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ANBA September 2013 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit

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Vormonats. Danach meldeten sich im gleitenden Jahreszeitraum<br />

August 2012 bis Juli <strong>2013</strong> – jüngere Daten liegen<br />

nicht vor – monatsdurchschnittlich 0,84 Prozent <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten arbeitslos. Das ist<br />

etwas weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit<br />

0,87 Prozent.<br />

Abgangsraten sagen etwas über die Chancen aus, <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

zu beenden. Bezogen auf den <strong>Arbeit</strong>slosenbestand<br />

meldeten sich weniger Menschen aufgrund von<br />

<strong>Arbeit</strong>saufnahmen aus <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit ab als im gleichen<br />

Vorjahreszeitraum. Die Abgangsrate in Beschäftigung<br />

(einschließlich Auszubilden<strong>der</strong>) im gleitenden Jahreszeitraum<br />

von <strong>September</strong> 2012 bis August <strong>2013</strong> belief<br />

sich auf 6,4 Prozent, im Vergleich zu 6,8 Prozent im gleichen<br />

Vorjahreszeitraum.<br />

Dabei verteilen sich die Zugangsrisiken und Abgangschancen<br />

zwischen den Personengruppen sehr unterschiedlich.<br />

Markante Unterschiede gibt es insbeson<strong>der</strong>e<br />

zwischen den Altersgruppen. Jüngere <strong>Arbeit</strong>nehmer von<br />

15 bis unter 25 Jahren haben das größte Risiko, aus Beschäftigung<br />

arbeitslos zu werden; es liegt im gleitenden<br />

Jahresdurchschnitt bei 1,53 Prozent. Hier zeigen sich vor<br />

allem Probleme beim Übergang von <strong>der</strong> Ausbildung in die<br />

erste Anstellung (sogenannte zweite Schwelle) sowie <strong>der</strong><br />

vergleichsweise hohe Anteil an befristeten <strong>Arbeit</strong>sverträgen.<br />

Gleichzeitig haben Jüngere aber mit einer Abgangsrate<br />

von 12,8 Prozent auch die größten Chancen, ihre<br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit durch <strong>Arbeit</strong>saufnahme zu beenden. Bei<br />

älteren <strong>Arbeit</strong>nehmern von 55 bis unter 65 Jahren ist es<br />

umgekehrt: sie haben mit 0,61 Prozent ein unterdurchschnittliches<br />

Zugangsrisiko, aber mit einer Abgangsrate<br />

von 2,9 Prozent große Schwierigkeiten, wie<strong>der</strong> in den <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

zu kommen.<br />

Der Umschlag ist im Rechtskreis SGB III deutlich größer<br />

als im Rechtskreis SGB II. Insbeson<strong>der</strong>e die Abgangsrate<br />

in Beschäftigung am ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt (einschließlich<br />

Auszubilden<strong>der</strong>) ist im gleitenden Jahresdurchschnitt mit<br />

13,3 Prozent im Rechtskreis SGB III erheblich größer als<br />

im Rechtskreis SGB II mit 3,1 Prozent. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr haben sich die Chancen, durch <strong>Arbeit</strong>saufnahme<br />

die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit zu beenden, in beiden Rechtskreisen<br />

verringert.<br />

4.5 <strong>Arbeit</strong>slosenquoten<br />

Die <strong>Arbeit</strong>slosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen<br />

belief sich im August auf 6,8 Prozent. Gegenüber<br />

dem Vorjahr hat sich die Quote nicht verän<strong>der</strong>t. Die saisonbereinigte<br />

<strong>Arbeit</strong>slosenquote blieb gegenüber dem<br />

Vormonat unverän<strong>der</strong>t bei ebenfalls 6,8 Prozent. In Ostdeutschland<br />

war die nicht saisonbereinigte Quote mit<br />

9,9 Prozent deutlich größer als im Westen mit 6,1 Prozent.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Quote in Ostdeutschland<br />

um 0,4 Prozentpunkte verringert und in<br />

Westdeutschland um 0,1 Prozentpunkte erhöht.<br />

4.6 Unterbeschäftigung<br />

In <strong>der</strong> Unterbeschäftigungsrechnung nach dem Konzept<br />

<strong>der</strong> BA sind neben den <strong>Arbeit</strong>slosen die Personen enthalten,<br />

die an entlastenden Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik<br />

teilnehmen o<strong>der</strong> zeitweise arbeitsunfähig erkrankt<br />

sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit<br />

wird ein umfassen<strong>der</strong>es Bild vom Defizit an regulärer<br />

Beschäftigung in einer Volkswirtschaft gezeichnet. Realwirtschaftlich<br />

(insbeson<strong>der</strong>e konjunkturell) bedingte Einflüsse<br />

können besser erkannt werden, weil die Ent lastungs<br />

wir kung <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik zwar die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit,<br />

nicht aber die Unterbeschäftigung verän<strong>der</strong>t (zur<br />

Unterbeschäftigungs- und Entlastungsrechnung vergleiche<br />

die Methodischen Hinweise in Kapitel V).<br />

Im August belief sich die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)<br />

auf 3.868.000. Gegenüber dem Vormonat ist sie<br />

geringfügig um 3.000 o<strong>der</strong> 0,1 Prozent gesunken. Im<br />

Durchschnitt <strong>der</strong> letzten drei Jahre hat sie sich im August<br />

um 29.000 o<strong>der</strong> 0,7 Prozent verringert. Das Saisonbereinigungsverfahren<br />

errechnet <strong>für</strong> den August <strong>2013</strong> ein Minus<br />

von 4.000, nach -7.000 im Juli.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Unterbeschäftigung<br />

(ohne Kurzarbeit) geringfügig um 6.000 o<strong>der</strong> 0,2 Prozent<br />

verringert, nach -10.000 o<strong>der</strong> -0,3 Prozent im Juli.<br />

Während die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich<br />

geringfügig gesunken ist, hat sich die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit erhöht.<br />

Dies hängt damit zusammen, dass entlastende <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik<br />

im Saldo rückläufig war. Das größte Minus<br />

verzeichnete die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstständigkeit<br />

(-30.000). Weitere Abnahmen gab es bei Son<strong>der</strong>regelungen<br />

<strong>für</strong> Ältere 9 (Saldo von -25.000) und bei Beschäftigung<br />

schaffenden Maßnahmen (einschließlich Beschäftigungszuschuss;<br />

-20.000). Zugenommen haben dagegen Maßnahmen<br />

zur Aktivierung und beruflichen Einglie<strong>der</strong>ung<br />

(einschließlich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung Behin<strong>der</strong>ter; +19.000) und<br />

berufliche Weiterbildung (einschließlich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

Behin<strong>der</strong>ter; +10.000). In kurzfristiger <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeit<br />

wurden etwas weniger Personen gezählt (-2.000).<br />

In diesen Zahlen ist die Entlastung durch Kurzarbeit nicht<br />

enthalten, weil hochgerechnete Angaben dazu nur bis Juni<br />

<strong>2013</strong> vorliegen. In diesem Monat belief sich die Ent lastung<br />

durch Kurzarbeit nach vorläufigen Angaben auf ein<br />

Beschäftigtenäquivalent von 40.000. Einschließlich dieses<br />

Beschäftigtenäquivalents betrug die Unterbeschäftigung<br />

in diesem Monat 3.881.000. Im Vergleich zum Juni<br />

2012 gab es einen geringfügigen Anstieg von 9.000 o<strong>der</strong><br />

0,2 Prozent.<br />

4.7 Erwerbslosigkeit nach ILO und internationaler<br />

Vergleich<br />

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen<br />

Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in<br />

Deutschland <strong>für</strong> den Juli auf 2,28 Mio und die Erwerbslosenquote<br />

auf 5,4 Prozent. 10 Die registrierte <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

nach dem Sozialgesetzbuch (SGB III) betrug im gleichen<br />

Monat 2,91 Mio und die <strong>Arbeit</strong>slosenquote 6,8 Pro-<br />

9<br />

Darunter werden in <strong>der</strong> Unterbeschäftigungsrechnung die Regelungen nach § 428<br />

SGB III, § 65 Abs. 4 SGB II, § 252 Abs. 8 SGB VI, § 53a SGB II sowie Altersteilzeit zusammengefasst.<br />

10<br />

Ausführliche Informationen finden sich auf <strong>der</strong> Internetseite des Statistischen Bundesamtes<br />

unter<br />

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/abisz/ILO-<strong>Arbeit</strong>smarktstatistik,templateId=ren<strong>der</strong>Print.psml.<br />

<strong>ANBA</strong> Nr. 9/<strong>2013</strong><br />

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