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Februar 2014 - a3kultur

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05<br />

3. bis 16. <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> BrechtfESTIval<br />

Brechtschaffen<br />

Ein Gastbeitrag von Michael Friedrichs<br />

Wir brauchen Biomasse!<br />

Dritte Presseerklärung der »Partei« in Augsburg<br />

Gemäß einem Bonmot von Karl Kraus reicht es<br />

nicht aus, keine Gedanken zu haben, man muss<br />

auch unfähig sein, sie auszudrücken.<br />

An beiden Problemen litt Brecht zu keiner Zeit.<br />

Sein Werk ist so ideenreich und so pointiert formuliert,<br />

dass kluge Köpfe inner- und außerhalb<br />

des deutschsprachigen Raumes noch immer<br />

damit zu tun haben, Bezüge zu entdecken, Interpretationsebenen<br />

zu erschließen – und selbst<br />

unbekannte Texte werden noch gefunden.<br />

Auch Kurt Idrizovic, seit vielen Jahren Inhaber<br />

des Brechtshops in der Buchhandlung am Augsburger<br />

Obstmarkt, hat als intensiver Kenner<br />

Brechts und der Literaturszene sehr oft im richtigen<br />

Moment den richtigen Einfall, und er weiß<br />

ihn auch auszudrücken. Als nach der Auflösung<br />

der DDR die Meinung vertreten wurde, Brechts<br />

Spielberechtigung sei damit ja wohl abgelaufen,<br />

erfand er 1994 eine preiswerte Vierteljahresschrift<br />

für den Informationsaustausch in Sachen<br />

Brecht, und er fand auch einen sprechenden<br />

Namen dafür: das »Dreigroschenheft«. Brecht<br />

hatte ja ein Händchen dafür, Dinge und ihre soziale<br />

Zuordnung auf den Begriff zu bringen – es<br />

gibt eine »Dreigroschenoper«, ein »Sixpencebett«<br />

des Surabaya-Johnny und das »Fünfkäschkämmerchen«<br />

im Guten Menschen von Sezuan.<br />

Dieter Henning untersucht vier Gedichte über<br />

Stalin, geschrieben wenige Wochen vor Brechts<br />

Tod, und beginnt so eine Auseinandersetzung<br />

mit den bisher kaum untersuchten Äußerungen<br />

Brechts über den »verdienten Mörder des Volkes«.<br />

Karl Greisinger geht der Beziehung Brechts zu<br />

Thomas Bernhard nach; Ausblicke auf das Augsburger<br />

Festival sowie Brecht-Tage in Berlin, internationale<br />

Theaterberichte, Museums- und<br />

Archivhinweise runden das Heft ab.<br />

Gewiss hat die Existenz des Dreigroschenhefts<br />

übrigens auch dazu beigetragen, dass die wechselvollen<br />

Bemühungen um eine angemessene<br />

Würdigung des Dichters in seiner Geburtsstadt<br />

schließlich in ein jährliches Festival mündeten,<br />

das wachsende Besucherzahlen und zunehmende<br />

landesweite und internationale Aufmerksamkeit<br />

verzeichnen kann. Indem die Zeitschrift<br />

durch ausführliche Berichterstattung zur Wirkung<br />

dieses Festivals beiträgt, wird auch die Verbindung<br />

Brecht – Augsburg bekannter und enger.<br />

Auf der Webseite www.dreigroschenheft.de<br />

findet man alle Informationen zum Abo des<br />

Hefts – und weitere Neuigkeiten zu Brecht.<br />

Wir wollen keine Phrasen dreschen wie alle anderen<br />

Parteien, aber am 23. Januar haben wir bei<br />

unserer Parteiversammlung doch den richtigen<br />

Slogan für unsere Aktionen und den weiteren<br />

Wahlkampf gefunden: »Wir brauchen Biomasse!«<br />

Erst auf den zweiten oder dritten Blick bemerkt<br />

man wie raffiniert nachhaltig dieser Slogan ist<br />

und was er alles beinhaltet. Das war uns selber<br />

zunächst nicht so klar. Als wir aber dann auf dem<br />

Rathausplatz standen, um öffentlich Biomasse<br />

herzustellen (natürlich korrekt in Hundebeutel)<br />

standen wir plötzlich als Gegendemo zum Aufmarsch<br />

der Bürgerinitiative Ausländerstopp BIA<br />

im Mittelpunkt des Interesses. Besser hätten wir<br />

unsere Abscheu vor deren Gedankengut nicht<br />

sichtbar machen können.<br />

Doch der Reihe nach: Bei unserer Sitzung am 16.<br />

Januar haben wir nach Möglichkeiten gesucht,<br />

um noch die benötigten 470 Unterstützerunterschriften<br />

zu bekommen, um zur Kommunalwahl<br />

zugelassen zu werden. Unsere Idee, in sämtlichen<br />

Medien Kontaktanzeigen zu schalten und uns<br />

mit den Interessenten direkt vor den Bürgerbüros<br />

zu treffen, erwies sich dabei vor allem bei<br />

mir, Beate, die OB-Kandidatin der »Partei«, als<br />

Volltreffer. Über 150 Zuschriften habe ich bekommen<br />

und die ersten 50 bereits abgearbeitet. Dass<br />

ich als Gegenleistung inzwischen mehr als durchgenudelt<br />

worden bin, liegt in der Natur des<br />

menschlichen Wesens und irgendein Opfer muss<br />

man für seine Ideale im Leben schon bringen.<br />

Das gleiche ich mit meiner strikten Haltung<br />

gegen das neue »Laufhaus« in Lechhausen und<br />

gegen Prostitution im Allgemeinen locker wieder<br />

aus. Unsere Chancen steigen also, je länger ich<br />

mich flach legen lasse. Aber nachdem Beate, mit<br />

der ich zunächst die Doppelspitze der »Partei«<br />

gebildet habe, leider nicht die zündenden Ideen<br />

hatte, musste ich allein zur Tat schreiten.<br />

Rufen Sie mich gerne an! Wir treffen uns direkt<br />

vorm Bürgerbüro. Denn nicht vergessen: Wer<br />

ausschließlich Themen voranbringen will, der<br />

wählt natürlich die »Partei« in Augsburg!<br />

gez. Beate (alleinige »Partei«-OB-Kandidatin)<br />

Parteizentrale, Ende Januar <strong>2014</strong><br />

www.sensemble.de<br />

www.facebook.com/dieparteiaugsburg<br />

Groschen gibt’s nicht mehr, ein Heft kostet drei<br />

Euro, die Stadt gibt seit längerem einen gewissen<br />

Zuschuss. 2010 übergab der Brechtshop Redaktion<br />

und Verlag an den Wißner-Verlag. Das Interesse<br />

an Brechts originellem Denken ist ungebrochen,<br />

wobei inzwischen eher auf die weniger<br />

bekannten Gedichte und Stücke geschaut wird.<br />

Das Dreigroschenheft bekommt internationale<br />

Aufmerksamkeit, es schreiben bekannte wie<br />

auch neue Autoren. In der aktuellen Ausgabe<br />

interpretiert Jürgen Hillesheim mit Unterstützung<br />

von Christoph Emmendörffer ein erstaunliches<br />

Foto von 1916, das aus dem Nachlass von<br />

Brechts Bruder Walter stammt. Es zeigt den werdenden<br />

Dichter in seiner legendären Mansarde.<br />

Dr. Michael Friedrichs<br />

macht seit 2002 Brecht-<br />

Veranstaltungen in Augsburg.<br />

Seit 2010 ist er<br />

Redakteur des Dreigroschenhefts.<br />

Mit Brecht<br />

infiziert wurde er durch<br />

die Inszenierungen von<br />

Harry Buckwitz am<br />

Schauspiel Frankfurt in<br />

den Sechzigern. Er lebt<br />

seit 1980 in Augsburg und ist in 15 Jahren mehr<br />

als hundertmal beim Poetry Slam aufgetreten.<br />

SchWäbiSchES<br />

VOlkSkUndEMUSEUM<br />

ObErSchönEnfEld<br />

<strong>2014</strong> – Wir feiern!<br />

750 Jahre<br />

Friedberg.<br />

<strong>2014</strong> feiert Friedberg sein 750-jähriges Jubiläum und präsentiert seine<br />

bewegte Geschichte und spannende Gegenwart. Die Bürger und Gäste<br />

der Stadt erwartet ein ganzes Jahr mit einem vielfältigen und umfangreichen<br />

Festprogramm. Feiern Sie mit!<br />

Veranstaltungshöhepunkte<br />

30.01.<strong>2014</strong> Eröffnung der Lichtinstallationen<br />

„Glück“ von Elisabeth Brockmann<br />

06.02.<strong>2014</strong> Festakt als großer Jubiläumsauftakt<br />

08.02.<strong>2014</strong> Historisches Symposium<br />

„Friedberg – Grenzstadt am Lech“<br />

www.friedberg-lebt-hoch.de<br />

14.02. – 15.06.<strong>2014</strong> FRIEDBERG 750 –<br />

historische Sonderausstellung<br />

01.05. – 31.05.<strong>2014</strong> Ausstellung 750x<br />

20.06. – 29.06.<strong>2014</strong> Festwoche –<br />

Open Air am Marienplatz<br />

21.09.<strong>2014</strong> Schwabentag – Schwäbische<br />

Städte gratulieren<br />

SIEGT,<br />

SPENDET,<br />

SCHREIBT<br />

AN DIE FRONT!<br />

Plakate aus dem<br />

Ersten Weltkrieg<br />

bis 9. März <strong>2014</strong><br />

Schwäbische Galerie im<br />

Volkskundemuseum<br />

Oberschönenfeld<br />

Oberschönenfeld 4<br />

86459 Gessertshausen<br />

Tel. (0 82 38) 30 01-0<br />

svo@bezirk-schwaben.de<br />

täglich außer Montag<br />

10 – 17 Uhr geöffnet<br />

www.schwaebisches-volkskundemuseum.de<br />

www.bezirk-schwaben.de<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e

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