ANBA September 2013 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit
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3.1 Gründe <strong>für</strong> die Nicht-<strong>Arbeit</strong>slosigkeit erwerbsfähiger<br />
Leistungsberechtigter<br />
Informationen zum <strong>Arbeit</strong>slosenstatus und zu weiteren<br />
Strukturmerkmalen von <strong>Arbeit</strong>slosengeld-II-Empfängern<br />
stehen erst zeitverzögert zur Verfügung. 19 Nach <strong>der</strong> jüngsten<br />
Auswertung waren im April <strong>2013</strong> 43 Prozent (1,94 Mio)<br />
<strong>der</strong> 4,48 Mio <strong>Arbeit</strong>slosengeld-II-Empfänger arbeitslos.<br />
57 Prozent (2,54 Mio) <strong>der</strong> erwerbsfähigen Leis tungsberech<br />
tigten erhielten Leistungen aus <strong>der</strong> Grundsicherung<br />
<strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende, ohne arbeitslos zu sein.<br />
Es sind vor allem drei Gründe, wegen denen erwerbsfähige<br />
Leistungsberechtigte nicht arbeitslos sind. Ein Viertel<br />
<strong>der</strong> nicht-arbeitslosen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />
(648.000) ging im April <strong>2013</strong> einer ungeför<strong>der</strong>ten<br />
Erwerbstätigkeit von mindestens 15 Wochenstunden<br />
nach. Für knapp ein weiteres Viertel war eine <strong>Arbeit</strong> <strong>der</strong>zeit<br />
nicht zumutbar, weil sie entwe<strong>der</strong> kleine Kin<strong>der</strong> betreuten<br />
bzw. Angehörige pflegten (292.000), o<strong>der</strong> weil sie<br />
selbst noch zur Schule gingen o<strong>der</strong> studierten (330.000).<br />
Schließlich hat knapp ein Fünftel <strong>der</strong> nicht-arbeitslosen<br />
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten an arbeitsmarktpolitischen<br />
Maßnahmen teilgenommen (454.000) und<br />
galt allein deswegen nicht als arbeitslos. Über diese drei<br />
größten Gruppen hinaus zählte je<strong>der</strong> Zehnte nicht als arbeitslos,<br />
weil er arbeitsunfähig erkrankt war (258.000)<br />
und 8 Prozent, weil sie Son<strong>der</strong>regelungen <strong>für</strong> Ältere 20 in<br />
Anspruch nahmen (209.000).<br />
3.2 Erwerbstätige Leistungsberechtigte<br />
Im April <strong>2013</strong> waren 29 Prozent (1,31 Mio) <strong>der</strong> erwerbsfähigen<br />
Leistungsberechtigten erwerbstätig. Der Anteil erwerbstätiger<br />
Leistungsbezieher liegt damit um 0,3 Prozentpunkte<br />
niedriger als ein Jahr zuvor. 27 Prozent<br />
(1,19 Mio) <strong>der</strong> erwerbsfähigen <strong>Arbeit</strong>slosengeld-II-Empfänger<br />
übten eine abhängige Beschäftigung aus, 3 Prozent<br />
(128.000) gingen ausschließlich o<strong>der</strong> zusätzlich einer<br />
selbstständigen Tätigkeit nach. Der Anteil <strong>der</strong> abhängig<br />
Beschäftigten lag damit um 0,3 Prozentpunkte<br />
niedriger als vor einem Jahr, <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> selbstständig<br />
Erwerbstätigen war auf dem Niveau des Vorjahresmonats.<br />
Das erzielte Einkommen und die <strong>Arbeit</strong>szeit <strong>der</strong> erwerbstätigen<br />
Leistungsberechtigten variieren allerdings erheblich.<br />
Im Januar <strong>2013</strong>, aktuellere detaillierte Daten liegen<br />
nicht vor, war knapp die Hälfte (625.000) <strong>der</strong> erwerbstätigen<br />
Leistungsberechtigten ausschließlich geringfügig<br />
beschäftigt. 43 Prozent (559.000) waren sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt – davon ca. drei Fünftel in Vollzeit<br />
und zwei Fünftel in Teilzeit.<br />
19<br />
Eine nennenswerte Zahl <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosen im Rechtskreis SGB II bezieht keine Leistun<br />
gen aus <strong>der</strong> Grundsicherung. Daher ist die Zahl <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosen im Rechtskreis<br />
SGB II größer als die Zahl <strong>der</strong> arbeitslosen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />
(um 4 Prozent). Grund da<strong>für</strong> sind zeitverzögert erfasste Rechtskreiswechsel und<br />
kurzzeitige Leistungsunterbrechungen. Siehe hierzu auch den Methodenbericht „Zur<br />
Messung <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit in <strong>der</strong> Grundsicherung <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende nach dem<br />
SGB II“<br />
http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/<strong>Statistik</strong>/Grundlagen/Methodenbe-<br />
richte/Grundsicherung-<strong>Arbeit</strong>suchende-SGBII/Methodenberichte-Grundsicherung-<br />
<strong>Arbeit</strong>suchende-SGBII-Nav.html.<br />
20<br />
Gemäß <strong>der</strong> auslaufenden Regelungen nach § 428 SGB III i.V.m. § 65 SGB II, § 252<br />
Abs. 8 SGB VI, bzw. nach § 53a Abs. 2 SGB II.<br />
(209.000).<br />
Abbildung 14 - Struktur <strong>der</strong> erwerbsfähigen<br />
Hilfebedürftigen<br />
Abbildung 14<br />
Struktur <strong>der</strong> erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />
Angaben in Prozent in Prozent<br />
Deutschland<br />
März <strong>2013</strong><br />
4.482.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />
8%<br />
5%<br />
6%<br />
7%<br />
7%<br />
14%<br />
10%<br />
43%<br />
unbekannt/Sonstige<br />
in vorruhestandsähnlichen Regelungen<br />
in <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeit<br />
in Erziehung, Haushalt, Pflege<br />
in Schule, Studium,<br />
ungeför<strong>der</strong>ter Ausbildung<br />
in ungeför<strong>der</strong>ter Erwerbstätigkeit<br />
in arbeitsmarktpolitischen<br />
Maßnahmen<br />
arbeitslose<br />
erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />
Endgültige Daten Daten nach nach einer einer Wartezeit von von drei drei Monaten.<br />
Quelle: Quelle: <strong>Statistik</strong> <strong>Statistik</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesagentur</strong> <strong>für</strong> <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
3.2 Erwerbstätige Leistungsberechtigte<br />
3.3 Bedarfsgemeinschaften und leistungsberechtigte<br />
Im Personen April <strong>2013</strong> waren 29 Prozent (1,31 Mio) <strong>der</strong><br />
erwerbsfähigen<br />
Im August lebten die<br />
Leistungsberechtigten<br />
4,42 Mio erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />
Der Anteil gemeinsam erwerbstätiger mit 1,70 Mio nicht-erwerbsfähi-<br />
Leistungsbezie-<br />
erwerbstätighegen<br />
Leistungsberechtigten<br />
liegt damit um 0,3<br />
in<br />
Prozentpunkte<br />
3,33 Mio Bedarfsgemeinschaften.<br />
Nicht erwerbs fähige Leistungsberechtigte sind<br />
niedriger<br />
als vor allem ein Jahr Kin<strong>der</strong> zuvor. unter 1527 Jahren, Prozent ihr Anteil (1,19 an Mio) dieser <strong>der</strong><br />
erwerbsfähigen<br />
Gruppe belief sich zuletzt <strong>Arbeit</strong>slosengeld auf 96 Prozent. II-Empfänger<br />
Im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat hat die Zahl <strong>der</strong> leistungsberechtigten<br />
Personen um 0,1 Prozent auf 6,12 Mio abgenommen<br />
übten eine abhängige Beschäftigung aus,<br />
3 (-9.000). Prozent Die (128.000) Zahl <strong>der</strong> Bedarfsgemeinschaften gingen ausschließlich ist im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 0,2 Prozent gestiegen (+7.000).<br />
20<br />
o<strong>der</strong><br />
Im Gemäß Durchschnitt <strong>der</strong> auslaufenden lebten Regelungen in einer nach Bedarfsgemeinschaft<br />
§ 428 SGB III i.V.m. § 65<br />
SGB II, § 252 Abs. 8 SGB VI, bzw. nach § 53a Abs. 2 SGB II.<br />
1,8 leistungsberechtigte Personen. Im April <strong>2013</strong> – aktuellere<br />
Zahlen liegen hier nicht vor – waren 54 Prozent<br />
(1,81 Mio) <strong>der</strong> Bedarfsgemeinschaften Single-Haushalte.<br />
Damit waren 29 Prozent <strong>der</strong> Personen in <strong>der</strong> Grundsicherung<br />
alleinstehend – 4,38 Mio (71 Prozent) <strong>der</strong> leistungsberechtigten<br />
Personen lebten mit an<strong>der</strong>en Menschen in<br />
einem gemeinsamen Haushalt. 19 Pro zent (627.000) <strong>der</strong><br />
Bedarfsgemeinschaften waren Haushalte von Alleinerziehenden,<br />
14 Pro zent (474.000) Paar-Haushalte mit Kin<strong>der</strong>n<br />
und 11 Prozent (367.000) Haushalte von Paaren ohne<br />
Kin<strong>der</strong>. In knapp einem Drittel (1,10 Mio) <strong>der</strong> Bedarfsgemeinschaften<br />
lebten 1,89 Mio Kin<strong>der</strong> unter 18 Jahren.<br />
Knapp ein Fünftel (352.000) dieser Kin<strong>der</strong> war unter drei<br />
Jahre und gut zwei Fünftel (819.000) waren jünger als sieben<br />
Jahre.<br />
<strong>ANBA</strong> Nr. 9/<strong>2013</strong><br />
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