Gemeindebrief der KG Mahlow und Glasow Juni ... - 15831 Mahlow

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28.02.2014 Aufrufe

8 Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Mahlow und Glasow Gemeindekirchenratsrüste 2013 In diesem Jahr hatte der GKR beschlossen, für seine Rüstzeit das Thema "Diakonie" zu wählen und dazu wieder an einen historisch markanten Ort der Reformation zu fahren. Freitagabend wurden wir im Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig von der Diakonissenoberin Schwester Maria in die Standortgeschichte eingeführt und erhielten einen sehr persönlichen Eindruck, wie Diakonie seit über 100 Jahren durch das Wirken der Diakonissen gelebt wird. Den ganzen Sonnabend tagten wir in der traditionsreichen Bibelmansarde im Wohnhaus von August Herrmann Francke in Halle. Wir hielten die Andacht zur Geschichte vom barmherzigen Samariter. Vom AT "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der Herr." über die Geschichte vom Samariter und der Fußwaschung bis zu heutigen Pflegeleitbildern christlicher Krankenhäuser wird deutlich, dass am besonderen August Herrmann Francke Menschbild als Geschöpf Gottes orientiert, es eine Aufgabe ist, Not zu erkennen und dienend dem Nächsten zu helfen , also aktiv zu handeln und dabei auch Trost zu spenden. Dabei spielt hier auch der Begriff der Werke der Barmherzigkeit hinein. (zum Nachlesen:3. Mose 19,18, Lk 22,27, Joh 13,1-20, Lk 10,25-37, Röm 9,16) . Die Geschichte zeigt frühe Anfänge der christlichen Krankenpflege durch christliche Orden bei gleichzeitiger Bestrebung im Mittelalter, Kranke und Arme in Siechenheimen am Rande der Stadt abzusondern. Die frühe Ordensarbeit wurde durch den Beginn der Industrialisierung und der damit verbundenen Armut so verstärkt, dass es zu zahlreichen Gründungen evangelischer Sozialeinrichtungen kam (Bethel, Neudettelsau, Lobethal, u.a.), sowie durch Fliedner zur Gründung des Kaiserswerther Johann Hinrich Wichern Diakonissenverbandes kam. In letzterem erhielten alleinstehende Frauen erstmalig in der Geschichte einen vollwertigen Beruf, in dem sie emanzipiert in der Gesellschaft tätig wurden. 1848 wurde nach Auftritt Wicherns auf dem Kirchentag in Wittenberg der Zentralausschuss für Innere Mission gegründet. Nach Bestandsaufnahme vom Übergang der Gemeindediakonie mit Diakonieschwestern zur heutigen Form der Ansiedlung dieser (und anderer) Aufgaben beim Diakonischen Werk, betrachteten wir die heutige diakonische Arbeit in unserer Gemeinde und diskutierten Formen des Ausbaus der Arbeit, z.B. durch eine Nachbarschaftsarbeit oder Intensivierung unseres Kontaktes zum Hospizdienst. Im Rahmen der Tagung erhielten wir auch eine Führung auf einem Rundgang durch das beeindruckende Gebäude der Franckeschen Stiftung durch den dortigen Pfarrer, der uns das diakonische Wirken von Francke in seiner Zeit nahebrachte, in Verbindung mit Impulsen des Pietismus, wie sie von Francke und Spehner ausgingen. Den Sonntagsgottesdienst besuchten wir in der Reformierten Domgemeinde in Halle mit anschließender Führung durch den Dom. Die reformierten Gemeinden sind durch die besondere Geschichte Preußens mit den Lutherischen Gemeinden zu einer gemeinsamen Unierten Landeskirche EKBO zusammengefasst. Uwe Schüler

Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Mahlow und Glasow 9 Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden Am Sonntag, den 05. Mai 2013 luden die diesjährigen Konfirmanden zu ihrem Vorstellungsgottesdienst in das Ev. Gemeindezentrum ein. Auf einem gemeinsamen Wochenende hatten sie sich auf diesen Gottesdienst vorbereitet. Die „Predigt“ erzählte über das Thema des Miteinanders von „Normalen“ und „unnormalen“ Menschen. In einem Anspiel zeigten sie die Hürden die ein auf den Rollstuhl angewiesener Mensch in Mahlow auf Grund der schlecht ausgebauten Gehwege nehmen muss. Zur Verbesserung des Problems für gehbehinderte Menschen, ob einfach nur durch Altersschwäche oder durch einen Unfall, spielten die Konfirmanden ein erstes Treffen betroffener und mitfühlender Menschen vor, die einen Verein gründen möchten, um unseren Ort für diese Leute hürdenfreier zu gestalten. Sie wollen den Verein „Da sein“ nennen, weil sie für den anderen da sein möchten, wenn er Hilfe braucht. Der Wille dazu, diakonisch tätig zu sein, wurde von den Konfirmanden anschaulich dargestellt. Sie haben sich in den zwei Jahren des Konfirmandenunterrichtes intensiv mit dem Thema Diakonie befasst. Der Gottesdienst wurde musikalisch begleitet von den Konfirmanden Charlotte Schwuchow und Arne Schüler auf Klavier und Gitarre. Die Lieder, die im Gottesdienst gespielt wurden, waren den Konfirmanden vertraut, da sie diese in ihrer gemeinsamen Zeit davor gesungen hatten. Die Kollekte des Gottesdienstes war bestimmt für die Lebenshilfe e.V., passend gewählt zum Thema. Eve Malaszkiewicz Verschenken Sie Zeit und Aufmerksamkeit Für die personelle Verstärkung des Besuchsdienstes suchen wir Freiwillige, die bereit sind, ältere Menschen zu Hause und in den Heimen zu besuchen. Wenn Sie…. • eine sinnvolle, ehrenamtliche Tätigkeit suchen und dafür monatlich ab 3 Stunden Zeit aufbringen wollen, • ein offenes Ohr für die Sorgen älterer Menschen haben, • bereit sind, bei dem Einführungskurs „Das helfende Gespräch“ mitzumachen, …dann sind Sie genau richtig in diesem Besuchsdienst.

8 <strong>Gemeindebrief</strong> <strong>der</strong> Evangelischen Kirchengemeinden <strong>Mahlow</strong> <strong>und</strong> <strong>Glasow</strong><br />

Gemeindekirchenratsrüste 2013<br />

In diesem Jahr hatte <strong>der</strong> GKR beschlossen, für seine Rüstzeit<br />

das Thema "Diakonie" zu wählen <strong>und</strong> dazu wie<strong>der</strong> an<br />

einen historisch markanten Ort <strong>der</strong> Reformation zu fahren.<br />

Freitagabend wurden wir im Ev. Diakonissenkrankenhaus<br />

Leipzig von <strong>der</strong> Diakonissenoberin Schwester Maria in die<br />

Standortgeschichte eingeführt <strong>und</strong> erhielten einen sehr<br />

persönlichen Eindruck, wie Diakonie seit über 100 Jahren durch das Wirken <strong>der</strong> Diakonissen<br />

gelebt wird.<br />

Den ganzen Sonnabend tagten wir in <strong>der</strong> traditionsreichen Bibelmansarde<br />

im Wohnhaus von August Herrmann Francke in<br />

Halle. Wir hielten die Andacht zur Geschichte vom barmherzigen<br />

Samariter. Vom AT "Du sollst deinen Nächsten lieben wie<br />

dich selbst; ich bin <strong>der</strong> Herr." über die Geschichte vom Samariter<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Fußwaschung bis zu heutigen Pflegeleitbil<strong>der</strong>n<br />

christlicher Krankenhäuser wird deutlich, dass am beson<strong>der</strong>en<br />

August Herrmann Francke<br />

Menschbild als Geschöpf Gottes orientiert, es eine Aufgabe ist,<br />

Not zu erkennen <strong>und</strong> dienend dem Nächsten zu helfen , also<br />

aktiv zu handeln <strong>und</strong> dabei auch Trost zu spenden. Dabei spielt hier auch <strong>der</strong> Begriff<br />

<strong>der</strong> Werke <strong>der</strong> Barmherzigkeit hinein. (zum Nachlesen:3. Mose 19,18, Lk 22,27, Joh<br />

13,1-20, Lk 10,25-37, Röm 9,16) .<br />

Die Geschichte zeigt frühe Anfänge <strong>der</strong> christlichen Krankenpflege<br />

durch christliche Orden bei gleichzeitiger Bestrebung im<br />

Mittelalter, Kranke <strong>und</strong> Arme in Siechenheimen am Rande <strong>der</strong><br />

Stadt abzuson<strong>der</strong>n. Die frühe Ordensarbeit wurde durch den<br />

Beginn <strong>der</strong> Industrialisierung <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Armut<br />

so verstärkt, dass es zu zahlreichen Gründungen evangelischer<br />

Sozialeinrichtungen kam (Bethel, Neudettelsau, Lobethal,<br />

u.a.), sowie durch Fliedner zur Gründung des Kaiserswerther<br />

Johann Hinrich Wichern<br />

Diakonissenverbandes kam. In letzterem erhielten alleinstehende Frauen erstmalig<br />

in <strong>der</strong> Geschichte einen vollwertigen Beruf, in dem sie emanzipiert in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

tätig wurden.<br />

1848 wurde nach Auftritt Wicherns auf dem Kirchentag<br />

in Wittenberg <strong>der</strong> Zentralausschuss für<br />

Innere Mission gegründet. Nach Bestandsaufnahme<br />

vom Übergang <strong>der</strong> Gemeindediakonie mit<br />

Diakonieschwestern zur heutigen Form<br />

<strong>der</strong> Ansiedlung dieser (<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er) Aufgaben<br />

beim Diakonischen Werk, betrachteten wir die<br />

heutige diakonische Arbeit in unserer Gemeinde<br />

<strong>und</strong> diskutierten Formen des Ausbaus <strong>der</strong> Arbeit,<br />

z.B. durch eine Nachbarschaftsarbeit o<strong>der</strong> Intensivierung<br />

unseres Kontaktes zum Hospizdienst.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Tagung erhielten wir auch eine Führung auf einem R<strong>und</strong>gang durch<br />

das beeindruckende Gebäude <strong>der</strong> Franckeschen Stiftung durch den dortigen Pfarrer,<br />

<strong>der</strong> uns das diakonische Wirken von Francke in seiner Zeit nahebrachte, in Verbindung<br />

mit Impulsen des Pietismus, wie sie von Francke <strong>und</strong> Spehner ausgingen.<br />

Den Sonntagsgottesdienst besuchten wir in <strong>der</strong> Reformierten Domgemeinde in Halle<br />

mit anschließen<strong>der</strong> Führung durch den Dom. Die reformierten Gemeinden sind<br />

durch die beson<strong>der</strong>e Geschichte Preußens mit den Lutherischen Gemeinden zu einer<br />

gemeinsamen Unierten Landeskirche EKBO zusammengefasst.<br />

Uwe Schüler

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