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Gebrauchte Kleidung und Textilien - Abfallratgeber Bayern

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2 <strong>Abfallratgeber</strong> <strong>Bayern</strong> > infoBlätter Abfallwirtschaft > <strong>Gebrauchte</strong> <strong>Kleidung</strong> <strong>und</strong> <strong>Textilien</strong><br />

Statistische Daten<br />

Der B<strong>und</strong>esverband Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe <strong>und</strong> Entsorgung (bvse) <strong>und</strong> der FTR, der Fachverband Textilrecycling<br />

des bvse, lassen alle 10 Jahre die Mengen zur Inlandsverfügbarkeit von Bekleidungs- <strong>und</strong> Haustextilien<br />

(ohne Schuhe) <strong>und</strong> zum Sammelaufkommen 2 über Gebrauchtkleidercontainer <strong>und</strong> Straßensammlungen<br />

ermitteln. Die letzte Erhebung führte YINAN GU (2008) durch.<br />

GU (2008) ermittelte die Inlandsverfügbarkeit 3 von Bekleidungs- <strong>und</strong> Haustextilien (ohne Schuhe)<br />

für Deutschland auf 1,13 Mio. t. Das sind r<strong>und</strong> 13,7 kg pro Einwohner <strong>und</strong> Jahr (bezogen auf 2006). Sie<br />

differenziert noch Bekleidungs- von Haustextilien: Bekleidungstextilien gibt sie mit ca. 980.000 t (11,9 kg /<br />

Einw.Jahr) an, Haustextilien mit ca. 150.000 t (1,8 kg / Einw.Jahr).<br />

Für <strong>Bayern</strong> errechnet sich hieraus im Referenzzeitraum 2006/2007 eine Inlandsverfügbarkeit von<br />

r<strong>und</strong> 172.000 t an Bekleidungs- <strong>und</strong> Haustextilien (ohne Schuhe), gegliedert in ca. 149.000 t an<br />

Bekleidungs- <strong>und</strong> ca. 23.000 t an Haustextilien (LfU 2013).<br />

Die gesammelte Menge erschloss GU (2008) durch Hochrechnung auf Gr<strong>und</strong>lage einer Umfrage bei<br />

Textilrecyclingunternehmen des FTR mit r<strong>und</strong> 750.000 t für das Jahr 2007. Daraus lassen sich für <strong>Bayern</strong><br />

ca. 114.000 t (ca. 9 kg / Einw.Jahr) errechnen. Nach GU werden hiervon ca. 80 % über Container<br />

<strong>und</strong> 20 % über die Straßensammlung erfasst: Das waren dann ca. 91.000 t Bekleidungs- <strong>und</strong> Haustextilien<br />

über die Container- <strong>und</strong> ca. 23.000 t über die Straßensammlung, erfasst von karitativgemeinnütziger,<br />

gewerblicher <strong>und</strong> kommunaler Seite.<br />

Ausblick: Standen 2012 in Deutschland schätzungsweise 1,3 Mio. t Gebraucht- <strong>und</strong> Alttextilien zur Verfügung,<br />

könnten es zum Zeitpunkt der nächsten Erhebung durch den FTR im Jahre 2018 (bezogen auf<br />

2016/2017) 1,5 Mio. t werden (jeweils ohne Schuhe). Hierin ist mit berücksichtigt, dass dann nur mehr<br />

r<strong>und</strong> 10 % Alttextilien im Restabfall anfallen, während die derzeit darüber hinaus im Restabfall befindlichen<br />

15 % bereits mit rezykliert werden können. Auf <strong>Bayern</strong> bezogen ergab das für 2012 eine Inlandsverfügbarkeit<br />

von r<strong>und</strong> 200.000 t. Im Referenzzeitraum 2016/2017 würden r<strong>und</strong> 230.000 t (jeweils ohne<br />

Schuhe) erreicht werden.<br />

Die Inlandsverfügbarkeit bei Schuhen in Deutschland beträgt nach Angaben aus der Schuhbranche<br />

r<strong>und</strong> 200.000 t, entsprechend r<strong>und</strong> 30.000 t in <strong>Bayern</strong> (LfU 2013). 38 % dieser Schuhe finden sich derzeit<br />

noch beim Restabfall, obwohl angeblich r<strong>und</strong> 80 % der Schuhe wiederverwendbar seien.<br />

Vermeidung<br />

Der Bürger hat die Wahl, seine gut erhaltene, saubere Bekleidung oder Haustextilien direkt zu verschenken<br />

oder zu verkaufen (an gewerblich geführte Secondhand-Läden, im Internethandel, auf Flohmärkten<br />

etc.) oder Sozialkaufhäusern, Secondhand-Läden <strong>und</strong> Kammern karitativ-gemeinnütziger Organisationen<br />

(KGOs) für deren der Gesellschaft insgesamt zugutekommende Projekte zu spenden. Damit lassen sich<br />

Abfälle vermeiden (§ 3 Abs. 20 <strong>und</strong> 21 KrWG).<br />

Alleine in den 25 kreisfreien Städten <strong>Bayern</strong>s bieten sich r<strong>und</strong> 150 KGO-geführte Sozialkaufhäuser,<br />

Secondhand-Läden oder Kammern an, gut erhaltene, saubere Gebrauchtkleidung weitervermitteln 4 .<br />

Weitere ca. 200 KGO-Betriebe finden sich in den Landkreisen <strong>Bayern</strong>s.<br />

Soziale Aspekte:<br />

Der Bürger erhebt gerne den Anspruch, mit der Abgabe seiner <strong>Kleidung</strong> − vor allem an KGOs − Bedürftigen<br />

zu helfen. Das gelingt jedoch nur, wenn er die <strong>Kleidung</strong> Kleiderkammern oder Sozialkaufhäusern<br />

2 Aufkommen: Beim Aufkommen handelt es sich im Vergleich zur Inlandsverfügbarkeit als einer theoretisch zur Verfügung<br />

stehenden Menge um real anfallende Mengen gebrauchter Kleider <strong>und</strong> Haustextilien. Das Aufkommen deckt sich nicht mit der<br />

über Container- <strong>und</strong> Straßensammlungen erfassten Menge (gleich Sammelaufkommen, -menge, bzw. in % der Erfassungsgrad),<br />

denn Bekleidung <strong>und</strong> <strong>Textilien</strong> können auch unmittelbar verkauft oder verschenkt werden.<br />

3 Inlandsverfügbarkeit (s. Gu 2008): Ein Synonym für Inlandsverfügbarkeit ist das Potenzial. In der Wirtschaft geht man davon aus,<br />

dass Bekleidungs- <strong>und</strong> Haustextilien nach durchschnittlich drei Jahren Nutzzeit gegen Neuware getauscht größtenteils wieder<br />

für eine Weitervermittlung zur Verfügung stehen, mit Ausnahme einer Reserve-Vorratshaltung in den Schränken.<br />

4 s. www.lfu.bayern.de/abfall/abfallvermeidung/gebrauchtwaren/kleidung/doc/gebrauchtkleider_staedte.pdf<br />

<strong>Abfallratgeber</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Abfallinformationsstelle des LfU

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