RKiSH-News
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NEWS 05<br />
| 2013<br />
eNge zuSaMMeNaRbeit zwiScHeN<br />
feueRweHR uND RettuNgSDieNSt<br />
zaHlt SicH auS. feueRweHR itzeHoe<br />
beKoMMt NotfalltaScHeN. [SEITE 22]<br />
hochWaSSeReInSatZ<br />
2013<br />
Ein detailierter Bericht über die Hochwasserkatastrophe<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
[Seite 16 –20].<br />
haLbZeIt – eIne<br />
bILanZ deR FKQ<br />
Nach gut der Hälfte der Fortbildungszeit<br />
reflektieren zwei Teilnehmer, was<br />
die Führungskräftequalifikation für sie<br />
eigentlich bedeutet [Seite 14 –15].<br />
eISSegLeR In SchLeI<br />
eIngebRochen<br />
Eine außergewöhnliche Rettung mit<br />
Happy End [Seite 32–35].
Seite 2 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Sehr geehrte Damen und<br />
Herren, liebe Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter,<br />
das sind stürmische Zeiten:<br />
das Notfallsanitätergesetz<br />
tritt nächstes Jahr in Kraft<br />
und die Einführung von<br />
Algorithmen steht unmittelbar<br />
bevor. Die Orkane »Christian« und<br />
»Xaver« haben uns alle in Atem gehalten.<br />
Zu den rettungsdienstlichen Themen bleibt<br />
meine Position unverändert und ich betone es<br />
wiederholt: Notfallsanitätergesetz und die<br />
Einführung von Algorithmen bringen den<br />
Rettungsdienst weiter nach vorne. Das Berufsbild<br />
bekommt eine deutliche Aufwertung,<br />
Kompetenzen und Handlungssicherheit<br />
werden gestärkt. Hier entsteht ein neuer,<br />
qualifizierter nicht-ärztlicher Gesundheitsberuf,<br />
der delegierte ärztliche Leistungen<br />
erbringt. Dieses gilt es nun, zu organisieren<br />
und umzusetzen – so wie es das Gesetz<br />
vorsieht: flächendeckend, umfassend und mit<br />
größter Sorgfalt. Aber auch mit dem nötigen<br />
Mut, Entscheidungen zu treffen und die<br />
Qualität der Versorgung und Patientensicherheit<br />
stetig zu verbessern.<br />
So war es auch bei dem Orkan »Xaver«. Mit<br />
größter Sorgfalt haben alle Verantwortlichen<br />
Entscheidungen im Vorfeld getroffen und<br />
dabei immer die Sicherheit der Einsatzkräfte<br />
und das Wohl der Bürgerinnen und Bürger<br />
im Blick gehabt. Das war wichtig und es war<br />
auch richtig so! Sie alle haben dazu beigetragen,<br />
diese Herausforderung mit hohem<br />
Engagement und ausgesprochener Professionalität<br />
zu bestehen. Das macht Mut und gibt<br />
Hoffnung und Zuversicht, die bevorstehenden<br />
großen Herausforderungen der kommenden<br />
Jahre anzupacken und umzusetzen.<br />
Nach all den Turbulenzen dürfen wir jetzt<br />
aber auch runterfahren, entspannen und uns<br />
auf Weihnachten vorbereiten und freuen.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine<br />
schöne Adventszeit und ein frohes und<br />
besinnliches Weihnachtsfest.<br />
Michael Reis<br />
Geschäftsführer der <strong>RKiSH</strong><br />
iNHalt<br />
Deutscher Arbeitsschutzpreis 3<br />
Neues von den Algorithmen 4<br />
Betriebsräte-Preis 5<br />
3. Flächenübung der RDA 6–7<br />
Katastrophenschutzübung in Itzehoe 8–9<br />
Krankenhausfinanzierung 10 –11<br />
Unfallversicherung 11<br />
GröNo-Konzept 12<br />
CBRN 13<br />
FKQ 2 14–15<br />
Personalentscheidungen 15<br />
Hochwassereinsatz 16–20<br />
16 neue Azubis zum Rettungssanitäter 21<br />
Chat mit der Geschäftsführung 21<br />
Notfalltaschen für die Feuerwehr Itzehoe 22<br />
Filmdreh »Gefällt mir« 23<br />
Verfahrensanweisung Bronchospasmus 24<br />
Reanimationstage im WKK 25<br />
Gesundheitsmanagement 26<br />
Stressvortrag 26<br />
Massageangebot 27<br />
Obst- und Gemüsekorb 27<br />
HIT-Ausdauertraining und Sportshirts 28<br />
HiOrg-Benefizturnier 29<br />
Schulbesuch in Ostrohe 30<br />
Hamburg-Cyclassics 30<br />
DANKE! 31<br />
Eine außergewöhnliche Rettung 32–35<br />
Spielbericht 2. BlaulichtOpen 36<br />
»Abend der Berufe« in Marne 37<br />
Aus der Mitarbeiterschaft 38<br />
NewSletteR iN eigeNeR SacHe<br />
Mit Ihrem Engagement helfen Sie, den <strong>News</strong>letter auch in<br />
Zukunft interessant und abwechslungsreich zu gestalten.<br />
Ich freue mich auf Ihre Berichte, Informationen und<br />
konstruktiven Hinweise. Schreiben Sie an a.hoyer@rkish.de.<br />
Vielen Dank!<br />
Angela Hoyer ist Leiterin der<br />
Abteilung Personalmanagement und<br />
Unternehmenskommunikation an<br />
unserem Verwaltungsstandort Pinneberg.
www.rkish.de | Seite 3<br />
Die <strong>RKiSH</strong> uNteR DeN letzteN DReieN<br />
beiM DeutScHeN aRbeitSScHutzpReiS 2013<br />
Jan Noelle, Hans-Rudolf philippsen, Jan Mohr,<br />
Michael Reis und torsten bekendorf (v. links)<br />
nahmen in Düsseldorf die auszeichnung entgegen.<br />
Torsten Bekendorf<br />
5. november, düsseldorf – Mit dem<br />
Deutschen arbeitsschutzpreis werden alle<br />
zwei Jahre unternehmen ausgezeichnet,<br />
die sich in besonderem Maße für die Sicherheit<br />
und gesundheit ihrer Mitarbeiter<br />
engagieren. gefragt sind clevere Konzepte<br />
und prozesse oder neuartige produkte<br />
und technologien. Maßnahmen, die den<br />
arbeitsschutz in deutschen betrieben wirksam<br />
verbessern – und zum Nachmachen<br />
anregen.<br />
Die <strong>RKiSH</strong> hat sich mit dem Innovations-KTW,<br />
z. Zt. RW Elmshorn, um<br />
diesen Preis beworben. Die vielfältigen<br />
technischen Verbesserungen<br />
beim neuen KTW liegen insbesondere<br />
in einer deutlichen Verringerung<br />
der Trage- und Hebebelastung für<br />
die Beschäftigten. Stichworte sind<br />
hier elektrohydraulische Trage und<br />
elektrischer (Patienten-)Treppensteigerstuhl,<br />
absenkbares Fahrgestell<br />
und Rampe. Eine Be- und Entladung<br />
und der Transport über Treppen ist<br />
damit ganz ohne Heben möglich.<br />
Aber auch die neue Warnlackierung<br />
am Heck und weitere kleine Details<br />
am Fahrzeug sind Verbesserungen<br />
im Sinne des Arbeitsschutzes.<br />
Das alles und letztendlich die gelungene<br />
Präsentation des Fahrzeugs<br />
am 12. August in der RDA trug dazu<br />
bei, dass Ende September eine unabhängige<br />
Expertenjury, der Persönlichkeiten<br />
aus Wirtschaft, Politik,<br />
Verbänden und Wissenschaft<br />
angehören, die <strong>RKiSH</strong> für die Nominierung<br />
ausgewählt hat. Die Gewinner<br />
des diesjährigen Deutschen<br />
Arbeitsschutzpreises wurden am 5.<br />
November 2013 im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung<br />
auf der A+A<br />
(Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) –<br />
Messe, dem weltweit größten Fachforum<br />
für Arbeitsschutz, in Düsseldorf<br />
bekannt gegeben. Damit hat sich der<br />
Wettbewerbsbeitrag der <strong>RKiSH</strong> unter<br />
die letzten drei Teilnehmer in<br />
der Kategorie »Großunternehmen<br />
– Produktlösung« durchgesetzt. Die<br />
Ausrichter des Deutschen Arbeitsschutzpreises<br />
sind Bundesministerium<br />
für Arbeit und Soziales, Länderausschuss<br />
für Arbeitsschutz und<br />
Sicherheitstechnik sowie der Spitzenverband<br />
der Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung (DGUV).<br />
In der Zielgeraden hat uns dann aber<br />
doch die Firma Wintershall Holding<br />
überholt und den ersten Preis geholt.<br />
Sicherlich nicht unverdient, wie<br />
man neidlos sagen muss. Eine einfache,<br />
preiswerte und gut auf andere<br />
Betriebe übertragbare technische<br />
Lösung, wie 85kg-schwere Gasflaschen<br />
sicher auf LKW-Ladeflächen<br />
zu verlasten sind, war ein überzeugender<br />
Wettbewerbsbeitrag.<br />
Auch wenn es letztendlich nicht<br />
ganz für den ersten Platz gereicht hat,<br />
zeigt doch allein die Nominierung,<br />
dass die Bemühungen in der <strong>RKiSH</strong><br />
zur Verbesserung des Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutzes auch durch externe<br />
Fachleute anerkannt wird und<br />
wir auf dem richtigen Weg sind.<br />
Abschließend möchte ich noch anmerken,<br />
dass die Nominierung vielen<br />
Beteiligten zu verdanken ist.<br />
Insbesondere die Abteilung SiD hat<br />
sich um die technische Umsetzung<br />
und Beschaffung der erforderlichen<br />
Gerätschaften bemüht, um den vielfältigen<br />
Anforderungen und Interessen<br />
gerecht zu werden.<br />
Nähere Informationen zum Wettbewerb<br />
sind unter www.deutscherarbeitsschutzpreis.de<br />
zu finden.<br />
Torsten Bekendorf<br />
ist Fachkraft für<br />
Arbeitssicherheit der<br />
<strong>RKiSH</strong>.
Seite 4 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
NeueS VoN DeN<br />
algoRitHMeN<br />
AUS DEM FÄCHER WIRD EIN<br />
RINGORDNER<br />
Die erste Testphase der Algorithmenkarten<br />
durch die LRA der Fachgruppe Algorithmen ist<br />
abgeschlossen und ausgewertet. An dieser Stelle vielen<br />
Dank für die zahlreichen Rückmeldungen aller Kollegeninnen<br />
und Kollegen. Schnell war klar, dass die Idee<br />
der fächerartigen Anordnung der Algorithmenkarten<br />
zwar schön aussieht, aber nicht praktikabel ist. Hier haben<br />
wir uns jetzt für einen Ringordner entschieden, der<br />
dazu auch noch erweiterbar ist. Ende 2013 sollen die Algorithmenkarten<br />
mit den ersten acht Algorithmen an<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt werden.<br />
Ab 2014 sollen diese dann im Rahmen der Fortbildung<br />
um weitere Algorithmen erweitert werden. 2014 wird es<br />
einen eigenen Fortbildungstag zum Thema Algorithmen<br />
geben. Hier werden nicht nur neue Algorithmen ergänzt,<br />
sondern auch die ersten acht Algorithmen in Ruhe besprochen.<br />
Ein wichtiges Ziel ist das Verständnis für und<br />
Handling mit den Algorithmen, denn sie sollen ja eine<br />
Arbeitshilfe darstellen.<br />
Seite 1<br />
ALGORITHMEN<br />
IN DER <strong>RKiSH</strong><br />
Christopher Thon<br />
ist Mitglied im Team<br />
PR, Mitarbeiter der<br />
Rettungswache Wedel<br />
und Projektleiter<br />
Algorithmen.
www.rkish.de | Seite 5<br />
DeR DeutScHe betRiebSRäte-pReiS<br />
Jan Mohr<br />
Der Deutsche Betriebsräte-Preis ist eine Initiative<br />
der renommierten Fachzeitschrift »Arbeitsrecht<br />
im Betrieb«. Er zeichnet seit 2009<br />
das Engagement und die erfolgreiche Arbeit<br />
von Betriebsräten aus, die sich nachhaltig für<br />
den Erhalt oder die Erschaffung von Arbeitsplätzen<br />
oder für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
in den Unternehmen einsetzen.<br />
Eine hochkarätig besetzte Jury aus Gewerkschaften,<br />
Wissenschaft und ausgewiesenen<br />
Praktikern trifft jedes Jahr eine Auswahl<br />
aus einer stets hohen Anzahl eingereichter<br />
Projekte.<br />
Dieses Jahr bewarben sich über 90 Betriebsräte<br />
für den Preis. Unter anderem bekannte Firmen<br />
wie Krupp Mannesmann, Unilever oder Airbus.<br />
Der Betriebsrat der <strong>RKiSH</strong> hat sich dieses<br />
Jahr erstmalig beworben. Wir haben unsere<br />
Betriebsvereinbarung Pausenregelung eingereicht,<br />
weil diese im Bundesgebiet einmalig ist<br />
und auch in anderen Rettungsdiensten oder<br />
bei den Feuerwehren bekannt gemacht werden<br />
sollte, da sie viele Vorteile für die Beschäftigten<br />
hat. Leider zählten wir in diesem Jahr<br />
nicht zu den Preisträgern. Aber unser Projekt<br />
wurde angenommen und wird auch in die Dokumentation<br />
des Deutschen Betriebsrätepreises<br />
übernommen. So haben die interessierten<br />
Firmen sowie Rettungsdienste oder Berufsfeuerwehren<br />
die Möglichkeit, sich über eine<br />
Pausenregelung zu informieren und könnten<br />
ebenfalls versuchen diese in eine Betriebsvereinbarung<br />
umzusetzen.<br />
Alles in allem war es ein schöner Erfolg für Euren<br />
Betriebsrat und wir werden uns im nächsten<br />
Jahr erneut mit einem Projekt beim Deutschen<br />
Betriebsräte-Preis bewerben. Welches<br />
dieses wird, ist noch nicht entschieden. Der<br />
Betriebsrat nimmt auch gerne Vorschläge und<br />
Ideen von Euch auf.<br />
ein erster erfolg: die urkunde des D-b-p.<br />
Jan Mohr<br />
ist Vorsitzender des Betriebsrates<br />
an unserem Verwaltungsstandort<br />
in Pinneberg am Drosteipark.
Flächenübung<br />
2013<br />
www.rkish.de | Seite 7
www.rkish.de | Seite 9<br />
weit über 250 beteiligte haben in professionellem zusammenspiel die übung gemeistert,<br />
bei der die Kollision eines mit gefahrstoff beladenen und leck geschlagenen güterzuges mit einem personenzug<br />
im bahnhof itzehoe simuliert wurde.
www.rkish.de | Seite 11<br />
uNfallVeRSicHeRuNg<br />
Liebe Kollegen,<br />
im Rahmen der Fürsorge wurde vor Jahren über<br />
unseren Makler, den Versicherungsmaklerdienst<br />
Detmold (VMD) die inzwischen wohl allen Mitarbeitern<br />
bekannte private Invaliditätsunfallversicherung<br />
abgeschlossen.<br />
Schwierigkeiten eine Lage einzuschätzen, die er selbst<br />
nur hört, aber eben nicht sieht. Erst der Rettungsdienst<br />
vor Ort kann die Lage korrekt einschätzen. Das Fahrtenaufkommen<br />
wird allein durch die Zunahme der demographisch<br />
bedingten Hilfeersuchen daher zwangsläufig<br />
steigen und in KV-Bereichen mit weniger Hausärzten sogar<br />
erheblich steigen.<br />
ausblick<br />
Es ist zu vermuten, dass aufgrund der o. g. Schilderungen<br />
die Vorhaltung von Einsatzfahrzeugen, gleichwohl, ob<br />
im Primär- oder Sekundärbereich, ansteigen wird. Der<br />
Rettungsdienst wird mehr Aufträge erhalten und weitere<br />
Strecken absolvieren müssen. Beide Aspekte sorgen<br />
natürlich bei Duplizitätsfällen für eine Anpassung in<br />
der Fahrzeugvorhaltung. Es kann daher davon ausgegangen<br />
werden, dass das Berufsbild im Rettungsdienst an<br />
Attraktivität gewinnen wird, sowie auch Personal in den<br />
nächsten Jahren erfordern wird.<br />
Hier wird ab dem 1. Januar 2014 ein Wechsel zu<br />
einem anderen Anbieter stattfinden. Die neue Unfallversicherung<br />
wird von der Basler Versicherungs<br />
AG bereitgestellt. Wir konnten aufgrund der Schadenhäufigkeit<br />
sowie der hohen Auszahlungssummen<br />
eine Kündigung nicht abwenden. Zudem ist<br />
festzustellen, und wurde uns durch unserem Makler<br />
bestätigt, dass bundesweit im Bereich der Betriebsunfallversicherungen<br />
eine Kündigungswelle seitens<br />
der Versicherer läuft. Wie bereits im Bereich der<br />
Haftpflichtversicherungen der Krankenhäuser ist es<br />
im Bereich der Unfallversicherungen für die Versicherer<br />
in den letzten Jahren zu hohen Belastungen<br />
gekommen, welche selbst durch stetig angehobene<br />
Prämien nicht aufzufangen waren.<br />
Bestehen bleibt für alle Mitarbeiter und Auszubildenden<br />
der Versicherungsschutz während der gesamten<br />
Dienstzeit und auch die Höhe des Versicherungsschutzes<br />
(500.000 Euro Vollinvalidität und<br />
250.000 Euro im Todesfall).<br />
Alle seit dem 1. Januar 2011 laufenden und bis zum<br />
31. Dezember 2013 angemeldeten Unfälle werden<br />
natürlich von der ZURICH-Versicherung weiter angenommen<br />
und bearbeitet, so dass hier keine Versicherunglücke<br />
besteht.<br />
Diese Änderung der Versicherung tritt ab dem 1. Januar<br />
2014 in Kraft.<br />
Wenn weiterhin Fragen bestehen, dann rufen Sie<br />
mich gerne jederzeit an.<br />
Viele Grüße sendet<br />
Thomas Ottmar<br />
Dr. Lars Timm<br />
ist Kaufmännischer Direktor der Klinikstandorte<br />
Elmshorn und Pinneberg und<br />
Rettungssanitäter.<br />
Thomas Ottmar ist Mitarbeiter<br />
im Bereich Versicherungswesen<br />
an unserem Verwaltungsstandort<br />
Pinneberg am Drosteipark.
131113_rkish_gröno_titel.indd 1 13.11.13 21:15<br />
Seite 12 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
gRÖNo<br />
Gröno Konzept<br />
zur Bewältigung eines größeren Notfallereignisses in den Versorgungsbereichen der<br />
Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH<br />
Dithmarschen | Pinneberg | Rendsburg-Eckernförde | Steinburg<br />
Stefan Denschstädt<br />
Unser GröNo Konzept gibt es seit 2010. Damals<br />
wurden die Konzepte der vier Versorgungsbereiche<br />
in ein einheitliches Konzept zusammengeführt<br />
und dient seitdem in der gesamten<br />
<strong>RKiSH</strong> als Konzept zur Bewältigung größerer<br />
Notfallereignisse. Seit der Einführung hat sich<br />
jedoch vieles weiterentwickelt, sodass nun<br />
eine überarbeitete Fassung unseres Konzeptes<br />
veröffentlicht wird. Dies wird ab Januar Teil<br />
der Jahresfortbildung werden und wie gewohnt<br />
auch den Rettungswachen in Buchform<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
hier ein kurzer ausblick auf die neuerungen:<br />
Das Thema Vorsichtung wird ein Schwerpunkt<br />
der zukünftigen Patientenversorgung im<br />
GröNo. Dies betrifft als Aufgabe der ersteintreffenden<br />
Rettungsmittel alle Kolleginnen und<br />
Kollegen. Deswegen wird ab Januar 2014 auch<br />
die Ausstattung der Rettungsmittel angepasst<br />
und eine spezielle Vorsichtungstasche eingeführt.<br />
Diese enthält neben Patientenanhängekarten<br />
und einem mSTaRT-Algorithmus<br />
(mSTaRT = »midified simple triage and rapid<br />
treatment«) und Übersichtsdokumentation<br />
auch Torniquets und spezielle Traumabinden.<br />
Bei der Strukturierung der Einsatzstelle fällt<br />
den Patientenablagen eine größere Bedeutung<br />
zu. Hier ist die Patientenablage im Vergleich<br />
mit dem Behandlungsplatz die Ressourcen<br />
schonendere und flexiblere Möglichkeit. Auch<br />
sind durchaus mehrere Patientenablagen an<br />
einer Einsatzstelle denkbar und müssen entsprechend<br />
organisiert werden. Der Behandlungsplatz<br />
bietet die Option für große Patientenzahlen<br />
und entsprechende lange Einsatzdauer.<br />
Ebenfalls haben wir das Thema Führungsunterstützung<br />
gemeinsam mit den beteiligten<br />
Hilfsorganisationen weiterentwickelt, um die<br />
Technische Einsatzleitung Rettungsdienst bei<br />
der Durchführung der Einsatzabwicklung zu<br />
unterstützen. Dies wird im nächsten Jahr auch<br />
ein Schwerpunkt der gemeinsamen Aus- und<br />
Fortbildung der ELW-Besatzungen und der<br />
Technischen Einsatzleitung Rettungsdienst<br />
werden.<br />
Der Bereich der Sonderlagen wurde auch intensiver<br />
betrachtet. So sind nun CBRN Lagen<br />
(chemische, biologische, radiologische und nukleare<br />
Gefahren) erstmals auch Bestandteil<br />
unseres Konzeptes. Weiter entwickelt wurde<br />
ebenfalls das Thema Amok- und Terrorlagen<br />
analog der Konzeptentwicklung im Land<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Wir sind uns sicher, dass dies auch nicht der<br />
letzte Stand des Konzeptes sein wird und sind<br />
jetzt schon auf die Erkenntnisse aus kommenden<br />
Übungen und Fortbildungen gespannt.<br />
Stefan Denschstädt<br />
ist stellvertretender Leiter<br />
Einsatzdienst und Wachenleiter<br />
der Rettungswache Heide.<br />
Das neue gröNo<br />
Konzept wird ab<br />
Januar teil der<br />
Jahresfortbildung.
www.rkish.de | Seite 13<br />
Angepasste Schutzkleidung bei kontaminierten Patienten<br />
Robert Pohl<br />
Pinneberg, 14. November 2013 – Seit Oktober 2012 läuft ein<br />
Projekt zur Erarbeitung eines Algorithmus zur Versorgung<br />
von Patienten in sogenannten CBRN-Lagen. Diese<br />
Einsatzsituation ist zum Glück nicht alltäglich. Umso<br />
wichtiger ist es, sich auf diese Einsätze bestmöglich vorzubereiten.<br />
Bis zur Veröffentlichung des Endergebnisses<br />
dieser Projektarbeit möchten wir euch regelmäßig mit<br />
Artikeln im <strong>News</strong>letter informieren.<br />
Die Abkürzung CBRN steht für chemische, biologische,<br />
radiologische und nukleare Gefahren. Im Versorgungsbereich<br />
Pinneberg ist es in den letzten Monaten zu zwei<br />
Einsätzen mit chemisch kontaminierten Patienten gekommen.<br />
Die Besatzungen haben notdekontaminierte<br />
Patienten übernommen und behandelt. Hierbei haben sie<br />
sich mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten<br />
geschützt. Durch diesen umsichtigen Einsatz der<br />
Kollegen konnte eine Ausweitung der Kontamination<br />
auf das Krankenhaus und andere nachfolgende Institutionen<br />
verhindert werden.<br />
Bei Einsätzen mit gefährlichen Stoffen werden die Patienten<br />
in der Regel durch die Feuerwehr dekontaminiert.<br />
Hierzu wird der Patient entkleidet und mit Wasser und<br />
gegebenenfalls Seife gereinigt. Da der Rettungsdienst in<br />
der Regel nicht direkt im Gefahrenbereich tätig wird, besteht<br />
nur die Gefahr einer sogenannten Sekundärkontamination.<br />
Dabei sind die Reste des Gefahrstoffes auf dem<br />
Patienten die Gefahr für die Einsatzkräfte. Durch angepasste<br />
Schutzkleidung können diese Gefahren minimiert<br />
werden. Folgende angepasste persönliche Schutzausrüstung<br />
steht dem Einsatzpersonal im standardisierten Rettungswagen<br />
der <strong>RKiSH</strong> zur Verfügung [Abb 1]:<br />
- Schutzhelm<br />
- Spritzschutzbrille<br />
- Partikelfilternde Halbmaske FFP2 nach EN 149<br />
(= Feinstaubmaske)<br />
- Schutzkittel<br />
- Nitril-Einmalhandschuhe<br />
- Green Nitril-Schutzhandschuhe G25G nach EN 374<br />
Diese Schutzausrüstung ist nicht für Bereiche geeignet,<br />
in denen gefährdende Gase präsent sind oder eine primäre<br />
Kontamination zu erwarten ist. Die FFP-Maske<br />
schützt vor Feinstäuben und Aerosolen, zum Beispiel<br />
vor in wässriger Lösung aufgewirbelten verdünnten chemischen<br />
Substanzen. Der Schutzkittel verhindert einen<br />
direkten Kontakt von Spülflüssigkeit bei nasser Dekontamination<br />
(= verdünnte chemische Substanz) mit der normalen<br />
persönlichen Schutzausrüstung in einem gewissen<br />
Rahmen. Eine Erweiterung dieser Schutzfunktion<br />
stellt ein geschlossener Anzug mit Kapuze und Abschluss<br />
gegen Einsatzstiefel und Handschuhe dar [Abb 2]. Diese<br />
Anzüge sind auf den Wachen vorrätig, werden aber auch<br />
von einigen Feuerwehren vorgehalten.<br />
Gibt es CBRN-Einsätze, die ihr gerne besprechen würdet<br />
oder habt ihr Ideen und Anregungen zu dem Thema?<br />
Wir würden uns freuen, von euch zu hören! Schreibt einfach<br />
eine E-Mail an:<br />
cbrn@rkish.de<br />
Abbildung 1 Abbildung 2<br />
Robert Pohl ist Rettungsassistent an der<br />
RW Pinneberg und Projektleiter CBRN.
www.rkish.de | Seite 15<br />
Außerdem trainieren wir regelmäßig präsentieren, argumentieren<br />
und diskutieren.<br />
Katharina Röpnack:<br />
»Ich persönlich habe die Anforderungen an die FKQ trotz genügend<br />
Erfahrungsberichten und Warnungen doch immer noch<br />
unterschätzt. Der Zeitaufwand für das Vertiefen des durchgenommenen<br />
Lernstoffes, das Lernen und die Hausarbeiten ist<br />
doch höher als erwartet. So ein Veranstaltungstag FKQ ist auch<br />
heute noch anstrengend und der Kopf ist am Ende des Tages<br />
sehr voll. Anfangs fiel es schwer, den ganzen Tag zuzuhören und<br />
dem Unterricht zu folgen. Mittlerweile ist man aber im Training.<br />
Ich bin es gewohnt, den ganzen Tag zu sitzen (Teamleitung Fakturierung,<br />
Verwaltung Pinneberg) aber auch mir fiel es anfangs<br />
schwer. Selbst meine Hand musste in den ersten Wochen erst<br />
einmal wieder trainiert werden. Wann macht man sich schon<br />
mal mehrere Stunden lang handschriftliche Notizen?«<br />
Trotz des mittlerweile guten Trainingsstandes unseres<br />
Sitzfleisches und unserer Köpfe fällt es auch heute<br />
noch manchmal schwer, seine volle Aufmerksamkeit<br />
auf den Unterricht zu richten. Viele von uns bekleiden<br />
bereits Führungspositionen, die auch an den Tagen der<br />
FKQ nicht ruhen. So werden die Pausen häufig für z.B.<br />
dienstliche Telefonate genutzt.<br />
Die kommende Zeit bis zur Prüfung wird vermutlich<br />
noch sehr arbeitsintensiv werden, aber wir freuen uns<br />
darauf, noch viele nette und lehrreiche Stunden in der<br />
Klassengemeinschaft erleben zu können.<br />
personalentscheidungen<br />
einstellung hauptamtlicher<br />
mitarbeiter<br />
Es haben zwei Auswahltage stattgefunden.<br />
Einer am 10. September 2013<br />
und der andere am 12. November 2013.<br />
Insgesamt konnten wir 23 neue<br />
Mitarbeiter gewinnen. Die Zahlen im<br />
Einzelnen:<br />
10. September 2013<br />
17 Bewerber eingeladen<br />
12 Teilnehmer erschienen<br />
7 neue Mitarbeiter eingestellt<br />
12. November 2013<br />
24 Bewerber eingeladen<br />
19 Teilnehmer erschienen<br />
16 neue Mitarbeiter eingestellt<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Teamleitung<br />
Qualitätsmanagement<br />
Katharina Röpnack<br />
ist Teamleiterin der Fakturierung an<br />
unserem Verwaltungsstandort Pinneberg<br />
am Drosteipark.<br />
Nach erfolgtem Auswahlverfahren<br />
haben sich zwei Bewerber von insgesamt<br />
drei Aspiranten als neue Teamleitung<br />
durchgesetzt. Die Aufgabe wird je zur<br />
Hälfte an Rolf Küllsen und Michael<br />
Friederichs übertragen.<br />
Viel Erfolg!<br />
Stefanie Koopmann<br />
ist Mitarbeiterin in der Rettungswache<br />
Uetersen und Mitglied des Arbeitskreises<br />
Leitstelle.<br />
Angela Hoyer ist Leiterin der<br />
Abteilung Personalmanagement<br />
und Unternehmenskommunikation<br />
an unserem Verwaltungsstandort<br />
Pinneberg.
Seite 16 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
HocHwaSSeReiNSatz JuNi 2013<br />
Die bilder der Hochwasserkatastrophe in Sachsen anhalt sind,<br />
wie ich jetzt weiß, auch nach etlichen Monaten nicht zu<br />
vergessen. Sie sind nicht traumatisierend, sie bleiben aber auf<br />
eine eigenwillige art im Kopf, sie sind mahnend, sie machen<br />
nachdenklich und sie sind nachhaltig. wobei es die bilder und<br />
eindrücke sind, die vierzehn tage nach der Scheitelwelle,<br />
also vierzehn tage nach der medialen ausschlachtung entstanden<br />
sind.<br />
Sven Vasel<br />
Viele Gedanken oder was packe ich ein?<br />
Schon Tage vor der eigentlichen Anforderung sind Gedanken<br />
aufgekommen über das »Was packe ich ein?«.<br />
Ein Rettungswagen verfügt nicht über endlos viel Stauraum,<br />
er ist auf kurze Einsatzabläufe ausgelegt. Man<br />
kann sich nur für kurze Zeit mit solchen Fahrzeugen an<br />
Einsatzstellen selbst versorgen, ohne ein Materiallager<br />
als Background zu haben. In dem Einsatzgebiet, in das<br />
es gehen soll, liegt aufgrund von Straßensperrungen<br />
und Überflutung das nächstmögliche Krankenhaus ca.<br />
160 km weit weg. Also auf welcher Grundlage kann man<br />
nun ausreichend Material verstauen, damit für mindestens<br />
sieben Tage eine autarke Versorgung stattfinden<br />
kann. Hier hat die Erfahrung aus den ganzen Zeltlagern<br />
der Jugendfeuerwehr, aber auch der pedante Sinn für<br />
Ordnung geholfen. Erstens muss der Rettungswagen ein<br />
Rettungsmittel bleiben um den Einsatzkräften und der<br />
Bevölkerung schnellstmöglich Hilfe zukommen zulassen<br />
und zweitens muss das Fahrzeug auch als eine mobile<br />
Sanitätsstation dienen, in der Betreuung und Behandlung<br />
leichter Blessuren durchgeführt werden können.<br />
Dadurch musste die Packliste der <strong>RKiSH</strong>, die für ihre<br />
Rettungswagen gilt, über den Haufen geworfen werden.<br />
Es wurde Platz für Frischwasser, Motorenöl, Stromversorgung,<br />
Faltstühle aber auch Salben, Tabletten und Verbände<br />
gefunden. Ebenso wurde ein Kommunikationsbereich<br />
eingerichtet. Im Führerhaus fanden Kleidung,<br />
Schlafsäcke und Verpflegung ihren Platz.<br />
Nur für die Gedanken fand sich wenig Platz, aber was<br />
sollte uns denn schon erwarten. Die Presse hatte keine<br />
Schlagzeilen mehr für dieses Thema über. Die BIG FIVE<br />
Passau, Dresden, Magdeburg, Fischbek und Lauenburg,<br />
die Lieblingsplätze der Reporter und Politiker (vor der<br />
Wahl) sind aus Sicht der Berichterstattung ausgeschlachtet.<br />
Es gibt Wichtigeres, der amerikanische Präsident ist<br />
in Berlin und die Türkei hat Probleme mit dem Taxim<br />
Platz. Die Welt hat nach bereits 14 Tagen ihr Interesse am<br />
Jahrhundert-Hochwasser in Deutschland verloren.<br />
Abfahrt<br />
Die Abfahrt des 24 Fahrzeuge umfassenden Konvois der<br />
Feuerwehrbereitschaft des Kreises Pinneberg war um<br />
vier Uhr morgens vom Marktplatz in Pinneberg angesetzt.<br />
Nach Einweisung in »Kolonnenfahrt« sowie die<br />
Bekanntgabe der Fahrroute und die Verabschiedung<br />
durch den Kreisbrandmeister setzte sich der Blaulicht-<br />
Wurm Richtung Perleberg in Sachsen-Anhalt in Bewegung.<br />
Wir fuhren mit ca. 70 km/h in ein Katastrophengebiet<br />
zum Helfen. Die Aufgaben sollten Deichsicherung,<br />
Wasser pumpen sowie die medizinische Versorgung der<br />
Einsatzkräfte und der Bevölkerung sein. Schon auf der<br />
Fahrt wurde klar – es wird heiß.<br />
Um 7 Uhr eine kurze Pause auf dem Rastplatz Gudow, es<br />
waren bereits 26°C, die Sonne war aufgegangen und über<br />
uns ein strahlend blauer Himmel. Mit Sonnencreme eingerieben<br />
(herrlich dieser Geruch, »wie Urlaub«), die Sonnenbrille<br />
auf der Nase, fuhren wir weiter. Und immer an<br />
den Einsatzbefehl denkend, aber was soll da schon sein,<br />
die paar Pfützen, hier und da mal ein Keller auspumpen,<br />
das ist doch mit Links gemacht. Und die Deichsicherung,<br />
Plattschaufel raus etwas Sand drauf, schön feststampfen<br />
und rüber mit der Gras-Saat. Kann doch alles nicht so<br />
schlimm sein. Wie schon am Anfang gesagt, die Presse<br />
spricht schon seit Tagen nicht mehr über das Jahrhundert-Hochwasser.<br />
Um 9 Uhr zeigte das Thermometer bereits 29 Grad. Die<br />
Stimmung war wie das Wetter super und stieg mit der<br />
Temperatur um die Wette. So fuhren wir geradewegs in<br />
unseren Bereitstellungsraum.<br />
Warten, warten und nochmal warten<br />
Bei mittlerweile 36 Grad war der Tross im Bereitstellungsraum<br />
angekommen und zum ersten Mal wurde der<br />
Auftrag mit der Realität gedanklich in Frage gestellt. Die<br />
Natur um uns herum lechzte nach Schatten und Wasser.<br />
Der Boden hatte seit Wochen keinen Regen mehr gesehen,<br />
er war steinhart und staubtrocken. Es war weit und<br />
breit keine Spur vom Hochwasser zu sehen.<br />
Mit uns stand noch eine weitere Bereitschaft im Raum<br />
und wartete. Das Schlimme war nur, die Jungs warteten<br />
schon seit drei Tagen auf einen Einsatzauftrag, der sie<br />
dann in ein entsprechendes Einsatzgebiet führen sollte.<br />
Und während man so bei 39 Grad zusammen wartete,<br />
fragte man sich, was ist hier eigentlich los, wo ist das<br />
Hochwasser, wem kann man helfen und wieso stehen<br />
hier Einsatzkräfte mit Pumpen drei Tage nur rum. Nach<br />
www.rkish.de | Seite 17<br />
sind, wenn dieser oder jener Deich bricht (Huch, zeigte<br />
der etwa auf unsere Schlafhalle?).<br />
Ebenso wurde uns mitgeteilt, dass Teile der Bevölkerung<br />
nicht gerade erfreut über die Anwesenheit der Hilfskräfte<br />
seien, und dass niemand alleine einen Fuß in das Dorf<br />
setzten sollte, da hier mit Aggressionen gerechnet werden<br />
muss. Aggression? Hallo, wir sind zum Helfen hier,<br />
nicht zur Freizeitgestaltung im Aqua Park!<br />
Vor dem Einsatz: Warten auf einem straubtrockenen Acker.<br />
einer zweistündigen Wartezeit wurde die Einsatzleitung<br />
zum 120 km weit entfernten Krisenstab beordert, um<br />
dort den Einsatzabschnitt zu erfahren.<br />
Auf die Gedanken und Umsetzungen einiger Befehle<br />
möchte ich hier einmal gesondert eingehen:<br />
Es wurden motivierte Helfer in einen Bereitstellungsraum<br />
geschickt, man ließ sie bei hoher Temperatur fast<br />
sechs Stunden auf einem staubtrockenen Acker warten.<br />
Man beordert die Einsatzleitung zum Krisenstab, der ca.<br />
120 km weit entfernt war, damit man dann dort seinen<br />
Einsatzraum zugewiesen bekommt. Lässt aber im Anschluss<br />
die Einsatzleitung wieder die 120 km in den Bereitstellungsraum<br />
zurück fahren, um dann erneut mit<br />
dem ganzen Konvoi diese 120 km zurück in das Einsatzgebiet<br />
zu fahren.<br />
Ich denke, es ist legitim, hier einmal Befehle zu hinterfragen.<br />
Und, wie auch geschehen, auf Gegebenheiten neu<br />
anzupassen.<br />
Durch ein später geführtes Gespräch mit einigen Bewohnern<br />
aus dem Ort wurde einem auch klar, warum man<br />
den eintreffenden Helfern hier sehr kritisch gegenüber<br />
stand. Dieses Dorf wurde geopfert, hätte es keine Deichsprengung<br />
in Fischbek gegeben, wäre die Ortschaft nicht<br />
betroffen gewesen. Und um sich einmal das Ausmaß vorstellen<br />
zu können muss man erwähnen, dass die Elbe<br />
hier ca. 35 km weit vom aktuellen Einsatzgebiet entfernt<br />
ist. Schaute man jetzt über den künstlichen Deich, war es<br />
eine riesige Wasserfläche bis zur Elbe. Durch diese Sprengung<br />
hatte man zwar Teile der BIG FIVE gerettet, nur<br />
dieser Ortschaft, diesem Dorf hatte man die gesamte<br />
Grundlage zum Leben entzogen.<br />
Im Einsatzgebiet<br />
Bei unserer Ankunft am Einsatzort in Kamern im Landkreis<br />
Stendal begrüßte uns die abzulösende Feuerwehr<br />
freudig und erleichtert. Die ersten Gedanken, die einem<br />
durch den Kopf schossen, waren, wie sehen die Kameraden<br />
denn aus: total verschwitzt, dreckig und von Mücken<br />
zerstochen. Dazu hatten alle Augenringe, die für jeden<br />
Pandabär eine Ehre gewesen wären.<br />
Es wurde die Übergabe des Einsatzabschnittes organisiert,<br />
mit einer direkten Begehung und Festsetzung von<br />
Einsatzschwerpunkten. Ebenso erfolgte eine allgemeine<br />
Übergabe am Einsatzleitwagen. Hier bitte ich jeden, der<br />
einmal in eine ähnliche Lage kommen sollte »Hört gut<br />
zu«, es wird bei diesen Übergaben auch über örtliche Gegebenheiten<br />
gesprochen. Z.B. welche Gebäude in Gefahr<br />
Dieses Dorf wurde geopfert, um Teile der BIG FIVE zu retten.<br />
Hilfe, wer rettet den Sani<br />
Nachdem alle Besprechungen, Erkundungen und die<br />
Aufgabenverteilungen abgeschlossen waren, wurde das<br />
Quartier bezogen. Es bestand aus einer großen Sporthalle,<br />
die nun für 120 Kameraden mit Feldbetten als Schlafquartier<br />
hergerichtet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war<br />
ich bereits 38 Stunden inklusive vorangegangenem Regeldienst<br />
und Packen des Rettungswagens wach. Eine<br />
körperliche Erschöpfung machte sich breit und nach<br />
kurzer Besprechung mit der Kollegin und dem Einsatzleiter<br />
habe ich mich zusammen mit anderen freien<br />
Kräften und ca. 3,647 Milliarden mutierter Mücken<br />
zum Schlafen zurückgezogen. Dass ich unter solchen<br />
Gegebenheiten schlafen konnte, verdanke ich meiner<br />
Seite 18 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Zeit bei der Bundeswehr. »Schlafe wo, wie und wann du<br />
kannst«. Mit dieser Eignung konnte ich bereits beim<br />
Hinlegen schlafen. Der Schlaf ist in unterschiedlichen<br />
Phasen geregelt. Fatal ist, wenn man in seiner Tiefschlafphase<br />
mit einem lauten Satz »ACHTUNG AN ALLE –<br />
LAGEVERSCHÄRFUNG – DEICH DROHT ZU BRECHEN«<br />
geweckt wird. In diesem Moment explodierten etliche<br />
Gedanken im Kopf und einer war laut der Lagebesprechung<br />
von vor ein paar Stunden, dass dieses Gebäude in<br />
Gefahr ist wenn der Deich bricht. Also, Körper unter<br />
Spannung bringen, aufspringen, Kreislauf unter Kontrolle<br />
halten und nur mit Boxershorts bekleidet rein in die<br />
Sicherheitsschuhe und raus rennen. Der zweite Gedanke:<br />
Alle müssen sich in Sicherheit bringen, wir müssen evakuieren!<br />
Mit diesen wirren Gedanken und in eigentümlich<br />
leicht und lockerer Bekleidung rannte ich nun raus,<br />
dem Einsatzleiter genau in die Arme. Zum Glück war das<br />
mein bester Freund, der mich total verwirrt anschaute,<br />
während ich nur noch stammeln konnte: Wir müssen da<br />
raus! Das Gebäude! Gefahr! Das Wasser kommt! Deichbruch!<br />
Wohin sollen wir?<br />
Glücklicherweise hatte er sich schnell gefangen und nach<br />
der ersten Verwirrung kam die Belustigung und er bat<br />
meine Kollegin, sie möge mich doch behutsam wecken<br />
und festhalten, da ich sonst wohl in einem Fass nach<br />
Hause paddeln würde. Kurz und gut, man hat mich wieder<br />
schön behutsam ins Bett gelegt und weiterschlafen<br />
lassen.<br />
Merke: Besser zuhören bei Einsatzbesprechungen, dann<br />
wird einem auch bewusst, dass es auch noch andere Deiche<br />
und Gebäude gibt…<br />
Das Ausmaß<br />
Das Ausmaß der Überflutung ist kaum zu beschreiben.<br />
Wo noch vor zwei Wochen Bambi durch den Wald rannte,<br />
schwammen jetzt Fische. Es ist schon etwas befremdlich,<br />
wenn man in ein Waldgebiet schaut und nichts als Bäume<br />
sieht, die bis zu 1,50 m tief im Wasser stehen. Vieles<br />
erinnerte an Hochglanz TV-Aufnahmen vom Regenwald<br />
oder aus dem Amazonasgebiet. Basketballkörbe, die eins<br />
mit der Wasserlinie waren. Häuser, wo nur noch der erste<br />
Stock zu sehen war. Überall ölhaltiges Wasser und dieser<br />
moderige feuchte Gestank, der durch das ganze Dorf zog.<br />
Und tatsächlich lebten in diesen Häusern noch Menschen,<br />
ohne Wasser, ohne Toiletten und ohne Hoffnung. Man<br />
hatte diese Menschen in ihren Häusern schlicht weg vergessen.<br />
Sie wurden in der ganzen Zeit durch die Dorfgemeinschaft<br />
mit Lebensmittel-Paketen versorgt. Es gab<br />
keine Infrastruktur mehr. Bewohner deren Häuser höher<br />
lagen, mussten Arbeitswege von bis zu 180 km täglich<br />
bewältigen. Erschütternd war auch ein persönliches Gespräch<br />
mit einem Landwirt, der seine Gerätschaften zwar<br />
in Sicherheit bringen konnte, da seine Scheune erhöht<br />
lag, aber sein Vieh nicht mehr retten konnte, da das Wasser<br />
zu schnell gekommen war. Dieser Landwirt fühlte<br />
sich zwar nach eigenen Aussagen jetzt wie ein Halligen-<br />
Bauer, doch sagte er im gleichen Atemzug, ob ich seine<br />
Gerätschaften (riesige Traktoren und anderes Gerät) haben<br />
wolle, da er nie wieder als Landwirt arbeiten werden<br />
könne. Sein Land sei, auch wenn das Wasser irgendwann<br />
einmal weg sein wird, total kontaminiert und nicht mehr<br />
für den Bio-Anbau brauchbar.<br />
Ich wusste, was er meinte. Einigen Einsatzkräften ist bei<br />
der Arbeit in einigen Vorgärten die Wathose löcherig geworden.<br />
Sohlen lösten sich von den Gummistiefeln, weil<br />
das Wasser so sehr mit Chemikalien kontaminiert war,<br />
dass man zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, wie<br />
man mit dieser Kontamination umgehen sollte, da hier<br />
ein Abpumpen nur zu einer Kontaminationsverschleppung<br />
geführt hätte. Aber auch weitere Gespräche ließen<br />
uns nachdenken, z.B. als eine ältere Dame, die Rat bei<br />
uns vom Rettungsdienst suchte, weil sie keine Entwässerungstabletten<br />
mehr hatte. Sie erklärte, dass sie zwar fast<br />
zu ihrem Hausarzt schauen könne, aber aufgrund der<br />
Sprengungen und der zerstörten Straßen nun einen Umweg<br />
von 140 km fahren müsse. Solche und ähnliche Fragen<br />
stellen einen Rettungsdienst schnell vor Probleme,<br />
denn im Normalfall würden solche Patienten zum Hausarzt<br />
bzw. in ein Krankenhaus gebracht werden.<br />
Deshalb sollte sich jeder bewusst sein, wenn man sich in<br />
solche Einsätze begibt, muss eine ausgiebige Vorbereitung<br />
stattfinden. Denn neben allen rettungsdienstlichen<br />
Aufgaben dient solch ein Rettungsmittel auch als Anlaufpraxis<br />
und Beratungsstelle für den hilfesuchenden Bürger.<br />
Ebenso ist ein gewisses Verständnis von der Arbeit<br />
der Feuerwehr hilfreich. Alleine um für sich selbst die<br />
Gefahren einschätzen und minimieren zu können.<br />
Selbst wenn das Wasser irgendwann verschwunden sein wird, bleibt der Boden<br />
durch Chemikalien kontaminiert und für den Bio-Bauern des Ortes unbrauchbar.<br />
Seite 20 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Wieder etwas Hoffnung<br />
Durch ein deutliches Auftreten der Einsatzleitung im<br />
Krisenstab und das weitere Anfordern von Material,<br />
konnte bereits nach 36 Stunden ein erster kleiner Erfolg<br />
verbucht werden. Und damit kehrte auch ein wenig Hoffnung<br />
in die Gesichter der Bevölkerung zurück. Mit dieser<br />
Hoffnung wich auch die Skepsis und Abneigung gegen<br />
uns. Mit jeder Maßnahme, die eingeleitet wurde, stieg<br />
das Vertrauen. Die Deichsicherung, das Abpumpen von<br />
Wasser durch Hochleistungspumpen lief, die Frischwasserversorgung<br />
der eingeschlossenen Menschen war sichergestellt.<br />
Aber die bedeutenden Momente waren die<br />
freudigen Gesichter der Menschen, denen man ein Dixi-<br />
WC hingestellt hatte. Durch die eigentlich banale Maßnahme<br />
hatte man etlichen Menschen wieder zur Würde<br />
verholfen. Die Dankbarkeit, die diese Menschen uns von<br />
da an entgegenbrachten, ist schwer zu beschreiben. Es<br />
wurde kurzerhand ein Helferfest an der örtlichen Feuerwache<br />
organisiert. Hier hatten Helfer und Betroffene für<br />
kurze Zeit ein Gefühl der Normalität.<br />
Ein weiteres Bild, das bei der Abfahrt entstanden ist,<br />
bleibt in Erinnerung: Eine junge dreiköpfige Familie<br />
stand im Türrahmen ihres Hauses, sie hielten sich alle an<br />
ihren Händen fest, dabei weinten sie vor Freude. Von den<br />
Augen und Lippen der jungen Ehefrau konnte man das<br />
Wort DANKE ablesen.<br />
der Region gemacht. Kameraden, die Monate danach<br />
noch mal in den Ort gefahren sind, berichteten Ähnliches.<br />
Man kann zwar noch nicht von Normalität sprechen,<br />
aber es ist ein deutlicher Aufbau spürbar.<br />
Persönlich bin ich froh diesen Einsatz begleitet zu haben<br />
und dankbar für die vielen gesammelten Eindrücke.<br />
Ebenso ein Dankeschön für die problemlose Unterstützung<br />
von E&O (Anm. d. Red: jetzt »Einsatzdienst«) und dem<br />
Wachenleiter der RW Pinneberg. Es war kurzfristig nicht<br />
sicher, ob wir abgelöst werden würden. Und somit wurde<br />
kurzerhand die Ablösung von Zuhause organisiert. Ein<br />
großes Lob geht besonders an die eingesetzte Bereitschaft,<br />
die sich als eine gut geführte und homogene Einheit im<br />
Katastrophengebiet präsentiert hat, und damit auch die<br />
Erfolge verbuchen konnte.<br />
Im Nachhinein<br />
Rückblickend betrachtet muss man sagen, dass die Entscheidung<br />
des Bereitschaftsführers richtig war, dass bei<br />
solchen Einsätzen ein Rettungsmittel mitfährt. Begründung<br />
findet es alleine schon in der örtlichen Gegebenheit<br />
im Einsatzgebiet. Ein Krankenhaus liegt über 100 km<br />
weit weg, der örtliche Rettungsdienst benötigt bei einem<br />
Notfall 1,5 Stunden. Aber auch für die Moral der Einsatzkräfte<br />
ist es wichtig, dass wenn ihnen was passiert, sie<br />
sofort Hilfe bekommen.<br />
48 Einsatzkräfte wurden bei diesem Einsatz durch den<br />
Rettungsdienst versorgt, wobei allergische Reaktionen<br />
durch den Kontakt mit dem Eichen-Prozessionsspinner<br />
über 40 mal verbucht wurden. Dazu kamen durch die<br />
hohen Temperaturen und der körperlich anstrengenden<br />
Arbeit Kreislaufproblematiken hinzu und leichte knöcherne<br />
Verletzungen. Ebenso wurden einige Versorgungen<br />
und Beratungen der Bevölkerung durchgeführt.<br />
Positiv ist aber zu sehen, dass man sich weiter auf Kreisund<br />
Landesebene durch diesen Einsatz im Dialog befindet<br />
und ihn akribisch aufarbeitet und auswertet. Es finden<br />
bereits erste Anschaffungen und Strukturveränderungen<br />
statt. Viele Hilfsaktionen sind im Ort Kamern angelaufen.<br />
Hochrangige Politiker haben sich auch Monate<br />
nach der Akutphase immer wieder Bilder vom Ort und<br />
Zusatz<br />
Mit jeder eingeleiteten Maßnahme stieg das Vertrauen der Bevölkerung.<br />
Weitere Links zum Ort Kamern mit Bildern und Berichten.<br />
Sowie der Einsatzbericht der Feuerwehrbereitschaft<br />
des Kreises Pinneberg.<br />
http://www.kamern.com/hochwasser.html<br />
http://www.kfv-pinneberg.de/uploads/media/Einsatzdokumentation-Kamern-neu.pdf<br />
Alle hier gezeigten Bilder unterliegen dem Copyright des Kreisfeuerwehrverbandes<br />
Pinneberg<br />
Sven Vasel<br />
ist Rettungsassistent auf der Rettungswache<br />
Pinneberg.
www.rkish.de | Seite 21<br />
16 Neue azubiS zuM RettuNgSSaNitäteR<br />
heide – Wir haben im August 16 neue Auszubildende begrüßt, die nun nach drei<br />
Monaten alle erfolgreich ihre Rettungssanitäterprüfung ablegen konnten. Wir<br />
gratulieren ganz herzlich und wünschen weiterhin gutes Gelingen!<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch!!!<br />
cHat Mit DeR geScHäftSfüHRuNg<br />
Pinneberg – Am 19. September 2013 hat wieder ein Chat<br />
mit der Leitungsebene stattgefunden. Der Geschäftsführer<br />
Michael Reis, sein Stellvertreter Jan Osnabrügge<br />
sowie die Abteilungsleiterin Personalmanagement und<br />
Unternehmenskommunikation Angela Hoyer und der<br />
stellvertretende Schulleiter der Rettungsdienst-Akademie<br />
Henning Sander haben sich in zwei Stunden den<br />
Fragen der Mitarbeiter gestellt. Thema ist vor allem das<br />
neue Berufsbild des Notfallsanitäters gewesen. Insgesamt<br />
konnten 74 User gezählt werden, die gemeinsam<br />
124 Nachrichten ausgetauscht haben.
Seite 22 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
feueRweHR itzeHoe eRHält zwei NotfalltaScHeN<br />
Christian Mandel<br />
Itzehoe – Die freiwilligen Feuerwehren im Land sind<br />
täglich wichtige und unersetzbare Partner der <strong>RKiSH</strong>.<br />
Sie unterstützen uns nicht nur bei schweren Unglücksfällen<br />
bei der Menschenrettung oder stellen Manpower<br />
und Technik für Tragehilfen bei schwergewichtigen<br />
Personen in Kombination mit unwegsamen Strecken<br />
zum Rettungswagen. Auch bei anderen – manchmal<br />
ungewöhnlichen – Aktionen sind die Feuerwehren in der<br />
Regel mit Rat und Tat und unkomplizierter Hilfe zur Stelle.<br />
So konnte beispielsweise im Rahmen der Rendsburger<br />
Verkehrsproblematik auf Brücke und Tunnel innerhalb<br />
von 48 Stunden eine Rettungswache bei der Feuerwehr<br />
in Westerrönfeld realisiert werden.<br />
In Itzehoe gab es Mitte November ebenfalls Hilfe der<br />
örtlichen Feuerwehr, als Mitarbeiter der Wache die Idee<br />
eines finalen Gruppenfotos vor der gut 40 Jahre alten<br />
Rettungswache umgesetzt haben. Der gegenüberliegende<br />
Neubau soll Anfang Dezember bezogen werden. Völlig<br />
unkompliziert kamen die Kameraden der Feuerwehr mit<br />
der Drehleiter vorbei und ermöglichten so einige fotographisch<br />
durchaus anspruchsvolle Luftbilder aus einer<br />
Höhe von gut 20 m.<br />
Anfang September diesen Jahres gab es auf der Störbrücke<br />
im Zuge der A23 einen schweren Verkehrsunfall mit<br />
sechs teilweise lebensgefährlich verletzten Patienten und<br />
drei Todesopfern. Die Feuerwehr Itzehoe war mit zahlreichen<br />
Einsatzkräften an der Rettung der Unfallopfer<br />
beteiligt.<br />
Als Dank für die sehr gute Zusammenarbeit bei diesem<br />
außergewöhnlich schweren Einsatz und als Dank für die<br />
Realisierung der Luftaufnahmen vor der alten Rettungswache<br />
übergaben Abteilungsleiter Einsatzdienst Volker<br />
Böhm und Wachenleiter Stefan Fiege zwei Notfalltaschen<br />
an die beiden Feuerwehrkameraden. Diese sollen<br />
zukünftig von den wehreigenen Rettungsassistenten bis<br />
zum Eintreffen der <strong>RKiSH</strong> oder zur Versorgung weiterer<br />
Patienten eingesetzt werden.<br />
einige Kollegen und Ruheständler verabschieden die 1973 gebaute<br />
Rettungswache itzehoe.<br />
Die wachenkennzahl 21 aus luftiger Höhe.<br />
Christian Mandel<br />
ist Teamleiter Public Relations und<br />
Rettungsassistent im VB Steinburg.<br />
wachenleiter Stefan fiege, oberbrandmeister Holger Klein, oberlöschmeister<br />
Dierk Rohde und abteilungsleiter einsatzdienst Volker böhm bei der übergabe<br />
der beiden Notfalltaschen an die feuerwehr itzehoe.
www.rkish.de | Seite 23<br />
gefällt mir. Achtung! Ruhe am Set, wir drehen. die Klappe fällt.<br />
Jan Gadermann<br />
In drei Szenen des Anfang 2014 erscheinenden Filmes »spielen« die Heider Kollegen den Rettungsdienst.<br />
1. Oktober 2013, Heide – Es heißt Action für vier Kollegen<br />
der Rettungswache Heide-Süd am 1. Oktober 2013 um<br />
9 Uhr in den Dithmarscher Kreistannen Nahe Ostrohe.<br />
Die Filmstory: Ein junges Mädchen aus Heide dreht den<br />
Spieß gegen einen gefürchteten Serienmörder um, der<br />
übers Internet seinen Opfer auflauert und sie tötet.<br />
»Gefällt Mir« begann 2013 als Bluff von Autor Michael<br />
David Pate, der 2011 das Drehbuch dazu schrieb und im<br />
höchstaktuellen Thema hohes Potenzial sah. Er bekam<br />
über das Drehbuch Darsteller und über die Darsteller<br />
wiederum Co-Financiers, um den Film plangemäß vom<br />
25. September 2013 bis 1. November 2013 zu produzieren.<br />
Der Film beginnt als Teenie-Slasher, entfaltet sich aber<br />
dann als eine Satire, in der Welten aufeinanderstoßen:<br />
Amerikanisch angehauchte Selbstjustiz gegen das deutsche<br />
Rechtssystem und Gutmenschentum. Ebenso wird<br />
die inzwischen alltägliche Interaktion zwischen Mensch<br />
und Medien auf neue Art auf die Leinwand gebracht, so<br />
dass wir unsere Nutzung des Internets regelrecht visualisiert<br />
bekommen werden. Ein junges Mädchen wird übers<br />
Internet in eine Falle gelockt und muss grausam sterben,<br />
nur um als Leiche im Internet veröffentlicht zu werden.<br />
Der Killer sammelt die Accounts seiner Opfer wie Trophäen.<br />
Die junge Natascha aus Heide ist eine energische<br />
und radikale Kampfsportlerin, die aber ein unentschlossenes<br />
Leben führt. Sie findet allmählich ihre Berufung,<br />
als sie beschließt, eigenhändig den Mörder und auch<br />
andere Triebtäter auf clevere Art zu bekämpfen. Doch<br />
Selbstjustiz birgt auch Gefahren: Nataschas Rachezüge<br />
arten unkontrolliert aus.<br />
Die Kollegen sollten nun als Komparsen in drei Szenen<br />
den Rettungsdienst spielen. Mit Rettungswagen und NEF<br />
wurde ein gutes Bild für den Film aufgebaut. Der Serienmörder<br />
hatte zwei jungen Menschen jeweils die rechte<br />
Hand amputiert, deren Freundin Natascha war die ganze<br />
Nacht über durch den Wald gerannt, um sie zu finden.<br />
Der Serientäter musste gefunden werden…<br />
Die voraussichtliche Veröffentlichung des Films:<br />
Beginn 2014<br />
Jan Gadermann<br />
ist Mitarbeiter der Rettungswache Wrohm.
Seite 24 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Salbutamol jetzt in neuer Dosierung? oder liegt’s am salz?<br />
Henning Sander<br />
Heide – Eine Gruppe junger Alveolen hatte sich in der Szenebar<br />
»Respiratori« verabredet. Sie redeten wild durcheinander und<br />
versuchten sich über die Vorkommnisse der letzten Nacht auszutauschen.<br />
Der orkanartige Sturm, wilde Schlammabgänge<br />
und eine beklemmende Enge hatten vor allem bei den jungen<br />
Alveolen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie waren<br />
froh, nun darüber reden und das ganze aufarbeiten zu können.<br />
Eine ältere Alveole hatte schon zwei SbE Peer Kurse besucht<br />
und konnte die Moderation etwas an sich nehmen und somit<br />
das Gespräch strukturierter gestalten.<br />
Es stellte sich heraus, dass es in der Nacht wohl zu einem Asthmaanfall<br />
gekommen war und die typische Trias, wie Schwellung,<br />
erhöhte Schleimbildung und das Zusammenziehen der<br />
Bronchien, zu beobachten war. Eine besonders aufgeregte Alveole<br />
versuchte gleich, den stattgefundenen erhöhten Atemwegswiderstand<br />
zu berechnen und hantierte mit »R« und »π«.<br />
Die anderen beruhigten die Alveole und erklärten dem Mathegenie,<br />
dass es jetzt andere Prioritäten gäbe. Eine andere sehr<br />
junge Alveole wollte wissen, warum das Ganze denn wieder<br />
aufgehört habe und was das für ein komischer Nebel war, der<br />
plötzlich durch die Bronchien gezogen ist. Es fielen sofort die<br />
beiden Namen der Medikamente Salbutamol und Ipratropiumbromid.<br />
Eine Alveole, die sich gerade in der Ausbildung zur<br />
Notfallalveole befand, erklärte die Dosierung für Ipratropiumbromid,<br />
verwies dann auf die geltende Verfahrensanweisung<br />
0535:1 »Bronchospasmus« und erklärte, dass für die korrekte<br />
Dosierung zwei Ampullen a 1,25 mg Salbutamol als Fertiginhalat<br />
zusammen mit 0,5 mg Ipratropiumbromid in die Verneblerkammer<br />
geschüttet werden müssten. Zusammen sei das eine<br />
Flüssigkeitsmenge von 9 ml. Als sie merkte, dass einige Alveolen<br />
sie mit riesigen Augen anstarrten, nahm sie einen Stift und<br />
dröselte folgendes auf:<br />
Erwachsene:<br />
2,5 mg Salbutamol entspricht 5,0ml Fertiginhalat (2 Ampullen)<br />
500μg Ipratropiumbromid entspricht 4,0ml Fertiginhalat Atrovent®<br />
(2 Ampullen)<br />
Kinder > 12 Monate:<br />
1,25 mg Salbutamol entspricht 2,5 ml Fertiginhalat (1 Ampulle), am<br />
besten zusätzlich mit 2,5 ml NaCl vernebeln<br />
Nun hob eine Alveole die Hand und meldete sich. Sie sagte,<br />
dies komme ihr komisch vor, denn auf den aktuell vorgehaltenen<br />
Salbutamol Ampullen würde 1,5mg Wirkstoff stehen. Da<br />
sie eine Ampulle zur Hand hatte, ließ sie diese herumgehen.<br />
Tatsächlich war dort zu lesen: 1,5mg Salbutamolsulfat. Große<br />
Ratlosigkeit machte sich breit wie das nun Verfahrensanweisungskonform<br />
dosiert werden könne. Eine andere Alveole<br />
nahm ihr mobiles Endgerät und loggte sich über den Intranet-<br />
Zugang der <strong>RKiSH</strong> bei der Roten Liste ein. Auch dort konnte<br />
eine Bezeichnung mit den 1,5mg Salbutamolsulfat gefunden<br />
werden. Die moderierende Alveole schlug vor, über das Ereignismeldetool<br />
einen Hinweis an den ärztlichen Leiter zu geben.<br />
Plötzlich redeten wieder alle durcheinander und jeder hatte<br />
eine andere Idee, wie das Problem zu lösen ist. Da die Alveolen<br />
jung und wild waren, fingen zwei sprachlich etwas gehemmte<br />
Alveolen an sich zu schubsen und es drohte eine handfeste<br />
Auseinandersetzung.<br />
Da stand eine alte Alveole auf. Sie hatte die ganze Zeit in der<br />
Ecke gesessen und in der „Bronchioli“ gelesen. Sofort verstummte<br />
der wilde Haufen und man konnte das Knistern der<br />
Membranen hören. Die alte und sehr weise Alveole lächelte<br />
und begann zu sprechen.<br />
»Liebe Alveolen, ihr habt alle etwas Recht. Jedoch müsst ihr auf die<br />
Endung des Wirkstoffes achten. Denn manchmal wird das Salz mitgerechnet<br />
und dies erkennt man an dem Zusatzwort ›Sulfat‹. Eine entsprechende<br />
Wirkstoffmenge ohne Salz findet sich immer auf der Verpackung«.<br />
Die Alveolen sahen sofort auf die Verpackung und<br />
tatsächlich dort stand zu lesen:<br />
Wirkstoff: Salbutamolsulfat (Ph.Eur.) 1,5mg/2,5ml, entspr. Salbutamol<br />
1,25mg / 2,5ml<br />
Eine mutige Alveole meldete sich sofort und fragte, was es mit<br />
der Bezeichnung »Ph.Eur.« hinter dem Salbutamolsulfat auf<br />
sich habe. Die weise Alveole musste kurz nachdenken und versuchte<br />
sich zu erinnern. Da viel es ihr plötzlich wieder ein, sie<br />
war auf einem Kongress zur »Europäischen Alveole« geladen<br />
gewesen und dort wurde das Thema besprochen. Die alte Alveole<br />
lächelte wieder und erklärte, dass es sich um das Europäische<br />
Arzneibuch »Pharmacopoea Europaea« handele. Hier<br />
würden die anerkannten Regeln z.B über die Qualität und unter<br />
anderem auch über die Bezeichnung und über die Inhaltsstoffe<br />
der einzelnen Medikamente erfasst und gesammelt.<br />
Nun waren alle Alveolen wieder im Bilde und hatten keine<br />
Angst mehr, der »Nebel« könnte falsch dosiert werden. Viele<br />
trollten sich wieder in ihre Bronchiolen, um weiter am Gasaustausch<br />
teilzunehmen. Zwei Alveolen blieben noch und erzählten<br />
sich eine Geschichte von zwei verliebten Herzzellen, die<br />
einen echten Defi getroffen hatten. Ob sie mal einen echten<br />
Respirator zu Gesicht bekommen würden?<br />
Henning Sander<br />
ist stellvertretender<br />
Leiter der Rettungsdienst-Akademie
www.rkish.de | Seite 25<br />
pRüfSt Du! RufSt Du! DRücKSt Du!<br />
Vom 16. – 20. September 2013 fand auf<br />
initiative des bundesministeriums für<br />
gesundheit die woche der wiederbelebung<br />
statt.<br />
Christina Murr<br />
16. august, heide – Auf Einladung<br />
von Thomas Zugck, Oberarzt der<br />
Anästhesie im Westküstenklinikum<br />
Heide, unterstützten wir diese Aktion<br />
mit Demonstrationen und Anleitungen<br />
zur Reanimation am 17.<br />
und 19. September jeweils von 10.00<br />
bis 16.00 Uhr im Foyer des WKK.<br />
Ziel der Veranstaltung war es speziell<br />
Laien darauf hinzuweisen, wie einfach<br />
die Einleitung einer Wiederbelebung<br />
ist und wie entscheidend diese<br />
Maßnahme für das Überleben des<br />
Patienten ist. Mit mehreren Simulatoren<br />
und dem nötigen Equipment<br />
ausgestattet, wurden wir am ersten<br />
Tag schon von den Technikern des<br />
Krankenhauses erwartet, die die<br />
Aktion zum Anlass nahmen, ihr bereits<br />
im Vorwege erlerntes Wissen<br />
über Basismaßnahmen der Wiederbelebung<br />
aufzufrischen und diese zu<br />
üben.<br />
Im weiteren Tagesverlauf besuchten<br />
überraschend viele Menschen unsere<br />
Station. Laien jeden Alters, die im<br />
Fernsehen oder aus der Zeitung davon<br />
gehört hatten, PJler, unterschiedliche<br />
Auszubildende des WKK,<br />
Mitarbeiter der Intensivstation und<br />
auch einige Ärzte reanimierten und<br />
informierten sich, um wieder auf<br />
den neuesten Stand zu kommen.<br />
Unser Team bestand an den beiden<br />
Tagen aus Florian Wartenberg und<br />
Olaf Ehlers, beide Fachkrankenpfleger<br />
im WKK, Thomas Zugck und<br />
Melina und mir. Der Hauptdarsteller<br />
der beiden Tage war jedoch Kaya Yanar,<br />
der mit einem speziell für diese<br />
Aktion gedrehten Werbefilm für die<br />
nötige Aufmerksam sorgte. Zu sehen<br />
ist dieses Video regelmäßig im regulären<br />
Fernsehprogramm oder hier:<br />
http://www.youtube.com/<br />
watch?v=RsarhyybeWk<br />
Abschließend können wir sagen,<br />
dass die Aktion ein Erfolg war. Speziell<br />
die im Vordergrund stehende<br />
Aufklärung der Laien nahm einen<br />
größeren Raum ein als zunächst gedacht.<br />
Nächstes Jahr sind wir gerne<br />
wieder dabei!<br />
Christina Murr<br />
ist Dozentin an der<br />
Retungsdienst-Akademie<br />
und Mitarbeiterin<br />
der RW Uetersen.<br />
laien jeden alters, pJler, unterschiedliche auszubildende des wKK, Mitarbeiter der intensivstation und auch einige ärzte<br />
reanimierten und informierten sich, um wieder auf den neuesten Stand zu kommen.
Seite 26 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Team<br />
GM<br />
StReSSVoRtRag auf DeR wacHeNVeRSaMMluNg<br />
Du fühlst dich verschwitzt oder fröstelst.<br />
Du hast starkes Herzklopfen.<br />
Du musst deutlich öfter als sonst auf die toilette.<br />
Du fühlst dich flau im bauch.<br />
Du fühlst dich erschöpft.<br />
Du hast ungewöhnliche Schmerzen.<br />
Du hast häufiger einen trockenen Mund.<br />
Du rauchst oder trinkst mehr alkohol als üblich.<br />
Du arbeitest bis zur erschöpfung.<br />
Du hast häufiger Kopfschmerzen.<br />
Du vernachlässigst deine Hobbys.<br />
Du bist reizbar.<br />
Du denkst: »ich schaff das alles nicht mehr«.<br />
es fehlt dir an Selbstvertrauen.<br />
Du hast weniger lust auf essen, Sex oder<br />
andere schöne Dinge.<br />
Du isst zu wenig oder zu viel.<br />
Du hast das lachen verlernt.<br />
Du vernachlässigst dein äußeres erscheinungsbild.<br />
Du verlierst das interesse an anderen Menschen.<br />
Du hast das gefühl, alles wäre sinnlos.<br />
Du bist emotionaler als sonst.<br />
Du leidest unter Vergesslichkeit.<br />
Du fühlst dich müde und hast keine energie.<br />
Du kannst nicht einschlafen, nicht durchschlafen<br />
oder wachst ungewöhnlich früh auf.<br />
(Quelle Fragensammlung: Broschüre psyga; Kein Stress mit<br />
dem Stress: Eine Handlungshilfe für Beschäftigte 2012:09)<br />
André von Glischinski<br />
Beantwortest du von den 28 Fragen mehr als fünf mit JA? Dann besteht die Möglichkeit, dass du unter Stress leidest<br />
oder zumindest unter erheblichen Druck stehst.<br />
Das Gesundheitsmanagement der <strong>RKiSH</strong> hat im Jahr 2013 Stress und Möglichkeiten zur Stressvermeidung zum<br />
Thema gemacht. Verschiedene Vorträge gaben einen Einblick in die Materie. Der angebotene Herzratenvariabilitätstest<br />
(HRV) wurde bis jetzt bei über 60 Kolleginnen und Kollegen durchgeführt. Die Herzratenvariabilität ist eine<br />
über den Puls leicht zu bestimmende physiologische Größe mit<br />
hoher Aussagekraft über den aktuellen Zustand des autonomen<br />
Nervensystems. Teilweise ergaben sich interessante, häufig<br />
auch unerwartete Ergebnisse. Lag die Selbsteinschätzung vielfach<br />
bei eher »entspannt«, sagte der anschließende HRV-Test<br />
oft etwas anderes. Stress tut nicht weh. Mitunter merkt der<br />
Betroffene nicht, welche hohe eigene Stressbelastung er gerade<br />
hat. Und genau das ist das Ziel dieses Tests. Sensibilisierung für<br />
das Thema Stress.<br />
Den Wachen- und Abteilungsleitern wird übrigens weiterhin<br />
die Möglichkeit einen solchen Test, mit vorgeschaltetem<br />
kurzen Vortrag zum Thema, auf ihren Wachen- und Teamsitzungen<br />
anzubieten. Weitere Informationen dazu gibt es beim<br />
Team Gesundheitsmanagement. a.vonglischinski@rkish.de
www.rkish.de | Seite 27<br />
Team<br />
GM<br />
MaSSageaNgebot<br />
André von Glischinski<br />
Egal ob du eine Aromaölmassage, Ayurvedische Massage, Dorn-Breuss<br />
Massage, energetische Massage, Fußreflexzonenmassage, Hot Chocolate<br />
Massage, Hot Stone Massage, Klangschalenmassage, Kopfmassage,<br />
schwedische Massage, Shiatsu Massage, Thai Massage, therapeutische<br />
Massage, Tibetische Massage oder oder oder genießen möchtest. In den<br />
Monaten November, Dezember, Januar und Februar unterstützt dich<br />
das Gesundheitsmanagement der <strong>RKiSH</strong> einmal monatlich mit 10 Euro.<br />
Der Ablauf ist ganz einfach:<br />
- Massage-Bonusblatt 2013 –2014 im Intranet ausdrucken<br />
- Anwendung genießen<br />
- Massage auf Bonusblatt bestätigen lassen<br />
- Quittung dazu heften<br />
- ab Februar Bonusblatt und Quittungen beim Team GM einreichen<br />
Die 10 Euro / Monat (maximal 40 Euro) werden nach Abschluss der<br />
Aktion im März 2014 auf dein Konto überwiesen.<br />
Das Team GM wünscht eine verspannungsfreie kalte Jahreszeit!<br />
Weitere Informationen: gesundheitsmanagement@rkish.de<br />
André von Glischinski<br />
ist Leiter des Teams<br />
Gesundheitsmanagement<br />
und Rettungsassistent an<br />
der RW Wedel.<br />
obSt- uND geMüSeKoRb<br />
André von Glischinski<br />
Das Lösungswort zum Obst- und Gemüsekorb-Kreuzworträtsel<br />
in den <strong>RKiSH</strong> NEWS 04/2013 lautet:<br />
RETTEN UND KOCHEN.<br />
Die 12 Wochen Obst- und Gemüsekorb wurden aus allen<br />
Einsendungen an folgende Rettungswachen verlost:<br />
Heide Süd // Pinneberg // Quickborn // Wedel //<br />
Elmshorn // Rendsburg.
Seite 28 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Team<br />
GM<br />
SpoRtSHiRtS & Hit-auSDaueRtRaiNiNg<br />
André von Glischinski<br />
Der Herbst färbt nicht nur die Blätter bunt, er läutet<br />
auch die dunkle Jahreszeit ein. Bis zum Frühjahr müssen<br />
wir uns damit abfinden, dass es wieder früh dunkel<br />
wird. Nässe und Kälte laden nicht unbedingt dazu ein,<br />
draußen Sport zu treiben. Darum verlegen viele Ausdauersportler<br />
ihre Trainingseinheiten nach drinnen in<br />
die unzähligen Sport- und Fitnesscenter oder auf den<br />
heimischen Hometrainer. Allerdings kann das Cardiotraining<br />
auf dem Rad, dem Laufband oder dem Crosstrainer<br />
schnell langweilig werden.<br />
Eine Abwechslung gibt hier die Möglichkeit des High-<br />
Intransitiv-Training (HIT-Ausdauertrainings).<br />
Hier wird nicht einfach bei gleicher Intensität über eine<br />
bestimmte Zeit trainiert. Im HIT-Ausdauertraining<br />
bekommt der Körper einen intensiven Trainingsreiz.<br />
Nach einem definierten Ablauf wechseln sich Hochintensitäts-Phasen<br />
mit Ruhe- und Normalintensitätsphasen<br />
ab. Die Vorteile sind deutlich:<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
wesentlich höherer Kalorienverbrauch<br />
geringere Zeitinvestition<br />
Anpassungsimpulse maximal<br />
Nachbrenneffekt verbrennt verstärkt Körperfett<br />
Im Nachbrenneffekt verbrennt der Körper auch nach<br />
dem Training vermehrt Kalorien um sich zu regenerieren.<br />
Das heißt, nicht nur während des Trainings sondern<br />
auch im Anschluss greift der Körper vermehrt auf<br />
die Fettdepots zurück.<br />
Wie kann ein HIT-Ausdauertraining aussehen?<br />
- 4 Minuten moderates Ausdauertraining<br />
- 30 Sekunden maximale Belastung<br />
- 30 Sekunden leichte Belastung<br />
- 4 Minuten moderates Ausdauertraining<br />
- 30 Sekunden maximale Belastung<br />
- ...<br />
belastung / Intensität<br />
moderate belastung<br />
Je nach Trainingsstatus kann die Phase der leichten<br />
Belastung verlängert werden. Die gesamte Trainingszeit<br />
sollte etwa 30 Minuten betragen. Probiere es gerne einmal<br />
aus und komme mit etwas Abwechslung gut und fit<br />
durch die kalte Jahreszeit.<br />
Hit-einheit<br />
leicht<br />
1 2 3 4 5<br />
Zeit<br />
Brauchst du noch das passende Sport-Shirt zum Training?<br />
Beim Team GM kannst du die neuen <strong>RKiSH</strong> Sport-Shirts in den<br />
Herren- und Frauengrößen S – XL zum Stückpreis von 10 Euro<br />
bestellen.<br />
Bestellung an gesundheitsmanagement@rkish.de.
www.rkish.de | Seite 29<br />
HioRg-beNefiztuRNieR füR DaS KiNDeRHoSpiz<br />
»SteRNeNbRücKe« 2014<br />
Jan Heinrich<br />
23. november 2013, bad bramstedt<br />
– Am 23. November 2013 fand<br />
in Bad Bramstedt das alljährliche<br />
HiOrg-Fußballturnier, bestehend<br />
aus diversen Fußballmannschaften<br />
der Freiwilligen Feuerwehren, Rettungsdiensten<br />
und Krankenhäuser<br />
aus Schleswig-Holstein statt. Die gesamten<br />
Einnahmen wurden an das<br />
Kinderhospiz »Sternenbrücke« in<br />
Hamburg gespendet. Die elfköpfige<br />
<strong>RKiSH</strong>-Betriebssportgruppe nahm<br />
zum allerersten Mal seit bestehen an<br />
einem Turnier teil. Die Spielzeit pro<br />
Spiel lag bei zwölf Minuten.<br />
Für die <strong>RKiSH</strong>-Sportler ging es ab<br />
13 Uhr zur Sache. Das erste Spiel gegen<br />
die BT-Handball endete 0:0. Es<br />
war ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe,<br />
Torchancen gab es für die<br />
<strong>RKiSH</strong>’ler zur Genüge, dass Runde<br />
wollte jedoch einfach nicht in das<br />
Eckige.<br />
Das darauffolgende Spiel gegen die<br />
FF Hardebeck war ein echtes Highlight.<br />
Es wurde gekämpft bis zum<br />
umfallen, dennoch unterlag die<br />
<strong>RKiSH</strong>-Mannschaft der FF Hardebeck<br />
knapp mit 0:1.<br />
Unterstützung hatten die <strong>RKiSH</strong>’ler,<br />
die übrigens allesamt im offiziellen<br />
blauen Laufshirt der <strong>RKiSH</strong> aufliefen,<br />
von ihren mitgebrachten Spielerfrauen.<br />
Das dritte Vorrundenspiel musste<br />
leider ausfallen, da der Gegner keine<br />
Mannschaft stellen konnte. Somit<br />
mussten wir im vorletzten Vorrundenspiel<br />
gegen die BB-Allstars alles<br />
geben.<br />
Die fußballmannschaft der <strong>RKiSH</strong> schaffte bei seinem ersten turnier direkt den einzug ins Viertelfi nale<br />
und freute sich, das Kinderhospiz »Sternenbrücke« unterstützen zu können.<br />
Es wurde gekämpft und gerannt.<br />
Am Ende gewannen wir das für<br />
uns zum Weiterkommen wichtige<br />
Spiel mit 1:0. Die Freude über<br />
unseren ersten Sieg war riesig.<br />
Unser nächster und letzter Vorrundengegner<br />
sollte das Team der Schön-<br />
Klinik werden. Auf beiden Seiten<br />
gab es gute Torchancen und das Spiel<br />
endete 1:1.<br />
Mit 5 Punkten aus vier Spielen kamen<br />
wir nun in die K.O-Runde. Unser<br />
nächster Gegner war der dreimalige<br />
Turnier-Sieger einer Freizeitfußballmannschaft.<br />
Die jungen Fußballer<br />
waren uns in allen Belangen überlegen<br />
und so verloren wir das Viertelfinale<br />
mit 0:6. Spielertrainer Jan<br />
Heinrich und Mannschaftskapitän<br />
Robert Pohl konnten dennoch die<br />
Moral der Truppe aufrecht halten.<br />
Es war ein geglückter Einstieg in den<br />
Fußballsport für die <strong>RKiSH</strong>-Fußballmannschaft.<br />
Unsere Spieler haben<br />
alles gegeben und es blieb ein faires<br />
Turnier.<br />
Jan Heinrich<br />
ist Mitarbeiter der<br />
Rettungswache<br />
Quickborn und Mitglied<br />
im Team PR.
Seite 30 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
fuNKelNDe augeN iN DeR 1. KlaSSe DeR gRuNDScHule oStRoHe<br />
Christian Zenker<br />
ostrohe – Es ist Mittwoch 10 Uhr in<br />
Dithmarschen, als plötzlich mitten in<br />
der großen Pause ein Rettungswagen<br />
der <strong>RKiSH</strong> vorfährt. Im Verlauf der<br />
Projektwoche »Gesundheit« wurden<br />
Alessia und ich darum gebeten, einen<br />
solchen den 6–7-Jährigen einmal<br />
näher zu bringen und vor allem die<br />
Angst vor »den orangenen Hosen«<br />
und Spritzen zu nehmen. Eine ganze<br />
Schulstunde lang durften die Kleinen<br />
alle Fragen loswerden, welche<br />
ihnen auf der Seele brannten. Mit<br />
viel Geduld erklärten wir sämtliche<br />
Fragen und erläuterten Themen wie<br />
die »5 W-Fragen« beim Notruf und<br />
wie sich die Kinder in einem Notfall<br />
verhalten sollen.<br />
Als dann die Rucksäcke und das EKG<br />
vorgeführt wurden funkelten uns 50<br />
Augen an. Auf so einem Bildschirm<br />
kann man nämlich auch andere Sachen<br />
sehen als RTL, SAT1 und Co.<br />
Nach der ersten großen Aufregung<br />
war nun erstmal eine Pause auf dem<br />
Plan. Dann stand das Highlight des<br />
Tages an. Kaum glauben konnte die<br />
1b was sie dann sahen: Einen echten<br />
RTW auf ihrem Schulhof. Natürlich<br />
wollten alle einmal am Lenkrad sitzen<br />
und jeder einmal auf »dem Bett«<br />
liegen. Nach einer weiteren Stunde<br />
wurden alle Schubladen einmal geöffnet<br />
und jeder Knopf erklärt, dann<br />
war auch die wohl schönste Schulstunde<br />
zu Ende.<br />
Uns hat dieser Tag wirklich viel Spaß<br />
gemacht und es war wirklich toll anzusehen,<br />
wie sich schon Kinder in<br />
diesem Alter für den Beruf des Rettungsassistenten<br />
und deren Technik<br />
interessieren.<br />
Vielleicht können wir uns in 9–10<br />
Jahren ja über den einen oder anderen<br />
Azubi aus dieser Klasse freuen.<br />
Christian Zenker<br />
ist Mitarbeiter an der<br />
Rettungswache Rendsburg<br />
und Mitglied im<br />
Team PR.<br />
cycLaSSIcS<br />
100 KM biS zuM ziel<br />
Norman Kriegbaum<br />
hamburg – Nach langer Trainingszeit war es am 25. August 2013<br />
endlich soweit. Als <strong>RKiSH</strong>-Team hatten wir uns großes vorgenommen<br />
und uns für die 100 km Route entschieden. Nach dem Start<br />
ging es über die Köhlbrandbrücke in die Harburger Berge, wo erstmalig<br />
dieses Jahr die Kärnten Mountain Challenge stattfand. Auf<br />
der 1500 m langen Bergsprintwertung Langenrehm wurden die<br />
besten Beine gesucht. Danach ging es über Buchholz, Jesteburg<br />
und Hittfeld zurück nach Hamburg. Zum Finale hin wurde uns<br />
noch einmal alles abverlangt, mit starkem Gegenwind ging es zurück<br />
in die Hamburger Innenstadt zum Zieleinlauf. Es war ein toller<br />
Tag und wir freuen uns auf den nächsten gemeinsamen Start!!!<br />
V.l.n.r. christine Stachow, Norman Kriegbaum, Merve Schmidt<br />
Norman Kriegbaum<br />
ist Rettungsassistent auf der<br />
Rettungswache Pinneberg.<br />
Hier die offiziellen Ergebnisse des <strong>RKiSH</strong>-Teams:<br />
Name, Vorname gesamtzeit bergwertung Ø km/h gesamtplatz aK-platz<br />
Kriegbaum, Norman 03:25:44 00:03:51 29,95 7915 1778<br />
Schmidt, Merve 03:36:43 00:04:17 28,43 8578 187<br />
Stachow, christine 03:44:21 00:04:39 27,47 8890 99
www.rkish.de | Seite 31<br />
DaRuM loHNt eS SicH, aNDeReN zu HelfeN<br />
»Ich möchte mich ganz herzlich bei dem<br />
Rettungsteam in Eckernförde bedanken,<br />
das mir am 21. September 2012 auf<br />
dem Campingplatz Paul Heide in Klein-<br />
Waabs das Leben gerettet hat.«<br />
»Wir wußten, dass mein Vater krank<br />
ist und waren dementsprechend<br />
beunruhigt. Aber da waren zwei große,<br />
starke Männer, die nicht nur freundlich<br />
waren, sondern auch uns beruhigt<br />
haben. Vielen vielen Dank dafür!!!!!<br />
Lieber Sanitäter aus Elmshorn!<br />
Vielen Dank, dass Sie mich<br />
zum Krankenhaus nach Altona<br />
brachten. Die Münze ist raus<br />
und mir gehts wieder fabelhaft.<br />
Dein Lian<br />
»Die Kollegen waren nicht nur<br />
sehr zuvorkommend, sondern auch<br />
fachlich auffallend kompetent.<br />
Ich wurde medizinisch hervorragend<br />
versorgt und sogar in eine Klinik<br />
meiner Wahl transportiert.<br />
Hier betreiben Sie Rettungsdienst<br />
auf hohem Niveau.«<br />
Sollte ich nochmal in die Lage kommen,<br />
den Notruf zu wählen, hoffe ich wieder<br />
auf solche Männer zu treffen.«<br />
»... hier haben Sie und ihr Team<br />
eine bewußtlose männliche Person<br />
vorgefunden (vielleicht können Sie<br />
sich daran erinnern?). Diese Person<br />
war ICH! Ich möchte mich ganz,<br />
ganz herzlich bei Ihnen und ihrem<br />
Team bedanken, denn Sie und ihr<br />
Team habe mir das Leben gerettet!!!!<br />
Vielen, vielen Dank dafür!!!«<br />
»Liebes Rettungsteam,<br />
mit ein bißchen Nervennahrung möchten wir uns einfach<br />
mal ganz herzlich für all die netten, freundlichen Fahrten<br />
bedanken, die Sie mit unserem Vater ins Klinikum und<br />
zurück gemacht haben. »Hut ab« vor all Ihren Einsätzen<br />
(besonders auch die »fröhlichen« nächtlichen Fahrten<br />
zum DK-legen…). Danke Danke und weiterhin viel<br />
Kraft und auch mal Ruhe.«<br />
»Besonders wollen wir herausstellen, dass der gesamte Einsatz<br />
hochprofessionell gefahren und die Erstversorgung optimal<br />
geleistet wurde. Ohne den Einsatz Ihrer Mitarbeiter hätte die<br />
ganze Angelegenheit noch viel schlimmer enden können.«
Seite 32 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Eissegler in Schlei eingebrochen –<br />
eine auSSergewöhnliche Rettung mit Happy End<br />
Eissegeln ist eine beliebte Wintersportart in Schleswig-Holstein. Die Schlei als flacher und weit ins Binnenland hineinragender »Ostseefjord«<br />
bietet an einigen kalten Wintertagen hierfür hervorragende Möglichkeiten. Aufgrund der Strömung gibt es allerdings auch<br />
Bereiche, die selbst in strengen Wintern quasi nie zufrieren. Ein durchgehendes Eissegeln über die gesamte Länge der Schlei, immerhin<br />
rund 40 km, ist daher nicht möglich.<br />
Stefan Hardt, Michael Stöck<br />
14. Dezember 2012, Fahrdorf – Am<br />
Nachmittag waren drei Eissegler von<br />
Fahrdorf (bei Schleswig) aus aufgebrochen,<br />
um noch einmal vor Beginn<br />
des vorhergesagten Tauwetters<br />
das winterliche Idyll auf der Schlei<br />
zu genießen. Die Wetterbedingungen<br />
schienen vor Ort ideal zu sein:<br />
Lufttemperatur -4 C° und leichter<br />
Wind. Die drei Männer aus Schleswig-Holstein,<br />
seit Jahren passionierte<br />
Eissegler, waren eigentlich mit der<br />
Technik sowie den örtlichen Gegebenheiten<br />
und Gefahren bestens<br />
vertraut. Trotz aller Erfahrung kam<br />
es an diesem Tag zu einer fatalen<br />
Fehleinschätzung der Lage.<br />
Nachdem alle drei Sportler bereits einige<br />
Kilometer zurückgelegt hatten,<br />
gelangten sie auf der »großen Breite«<br />
zu nah an eine offene Wasserfläche.<br />
Innerhalb kurzer Zeit brachen alle<br />
drei Segler hintereinander durch das<br />
dünne Eis. Das Ufer war an dieser<br />
Stelle ungefähr 300 m entfernt.<br />
Glücklicherweise gelang es einem<br />
der Männer noch, sich aus eigener<br />
Kraft über das brüchige Eis ans Ufer<br />
zu retten und Hilfe zu organisieren.<br />
Über sein eigenes Handy setzte er an<br />
Land angekommen den Notruf 112<br />
ab. Die beiden anderen klammerten<br />
sich in dem ca. 2°C kalten Wasser an<br />
die gekenterten Segler und konnten<br />
dort lediglich auf Hilfe warten.<br />
Um 14:44 Uhr ging in der KRLS Nord<br />
in Harrislee (SL) der erste Notruf ein.<br />
Obwohl ein direkt Beteiligter den<br />
Notfall schilderte, kam es aufgrund<br />
anderer Meldungen zunächst zu einem<br />
eher unklaren Lagebild. Von bis<br />
zu fünf eingebrochenen Personen,<br />
darunter auch Kinder, musste zeitweise<br />
ausgegangen werden.<br />
Die Leitstelle Nord handelte jedoch<br />
schnell und weitsichtig: Unter dem<br />
Stichwort »Wasserrettung« wurde<br />
sofort ein Großaufgebot an Rettungskräften<br />
alarmiert. Neben zahlreichen<br />
RTW, zwei NEF, der TEL<br />
Schleswig und den örtlichen Feuerwehren<br />
aus Fahrdorf und Borgwedel<br />
wurden bereits primär drei<br />
Rettungshubschrauber zur Unglücksstelle<br />
entsandt.<br />
An der Schlei bot sich den nacheinander<br />
eintreffenden Rettungskräften<br />
folgendes Bild: Der erste Patient war<br />
abgesehen von einer mäßigen Unterkühlung<br />
wohlauf und brauchte<br />
in einem RTW »nur« mit wärmenden<br />
Decken versorgt werden. Zu den<br />
beiden anderen Verletzten bestand<br />
zunächst jedoch nicht einmal Sichtkontakt.<br />
Lediglich die Kufen der gekenterten<br />
Schlitten konnten in der<br />
Ferne erahnt werden. Allen Einsatzkräften<br />
war klar, dass die beiden<br />
sich in höchster Lebensgefahr befanden;<br />
schließlich führt der Aufenthalt<br />
in kaltem Wasser bereits binnen<br />
weniger Minuten zu einer starken<br />
Unterkühlung, die nach einer Phase<br />
der Entkräftung letztlich in einem<br />
Herz-Kreislauf-Stillstand mündet.<br />
Die freiwilligen Feuerwehren, zuständig<br />
für die technische Rettung,<br />
versuchten daher umgehend an die<br />
Unglücksstelle zu gelangen. Zuerst<br />
wurde ein Boot zu Wasser gelassen,<br />
was sich aufgrund der teilweise zugefrorenen<br />
Schlei als sehr problematisch<br />
herausstellte. Mal brach es ein,<br />
mal schwamm es auf und musste<br />
dann wiederum zeitaufwändig freigebrochen<br />
werden. Auch der Einsatz<br />
von ausgelegten Steckleitern gestaltete<br />
sich schwierig. Zudem entstand<br />
durch beide Versuche eine nicht<br />
unerhebliche Eigengefährdung der<br />
Feuerwehrleute auf dem stellenweise<br />
dünnen Eis.<br />
Nach ca. 20 min Flugzeit traf der in<br />
Niebüll stationierte RTH Chr. Europa<br />
5 als erstes Luftrettungsmittel an<br />
der Einsatzstelle ein. Nach einem<br />
kurzen Orientierungsflug entschied<br />
sich dessen Crew zu einer ebenso<br />
ungewöhnlichen wie risikoreichen<br />
Rettung eines Seglers.<br />
Da der Helikopter nicht mit einer<br />
Winsch ausgestattet war, blieb als<br />
einzige Möglichkeit sich dem Eingebrochenen<br />
vorsichtig mit einer Kufe<br />
zu nähern und ihm diese als Halt anzubieten<br />
– in der Hoffnung, dass der<br />
Mann noch ausreichend Kraft hätte,<br />
sie zu ergreifen. Das Manöver gelang<br />
und der Patient konnte im Schwebeflug<br />
an der Kufe hängend übers Eis<br />
an Land gezogen werden.<br />
Seite 34 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Dort wurde er zunächst von der Feuerwehr<br />
in Empfang genommen und<br />
schließlich in einem Rettungswagen<br />
versorgt. Auch dieser Patient wurde<br />
nach dem ABCDE-Schema untersucht.<br />
Abgesehen von der mäßigen<br />
Unterkühlung (≈ 32° C Körpertemperatur)<br />
war dieser Patient ebenfalls<br />
unverletzt.<br />
Währenddessen wurde es draußen<br />
im Eis dramatischer. Hatte der<br />
zurückgebliebene Mann zunächst<br />
noch Lebenszeichen von sich gegeben,<br />
trieb er bei der Rückkehr des<br />
Chr. Europa 5 leblos mit dem Gesicht<br />
nach unten an der Wasseroberfläche.<br />
Eine ähnliche Rettung wie zuvor<br />
war also nicht mehr möglich.<br />
Kurz darauf traf glücklicherweise<br />
ein weiterer Rettungshubschrauber<br />
an der Einsatzstelle ein. Es handelte<br />
sich um den Air Ambulance 01 der<br />
DRF: Eine Maschine, die zur notfallmedizinischen<br />
Versorgung der Dan<br />
Tysk Offshore Windparkanlage ab<br />
Januar 2013 in Husum stationiert<br />
werden sollte. Diese befand sich gerade<br />
auf einem Übungsflug an der<br />
Nordsee. Dank dieser Übung verstrich<br />
keine weitere Zeit zur Rettung,<br />
da das Personal bereits die notwendigen<br />
Überlebensanzüge anhatte<br />
und sofort ein HEMS an der Winde<br />
ins Wasser gelassen werden konnte.<br />
Dieser sicherte den Patienten mit einem<br />
Gurt und setzte ihn nach einem<br />
kurzen Flug an der Winde passgenau<br />
neben einem RTW ab.<br />
Wie bereits vermutet, war der letzte<br />
Verunfallte inzwischen ohne Lebenszeichen.<br />
Es bestand ein Kreislaufstillstand<br />
mit Kammerflimmern<br />
und die Körperkerntemperatur betrug<br />
nur noch 21,6 °C. Die den meisten<br />
Rettern sicher noch aus der Ausbildung<br />
bekannte Regel: »Nobody is<br />
dead, until he is warm and dead!«<br />
kam allen Beteiligten unweigerlich<br />
wieder in den Sinn. Es wurde also<br />
unverzüglich mit den Wiederbelebungsmaßnahmen<br />
nach den ERC-<br />
Guidelines begonnen. Im RTW folgten<br />
dann Entkleidung, Intubation<br />
und i.v.-Zugang.<br />
Sollte dieser Patient jedoch eine<br />
wirkliche Überlebenschance bekommen,<br />
ist für solche Fälle die Anlage<br />
einer Herz-Lungen-Maschine zur<br />
Wiedererwärmung notwendig. In<br />
Absprache mit dem Leitenden Notarzt<br />
wurde Kontakt zum Universitätsklinikum<br />
(UKSH) in Kiel aufgenommen.<br />
Hier erwartete man schon<br />
eine Rückmeldung, da die dortige<br />
Notaufnahme bereits vorab durch<br />
die KRLS Nord über das Unglück informiert<br />
worden war. Zu dieser Zeit<br />
landete der dritte Hubschrauber an<br />
der Einsatzstelle. Nun war es der<br />
auf Helgoland stationierte SeaKing<br />
SAR 10 der Bundesmarine, der parallel<br />
von der KRLS Nord bzw. RCC<br />
Glücksburg alarmiert worden war –<br />
eine weitere glückliche Fügung in<br />
diesem Einsatzgeschehen.<br />
Aufgrund der witterungsbedingt<br />
schlechten Straßenverhältnisse hätte<br />
der bodengebundene Transport<br />
in das circa 45 km weit entfernte<br />
Krankenhaus der Maximalversorgung<br />
sehr lange gedauert. Die beiden<br />
ersten RTH, beide vom Typ BK 117,<br />
schieden ebenfalls für einen Transport<br />
aus, da sie für eine laufende<br />
Wiederbelebung zu enge Platzverhältnisse<br />
aufwiesen.<br />
Es wurde daher beschlossen, den<br />
Transport mit dem soeben eingetroffenen<br />
SeaKing der Marine durchzuführen.<br />
Das Personal (Notarzt und<br />
Rettungsassistent) sowie die notwendige<br />
medizinische Ausstattung wurden<br />
von der <strong>RKiSH</strong> (NEF Eckernförde)<br />
gestellt. Insbesondere der Einsatz<br />
der extrakorporalen Kompressionsunterstützung<br />
LUCAS2 zeigte hier<br />
herausragende Vorteile, da die Wiederbelebungsmaßnahmen<br />
zu keiner<br />
Zeit unterbrochen werden mussten.<br />
Nach knapp 20 min Flug, ungefähr<br />
60 min Wiederbelebung und ca.<br />
zwei Stunden, nachdem er an der<br />
Schlei ins Eis eingebrochen war, erreichte<br />
der Patient den Schockraum<br />
der Uniklinik in Kiel.<br />
Hier wurde durch das Team der Klinik<br />
für Herz-/Gefäßchirurgie umgehend<br />
eine ECMO/ECLS implantiert<br />
und langsam mit dem Aufwärmen<br />
des immer noch 22,0 °C kalten Patienten<br />
begonnen. Nach wenigen<br />
Stunden konnte sein Herzschlag<br />
wieder in einen Sinusrhythmus<br />
überführt werden. Die ECMO ( Infokasten<br />
1) musste noch für drei Tage<br />
belassen werden und es folgten zehn<br />
weitere Tage der Beatmung auf der<br />
Intensivstation. Das entscheidende<br />
Kriterium für den Erfolg einer jeden<br />
Wiederbelebung bleibt jedoch, wie<br />
sich der neurologische Zustand eines<br />
Patienten entwickelt. Und auch hier<br />
blieb der Eissegler »vom Glück« verfolgt,<br />
er konnte ohne ein neurologisches<br />
oder körperliches Defizit nach<br />
vier Wochen aus dem Krankenhaus<br />
entlassen werden. Bleibende Schäden:<br />
Keine!<br />
Wer davon wusste, konnte im Mai<br />
dieses Jahres einen von diesem Patienten<br />
gehaltenen, sehr dankbaren<br />
Vortrag auf einem Kongress in Kiel<br />
erleben. Aus sportlichem Vergnügen<br />
kann leider schnell lebensgefährlicher<br />
Ernst werden. In diesem Fall<br />
konnte die Katastrophe gerade noch<br />
abgewendet werden: Alle verunfallten<br />
Sportler wurden gerettet.<br />
Mehrere Faktoren waren dafür<br />
entscheidend:<br />
• Die äußerst um- und weitsichtige<br />
alarmierung der KRLS Nord,<br />
• der selbstlose Einsatz aller Rettungskräfte<br />
vor Ort,<br />
• die reibungslose Zusammenarbeit<br />
privater, öffentlicher und militärischer<br />
Rettungseinheiten,<br />
• der wohl eiserne Durchhaltewillen der<br />
Segler im Eis,<br />
• die Entscheidung aller Rettungskräfte<br />
»alles« zu versuchen<br />
• und nicht zuletzt auch eine<br />
mächtig große Portion Glück!<br />
www.rkish.de | Seite 35<br />
Beim letzten Patienten bestand während<br />
der Reanimation durchgehend<br />
Kammerflimmern. Ob der Patient<br />
dadurch oder durch Entkräftung mit<br />
dem Kopf ins Wasser eingetaucht<br />
war, konnte letztlich nicht geklärt<br />
werden. Auch die anschließende<br />
Rettung mit der Winde könnte einen<br />
klassischen Bergetod mit Kammerflimmern<br />
herbeigeführt haben<br />
(Afterdrop). Es sollte daher wenn<br />
möglich die horizontale Rettung<br />
bevorzugt werden; aktuelle Empfehlungen<br />
durch das SARRRAH-<br />
Projekt des UKSH, Campus Lübeck<br />
bestätigen das (Baumeier 2012).<br />
Infokasten 2<br />
In unserem Fall mit optimaler Rettungskette<br />
und ununterbrochener<br />
CPR bis zur ECMO konnte so zum<br />
Glück ein tödlicher Ausgang verhindert<br />
werden.<br />
Infokasten 1: ECMO / ECLS<br />
Die extrakorporale Membranoxygenierung<br />
(ecMo) wird in spezialisierten<br />
zentren mit einer sogenannten Herzlungen-Maschine<br />
(HlM) auf der intensivstation<br />
durchgeführt. ziel ist es,<br />
das blut außerhalb des Körperkreislaufs<br />
mit Sauerstoff zu versorgen und<br />
entstandenes Kohlendioxid wieder zu<br />
entfernen.<br />
während zur lungenunterstützung<br />
das blut bei der veno-venösen ecMo<br />
nach der oxygenierung in das venöse<br />
System zurückläuft, wird bei der<br />
veno-arteriellen ecMo/ eclS (extracorporal<br />
life Support) das blut direkt<br />
in das arterielle System gepumpt und<br />
dadurch zusätzlich das Herz entlastet.<br />
anwendung finden diese technisch<br />
und personell aufwändigen Verfahren<br />
vor allem vor-/ nach herzchirurgischen<br />
eingriffen sowie bei schweren lungenerkrankungen.<br />
Infokasten 2: SARRRAH ®<br />
Das projekt wurde von der DgzRS und<br />
der Klinik für anästhesiologie und<br />
intensivmedizin des uKSH, campus<br />
lübeck entwickelt, um die überlebenschancen<br />
von stark unterkühlten<br />
personen in der Seenotrettung, aber<br />
auch bei unfällen an land zu verbessern.<br />
Die Kliniken der Maximalversorgung<br />
im norddeutschen Raum sowie in Dänemark,<br />
den Niederlanden und polen<br />
sind partner des projektes und kommen<br />
als zielkliniken (ecMo-therapie)<br />
in frage. über eine sog. coldline soll<br />
jeder entsprechende unfall zeitnah<br />
gemeldet werden, entsprechend spezialisierte<br />
ärzte sind rund die uhr erreichbar.<br />
Stefan Hardt<br />
ist Mitglied des Teams<br />
Gesundheitsmanagement<br />
und Rettungsassistent<br />
an der RW<br />
Eckernförde.<br />
Michael Stöck ist Facharzt für<br />
Anästhesie am Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein Campus Kiel<br />
und als Notarzt an den NEF-<br />
Standorten der <strong>RKiSH</strong> im Versorgungsbereich<br />
Rendsburg tätig.<br />
Quellen<br />
bauMeieR, wolfgang (2012): Rettungs- und Behandlungskonzepte<br />
in der Seerettung: Horizontale<br />
Position hat Priorität‘ in: RETTUNGSDIENST,<br />
Heft 6/2012: S. 46–51.<br />
Therapieempfehlungen für die Notfallmedizin 2012,<br />
erarb. und hrsg. vom fortbildungsausschuss der<br />
arbeitsgemeinschaft in Norddeutschland tätiger<br />
Notärzte e.V. (agNN). uRl:<br />
http://www.agnn.de/?fi le=tl_fi les/pdf/therapieempfehlungen.pdf<br />
(Stand: 6.11.2013)<br />
Die Veröffentlichung der nicht anders gekennzeichneten<br />
fotos erfolgt mit freundlicher genehmigung<br />
des patienten.<br />
zuR weiteRfüHReNDeN iNfoRMatioN<br />
bericht im Regionalfernsehen<br />
http://www.ndr.de/regional/schleswigholstein/eissegler125.html<br />
bericht im Flensburger tageblatt<br />
http://www.shz.de/lokales/fl ensburgertageblatt/eissegler-in-letzter-sekundegerettet-id259183.html<br />
bericht über den neu<br />
stationierten dRF-hubschrauber<br />
https://www.drf-luftrettung.de/de/<br />
leben/aktuelles/rettungshubschrauberder-drf-luftrettung-fuer-vattenfallhusum-stationiert<br />
bericht über die ecMo<br />
http://www.uniklinikum-regensburg.de/<br />
kliniken-institute/herz-thorax-chirurgie/<br />
Kardiotechnik/extrakorporale_<br />
lungenunterst__tzung/ecla/index.php<br />
Info zu SaRRRah<br />
http://www.sarrrah.de<br />
http://www.sarrrah.de/cms/images<br />
/stories/documents/baumeier2012.pdf<br />
Info zu therapieempfehlungen<br />
der agnn<br />
http://www.agnn.de/?file=tl_files/pdf/<br />
therapieempfehlungen.pdf
Seite 36 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
Spielbericht der 2. Rendsburger »BlaulichtOpen«<br />
Am 10. August fand das 2. Bachvolleyballturnier der <strong>RKiSH</strong> statt. Insgesamt haben an diesem Turnier neun Mannschaften teilgenommen.<br />
Unter dem Motto »BlaulichtOpen« konnten sich Mannschaften zu diesem Fun-Turnier bewerben, die in irgendeiner Art etwas<br />
mit »Blaulicht« zu tun haben.<br />
Thomas Seifert<br />
10. August 2013, Rendsburg – Im Einzelnen traten an: Die<br />
Titelverteidiger aus Dithmarschen Baggerditsch mit zwei<br />
Mannschaften, die RW Rendsburg ebenfalls mit zwei<br />
Mannschaften, die RW Bordesholm, das Team Notärzte,<br />
das Team Leitstelle (Mitte), und dann noch die freiwilligen<br />
Feuerwehren aus Rendsburg und Felde. Leider gab es<br />
auch dieses Jahr keine Mannschaft aus den Versorgungsbereichen<br />
Steinburg und Pinneberg.<br />
Bei zunächst strahlendem Sommerwetter eröffnete der<br />
Titelverteidiger aus dem letzten Jahr, die Mannschaft<br />
Baggerditsch I, das Turnier. Als vermeintlich leichter Gegner<br />
stellte sich die FF Felde auf der anderen Seite des Netzes<br />
in den Sand. Doch mit einem leichten Gegner hatten<br />
es die Dithmarscher hier bei weitem nicht zu tun. Die<br />
Kameraden der FF Felde hatten das vergangene Jahr eifrig<br />
zum Trainieren genutzt. Dies machte sich jetzt in dem<br />
Eröffnungsspiel deutlich bemerkbar. Nur mit einem sehr<br />
knappen Punktevorsprung konnten die Dithmarscher<br />
das erste Spiel für sich entscheiden. Für die Felder Feuerwehr<br />
sollte es auch das einzig verlorene Spiel bleiben. Im<br />
Gegensatz zum letzten Jahr war bei allen Mannschaften<br />
ein Quantensprung an Spielqualität zu beobachten.<br />
So gab es minutenlange, spannende Ballwechsel. Jeder<br />
Ball wurde hart umkämpft. Fehler konnte sich keine<br />
Mannschaft leisten. Schnell stand für die Mannschaften<br />
fest, dass es in dem Feld der Teilnehmer keine »leichten<br />
Gegner« geben sollte. Bis zur Mitte des Turniers hatte<br />
sich somit auch noch keine Mannschaft einen Vorsprung<br />
erspielen können. Dies änderte sich dann erstmals als es<br />
zu dem ersten »Derby« kam. Die Dithmarscher Mannschaften<br />
Baggerditsch I und II mussten gegeneinander<br />
antreten. Keine der beiden Mannschaften hatten bis dahin<br />
ihre Spiele verloren. Bei dieser Begegnung kam es zur<br />
ersten Überraschung. Der Titelverteidiger Baggerditsch I<br />
mussten sich ihrer zweiten Mannschaft mit 25:13 geschlagen<br />
geben. Ebenso spannend verlief die Begegnung<br />
im Lokalderby zwischen den Mannschaften der RW<br />
Rendsburg. Hier konnte sich Rendsburg I gegen Rendsburg<br />
II behaupten. Zwischenzeitlich kam es dann doch<br />
aufgrund des Wetters zu einigen Spielunterbrechungen.<br />
Der einsetzende Starkregen veranlasste das sehr professionelle<br />
Schiedsrichtergespann dazu, einige Begegnungen<br />
zu unterbrechen.<br />
Aber diese Unterbrechungen wurden gerne zur Stärkung<br />
an den bereitgestellten Obstkörben oder am Bratwurststand<br />
genutzt. Überhaupt war die gesamte Veranstaltung<br />
wieder einmal sehr gut durchorganisiert. Hier einmal<br />
ein großes Lob an die Organisatoren des Turniers. Zum<br />
Glück beruhigte sich die Wetterlage und die Teams konnten<br />
in dem jetzt nassen, schweren Sand weiter um Punkte<br />
kämpfen. Zum Ende kristallisierte sich dann der Überraschungssieger<br />
des Turniers immer deutlicher heraus:<br />
Die Jungs und Mädels der FF Felde gewannen ein Spiel<br />
nach dem anderen. Selbst die überragend spielenden<br />
Mannschaften vom Team der Notärzte und der zweiten<br />
Mannschaft Baggerditsch mussten sich der Feuerwehrpower<br />
aus Felde geschlagen geben.<br />
So standen am Schluss die verdienten Sieger fest. Die FF<br />
Felde gewann ein tolles und anstrengendes Turnier, vor<br />
dem Team Notärzte und Baggerditsch II.<br />
Thomas Seifert ist Mitarbeiter<br />
der Rettungswache Wrohm.<br />
Ein Turnier auf hohem Niveau, das die FF Felde verdient gewann!
www.rkish.de | Seite 37<br />
Mit dem RTW in den Klassenraum<br />
Die <strong>RKiSH</strong> auf dem »Abend der Berufe« am Gymnasium Marne<br />
Michael Scheffler<br />
7. November 2013, Marne – Am Donnerstag<br />
standen Lerninhalte über<br />
Berufsbilder, wie dem Journalisten,<br />
dem Kapitän, Fluglotsen, Hausarzt,<br />
Schauspieler, Agraringenieur und<br />
eben auch über den Rettungsassistenten<br />
bzw. Notfallsanitäter auf<br />
dem Stundenplan für alle Schüler<br />
der 10. bis 13. Klassen am Gymnasium<br />
in Marne (Kreis Dithmarschen).<br />
Es wurde der sogenannte »Abend<br />
der Berufe« durchgeführt. In den<br />
Abendstunden nach dem regulären<br />
Unterricht und einer längeren Pause<br />
fanden sich dafür rund 250 Schülerinnen<br />
und Schüler noch einmal<br />
in ihrer Schule ein, um sich in zwei<br />
Runden à 60 Minuten ausführlich<br />
und aufgeteilt in kleineren Gruppen<br />
über spezielle Berufsfelder zu informieren.<br />
Bereits zum fünften Mal wird diese<br />
Veranstaltung gemeinsam vom<br />
Ehemaligenverein und der Schule<br />
organisiert. Das Besondere daran<br />
ist, dass fast alle Referenten selbst<br />
ihren Abschluss in Marne gemacht<br />
haben und somit in ihre alte Schule<br />
zurückkehren, um über ihre Berufswahl,<br />
ihre heutige Tätigkeit, sowie<br />
Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten<br />
ausführlich und aus erster<br />
Hand zu berichten. Einige davon<br />
sind den Schülern sogar noch persönlich<br />
bekannt. So entsteht eine<br />
ganz besondere Atmosphäre, in der<br />
über Vorträge, Präsentationen und<br />
Gesprächsrunden viele Fragen der<br />
zukünftigen Absolventen detailliert<br />
beantwortet werden können. Die<br />
Schüler werden auf den Abend vorbereitet<br />
und suchen sich anhand von<br />
Steckbriefen im Vorwege ihre Referenten<br />
für die beiden Gesprächsrunden<br />
aus. Der Ehemaligenverein stellt<br />
die Kontakte her und gibt der Veranstaltung<br />
vor Ort einen würdigen<br />
Rahmen. Die Veranstaltung ist ein<br />
wichtiger Bestandteil des Konzeptes<br />
zur Berufsorientierung der Schule.<br />
Zum ersten Mal war in diesem Jahr<br />
auch die <strong>RKiSH</strong> ein Programmpunkt<br />
des Abends der Berufe: Laura<br />
Maske von der Rettungswache Itzehoe<br />
hat 2010 ihr Abitur in Marne<br />
gemacht und in diesem Jahr erfolgreich<br />
ihr Examen zur Rettungsassistentin<br />
an der Rettungsdienst-Akademie<br />
absolviert. Der Schulabschluss<br />
von Melina Stührk am Gymnasium<br />
Marne war ein Jahr später. Derzeit<br />
ist sie im dritten Ausbildungsjahr<br />
an der Rettungswache Brunsbüttel/<br />
Westerbüttel. Beide stellten den interessierten<br />
Schülern ihren Beruf<br />
bzw. ihre Ausbildung zur Rettungsassistentin<br />
sowie das Unternehmen<br />
<strong>RKiSH</strong> vor.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Referenten<br />
konnten Laura Maske und<br />
Melina Stührk ihren Arbeitsplatz<br />
gleich mitbringen. In Form des Steinburger<br />
Rettungswagens 20/83-2 fuhren<br />
die beiden Kolleginnen direkt<br />
auf dem Schulhof vor. Was zunächst<br />
gefährlich aussah, wurde schnell zu<br />
einem interessanten und praxisnahen<br />
Anschauungsobjekt für die Teilnehmer.<br />
Neugierig und begeistert<br />
wurde der RTW von den Schülern<br />
erkundet und durch die beiden Referentinnen<br />
fachkundig erklärt. Zuvor<br />
gab es bereits eine ausführliche Gesprächsrunde<br />
im Klassenraum rund<br />
um den Rettungsdienst und das Berufsbild<br />
sowie viel Informationsmaterial<br />
von der <strong>RKiSH</strong>.<br />
Alle Beteiligten waren sich am Ende<br />
einig, dass dies eine gelungene Veranstaltung<br />
war und eine gute Möglichkeit<br />
ist, zum einen Schülern<br />
Einblicke in die Berufswelt zu geben,<br />
die im Schulalltag kaum möglich<br />
sind, und zum anderen gezielt<br />
auch Nachwuchs in der Region zu<br />
werben. Laura Maske und Melina<br />
Stührk wollen beim nächsten Abend<br />
der Berufe auf jeden Fall wieder dabei<br />
sein und einige Schüler waren so<br />
motiviert, dass eine Bewerbung zur<br />
Notfallsanitäter-Ausbildung 2014<br />
schon bald geschrieben werden soll.<br />
Michael Scheffler ist<br />
Controllingassistent an<br />
unserem Verwaltungsstandort<br />
Pinneberg<br />
und Vorsitzender des<br />
Ehemaligenvereins am<br />
Marner Gymnasium.<br />
Laura Maske und Melina Stührk stellten interessierten Schülern ihren Beruf sowie das Unternehmen vor.
Seite 38 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 05 | Dezember 2013<br />
auS DeR MitaRbeiteRScHaft<br />
VeRabScHieDuNg VoN PeteR nISSen (61)<br />
34<br />
Jahre<br />
10. September 2013, Quickborn – Der aus Nordfriesland<br />
stammende Baumaschinenführer heuerte 1979 im Rettungsdienst<br />
des Kreises Pinneberg auf der Rettungswache<br />
Quickborn an. »Peter war immer gerade aus. Er hat sich nie<br />
verbogen und war für alle stets ein loyaler und zuverlässiger<br />
Kollege wie er im Buche steht.« so Philip Rückel, der mit<br />
Peter seit Ende der 90er zusammengearbeitet hat.<br />
Am 10. September 2013 wurde Peter von Michael Reis in die passive Phase der<br />
Altersteilzeit verabschiedet. Das lachende Auge ist hinsichtlich der familiären<br />
Umstände natürlich etwas größer: Im November brachte Tochter Sandra eine<br />
gesunde Deern zur Welt und machte Peter und Ehefrau Jutta somit zu stolzen<br />
Großeltern – eine neue und tolle Herausforderung. Sein Sohn Michael leitet<br />
eine Ferienanlage in Thailand. Eine wunderbare Erholung ist garantiert.<br />
Die Kollegen aus Quickborn und des VB Pinneberg werden Peter vermissen.<br />
Peter hinterlässt als »Alterspräsident« des VB Pinneberg eine mehr als große<br />
Lücke.<br />
Peter, deine Kollegen der Rettungswache Quickborn und die Kollegen des VB<br />
Pinneberg wünschen Dir alles erdenklich Gute. Du hast dir die bevorstehende<br />
Ruhezeit mehr als verdient.<br />
Lass es dir gut gehen! Du weißt, wo es immer guten Kaffee gibt.<br />
Deine Jungs & Deerns aus Quickborn.<br />
JubiläuM tHoRSteN bubolz<br />
20. november, trennewurth – Unser Mitarbeiter Herr Thorsten Bubolz<br />
hat sein am 1. November 2013 erreichtes 25-jähriges Jubiläum<br />
am 20. November 2013 auf der Rettungswache Trennewurth gefeiert.<br />
Wir gratulieren ganz herzlich!<br />
25<br />
Jahre
www.rkish.de | Seite 39<br />
nachWuchS<br />
LINUS ist da! Am 21. August 2013<br />
wurde Michael Rump (VB Steinburg)<br />
Vater.<br />
Wir gratulieren unserem Mitarbeiter<br />
Michael Rump ganz herzlich und<br />
freuen uns mit den stolzen Eltern.<br />
IMPReSSuM<br />
Sitz der gesellschaft<br />
esmarchstraße 50 | D-25746 Heide<br />
tel. 0481. 785 - 2805 | fax 0481. 785 - 2809<br />
info@rkish.de | www.rkish.de<br />
geschäftsführer<br />
Michael Reis<br />
eingetragen im Handelsregister pinneberg<br />
HRb 1888 Me<br />
a u fl a g e<br />
750<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
angela Hoyer<br />
gestaltung<br />
vingervlug | vingervlug.com
Rettungsdienst akademie<br />
der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein ggmbH<br />
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