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ANBA September 2013 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit

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und zur Langzeitarbeitslosigkeit rückwirkend bis Januar 2007 revidiert. In <strong>der</strong> neuen integrierten <strong>Statistik</strong> werden die Verzerrungen durch Trägerwechsel,<br />

Datenlieferausfälle und verspätete <strong>Arbeit</strong>slosmeldungen minimiert und wirken somit nicht mehr als künstliche Verkürzung. Dadurch ist die<br />

Dauer <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit vollständig abgebildet und fällt größer aus. Die Zahl <strong>der</strong> jetzt ausgewiesenen Langzeitarbeitslosen ist vor allem deshalb<br />

größer, weil nunmehr auch die Langzeitarbeitslosen in Jobcentern zugelassener kommunaler Träger mitgezählt werden können.<br />

<strong>ANBA</strong> Nr. 9/<strong>2013</strong><br />

In aller Regel liefern die Jobcenter <strong>der</strong> zugelassene kommunalen Träger ihre Daten zur <strong>Arbeit</strong>slosigkeit an die BA-<strong>Statistik</strong>. Dennoch können – aus<br />

unterschiedlichen Gründen – einzelne Monatsdaten nicht im plausiblen Bereich liegen. Zum Teil sind auch vollständige Datenausfälle zu verzeichnen.<br />

Um diese Informationslücken zu füllen, setzt die BA-<strong>Statistik</strong> ein Schätzmodell ein, das neben den Kennzahlen zur <strong>Arbeit</strong>slosigkeit auch ein<br />

begrenztes Merkmalsspektrum bereitstellt. Schätzwerte werden <strong>für</strong> Bestand bzw. Bewegungen (Zu- und Abgang) <strong>Arbeit</strong>sloser bzw. <strong>Arbeit</strong>suchen<strong>der</strong><br />

auf Basis eines Fortschreibungsmodells ermittelt. Folgende Unterglie<strong>der</strong>ungen werden berücksichtig: Rechtskreis, Geschlecht, Alter (in 5-Jahres-<br />

Klassen), Staatsangehörigkeit (Deutsche/Auslän<strong>der</strong>), Schwerbehin<strong>der</strong>ung (Ja/Nein) und Langzeitarbeitslosigkeit (Ja/Nein).<br />

ILO-Erwerbsstatistik und SGB-<strong>Arbeit</strong>smarktstatistik<br />

Die ILO-Erwerbsstatistik des Statistischen Bundesamtes setzt die von <strong>der</strong> Internationalen <strong>Arbeit</strong>sorganisation (ILO) formulierten, international anerkannten<br />

und angewandten Kriterien <strong>für</strong> die Differenzierung von Personen nach dem Erwerbsstatus um. Die Quelle <strong>der</strong> Erwerbslosendaten ist die<br />

<strong>Arbeit</strong>skräfteerhebung, die in Deutschland in den Mikrozensus integriert ist. Bei <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>skräfteerhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung<br />

(monatliche Befragung von 35.000 Personen), entsprechend sind die Hochrechnungsergebnisse mit einem Stichprobenzufallsfehler behaftet,<br />

<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse zu berücksichtigen ist. Die Originalergebnisse aus <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>skräfteerhebung können erst ab Januar<br />

2007 veröffentlicht werden. Da die Zeitreihe keine durchgehend regelmäßigen saisonalen Muster aufweist, wird vom Statistischen Bundesamt statt<br />

einer vollständigen Saisonbereinigung eine Trendschätzung durchgeführt. Eine Trendschätzung bereinigt die Zeitreihe nicht nur um saisonale, d.h.<br />

regelmäßig wie<strong>der</strong>kehrende Schwankungen, son<strong>der</strong>n auch um irreguläre Effekte sowie zufallsbedingte und methodische Schwankungen.<br />

Die <strong>Statistik</strong> nach dem ILO-Erwerbsstatuskonzept und die <strong>Arbeit</strong>smarktstatistik nach dem Sozialgesetzbuch (SGB-<strong>Arbeit</strong>smarktstatistik) haben eine<br />

auf den ersten Blick ähnliche Beschreibung von Erwerbslosigkeit bzw. <strong>Arbeit</strong>slosigkeit. In beiden <strong>Statistik</strong>en gelten jene Personen als arbeitslos o<strong>der</strong><br />

erwerbslos, die ohne <strong>Arbeit</strong>splatz sind, dem <strong>Arbeit</strong>smarkt zur Verfügung stehen und <strong>Arbeit</strong> suchen. Dass trotzdem die Erwerbslosigkeit des ILO-Erwerbsstatuskonzepts<br />

deutlich niedriger ausfällt als die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit <strong>der</strong> SGB-<strong>Arbeit</strong>smarktstatistik, folgt daraus, dass die Begriffsmerkmale unterschiedlich<br />

konkretisiert und mit verschiedenen Methoden erhoben werden (vgl. Schaubild).<br />

Ausführliche Informationen des Statistischen Bundesamtes zur ILO-Erwerbsstatistik sind unter http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/<br />

Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/<strong>Statistik</strong>en/<strong>Arbeit</strong>smarkt/<strong>Arbeit</strong>smarkt.psml zu finden.<br />

Unterschiede von ILO-Erwerbsstatistik und SGB-<strong>Arbeit</strong>smarktstatistik im Überblick<br />

Erhebung<br />

Aktive Suche, wenn<br />

Verfügbarkeit, wenn<br />

Beschäftigungslosigkeit, wenn<br />

ILO<br />

– Bevölkerungsbefragung<br />

– Stichprobe<br />

– Monatsdurchschnitt<br />

– Plausibilitätsprüfung<br />

– zeitnahe Befragung durch Interviewer/-in<br />

– eine Beschäftigung von mindestens einer Wochenstunde<br />

gesucht wird und<br />

– <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende in den letzten vier Wochen<br />

spezifische Suchschritte unternommen hat<br />

– <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende in den nächsten zwei Wochen<br />

eine neue Tätigkeit aufnehmen kann<br />

– keine Beschäftigung ausgeübt wird (bzw. weniger<br />

als eine Wochenstunde)<br />

SGB<br />

– Meldung und Angaben bei einer Agentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>,<br />

einer <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft o<strong>der</strong> einer optierenden<br />

Kommune<br />

– Totalerhebung<br />

– Stichtagswert<br />

– Angaben werden von einem Vermittler geprüft<br />

und beurteilt<br />

– Gespräch mit Vermittler kann länger zurückliegen<br />

– eine Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden<br />

gesucht wird und<br />

– <strong>der</strong> Vermittler zu dem Ergebnis kommt, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>suchende alle Möglichkeiten nutzt o<strong>der</strong><br />

nutzen will, Beschäftigungslosigkeit zu beenden<br />

– <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende arbeitsbereit und arbeitsfähig<br />

ist, insbeson<strong>der</strong>e Vermittlungsvorschlägen<br />

zeit- und ortsnah Folge leisten kann<br />

– eine Beschäftigung von weniger als 15 Wochenstunden<br />

ausgeübt wird<br />

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