ANBA September 2013 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit
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Geför<strong>der</strong>ten ist geringfügig um 1 Prozent gesunken, die<br />
Selbstständigen för<strong>der</strong>ung mithilfe des Einstiegsgeldes<br />
hat dagegen um 32 Prozent abgenommen (-2.000). In<br />
den vergangenen zwölf Monaten wurden 30.000 Personen<br />
neu geför<strong>der</strong>t, und somit 3.000 mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />
2.8 <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten<br />
<strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten sind <strong>für</strong> arbeitsmarktferne Leistungs<br />
empfän ger oft ein erster Schritt in Richtung <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />
und dienen vorrangig <strong>der</strong> Herstellung o<strong>der</strong><br />
dem Erhalt <strong>der</strong> Beschäftigungsfähigkeit. Dabei handelt<br />
es sich um eine sozialversicherungsfreie Beschäftigung<br />
bei einem geeigneten Maßnahmeträger. Die auszuführenden<br />
<strong>Arbeit</strong>en müssen zusätzlich, im öffentlichen<br />
Interesse und wettbewerbsneutral sein. Die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer erhalten vom Jobcenter eine<br />
Mehraufwandsentschädigung als Zuschuss zum <strong>Arbeit</strong>slosengeld<br />
II.<br />
Auf Beschäftigung schaffende Maßnahmen entfällt gut<br />
ein Drittel <strong>der</strong> Geför<strong>der</strong>ten im SGB II – zwei Drittel <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung richten sich auf Instrumente mit arbeits marktnäheren<br />
Wirkungen. <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten in <strong>der</strong> Entgeltvariante<br />
wurden ebenso wie <strong>der</strong> Beschäftigungszuschuss<br />
zum 1. April 2012 durch die neue För<strong>der</strong>leistung „För<strong>der</strong>ung<br />
von <strong>Arbeit</strong>sverhältnissen“ ersetzt. Bereits bewilligte<br />
För<strong>der</strong>ungen werden aber <strong>für</strong> die Bewilligungsdauer realisiert.<br />
Im August befanden sich 121.000 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer in einer <strong>Arbeit</strong>sgelegenheit, 16 Prozent weniger<br />
als noch vor einem Jahr (-24.000). In den vergangenen<br />
zwölf Monaten haben 306.000 Personen eine <strong>Arbeit</strong>sgelegenheit<br />
angetreten – ein Fünftel weniger als im<br />
Vorjahreszeitraum.<br />
2.9 Bürgerarbeit<br />
Das vom Bundesministerium <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> und Soziales ins<br />
Leben gerufene Modellprojekt „Bürgerarbeit“ läuft bis<br />
zum 31. Dezember 2014. Die Bürgerarbeit glie<strong>der</strong>t sich in<br />
zwei Schritte: in die mindestens sechsmonatige Aktivierungsphase<br />
und in die Beschäftigungsphase (die „eigentliche“<br />
Bürgerarbeit). Das Ziel ist, möglichst viele Programmteilnehmer<br />
bereits in <strong>der</strong> Aktivierungsphase, spätestens<br />
aus <strong>der</strong> Beschäftigungsphase in den regulären<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt zu vermitteln. Die Beschäftigungsphase umfasst<br />
das bis zu dreijährige Beschäftigungsverhältnis bei<br />
einem <strong>Arbeit</strong>geber, das durch ein intensives Coaching begleitet<br />
werden soll. Dabei handelt es sich um sozialversicherungspflichtige<br />
<strong>Arbeit</strong>sverhältnisse <strong>für</strong> zusätzliche und<br />
im öffentlichen Interesse liegende <strong>Arbeit</strong>en. Diese können<br />
mit einem Zuschuss von bis zu 1.080 Euro geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Im August befanden sich 28.000 Geför<strong>der</strong>te in <strong>der</strong> Beschäftigungsphase<br />
und somit gut 2.000 weniger als im<br />
Jahr zuvor. Die Zahl <strong>der</strong> Bürgerarbeitsplätze ist begrenzt,<br />
insgesamt sind 33.000 Stellen bewilligt.<br />
3. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berufswahl und <strong>der</strong> Berufsausbildung<br />
37<br />
Ein gelungener Übergang zwischen Schule und Berufsausbildung<br />
ist ein entscheiden<strong>der</strong> Baustein <strong>für</strong> die Prävention<br />
von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit und trägt wesentlich zur<br />
Deckung zukünftiger Fachkräftebedarfe bei. Auch wenn<br />
sich die Situation bei <strong>der</strong> Suche nach Ausbildungsstellen<br />
verbessert hat, können vor allem individuelle Probleme<br />
diesen Übergang an <strong>der</strong> ersten Schwelle erschweren. Die<br />
Maßnahmen zur Vorbereitung und Unterstützung einer<br />
Berufsausbildung helfen daher vor allem denjenigen jungen<br />
Menschen, die nach <strong>der</strong> Beendigung <strong>der</strong> Schule ohne<br />
weitere Hilfen eine Ausbildung nicht aufnehmen o<strong>der</strong> erfolgreich<br />
absolvieren könnten.<br />
Im August wurden nach aktuellen, untererfassten Werten<br />
137.000 zumeist junge Menschen bei <strong>der</strong> Berufswahl und<br />
Berufsausbildung mit Instrumenten <strong>der</strong> aktiven <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik<br />
geför<strong>der</strong>t, 38 13 Prozent weniger (-20.000) als<br />
vor einem Jahr. 118.000 (86 Prozent) <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Berufswahl<br />
und Berufsausbildung geför<strong>der</strong>ten Jugendlichen haben<br />
an Maßnahmen teilgenommen, die aus Mitteln des<br />
SGB III getragen wurden, 19.000 (14 Prozent) waren in<br />
Maßnahmen in Kostenträgerschaft des SGB II.<br />
In den vergangenen zwölf Monaten sind 193.000 Menschen<br />
neu in eine Maßnahme zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berufsausbildung<br />
eingetreten. Das waren 19 Prozent weniger<br />
(-46.000) Bewilligungen als im Vorjahreszeitraum.<br />
3.1 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen<br />
Im Rahmen berufsvorbereiten<strong>der</strong> Bildungsmaßnahmen<br />
werden insbeson<strong>der</strong>e noch nicht ausbildungsreife Jugendliche<br />
auf die Aufnahme einer Ausbildung vorbereitet<br />
und sollen möglichst nachhaltig in den Ausbildungsmarkt<br />
integriert werden. Zudem besteht die Möglichkeit, im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Maßnahme den Hauptschulabschluss nachzuholen.<br />
Im August haben 15.000 Jugendliche an berufsvorbereitenden<br />
Bildungsmaßnahmen teilgenommen, das waren<br />
2.000 weniger (-13 Pro zent) als ein Jahr zuvor. In den vergangenen<br />
zwölf Monaten haben 79.000 Jugendliche eine<br />
solche Maßnahme begonnen – 15.000 weniger als im<br />
Vorjahr (-16 Prozent).<br />
37<br />
Eine Hochrechnung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Maßnahmeteilnehmer in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berufsausbildung<br />
ist nur teilweise möglich. Daher ist beim Vorjahresvergleich zu berücksichtigen,<br />
dass <strong>der</strong> aktuelle Rand untererfasst ist. Folgende Maßnahmen werden angeboten:<br />
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Einstiegsqualifizierung nach<br />
§ 235b SGB III und beson<strong>der</strong>e Maßnahmen zur Qualifizierung behin<strong>der</strong>ter Menschen<br />
(jeweils hochgerechnet) sowie Berufsausbildung Benachteiligter, Ausbildungsbonus,<br />
Berufseinstiegsbegleitung und sonstige För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berufsausbildung (jeweils<br />
nicht hochgerechnet).<br />
38<br />
Mit <strong>der</strong> Umstellung <strong>der</strong> <strong>Statistik</strong> im Zuge <strong>der</strong> Instrumentenreform können ab Berichtsmonat<br />
Mai 2012 keine Teilnahmen an Berufsorientierungsmaßnahmen nach<br />
§ 48 SGB III berichtet werden. Im April 2012 wurden rund 35.000 Jugendliche mit<br />
einer Berufsorientierungsmaßnahme geför<strong>der</strong>t. Ohne beson<strong>der</strong>e Maßnahmen zur<br />
Teilhabe behin<strong>der</strong>ter Menschen, die im Bereich <strong>der</strong> Berufsausbildung bis ein-schließlich<br />
April 2012 teilweise zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berufsausbildung gerechnet wurden.<br />
Geldleistungen im Rahmen <strong>der</strong> Berufsausbildungsbeihilfe während einer beruflichen<br />
Ausbildung (BAB) werden nicht als Maßnahme <strong>der</strong> aktiven <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik son<strong>der</strong>n<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Leistungsstatistik erfasst.<br />
<strong>ANBA</strong> Nr. 9/<strong>2013</strong><br />
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