt. Zweiter Platz in<br />

der WM ist einfach toll.“<br />

Sieger Guintoli: „Im ersten Lauf war ich zu<br />

stürmisch und habe die Reifen überbean-<br />

Mit Platz sechs im Rennen erreichte der Deutsche Kevin Wahr ein glänzendes Ergebnis.<br />

Eugene Laverty: seine Suzuki verteilt das gute<br />

Supersport WM<br />

Motorex Öl auf der Strecke und der Ire muss<br />

in einer riesigen Qualmwolke ausrollen. Das Die Pole ging an Kenan Sofuoglu. Es war die<br />

Rennen wird mit der roten Flagge beendet und 18. Pole für den dreifacher Weltmeister, der<br />

Guintoli kommt damit doch noch zu einem die Trainings und Testfahrten dominiert hatte.<br />

Sieg beim Auftaktrennen. Und die beiden Kawasaki-Werksfahrer<br />

dürfen mit auf das Podest van der Mark die CBR 600 vor seinem neuen<br />

Neben ihm parkte der Niederländer Michael<br />

klettern. Was auch Salom darf, da er wieder Teamkollegen Roberto Tamburini. Vierter war<br />

der beste Evo-Pilot ist. „Das war ein schwieriges<br />

Rennen an einem schwierigen Wochen-<br />

Patrick Jacobsen. Für etwas Aufregung sorgte<br />

der Brite Kev Coghlan vor dem Amerikaner<br />

ende“, erklärte der Drittplatzierte Tom Sykes. Kennedy. Der Ire <strong>start</strong>et vom Ende des Feldes<br />

„Doch wir sind jetzt auf einem guten Weg und weil er abgemeldet war, sich nach einem weiteren<br />

Gesundheitscheck aber wieder ich freue mich auf den Rest der Saison“. Mit<br />

angemeldet<br />

hatte. Starker 13. im Training und damit<br />

12. am Start war der einzige Deutsche Kevin<br />

Wahr aus Nagold. Hinter dem IDM-Champion<br />

stand mit Jules Cluzel der Vizeweltmeister<br />

2012! Dieser war mit der MV im Warm Up<br />

Vierter und stand etwas weiter hinten, da er<br />

im Qualifying nach wenigen Minuten gestürzt<br />

war.<br />

36 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Kenan gewinnt den Start und geht vor van der Mark, Tamburini, Jacobsen<br />

und Coghlan in Führung. Ein starkes Rennen liefert McConnell mit<br />

der Smith-Triumph. Er geht an Wilairot Ratthapark vorbei, und auch MV-<br />

Pilot Cluzel verliert nach einem guten Start einen Platz an den Lokalmatador,<br />

der als 9. unterwegs ist. Kevin Wahr hat einen ordentlichen Start<br />

abgeliefert und ist als 15. unterwegs um am Ende der ersten Runde als<br />

14. auf dem Monitor zu erscheinen. Van der Mark geht zu Beginn der<br />

zweiten Runde dann in Führung, Leonov mit der MV stützt und Wahr<br />

kommt nur mit viel Glück an der wild schlingernden MV Agusta 675 des<br />

Russen vorbei. In Runde 4 geht Coghlan am Kawasaki-Piloten Jacobsen<br />

vorbei auf den dritten Platz. Der ehemalige GP-Pilot De Rosa ist Fünfter<br />

vor Tamburini und Cluzel, erbt aber eine Position, als Jacobsen dann die<br />

Kawasaki ausrollen lässt. In der gleichen Runde holt sich der schnellste<br />

Türke die Führung zurück. In Runde 6 ist der Niederländer im Ten Kate<br />

Team dann plötzlich hinter Coghlan, wogegen Cluzel sein Duell gegen<br />

Tamburini gewinnt.<br />

Coghlan kommt bestens mit der Yamaha R6 zurecht und zeigt sich an<br />

der Seite von Kenan; der Brite will ganz vorne mitfahren. In Runde 7 ist<br />

Kevin Wahr schon auf Position 10 unterwegs. Als dann aber in Runde<br />

8 der Motor von Kennedys CBR 600 platzt bricht die Rennleitung das<br />

Rennen mit der roten Flagge ab.<br />

Was eigentlich nach DORNA Wunsch schneller gehen sollte, dauerte<br />

dann (die Reinigung und der Neu<strong>start</strong>) eine kleine Ewigkeit. Doch dann<br />

rollen die 24 Piloten zum Re-<strong>start</strong>.<br />

Kenan vor Florian Marino, De Rosa, van der Mark lautet die Reihenfolge<br />

in der ersten Kurve. De Rosa kann noch in der ersten Runde an Marino<br />

vorbei gehen und Cluzel ist mit der hübschen MV bereits 5., erbt aber<br />

eine Position als van der Mark in der dritten Kurve der zweiten Runde<br />

stürzt. Nur eine Kurve später folgt ihm dann Kenan mit der Mahi-Kawasaki.<br />

Damit führt der Franzose Marino vor De Rosa und Cluzel. Doch<br />

Supersport-Rückkehrer Cluzel greift sich sofort den ehemaligen 125er<br />

Piloten De Rosa. Coghlan ist Vierter vor dem Thailänder Wilairot mit der<br />

PTR Honda und Tamburini. Der Deutsche Kevin Wahr ist sensationeller<br />

WORLD SUPERBIKE AUSTRALIEN<br />

Siebter! In Runde 4 greift dann Cluzel erstmals nach der Führung, doch<br />

De Rosa attackiert und holt sich den 2. Platz vom Franzosen mit der<br />

MV zurück. In der gleichen Runde stürzt Wilairot Ratthapark und Wahr<br />

ist damit Sechster! Viel besser als der deutsche Madaillenspiegel bei<br />

der Winter-Olympiade!! Vorne hat sich eine Fünfergruppe gebildet, die<br />

kampfbereit in die letzte Runde geht. Wahr ist mit etwas Abstand auf<br />

dem 6. Platz unterwegs und hat seine Verfolger deutlich distanziert.<br />

Coghlan ist in Führung als Cluzel im Honda-Bogen in Führung geht und<br />

diese bis ins Ziel hält. Vier verschiedene Marken unter den ersten Vier.<br />

Keine Kawasaki auf dem Podest. Und fast 38 Jahre nach Ago auf dem<br />

Nürburgring gewinnt MV Agusta einen WM-Lauf! Und Kevin Wahr holt<br />

sich fette 10 Punkte für den sechsten Platz! Eine solche Supersport-<br />

Ausbeute hat es seit Jörg Teuchert (Weltmeister 2000) und Christian<br />

Kellner nicht mehr gegeben. Glückwunsch in den Schwarzwald und<br />

nimm dir Jörg als Vorbild! ,<br />

Der Italiener De Rosa erklärte: „Es lief gut, wir hatten viel Arbeit und der<br />

5 Runden Sprint war heftig.“ Und auch Coghlan war zufrieden „Es ist<br />

sensationell hier auf dem Podium zu stehen. Ich dachte es wäre noch<br />

eine Runde, mein Fehler.“ Und der Sieger freut sich grenzenlos: „Seit<br />

Ago 1976 auf dem Nürburgring ist dies der erste MV Sieg – und das<br />

bringt mir ein Lächeln ins Gesicht. Es gibt noch viel Arbeit, schließlich<br />

haben wir lediglich 20 Runden vor dem Rennen getestet. Aber wir wollen<br />

immer in die Punkte fahren.“<br />

Womit der erste WM-Lauf Geschichte wäre. Und das interessanteste<br />

bei dieser Geschichte? Die drei Sieger hatten alle in letzter Zeit einen<br />

Vertrag mit Paul Denning vom britischen Suzuki Team! Guintoli wollte<br />

seinen Vertrag im letzten Jahr nicht erfüllen als das Aprilia-Werk einen<br />

Biaggi-Ersatz suchte. Cluzel erhielt keine Verlängerung, da er wohl öfters<br />

das Team mit seinen Starallüren nervte. Und Laverty erhielt einen<br />

Vertrag für 2014 – und bestätigte seine Favoritenposition aus den ersten<br />

Testfahrten.<br />

Das kann noch spannend werden! Freuen wir uns drauf.<br />

<strong>Superbike</strong> Superpole PHILLIP ISLAND<br />

1. S. Guintoli<br />

2. D. Giugliano<br />

3. M. Melandri<br />

4. E. Laverty<br />

FRA<br />

ITA<br />

ITA<br />

IRL<br />

Aprilia Racing Team<br />

Ducati <strong>Superbike</strong> Team<br />

Aprilia Racing Team<br />

Voltcom Crescent Suzuki<br />

5. A. Lowes GBR Voltcom Crescent Suzuki<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

Suzuki<br />

Suzuki<br />

<strong>Superbike</strong> rennen 1 Phillip Island - 22 Runden<br />

1. E. Laverty IRL Voltcom Crescent Suzuki<br />

2. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />

3. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

4. D. Giugliano ITA Ducati <strong>Superbike</strong> Team<br />

5. L. Baz<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

Suzuki<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Kawasaki<br />

<strong>Superbike</strong> rennen 2 Phillip Island - 14 Runden<br />

1. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

2. L. Baz<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

3. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

4. D. Giugliano ITA Ducati <strong>Superbike</strong> Team<br />

5. J. Rea<br />

GBR Pata Honda<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Ducati<br />

Honda<br />

1:30,038<br />

1:30,136<br />

1:30,332<br />

1:30,385<br />

1:30,421<br />

33:39,440<br />

+ 2,959<br />

+ 3,034<br />

+ 6,972<br />

+ 11,132<br />

21:34,034<br />

+ 0,283<br />

+ 1,103<br />

+ 2,052<br />

+ 4,951<br />

<strong>Superbike</strong>-WM gesamtstand<br />

1. S. Guintoli<br />

2. L. Baz<br />

3. M. Melandri<br />

4. D. Giugliano<br />

5. T. Sykes<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

ITA Ducati <strong>Superbike</strong> Team<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Kawasaki<br />

41<br />

31<br />

28<br />

26<br />

25<br />

Supersport qualifying Phillip Island<br />

1. K. Sofuoglu<br />

2. M. v. d. Mark<br />

TUR MAHI Racing Team India<br />

NED Pata Honda<br />

3. R. Tamburini<br />

4. K. Coghlan<br />

ITA<br />

ITA<br />

San Carlo Puccetti Racing<br />

DMC Panavto-Yamaha<br />

5. P. Jacobsen USA Intermoto Ponyexpres<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Supersport rennen PhilLip Island - 5 Runden<br />

1. J. Cluzel FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />

2. K. Coghlan GBR DMC Panavto-Yamaha<br />

3. R. De Rosa<br />

4. F. Marino<br />

5. R. Tamburini<br />

ITA<br />

FRA<br />

ITA<br />

Core PTR Honda<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

San Carlo Puccetti Racing<br />

MV Agusta<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

1:32,769<br />

1:33,021<br />

1:33,290<br />

1:33,300<br />

1:33,346<br />

7:57,585<br />

+ 0,224<br />

+ 0,317<br />

+ 0,347<br />

+ 0,822<br />

Historisches Ereignis für MV Agusta. Knapp 38 Jahre nach dem<br />

letzten Sieg von Giacomo Agostini mit einer Vierzylinder-MV auf<br />

dem Nürburgring sind die Italiener im russischen Team mit<br />

Jules Cluzel zurück an der Weltspitze.<br />

Supersport-wm gesamtstand<br />

1. J. Cluzel<br />

2. K. Coghlan<br />

3. R. De Rosa<br />

4. F. Marino<br />

5. R. Tamburini<br />

FRA<br />

GBR<br />

ITA<br />

FRA<br />

ITA<br />

MV Agusta RC-Yakhnich<br />

DMC Panavto-Yamaha<br />

Core PTR Honda<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

San Carlo Puccetti Racing<br />

MV Agusta<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

25<br />

20<br />

16<br />

13<br />

11<br />

37


KOLUMNE ALEX HOFMANN<br />

Foto: Sport1<br />

LIEBE SPEED-LESER<br />

Ich saß selber dieses Jahr schon bei zwei Tests auf dem Motorrad, teilweise<br />

früher als unsere MotoGP-Piloten. Langeweile ist demnach keine<br />

aufgekommen, trotzdem bin ich natürlich extrem happy, dass es wieder<br />

losgeht! Denn irgendwie geht die Winterzeit auch erst zu Ende, wenn<br />

die Motoren wieder anlaufen. Schon die ganzen Tests zu beobachten,<br />

ist natürlich interessant. Und dann geht es im März mit dem Katar GP<br />

(live auf SPORT1) schon wieder los – sogar ein bisschen früher als im<br />

letzten Jahr.<br />

Bis dahin stehen noch einige Tests an, die sehr wichtig sind. Man sieht<br />

jetzt schon ein bisschen, in welche Richtung es gehen kann. Es ist für<br />

alle aber noch das Warmfahren. Umso näher es Richtung Saison<strong>start</strong><br />

geht, umso klarer wird man erkennen, was passieren wird. Der erste<br />

MotoGP-Test hat trotzdem schon gezeigt, dass es spannend wird. Marc<br />

Marquez wird gewiss derjenige sein, den man schlagen muss.<br />

Außerdem kann man schon erkennen, dass die technische Regeländerung<br />

mit der neuen Open-Klasse, die die Claiming Rule Bikes ersetzt,<br />

ein guter Schritt war – sie wird für Abwechslung sorgen. Die Open-Teams<br />

müssen eine vorgeschriebene Einheitselektronik verwenden – das ist der<br />

größte Nachteil gegenüber den Werksteams. Im Gegenzug dürfen die<br />

Open-Bikes 24 Liter anstatt 20 Liter Sprit pro Rennen nutzen. Das wird<br />

der eine oder andere Hersteller spüren, weil man mit weniger Sprit beim<br />

Motoren-Management natürlich noch effektiver sein muss. Dazu haben<br />

die Open-Teams eine zusätzliche, weiche Reifenmischung zur Verfügung,<br />

was speziell im Qualifying für Überraschungen sorgen kann. Außerdem<br />

dürfen sie zwölf anstatt fünf Motoren über die Saison hinweg einsetzen<br />

und diese auch weiterentwickeln.<br />

Das Kräfteverhältnis vorne wird zwar ähnlich wie letztes Jahr sein, aber<br />

dahinter gibt es ein paar neue Fahrer in den Satellitenteams wie zum<br />

Beispiel Pol Espargaro, die sehr interessant sind. Jorge Lorenzo und<br />

Dani Pedrosa werden Marc Marquez jagen. Valentino Rossi kommt hoffentlich<br />

auch noch dazu. Er scheint mit seinem neuen Chefmechaniker<br />

neu motiviert zu sein und will es nochmal wissen. Dazu will Stefan Bradl<br />

38 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


KOLUMNE ALEX HOFMANN<br />

natürlich auch den nächsten Schritt machen. Ganz vorne ist das Niveau<br />

sehr hoch, aber dahinter gibt es zwei, drei Fahrer, die direkt anklopfen<br />

wollen. Danach gab es im letzten Jahr aber eben eine sehr große Lücke<br />

– die wird jetzt mit der neuen Open-Klasse ein bisschen geschlossen. Aleix<br />

Espargaro hat schon gezeigt, dass er in diesem Open-Format bis auf Verkleidung<br />

und Elektronik eigentlich eine Werks-Yamaha fährt. Das war auch<br />

gleich in den Zeiten zu sehen: In Sepang war er unter den Top 5 dabei.<br />

Wenn diese Open-Klasse funktioniert, müssen ein Stefan Bradl oder ein<br />

Alvaro Bautista bei einem schlechten Tag extrem aufpassen. Das war im<br />

letzten Jahr mit der CRT-Klasse definitiv nicht der Fall. Da musste man<br />

wirklich schon komplett neben den Schuhen stehen, um da in Gefahr zu<br />

kommen. Insgesamt glaube ich, dass es mit der neuen Open-Regelung<br />

tendenziell im gesamten Feld enger zugeht und es damit eben auch spannender<br />

wird. In die Änderungen muss man sich natürlich auch reinarbeiten<br />

und den Zuschauern zu Hause erklären, was das bedeutet. Das wird<br />

bestimmt auch für uns als TV-Team am Anfang einige Zeit in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Wie gesagt, vorne ist das Niveau unglaublich. Das was Marc Marquez in<br />

der Saisonvorbereitung gezeigt hat, macht speziell den Gegner eher Angst<br />

als Mut. Er hatte Rennsimulationen in Sepang, in denen er im Rennen fast<br />

sechs bis sieben Zehntel pro Runde schneller als die Konkurrenz gewesen<br />

wäre. Auch wenn es alles nur Testfahrten waren, ist natürlich eins Fakt: Er<br />

pusht dieses Niveau vorne, das auch noch nicht komplett ausgereizt ist,<br />

extrem. Marquez ist das größte Talent der letzten zehn Jahre. Nach Rossi<br />

ist er wirklich der Mega-Coup. Auch wenn man Lorenzo, der im Vorjahr<br />

noch der bessere Fahrer war, nicht ganz vergessen darf. Dieser pure Instinkt<br />

und das natürliche Talent, das Marquez in sich hat, ist derzeit schon<br />

einmalig. Dazu scheint bei ihm einfach noch die Risikobereitschaft höher<br />

zu sein. Aber man weiß auch, dass Katzenleben begrenzt sind. Das ganz<br />

große Fragezeichen, das jetzt im Raum steht, lautet daher: Kriegt er jetzt<br />

irgendwann mal einen Dämpfer? Vielleicht durch eine Verletzung, die auf<br />

diesem Niveau einfach dazu gehört. Oder wird er sich eben genauso weiterentwickeln?<br />

Dann sieht es für die Konkurrenz natürlich bitter aus. Momentan<br />

haben speziell Lorenzo aber auch Pedrosa noch nicht aufgegeben<br />

und werden versuchen, dagegen zu halten. Aber wenn Marquez so weiter<br />

lernt, ohne sich weh zu tun, könnte das ein Selbstläufer werden.<br />

Neben den technischen Änderungen gibt es eine neue Strecke in Argentinien.<br />

Es soll eine schöne Ecke auf diesem Planeten sein, aber doch ein<br />

bisschen ab vom Schuss. Da bin ich mal gespannt. Dafür ist Laguna Seca<br />

weggefallen. Das ist natürlich schade für Bradl, denn die Strecke hatte<br />

ihm ja im letzten Jahr bei seinem Podestplatz super gepasst. Aber vielleicht<br />

kommt jetzt auch noch die eine oder andere Strecke dazu, die ihm<br />

einfach liegt. Für Stefan geht es jetzt wirklich darum, den nächsten Schritt<br />

zu machen – das hat er auch kapiert. Er hat das dritte Jahr bei Honda<br />

bekommen. Im zweiten waren sie teilweise sehr zufrieden, teilweise aber<br />

auch nicht. Ab jetzt müsste er rein theoretisch jedes Wochenende zeigen,<br />

dass er Dani Pedrosas Platz haben will. Das gilt auf der Rennstrecke und<br />

natürlich auch vor allem im Herzen. Dass alle sehen können, dass er da<br />

ran will. Er hat in diesem Winter meiner Meinung nach besser trainiert<br />

und mehr als normalerweise gemacht. Er hat sich ein paar Sachen auf<br />

dem Motorrad getraut wie Offroad-Training und im Oval zu fahren, um<br />

Drifts und Slights zu üben. Das sind bei seinen Konkurrenten eigentlich<br />

Standards – gerade bei den Spaniern, die natürlich andere Trainingsbedingungen<br />

haben. Ich hoffe, dass Stefan jetzt durchziehen kann und auch<br />

die Motivation das ganze Jahr über aufrecht erhält. Da ist das Hauptproblem:<br />

Nicht nur verletzungsfrei zu bleiben, sondern auch die Kraft und<br />

Motivation bei dieser ganzen Reiserei zu behalten. Das sind ein bisschen<br />

die Kleinigkeiten, an denen er noch arbeiten muss. Denn vom Fahrtalent<br />

her, hat er oft genug gezeigt, dass er in ein Werksteam gehört. Aber er<br />

hat es kapiert und jetzt gilt es, das umzusetzen. Wenn er dieses Paket<br />

vollkriegt, dann steht er gerade Ende des Jahres bei vielen auf der Liste:<br />

Bei den großen Motorrädern, wo es sich lohnen würde hinzugehen, laufen<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

39


Foto: Sport1<br />

fast alle Verträge aus.<br />

In dieser Saison sehe ich Bradl als Dauergegner<br />

von Rossi. Der hat sich auch nochmals<br />

gesteigert und das muss für Stefan auch drin<br />

sein. Er muss wirklich jedes dritte, vierte Wochenende<br />

die Werksfahrer wie Pedrosa oder<br />

Rossi ärgern und hinter sich lassen, wenn sie<br />

schwächeln. Das wäre das Ziel.<br />

Eine Klasse tiefer sind wir in der Moto2 mit unserem<br />

Trio gut aufgestellt. Das sind drei große<br />

Talente, keine Frage. Sandro Cortese scheint<br />

über den Winter und auch schon gegen Ende<br />

des Jahres wirklich in der Moto2 angekommen<br />

zu sein. Am Anfang war er ein bisschen geschockt<br />

vom Niveau und vor allem auch von<br />

der Härte, die dort gezeigt wurde nach seinem<br />

ersten WM-Jahr. Mittlerweile hat er sich aber<br />

darauf eingelassen und attackiert auch selbst.<br />

Er ist auch selbstbewusst genug, um zu sagen,<br />

dass er nach vorne will. Und er hat auch bei<br />

den Tests gezeigt, dass er die Zeiten fahren<br />

KOLUMNE ALEX HOFMANN<br />

kann. Die Truppe und<br />

die Struktur passen<br />

auch super, da ist er<br />

perfekt aufgehoben.<br />

Und speziell mit Jonas<br />

Folger, der mit<br />

der Kalex das gleiche<br />

Material hat, wird<br />

er auch einen neuen<br />

Konkurrenten haben.<br />

Ich will Jonas seit<br />

Jahren schon in der<br />

Moto2 sehen, weil ich<br />

einfach glaube, dass<br />

er dort sein Talent<br />

mehr zeigen kann.<br />

Foto: highsidePR T.Börner<br />

Wenn er einen guten Tag hat, wird Sandro<br />

schon merken, dass aus deutscher Sicht noch<br />

einer Druck macht. Und das gibt dann oft noch<br />

eine eigene Motivation im Land, durch die sich<br />

die Piloten gegenseitig pushen.<br />

Marcel Schrötter hat super trainiert, auch mit<br />

Jonas zusammen. Die beiden haben es spanisch<br />

gemacht und waren in der Nähe von Barcelona<br />

beim Cross und Supermoto fahren. Das<br />

war eine super Entscheidung, die ich wirklich<br />

nur unterstützen kann. Bei Marcel ist die einzige<br />

Frage nach wie vor sein Motorrad. Dieses<br />

Eigen-Chassis, diese Mistral, hat einfach über<br />

die letzten Jahre gezeigt, dass sie wirklich<br />

nicht das Wahnsinns-Bike ist. Das könnte ihm<br />

ein bisschen im Weg stehen, aber der Wille<br />

und das Talent sind da. Damit hoffe ich, dass<br />

eigentlich alle drei permanent in die Punkte<br />

fahren können. Darüber hinaus sollten die Top<br />

10 und Top 5, gerade für Sandro, wenn alles<br />

passt, das Ziel sein.<br />

Kommen wir abschließend zu unserem Duo in<br />

der Moto3. Bei Philipp Öttl hat man im letzten<br />

Jahr gesehen, dass er sich super rein gearbeitet<br />

hat. Er ist zwar kein Draufgänger, aber<br />

dafür ein extremer Arbeiter: einer der analysiert,<br />

der sich reinkniet und mit seiner Truppe,<br />

die genauso arbeitet wie er, einen super Job<br />

macht. In diese Richtung kann es weitergehen.<br />

Vor allem, weil die Moto3 wirklich jung<br />

geworden ist. Also boxen jetzt eigentlich alle<br />

in der gleichen Gewichtsklasse. Die großen<br />

Erfahrenen sind nicht mehr da. Damit gibt es<br />

alle Möglichkeiten, gut auszusehen. Ich könnte<br />

mir vorstellen, dass Philipp permanent Top<br />

10-Gast ist, mit der Perspektive auf die Top<br />

5. Das traue ich ihm absolut zu, auch wenn es<br />

bei den Kids wie immer kein Selbstläufer ist.<br />

Bei Luca Grünwald muss man abwarten, wie<br />

er sich da reinfinden kann. Er kommt aus der<br />

IDM und hat dort gezeigt, dass er ein Fahrtalent<br />

ist und den <strong>Speed</strong> hat. Aber es ist jetzt<br />

ein riesen Schritt und da ist es ganz schwierig,<br />

Prognosen abzugeben. Ich hoffe, dass er relativ<br />

schnell die ersten Punkte holt. Aber von<br />

dort, wo er herkommt, kann man das nicht<br />

erwarten.<br />

Viel Spaß mit der neuen<br />

MotoGP-Saison auf SPORT1<br />

Euer Alex<br />

40 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Infos und Sendezeiten zur MotoGP-Saison auf SPORT1<br />

20. Februar 2014<br />

Auch 2014 brennt auf SPORT1 der Asphalt: Bei der MotoGP ist der<br />

Sportsender an jedem Renn-Wochenende live dabei und zeigt die Freien<br />

Trainings, Qualifyings und Rennen aller drei Klassen. Ein Highlight ist dabei<br />

traditionell der Deutschland Grand Prix auf dem Sachsenring (11. bis 13. Juli)<br />

Kommentiert werden die Übertragungen wie gewohnt von Edgar Mielke und<br />

SPORT1-Experte Alex Hoffmann.<br />

Neben den Übertragungen im Free-TV ist die MotoGP nach wie vor auch<br />

regelmäßig auf dem Pay-TV-Sender SPORT1+ und im kostenlosen Livestream<br />

auf dem Online-Portal SPORT1.de zu sehen.<br />

Los geht es mit dem Großen Preis von Katar von Donnerstag, 20. März, bis<br />

Sonntag, 23. März. SPORT1 gibt zum Startschuss gleich Vollgas und berichtet<br />

vom Saisonauftakt rund 14 Stunden live im Free-TV.<br />

Die Sendezeiten des Katar GP auf SPORT1 und SPORT1.de in der Übersicht:<br />

Datum, Uhrzeit<br />

Klasse<br />

20.03., 16:00 Uhr live Moto3 1. Freies Training SPORT1<br />

20.03., 16:50 Uhr live Moto2 1. Freies Training SPORT1<br />

20.03., 17:50 Uhr live MotoGP 1. Freies Training SPORT1<br />

21.03., 15:30 Uhr Saisonvorschau 2014 SPORT1<br />

21.03., 16:00 Uhr live MotoGP 2. Freies Training SPORT1<br />

21.03., 16:55 Uhr live Moto3 3. Freies Training SPORT1<br />

21.03., 17:50 Uhr live Moto2 3. Freies Training SPORT1<br />

21.03., 21:00 Uhr MotoGP 3. Freies Training SPORT1<br />

22.03., 16:00 Uhr live Moto3 Qualifikation SPORT1<br />

22.03., 16:50 Uhr live Moto2 Qualifikation SPORT1<br />

22.03., 17:50 Uhr live MotoGP 4. Freies Training SPORT1<br />

22.03., 18:30 Uhr live MotoGP Qualifikation SPORT1<br />

23.03., 14:45 Uhr live Moto3 Warm Up SPORT1.de<br />

23.03., 15:20 Uhr live Moto2 Warm Up SPORT1.de<br />

23.03., 15:55 Uhr live MotoGP Warm Up SPORT1.de<br />

23.03., 16:45 Uhr live Moto3 Rennen SPORT1 / SPORT1.de<br />

23.03., 18:15 Uhr live Moto2 Rennen SPORT1 / SPORT1.de<br />

23.03., 19:55 Uhr live MotoGP Rennen SPORT1<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

41


MOTOGP<br />

Erste Standortbestimmungen<br />

Text: Toni Börner, Fotos: motogp.com<br />

Die ersten Standortbestimmungen für die Saison<br />

2014 sind erfolgt - mit großen und kleinen<br />

Überraschungen, aber auch mit großen<br />

und kleinen Enttäuschungen. Klar, es waren<br />

erst die ersten Tests, aber trotzdem kann man<br />

einige Prognosen wagen. Gerade in der MotoGP-Klasse<br />

war der erste Sepang-Test extrem<br />

interessant, der zweite wird die Erkenntnisse<br />

dann revidieren oder unterstreichen. Für alle<br />

drei Klassen haben sich schon Favoriten herauskristallisiert<br />

- manche erwartet, andere<br />

überraschend. 2014 könnte zu einer der spannensten<br />

Saisons der letzten Jahre werden.<br />

MotoGP: Marquez erwartungsgemäß,<br />

Rossi wiedererstarkt, Aleix Espargaro<br />

Mann der Stunde...<br />

Weltmeister Marc Marquez hat quasi dort<br />

wieder angefangen, wo er letzten November<br />

aufgehört hat: An der Spitze der MotoGP. In<br />

Sepang blieb er mit seiner Bestzeit unter dem<br />

Test-Rundenrekord von Casey Stoner und fuhr<br />

damit um zwei Zehntel schneller als - Valentino<br />

Rossi! Der Italiener grinste an allen Tagen wie<br />

42 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

lange nicht mehr, betonte, dass er beim Bremsen<br />

zu alter Stärke zurückgefunden habe.<br />

Vor ein paar Jahren noch hätte kein Hahn danach<br />

gekräht, dass sich Rossi beim Testen auf<br />

dem zweiten Platz befunden hat. Und wenn,<br />

dann eher wie „schlecht“ es für den neunfachen<br />

Weltmeister gelaufen sein muss. Doch<br />

nach drei harten Jahren - darunter zwei sieglosen<br />

bei Ducati - war es ein Lebenszeichen<br />

des Altmeisters. Kann der seit Januar 35-Jährige<br />

doch noch mal die Jungen aufmischen,<br />

vielleicht sogar den im Februar 21 gewordenen<br />

Marquez? Möglich ist alles, zumal sich der<br />

Spanier zwei Tage nach seinem Geburtstag bei<br />

einem DirtTrack-Unfall das Wadenbein brach<br />

und möglicherweise bis zum Saison<strong>start</strong> pausieren<br />

muss.<br />

Jorge Lorenzo schloss den Test auf dem dritten<br />

Gesamtrang ab und war mit 0,333 Sekunden<br />

Rückstand vorn dabei und zwar da, wo er<br />

mindestens hingehört.<br />

Die wahre Test-Überraschung lieferte Aleix<br />

Espargaro auf der FTR-Yamaha nach Open-Reglement.<br />

Für das NGM Mobile Forward Racing<br />

Team war der Spanier immer unter den besten<br />

zu finden und am Ende schloss er den Test auf<br />

dem vierten Gesamtrang ab. Nur er, Lorenzo,<br />

Rossi und Marquez schafften es, die 2-Minuten-Schallmauer<br />

zu durchbrechen. Espargaro<br />

watschte damit den Großteil des MotoGP-<br />

Feldes gehörig ab.<br />

Stefan Bradl verpasste den Sprung unter zwei<br />

Minuten um 0,112 Sekunden und blieb zwei<br />

weitere Tausendstel hinter Espargaro. „Wir reisen<br />

mit einem guten Basis-Setup hier ab und<br />

ich bin insgesamt ziemlich zufrieden“, so der<br />

Zahlinger. „Es gibt natürlich noch Bereiche,<br />

wo wir uns verbessern können“, mahnte er<br />

vor allem die Bremsstabilität seiner Honda<br />

RC213V an. Und trotzdem klassierte sich der<br />

Moto2-Ex-Weltmeister vor Werks-Pilot Dani Pedrosa<br />

auf dem sechsten Rang.<br />

Umdenken bei Ducati: Mit der Ankunft des<br />

Aprilia-Technik-Gurus Gigi Dall’Igna soll im<br />

Rennsportprogramm der Roten aus Borgo<br />

Panigale mächtig aufgeräumt werden. Der<br />

Italiener überlegt daher drastische Schritte<br />

im MotoGP-Programm, der erste Sepang-Test<br />

dürfte Dall’Igna in diesen Überlegungen nur<br />

noch bekräftigt haben. Andrea Dovizioso wur-


MOTOGP<br />

de Siebter mit acht Zehntel Rückstand, sein<br />

neuer Teamkollege Cal Crutchlow nur Zwölfter.<br />

Satelliten-Pilot Andrea Iannone holte den zehnten<br />

Rang. Bei Ducati konzentrierte man sich<br />

in der Nachbereitung aber vor allem auf den<br />

vierten Mann im Bunde: Yonny Hernandez. Der<br />

Kolumbianer fuhr im Pramac-Team mit einer<br />

Maschine nach Open-Regularien. Ducati will<br />

sich bis zum zweiten Sepang-Test überlegen,<br />

ob man nicht sogar alle Maschinen unter diesem<br />

Reglement an den Start bringen will.<br />

Das italienische Werk würde damit klare Vorteile<br />

bekommen: Neben 4 Litern mehr Sprit<br />

dürfte man auch 12 Motoren im Jahr verwenden<br />

- und die auch noch weiterentwickeln. Die<br />

Werke dürften dies nicht. Allerdings müsste<br />

Ducati dann die komplette Hard- und Software<br />

Einheitselektronik von Magneti Marelli verwenden<br />

- die Teams mit Werksstatus müssen<br />

zwar auch die Zündboxen der Dorna verbauen,<br />

allerdings dürfen die ihre Programme dafür<br />

selbst schreiben. Fakt ist: Es wäre ein cleverer<br />

Schachzug. Es sah in Sepang nicht gerade<br />

danach aus, als sei mit der Desmosedici der<br />

ganz große Schritt nach vorn gelungen. Man<br />

darf gespannt sein, wie sich Gigi Dall’Igna entscheiden<br />

wird.<br />

Das Monster Yamaha Tech 3 Team mit Bradley<br />

Smith und Pol Espargaro belegte die Ränge<br />

acht und neun. Was den meisten nicht auffiel<br />

- oder im Trubel anderer Überraschungen unterging<br />

- war, dass der jüngere Espargaro eigentlich<br />

richtig stark unterwegs war. Er blieb<br />

mit seiner Bestzeit von 2:00,655 Minuten<br />

rund 1,1 Sekunden hinter seinem ehemaligen<br />

Moto2-Kontrahenten Marquez - und war genau<br />

so schnell wie der jetzige Weltmeister bei seinem<br />

ersten Sepang-Test ein Jahr zuvor.<br />

Enttäuschung bei den Honda-Kunden-Teams<br />

über den Production-Racer RCV1000R: Nicky<br />

Hayden verlor als bester 1,981 Sekunden auf<br />

die Spitze und musste sich mit Rang 13 zufrieden<br />

geben. Vor<br />

allem klagte der<br />

US-Amerikaner<br />

auf der 5,543<br />

Kilometer langen<br />

S e p a n g - P i s t e<br />

über mangelnde<br />

Power.<br />

Moto2: Marc VDS nimmt Titel ins Visier<br />

Im Vorjahr hat die belgische Marc VDS Truppe<br />

unter der Leitung von Michael Bartholemy den<br />

WM-Titel in der Moto2-Klasse knapp verpasst.<br />

Scott Redding verletzte sich auf Phillip Island<br />

und musste die WM-Krone fast kampflos dem<br />

Spanier Pol Espargaro überlassen. Bei Marc<br />

VDS hat man die Pace nun angezogen - und<br />

den Test in Jerez mit Mika Kallio an der Spitze<br />

und Esteve Rabat auf Rang zwei abgeschlossen.<br />

Kallio ist allerdings für schwankende<br />

Leistungen bekannt, Rabat hingegen seit letztem<br />

Jahr auf dem aufsteigenden Ast.<br />

Starke Leistung von Tom Lüthi, der in Jerez<br />

mit nur 0,085 Sekunden Rückstand auf Kallio<br />

den dritten Platz belegte. Der erwartete große<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

43


MOTOGP<br />

Sprung nach vorn bei Sandro Cortese ist derweil<br />

ebenfalls erfolgt. Sowohl in Jerez, als auch<br />

in Valencia fuhr er stark und holte sich den<br />

fünften und sechsten Test-Platz. Schwer beeindruckt<br />

hat auch Supersport-Weltmeister Sam<br />

44 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

Lowes, der mit seiner <strong>Speed</strong> Up in den Top<br />

Ten munter mitmischte. Probleme hatte Dominique<br />

Aegerter: Er klagte noch über Schulterschmerzen.<br />

Jonas Folger legte eine Marathondistanz<br />

von rund 200 Runden zurück und hatte<br />

am Ende nur weniger als<br />

neun Zehntelsekunden<br />

Rückstand auf die Bestzeit<br />

des routinierten<br />

Finnen Mika Kallio von<br />

Marc VDS. Der Oberbayer<br />

Marcel Schrötter zog<br />

ebenfalls eine positive<br />

Bilanz. Ein Grund dafür<br />

war sicherlich seine<br />

persönliche Bestzeit, die<br />

nur eine Sekunde über<br />

der absoluten Bestmarke<br />

dieses Tests lag und<br />

sogar sagenhafte acht<br />

Zehntelsekunden schneller<br />

als Marcel Schrötter<br />

im Qualifying beim Grand<br />

Prix 2013 auf der gleichen<br />

Rennstrecke war.<br />

Moto3: Jack Miller mausert<br />

sich zum Titelaspirant<br />

Dass in der Moto3-Klasse Piloten aus dem Red<br />

Bull KTM Ajo Team immer ganz vorn anzufinden<br />

sind, ist ja nichts Neues. Und nach den<br />

extrem starken Leistungen auf einer Honda im<br />

Vorjahr war es prinzipiell auch keine Überraschung,<br />

dass der Australier Jack Miller sowohl<br />

in Jerez, als auch in Valencia ganz vorn anzufinden<br />

war. Beide Male blieb der KTM-Pilot über<br />

zwei Zehntelsekunden vor der Konkurrenz.<br />

Starke Leistungen auch vom Tschechen und<br />

Rookies-Cup-Sieger Karel Hanika. Der Ex-Freudenberg-Pilot<br />

ist ebenfalls bei Red Bull KTM<br />

Ajo untergekommen und wurde in Jerez Fünfter:<br />

Als Rookie, wohlgemerkt. In der Vorwoche<br />

in Valencia war er noch schwer gestürzt, hatte<br />

sich aber wenig später trotzdem wieder in den<br />

Sattel geschwungen. Der Deutsche Philipp Öttl<br />

setzte seinen Aufwärtstrend fort und klassierte<br />

sich auf Rang zehn. Umstiegsprobleme gab<br />

es hingegen noch bei Luca Grünwald: Der Neuzugang<br />

im Kiefer Racing Team blieb in Jerez<br />

3,3 Sekunden hinter der Spitze.


MOTOGP<br />

03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

45


Der hübsche<br />

Background der<br />

MotoGP<br />

Text: Marie-Luise Wintermantel<br />

Fotos: motogp.com<br />

Unter einem Grid Girl - oder auch Paddock Girl<br />

- verstehen viele von Ihnen, sehr geehrte Leser,<br />

meistens nur die Mädchen, die im Starting Grid<br />

hübsch neben einem Fahrer lächeln und ihn mit<br />

einem Schirm schützen. Doch gehört zu diesem<br />

scheinbar entspannten Leben weitaus mehr<br />

dazu als nur zu lächeln und weil das nur die wenigsten<br />

wissen wurde ich angefragt, ein wenig<br />

davon zu erzählen.<br />

Ich, Marie-Luise Wintermantel, bin seit ich 18<br />

bin in dem heiß begehrten Job des Grid Girls<br />

in der MotoGP tätig. Angefangen hat meine Begeisterung<br />

für den Rennsport allerdings schon<br />

viel früher. Mein Opa hat bei MZ gearbeitet und<br />

ist selbst Motorradrennen gefahren, von ihm<br />

muss ich es wohl geerbt haben, dass mir ohne<br />

diese lauten Motorengeräusche etwas fehlt. Als<br />

kleines Kind saß ich jeden Rennsonntag mit<br />

ihm vor dem Fernseher und habe gespannt die<br />

MotoGP geschaut, ich habe mit 15 auch selbst<br />

den Führerschein für die 125ccm-Motorräder<br />

gemacht.<br />

Seit ich 14 bin arbeite ich auch als Model,<br />

Promoterin und Hostess, auch das ist erblich<br />

bedingt, diesmal ist meine Mama schuld, die<br />

selbst jahrelang in der Modebranche gearbeitet<br />

hat. Als ich nun endlich 18 war und mein Abitur<br />

geschafft hatte, hielt ich mich mit diversen Modeljobs<br />

über Wasser und bin zufällig auf eine<br />

vollkommen unscheinbare Seite im Internet<br />

gestoßen, welche für den Grandprix am Sachsenring<br />

2012 Grid Girls suchte. Ich schmunzelte<br />

über mich selbst, dass ich noch nie auf die Idee<br />

gekommen bin, in der Branche nach einem Job<br />

zu suchen, obwohl ich es seit klein auf jedes<br />

Wochenende verfolgt habe. Auf dem Sachsenring<br />

arbeitete ich schließlich für das MotoGP<br />

Team Avintia Bluesens, mit dem Fahrer Yonnie<br />

Hernandez und ich erahnte noch lange nicht,<br />

was dieser Job für eine riesige Auswirkung auf<br />

meine Zukunft haben würde. Von da an fuhr ich<br />

zu fast allen Grand Prix in Europa und arbeitete<br />

für diverse andere Teams. Das Ganze ist<br />

allerdings nicht ganz so einfach gewesen wie<br />

es sich anhört, ich hatte im September 2012<br />

angefangen Immobilienmanagement und Facility<br />

Management in Chemnitz zu studieren und<br />

organisiere seit dem zwei Vollzeitjobs parallel.<br />

Außerdem herrscht ein großer Konkurrenzkampf<br />

zwischen den Damen und solange man<br />

keine festen Jahresverträge hat, weiß man lange<br />

nicht, ob einem ein Job wirklich sicher ist.<br />

Umso mehr bedanke ich mich bei Automobile<br />

Weise, welche mich stets als Person gesponsert<br />

und immer unterstützt haben, übrigens helfe<br />

ich auch hier oft aus, sofern ich zeitlich in der<br />

Lage und ausnahmsweise in Deutschland bin.<br />

46 03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

Saisonbeginn 2013 in Qatar kam dann endlich<br />

mein großer und wirklich hart erarbeiteter<br />

Durchbruch in der Welt der GP: Das Management<br />

von Repsol-Honda fragte bei mir an, ob ich<br />

als Grid Girl für Marc Marquez arbeiten möchte<br />

- natürlich sagte ich sofort zu. Parallel stand<br />

ich trotzdem noch für diverse andere Fahrer im<br />

Starting Grid, wie z. B. John McPhee, Louis Rossi<br />

oder Maverick Vinales. Und so begann mein<br />

stressiges Wochenende komplett zu werden.<br />

Ich reiste meist am Donnerstag an, bekam meinen<br />

Zeitplan, meine Klamotten und besprach<br />

mit meinem Chef alle wichtigen Dinge. Mein<br />

Wochenende wurde nunmehr viel stressiger<br />

als meine normale Woche in der Uni. Ich muss<br />

jeden Tag um 6 aufstehen (ja, auch sonntags)<br />

und versuchen, irgendwie vor dem Ansturm von<br />

Tausenden von Menschen im Paddock zu sein.<br />

Das ist gar nicht so einfach, wenn man bedenkt,<br />

dass ich im Vergleich zu den Mechanikern oder<br />

Fahrern auch noch gut aussehen muss. D. h.<br />

ausgeschlafen, geschminkt, mit einer tollen Frisur<br />

und einem Lächeln im Gesicht. Auch das ist<br />

wirklich nicht einfach, wenn wir uns den Konkurrenzkampf<br />

der vielen Mädchen zurück ins<br />

Gedächtnis rufen, weil meine Haare und mein<br />

Make Up muss jeden Tag perfekt sein und vor<br />

allem jeden Tag anders, um nicht langweilig für<br />

die Fotografen zu werden. Ich gebe zu, an dem<br />

ein oder anderen Tag war mir meine Sonnenbrille<br />

der größte Freund.<br />

Wenn ich das alles ohne Probleme geschafft<br />

habe - jede Frau wird mich verstehen, wenn ich<br />

schreibe, dass es nahezu unmöglich ist - das<br />

wirklich jeden Tag perfekt hinzubekommen, beginnt<br />

mein Wettlauf gegen meinen Zeitplan.<br />

Lächeln, High Heels an, Schirm aufspannen<br />

und ab durchs Paddock. Ich bin immer präsent<br />

für Fans, Fotografen, Kameras und für mein<br />

Team. Ich bin stets zu verschiedenen Presseveranstaltungen<br />

dabei, stehe bei jedem Training<br />

des Teams vor der Box und mache im Paddock<br />

Fotos mit Fans. Ich weiß, das klingt alles super<br />

entspannend und einfach. Man bedenke allerdings<br />

meine 14cm (!!!) hohen Absätze, auf denen<br />

ich Freitag bis Sonntag, mindestens 8 h am<br />

Tag, stehen muss. Menschliche Dinge werden<br />

manchmal zu Herausforderungen, wie z. B. In<br />

Misano. Es ist nicht einfach, in einer 15-Minuten-Pause<br />

durch 10.000 Menschen zu einer Toilette<br />

zu gelangen vor der ungefähr 20 Frauen<br />

anstehen und ich schon längst zurück in der Box<br />

sein müsste. 10.000 Menschen war in diesem<br />

Fall nicht einmal übertrieben, weil tatsächlich so<br />

viele Leute in Misano durchs Paddock spaziert<br />

sind und ein Foto mit mir, dem Mädchen neben<br />

dem Wunder Marc Marquez, haben wollten. Neben<br />

einem Lächeln im Gesicht, muss man also<br />

als Paddock Girl gewappnet sein gegen Erdrü-<br />

cken, Erquetschen, und doch teilweise aufdringliche<br />

Fans. Oft auf Toilette sollte man auch nicht<br />

müssen und ‚mal schnell eine SMS beantworten‘<br />

kann man auch nicht. Zudem sollte man furchtbar<br />

wetterunempfindlich sein. Gearbeitet werden<br />

muss bei jedem Wetter, ob bei 40 Grad in<br />

Sepang oder bei 4 Grad und Regen in Le Mans.<br />

Auch mich hat es hier schon oft erwischt, eine<br />

Erkältung nach Silverstone ist wohl das kleinste<br />

Übel, aber im kurzen Kleid bei laufenden Kameras<br />

vor der Box von Marquez in Barcelona bei<br />

knalliger Sonne umkippen schon das Größere.<br />

Ein was Gutes hatte es, ich durfte in Barcelona<br />

2 Stunden Pause machen und musste erst zum<br />

Qualifying wieder arbeiten. Samstags und sonntags<br />

wird die Boxengasse für Fans zum Pit Lane-<br />

Walk geöffnet, bei dem ich, manchmal mit einer<br />

Kollegin, vor der Box arbeite und Poster an die<br />

Fans verteile. Auch das wird manchmal lebensgefährlich,<br />

zumindest wenn die Security überfordert<br />

ist und 500 Menschen über dich drüber<br />

rennen um Dani Pedrosa oder Marc Marquez von<br />

Nahem zu sehen. In den hohen Schuhen ist es<br />

auch nicht ganz so einfach, schnell mal zur Seite<br />

zu rennen. Manchmal habe ich bei meinem<br />

Team eine Kollegin zur Seite bekommen, die<br />

mir geholfen hat - einige davon waren tollen Bekanntschaften<br />

und ich pflege immer noch den<br />

Kontakt zu ihnen.<br />

Viel Schlaf darfst du als Paddock Girl übrigens<br />

auch nicht benötigen, weil es nahezu unmöglich<br />

ist, an einem Rennwochenende mehr als 3 bis 5<br />

Stunden am Tag zu schlafen. Sei die Zeitumstellung<br />

in Australien das Problem oder das reichhaltige<br />

Partyangebot in Barcelona. Aber meine<br />

Kosmetikerin hat mir neulich hervorragende Augenpads<br />

verkauft, in Verbindung mit Make Up<br />

und einer Sonnenbrille wird man dann schon<br />

kameratauglich.<br />

Ich liebe diesen Job und weiß wie begehrt er<br />

ist, trotzdem glaube ich, dass es nur wenige<br />

Mädels auf dieser Welt gibt, die damit wirklich<br />

umgehen können. Montags heim zu kommen,<br />

seinen Koffer hinzuschmeißen, Dienstag und<br />

Mittwoch in die Uni zu gehen und donnerstags<br />

mit dem nächsten Koffer wieder loszuziehen.<br />

Davon mal abgesehen, dass am Ende der Saison<br />

deine Wohnung eine komplette Grundsortierung<br />

braucht, verlierst du auch jegliche Übersicht<br />

über deine Tausend Dinge, die nur von dem einen<br />

in den anderen Koffer fliegen. Nebenbei manage<br />

ich immer noch meine Uni. Im Sommersemester,<br />

welches sich großteils mit der Saison<br />

überschneidet, schaffe ich es immerhin, 4 - 6<br />

Prüfungen zu schreiben, im Winter dafür dann<br />

10 - 12. Dazu kommen diverse Diskussionen mit<br />

Dozenten und Kommilitonen, die denken, dass<br />

du nur entspannt durch die Welt jettest. Auch<br />

wenn es alles super stressig ist, liebe ich diese<br />

MotoGP-Welt, ich freue mich jedes Wochenende<br />

zu meiner zweiten Familie zu kommen, habe viele<br />

neue Freunde gefunden, welche um den Kontinent<br />

verteilt sind und will das Leben nie missen.<br />

Im Winter ist mir regelrecht langweilig, wenn ich<br />

meine Jeans früh aus einem Schrank und nicht<br />

aus einem Koffer nehme, wenn ich nur Deutsch<br />

sprechen muss und nicht zum Flughafen rennen<br />

muss. (Ich bin chronisch immer zu spät!)<br />

Auch für diese Saison 2014 habe ich wieder ein<br />

super Team gefunden, ich werde bei allen 18<br />

Rennen für das MarcVDS Racing-Team arbeiten<br />

und die Moto2-Fahrer Mika Kallio und Tito Rabat<br />

und den Moto3 Fahrer Livio Loi unterstützen. Mir<br />

fiel es wirklich schwer, Marc Marquez und dem<br />

Team von Honda Repsol den Rücken zu kehren,<br />

aber umso mehr freue ich mich, in eine neue<br />

kleine Rennfamilie zu kommen. Wir haben gleiche<br />

Intentionen und hatten viel Spaß in Jerez,<br />

als ich für Verhandlungen zum Test dort war. Ich<br />

denke auf dieser Sympathiebasis können wir ein<br />

tolles MotoGP-Jahr erleben und Erfolge für das<br />

Team und mich erzielen.<br />

So, das soll es mal gewesen sein - vielleicht sieht<br />

man sich ja mal auf der Start- und Zielgeraden.


03 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

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